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Strahlenteileranordnung Die Erfindung betrifft Strahlenteileranordnungen,
die aus einem reelle Bilder erzeugenden optischen System und einem lichtdurchlässigen,
einen. oder mehrere keilförmige Interferenzüberzüge tragenden Körper bestehen. In
solchen Anordnungen wird bekanntlich ein einzelnes bilderzeugendes, das optische
System durchsetzendes Lichtstrahlbündel in zwei oder mehr Strahlenbündel aufgespalten
oder umgekehrt mehrere bilderzeugende Strahlenbündel zu einem einzigen zusammengesetzt.
Wenn solche Systeme mit konvergenten oder divergierenden. Lichtstrahlbündeln verwendet
werden, besitzen sie den Nachteil, da,ß sich die Beziehungen zwischen der Wellenlänge
des einfallenden Lichtes und den Reflexions- und Durchla,ßeigenschaften über die
verwendeten Bildfelder hin ungleich verteilen. Diese Ungleichmäßigkeiten treten
in der Hauptsache auf Grund der unvermeidlichen Unterschiede der Einfallswinkel
der Strahlen von Bildträgerbündeln, welche auf die Strahlenteilerflächen auftreffen,
auf, und zwar insbesondere dann, wenn diese Flächen zur Achse des Strahlenbündels
geneigt angeordnet sind.
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Dieses Problem ist im Falle der Teilung oder Vereinigung von Lichtstrahlbündeln
für die Farbphotographie oder das Farbfernsehen mittels optischer Interferenzüberzüge
in der Kamera (bzw. Sendestelle) oder im Projektionsapparat (bzw. Empfangsstelle)
besonders wesentlich. Für solche Anordnungen sind möglichst gleichmäßige Reflexions-
und Durchlaßeigenschaften der teilweise durchlässigen Strahlenteilerüberzüge und
außerdem ein Zusammenwirken der Farbeigenschaften der einzelnen in Farben zerlegten
Bilder erforderlich. Außerdem müssen die Empfindlichkeit und andere Eigenschaften
zugeordneter Teile, wie z. B. von Emulsionen oder licht analysierenden und -ausstrahlenden
Schirmen, sowie das menschliche Auge in Betracht gezogen werden. In den meisten
Fällen sollen Systeme dieser Art mit möglichst weiten Bildwinkeln und starken Neigungen
mindestens einer Trennfläche gegen die optische Achse verwendet werden, was das
Problem noch erschwert, In der französischen Patentschrift 982304 ist vorgeschlagen
worden, die infolge der verschiedenen Neigungen der aus einem optischen System auf
eine Interferenzschicht auftreffenden Strahlen hervorgerufene Verschiebung der Reflexions-
bzw. Durchlässigkeitskurve durch eine Dickenänderung ier Interferenzschicht zu kompensieren
und deshalb die Interferenzschicht keilförmig zu gestalten.
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In dieser Patentschrift ist auch beschrieben, wie derartige keilförmige
Interferenzschichten berechnet oder empirisch hergestellt werden. Ihr ist jedoch
nichts darüber zu entnehmen, in bezug auf welche besondere Strahlen des vorgeschalteten
optischen Systems der Keilwinkel der Schicht bestimmt werden soll.
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Anscheinend wird von der Mitte der letzten Linse ausgegangen, d. h.,
die Anordnung ist nur für sehr kleine Blendenöffn.ungen brauchbar. Für lichtstarke
optische Systeme, wie sie in der Farbphotographie und beim Farbfernsehen unerläßlich
sind, kommt diese Lösung nicht in Frage: Strahlenteiler- und Vereinigungsanordnungen
wurden schon bisher mit nicht- parallelen Flächen versehen, jedoch ohne Berücksichtigung
des Problems, eine möglichst gleichförmige Verteilung des Farb. tons, der Helligkeit
und der Sättigung über die verschiedenen Bildflächen hinweg zu erreichen. Metallische
durchscheinende Reflektoren wurden keilförmig ausgebildet, um eine Änderung des
Reflexionsfaktors mit dem Einfallswinkel von auf eine schräge: lichtaufspaltende
Fläche auffallendem Licht zu kompensieren, da der Reflexionsfaktor außerdem eine
Funktion der Dicke des metallischen Films ist. Da, mit anderen Worten, sowohl ein
größerer Einfallswinkel als auch ein dickerer Überzug die Reflexion verstärken,
gleicht ein dickerer Überzugsfilm in dem Bereich, in dem das einfallende Licht in
einem steileren Winkel eintritt, Änderungen des Reflexionsfaktärs über das Bildfeld
hin aus. In der Praxis sollte im Fall einer teilweise versilberten reflektierenden
Fläche, die hinter einem Linsensystem innerhalb eines optischen Würfels mit einer
Neigung von 45° zur Systemächse angeordnet ist, der Silberüberzug an der dem Bild
zugewandten Seite etwas dünner und an der der Linse zugewendeten Seite etwas dicker
sein. Es wurde auch bereits vorgeschlagen, Interferenzschichten keilförmig auszuführen,
um Antireflexionsüberzüge neutraler
zu machen. Solche Keile besitzen
jedoch nur eine einzige dielektrische Schicht, sind keinem optischen System angepaßt
und tragen weder einem bestimmten Reflexionsband noch besonderen Einfallswinkeln
Rechnung. Es wurde ferner vorgeschlagen, zur Durchführung feiner unterteilter Interferometermessungen
stufenförmige Interferenzüberzüge zu verwenden, wobei jedoch die Energieverteilung
über die Bildebene unbeachtet blieb.
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Die Wirkung eines optischen Interferenzüberzugs, wie z. B. eines dichromatischen
Reflektors, auf die Gleichmäßigkeit des von ihm durchgelassenen konvergenten Lichtes
verschiedener Wellenlängen ist vollständig verschieden von derjenigen eines metallischen
Reflektors. Der Reflexionsfaktor (d. h. das Verhältnis der Amplituden des auf eine
Fläche auftreffenden und des davon reflektierenden Lichtes) an einer beliebigen
Zwischenfläche ist unabhängig von der Dicke der benachbarten Schichten, so da.ß
die Äilderung der Reflexionsfähigkeit mit dem Einfallswinkel nicht durch eine Vergrößerung
der übeTzugsdicke ausgeglichen werden kann, wie es bei einem metallischen Überzug
möglich ist. Ebenso. ist die schädliche Wirkung der Helligkeitsänderung innerhalb
des Bildfeldes eines metallischen teildurchlässigen Spiegels zu vernachlässigen
im Vergleich zu der bekannten Wellenlängenänderung, die dann auftritt, wenn die
Strahlen eines Lichtbündels mit verschiedenen Winkeln auf einen optischen Interferenzüberzug
auftreffen. Dies beruht darauf, daß die Reflexionsbanden eines solchen Überzugs
durch Interferenz zwischen von den Zwischenflächen des Überzugs reflektierten Strahlen
entstehen, und zwar als Funktionen der Phasenbeziehungen zwischen den reflektierten
Strahlen. Die Phasenbeziehungen hängen von der Geometrie des Systems, soweit es
die Unterschiede zwischen verschiedenen Reflexionswegen bestimmt, ab. Die Wegunterschiede
werden mit wachsendem Einfallswinkel geringer, und die Reflexionsbanden verschieben
sich dementsprechend mit zunehmendem Einfallswinkel nach kürzeren Wellenlängen.
