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Fachgebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur elektrischen
Leistungsregelung eines Brennstoffzellensystems.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Die
US 5,432,710 A beschreibt
ein Energieversorgungssystem mit einer Brennstoffzelleneinheit und einer
Regelungseinheit. Die Regelungseinheit regelt die Systeme bzw. Untersysteme
des Energieerzeugungssystems derart, daß eine Kostenfunktion in Form
einer algebraischen Gleichung minimiert wird. Diese Kostenfunktion
berücksichtigt
den Energiebedarf der Last, den Eigenenergiebedarf des Systems und
die Abgase. Die Regelungseinheit stellt den Massenstrom eines Oxidationsmittels
und den Massenstrom eines wasserstoffreichen Gases für die Brennstoffzelleneinheit
sowie den Massenstrom eines Brennstoffes für eine Reformierungseinheit
in Abhängigkeit
von der Kostenfunktion ein.
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Kurzer Abriss
der Erfindung
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren zum Betreiben eines Brennstoffzellensystems
bereit, umfassend eine Brennstoffzelle mit einem Anodenströmungskanal
und einem Kathodenströmungskanal,
einem Anodenversorgungssystem zum Zuführen von wasserstoffreichem
Gas zu dem Anodenströmungskanal,
einem Kathodenversorgungssystem zum Zuführen eines Oxidationsmittelstroms
zu dem Kathodenströmungskanal
und einer Steuereinheit zum Betreiben des Anoden- und des Kathodenversorgungssystems.
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Das
Verfahren umfasst das Betreiben eines Versorgungssystems in Abhängigkeit
von der dynamischen Antwort des anderen Versorgungssystems. Der
wasserstoffreiche Gasmassenstrom zu dem Anodenströmungskanal
kann in Abhängigkeit
von der dy namischen Antwort des Kathodenversorgungssystems festgelegt
werden und/oder der Massenstrom der Oxidationsmittelströmung zu
dem Kathodenströmungskanal kann
in Abhängigkeit
von der dynamischen Antwort des Anodenversorgungssystems festgelegt
werden.
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Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Betreiben einer Brennstoffzelle
bereit mit einem Brennstoffaufbereitungssystem zum Umwandeln eines
zugeführten
Brennstoffs in ein wasserstoffreiches Gas. In einem derartigen Ausführungsbeispiel
kann der Massenstrom des zugeführten
Brennstoffs zu dem Brennstoffaufbereitungssystem in Abhängigkeit
von der dynamischen Antwort des Kathodenversorgungssystems festgelegt
werden und/oder der Massenstrom der Oxidationsmittelströmung zu
dem Kathodenströmungskanal
kann in Anhängigkeit
von der dynamischen Antwort des Brennstoffaufbereitungssystems festgelegt
werden.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
kann der zugeführte
Massenstromfluss zu dem Brennstoffaufbereitungssystem in Abhängigkeit
von der Wirksamkeit des Brennstoffaufbereitungssystems festgelegt
werden.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
kann der Massenstrom des zugeführten
Brennstoffs zu dem Brennstoffaufbereitungssystem in Abhängigkeit
von dem tatsächlichen
Verbrauch an wasserstoffreichem Gas in dem Brennstoffaufbereitungssystem
festgelegt werden.
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Die
Erfindung stellt ferner ein Brennstoffzellensystem bereit, umfassend:
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- a) eine Brennstoffzelle mit einem Anodenströmungskanal
und einem Kathodenströmungskanal;
- b) ein Anodenversorgungssystem zum Zuführen eines wasserstoffreichen
Gases zu dem Anodenströmungskanal;
- c) ein Kathodenversorgungssystem zum Zuführen eines Oxidationsmittelstroms
zu dem Kathodenströmungskanal;
- d) eine Steuereinheit zum Betreiben eines Versorgungssystems
in Abhängigkeit
von der dynamischen Antwort des anderen Versorgungssystems.
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Das
Anodenversorgungssystem kann ein Brennstoffaufbereitungssystem zum
Umwandeln eines zugeführten
Brennstoffs in ein wasserstoffreiches Gas umfassen.
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Gemäß der Erfindung
kann die Steuereinheit den Massenstrom des wasserstoffreichen Gases
zu dem Anodenströmungskanal
in Abhängigkeit
von der dynamischen Antwort des Kathodenversorgungssystems einstellen.
Alternativ kann die Steuereinheit den zugeführten Brennstoffmassenstrom
zu dem Brennstoffaufbereitungssystem in Abhängigkeit von der dynamischen
Antwort des Kathodenversorgungssystems einstellen.
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In
einem alternativen Ausführungsbeispiel
kann die Steuereinheit den Oxidationsmittelmassenstrom zu dem Kathodenströmungskanal
in Abhängigkeit
von der dynamischen Antwort des Anodenversorgungssystems oder in
Abhängigkeit
von der dynamischen Antwort des Brennstoffaufbereitungssystem einstellen.
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In
einem weiteren alternativen Ausführungsbeispiel
kann die Steuereinheit den zugeführten
Brennstoffmassenstrom zu dem Brennstoffaufbereitungssystem in Abhängigkeit
von der Wirksamkeit des Brennstoffaufbereitungssystems einstellen.
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In
einem weiteren alternativen Ausführungsbeispiel
kann die Steuereinheit den dem Brennstoffaufbereitungssystem zugeführten Brennstoffmassenstrom
in Abhängigkeit
von dem tatsächlichen
Verbrauch an wasserstoffreichem Gas in dem Brennstoffaufbereitungssystem
einstellen.
