DE10296995T5 - Verfahren zum Abstimmen und Synchronisieren der Bewegung von Servounterstützten Achsen - Google Patents

Verfahren zum Abstimmen und Synchronisieren der Bewegung von Servounterstützten Achsen Download PDF

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Abstract

Verfahren zum Abstimmen und Synchronisieren der Bewegung von Servo-unterstützten Achsen, die bei elektronisch gesteuerten Systemen eingesetzt werden können, welche spezielle Befehle nutzen, die in einem Bewegungs-Programm gesammelt sind, mit dem der Typ der „Bewegungsbahn" definiert ist, welche die Servo– unterstützten Achsen ausführen müssen, um eine bestimmte Anwendung in verschiedenen Bereichen der Industrie nach Maßgabe einer Steuerungstechnik, die als „CAMMING" bekannt ist, auf Grundlage einer Zerlegung der Gesamtbewegung der Achsen in elementare Bewegungen jeder einzelnen Achse auszuführen, wobei die erste der Achse – bekannt als „Master"-Achse – als Positionsreferenz funktioniert und reell oder virtuell sein kann, und alle anderen Achsen – bekannt als „Slave"-Achsen – mit der Bewegung der Master-Achse über eine bestimmte Korrespondenztabelle – bekannt als „Cam"-Tabelle – in Zusammenhang stehen, die eine Mehrzahl von Linien umfasst – bezeichnet als „Sektoren" – wobei in jedem die Position, die von jeder der „Slave"-Achsen eingenommen werden muss, zu jeder Position der...

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abstimmen und Synchronisieren der Bewegung von Servo-unterstützten Achsen, die zur Realisierung einer bestimmten Anwendung in verschiedenen Sektoren der Industrie zum Einsatz kommen, wie beispielsweise beim:
    • – Legen von Schnitten und Interpolationsaufgaben sowohl linearer als auch kreisförmiger Art bei Kunststoff, Metallblech und Pappe;
    • – Verpacken von Produkten;
    • – Aufwickeln von Kabeln, Metalldraht, Riemen usw., mit Strangführungsfunktion;
    • – Legen von Stoffen oder Teig mit Faltmaschinen, die hauptsächlich in der Textilund Lebensmittelindustrie verwendet werden;
    • – Durchführen von Siebdruck oder Flexodruck mit kreisförmigen Platten.
  • Es ist bekannt, dass bei der Realisierung des Betriebs von Maschinen, insbesondere bei industriellen Maschinen, die automatisch von PLCs (Programmable Logic Controllers/programmierbare, logische Steuereinheiten) oder von einem PC (Personal-Computer) gesteuert werden, der Bedarf zum Abstimmen und Synchronisieren der Bewegung vieler Servo-unterstützter Achsen, die zu derselben Maschine gehören, immer häufiger auftritt.
  • Um die vorstehend genannte Anforderung zu erfüllen, verwendet die elektronische Steuerung bestimmte, in einem Bewegungsprogramm gespeicherte Befehle, die nacheinander ausgeführt werden, und mit denen sowohl die „Bewegungsbahn" – d. h. die Funktion, die die Verlagerung der beiden oder mehreren Achsen miteinander im Raum verknüpft – als auch die „Bewegungsregel" der Achsen selbst beschrieben wird – d. h. die Funktion, die die räumliche Fortbewegung bezüglich der Zeit relativ zu der Verlagerung jeder Achsen beschreibt.
  • Die „ Transfer-Funktion" der Bewegungsregel ist das Ergebnis zweier fundamentaler Größen bei der Bewegung der Achsen: Geschwindigkeit und Beschleunigung. Durch Analysieren der räumlichen Fortbewegung pro Zeit und durch Berechnen erster und zweiter Ableitungen können die Geschwindigkeit und die Beschleunigung als Funktion der Zeit bestimmt werden.
  • In einem Programm zum Bewegen vieler Achsen müssen einige fundamentale Parameter (Geschwindigkeit und Beschleunigung) für jede Achse bestimmt werden, auf deren Grundlage die speziellen Bewegungsregeln für jede individuelle Achse berechnet werden sollen, wobei die Regeln gleichzeitig angewendet werden, was die gewünschten Bewegungsbahnen im Raum ergibt.
