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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Streckenidentifikation
einer Regelstrecke.
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Eine
gute Identifikation einer Regelstrecke ist eine der wichtigsten
Grundlagen zur Optimierung von geschlossenen Regelkreisen. Die Identifikation einer
Regelstrecke wird üblicherweise
durch Einspeisung eines geeigneten Stimulussignals am Eingang der
Regelstrecke und Messung der Streckenantwort am Ausgang der Regelstrecke
durchgeführt.
Die Regelstrecke wird durch eine Übertragungsfunktion beschrieben,
die durch eine Betrachtung der Streckenantwort im Bezug zu dem Stimulussignal
identifiziert werden kann.
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Dies
kann entweder im Zeitbereich durch Entfaltung des Stimulussignals
und der Streckenantwort oder was in der Technik üblicher ist, im Frequenzbereich
durchgeführt
werden.
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Bei
der Identifikation der Regelstrecke im Frequenzbereich werden sowohl
das Stimulussignal als auch die Streckenantwort mittels Fouriertransformation
in den Frequenzbereich transformiert. Die Übertragungsfunktion der Regelstrecke
im Frequenzbereich ergibt sich in Form einer komplexen Übertragungsfunktion
aus der Division der fouriertransformierten Streckenantwort durch
das fouriertransformierte Stimulussignal.
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Aus
der solchermaßen
ermittelten komplexen Übertragungsfunktion
der Regelstrecke kann anschließend
leicht der Betragsfrequenzgang bzw. Phasenfrequenzgang der komplexen Übertragungsfunktion
der Regelstrecke ermittelt werden.
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In
der Praxis ist eine gute Streckenidentifikation der zu regelnden
Regelstrecke oft infolge von auftretenden Störungen bzw. Störsignalen
problematisch. Im wesentlichen kann hierbei zwischen zwei Arten
von Störungen
unterschieden werden. Es können
sowohl stochastische Störungen
als auch deterministische Störungen
auftreten.
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Der
Einfluss von stochastischen Störsignalen
auf die Identi fikation der Regelstrecke kann durch eine genügende Anzahl
von Mittelungen und/oder Tiefpassfilterung und/oder Korrelationsanalyse
einer oder mehrer auftretender Signalgrößen reduziert werden. Bei deterministischen
Störsignalen funktionieren
diese Maßnahmen
jedoch nicht bzw. nur sehr eingeschränkt.
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Der
Fehler, der bei der Identifikation der Regelstrecke in Anwesenheit
deterministischer Störsignale
entsteht, musste bislang in Kauf genommen werden. Es gibt praktisch
keine Möglichkeit
diese Fehler mittels der oben genannten Methoden signifikant zu
reduzieren. Dies führt
jedoch dazu, dass die Regelstrecke im Frequenzbereich der deterministischen
Störsignale
nur unzureichend identifizierbar ist.
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Aus
der
DE 196 43 458
A1 ist eine Einrichtung zur Parameteridentifikation einer Übertragungsstrecke,
wobei im geschlossenen Regelkreis an ein Regler- oder Streckeneingang ein Anregungssignal angeregt
wird, bekannt.
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Aus
dem Dokument "Prozessführung" (Schuler, Hans:
Prozessführung.
München,
Wien; R. Oldenburg-Verlag, 1999; Seiten 179 bis 182 und 264 bis
269, ISBN: 3-486-23477-3) ist die prinzipielle Aufschaltung einer
Störgröße auf eine
Stellgröße, so dass
die Wirkung der Störgröße auf die
Regelgröße gerade
kompensiert wird sowie eine adaptive Regelstruktur, bekannt. In
einem Identifikationsblock wird ein Modell der Regelstrecke durch
Auswertung der gemessenen Strecken Ein- und Ausgangssignale ermittelt.