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Eine
Vielzahl spezieller Details bestimmter Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden in der nachfolgenden detaillierten Beschreibung dargelegt,
um ein vollständiges
Verständnis
derartiger Ausführungsbeispiele
zu ermöglichen.
Es ist allerdings für
den Fachmann selbstverständlich,
dass die vorliegende Erfindung weitere Ausführungsbeispiele besitzt oder
dass sie ohne bestimmte, im Folgenden beschriebene Details realisiert werden
kann.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt ein Blockschaltbild
zur Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens und einer Vorrichtung
zur Regelung der elektrischen Ausgangsleitung eines Brennstoffzellensystems,
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2 zeigt Diagramme a, b,
c, d, e und f mit Kurvenverläufen
eines Massenstroms eines wasserstoffreichen Gases, eines Massenstroms
eines Oxidationsmittels und einem Ausgangsstrom der Brennstoffzelleneinheit über der
Zeit in einem Brennstoffzellensystem, das nicht mit einem erfindungsge mäßen Verfahren
und einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
betrieben wird.
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3 zeigt Diagramme a, b und
c mit Kurvenläufen
einer Stromanforderung, eines Massenstroms eines Brennstoffs und
eines Massenstroms eines wasserstoffreichen Gases über der
Zeit in einem Brennstoffzellensystem mit einem Proportionalglied
mit Vorhalt im Versorgungszweig für das wasserstoffreiche Gas.
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Detaillierte
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
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Einer
Brennstoffzelleneinheit werden zur Erzeugung von elektrischem Strom
wasserstoffreiches Gas und Oxidationsmittel über unterschiedliche Vorsorgungspfade
zugeführt.
Bei Brennstoffzellensystemen mit Reformatbetrieb enthält der Versorgungspfad
zur Zufuhr von wasserstoffreichem Gas typischerweise ein Brennstoffaufbereitungssystem
mit einer Reformierungseinheit, in der wasserstoffreiches Reformat
bzw. Gas gewonnen wird, während
der Versorgungspfad zur Zufuhr von Oxidationsmittel ein eigenes
Versorgungssystem enthält.
Dieses Versorgungssystem für
Oxidationsmittel enthält üblicherweise
einen Kompressor zur Einstellung des Massenstroms des Oxidationsmittels.
Das erfindungsgemäße Verfahren
zeichnet sich dadurch aus, daß die
beiden Versorgungspfade abhängig
voneinander betrieben werden können.
Bei der Zufuhr des Oxidationsmittels können also das dynamische Verhalten
bzw. eventuelle Verzögerungen
des Brennstoffaufbereitungssystems berücksichtigt werden und die Zufuhr
des wasserstoffreichen Gases kann in Abhängigkeit von dem dynamischen
Verhalten des Versorgungssystems für Oxidationsmittel geschehen.
Diese Möglichkeit der
gegenseitigen Beeinflussbarkeit der Versorgungspfade führt vorteilhafterweise
zu einer verbesserten Leistungsregelung und somit zu einer verbesserten
Bereitstellung der gewünschten
Leistung durch das gesamte Brennstoffzellensystem.
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Das
wasserstoffreiche Gas wird im System aus einem Brennstoff gewonnen,
der üblicherweise
ein kohlenstoff- und wasserstoffhaltiges Medium, wie z. B. Methanol,
enthält.
In Ausgestaltung der Erfindung wird bei der Bestimmung der benötigten Brennstoffmenge
der Eigenverbrauch bzw. Verlust an wasserstoffreichem Gas im System
und der Wirkungsgrad des Systems berücksichtigt. Dies führt zu einer
genauen Bestimmung der benötigten
Brennstoffmenge und somit zu einer genaueren Leistungsregelung.
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Nachfolgend
ist anhand der 1 ein
erfindungsgemäßes Verfahren
und eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zur elektrischen Leistungsregelung eines Brennstoffzellensystems
beschrieben. Das Verfahren und die Vorrichtung sind insbesondere
anwendbar, wenn das Brennstoffzellensystem ein Brennstoffaufbereitungssystem 1 zur
Bereitstellung eines wasserstoffreichen Mediums bzw. Gases, ein
Versorgungssystem 2 für
ein Oxidationsmittel und eine Brennstoffzelleneinheit 3 zur
Versorgung von elektrischen Verbrauchern aufweist. Allerdings ist
das Verfahren und die Vorrichtung auch in einem Brennstoffzellensystem
anwendbar, das keine Brennstoffaufbereitung aufweist und in welcher
ein wasserstoffreiches Gas (beispielsweise im Wesentlichen purer
Wasserstoff) von einem Wasserstofftank oder Medium zugeführt wird.
Die Brennstoffzelle 3 wird dann mit einem wasserstoffreichen
Strom (beispielsweise einem Reformatstrom oder purem Wasserstoff
und mit einem Oxidationsmittelstrom, beispielsweise einem Oxidationsmittel,
wie beispielsweise Luft) versorgt.
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Wasserstoffreiches
Gas wird typischerweise in einer (nicht dargestellten) Reformierungseinheit
des Brennstoffaufbereitungssystems 1 aus einem Brennstoff
gewonnen. Der Brennstoff kann Alkohol, Ether, Ester, Kohlenwasserstoff,
wie z. B. Erdgas oder Benzin, und/oder ein sonstiges Medium enthalten,
aus dem Wasserstoff zum Betreiben eines Brennstoffzellensystems
gewonnen werden kann. Der zugeführte
Brennstoff ist vorzugsweise Methanol. Das Versorgungssystem 2 für das Oxidationsmittel
umfasst einen (nicht dargestellten) Kompressor zur Einstellung des
Massenstroms des Oxidationsmittels ṁLuft.