  • Es gibt zwei auf dem Markt verfügbare Hauptsysteme für die Beschreibung und die spätere Ausführung von Bewegungsbahnen zum Ausführen einer Abstimmung und Synchronisation von Achsen-Funktionen.
  • Das erste System ist allgemein als „ numerische Steuerungen" bekannt und beruht auf dem Prinzip der Zerlegung von komplexen, gewöhnlicherweise mittels polynomischen oder trigonometrischen Funktionen beschriebenen Bewegungsbahnen in drei Typen von elementaren Bewegungsbahnen, nämlich:
    • 1. Punkt-zu-Punkt-Bewegungsbahnen;
    • 2. Bewegungsbahnen durch lineare Interpolation;
    • 3. Bewegungsbahnen durch Kreisinterpolation.
  • Eine komplexe Bewegungsbahn wird somit als Abfolge elementarer Bewegungsbahnen ausgeführt. Wenn die elementaren Bewegungsbahnen dann miteinander kombiniert werden, so dass sie gleichzeitig an vielen Achsen wirken, werden komplexe Interpolationen erhalten, wie beispielsweise tangentiale, spiralförmige oder sphärische Interpolationen.
  • Die vorstehend beschriebenen, „numerischen Steuerungen" erfordern eine große Verarbeitungskapazität, die im Allgemeinen von komplizierten Prozessoren bereitgestellt wird, wie beispielsweise von Personal-Computern, mit Unterstützung von speziellen Software-Paketen. Der Einsatz hiervon ist gewöhnlicherweise für Einsatzfälle mittlerer Komplexität vorgesehen.
  • Das zweite Verfahren zum Abstimmen und Bewegen Servo-unterstützter Achsen ist als „Camming" bekannt und beruht auf der Zerlegung der Gesamtbewegung jeder einzelnen Achse in elementare Bewegungen, die alle allein mit der Bewegung einer ersten Achse verknüpft sind, welche als Referenz „Master-Achse" bezeichnet wird, die allen anderen „Slave-Achsen" genannten Achsen gemein ist.
  • Die Master-Achse kann entweder eine reelle Achse oder eine virtuelle Achse sein, d. h. ein mathematischer Algorithmus, der das ideale Verhalten einer Achse simuliert, die eine Punkt-zu-Punkt-Bewegungsbahn ausführt. Die Bewegungsbahn der Master-Achse wird in eine endliche Anzahl von Elementen zerlegt, wobei jedes Element als eine absolute oder inkrementelle Koordinate beschrieben werden kann und wobei jedem Element die entsprechende, absolute Koordinate jeder einzelnen Slave-Achse zugeordnet ist.
  • Wenn in der Praxis die absoluten Positionen der Master-Achsen als x-Koordinaten einer kartesischen x/y-Ebene wiedergegeben werden und die entsprechenden, absoluten Positionen der Slave-Achse relativ zu demselben betrachteten Fall als y-Koordinaten wiedergegeben werden, so wird eine Aufeinanderfolge von Punkten erhalten, die miteinander verbunden werden können und die eine Bewegungsbahn beschreiben, die allgemeinen als „Cam" (Kurvenbahn) bezeichnet wird. Die so erhaltene Aufeinanderfolge von Punkten wird in eine Tabelle übertragen, bekannt als „CAM-Tabelle", die somit eine Zuordnung zwischen der absoluten Position, die jede der zu steuernden Achsen, d. h. jeder einzelnen Slave-Achse, für jede Position der Master-Achse einnehmen muss.
  • Mathematisch ausgedrückt, bedeutet dies, dass dann, wenn man die Raumkoordinate der Slave-Achse mit Qs bezeichnet und die Raumkoordinate der Master-Achse mit Qm bezeichnet, die „CAM-Tabelle" die Funktion Qs = f(Qm) beschreibt. Während des Ausführens der Bewegung bestimmt die Position der Master-Achse direkt die Position der Slave-Achsen; folglich bestimmen zeitliche Schwankungen der Position der Master-Achse die entsprechenden Schwankungen der einzelnen Slave-Achsen und somit deren dynamische Fortbewegung.