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Aus
der
EP 0 211 374 A1 ist
eine Einrichtung zum Kompensieren des Schwerkrafteinflusses auf ein
elektromotorisch heb- und senkbares Element einer Werkzeugmaschine
oder eines Roboters und ein Verfahren zum Betrieb einer derartigen
Einrichtung bekannt. In dieser wird mit Hilfe einer Störgrößenaufschaltung
die Einstellung eines Reglers optimiert.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein einfaches und kostengünstiges
Verfahren zur Streckenidentifikation einer Regelstrecke, bei der
deterministische Störungen
auftreten, zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird für
das erfindungsgemäße Verfahren
dadurch gelöst,
dass in einem ersten Identifikationsprozess mindestens ein deterministisches
Störsignal
bestimmt und in Form einer Funktion gespeichert wird, das anschließend in
einem zweiten Identifikationsprozess eine Identifikation der Regelstrecke
durchgeführt
wird, wobei mittels einer Störgrößenaufschaltung
das mindestens eine gespeicherte deterministische Störausgleichsignal
gegengekoppelt auf die Regelstrecke aufgeschaltet wird.
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Eine
erste vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Funktion in Form einer Tabelle und/oder in
Form von Splines abgespeichert wird. Eine Hinterlegung der Funktion
in Form einer Tabelle und/oder in Form von Splines lässt sich
besonders einfach durchführen.
Insbesondere die Hinterlegung in Form von Splines gestattet es durch
anschließende
Interpolation auch Zwischenwerte der Funktion zu bestimmen bzw.
auszugeben.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein deterministische
Störausgleichsignal
anhand des Ausgangssignals mindestens eines Reglers des geschlossenen
Regelkreises bestimmt wird. Das Störausgleichssignal kann solchermaßen besonders
einfach bestimmt werden. Da üblicherweise
der Regler ein Bandpassverhalten aufweist, werden stochastische
Störungen
durch den Regler bereits implizit herausgefiltert. Zusätzliche
Filtermaßnahmen
zur Reduktion stochastischer Störgrößen können somit
in vielen Fällen
entfallen.
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In
diesem Zusammenhang erweist es sich als vorteilhaft, das die Regelverstärkung des
Reglers zur Bestimmung des deterministischen Störausgleichsignals innerhalb
des ersten Identifikationsprozesses hoch eingestellt wird. Hierdurch
bildet sich die Störung
besonders gut im Regler ab.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Regelverstärkung des Reglers zur Streckenidentifikation
der Regelstrecke innerhalb des zweiten Identifikationsprozesses
nied rig eingestellt wird. Hierdurch wird der Einfluss des Reglers auf
die Streckenidentifikation der Regelstrecke innerhalb des zweiten
Identifikationsprozesses minimiert.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten Identifikationsprozess
ein Stimulussignal zur Anregung der Regelstrecke auf den Eingang
der Regelstrecke gegeben wird. Eine Anregung der Regelstrecke mittels
eines Stimulussignals stellt eine in der Technik bewährte Methode dar.
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In
diesem Zusammenhang erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Stimulussignal
ein relativ breitbandiges Frequenzspektrum besitzt, da die Regelstrecke
dann ebenfalls in einem entsprechend relativ breitbandigem Frequenzspektrum
identifiziert werden kann.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Störgrößenausschaltung am Angriffsort
der deterministischen Störung
erfolgt. Wenn der Ort der Störgrößenaufschaltung
mit dem Angriffsort der deterministischen Störung identisch ist, kann eine
besonders gute Reduzierung der deterministischen Störung erreicht
werden.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, dass zur Identifikation der Regelstrecke
im zweiten Identifikationsprozess das Ein- und Ausgangssignal der
Regelstrecke mittels Fouriertransformation in den Frequenzbereich
transformiert wird, dass anschließend das fouriertransformierte
Ausgangsignal durch das fouriertransformierte Eingangssignal dividiert
wird und solchermaßen
die komplexe Übertragungsfunktion
bzw, der Betragfrequenzgang und der Phasenfrequenzgang der Regelstrecke
zur Streckenidentifikation bestimmt werden. Eine Identifikation
der Regelstrecke im Frequenzbereich hat sich in der Technik als
vorteilhaft erwiesen.