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Es hat sich gezeigt; daß die Helligkeitsverteilung bei optischen Interferenzüberzügen
im Vergleich zu metallischen durchscheinenden Reflektoren nur in einem beschränkten
Maß geregelt werden kann, wogegen man die Änderung des Durchlaß- und Reflexionsvermögens
gemäß der Erfindung ohne nachteilige Störung der Helligkeitsverteilung regeln kann.
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Erfindungsgemäß ist eine Strahlenteileranordnung. bestehend aus einem
optischen System und einem mit einem oder mehreren keilförmigen Interferenzüberzügen
versehenen lichtdurchlässigen Körper dadurch gekennzeichnet, daß der Keilwinkel
der Interferenzüberzüge so gewählt ist, daß für alle von der Austrittspupille herkommenden
Hauptstrahlen sich annähernd das gleiche Reflexions- bzw. Durchlaßmaximum ergibt.
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Hierdurch erzielt man den Vorteil, daß auch für die Randstrahlen bei
weit geöffneter Pupille eine praktisch vom Einfallswinkel unabhängige spektrale
Reflexion bzw. Durchlässigkeit erreicht wird..
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Es ist nicht ohne weiteres klar, daß ein keilförmiger Interferenzüberzug
fähig sein soll, die Verschiebung von Farbbereichen über das Bildfeld hin zu korrigieren.
Es ist tatsächlich theoretisch unmöglich, für den Würfel unter allen möglichen Winkeln
durchsetzende Strahlen die gleichen spektralen Reflexionscharakteristiken zu erhalten.
Gemäß der Erfindung ist es indessen möglich. zwar etwas weniger strengen, aber immer
noch ausreichenden Anforderungen zu genügen, wie z. B. der Forderung, daß für gegebene
praktische Bedingungen die Verteilung der durchgelassenen bzw. reflektierten Wellenlängen
über einen bestimmten Bereich in vorherbestimmtem Maße mit gewissen Normen übereinstimmt,
und zwar insbesondere, in bezug auf Bandbreite und Intensitätsverteilung innerhalb
eines bestimmten Bereiches. Oft ist es nicht notwendig, daß die Interferenzüberzüge
vollkommene Farbeigenschaften besitzen, da man einen Ausgleich auch dadurch erzielen
kann, daß man in einer Kamera die Filter oder auch die in erster Linie mit Rücksicht
auf ihre farbselektiven Eigenschaften ausgesuchten Emulsionen hinsichtlich ihrer
Wellenlängenabhängigkeit entsprechend wählt.
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Die Dickenzunahme des Überzugs wird vorzugsweise so gewählt, daß der
vom Interferenzübarrzug reflektierte Wellenlängenbereich an allen Punkten' des Überzugs
schmaler als das sichtbare Spektrum ist: Ferner kann die Dickenzunahme so eingestellt
werden, daß für alle Hauptstrahlen die reflektierte Lichtintensität bei einer bestimmten
Wellenlänge i°JIl im. wesentlichen die gleiche ist. Vorzugsweise läßt man die eine
Grenze eines Reflexionsbereiches für alle Hauptstrahlen zusammenfallen.
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Der Überzug besteht im allgemeinen aus einer Mehrzahl von Schichten.
In diesem Falle wird eafmdungsgemäß die Dickenzunahme an jedem Punkt der Schichten
ungefähr umgekehrt proportional zu° Cosinus des Brechungswinkels des an dieser Stelle
in, die Schicht eintreffenden Hauptstrahles gewählt: Der lichtdurchlässige Körper
kann mehrere keilförmige Interferenzüberzüge tragen, deren Reflexions- sind Durchlaßmaxima
an verschiedenen Stellen des Spek= trums liegen.
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Die Dickenzunahme des Überzugs hängt vom Abstand desselben von der
Austrittspupille des mit ihm verknüpften optischen Systems ab. Infolgedessen könneu
erfindungsgemäß optische Systeme mit verschiedenen Eigenschaften., beispielsweise
verschiedenen Brennweiten, gegeneinander ausgewechselt werden; wenn nur der Abstand
zwischen der Austrittspupille und dein Überzug für jedes optische System derselbe
bleibt.
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Demgemäß besteht ein weiteres Merkmal der Erfindung in. einer Anordnung,
die aus einen Satz Bilderzeugender optischer Systeme, z. B. photographische Objektive
mit verschiedenen Brennweiten, aber 'im wesentlichen demselben Abstand zwischen
4m- Austrittspupille und der Bildebene des Bildes eines in einer gewissen Entfernung
vom optischen System befindlichen Gegenstandes, zusammengesetzt ist. Jedes dieser
optischen Systeme ist derart justiert, daß das das System durchsetzende bilderzeugende
Lichtbündel den Überzug beleuchtet und daß die Austrittspupille sich in einem festen
Abstand von dem Überzug'] be findet.
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Besteht der Überzug wie gewöhnlich aus mehrezet Schichten, so können
deren Dickenzunahme ohne Rücksicht auf die verschiedenen Brechungsindices der abwechselnden
Schichten so gewählt werden, daß sie stets denselben Mittelwert haben, der zwischen
des zwei für einen Einzelausgleich der Schichten mit dem höchsten bzw. niedrigsten
Brechungsindex erforderlichen Keilsteilheiten liegt. Streng genommen müßt'e, wie
erwähnt, an jeder Stelle die Dickenzunahme der Schichten umgekehrt proportional
zum Brechungswinke] des Hauptstrahles sein, jedoch ergibt die söehen geschilderte
Vereinfachung keine wesentliche Verschlechterung der optischen Eigenschaften der
Strahlenteileranordnung.
Die Erfindung und typische Ausführungsformen
werden an Hand der Fig. 1 bis 14 erläutert. In der Zeichnung -neigt Fig. 1 eine
schematische Darstellung einer bekannten Strahlenteileranordnung, wobei die spektralen
Eigenschaften der Strahlenkomponenten angegeben sind, Fig.2 eine schematische Darstellung,
welche verschiedene Strahlen der erfindungsgemäßen Strahlenteileranordnung zeigt,
Fig.3 eine schematische Darstellung, welche das Verhältnis der Wellenlänge von an
optischen Interferenzüberzügen reflektiertem Licht zu dem Einfallswinkel des Lichtes
und der Dicke der Überzugsschichten zeigt.
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Fig. 4, 5 und 6 schematische Darstellungen gemäß Fig. 1, 2 und 3,
welche die Grundzüge, auf denen die Durchführung besonderer Ausführungsformen der
Erfindung beruht, erläutern, wobei in Fig. 4 bestimmte. in Fig. 1 und 2 gezeigte
Einzelheiten der Einfachheit halber weggelassen wurden, Fig. 7 einen Querschnitt
durch den optischen Teil einer Farbtrennkamera, kombiniert mit schematischen Darstellungen,
welche die Wechselwirkung zwischen einer Reihe von Linsensystemen und einem Strahlenteilerwürfel
zeigen.
