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Absorptions-Kälteapparat nach dem Resorptionsprinzip Die Erfindung
betrifft einen Absorptions-Kälteapparat nach dem Resorptionsprinzip nach Patent
1005 991 und besteht im wesentlichen darin, daß der Resorber von dem Entgaser
getrennt ausgeführt und außerhalb des Kühlraumes so angeordnet ist, daß die reiche
Lösung während der Austreibungs- bzw. Resorptionsperiode aus dem Entgaser in den
Resorber gedrückt, während der Absorptions- bzw. Entgasungsperiode in den Entgaser
zurückgesaugt wird und bei kontinuierlichem Betrieb die reiche Lösung aus dem Resorber
nach dem Entgaser-Absorber abfließt. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Beheizung
des Austreibers durch Sonnenbestrahlung, wobei das Resorptionsprinzip sowohl bei
periodischer als auch bei kontinuierlicher Arbeitsweise angewendet werden '<ann.
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Bei den üblichen periodisch arbeitenden Absorpiions-Kälteapparaten
wird der im Kocher ausgetriebene Dampf im Kondensatorv erdampfer kondensiert und
anschließend zwecks Kälteerzeugung verdampft. Hierbei tritt zunächst der Übelstand
auf, daß die verdampfende Kälteflüssigkeit mengenmäßig an sich gering ist und deshalb
die wärmeaustauschenden Flächen des Verdampfers nicht durchgehend von Flüssigkeit
bedeckt sind. Vor allem aber wird hierbei im Laufe der fortschreitenden Verdampfung
die Flüssigkeitsmenge und damit die von der verdampfenden Kälternittelflüssigkeitsmenge
benetzte Verdampferoberfläche fortlaufend geringer und sinkt schließlich auf nahezu
Null. Dadurch vermindert sich der Wärmeübergang und somit auch der Wärmeentzug aus
der Umgebung, also die Kühlung, sehr stark.
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Dieser Nachteil wird nach der Erfindung dadurch behoben, daß der Kältemitteldampf
nicht in einem Kondensator kondensiert, sondern in einer reichen Lösung absorbiert,
also resorbiert wird. Hierdurch tritt einmal eine größere Flüssigkeitsmenge mit
einer entsprechend größeren wärmeaustauschenden Wandfläche in Kontakt, vor allem
aber ändert sich die Flüssigkeitsrnengeund damit die wärmeaustauschende Oberfläche
während der wärmebindenden Entgasung nur unwesentlich, so daß sich die Kühlwirkung
auf die Umgebung zeitlich nur wenig ändert, wobei die im Entgaser verbleibende reiche
Lösung gleichzeitig als ausgleichender Kältespeicher dient.
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Sonnenbeheizte Absorptionskälteanlagen sind an sich bekannt, neu ist
jedoch die Anwendung des Resorptionsprinzips bei derartigen Kälteanlagen. Dieses
bietet aber gegenüber den üblichen Absorptionskälteanlagen wesentliche Vorteile,
namentlich bei einer Aufstellung in wasserarmen Tropengegenden, Zunächst kann man
bei Resorptionsanlagen bekanntlich mit höheren Kühlwasseraustrittstemperaturen arbeiten,
was eine Ersparnis an Kühlmitteln bzw. -wasser an sich bedeutet. Ferner kann man
mit niedrigeren (Resorptions-) Drücken arbeiten, was bedeutet, daß bei gegebenen
Austreibungs-Endtemperaturen die Austreibung des Kältemittels aus der Lösung weiter
getrieben werden kann. Man erzielt eine größere Entgasungsbreite und benötigt, bezogen
auf die ausgetriebene Kältemittelmenge, eine geringere Lösungsmittelmenge bzw. Umlaufmenge,
d. h., es muß eine geringereLösungsmittelwärme abgeleitet werden, was zusätzliche
Kühlmittelersparnisse bringt, während die Absorption selbst durch diese Umstände
nicht beeinflußt wird.
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Der Erfindungsgegenstand sei an Hand der Zeichnung näher erläutert.