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Das
Verfahren eignet sich besonders zur Streckenidentifikation einer
Regelstrecke bei Werkzeugmaschinen, Produktionsmaschinen oder Robotern,
da in diesen Anwendungsbereichen in der Regel die Regelstrecken
mit stochastischen Störgrößen beaufschlagt
sind.
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In
diesem Zusammenhang eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren
besonders zur Streckenidentifikation einer mit Nutraststörungen gestörten Regelstrecke
bei Antrieben von Werkzeugmaschinen, Produktionsmaschinen oder Robotern,
da sich, insbesondere in deren Antriebsregelkreisen, Nutraststörungen besonders
störend
bemerkbar machen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und. wird im folgenden
näher erläutert. Dabei
zeigen:
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1 eine allgemeine Darstellung
einer Regelstrecke,
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2 eine mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
kompensierte Regelstrecke,
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3 den ersten Identifikationsprozess
und
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4 den zweiten Identifikationsprozess.
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In
einem Blockschaltbild gemäß 1 ist eine Übertragungsfunktion
g(t) einer Regelstrecke im Zeitbereich dargestellt. Ein von der
Zeit abhängiges Eingangssignal
x(t) wird durch die Übertragungsfunktion
g(t) der Regelstrecke in das Ausgangssignal y(t) transformiert.
Die Identifikation der Übertragungsfunktion
g(t) der Regelstrecke wird in der Technik allgemein üblich vorzugsweise
im Frequenzbereich durchgeführt.
Zunächst
wird hierzu mittels Fouriertransformation das Eingangssignal x(t)
und das Ausgangssignal y(t) in den Frequenzbereich transformiert.
Als Ergebnis der Fouriertransformation erhält man nun die frequenzabhängige Eingangsfunktion X(s)
und die Ausgangsfunktion Y(s), wobei s die komplexe Kreisfrequenz
jω darstellt.
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Durch
Berechnung des Quotienten
wird die komplexe Übertragungsfunktion
G(s) der Regelstrecke im Frequenzbereich bestimmt. Man erhält die komplexe Übertragungsfunktion
G(s) für
die in der Fouriertransformation betrachteten Frequenzen.
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Aus
der komplexen Übertragungsfunktion G(s)
lassen sich nun leicht, mittels dem Fachmann in der Technik allgemein
bekannter Formeln, der Betragsfrequenzgang sowie der Phasenfrequenzgang der
Regelstrecke angeben. Um die Regelstrecke in einem relativ breitbandigen
Frequenzbereich identifizieren zu können, wird als Eingangssignal
x(t) ein im Frequenzbereich breitbandiges Signal, das in der Technik
allgemein üblich
auch als Stimulussignal bezeichnet wird, verwendet. Als Stimulussignal
kommen z.B. im Zeitbereich rechteckförmige Signalformen in Frage.
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In 2 ist in Form eines Blockschaltbildes das
Prinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt. Die aus 1 bekannte Übertragungsfunktion
g(t) der Regelstrecke wurde in 2 in
zwei hintereinander geschaltete Teilübertragungsfunktionen g1(t) und g2(t) aufgeteilt.
Die zu identifizierende Regelstrecke wird durch die beiden hintereinandergeschalteten
Teilübertragungsfunktionen
g1(t) und g2(t) beschrieben.
Auf die Regelstrecke wirkt an einen Angriffsort 15, innerhalb
der Regelstrecke, eine deterministische Störung s(t,p,v) ein. Die Störung s(t,p,v) kann
im allgemeinen Fall, also nicht nur von der Zeit t sondern auch,
z.B. von einem Ort p und/oder einer Geschwindigkeit v abhängen. Oft
ist eine solche deterministische Störung aber auch nur von einem
Parameter, wie z.B. dem Parameter p abhängig. In Folge dieser Störung wird
nun plötzlich
das Ausgangssignal y nicht mehr nur von der Zeit t sondern auch
von dem Ort p und der Geschwindigkeit v abhängig, d.h. wenn keine weiteren
Maßnahmen
ergriffen würden, würde sich
ein Ausgangssignal y in der Form y(t,p,v) ergeben. Das System ist
somit nicht mehr linear und eine Identifikation der Regelstrecke
nicht mehr möglich.