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Fig.8 eine schematische Schnittansicht eines strahlenteilenden Prismas,
wie es z. B. in der Kamera gemäß Fig. 7 enthalten ist, woraus man im einzelnen die
Struktur erfindungsgemäß ausgebildeter optischer Interferenzüberzüge entnehmen kann,
Fig.9 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems mit drei Bildöffnungen,
Fig. 10 eine schematische Ansicht einer Farbfern->.#-.hsendereinrichtung mit einem
Strahlenteiler gemäß der Erfindung, Fig. 11 eine schematische Ansicht eines Farbfernsehempfa.ngsgeräts
mit einem Strahlenteiler gemäß der Erfindung, Fig. 12, 13 und 14 Darstellungen zur
Erläuterung einer Technik zur richtigen Bemessung von keilförmigen Interferenzschichten;
wie sie in Fig. 4 bis 11 gezeigt sind.
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Die charakteristischen Grundzüge der Erfindung und allgemeine Ausführungsformen
werden nachstehend in bezug auf Fig. 1 bis 6 beschrieben.
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In Fig. 1 bezeichnet O ein brechendes und/oder reflektierendes optisches
System, welches ein durch die axialen Strahlen b, g, r bezeichnetes bilderzeugendes
Strahlenbündel erzeugt und eine Austrittspupille Ep' besitzt, welche, wie in Fig.
2 gezeigt, ein Hauptstrahlenbün.del Pc und Randstrahlenbündel Pyn 1, Pirt
2
und Pm 3 begrenzt. Ein lichtaufspaltender, keilförnniger Teil Cu,
ist zwischen der Pupille und der Bildfläche 311 angeordnet, wodurch auf den Flächen
!'1T 1 und :1T2 Bilder erzeugt werden. Der Einfachheit halber sind in Fig. 2 nur
die durchgelassenen Strahlen gezeigt. Natürlich kann O ein Kameraobjektiv und Cw
in einem prismatischen Körper eingeschlossen sein, und es können übliche geeignete
Geräte zum Festhalten der Bildaufnahmeelemente, wie z. B. der Filme oder Schirme
in den Brennebenen 1171 und M2, vorgesehen werden. Nimmt man an, daß die Fläche
Czt! ein Interferenzüberzug ist, so umfassen die durchgelassenen und reflektierten
Strahlenhündel komplementäre Spektralbereiche, wie sie in Fig. 1 durch Strahlen
b, g, r und in den Lichtdurchgangs-Re4iexionsdiagramnnen neben den entsprechenden
Brennebenen M 1 und 1V12 gezeigt sind. In diesem Beispiel wird der mittlere oder
grüne Spektralbereich reflektiert, so daß auf 1V12 ein Grünbild und auf M 1 ein
Blau-Rot-Bild (Magenta) erscheint. Natürlich sind die die Spektralbereiche wiedergebenden
Kurven nur angenähert. In der folgenden, Fig. 4 betreffenden Beschreibung sind diese
Spektralbereiche durch Marken angezeigt, wie sie in Fig. 1 und 3 an der Stelle eines
Durchlässigkeitsminimums in dem durchgelassenen Strahlenbündel vorhanden sind.
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Fig. 3 zeigt zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Korrekturverfahrens
unter Bezugnahme auf Fig.4 bis 6 den Zusammenhang zwischen der Dicke t eines optischen
Interferenzüberzugs C, dem Einfallswinkel 99
eines Lichtstrahles P und der
Wellenlänge Ä der reflektierten und durchgelassenen Strahlen Pr und Pt. Senkrecht
nach oben ist die Durchlässigkeit D, nach unten also die Reflexion R aufgetragen.
Wie in Fig. 3 durch Pfeile a (p und at schematisch angezeigt, verursacht
eine Vergrößerung des Einfallswinkels 9p eine Verschiebung gegen kleinere Wellenlängen,
wogegen eine Erhöhung der Schichtdicke t und daher ein längerer Strahlenweg eine
Verschiebung nach größeren Wellenlängen hin bedingt.
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Fig. 4 zeigt in Spalte A auf der linken Seite die spektralen Änderungen
bei verschiedenen charakteristischen Strahlengängen durch einen .optischen Interferenzüberzug
Cp der üblichen gleichmäßigen Dicke und in Spalte B auf der rechten Seite der Figur
die entsprechenden Strahlenwege durch einen erfindungsgemäßen keilförmigen Überzug
Cw. Natürlich kann der strahlenteilende oder vereinigende Überzug Cw auf Trägerkörper
beliebiger Art aufgebracht werden. Zum Beispiel können Würfel gemäß Fig. 7 oder
flache Körper gemäß Fig. 10 ,verwendet werden.
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Bei den in Fig. 1 his 4 erläuterten Beispielen wird angenommen, da.ß
weißes, parallel zu der Systemachse S auffallendes Licht in durchgelassene blaue
und rote und in ein reflektiertes grünes Lichtstrahlbündel aufgespalten wird, wie
für das oberste Strahlenbüschel Pu in Spalte A, Reihe I, der Fig.
4 angezeigt ist. Natürlich gilt alles hier für die Farbeigenschaften in dem reflektierten
Strahlenbündel Gesagte ebenso für das durchgelassene Strahlenbündel. Der Übersichtlichkeit
halber ist vorzugsweise das durchgelassene und nicht das reflektierte Strahlenbündel
in Fig. 4 gezeigt und behandelt. Die Maxima der Reflexionsbereiche sind jedoch durch
Kreuze angezeigt, die Minima der optischen Durchlässigkeit entsprechen.
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Die Dicke des Keils Cw wird etwa in der Mitte des Keils gleich der
Dicke des gleichförmigen Überzugs Cp angenommen, so daß axiale Strahlen in beiden
Fällen im gleichen Spektralbereich durchgelassen werden.
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In Reihe I der beiden Spalten A und B (der Kürze halber »I-A-B« geschrieben)
von Fig. 4 sind Strahlenbüschel aus drei parallelen Strahlen gezeigt, und zwar ein
oberer Strahl Ptt, ein axialer Strahl Pa und ein unterer Strahl Pl. Beim Durchtritt
durch den gleichmäßig dicken Überzug Cp, der in Spalte A gezeigt ist, besitzen
diese Strahlen gleiche Reflexionsbereiche, wohingegen der keilförmige Überzug Cw
in Spalte B
die Bereiche mit dünner werdendem Keil nach kürzeren Wellenlängen
hin verlagert (vgl. Fig. 3). Diese Verlagerung wird nachstehend als »Dickeverschiebung«
bezeichnet.
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Bei II-A-B von Fig.4 sind drei Strahlen gezeigt, welche sich im Mittelpunkt
des Interferenzüberzugs schneiden, und zwar ein oberer diagonaler Strahl Pdu, ein
axialer Strahl Pa (identisch mit dem bei I gezeigten) und ein unterer diagonaler
Strahl Pdl. Da
für alle praktischen Zwecke die Dicke von Cp und
Cw im Schnittpunkt der diagonalen Strahlen dieselbe ist, ist die Bereichverschiebung-
in beiden Fällen gleich, und zwar nicht auf Grund einer Dickeänderung, sondern vielmehr
auf Grund der Änderung des Einfallsdinkels, was, wie vorstehend in bezug auf Fig.
3 erläutert ist, mit größer werdendem Einfallswinkel eine Verschiebung nach kürzeren
Wellenlängen hin be@ deutet. Das wird nachstehend als »Winkelverschie@ bung« bezeichnet.