Hierbei zeigen Fig. 1 bis 3 schematische Darstellungen von Resorptions-Apparaten,wie
sie für beliebige Kühlzwecke auch mit künstlichen Heizquellen (elektrischen Strom,
Gas od. dgl.) verwendet werden können. Insbesondere zeigen Fig. 1 und 1 a einen
Kühlapparat für periodischen Betrieb; Fig. 4, 4a und 41) zeigen einen sonnenbeheizten
Apparat mit einer periodisch arbeitenden Kälteeinrichtung in verschiedenen Ansichten,
und schließlich zeigen Fig. 5 und 5 a einen mittels Brennspiegel beheizten kontinuierlich
arbeitenden Resorptions-Kälteapparat. In Fig. 1 bedeutet 1 die Wandung eines Kühlschrankes,
Z einen Kocher-Absorber, 3 einen Entgaser, 4 einen Resorber, 5 eine vom Dampfraum
des Kocher-Absorbers zum Bodenraum des Entgasers, 6 eine vom Dampfraum des Entgasers
3 zum Bodenraum des Kocher-Absorbers führende Leitung. Soweit stimmen diese Einzelteile
und ihreFunktionsaufgaben mit dem Gegenstand der Haupterfindung überein und
bedürfen
daher keiner-weiteren ergänzenden Erläuterung. Neu hinzu kommt nach der Erfindung
jedoch der vom Entgaser 3 unabhängige und außerhalb des Kühlraumes angeordnete Resorber
4. Die unteren Bodenräume des Entgasers 3 und Resorbers 4 sind durch eineLeitung
7 miteinander verbunden, während die Dampf leitung5 in den Bodenraum des Entgasers3
unterhalb des Anschlusses der Verbindungsleitung 7 mündet und somit dauernd in die
Lösung (auch während der Austreibungsperiode) eintaucht. Fig. 1 stellt den Zustand
der Anlage während der Austreibungsperiode, Fig. 1 a während der Entgasungsperiode
dar.
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Die Arbeitsweise ist folgende: Während der Austreibungsperio e herrscht
im Kocher 2 ein höherer Dampfdruck als im Entgaser 3, infolgedessen tritt Kocherdampf
in den Entgaser 3 über und verdrängt die Lösung aus diesem über Leitung 7 in den
Resorber 4, bis der Spiegel im Entgaser 3 auf die Höhe der Verbindungsleitung 7
gesunken ist. Hierauf tritt der vom Kocher-Absorber 2 kommende weitere Dampf vom
Entgaser 3 über Leitung 7 in den unteren Raum des Resorbers 4 über, steigt in diesem
hoch und wird hierbei von der in diesem befindlichen Lösung resorbiert, wie in Fig.
1 angedeutet. Wird nunmehr auf die Absorptionsperiode umgeschaltet, so ergibt sich
der Schaltungszustand im Entgaser 3 und Resorber 4 nach Fig. l a. Der Druck
im Kocher-Absorber sinkt nach Maßgabe der Abkühlung und saugt über Leitung 6 - da
Leitung 5 jetzt durch den Flüssigkeitsverschluß in der Steigleitung 5 abgesperrt
ist - den Dampf aus dem Entgaser 3 und damit die angereicherte Lösung aus dem Resorber
4 nach dem Entgaser 3 über, die Entgasung und damit Kälteerzeugung in diesem beginnt.
Die Leitung 6 ist aus den im Hauptpatent erläuterten Gründen in den Entgaser 3 bis
zur Höhe des zu haltenden normalen Füllungszustandes herabgeführt.
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Um die Temperaturschwankungen infolge des periodischen Betriebes bei
der Kühlung des Kühlraumes zu überbrücken, wird der Entgaser 3 von einem Kältespeicher,
z. B. in Form eines wassergefüllten Behälters 8, umhüllt, so daß die Kälteübertragung
vom Entgaser 3 auf den Kühlraum über diesen Kältespeicher erfolgt. Bei entsprechend
tiefen" Entgasertemperaturen unter 0° C kann hierbei eine besonders wirkungsvolle
Kältespeicherung in Form von Eisbildung in diesem Kältespeicher 8 erzielt werden.