Hier setzt nun das erfindungsgemäße Verfahren an.
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In
einem ersten Identifikationsprozess wird ein Störausgleichssignal f(t,p,v)
bestimmt und in einem zweiten, dem ersten Identifikationsprozess nachfolgenden
Identifikationsprozess an einem Ort 16, der nicht notwendigerweise
mit dem Ort der Störung 15 übereinstimmen
muss, eingespeist. Im Idealfall ist das Ausgangssignal y(t), wie
in 2 dargestellt, wieder
nur vom Zeitparameter t abhängig.
Für den
Spezialfall, das der Einspeiseort 16 des Störausgleichssignals
f(t,p,v) mit dem Einspeiseort 15 der Störung s(t,p,v) übereinstimmt,
ist das Störausgleichssignal
f(t,p,v) identisch mit der Störung s(t,p,v).
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In 3 und 4 ist ein konkretes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
In 3 bzw. 4 wird eine Identifikation
einer Regelstrecke 5, die aus einem Leistungssteller 2 und
einem permanenterregten Linearmotors 3 mit Eisenkern besteht,
durchgeführt.
Die infolge einer ungleichmäßigen Magnetfeldverteilung
im Linearmotor 3 entstehenden Nutrastkräfte treten in Form einer ortsabhängigen,
deterministischen Störung
s(p) auf. Die durch die Nutrastkräfte auftretende Störung s(p)
ist dabei nur vom Ort p abhängig.
Da die Störung s(p)
sich innerhalb des in 3 und 4 gezeigten Linearmotors 3 abspielt,
ist diese nicht in den Figuren explizit dargestellt.
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In 3 ist in Form eines Blockschaltbildes der
erste Identifikationsprozess des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
Die Regelstrecke 5, welche identifiziert werden soll, wird
dabei von einem Leistungssteller 2 und einem Linearmotor 3 gebildet. Ein
PI-Regler 1 (Proportional-Integral-Regler) bildet mit der
Regelstrecke 5 einen geschlossenen Regelkreis.
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Dem
PI-Regler 1 wird die Differenz zwischen einem Geschwindigkeitssollwert
vsoll und einem am Linearmotor 3 mit
Hilfe eines nicht dargestellten Gebers gemessenen Geschwindigkeitsistwert
vist als Eingangsgröße vorgegeben. Der PI-Regler 1 gibt
als Ausgangsgröße einen
Stromsollwert isoll an den Leistungssteller 2 weiter,
der wiederum den Linearmotor 3 ansteuert. Im ersten Identifikationsprozess
wird ein deterministisches Störausgleichssignal
bestimmt und in Form einer Funktion f(p) gespeichert. Hierzu wird die
Regelverstärkung
des PI-Reglers 1 hoch
eingestellt, so dass sich die auftretenden deterministischen Nutraststörungen des
Linearmotors 3 möglichst
gut im Ausgangssignal isoll des PI-Reglers 1 abbilden.
Da die auftretenden Nutraststörungen
des Linearmotors 3 von dem Ortsparameter p des Rotors des
Linearmotors 3 abhängen,
wird mittels eines Integrators 4 aus der Motorgeschwindigkeit
vist am Ausgang des Linearmotors 3 der
Ortsparameter p berechnet. Jedem Ort p lässt sich nun eindeutig ein Wert
von isoll zuordnen, so dass solchermaßen eine vom
Ort p abhängige
Funktion isoll(p) als Störausgleichsignal in Form einer
Tabelle abgelegt bzw. abspeichert wird.
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Die
Nutraststörungen
bilden sich dabei besonders gut im Integralteil des PI-Reglers 1 ab.