  • Drückt man wieder das Konzept mathematisch aus und bezeichnet man die zeitliche Funktion, die die Bewegung der Master-Achse beschreibt, mit Qm(t), so wird die Bewegungsfunktion der Slave-Achse durch die Funktion Qs(t) = f(Qm(t)) bestimmt.
  • Jede Linie der vorher genannten „CAM-Tabelle", auch bekannt als Cam-„Sektor", wird unter Verwendung eines Personal-Computers mit geeigneten Software-Programmen gemäß der „ Geometrie" der Cam (Kurvenbahn) und ihrer dynamischen Fortbewegung berechnet. Dieselben Programme ermöglichen es darüber hinaus, die Bewegungsregeln zu simulieren und zu visualisieren.
  • Sobald einmal berechnet, wird die CAM-Tabelle in die elektronische Vorrichtung heruntergeladen, die die Bewegungen überwacht.
  • Der durch die Camming-Technik gewonnene Vorteil bezüglich einer numerischen Steuerung liegt in der Vereinfachung der von der elektronischen Vorrichtung durchzuführenden Berechnungen, die die Bewegungsbahnen der einzelnen Achsen bereitstellen, wobei die Tabelle das Ergebnis der vorab ausgeführten Berechnungen ist.
  • Dieselbe Technik – die jedenfalls eine bedeutende Vereinfachung bezüglich einer numerischen Steuerung bedeutet – hat jedoch bei ihrer Anwendung auch große Nachteile.
  • Ein erster Nachteil beruht auf der Tatsache, dass die für eine schnelle Verfügbarkeit der Punkte einer CAM-Tabelle erforderlichen Berechnungen eher kompliziert sind und den systematischen Einsatz eines Personal-Computers erfordern, wenn man die maximalen Beschleunigungen und Verzögerungen, die bei einer Slave-Achse möglich sind, berücksichtigt.
  • Ein weiterer Nachteil beruht auf der Tatsache, dass die auf der Grundlage komplizierter Berechnungen fertig gestellte CAM-Tabelle nicht an Ort und Stelle in der die Bewegungen überwachenden, elektronischen Vorrichtung verändert werden kann. Um Veränderungen zuzulassen, werden gewöhnlicherweise viele Tabellen berechnet, unter denen allerdings nur an wenigen vorbestimmten Positionen der Master-Achse umgeschaltet werden kann. Neben dem Erfordernis eines größeren Speichers in der elektronischen Vorrichtung beseitigt die Verwendung mehrerer Tabellen auch nicht den Nachteil der Unflexibilität bei der Anwendung der Camming-Technik zur Steuerung von Achsen.
  • Es ist Aufgabe der Erfindung, alternativ zu herkömmlichem Camming (Steuerungen mit Kurvenbahnen) ein System zum Steuern von Achsen zu erhalten, da weiterhin eine einfache Verarbeitung durch die Bewegung überwachende, elektronische Vorrichtungen gewährleistet und das die vorstehend genannten Beschränkungen und Nachteile vermeidet.
  • Ein erster Zweck des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, das dynamische Verhalten von Servo-unterstützten Achsen auswerten zu können, ohne spezielle Software-Programme auf einem Personal-Computer zu nutzen, die – wie vorstehend erwähnt – den Eintrag einer großen Datenmenge erfordern und darüber hinaus nicht immer während des Arbeitsschrittes online verfügbar sind.
  • Ein weiterer Zweck dieses Verfahrens liegt darin, Bewegungsregeln zu ermöglichen, die bei den gesteuerten Achsen mit mathematischen Funktionen verschiedener Art, beispielsweise linearen, trigonometrischen oder speziellen Funktionen, eingesetzt werden können.
  • Ein weiterer Zweck des Verfahrens liegt darin, eine Manipulation der Berechnungen an Ort und Stelle sowohl für die Master-Achse als auch für die Slave-Achsen zu ermöglichen.
  • Ein weiterer Zweck des Verfahrens liegt darin, uneingeschränkte Sprünge in verschiedenen Positionen innerhalb derselben beschriebenen Bewegungsbahnen zuzulassen.