Der Kompressor ist ein zusätzlicher
(parasitärer)
elektrischer Verbraucher, der von der Brennstoffzelleneinheit 3 mit
Strom ISys versorgt wird. Das Brennstoffzellensystem
weist eine Steuereinheit 4 zum Einstellen des Massenstroms
des Brennstoffs ṁBS für das Brennstoffaufbereitungssystem 1 und
zum Einstellen des Massenstroms des Oxidationsmittels ṁLuft für die
Brennstoffzelleneinheit 3 auf. Die Steuereinheit 4 ist
in Signalflusspfaden, welche dem wasserstoffreichen Gas und dem
Oxidationsmittel zugeordnet sind, vor dem Brennstoffaufbereitungssystem 1 und
vor dem Versorgungssystem 2 für den Oxidationsmittel angeordnet.
Vorteilhafterweise ist im Signalflusspfad 11 eine Recheneinheit 8 vor
der Steuereinheit 4 angeordnet, die aus einer Strom- bzw.
Leistungsanforderung ISoll einen Sollwert
für die
Dosierung der Brennstoffmenge bzw. für den Brennstoffmassenstrom ṁBS generiert. Analog ist dem Signalflusspfad 12 eine
Recheneinheit 9 vor der Steuereinheit 4 zugeordnet,
die aus der Strom- bzw. Leistungsanforderung ISoll einen
Sollwert für
die Drehzahl des nicht dargestellten Kompressors bzw. für den Massenstrom
des Oxidationsmittels ṁLuft erzeugt.
Die Steuereinheit 4 kann beispielsweise in einem Steuergerät integriert
sein. Alternativ können
die Bereiche der Steuereinheit 4, die jeweils nur einem
Signalflusspfad 11, 12 zugeordnet sind, in einem
eigenen, nur diesem Signalflusspfad 11, 12 zugeordneten
Steuergerät
integriert sein.
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Gemäß der Erfindung
ist der Massenstrom des Oxidationsmittels ṁLuft,
der zu der Brennstoffzelle geleitet wird, in Abhängigkeit von der dynamischen
Antwort des Brennstoffaufbereitungssystems 1 einstellbar. Unter
der Dynamik eines Systems wird die dem System zugrundeliegende Eigenschaft
verstanden, dass dessen Übertragungsverhalten
zeitabhängig
ist. Kann das System z. B. durch eine Differentialgleichung bzw.
Differenzengleichung dargestellt werden, so ist das dynamische Verhalten
durch eben diese Gleichung beschrieben. Beispielsweise bestimmen
bei einer linearen Differentialgleichung die Eigenwerte und die
Eigenvektoren das Einschwingverhalten des Systems. Das Einschwingverhalten
ist gekennzeichnet durch eventuelle Verzögerungszeiten, eine bestimmte
Dämpfung,
eventuelle Überschwinger
usw. Totzeiten gehören
ebenfalls zur Dynamik eines Systems.
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Die
Steuereinheit 4 enthält
eine erste Filtereinheit 5, die im Signalflusspfad 12 angeordnet
ist. Die Parameter der Filtereinheit 5 sind abhängig von
dem dynamischen Verhalten des Brennstoffaufbereitungssystems 1 einstellbar
(strich-punktierte Verbindungspfeile zwischen 1 und 5).
Die Einstellung der Parameter kann günstigerweise über ein
Simulationsmodell des Brennstoffaufbereitungssystems 1 und/oder über Messwerte und/oder
berechnete Werte des Massenstroms des wasserstoffreichen Gases ṁH2 erfolgen, da diese Werte ebenfalls von
der Dynamik des Brennstoffaufbereitungssystems 1 abhängen. Unter
einem Simulationsmodell versteht man ein mathematisches und/oder
ein physikalisches Modell eines Systems. Ein physikalisches Modell
erhält
man, wenn man das System anhand entsprechender physikalischer Gesetze
beschreibt. Ein mathematisches Modell erhält man bevorzugt, indem man
Eingangsgrößen und
Ausgangsgrößen des
Systems misst und anhand dieser gemessenen Größen das Übertragungsverhalten des Systems
approximiert, z. B. mit Hilfe der in der Fachliteratur bekannten
Methode der kleinsten Fehlerquadrate.
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Geeignete
mathematische Modelle sind z. B. lineare und/oder nichtlineare Differentialgleichungen bzw.
Differenzengleichungen, Kennfelder, Neuronale Netze, das in der
englischen Fachliteratur bekannte ARX-Modell (autoregressives Modell
mit exogener Eingangsgröße) usw.
Das Simulationsmodell bzw. die Parameter des Simulationsmodells
können
vor Anwendung des Systems erzeugt werden oder während des Betriebs des Systems
erzeugt und vorteilhafterweise in gewissen zeitlichen Abständen an
das aktuelle Systemverhalten angepasst werden (adaptive Modellierung
bzw. Identifikation). Bei der adaptiven Modellierung lassen sich
Effekte wie Alterung oder veränderte
Betriebspunkte in das Simulationsmodell integrieren.