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Die Kälteerzeugung nach dem Resorptionsprinzip läßt sich auch kontinuierlich
durchführen, wie in den schematisch angedeuteten Beispielen nach den Fig. 2, 2a,
3 und 3 a gezeigt ist. Der besseren Übersicht wegen sind an sich bekannte Nebeneinrichtungen
wie Temperaturwechsler od. dgl. nicht mit eingezeichnet. In Fig. 2 bedeutet 9 einen
Austreiber bzw. Kocher bekannter Art, 10 einen Resorber, 11 einen Entgaser, 12 einen
Absorber, 13 einen am oberen Teil des Austreibers angeordneten Dampf-Flüssigkeits-Scheider,
in dem das aus dem Austreiber 9 kommende heiße Dampf-Flüssigkeits-Gemisch entmischt
wird. Der Flüssigkeitsanteil wird durch Leitung 14 in den oberen Teil des Absorbers
12 geleitet, während der Dampf über Leitung 15 in den Vorlageraum 16 zum Resorber
10 gelangt. Der Vorlageraum 16 ist so groß bemessen, daß bei Stillstand des Betriebes
der gesamte Resorberinhalt von diesem aufgenommen werden kann, ohne über die Anschlußleitung
15 in das Austreibersystem zurückfließen zu können, so daß bei Inbetriebsetzung
der Einrichtung die gespeicherte Flüssigkeit in der Vorlage vom ausgetriebenen Dampf
in den Resorber 10, diesen ausfüllend, verdrängt wird und die Resorption sofort
beginnt. Der der Vorlage 16 zuströmende Dampf gelangt über den unteren Mündungsrand
des Resorbers 10 in diesen und wird beim Aufsteigen in diesem zum wesentlichen Teil
resorbiert. Über Leitung 17 gelangt die überschüssige angereicherte Lösung - eventuell
vermischt mit nichtresorbiertem Dampf - in den Entgaser 11 und die Restflüssigkeit
aus dem Entgaser über Leitung 18 in den unteren Teil des Absorbers 12. Vom oberen
Teil des Absorbers führt eine weitere Leitung 19 zum oberen Teil des Entgasers 11
zurück. Dieses Entgaser-Absorber-System ist, in bei Verdampfer-Absorber-Systemen
an sich bekannter Weise, mit einem leichten inerten Gase gefüllt, um so nach dem
Daltonschen Gesetz einen Druckausgleich zwischen dem Entgasungs- und Absorptionsdruck
einerseits und dem Austreibungs- und Resorptionsdruck andererseits zu erzielen.
Hierdurch wird in bekannter Weise ein ständiger Kreislauf des leichten inerten Gases
(z. B. Wasserstoft@ als Träger des Kältemitteldampfes durch dieses Apparatsystem
erzielt. Dieser Kreislaufmechanismus ist bei Verdampfer-Absorber-Systemen bekannt
und bedarf daher keiner weiteren hrläuterung. Neu ist dagegen die Ersetzung des
Verdampfers durch einen Entgaser, womit sich die eingangs angeführten Vorteile ergeben.
Aus dem Bodenraum des Absorbers 12 gelangt schließlich die reiche Lösung durch Leitung
20 in den Austreiber zurück.
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Zu beachten ist hierbei, daß der Höhenunterschied b zwischen dem Flüssigkeitsspiegel
im Scheider 13 und dem Anschluß an den Absorber gleich oder größer sein muß als
die Höhe der Flüssigkeitssäule a im Resorber, da sonst der Dampf aus dem Austreiber
über Leitung 14 direkt in den Absorber gelangen könnte, womit eine Kälteleistung
nicht möglich wäre.