  • Die vorstehend genannten Zwecke werden durch die Erfindung erreicht, die ein Verfahren zum Abstimmen und Synchronisieren der Bewegung von Servo-unterstützten Achsen betrifft, das bei elektronischen Steuerungssystemen Anwendung finden kann, die spezielle Befehle nutzen, die in einem Bewegungsprogramm gesammelt sind, mit dem der Typ einer Bewegungsbahn definiert wird, welche die Servo-unterstützten Achsen ausführen müssen, um eine bestimmte Anwendung in verschiedenen industriellen Bereichen zu realisieren.
  • Das Verfahren selbst beruht – analog zu Camming – auf der Zerlegung der Bewegung in elementare Bewegungen und der Beschreibung der Bewegungen der einzelnen Slave-Achsen nach Maßgabe einer einzigen reellen oder virtuellen Master-Achse, die als Referenz dient, und ist entsprechend dem Inhalt des ersten Anspruchs dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Sektoren der vorstehend genannten CAM-Tabelle die positionsmäßigen Beziehungen der virtuellen Bewegungsregeln, die die vorstehend genannte Master-Achse und jede der Slave-Achsen miteinander verknüpft, beschrieben sind; dass derartige Regeln durch die Verwendung eines speziellen Codes ausgeführt werden, der eine Mehrzahl von Funktionsanweisungen umfasst; dass dieselben Regeln, die mit der Positions-inkrementierenden Informationen verknüpft sind, die für die Master-Achse und für jede der einzelnen Slave-Achsen definiert ist, eine direkte Zuordnung zwischen dem Referenzraum der Master-Achse und dem entsprechenden inkrementellen Raum bestimmen, die jede der Slave-Achsen ausführen muss.
  • Es ist festzuhalten und zu betonen, dass die durch die vorliegende Erfindung bereitgestellte Neuerung darin besteht, dass herkömmliche CAM-Tabellen lediglich Infor mationen über die Bewegungsbahn bereitstellen, die von jeder Slave-Achse nach Maßgabe der Position der Master-Achsen ausgeführt wird, jedoch keine direkten Informationen über die Bewegungsregeln enthalten und deshalb über das dynamische Verhalten, mit dem sich jede Slave-Achse während der Ausführung der relativen Bewegungsbahn bewegen muss.
  • Um mehr ins Detail zu gehen, wird auf die beiliegenden, grafischen Darstellungen Bezug genommen, wobei:
  • 1 die Fortbewegung der Master-Achse im Vergleich zu der einer Slave-Achse in zwei kartesischen Geschwindigkeit/Zeit-Graphen zeigt;
  • 2 die aus den in 1 beschriebenen Fortbewegungen erhaltenen Raumgrößen hervorhebt;
  • 3 die vorstehend genannten beiden Graphen in Überlagerung zueinander und zusätzlich mit einer Tabelle zeigt, die beispielhaft einige Sektoren mit eingesetzten und mit Kommentar versehenen Haupt-Funktionsanweisungen zeigt.
  • Jeder Sektor der Tabelle, kompiliert mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung und beispielhaft beschrieben in 3, umfasst Information über die Bewegung der einzelnen Slave-Achsen nach Maßgabe einer Master-Achse und umfasst drei fundamentale Funktionsanweisungen:
    • – eine erste CodeQm-Anweisung, die die Inkremental-Position der Master-Achse definiert, ausgedrückt in Maßeinheiten, und lediglich mit positiven Inkrementen;
    • – eine zweite CodeQs-Anweisung, die die Inkremental-Position der betrachteten Slave-Achse definiert, ausgedrückt in Maßeinheiten, und sowohl mit negativen als auch mit positiven Inkrementen;
    • – eine dritte CodeG-Anweisung, die die Bewegungsregeln derselben Slave-Achse beim Durchschreiten des Raums definiert, der durch die zweite Anweisung (CodeQs) zu demselben Zeitpunkt definiert ist, zu dem sich die Master-Achse durch den von der ersten Anweisung (CodeQm) definierten Raum bewegt.