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Üblicherweise
weist das Brennstoffaufbereitungssystem 1 ein langsameres
dynamisches Verhalten als das Versorgungssystem 2 für das Oxidationsmittel
auf, da dessen Dynamik hauptsächlich
durch die Dynamik des (nicht dargestellten) Kompressors für die Luftversorgung
gegeben ist und dieser gewöhnlich
eine vergleichsweise schnelle Dynamik aufweist. Um nun, beispielsweise
bei einer Laständerung,
die notwendige Menge des Oxidationsmittels synchron und nicht vor
der entsprechenden Menge des wasserstoffreichen Gases der Brennstoffzelle 3 zuzuführen, kann
die Filtereinheit 5 bevorzugt ein Proportionalglied mit
Verzögerung wählbarer
Ordnung bzw. ein Verzögerungsglied
wählbarer
Ordnung (ein sogenanntes PTx-Glied) enthalten. Die
Parameter des Verzögerungsgliedes,
wie z. B. die Zeitkonstanten und die Verstärkungen, und die Ordnungszahl
können
dann in Abhängigkeit
von dem dynamischen bzw. zeitlichen Verhalten des Brennstoffaufbereitungssystems 1 gewählt werden.
Bevorzugt wird ein Verzögerungsglied
zweiter Ordnung (PT2-Glied) verwendet.
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Zusätzlich kann
der Massenstrom des Brennstoffs ṁBS in
Abhängigkeit
von der Dynamik des Versorgungssystems 2 für Oxidationsmittel
eingestellt werden. Die Steuereinheit 4 weist eine zweite
Filtereinheit 6 auf, die im Signalflusspfad 11 angeordnet
ist. Die Parameter der zweiten Filtereinheit 6 sind abhängig von
dem dynamischen Verhalten des Versorgungssystems 2 für Oxidationsmittel
Gas einstellbar (gestrichelter Verbindungspfeil zwischen den Elementen 2 und 6).
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Die
Einstellung der Parameter kann über
ein Simulationsmodell für
das System 2 zur Versorgung mit Oxidationsmittel und/oder über Messwerte
und/oder berechnete Werte des Massenstroms des Oxidationsmittels ṁLuft erfolgen, da diese Werte ebenfalls von
der Dynamik des Versorgungssystems 2 abhängen. Falls
das Brennstoffaufbereitungssystem 1 ein schnelleres dynamisches
Verhalten als das System 2 zur Versorgung mit des Oxidationsmittel
bzw. als der (nicht dargestellte) Kompressor aufweist, dann kann
die zweite Filtereinheit 6 bevorzugt ein Proportionalglied
mit Verzögerung
beliebiger Ordnung bzw. ein Verzögerungsglied
beliebiger Ordnung (als sogenanntes PTx Glied)
enthalten. Die Parameter des Verzögerungsgliedes, wie z. B. die
Zeitkonstanten und die Verstärkungen,
und die Ordnungszahl können
dann in Abhängigkeit
von dem dynamischen bzw. zeitlichen Verhalten des Systems 2 zur
Versorgung mit Oxidationsmittel bzw. zur Versorgung des (nicht dargestellten)
Kompressors gewählt
werden.
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In 2 sind zwei Kurven für den Betrieb
eines Brennstoffzellensystems in zwei Fällen dargestellt, bei denen
der Luftmassenstrom und der Massenstrom an wasserstoffreichem Gas
nicht aufeinander abgestimmt oder voneinander abhängig sind. 2a-c zeigen beispielhaft
die zeitlichen Verläufe
der Sprungantworten eines Wasserstoffmassenstroms (Diagramm a),
eines Luftmassenstroms (Diagramm b) und eines Stroms Ifrei (Diagramm
c), die sich bei einer sprungförmigen
Stromanforderung ISoll zum Zeitpunkt Null
einstellen, wenn der stärkere
Luftmassenstrom der Brennstoffzelleneinheit 3 früher als
der Wasserstoffmassenstrom zugeführt wird.
Der Strom Ifrei ergibt sich aus einem von
der Brennstoffzelleneinheit 3 generierten Strom Iist abzüglich
eines Stroms ISys, der von Hilfsaggregaten
(zusätzliche
Lasten) wie z. B. dem Kompressor, einem Hochdruckverdichter des
Brennstoffaufbereitungssystems, oder einer Klimatisierung verbraucht
wird. Ifrei stellt also den Strom dar, der
beispielsweise in einem Fahrzeug für den Antrieb zur Verfügung steht
bzw. vom Antrieb verbraucht wird. Die Sprungantworten des Wasserstoffmassenstroms
und des Luftmassenstroms sind repräsentativ für die Sprungantworten der Massenströme eines
wasserstoffreichen Gases und eines Oxidationsmittels ṁH2, ṁLuft.
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Bei
einer sprunghaften Leistungsanforderung an das Brennstoffzellensystem
steigt die Sprungantwort des Wasserstoffmassenstroms langsam an,
bis der stationäre
Endwert erreicht ist (Diagramm a). Die Sprungantwort des Luftmassenstroms
erreicht ihren stationären
Grenzwert wesentlich früher,
das heißt,
sie steigt steiler an (Diagramm b). Im Anstiegsbereich des Wasserstoffmassenstroms
fällt daher
der Strom Ifrei anfangs deutlich ab und
steigt dann an, bis der stationäre
Grenzwert erreicht ist (Diagramm c). Aus dem Vergleich der Diagramme
a, b und c wird ersichtlich, dass ein unerwünschter Stromeinbruch – aufgrund
des zu schnell anfallenden Eigenbedarts des Kompressors (ISys) – in
dem zeitlichen Intervall auftreten kann, in welchem mehr Luft als
Wasserstoff der Brennstoffzelleneinheit zugeführt wird. Dieser Zustand kann
sich bei verfrühter
Ansteuerung des Kompressors zur Erhöhung seines Ausstoßes bzw.
bei zu hoher Kompressordrehzahl einstellen.