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Da der vom Austreiber 9 kommende Dampf im allgemeinen reicher an Kältemittel
ist als die reiche Lösung im Resorber und aus diesem ständig eine der Dampfzuflußmenge
entsprechendeLösungsmenge nach dem Entgaser 11 abfließt, so würde mithin die Resorberlösung
immer mehr an Kältemitteln angereichert werden, an Lösungsmittel also verarmen,
bis die Lösungszusammensetzung im Resorber der des ankommenden Dampfes entspricht,
womit der Resorber zum Kondensator werden würde. Der Druck im Gesamtsystem würde
damit bis zum Kondensatordruck anwachsen, die eingangs erwähnten Vorteile würden
also nicht eintreten können. Um daher diese Vorteile aufrecht zu erhalten, ist es
erforderlich, gemäß der für »Resorptions-Kältemaschinen« gültigen Definitionen die
reiche Lösung zwischen Resorber und Entgaser umlaufen zu lassen. Auch diese Maßnahme
läßt sich nach der schematischen Fig. 2 a rein hydromechanisch lösen. Zu dem Zwecke
ist in der vom Entgaser 11 kommenden Leitung 18 am unteren Ende eine Auffangevertiefung
21 vorgesehen, in der sich die Restflüssigkeit aus dem Entgaser 11 ansammelt und
in ein siphonarti-ges Rohr 22 abfließt. Am aufsteigenden Schenkel dieses. Siphons
mündet am unteren Ende die vom Dampf-Flüssigkeits-Scheider 13 kommende Dampfleitung
14 ein. Dieser aufsteigende Schenkel des Siphons führt zum Dampfraum der Vorlage
16. Der Dampf aus dem Scheider 13 gelangt bei dieser Schaltung also über Leitung
14 und den aufsteigenden Schenkel des Siphons 22 in die Vorlage 16 und von dieser
in der beschriebenen Weise in den Resorber, wobei er die vom Siphon kommende und
den Anschluß der Leitung 14 überflutende Restflüssigkeit aus dem Entgaser in die
Vorlage 16 mitreißt und damit den Kreislauf der reichen Lösung
zwischen
Entgaser 11 und Resorber 10 ohne besondere Antriebsmittel (Pumpe) schließt. Die
Antriebskraft wird hierbei von dem Dampfüberdruck imAustreibersy stem gegenüber
dem im Entgaser-Absorber-System herrschenden geleistet. Zu beachten ist hierbei
jedoch, daß der Höhenunterschied c zwischen der Anschlußstelle der Dampfleitung
14 an den Siphon 22 einerseits und dem Flüssigkeitsspiegel in der Auffangvertiefung
21 andererseits größer (mindestens ebenso groß) wird, als es der Resorberflüssigkeitssäule
a in 10 entspricht. Da der mit dem Kältemitteldampf aus dem Austreiber 9 mit Lösungsmitteldampf
im Entgaser 11 nicht ausgeschieden wird, so würde der Flüssigkeitsbestand im Resorbersystem
wachsen; um diesen auf gleicher Höhe zu erhalten, muß die Überschußmenge nach dem
Absorber-Austreiber-System zurückgefördert werden. Auch dies geht nach dem Schema
Fig. 2 a rein selbsttätig vor sich. Da der Flüssigkeitsbestand im Resorber 10 durch
den Anschluß der Abflußleitung 17 festliegt und ebenso der untere Flüssigkeitsspiegel
im Siphon 22 bei der Anschlußstelle der Dampfleitung 14, so würde der wachsende
Flüssigkeitsüberschuß ein Steigen des Flüssigkeitsspiegels bei 21 zur Folge haben,
bis dieser den oberen Rand erreicht und der weitere Überschuß nach dem Absorber
und damit nach dem Austreiber 9 zurückfließt. Der Flüssigkeitsbestand im Resorber-Entgaser-Sy
stem bleibt also konstant.
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Der Siphon 22 erhält am unteren Ende ein Speichergefäß 25, in dem
die von 21 kommende Falleitung 22 bis in den Bodenraum herabgeführt wird. Dieses
Gefäß 25 ist so groß bemessen, daß der gesamte Inhalt der Falleitung 22 in diesem
gespeichert werden kann. Diese Maßnahme ist erforderlich, um zu verhüten, daß bei
Inbetriebnahme der Anlage der durch die Dampfleitung 14 zuströmende Dampf bei nicht
ausreichendem Flüssigkeitsvorrat im Siphon 22 diesen durchschlagen und direkt in
den Absorber 12 gelangen kann.
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In den Fig. 4 und 5 sind, wie oben erwähnt, Resorptions-Kälteeinrichtungen
nach Fig. 1 bis 3 in Verbindung mit Sonnenheizeinrichtungen dargestellt. Die Fig.
4 zeigt als Sonnenheizeinrichtung ein an sich als bekannt vorausgesetztes geschwärztes
Rohrsystem, bestehend aus einer Verteilungsleitung 26, einer Sammelleitung 27, und
eine Reihe von Verbindungsleitungen 28 zwischen diesen. Dieses Heizsystem ist in
einem wannenförmigen Behälter 29 angeordnet und lagert in diesem auf einer isolierenden
Schicht, z. B. trockenes Sägemehl, 30. Dieser Behälter ist durch ein einfaches oder
doppeltes Glasfenster 31 abgedeckt, das den sichtbaren Anteil der Sonnenstrahlung
ungehindert hindurchtreten, läßt, aber eine Ausstrahlung der langwelligen Wärmestrahlen
des erhitzten Rohrsystems verhindert. Fig. 4 a zeigt eine Draufsicht auf diese Heizeinrichtung.