  • Die Funktion, die die Bewegungsregeln der Slave-Achse beschreibt, ist diejenige, die in dem bevorzugten Zustand herangezogen wurde, in dem die Master-Achse sich mit konstanter Geschwindigkeit bewegt.
  • Aus den drei in die vorstehend genannten Anweisungen eingesetzten Größen ist es möglich, direkt die aktuelle Verlagerung der Slave-Achse nach Maßgabe einer Verlagerung zu berechnen, die von der Master-Achse vollzogen wurde, indem einfache mathematische Operationen ausgeführt werden.
  • Die Vereinfachung bei der numerischen Verarbeitung wird durch die Annahme der Beschreibung der Bewegungsregeln der Slave-Achse in dem Zustand konstanter Geschwindigkeit der Master-Achse erreicht. Da die Geschwindigkeit per Definition die Beziehung aus Strecke/Zeit ist, bedeutet dies, dass für die Master-Achse in dem Fall einer konstanten Geschwindigkeit die Strecke und die Zeit als zwei direkt proportionale Größen anzunehmen sind. Dies impliziert, dass die Bewegungsregel, die von der vorstehend erwähnten, dritten CodeG-Anweisung beschrieben wird, tatsächlich unabhängig von der Zeit ist und eine direkte, proportionale Abhängigkeit zwischen der Strecke, die von der Master-Achse zurückgelegt wird, und der von der Slave-Achse zurückgelegten Strecke bedeutet. Die aktuelle Verlagerung der Slave-Achse wird durch Anwenden des vorstehend erwähnten Gesetzes der Proportionalität auf das absolute Inkrement der Strecke erhalten, die in der vorstehend erwähnten, zweiten CodeQs-Anweisung bezüglich des absoluten Inkrements definiert wird, das in der vorstehend erwähnten, ersten CodeQm-Anweisung definiert wird. Es ist zu erläutern, auf welche Weise zum Zweck der Beschreibung der Bewegungsregel der Slave-Achse der Zustand der Master-Achse mit einer konstanten Geschwindigkeit die Master-Achse nicht dazu zwingt, beim Ausführen der Bewegung eine konstante Geschwindigkeit anzunehmen: es ist lediglich eine Annahme, die ermöglicht, dass die Bewegungsregeln auch Proportionalitäts-Regeln zwischen Strecken unabhängig von der Zeit werden können.
  • Um die vorstehenden Ausführungen klar zu machen, wird ein Beispiel betrachtet.
  • Bezug nehmend auf 1 soll eine Verlagerung analysiert werden, die durch den ersten Sektor der Tabelle beschrieben ist, angezeigt in dem Graph zwischen den Zeitintervallen t1 und t0. In dem ersten Sektor ist die durch CodeG gegebene Bewegungsregel der Slave-Achse – bei konstanter Geschwindigkeit der Master-Achse Vm – eine linear wachsende Geschwindigkeit Vs entsprechend einer konstanten Beschleunigung.
  • Die Strecke, die von der Master-Achse in der Zeit (t1 – t0) zurückgelegt wurde, wird durch die Fläche des Graphen Vm in 2 angegeben und ist Qm = Vm*(t1 – t0). Die Strecke, die von der Slave-Achse in derselben Zeit (t1 – t0) zurückgelegt wurde, ist die von dem Graphen Vs in 2 angegebene Fläche, d. h. Qs = 1/2Vs*(t1 – t0). Die Proportionalitäts-Beziehung zwischen den Strecken, die durch Qs und Qm in dem ersten Sektor wiedergegeben sind, ist deshalb Qs/Qm = 1/2*Vs/Vm, was eine bekannte Größe ist, da sie präzise durch die von CodeG beschriebene Funktion ausgedrückt wird. Eine derartige Proportionalitäts-Regel wird in jedem Sektor angewendet, um eine aktuelle, inkrementelle Verlagerung zu berechnen, die auf die Slave-Achse angewendet wird; ausgehend von den Elementen in einer bekannten Position: diese sind das aktuelle CodeG-Inkrement, das von der Master-Achse zurückgelegt wird, und alle Inkremente, welche die Master-Achse und die Slave-Achsen in dem gesamten Sektor zurückzulegen haben und welche von CodeQs und CodeQm beschrieben sind.