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In 2d-f sind beispielhaft die
zeitlichen Verläufe
der Sprungantworten eines Wasserstoffmassenstroms (Diagramm d),
eines Luftmassenstroms (Diagramm e) und eines Stroms (Diagramm f)
dargestellt. Die durchgezogenen Kurven geben die Werte wieder, die
sich bei einer sprungförmigen
Stromanforderung ISoll zum Zeitpunkt Null
einstellen, wenn der Wasserstoffmassenstrom der Brennstoffzelleneinheit 3 früher als
der Luftmassenstrom zugeführt
wird. Die Sprungantworten des Wasserstoffmassenstroms und des Luftmassenstroms sind
repräsentativ
für die
Sprungantworten der Massenströme
eines wasserstoffreichen Gases und eines Oxidationsmittels ṁH2, ṁLuft.
Die Sprungantwort des Wasserstoffmassenstroms steigt hier schneller
an als im Diagramm a, bis der stationäre Endwert erreicht ist (Diagramm
d). Die Sprungantwort des Luftmassenstroms erreicht ihren stationären Grenzwert
später,
das heißt,
sie steigt langsamer an (Diagramm e). Der Strom Ifrei entspricht
dem Verlauf des Luftmassenstroms (Diagramm f).
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Im
Diagramm d ist als gepunktete Linie ein Verlauf des Wasserstoffmassenstroms
dargestellt, der dem Verlauf des im Diagramm e dargestellten Luftmassenstroms
entspricht. Aus dem Vergleich des Diagramms d mit dem Diagramm e
wird ersichtlich, dass der Wasserstoffmassenstrom der Brennstoffzelle 3 früher als
der Luftmassenstrom zur Verfügung
steht. Dieser Zustand kann sich bei verspäteter Ansteuerung des Kompressors
bzw. zu niedriger Kompressordrehzahl einstellen. Im Diagramm d gibt
die Fläche
A zwischen der durchgezogenen und der gepunkteten Kurve einen Hinweis
auf die ungenutzte Dynamik des Brennstoffaufbereitungssystems 1.
Die – gegenüber der
Luft bzw. gegenüber
dem Oxidationsmittel – vermehrte
Bereitstellung von Wasserstoff bzw. wasserstoffreichem Gas kann
in einem katalytischen Brenner, (falls vorhanden) der üblicherweise
der Brennstoffzelle 3 nachgeschaltet ist, um im Abgas enthaltenen
Wasserstoff zu verbrennen, zu einer Systemüberhitzung führen. Dies
kann zu einem reduzierten Brennstoffwirkungsgrad führen.
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Indem
bei der Zufuhr des Oxidationsmittels die Dynamik des Brennstoffaufbereitungssystems 1 und bei
der Zufuhr von Brennstoff zum Brennstoffaufbereitungssystem 1 die
Dynamik des Versorgungssystems 2 für das Oxidationsmittel bzw.
des (nicht dargestellten) Kompressors berücksichtigt wird, können die
Zufuhr von wasserstoffreichem Gas und die Zufuhr von Oxidationsmittel
zur Brennstoffzelleneinheit 3 synchronisiert oder aufeinander
abgestimmt werden, d. h. die für
einen aktuellen Lastpunkt notwendigen Volumina bzw. Massenströme beider
Medien werden der Brennstoffzelle zeitgleich zugeführt. Dies
führt zu
einer schnellen, zuverlässigen
und sicheren Bereitstellung von Strom und vermeidet unerwünschte Strom-
und/oder Spannungseinbrüche
oder eine unnötige
thermische Belastung von Systemkomponenten, wie etwa dem katalytischen
Brenner.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung werden Messwerte und/oder berechnete
Werte des Massenstroms des wasserstoffreichen Gases ṁH2 der Steuereinheit 4 als weitere
Eingangsgröße zugeführt.
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Zusätzlich können Messwerte
und/oder berechnete Werte des Massenstroms des Oxidationsmittels ṁLuft der Steuereinheit 4 als Eingangsgröße zugeführt werden.
Die Steuereinheit enthält
dann bevorzugt einen Mehrgrößenregler,
dessen Eingangsgrößen eine
Stromanforderung ISoll bzw. ein Sollwert
für die
zugeführte Brennstoffmenge
und ein Sollwert für
die Kompressordrehzahl sind, und dessen Regelgrößen die Massenströme des wasserstoffreichen
Gases mH2 und des Oxidationsmittel ṁLuft und dessen Stellgrößen die Dosierung der Brennstoffmenge
und die Ansteuerung des Kompressors sind.
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Um
eine möglichst
genaue Umsetzung der Stromanforderung I
Soll zu
erreichen, kann die Filtereinheit
6 ein Proportionalglied
bzw. einen Proportionalregler mit Vorhalt enthalten, um die langsame
Dynamik des Brennstoffaufbereitungssystems auszugleichen. Die Übertragungsfunktion
des Proportionalglieds mit Vorhalt ist bevorzugt gegeben durch eine
Gleichung mit der Laplace-Transformierten
wobei s eine komplexe Variable
ist. K ist ein Verstärkungsfaktor
und T
v und T
1 sind
Zeitkonstanten des Proportionalglieds mit Vorhalt, wobei üblicherweise
die Beziehung T
1 + T
v > T
1 gilt.