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Es sei bemerkt, daß keines der bis jetzt besprochenen Strahlenbüschel
bilderzeugend ist. Indessen entspricht die Wirkung gleichmäßig dicker Überzüge Cp
bzw. keilförmiger Überzüge Cw auf diese Strahlen derjenigen auf bilderzeugende Strahlen.,
die jetzt besprochen werden sollen. Hierdurch wird eine zwar empirische, jedoch
vollständig zutreffende und praktisch ausreichende Erläuterung des Erfindungsgedankens
ermöglicht.
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Bei III-A-B zeigt Fig. 4 eine Gruppe von Strahlen, die vom Mittelpunkt
der Austrittspupille E eines bilderzeugenden Systems aus divergieren, wie z. B.
einer Linse oder eines Spiegels. Bekanntlich ist die Austrittspupille das in Richtung.
der Linse gesehene Bild der 13lende eines solchen Systems. Diese Strahlen werden
für gewöhnlich als Hauptstrahlen bezeichnet und sind bei III in Fig.4 als oberer
Hauptstrahl Pcu, axialer Strahl Pa (derselbe wie bei I und II) und unterer Hauptstrahl
Pcl bezeichnet. Die Wellenlängen- und Ampiitudenverteilung dieser Hauptstrahlen
-bestimmen die Farbsättigung und Brillanz der Bildpunkte: wenn das Abbildungssystem
auf eine kleine Öffnung abgeblendet wird, die durch die enge Blende E bei III angezeigt
ist. Bekanntlich stellen diese Hauptstrahlen im wesentlichen das bilderzeugende
verwertbare Licht in -einer Lochkamera dar.
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i Mit einem üblichem- Überzug Cp bei III-A zeigt der obere- Hauptstrahl
Pcit eine Winkelverschiebung nach kürzeren Wellenlängen entsprechend derjenigen
des Strahles Pdtt bei II-A, allerdings infolge des kleineren Einfallswinkels in
einem geringeren Maß.
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Betrachtet man- nun den keilförmigen- Überzug Cw in III-B, so zeigt
diese Darstellung für alle drei Strahlen das gleiche Durchlaßminimum; wobei der
Keil gemäß der Erfindung so bemessen- ist, däß die Dickeverschiebung die Winkelverschiebung
vollständig kompensiert. Es sei unter Bezugnahme auf Fig. 3 daran erinnert, daß
ein sich vergrößernder Einfallswinkel einem Reflexionsmaximum bei kürzeren Wellen
entspricht, während- -zunehmende Dicke einem Re= flexionsmaximum bzw. Durchlaßminimum
bei längeren Wellen entspricht. Ein steilerer Einfallswinkel kann daher durch einen
längeren Strahlenweg ausgeglichen werden.
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Aus Fig. 2 und 4 ist ersichtlich, daß die genaue Form des keilförmigen
Überzugs von seinem Abstand von der Austrittspupille abhängig ist, da dieser Abstand
den Einfallswinkel an einem gegebenen Punkt des Überzugs, seine erforderliche ausgleichende
Dicke und daher die Keilsteilheit bestimmt.
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In Reihe IV, V und VI von Fig. 4 sind die durch eine weite Blende
austretenden bilderzeugenden Strahlen gezeigt. Das Verhalten dieser Strahlen entsprIcht
demjenigen der zu ihnen parallelen Strahlen in i seihe I, 1I und III.
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In der Annahme, daß der Keil zur vollständigen Ausgleichung der Spektralv
erschiebung des Reflexionsmaximums bzw. Durchlaßminimums der Hauptstrahlen bestimmt
ist; -wird nun die Wellenlängenverschiebung bei geöffneter Blende besprochen. Bei
IV sind ein oberer Randstrahl Pit, ein mittlerer Strahl Pma und ein unterer Randstrahl
Pdu (Büschel Pml in Fig. 2) gezeigt, die einen Punkt o abbilden. Bei V bilden ein
oberer Strahl Pmu, ein axialer Strahl Pa und ein unterer Strahl Pntl (Büschel Pm2
in Fig. 2) einen.' Punkt p ab. Bei VI bilden ein oberer Strahl Pdl, ein mittlerer
Strahl Pmb und ein unterer Strahl PI
(Büschel Piva 3 in Fig. 2) einen
Punkt q ab. Wie ersichtlich, können die Wellenlängenverschiebungen für diese
Strahlen von dem bei I, 1I und III auftretende abgeleitet werden. Die Strahlen Ptt
von IV, Pa von V und Pl von VI entsprechen den parallelen Strahlen in I, Pdit tritt
in II und IV und Pdl in II und VI auf. Die Strahlen Pina und Pinl von IV und V entsprechen
Pcu von III und die Strahlen Pnait und Pmb von V und VI Pcl von III. Die entsprechenden
Verschiebungen sind in Fig. 4 sowohl für die unkorrigierten als auch für die korrigierten
Überzüge Cp bzw: Cw unter A bzw. B deutlich gezeigt.
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Obwohl die Reflexionsbandverschiebungen vorstehend auf einer rein
empirischen und qualitativen Grundlage erklärt wurden, können durch genaue Einhaltung
und Berechnung der betreifenden Weglängen, Einfalls- und Brechungswinkel und der
verschiedenen Keildicken des Überzugs die entsprechenden qüarititativen Werte erhalten
werden. Für die meisten Zwecke sind empirisch erhaltene Werte vollständig ausreichend.
Eine geeignete Methode zur Bestimmung der Keilform und zum Aufbringen eines Keils
wird nachstehend beschrieben. ..
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Unter Berücksichtigung, daß die spektrale Beschaffenheit nach den
bekannten Regeln der additiven Farbmischung aus der kombinierten Wirkung der Wellenlängen
und der Intensitäten aller diesen Punkt erreichender Strahlen besteht, soll nun
die optische Gesamtbeschaffenheit der Bildflächen gemäß Fig. 4 unter Bezugnahme
auf Fig: 5 und 6 besprochen werden, welche sich, wie ersichtlich, auf .die resultierenden
Reflexions- und Durchlaßbereiche für Strahlen unter allen Einfallswinkeln auf denn.oben
unter 111-VI besprochenen Überzug beziehen. Fig. 5 und 6 erläutern in ihren oberen
Kurvenbildern die Wellenlängenbedingungen an den Punkten o, p und
q
für Hauptstrahlen allein. Die unteren Kurvenbilder der Fig. 5 und 6 erläutern
dagegen die über das ganze Bildfeld 371 gemittelten Eigenschaften. Wie in Fig. 3
entsprechen die Reflexionsmaxima in Fig. 5 und 6 den Kreuzen in Fig. 4.
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Fig. 5 zeigt, daß die Reflexionscharakteristiken für Bildpunkte bei
A-IV-V-VI beträchtlich schwanken; so daß der Farbton sich über das Feld hin ändert.
Andererseits liefert, wie in Fig. 6 gezeigt, der korrigierte Interferenzüberzug
gleiche zusammengesetzte Faxbwerte für jeden Bildpunkt und daher eine gleichmäßige
Farbverteilung über das Feld.
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Die Durchlaß- bzw. Reflexionsbereiche für B-IV-V-VI sind etwas breiter
als diejenigen für A-IV-V-VI, liegen jedoch zu beiden Seiten der gleichen Wellenlänge,-
was von größter Wichtigkeit ist, obgleich dies von einer etwas schwächeren Sättigung
begleitet ist, und zwar infolge der größeren Verschiebung bei B IV bzw. B
V, bzw. B VI allein im Vergleich zu der Verschiebung bei A-IV-V-VI. Die Intensitäten
von III in Fig.6 ergeben zusammen mit denen von IV, V und VI in derselben Figur
eine teecht gleichmäßige Sättigungsverteilung in der Bildebene.