Um auch die zwischen den Heizrohren 28 auftreffenden Sonnenstrahlen für die Beheizung
der Heizrohre nutzbar zu machen, sind entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Nach
Fig. 4 ist zu diesem Zweck unter dem Rohrsystem 26 bis 28 eine Schwarzblechplatte
32 angeordnet, die in gutem Wärmekontakt mit den Heizrohren zu bringen ist. Nach
Fig. 4b sind dagegen die Heizrohre 28 zwecks besserer Wärmeübertragung mit angeschweißten
Flanschen 33 versehen, die die Zwischenräume zwischen den benachbarten Heizrohren
überdecken.
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Dieser Heizapparat 26 bis 33 ist so aufzustellen, daß die Sonnenstrahlen
beim höchsten Stande der Sonne senkrecht auftreffen. In der Nähe des Äquators würde
dies z. B. eine horizontale Lage erfordern. Durch eine solche würde aber der Flüssigkeitsumlauf
behindert werden, und man wird daher auch in diesen Gegenden eine mehr oder weniger
geneigte Lage der Systeme gegen die Erdoberfläche in der Meridianebene wählen. Der
Flüssigkeitsumlauf wird besonders in diesen Gegenden dadurch begünstigt, daß von
der Sammelleitung 27 die Ableitung 34 und damit das in der Heizeinrichtung entstandene
leichte Dampf-Flüssigkeits-Gemisch erst hochgeführt wird, bevor es in den Dampf-Flüssigkeits-Scheider
35 mündet.
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In dieser Fig. 4 ist eine Kombination des Sonnenheizapparates mit
einem periodisch arbeitenden Kühlsystem nach Fig. 1 und 1 a dargestellt, die insofern
besonders zweckmäßig erscheint, als hierbei die erforderlichen Umschaltungen durch
die Einwirkung der Sonne dadurch erfolgen, daß während des Sonnenscheines am Tage
infolge der Beheizung durch die Sonne die Austreibung bzw. Resorption erfolgt, wogegen
nachts wegen der Abkühlung des ganzen Systems die Entgasung und Absorption stattfindet.
Es ist hier das Entgaser-Resorber-System direkt der Fig. 1 bzw. 1 a entnommen. Demgemäß
sind der klareren Übersicht halber für die Teile 3 bis 8 die gleichen Bezeichnungen
wie in den Fig. 1 und 1 a gewählt. Diese Teile bedürfen daher keinerlei ergänzender
Erläuterungen. Es ist jedoch erforderlich, daß der Kältespeicher 8 so groß bemessen
werden muß, daß er während der Heizperiode die notwendige Kühlung des Kühlraumes
aus dem gespeicherten Kältevorrat zu übernehmen vermag.
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Als zusätzliche Einrichtung ist in Fig. 4 ein gegen Wärmeaustausch
mit der Umgebung isolierterWarmwasserbereiter 36 vorgesehen, der mit zu erhitzendem
Verbrauchswasser gefüllt ist, 37 bedeutet eine Entlüftung. Durch Leitung 38 wird
der Heißwasserspeicher gefüllt, durch Leitung 39 kann das heiße Wasser für beliebigen
Verbrauch aus dem oberen Teil des Speichers entnommen werden. Die Aufheizung erfolgt
durch die heiße, aus dein Flüssigkeitsabscheider 35 kommende Flüssigkeit, die die
im Speicher 36 angeordnete Heizschlange 40 durchfließt. Die Heizschlange 40 führt
in den unteren Teil des Absorbers 41, während aus dem oberen Teil des Absorbers
41 der Rückfluß der hier angesammelten leichten reichen Lösung über Leitung 42 nach
dem Verteilungsrohr 26 und damit nach dem Heiz- bzw. Austreibungssystem 26 bis 28
erfolgt, womit der Kreislauf des Lösungsmittels geschlossen ist. Zwecks Vermeidung
von Wärmeverlusten im Scheider 35 wird dieser zweckmäßig gleichfalls außen isoliert.