Der Verstärkungsfaktor
K hat vorzugsweise den Wert 1.
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In 3 sind beispielhaft zeitliche
Verläufe
der Stromanforderung ISoll (Diagramm a)
und des Brennstoffmassenstroms ṁBS (Diagramm
b) und des Massenstroms des wasserstoffreichen Gases mH2 (Diagramm c)
dargestellt. Die durchgezogenen Kurven geben die Signalverläufe bei
Verwendung eines Proportionalglieds mit Vorhalt an (als ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung) , während
die gepunkteten Kurven die Signalverläufe ohne Verwendung eines Proportionalglieds
mit Vorhalt zeigen.
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Die
in Diagramm a dargestellte Stromanforderung hat die Form einer Sprungfunktion,
die zum Zeitpunkt t0 sprunghaft ansteigt
und zum Zeitpunkt t1 sprunghaft auf ihren
Anfangswert abfällt.
Diagramm b zeigt den zeitlichen Verlauf des zugeführten Brennstoffmassenstrom ṁBS, der sich bei der in Diagramm a dargestellten
Stromanforderung ISoll typischerweise einstellt.
Bei Verwendung eines Proportionalglieds mit Vorhalt steigt der zugeführte Brennstoffmassenstrom ṁBS zum Zeitpunkt t0 sprunghaft
an und fällt
dann exponentiell auf den stationären Endwert ab, der sich im
Zeitintervall t0 < t < t1 normalerweise einstellt, wobei der Wert
des zugeführten
Brennstoffmassenstrom ṁBS zum Zeitpunkt
t0 größer als
der stationäre
Endwert ist. Dieses Phänomen wird
im weiteren Verlauf der Beschreibung als Überhöhung bezeichnet. Die Variable
t kennzeichnet die Zeit. Zum Zeitpunkt t1 fällt der
zugeführte
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Brennstoffmassenstrom ṁBS sprunghaft ab und steigt dann üblicherweise
exponentiell auf den stationären
Endwert an, der sich für
t > t1 normalerweise
einstellt, wobei der Wert des zugeführten Brennstoffmassenstrom ṁBS, zum Zeitpunkt t1 kleiner
als der stationäre
Endwert ist (durchgezogene Kurve). Ohne Verwendung eines Proportionalglieds
mit Vorhalt verhält
sich der zugeführte
Brennstoffmassenstrom ṁBS analog
zur Stromanforderung ISoll. Das heißt, der
Brennstoffmassenstrom ṁΒS steigt
zum Zeitpunkt t0 sprunghaft an und fällt zum
Zeitpunkt t1 sprunghaft auf seinen Anfangswert
ab (gepunktete Kurve b1). Diagramm c zeigt
die sich einstellenden Sprungantworten des Massenstroms des wasserstoffreichen
Gases mH2 .
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Bei
Verwendung eines Proportionalglieds mit Vorhalt steigt der Massenstrom
des wasserstoffreichen Gases ṁH2 zum
Zeitpunkt t0 üblicherweise exponentiell an,
bis der stationäre
Endwert erreicht ist, und fällt
zum Zeitpunkt t1 üblicherweise exponentiell auf
den Anfangswert zurück
(durchgezogene Kurve). Ohne Verwendung eines Proportionalglieds
mit Vorhalt verhält
sich der Massenstrom des wasserstoffreichen Gases mH2 identisch,
allerdings dauert es länger,
bis der Endwert nach t0 bzw. der Anfangswert
nach t1 erreicht sind, d. h. die Einschwingzeiten
sind länger
(gepunktete Kurve c1). Das heißt, mit
Proportionalglied mit Vorhalt reagiert der Massenstrom des wasserstoffreichen
Gases ṁH2 schneller auf Veränderungen
der Stromanforderung ISoll bzw. des zugeführten Brennstoffmassenstroms ṁBS. Je höher
die Überhöhung bei
der Dosierung des Brennstoffes ist, desto schneller kann wasserstoffreiches
Gas der Brennstoffzelle 3 zur Verfügung gestellt werden. Eine
große Überhöhung mit
kurzer Einschwingzeit ist wünschenswert.
Die Wahl der Zeitkonstanten Tv und T1 beeinflusst den Verlauf, die Amplitude
und/oder die Breite der Überhöhung der
Brennstoffzufuhrkurve. Dies ergibt sich daraus, daß Sprungantwort
und Übertragungsfunktion über die
inverse Laplace-Transformations-Gleichung miteinander verknüpft sind.
Die Amplitude und/oder die Breite sind somit wählbar, jedoch ist die Wahl
durch parasitäre
Verzögerungen
und/oder Bauteilgrenzwerte eingeschränkt.
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Da üblicherweise
das Brennstoffaufbereitungssystem 1 ein langsameres dynamisches
Verhalten als das Versorgungssystem 2 für Oxidationsmittel aufweist,
ist es vorteilhaft ein Proportionalglied mit Vorhalt in die Filtereinheit 6 zu
integrieren und zusätzlich
ein Verzögerungsglied
in die Filtereinheit 5 einzubinden. Auf diese Weise wird
die Verzögerung
des Brennstoffaufbereitungssystems 1 im Signalflusspfad 11 kompensiert
und außerdem
das schnellere Übertragungsverhalten
des Versorgungssystems 2 für Oxidationsmittel ausgeglichen.