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Die Dickenzunahme des Interferemzüberzugs hängt unter anderem von
der Wellenlänge ab, bei welch der Überzug sein Reflexionsmaximum aufweisen soll:
Bei optischem Geräten, die- mehr als einen Überzug
enthalten, hängt
die Keilform von der Wellenlänge des Reflexionsmaximums des entsprechenden zugeordneten
Überzugs ab. Ein Rot reflektierender Überzug würde daher nicht dieselbe Keilsteilheit
benötigen wie ein Blau reflektierender Überzug. Diese Tatsache wird nachstehend
unter Bezug auf ein praktisches Ausführungsbeispiel besprochen, bei dem zwei Überzüge
verschiedener Selektivität zur Anwendung kommen.
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Fig. 6 zeigt deutlich, daß ein geeignet ausgeführter keilförmiger
Überzug eine gleichmäßige spektrale Verteilung über das Bildfeld ergibt, wohingegen
die Wellenlängen des Reflexionsmaximums für die einzelnen Bildpunkte bei einem unkorrigierten
Überzug gemäß Fig. 5 variieren,, was die Farbwiedergabe verfälscht. Dieser Unterschied
gilt sowohl für enge als auch weite Blenden, wie aus einem Vergleich der Reihen
III bzw. IV, V, VI der Fig. 4 hervorgeht. Ein Zusammenfallen der Reflexionsmaxima
der Hauptstrahlen ergibt daher für eine bestimmte Stellung der Austrittspupille
eine sehr günstige spektrale Verteilung der Reflexionsbereiche aller Strahlen, einschließlich
derjenigen, die durch weit offene Blenden austreten.
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Nebenbei sei bemerkt, daß die Keilsteilheit eines Interferenzüberzugs
gemäß der Erfindung in entgegengesetzter Richtung verläuft wie diejenige metallischer
durchscheinender Reflektoren, welche die Helligkeitsverteilung ausgleichen sollen.
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Es ergibt sich nun, daß die oben beschriebene, auf den Ort der Austrittspupille
bezogene Gestalt des Überzugs die folgenden Merkmale zeigt. Diese Folgerungen sind
durch praktische Versuche bestätigt worden.
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Es kann ein selektiv reflektierender Interferenzüberzug hergestellt
werden, der im Zusammenwirken mit einem abgeblendeten Abbildungssystem eine Farbgleichmäßigkeit
in jedem beliebigen Spektralbereich innerhalb des Bildfeldes ergibt, und zwar in
dein obigen Beispiel im reflektierten grünen und in den durchgelassenen blauen und
roten Bereichen. Die Form des Korrektionskeils für einen bestimmten Farbausgleich
richtet sich nach dem Ort der Austrittspupille des Abbildungssystems, wie z. B.
eines Linsensystems, mit dem zusammen der Überzug Verwendet «>erden soll. Eine keilförmige
Interferenzschicht, die für sehr enge Blenden eine praktisch vollständige Wellenlängengleichmäßigkeit
und damit Farbgleichmäßigkeit über ein Bildfeld bewirkt, ergibt für weite! Blenden
eine gleichmäßige Gesamtwirkung über das Bildfeld, obwohl die Sättigung dabei etwas
schwächer ist und mit enger werdender Blende allmählich zunimmt.
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Diese Eigenschaften können auch in den psychophysiologischen Ausdrücken
des Farbtons, der Helligkeit und Sättigung wie folgt angegeben werden.
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Der Farbton der durchgelassenen und reflektiertei Strahlenbündel kann
sowohl für enge als weite Blendenöffnungen gleichmäßig oder mit regelmäßiger Änderung
über das ganze Bildfeld hin verteilt werden. Das heißt mit anderen Worten, daß die
Farbverteilung innerhalb des Bildfeldes unabhängig von der Blende ist. In diesem
Zusammenhang muß berücksichtigt werden, daß z. B. in der Farbphotographie und beim
Farbfernsehen eine Unregelmäßigkeit der Farbverteilung in einer Bildebene der größte
Nachteil eines lichtaufspaltenden oder -vereinigenden Systems ist.
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Die Helligkeitsverteilung kann nicht durch die Gestalt des Überzugs
geregelt werden, da sie von der Dicke der optischen Interferenzschichten unabhängig
ist. Sie wird jedoch durch den erfindungsgemäßen Farbausgleich nicht verschlechtert.
Sie ist unabhängig von der Blende, und ihre Ungleichmäßigkeit ist verhältnismäßig
gering. Die verbleibenden Helligkeitsunterschiede sind in den meisten Fällen geringer
als die bis jetzt bei metallischen Reflektoren zulässigen. Außerdem ist eine Helligkeitsänderung
über das Bildfeld nicht sehr ungünstig, da das Auge gegenüber Helligkeitsunterschieden
viel weniger empfindlich ist als gegenüber Farbunterschieden.
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Die Sättigung ist für enge Blenden sehr gut und für weite etwas schlechter,
wobei die Sättigung eine stetige Funktion der Blendenöffnung ist. Diese Wirkung
ist jedoch von untergeordneter Bedeutung, und es sei in diesem Zusammenhang bemerkt,
daß die Trennung der Wellenlängenbereiche für die verschiedenen Bildpunkte in Fig.
4 und 6 etwas übertrieben ist. Außerdem kann diese schwächere Sättigung durch Auswahl
des Films und durch geeignete Ausfilterung geregelt werden.
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Nachstehend sei das bisher Gesagte kurz zusammengefa.ß t Erfindungsgemäß
werden die Hauptstrahlen für eine bestimmte Austrittspupille als Grundlage zur Bestimmung
einer besonderen Keilform für einen Interferenzüberzug in einer Strahlenteiler-
oder Vereinigungsanordnung verwendet. Diese Form sorgt für eine günstige Farbverteilung
innerhalb des Bildfeldes, und zwar sowohl für nach dem Rand zu konvergierende als
auch für Hauptstrahlen, ohne schädliche Wirkung auf Sättigung und Helligkeit.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Strahlenteileranordnung
besteht in ihrer Kombination mit bilderzeugenden Systemen verschiedener Brennweiten.
Nachstehend wird diese Verwendungsmöglichkeit und ein praktisches Ausführungsbeispiel
derselben unter Bezug auf Fig. 7 beschrieben.
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Bei vielen praktischen Anwendungen muß ein Strahlenteiler zufriedenstellend
mit bilderzeugenden Systemen mit Brennweiten arbeiten, die in einem Verhältnis von
etwa 4 : 1 sich ändern. Da gemäß der Erfindung der Betrag der Keilkorrektur des
Interferenzüberzugs auf Grund der Lage der Austrittspupille des bilderzeugenden
Systems bestimmt wird, wird dieser weite Arbeitsbereich möglich, indem man aus der
Tatsache Nutzen zieht, daß die Ebene der Austrittspupille und die Hauptebene eines
solchen Systems nicht unbedingt zusammenfallen und daß die Brennweite ohne eine
Änderung der Stellung der Austrittspupille geändert werden kann. Man kann daher
die erfindungsgemäßen korrigierten Interferenzüberzüge mit einer Reihe von Linsen
verschiedener Brennweite verwenden, wenn bei der Herstellung der Linsen dafür Sorge
getragen wird, daß die Austrittspupille aller Objektivlinsen einer solchen Reihe
sich in bezug auf den Überzug in annähernd derselben Stellung befindet.