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Aus dem oberen Dampfraum des Dampf-Flüssigkeits-Scheiders 35 gelangt
der Dampf über Leitung 5 in der vorhin beschriebenen Weise in das Entgaser-Resorber-Sy
stem 3, 4. Zweckmäßig wird der Dampf vor Eintritt in den Entgaser 3 durch eine Kühlschlange
43 vorgekühlt. Um auch die fühlbare Wärme des aus dem Scheider kommenden heißen
Dampfes für die Heißwasserbereitung auszunutzen, kann dieser gleichfalls durch eine
zweite Rohrschlange durch den Heißwasserapparat 36 geleitet werden, wie in Fig.
5 gezeigt.
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Die Kühlanlage nach Fig. 4 ist zur Kühlung eines Kühlraumes 44 vorgesehen.
Da in vielen Fällen in den heißen Gegenden mit Wasserknappheit zu rechnen ist, und
daher fließendes Kühlwasser zurKühlung des Resorbers und des Kühlmitteldampfes vor
dem Eintritt in das Entgaser-Resorber-System nicht zur Verfügung steht, wird in
diesen Fällen zweckmäßig ein Kühlwasserbad 45 vorgesehen, in dem der Resorber 4
und die Dampfkühlschlange in Bodennähe
angeordnet wird. Dieses Wasserbad
wird zweckmäßig im Freien aufgestellt und bleibt oben offen, so daß Luftbewegungen
die Wasseroberfläche frei bestreichen können, hierbei an der Oberfläche eine kühlende
Verdunstung bewirkend. Das gekühlte schwerere Oberflächenwasser sinkt nach unten,
erwärmt sich an den hier eingebauten Wärmeaustauschapparaten 4 und 43 und steigt
wieder an die verdunstende Oberfläche und führt so einen ständigen Kreislauf durch.
Das Kühlwasserbad ist durch einDach (nicht gezeichnet) gegen Sonneneinstrahlung
geschützt. Der Kühlwasserverbrauch ist hierbei nur gering, da 1 kg verdunstendes
Wasser dem Bad 500 bis 600 WE entzieht. Die Erwärmung des Kühlwassers erfolgt während
der Beheizungs- bzw. Resorptionsperiode, während die Rückkühlung vorwiegend nachts
stattfindet. Die Badwassermenge ist so groß zu bemessen, daß der gesamte Wärmeumsatz
pro Tag von der Wasserfüllung bei einer nur mäßigen zulässigen Temperaturänderung,
z. B. 5° C, aufgenommen wird.
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Die Arbeitsweise der Anlage gemäß Fig. 4 ist folgende: Während der
Sonnenbeheizung am Tage wird in den Heizrohren 28 ein Teil des Kältemittels ausgetrieben;
das leichte heiße Flüssigkeits-Dampf-Gemisch wird über Leitung 34 nach dem Flüssigkeits-Dampf-Scheider
35 geleitet, von welchem die abgeschiedene heiße Flüssigkeit über die Heizschlange
40 im Heißwasserspeicher, diesen aufheizend, in den unteren Teil des Absorbers 41
gelangt und hier als schwerere arme Lösung verbleibt, während nach Maßgabe des Umlaufes
aus dem oberen, mit leichter, reicher Lösung gefüllten Absorberteil reiche Lösung
über Leitung 42 nach dem Heiz- bzw. Austreibersystem 26 bis 28 abfließt, so einen
ständigen Kreislauf der Lösung bewirkend. Der im Seheider 35 ausgeschiedene heiße
Kältemitteldampf gelangt über die Vorkühlschlange 43 und Dampfleitung 5 in den Entgaser
3 und aus diesem über Verbindungsleitung 7 in den unteren Bereich des Resorbers
4, in dem er hochsteigt und hierbei von der in diesem befindlichen Lösung resorbiert
wird. Hört die Sonnenbeheizung und damit die Kältemittelaustreibung auf, so wird
auch der Lösungsumlauf zwischen der Heizeinrichtung und dein Absorber 41 beendet,
der Absorber 41 kühlt sich ab und der Druck sinkt nach Maßgabe der Abkühlung. Dies
hat zur Folge, daß der Kältemitteldampf aus dem Entgaser 3 nach Maßgabe der Absorption
in 41 abgesaugt und damit die angereicherte Lösung aus dem Resorber 4 über Leitung
7 in den Entgaser 3 zurückgesaugt wird, worauf die kälteerzeugende Entgasung und
damit die Kühlung des Kältespeichers 8 beginnt, während der vom Absorber 41 abgesaugte
Kältemitteldampf nach Maßgabe der Abkühlung des Absorbers 41 von der verarmten Lösung
im Absorber 41 absorbiert wird, diese somit wieder anreichernd. Von einer zusätzlichen
Kühlung des Absorbers 41 mittels des Wasserbades 45 kann im allgemeinen abgesehen
werden, da der Absorber im allgemeinen einen größeren Apparateteil mit entsprechend
größererOberfläche - eventuell vergrößert durch angesetzte Kühlrippen - darstellt
und für die Ableitung der Absorptionswärme die ganze Nacht und auch einen Teil des
Tages zur Verfügung steht, was im allgemeinen ausreicht, zumal bei V orschaltung
eines Heißwasserspeichers 36 während der Aufheizperiode ein Teil der Wärmeverluste
vermieden wird.