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In
Ausgestaltung der Erfindung kann – bei der Einstellung des Massenstroms
des Brennstoffs ṁBS – vorteilhafterweise
ein Wirkungsgrad η der
(nicht dargestellten) Reformierungseinheit bzw. des gesamten Brennstoffaufbereitungssystems 1 und/oder
ein Eigenverbrauch an wasserstoffreichem Gas des Brennstoffaufbereitungssystems 1 berücksichtigt
werden. Der Eigenverbrauch an wasserstoffreichem Gas ergibt sich
typischerweise aus einer oder mehreren Gasreinigungsstufen, die
der Reformierung in Strömungsrichtung
des wasserstoffreichen Gases typischerweise nachgeschaltet sind.
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Da
für diese
Gasreinigung üblicherweise
mehr Oxidationsmittel, wie z. B. Luft, zugeführt wird, als tatsächlich benötigt wird,
um die Konzentration von in dem Reformatstrom enthaltenem CO (Kohlenmonoxid)
reduzieren zu können,
führt dies
zu einem Verlust von wasserstoffreichem Gas im Brennstoffaufbereitungssystem
1.
Dies kann bei der Brennstoffdosierung als Eigenverbrauch berücksichtigt
werden. Das zugeführte
Oxidationsmittel wird hier als LD, das heißt Luftdosierung, bezeichnet.
Der Eigenverbrauch und der Wirkungsgrad η sind typischerweise von der
Größe der Brennstoffdosierung
bzw. vom Massenstrom des Brennstoffs ṁ
BS abhängig. Die
Bestimmung der Luftdosierung LD und des Wirkungsgrades η kann bevorzugt über Kennfelder
erfolgen, deren Eingangsgröße die Brennstoffdosierung
bzw. der Massenstrom des Brennstoffs ṁ
BS ist.
Mit Hilfe der Faradayschen Gesetze kann aus der Stromanforderung
I
Soll und aus der Luftdosierung LD der erforderliche Massenstrom
an wasserstoffreichem Gas m
H2 und aus diesem
der einzustellende Brennstoffmassenstrom ṁ
BS anhand
der folgenden Formel berechnet werden,
wobei
M
BS für
die Molmasse des Brennstoffs, n für die Anzahl der Brennstoffzellen
in der Brennstoffzelleneinheit, z für die Wertigkeit von Wasserstoff
(z = 2), V
0 für das Normvolumen bzw. Molvolumen
von Sauerstoff und F für
die Faraday-Konstante stehen. λ BZ / H2 steht
für den
stöchiometrischen
Koeffizienten des Wasserstoffs in der Reaktionsgleichung
und λ BZ / H2 steht für den stöchiometrischen Koeffizienten
des Sauerstoffs in der obigen Reaktionsgleichung. Da für jedes
zugeführte
Sauerstoffmolekül
O
2 zwei Wasserstoffmoleküle H
2 in
der Brennstoffzelleneinheit für
die Reaktion benötigt
werden, taucht die Zahl 2 im Zähler
des zweiten, in den Klammern stehenden Terms auf. Die Zahl 0,21,
die ebenfalls im Zähler
des zweiten, in den Klammern stehenden Terms auftritt, steht für den prozentualen
Sauerstoffanteil in der Luft.
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Der
Faktor k gibt an, wie viele Mol des wasserstoffreichen Gases mit
einem Mol an zugeführtem
Brennstoff in einem idealen Brennstoffaufbereitungssystem 1 mit η gleich
100 % erzeugt werden können.
Wird beispielsweise Methanol als Brennstoff verwendet, so können 3 Mol
Wasserstoff erzeugt werden und k ist gleich 3. Durch die Einbeziehung
des Wirkungsgrades η und
der Luftdosierung LD des Brennstoffaufbereitungssystems 1 bzw.
der (nicht dargestellten) Reformierungseinheit lässt sich der Brennstoff genauer
dosieren, was ebenfalls zu einer genaueren Dosierung des wasserstoffreichen
Gases führt.
Block 7 in 1 stellt
den Einfluss der Luftdosierung LD auf die Dosierung des wasserstoffreichen
Gases dar.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird aus dem Massenstrom des
wasserstoffreichen Gases ṁH2 und
aus dem Massenstrom des Oxidationsmittels ṁLuft mittels
eines Simulationsmodells 10, das auf der Brennstoffzelle 3 basiert,
ein Ausgangsstrom Iist ermittelt. Der Ausgangsstrom
Iist gibt an, wieviel Strom maximal von
den Verbrauchern angefordert bzw. benötigt werden darf. Der Ausgangsstrom
Iist ist der momentan von der Brennstoffzelle 3 bereitstellbare
Strom. Der tatsächliche,
messbare Ausgangsstrom der Brennstoffzelleneinheit IBZ gibt
hingegen an, wieviel Strom tatsächlich
von den Verbrauchern benötigt
bzw. gezogen wird. Das Simulationsmodell kann z. B. ein Proportionalglied
mit Verzögerung
beliebiger Ordnung bzw. ein Verzögerungsglied
beliebiger Ordnung (ein sogenanntes PTX-Glied)
sein.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird aus der Stromanforderung
ISoll mittels eines zweiten (nicht dargestellten
Simulationsmodells) das auf der Brennstoffzelle 3, dem
Brennstoffaufbereitungssystem 1 und dem Versorgungssystem 2 für das Oxidationsmittel
basiert, ein Ausgangsstrom Iist ermittelt.
Auch hier gibt der Ausgangsstrom Iist an,
wieviel Strom maximal von den Verbrauchern angefordert bzw. benötigt werden
darf.