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Fig. 7 zeigt einen Querschnitt durch den optischen Teil einer Farbfilmkamera
der in der USA.-Patentschrift 2 072 091 beschriebenen Art. In solchen Kameras ist
ein Linsentubus L für ein Linsensvstem O in der Objektivplatte 24 an der Vorderwand
21 des Kameragehäuses 6 mittels Klemmschrauben 26 angebracht, die einen Flansch
27 des Linsentubus festklemmen, wobei sie ihn dicht gegen die genau bearbeitete
Oberfläche 28 der Objektivplatte 24 andrücken. Ein lichtaufspaltendes Prisma P 1,
P2 ist auf einem mittleren Trägerblock 51 angeordnet, der starr mit dem Kameragehäuse
6 verbunden ist. Der Block
51 besitzt Fensterplatten 61 und 62 und
Stützplatten 63, 64, welche Mittel zur Weiterbewegung des Films und zur Führung
und Registerhaltung der Filme Fb, Fg und Fr tragen, wobei die- Filme Fb und
Fr einen sogenannten Bipack bilden. Diese Ausführungsform ist im einzelnen in bezug
auf Fig.4, 9 und 19 der obigen Patentschrift beschrieben.
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Das Linsensystem 0 kann innerhalb einer Reihe mehrere Formen annehmen,
wobei in Fig. 7 drei Formen schematisch dargestellt sind. Bei 01 ist ein übliches
Linsensystem mit mittlerer Brennweite gezeigt, wogegen 0 2 ein Teleobjektiv mit
längerer Brennweite und 0 3 ein solches mit kurzer Brennweite, und zwar ein sogenanntes
umgekehrtes Teleobjektiv ist.
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In jeder der schematischen Darstellungen dieser Linsensysteme bezeichnet
P' die Hauptebene, F die Bildebene, Sp eine Blende., E'p die Austrittspupille,
f die Brennweite, P'a einen paraxialen Strahl und Pca einen Hauptstrahl.
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Es sei bemerkt, daß die Bildebenen F mit den Aufnahm-eflächen der
Filme- Fb, Fg, Fr zusammenfallen und daß die optischen Teile aller drei Systeme
in Tub,enL1, L2 und L3 etwa der gleichen Form wie der Tubus L untergebracht sind.
Die Austrittspupillen E' p werden ungefähr in demselben Abstand von F gehalten,
indem man die Linsenelemente in geeigneter Weise bezüglich der Flansche 27.1, 27.2
und 27.3 anordnet. Wenn man die Flansche so anordnet, können die Austrittspupillen
dieser oder anderer Linsensysteme in einem praktisch gleichen Abstand von den Bildebenen
gehalten werden, was mit dem vorstehend beschriebenen Grundsatz, die Keilsteilheit
des optischen Interferenzüberzugs Cw auf die Austrittspupille abzustimmen, im Einklang
steht. Dadurch wird die Austauschbarkeit verschiedener Linsensysteme ermöglicht.
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Da die Stellung der Austrittspupille die Grundlage für die Keilkorrektur
des Überzugs ist, wird ein Austausch voll Prismen mit unterschiedlichen Keilsteilheiten
zur Verwendung in verschiedenen Abbildungssystemen unnötig, was im Hinblick auf
die mit einer genauen Justierung solcher Systeme verbundenen Schwierigkeiten von
besonderer Bedeutung ist. Wenn für das richtige Arbeiten mit verschiedenen Linsensystemen
eine Keiljustierung in bezug auf die Brennweiten einer Reihe von Linsen vorgenommen
werden müßte, wären verschiedene Prismen notwendig.
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Der Abstand zwischen Austrittspupille und Bildebene ist nicht besonders
kritisch. Es hat sich bei praktischen Prüfungen erwiesen, daß, wenn man diesen Abstand
im wesentlichen konstant hält, ein Prisma finit einem optischen, wie vorstehend
beschrieben, keilförmigen Interferenzüberzug überhaupt keine störenden Fa:rherscheinungen
über das Bildfeld aufweist, wenn es mit einem der oben beschriebenen Linsensysteme
verwendet wird. Änderungen des Abstandes zwischen Austrittspupille und Bildebene
in einem Verhältnis von 2:1 können ohne eine besonders ungünstige Farbänderung zugelassen
werden. Daher genügt eine einzige Keilsteilheit für eine Reihe von Linsen, die mit
Rücksicht auf andere Eigenschaften innerhalb eines weiten Bereiches verschiedener
Ausführungsformen konstruiert sind.
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Ein erfindungsgemäßes Prisma, das in dem oben beschriebenen Kamerasystem
verwendet werden soll, wird jetzt als beispielsweise Ausführungsform unter Bezug
auf Fig. 8 beschrieben. Diese Figur zeigt nur Teile des Prismas, die eine Erläuterung
der charakteristischen Eigenschaften der Interferenzüberzüge ermöglichen. In Fig.
8 sind für gleiche Teile dieselben Bezugszeichen wie in den vorher besprochenen
Figuren -verwendet.
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Ein optischer Interferenzüberzug für Kamera, sy steme, wie sie in
Fig. 7 gezeigt sind, besteht aus zwei Teilüberzügen, nämlich einem zur Reflexion
"des blauen und einem zur Reflexion des roten Lichts, während beide grünes Licht
durchlassen. Obwohl die Anr zahl der Schichten nicht sehr kritisch ist, wird doch
eine ziemlich große Zahl verwendet, damit sich hph Reflexionsintensitäten und scharfe
Grenzen der Spele tralbereiche ergeben. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wurden ein Blau reflek" tierender Überzug mit zwanzig Schichten und ein
Rot reflektierender Überzug mit neunzehn Schichten verwendet. Das Schichtmaterial
war hierbei Zinksund (n = 2,36) für die Schichten mit dem hohen Brechungsindex und
Bleifluorid (n = 1,68) für die-, jenigen mit dem niedrigeren Brechungsindex. Das
Glas hatte einen Brechungsindex rz = 1,5. Die Überzüge können mittels geeigneter
Verdampfungsverfahren auf die entsprechenden Flächen der Prismen P 1 und P 2 aufgebracht
werden, oder es können alle Schichten beider Überzüge direkt eine auf der anderen
auf die Hypotenusenfläche : des einen Teilprismas, z. B. P l, aufgebracht werden,
wonach die überzogene Fläche mit der nichtüberzogenen des anderen Prismas, z. B.
P2, verkittet wird.
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Wie nachstehend näher erläutert, wird die Gestalt des Überzugs, insbesondere
die Keilsteilheit, empirisch bestimmt, und zwar indem man die zu überziehenden Flächen
in dem Verdainpfungsapparat in bekannter Weise um geeignete Winkel neigt. Man erhielt
zufriedenstellende Ergebnisse, wenn man in einer geeigneten Überzugsvorrichtung
den Blau reflektierenden Überzug auf die Prismenfläche aufbrachte, wobei diese in
einem Winkel von 12° zu der Ebene geneigt war, bei der man eine gleichmäßige überzugsdicke
exzielt, während der Rot reflektierende Überzug bei einem Neigungswinkel von 8°
aufgebracht wurde. Dieses Beispiel entspricht den in Fig. 7 und 8 gezeigten Ausführungsformen.