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In ähnlicher Weise zeigt Fig. 5 und 5 a eine Kombination eines Sonnenheizapparates
mit einem kontinuierlich arbeitenden Kälteapparat nach den Fig.2 bis 3a. Als Heizeinrichtung
ist hier ein an sich gleichfalls bekannter zylindrischer Hohlspiegel 46 verwendet,
in dessen Brennachse ein Heizrohr 47 angeordnet ist. Die Aufstellung dieser Heizeinrichtung
erfolgt nach den gleichen Gesichtspunkten wie für die Heizeinrichtung nach Fig.
4. Der Spiegel wird zweckmäßig so ausgeführt, daß die Brennlinie bzw. Rohrachse
47 mit der Schwerlinie der Spiegelfläche zusammenfällt, so daß der um das Rohr 47
drehbar angeordnete Brennspiegel leicht um diese Achse gedreht werden kann. Der
Brennspiegel ist bei Inbetriebsetzung so einzustellen, daß sich die reflektierten
Sonnenstrahlen auf dem Rohr 47 vereinigen, und es ist diese Spiegellage nach Maßgabe
der Bewegung der Sonne am Firmament dieser nachzuführ en. Dies kann von Hand, mittels
eines Uhrwerkes oder in an sich bekannter Weise mittels eines in der Mitte des Spiegels
im Bereiche des Heizrohrschattens vorgesehenen Thermoelementes od. dgl., das einen
zur Bewegung bzw. Nachführung des Spiegels vorgesehenen Mechanismus auslöst bzw.
einschaltet, geschehen. In Fig. 5 a ist ein Querschnitt des Brennspiegels nach Schnitt
II-Il dargestellt. Die eingezeichneten Pfeile deuten die reflektierten Sonnenstrahlen
an, die sich auf der Oberfläche des Heizrohres treffen. Als kontinuierlich arbeitend-er
Kälteapparat ist hier eine Ausführungsform nach Fig. 3 angenommen. Dementsprechend
bezeichnen die Bezugszeichen 10, 14, 16, 17, 20, 23, 24 die gleichen Teile wie in
Fig. 3, und es erübrigt sich unter diesem Hinweis eine weitere Erläuterung über
die Bedeutung und Arbeitsweise dieser Teile.
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In ähnlicher Weise sind von der Fig. 4 übernommen ein Flüssigkeits-Dampf-Scheider
35, ferner Heißwasserbereiter 36 und in diesem dieWärmeaustauschschilange 40 sowie
48 für den vom Scheid er 35 kommenden heißen Kältemitteldampf. Ein weiterer Vorkühler
für die abfließende Lösung und dem Dampf in einem Wasserbade 45 nach Fig. 4 ist
hier der klareren Übersicht halber nicht eingezeichnet, man wird diesen aber zweckmäßig
vorsehen. Das gleiche gilt für Temperaturwechsler zwischen den Dämpfen und Flüssigkeiten
und den umlaufenden inerten Gasen. Durch derartige zusätzliche Einrichtungen und
Maßnahmen wird das Wesen der Erfindung, nämlich insbesondere die Ersetzung des Kondensators
durch einen Resorber mit den eingangs angeführten hierdurch bedingten Vorteilen,
nicht berührt.