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Der
Ausgangsstrom Iist ist der momentan von
der Brennstoffzelle 3 bereitstellbare Strom. Dieses Simulationsmodell
kann z. B. ein Proportionalglied mit Verzögerung beliebiger Ordnung bzw.
ein Verzögerungsglied
beliebiger Ordnung (ein sogenanntes PTx-Glied),
vorzugsweise vierter Ordnung (PT4-Glied)
sein.
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Bei
der Verwendung von Simulationsmodellen zur Berechnung des Ausgangsstroms
Iist brauchen keine möglicherweise teuren Sensoren
im Brennstoffzellensystem eingesetzt werden. Weiterhin liefern die
oben beschriebenen Simulationsmodelle rauschfreie Signale als Ausgangssignale.
Durch geeignete Wahl von entsprechenden Simulationsmodellen können die
oben genannten Subsysteme des Brennstoffzellensystems, wie z. B.
die Brennstoffzelle 3, mit beliebiger Genauigkeit dargestellt
werden.
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Vorteilhaft
kann in einer mobilen Einrichtung, wie einem Brennstoffzellenfahrzeug,
zwischen dem Strom unterschieden werden, der für den Antrieb des Fahrzeugs
benötigt
wird, und dem Strom, der für
sonstige im Fahrzeug integrierte elektrische Systeme bzw. Verbraucher
benötigt
wird, wie z. B. dem Kompressor, einem Hochdruckverdichter des Brennstoffaufbereitungssystems,
einer Klimatisierung. Zu den sonstigen elektrischen Verbrauchern
gehören
auch die elektrischen Verbraucher eines Fahrzeug-Bordnetzes, wie
z. B. eines 12 V oder 42 V Fahrzeug-Bordnetzes. Der zuerst genannte
Strom soll hier zur besseren Unterscheidbarkeit als IAnt,
letzterer als ISys bezeichnet werden. Die
Stromanforderung ISoll ergibt sich dann
aus der Summe von IAnt und ISys.
Aus dem gemessenen und/oder mit Hilfe der oben genannten Simulationsmodelle
simulierten bzw. berechneten Ausgangsstrom Iist kann – unter
Berücksichtigung
des Stromverbrauchs ISys der sonstigen elektrischen
Verbraucher – ein
zur Verfügung
stehender Strom Ifrei ermittelt werden,
der – bei
einer Anwendung in einem Fahrzeug – für den Antrieb des Fahrzeugs
durch einen Elektromotor zur Verfügung steht. Dies erlaubt eine
schnelle und genaue Einstellung des benötigten Stroms IAnt.
Die hierin offenbarten Prinzipien treffen für einen sprunghaften Anstieg
im Strombedarf sowie für
einen sprunghaften Abfall im Strombedarf zu, beispielsweise dann,
wenn das Brennstoffzellensystem abgeschaltet wird. In einem derartigen
Fall beendet das Brennstoffaufbereitungssystem 1 typischerweise
die Erzeugung von wasserstoffreichem Gas nicht so schnell, wie das
System 2 die Zufuhr von Oxidationsmittel stoppt. Wie vorstehend
bereits dargestellt kann die erhöhte
Zufuhr von wasserstoffreichem Gas (im Vergleich zu dem Oxidationsmittelstrom)
zu einer Überhitzung
des stromabwärts
der Brennstoffzelle 3 angeordneten katalytischen Brenners
führen.
Die Parameter des Zeitverzögerungselements
können
deshalb in Abhängigkeit
davon variiert werden, ob die sprunghafte Laständerung negativ oder positiv
ist. Beispielsweise können
die Parameter der Filtereinheit 5 derart ausgewählt werden,
dass sie einen stromabwärts
angeordneten katalytischen Brenner während des Abschaltens vor Überhitzung
schützen.
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Obgleich
bestimmte Elemente, Ausführungsbeispiele
und Anwendungsfälle
des vorliegenden Verfahrens der vorliegenden Vorrichtung gezeigt
und hier beschrieben wurden ist es selbstverständlich, dass die Erfindung
nicht auf diese beschränkt
ist, da der Fachmann insbesondere im Lichte der vorangehend beschriebenen
Lehre Modifikationen vornehmen kann.
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Es
ist daher beabsichtigt, dass die beiliegenden Ansprüche derartige
Modifikationen mit Merkmalen, die im Rahmen des Schutzbereichs der
Erfindung liegen, mit umfassen.
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Zusammenfassung
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Ein
Verfahren und eine Vorrichtung sind zum Regeln der elektrischen
Ausgangsleistung eines Brennstoffzellensystems mit einem Brennstoffaufbereitungssystem,
einem System zum Zuführen
eines Oxidationsmittelstroms und einer Brennstoffzelle zur Bereitstellung
von Leistung ausgebildet. In einer Reformierungseinheit des Brennstoffaufbereitungssystems
wird ein zugeführter
Brennstoff dazu genutzt, um wasserstoffreiches Gas zu erzeugen,
das der Brennstoffzelle zuzuführen
ist. Das Brennstoffzellensystem umfasst auch eine Steuereinheit,
um den Massenstrom des zugeführten
Brennstoffs zu dem Brennstoffaufbereitungssystems und den Massenstrom
an Oxidationsmittel zu der Brennstoffzelle einzustellen, wobei der
Massenstrom des Oxidationsmittels in Abhängigkeit von der Dynamik des
Brennstoffaufbereitungssystems und/oder der Massenstrom des wasserstoffreichen
Gases in Abhängigkeit
von der Dynamik des Systems zum Zuführen des Oxidationsmittels eingestellt
werden kann.