Dort weicht, wie nachstehend näher erläutert werden soll, die Farbverteilung absichtlich
von der theoretischen Forderung für eine visuelle Gleichmäßigkeit (Fig. 4 und 6)
ab, um so eine photographische Gleichmäßigkeit zu erzielen, welche auf die ungleichförmige
spektrale Durchlässigkeit bzw. Empfindlichkeit der Filter und der Emulsionen abgestimmt
ist. Das erklärt die Tatsache, daß in diesem besonderen Beispiel den die längeren
bzw, .die kürzeren Wellenlängen reflektierenden Überzügen die verhältnismäßig kleineren
bzw. größeren Keilsteilheiten gegeben werden.
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Natürlich gelten die #NIerkniale der Erfindung für strahlenteilende
bzw. vereinigende Systeme verschie" dener Arten, und nachstehend werden beispielsweise
drei weitere Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf Fig.9, 10, 11
und 12 kurz beschrieben. Fig. 9 zeigt einen Strahlenteiler mit drei Lichtöffnungen,
der manchmal auch als X-Prisma bezeichnet wird und zur Verwendung in Kameras mit
drei getrennten Filmen und Filmbewegungen ge-
eignet ist.
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Die Vorrichtung gemäß Fig.9 besitzt vier Teil,,-prismen P 5,
P6, P 7 und P 8 und zwei optisch Interferenziiberzüge Cw3 und Cw4. Nimmt
man an; daß der Film Sb das Blaubild, der Film Sg das Grünbild und Sr das Rotbild
aufnimmt, so entspricht der Überzug Cw3 der bei Fig. 8 beschriebenen Überzuge
art
Cw 1 und der Überzug Czer4 der ebenfalls in Fig. 8 beschriebenen Art Cw2.
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Die Lichtdurchlaß-Reflexionseigenschaften dieser zwei Überzüge sind
in Fig. 9 durch Kurven wiedergegeben, die denjenigen der Fig. 1 einigermaßen ähnlich
sind, obwohl zu bemerken ist, daß Fig. 1 die kombinierten Reflexions-Lichtdurchlaßeigenschaften
für jede Strahlkomponente wiedergibt, wohingegen Fig. 9 diese Eigenschaften für
jeden der Überzüge zeigt. Mit Rücksicht auf die allgemeine Beschreibung der Verwendung
solcher Systeme in Kameras und auf die Beschreibung der Fig. 8 dürfte Fig. 9 in
allen wesentlichen Punkten, ohne weiteres verständlich sein. Natürlich richten sich
die Abmessungen der Überzüge Cw3 und C-ze,4 nach der Austrittspupille des Linsensystems
04, wie vorstehend gesagt ist.
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Fig. 10 erläutert die Verwendung der korrigierten erfindungsgemäßen
Überzüge in Fernseheinrichtungen der in RCA Review, Band VII, S. 459 u. f., beschriebenen
Art. In Fig. 10 erzeugt eine Ka,thodens.trahlröhre21 einen Abtastlichtfleck22 auf
ihrem Schirm 23.
Diese bewegliche Lichtquelle belichtet in bekannter Weise
einen Farbfilm 25, der auf geeignete Weise nach der Leuchtfleckabtastung jedes Bildes
schrittweise weiterbewegt wird. Ein übliches Belichtungs-und Projektionslinsensvstem
05 und 06 bestimmt eine Austrittspupille E6. Das Lichtstrahlhündel P6 bildet den
Lichtfleck, wie er von dem Film moduliert ist, nahe der Kathode der Photozelle 30g
ab. Interferenzüberzüge Cw6 und Cw7 bilden zwei Strahlenteilerflächen. Der Überzug
Cw 6 reflektiert das blaue Licht nach der Photozelle 30 b und läßt das grüne
und rote Licht in Richtung auf den anderen Überzug Cw 7
durch, der seinerseits
wieder das rote- Licht in Richtung auf die Photozelle 30 r reflektiert und das grüne
Licht nach der Photozelle 30g durchläßt.
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Die Überzüge Cw6 und Cw7 sind gemäß der Erfindung in Abhängigkeit
von ihrem Abstand von der Austrittspupille E6 korrigiert. Wenn die Überzüge in feste
optische Körper eingebettet werden und ziemlich weite Feldwinkel zur Anwendung kommen,
werden die Überzüge zweckmäßig gemäß Fig.8 ausgeführt.
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Eine weitere praktische Ausführungsform der Erfindung wird nachstehend
in Bezugnahme auf Fig. 11 beschrieben, welche eine schematische Darstellung eines
Fernsehempfangssystems der in RCA Review, Band 10, S. 504 u. f., beschriebenen Art
zeigt. In Fig. 11 sind drei Fernsehempfangsröhren 41, 42 und 43 mit bilderzeugenden
Systemen des bekannten »Schmidttyps« kombiniert. Jede dieser Röhren besitzt sphärische
Spiegel 45 und eine Korrektionsplatt.e 46. Zwei gekreuzte Interferenzüberzüge Cw8
und Cw9 vereinigen die Blau-. Grün- und Rotbilder, die von den Schirmen der Röhren
41, 42 und 43 ausgesendet werden. Der Überzug Cw8 reflektiert den blauen und läßt
den roten und grünen Bereich durch, wohingegen Cw9 den roten Bereich reflektiert
und den blauen und grünen durchläßt. Auf diese Weise werden die drei Bilder auf
dem Schirm 51 genau vereinigt. Obwohl die Selektivität der Interferenzüberzüge durch
besonders ausgewählte Leuchtmittel in der Röhre und Farbfilter unterstützt oder
sogar im wesentlichen ersetzt werden kann, haben die Interferenzschichten doch die
energiesparende Funktion, praktisch alles Licht eines bestimmten Spektralbereichs
weiterzuleiten. Hierin unterscheiden sie sich von metallischen Reflektoren, welche
unvermeidlich mehr als 75°/o des einfallenden Lichts vernichten, da sie praktisch
ohne spektrale Unterscheidungen Licht reflektieren und durchlassen. Bei Systemen
der vorstehend beschriebenen Art ist eine gleichmäßige Farbverteilung über den Bildschirm
besonders wichtig. Diese Farbverteilung wird mit den erfindungsgemäß korrigierten
Überzügen erzielt.
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Eine praktische Methode zur Messung und daher zur Regelung der Keilsteilheit
der erfindungsgemäßen Interferenzüberzüge wird nachstehend unter Bezug auf Fig.
12, 13 und 14 beschrieben.
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Fig.12 zeigt in schematischer Darstellung einen aus einer bestimmten
Anzahl von Interferenzschichten bestehenden Überzug gemäß Fig. 8, der entweder in
einen Trägerkörper eingeschlossen sein oder auf eine ebene Platte aufgebracht werden
kann.