  • Die Sektoren sind in einer Tabelle enthalten, von der ein Beispiel in 3 gezeigt ist, wobei für jeden Sektor zumindest die von den vorangehend erwähnten, oben definierten, fundamentalen Funktionsanweisungen CodeQm, CodeQs und CodeG beschriebenen Informationen enthalten sind. Die Tabelle kann in eine variable Anzahl von Sektoren unterteilt werden, beispielsweise in bis zu 128, entsprechend derselben Anzahl von Zeitintervallen. Durch aufeinander abfolgendes Ausführen der verschiedenen Sektoren wird das Abfahren der gewünschten Bewegungsbahn gemäß den gewünschten Bewegungs-Regeln erhalten.
  • Das System zum Beschreiben der Bewegung der Slave-Achsen nach Maßgabe einer Master-Achse gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst, wie dargelegt, grundlegende Vorteile bezüglich herkömmlicher „CAM-Tabellen".
  • Der erste Vorteil liegt vor allem in der Reduktion der Anzahl von Berechnungen, die zum Ermitteln der Inkremente für die Strecken erforderlich sind, was lediglich die Anwendung elementarer, geometrischer Konzepte erfordert.
  • Darüber hinaus kann die Kurvenbahn von jeder beliebigen Position starten; sie kann auch bei jeder beliebigen Position enden; sie kann an Ort und Stelle verändert werden; sie kann eine unendliche Länge aufweisen, und es kann die Master-Achse an Ort und Stelle verändert werden.
  • Ein weiterer Vorteil wird durch die Reduktion der Menge an in der Tabelle vorhandener Information erreicht. Tatsächlich weist jeder Sektor Informationen über einen Teil auf, dessen Länge von CodeQm und CodeQs abhängt, die einen gesamten Bereich zulässiger Werte annehmen können: bei einem einzelnen Sektor können auch sehr lange Teile definiert werden, die in herkömmlichen CAM-Tabellen wesentlich mehr Speicherraum einnehmen würden.
  • Zusätzlich wird das Festlegen der maximal möglichen Geschwindigkeit, die der Master-Achse zugeordnet wird, aus der Geschwindigkeit, aus den Beschleunigungs- und Verzögerungsgrenzen jeder der Slave-Achsen abgeleitet, die in dem entsprechenden kartesischen Geschwindigkeit/Zeit-Graphen gezeigt sind, und umgekehrt.
  • Die Formulierung der Bewegungsregeln jeder der Slave-Achsen nach Maßgabe der Zeit erlaubt es, dass die Dynamik möglich wird, die bei einer unmittelbar auszuwertenden, industriellen Anwendung erforderlich ist – ein Schritt, der durch eine Analyse auf einem Personal-Computer mit einer herkömmlichen CAM-Tabelle vorab durchgeführt werden kann.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren sieht darüber hinaus die Möglichkeit vor, zu den vorstehend definierten, fundamentalen Funktions-Anweisungen, eine Mehrzahl von Hilfsfunktions-Anweisungen hinzuzufügen, die der vorstehend erwähnten, dritten, fundamentalen Funktionsanweisung zugeordnet werden und die verschiedene Bewegungsregeln für jede der Slave-Achsen beschreiben. Derartige Regeln sollen am geeignetsten dafür sein, um das Abfahren jeder Bewegungsbahn in der Strecke zwischen zwei oder mehr miteinander in Beziehung stehenden, Servo-unterstützten Achsen zu ermöglichen.
  • Dasselbe Verfahren kann auch kaskadenartig bei Camming eingesetzt werden, d. h. dann, wenn eine der Slave-Achsen einer ersten Tabelle die Master-Achse für eine zweite Tabelle wird. Gewöhnlicherweise wird dieses System nicht eingesetzt, da es kompliziert und nicht sehr zuverlässig ist. Mit der insgesamten Reduzierung des erforderlichen Speicherplatzes ermöglicht die Erfindung zusammen mit den Vereinfachungen bei der erhaltenen Berechnung Camming kaskadenartig mit größerer Einfachheit und Zuverlässigkeit einsetzen zu können.