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In 4 ist in Form eines Blockschaltbildes der
zweite Identifikationsprozess des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
Um den Einfluss des PI-Reglers 1 auf die Identifikation
der Regelstrecke innerhalb des zweiten Identifikationsprozesses
möglichst
klein zu halten, wird die Regelverstärkung des PI-Reglers 1 möglichst
niedrig eingestellt. Ein Signalgenerator 6 speist ein Stimulussignal 1 am
Ausgang des PI-Reglers 1 bzw.
am Eingang der Regelstrecke 5 ein. Zur Kompensation der
deterministischen Nutraststörungen
wird nun mittels einer Störgrößenaufschaltung
das abgespeicherte Störausgleichssignal in
Form der Funktion isoll(p) in Abhängigkeit
des Ortsparameters p am Eingang der Regelstrecke 5 gegengekoppelt.
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Zur
Streckenidentifikation der Regelstrecke 5 wird nun, in
schon bekannter beschriebener Weise, eine Streckenidentifikation
im Frequenzbereich durchgeführt.
Hierzu wird das Eingangssignal iein der Regelstrecke
innerhalb des Funktionsblocks 9 mittels Fouriertransformation
in den Frequenzbereich transformiert und das Ausgangssignal vist der Regelstrecke 5 innerhalb
des Funktionsblocks 8 mittels Fouriertransformation in
den Frequenzbereich transformiert. Anschließend wird im Funktionsblock 10 dass in
den Frequenzbereich transformierte Ausgangssignal vist der
Regelstrecke durch dass in den Frequenzbereich transformierte Eingangssignal
iein der Regelstrecke dividiert. Als Ergebnis
erhält
man für
jede der in der Fouriertransformation betrachteten Frequenz, die
komplexe Übertragungsfunktion
der Regelstrecke.
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Es
ist wegen der leichtern Interpretierbarkeit des Streckenverhaltens
allgemein üblich,
die ermittelte komplexe Übertragungsfunktion
in Form eines Betragfrequenzgangs 13 und eines Phasenfrequenzganges 14 darzustellen.
Zur Ermittlung des Betragfrequenzganges wird in einem Funktionsblock 11 der Realteil
und der Imaginärteil
der komplexen Übertragungsfunktion
für jede
Frequenz getrennt quadriert und anschließend aus der Summe der Quadrate
die Wurzel gezogen und über
der Frequenz aufgetragen. Zur Ermittlung des Phasenfrequenzgangs
im Funktionsblock 12 wird für jede Frequenz getrennt, der
jeweilige Imaginärteil
der komplexen Übertragungsfunktion
durch den jeweiligen Realteil der komplexen Übertragungsfunktion dividiert
und anschließend
mittels der in der Mathematik bekannten Arcustangens-Funktion aus
dem Quotienten von Real- und Imaginärteil der
Phasenwinkel bestimmt und über
der Frequenz aufgetragen. Die Regelstrecke ist somit eindeutig identifiziert.
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Gegebenenfalls
kann die nun im Frequenzbereich bestimmte Übertragungsfunktion G(s) mittels inverser
Fouriertransformationen in den Zeitbereich zurücktransformiert werden.
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Es
sei an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiesen, dass die Funktion
isoll(p) auch in Form von Splines abgespeichert
werden kann. Dies kann ausgenutzt um z.B. Zwischenwerte zu interpolieren oder
aber um das benötigte
Speichervolumen zur Hinterlegung der Funktion isoll(p)
zu reduzieren.
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Da
insbesondere im Bereich von Werkzeugmaschinen, Produktionsmaschinen
oder Robotern besonders hohe Anforderungen an die Regelgenauigkeit
und/oder das Regelverhalten gestellt werden, ist eine genaue Identifikation
der Regelstrecke durch das erfindungsgemäße Verfahren in den genannten Anwendungsbereichen
besonders vorteilhaft. Insbesondere kann der bei der Identifikation
der Regelstrecke von Antrieben störend bemerkbar machende Einfluss
von Nutraststörungen
von Motoren, insbesondere von Linearmotoren, durch das erfindungsgemäße Verfahren
minimiert werden.