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Die Gberzüge werden ausgehend von den Werten bemessen, die durch die
Interferenzgleichung erster Ordnung für ein Viertel der Wellenlänge des Reflexionsmaximums
bestimmt sind. Diese Gleichung lautet nt cos 0 = 2/4, wobei t -die Schichtdicke,
rv den Brechungsindex, O den Winkel des durchtretenden Strahls und 2 die Wellenlänge
des Reflexionsmaximums bedeuten. Die Richtung und die ungefähre Größe der Keilsteilheit
wird nach den in bezug auf Fig.4 bis 6 auseinandergesetzten Überlegungen bestimmt,
und zwar j e nach dem besonderen Zweck, der eine optimale Gleichmäßigkeit der Farbverteilung
oder eine andere vorherbestimmte Farbverteilung über das Bildfeld oder die Bildfelder
der jeweiligen Vorrichtung erfordert. Diese Angaben werden mit früher erhaltenen
Meßwerten bezüglich des Zusammenhangs zwischen der Neigung der in dem Verdampfungsapparat
zu überziehenden Fläche und den Werten der Dickenzunahme zusammengehalten und hieraus
die Neigung der zu überziehenden Fläche sowie die nötige Dicke einer Kontrollschicht
in dem betreffenden Fall bestimmt.
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Der Überzug wird dann mit untereinander und zur Systemachse parallelen
Strahlen spektrophotometrisch geprüft, wobei diese Strahlen an zwei voneinander
in bekanntem Abstand befindlichen verschiedenen Punkten einfallen, wie in Fig. 12
gezeigt. Nimmt man an, daß die fragliche Vorrichtung eine um 45° geneigte strahlenteilende
bzw. vereinigende Fläche besitzen soll, so beträgt der Einfallwinkel ebenfalls 45°.
Natürlich sind auch andere Winkel, z. B. von 30°, möglich.
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Die Wellenlänge mit der minimalen Durchlässigkeit bzw. dem maximalen
Reflexionsvermögen wird an den beiden, im Abstand h befindlichen Punkten 1 und 2
gemessen. Man erhält so zwei durch einen Betrag d getrennte Wellenlängen 2 1 und
2.2. Nimmt man an, daß die Keilwirkung zu gleichen Teilen durch alle Schichten des
Überzugs hervorgerufen wird und daß der Wirkungsanteil der Schichten aus einem jeden
Material im wesentlichen derselbe ist, was für praktische Zwecke zutrifft, so kann
der Dickeunterschied D = t 1 - t 2 in den Ausdrücken der obigen Interferenzgleichung
wie folgt ausgedrückt werden: D=t1-t2=d/4ncos0.
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Fig. 13 zeigt die spektrophotometrischen Kurven und die obenerwähnten
Werte 2, 1, ?.2 und d. Dieses Kurvenpaar wurde von einem Überzug der allgemeinen
in bezug auf Fig. 8 beschriebenen Art erhalten.
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Die Brechungsindices der für die einzelnen abwechselnd aufeinan.derfolgenden
Schichten verwendeten Materialien sind bekannt, und es können daher die Strahlendurchgangswinkel
in jeder Schicht aus dem Snellschen Gesetz berechnet werden. Diese Winkel 01, und
01 für die Schichten in hohem bzw. niedrigem
Brechungsindex sind
in Fig. 14 angegeben, wo Ö in dem den Überzug einschließenden Medium gleich 45°
ist.
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Man erhält ziemlich genaue Ergebnisse, wenn man einen konstanten Keilgradienten
für alle Schichten eines Überzugs voraussetzt, und zwar ungeachtet des Unterschieds
der Brechungsindices der aufeinanderfolgenden Schichten. Dieser konstante Keilgradient
besitzt einen mittleren Wert zwischen den beiden Gradienten, die theoretisch für
eine individuelle Kompensation der Schichten mit dem höchsten und dem niedrigsten
Brechungsindex innerhalb des Überzugs benötigt werden. Da die Dicke jeder einzelnen
Schicht dem Cosinus des Brechungswinkels eines Hauptstrahls innerhalb dieser Schicht
umgekehrt proportional ist, kann gleicherweise mit ausreichend genauen praktischen
Ergebnissen ein mittlerer Brechungswinkel für den gesamten Überzug, der die Dicke
t2, t1 an den gegebenen Punkten besitzt, angenommen werden. Dessen Wert wird zwischen
denjenigen für die Schichten mit hohem bzw. niedrigem Brechungsindex liegen.
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Setzt man in die obige Formel die bekannten Werte für die Wellenlängenverschiebung
d und die einzelnen Indices n und Winkel 0 oder die oben erörterten Mittleren Werte
dafür ein, so kann der Dickenunterschied t1-t2 für den gegebenen Abstand
k berechnet werden. Letzterer könnte etwa 25 mm, parallel zu der Oberfläche
gemessen, betragen.
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Auf diese Weise werden die eingangs angenommenen Werte überprüft,
und man erhält auf Grund einer verhältnismäßig kleinen Reihe von Versuchsüberzügen
Standard-,verte für jede besondere Forderung hinsichtlich der Farbverteilung über
das Bildfeld.
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Eine theoretisch genaue Kontrolle der einzelnen Schichtdicken hat
sich als unpraktisch erwiesen, und zwar infolge der notwendigen Übereinanderlagerung
einer verhältnismäßig großen Anzahl von Schichten innerhalb eines Überzugs und der
Unsicherheit, daß jede einzelne Schicht tatsächlich theoretisch genau einer entsprechenden,
als Norm verwendeten Schicht entspricht. Trotzdem dienen die hier beschriebenen
und angegebenen optischen und verdampfungstechnischen Maßnahmen durchaus sehr gut
zur Erzielung von Überzügen mit Abmessungen, welche durch ihre tatsächliche Wirkung
die Richtigkeit der erfindungsgemäßen Angaben bestätigen.
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In bezug auf die vorstehend erwähnte Voraussetzung einer gleichen
Keilsteilheit bei allen Schichten ist zu beachten, daß eine geringe Abweichung von
dieser Voraussetzung in den meisten Fällen nicht wesentlich ist oder zumindest nur
eine zweitrangige Bedeutung hat. Die Keilsteilheit könnte sehr wohl mit der Schichtdicke
schwanken, insbesondere weil die optischen Dicken für die verschiedenen dielektrischen
Materialien manchmal absichtlich untereinander verschieden gemacht werden. Das hat
jedoch wenig Einfluß auf die endgültigen Kurven. (Man vergleiche die obige Erörterung
über die geforderten Mittelwerte.) Beispielsweise werden die folgenden Angaben für
ein Farbfilmsystem gemäß Fig. 7 und 8 gemacht. Bei diesem praktischen Ausführungsbeispiel
wurde der Dickenunterschied t1-t2 sowohl in den Rot als auch in den Blau reflektierenden
Überzügen für Zinksulfidschichten zu etwa 4,5 #t und für Bleifluoridschichten zu
5,u gefunden, und zwar für Punkte, die sich 27 mm voneinander entfernt auf der Hypotenuse
des Prismas befanden. In Prismen der allgemeinen Art gemäß Fig. 9, jedoch mit einem
rotdurchlässigen, Blau reflektierenden und einem rotdurchlässigen, Grün reflektierenden
Interferenzüberzug wurden befriedigende gekreuzte Reflektoren mit einem 'LTeigungswinlcel
in der Verdampfungsapparatur von 13° sowohl für den Blauals auch für den Grünreflektor
erzielt. Je nach dein Verwendungszweck haben sich Neigungswinkel von etwa 3° bis
zu etwa 30° als zweckmäßig erwiesen.