  • Aus dem, was vorstehend beschrieben und gezeigt wurde, werden die Vorteile des gezeigten Verfahrens bezüglich des Stands der Technik klar. Die vorstehend dargestellten Vorteile für das gezeigte Verfahren werden also im Wesentlichen durch die Erzeugung der Anweisungen erhalten, die in CodeG und in den Hilfsanweisungen enthalten sind, die den ersten Anweisungen zugeordnet sind.
  • Diese Vorteile, vor allem die Einfachheit der Berechnungen und die Reduzierung der erforderlichen Speicherkapazität, ermöglichen es, dass die Bereiche, in denen Slave-Bewegungstechniken für Achsen derzeit eingesetzt werden, erweitert werden können. Ein Beispiel hierzu liegt in der Fernsteuerung von Achsen. Bis jetzt haben die eingesetzten Steuerungstechniken keine zuverlässige Implementierung von aus der Ferne gesteuerten Systemen zugelassen. Das Verfahren gemäß der Erfindung ermöglicht es, dass die Bewegungsregeln erheblich einfacher beschrieben werden können.
  • Diese Vorteile führen zu einer schnelleren und zuverlässigeren Übertragung von Daten, womit der Einsatz des Internets oder anderer Übertragungssysteme ermöglicht wird. Die Anwendungsbeispiele sind vielfältig, und sie können in verschiedenen Einsatzgebieten gefunden werden.
  • Es existiert eine Vielzahl von Abwandlungen, die beim Einsatz des Verfahrens selbst eingesetzt werden können, die jedoch alle von den vorstehend beschriebenen, grundlegenden Konzepten ausgehen. Daher muss jede Abwandlung als im Rahmen des Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung liegend angesehen werden.
  • Zusammenfassung
  • Verfahren zum Abstimmen und Synchronisieren der Bewegung von Servo-unterstützten Achsen
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abstimmen und Synchronisieren der Bewegung von Servo-unterstützten Achsen in Maschinen und Vorrichtungen, die verschiedene industrielle Anwendungen realisieren. Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei der Programmierung von elektronischen Steuerungssystemen eingesetzt, die spezielle Befehle nutzen, welche in einer bestimmten Tabelle gespeichert sind, die in Sektoren unterteilt ist und entsprechend der unter „Camming" bekannten Programmierungstechnik als „CAM-Tabelle" bekannt ist. Die grundlegende Eigenschaft des Verfahrens liegt in der Tatsache, dass innerhalb der genannten Sektoren der CAM-Tabelle durch die Verwendung eines speziellen Funktions-Codes, der eine Vielzahl von Funktionsanweisungen aufweist, sowohl die positionelle Beziehung als auch die virtuellen Bewegungsregeln beschrieben sind, die eine erste Referenzachse, bekannt als Master-Achse, und jede der weiteren als Slave-Achsen bekannten Achsen miteinander verknüpfen. 3

Claims (7)

  1. Verfahren zum Abstimmen und Synchronisieren der Bewegung von Servo-unterstützten Achsen, die bei elektronisch gesteuerten Systemen eingesetzt werden können, welche spezielle Befehle nutzen, die in einem Bewegungs-Programm gesammelt sind, mit dem der Typ der „Bewegungsbahn" definiert ist, welche die Servo– unterstützten Achsen ausführen müssen, um eine bestimmte Anwendung in verschiedenen Bereichen der Industrie nach Maßgabe einer Steuerungstechnik, die als „CAMMING" bekannt ist, auf Grundlage einer Zerlegung der Gesamtbewegung der Achsen in elementare Bewegungen jeder einzelnen Achse auszuführen, wobei die erste der Achse – bekannt als „Master"-Achse – als Positionsreferenz funktioniert und reell oder virtuell sein kann, und alle anderen Achsen – bekannt als „Slave"-Achsen – mit der Bewegung der Master-Achse über eine bestimmte Korrespondenztabelle – bekannt als „Cam"-Tabelle – in Zusammenhang stehen, die eine Mehrzahl von Linien umfasst – bezeichnet als „Sektoren" – wobei in jedem die Position, die von jeder der „Slave"-Achsen eingenommen werden muss, zu jeder Position der „Master"-Achse in Beziehung steht, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass in den Sektoren der „Cam"-Tabelle neben den Positions-Beziehungen die virtuellen Bewegungsregeln beschrieben sind, die die Master-Achse und jede der Slave-Achsen miteinander verbinden; dass die Regeln durch die Verwendung eines bestimmten Codes ausgeführt werden, der eine Mehrzahl von Betriebsanweisungen aufweist; dass die Regeln, die der für die Master-Achse und für jede in der einzelnen „Slave"-Achsen definierten Positions-Inkrementierungs-Information zugeordnet sind, ferner eine direkte Zuordnung zwischen dem Referenzraum der Master-Achse und dem entsprechenden Inkrementalraum bestimmen, den jede der „Slave"-Achsen ausführen muss.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die virtuellen Bewegungsregeln, die die Master-Achse und jede der Slave-Achsen miteinander verknüpfen, vorzugsweise unter der Annahme ausgedrückt werden, dass die Geschwindigkeit der Master-Achse konstant ist, um zu ermöglichen, dass die Positionen der Master-Achse und jeder der Slave-Achsen als Bereiche in kartesischen Geschwindigkeit/Zeit-Graphen wiedergegeben werden, und um dann zu ermöglichen, dass dieselbe Bewegungsregel entsprechend der Strecke ausgeführt wird, die von der Master-Achse während der Ausführung des Arbeitsprogramms zurückgelegt wird.
  3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Festlegen der maximal möglichen Geschwindigkeit, die der Master-Achse zugeordnet wird, aus der Beschleunigung, der Verzögerung und Geschwindigkeitsgrenzen von jeder der Slave-Achsen berechnet wird und sich von den Regeln ableitet, die die Bewegung der Slave-Achsen selbst beschreiben, und dass umgekehrt die Beschleunigung, die Verzögerung und die Geschwindigkeitsgrenzen von jeder der Slave-Achsen aus der maximalen Geschwindigkeit der Master-Achse berechnet werden.
  4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebsanweisungen, die in jedem Sektor der CAM-Tabelle eingegeben wurden, wenigstens eine Mehrzahl an grundlegenden Funktionsanweisungen umfassen, von denen eine erste Anweisung (CodeQm) die Inkremental-Position der Master-Achse definiert, ausgedrückt in Maßeinheiten und mit lediglich positiven Inkrementen; eine zweite Anweisung (CodeQs) die Inkremental-Position von einer der Slave-Achsen definiert, ausgedrückt in Maßeinheiten und sowohl mit positiven als auch mit negativen Inkrementen; eine dritte Anweisung (CodeG;) definiert, mit welcher Bewegungsregel jede der Slave-Achsen sich über die in der zweiten Anweisung (CodeQs) definierten Strecke bewegen muss, wobei gleichzeitig die Master-Achse die in der ersten Anweisung (CodeQm) definierte Strecke zurück legt.
  5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Anweisung (CodeG) eine Mehrzahl numerischer Codes aufweist, von welchen jedem eine bestimmte Funktion zugeordnet ist, die die Bewegungsregel jeder der Slave-Achsen oder weitere signifikante Funktionen für das Ausführen des Arbeitsprogramms beschreibt.
  6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in jedem Sektor der CAM-Tabelle die grundlegenden Funktions-Anweisungen mit einer Mehrzahl von Hilfs-Funktions-Anweisungen verknüpft werden, die detaillierter die Fortbewegung der Inkremente bezüglich der Position von jeder einzelnen der Slave-Achsen beschreiben, wobei die Hilfs-Funktions-Anweisungen, die den grundlegenden Funktions-Anweisungen zugeordnet sind, dazu geeignet sind, um verschiedene Bewegungs-Regeln von jeder der Slave-Achsen zu beschreiben und um das Ausführen jeder Bewegungsbahn im Raum zu ermöglichen.
  7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der CAM-Tabelle jede der Slave-Achsen dazu geeignet ist, in der Folge eine weitere Master-Achse einer neuen CAM-Tabelle zu werden, um eine Kaskaden-Regelung gemäß den vorstehend beschriebenen und dargestellten Ausführungen zu realisieren.
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