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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Drehen
von Gegenständen
auf einem Förderer.
Derartige Vorrichtungen werden beispielsweise eingesetzt, um Gegenstände in verschiedenen
Palettenbildern anzuordnen. Auf Paletten gestapelte Gegenstände haben
eine höheren
Stabilität, falls
die Gegenstände übereinander
nicht alle gleich orientiert sind, sondern in den verschiedenen
Palettenlagen verschiedene Orientierungen aufweisen und sich durch
gegenseitige Überlappung
verzahnen. Die Vorrichtungen zum Drehen werden den Palettierern
vorgeschaltet.
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Bekannt
ist eine Drehvorrichtung beispielsweise aus der
EP 0 615 929 A1 . Mit einem
Drehkreuz mit vier Flügeln
werden Einheiten auf einem Rollenförderer gedreht. Das Drehkreuz
ist anheb- bzw. absenkbar, wozu eine Lücke im Rollenförderer ausgebildet
ist. Ist das Drehkreuz angehoben, wird durch Drehen des Drehkreuzes
eine Einheit gedreht, ist hingegen das Drehkreuz abgesenkt, so läuft die
Einheit ungedreht durch. Nachteilig bei einer solchen Vorrichtung
ist, dass das Drehkreuz angehoben und abgesenkt werden muss, um
zwischen der Möglichkeit,
die Einheiten zu drehen oder unverdreht weiter laufen zu lassen,
hin und her zu schalten. Das System ist relativ träge, da beim
Anheben und Absenken des Drehkreuzes große Massen bewegt werden müssen. Dadurch
werden hohe Durchsatzraten verhindert. Weiterhin ist eine Lücke in dem
Förderer
nötig,
was nur bei Rollenförderern
möglich
ist, so dass dieses System z. B. nicht für Bandförderer mit geschlossener Oberfläche einsetzbar
ist.
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Die
Schrift
FR 2.085.397
A1 zeigt eine ähnliche
Vorrichtung mit einem Drehkreuz. Hierbei ist das Drehkreuz anhebbar,
so dass die Arme des Drehkreuzes aus der Bahn der Gegenstände herausgenommen
werden können,
wenn Gegenstände
ungedreht durchlaufen sollen. Außerdem ist die Möglichkeit
offenbart, einzelne Bereiche der Flügel des Drehkreuzes abzusenken,
um so vorbeilaufende Gegenstände
zu drehen. Nachteilig ist hierbei, dass die zu drehenden Gegenstände eine
Maximalhöhe
nicht überschreiten
dürfen.
Weiterhin ist das individuelle Absenken von Teilen der Flügel mechanisch
sehr aufwendig und störungsanfällig.
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Auch
in der
EP 0474 281
A1 ist ein Drehkreuz gezeigt, das angehoben und abgesenkt
werden muss, um wahlweise Kisten zu drehen oder nicht zu drehen.
Da auch dies nur sehr träge
möglich
ist, werden hier hohe Durchsatzraten verhindert.
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Aus
der
DE 28 10 834 A1 ist
eine Vorrichtung zum Drehen von Büchern bekannt, bei der Bücher auf
einem Förderband
in eine Art Käfig
einlaufen, der nach unten durch den Förderer, an allen vier Seiten durch
Seitenklappen und nach oben durch eine an einer Achse befestigten
Platte begrenzt ist. Nachteilig durch die Begrenzung durch die vier
Seitenplatten ist, dass nur relativ genau eingepaßte Bücher gedreht werden
können.
Sollten die Bücher
für den
begrenzten Bereich zu groß sein,
können
sie gar nicht in den Käfig
einlaufen, um gedreht zu werden. Sind sie zu klein, kann es durch
die Drehbewegung zu einem heftigen Anstoßen der Bücher an die Seiten kommen,
was zu Beschädigungen
der Bücher
führt.
Daher ist die Vorrichtung in Bezug auf verschiedene Größen von
zu drehenden Gegenständen
sehr unflexibel.
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Aus
der
DE 38 44 016 A1 sind
weiterhin Außen-
und Innenrahmen zum Drehen von rechteckigen Behältern bekannt. Diese Außen- und Innenrahmen
haben den Nachteil, dass sie nur für genau eine Größe von Behältern verwendet
werden können
und daher die Vorrichtung für
die Verwendung mit verschiedenen Behältern ungeeignet machen. Bekannt ist
aus der Schrift weiterhin einen Greifkopf vorzusehen, der an eine
Griffleiste oder Rand des Behälters innen
und außen
angreift. Für
Gegenstände,
die jedoch keine passende Griffleiste oder passenden Rand aufweisen,
können
diese Lösungen
nicht eingesetzt werden. Dies ist z. B. bei auf oder in Kartons verpackten
Gütern
der Fall. Auch in Schrumpffolie eingeschweißte Güter können mit einer derartigen Vorrichtung
nicht gedreht werden.
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Diese
Schrift offenbart weiterhin Greifeinrichtungen, die aus zwei zueinander
rechtwinklig angeordneten Rahmenteilen gebildet sind, die an ihren Enden
miteinander verbunden sind. Eine Drehachse der Greifeinrichtung
geht durch den Verbindungsbereich der Rahmenteile hindurch. Ein
Rahmenteil der Greifeinrichtung kann an der in Bewegungsrichtung hinteren
Seitenwand eines Behälters
zur Anlage gebracht werden. Nachteilig ist hierbei, dass die gedrehten
Gegenstände
und die nicht gedrehten Gegenstände
auf verschiedenen, benachbarten Bahnen auslaufen.
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Bei
dieser oder auch bei den in Schriften
EP 0474 281 A1 ,
EP 0 615 929 A1 und
FR 2.085.397 A1 offenbarten
Vorrichtungen hat sich gezeigt, dass bei hohen Durchsatzraten durch
die in kurzer Zeit erfolgende Drehimpulsübertragung ein "Überdrehen" der Gegenstände stattfinden kann. Der durch
die Drehung übertragene
Drehimpuls führt
dazu, dass nach Beendigung der Drehung durch die jeweilige Drehvorrichtung
der Gegenstand auf dem jeweiligen Förderer unkontrolliert weiterdreht.
Die Gegenstände haben
daher nach der Drehung in Abhängigkeit
der Geschwindigkeit verschiedene Positionen oder Orientierungen,
was für
die beispielsweise nachfolgende Palettierung sehr nachteilig ist.
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Die
Schrift
US 2356120 A zeigt
eine Drehstation bei der liegend zulaufende Gegenstände mit
Hilfe eines Werkstückträgers und
einer dreiflügligen Dreheinrichtung
hochkant aufgestellt werden. Diese Drehvorrichtung hat die Aufgabe,
möglichst
viele Gegenstände
auf einer bestimmten Förderstrecke
unterzubringen. Aus diesem Grund werden ausnahmslos alle Gegenstände durch
Drehen um eine zur Förderebene
parallele Achse aufgestellt. Mit dieser Drehvorrichtung ist es jedoch
nicht möglich,
stapelbare Palettenlagen mit wechselndem Muster zur Verzahnung aufeinander
geschichteter Lagen zu erzeugen, da eine selektive Rotation einzelner
Gegenstände
nicht möglich
ist. Zudem werden die Gegenstände senkrecht
aufgestellt, was der Stabilität
einer zu stapelnden Palettenlage nicht zuträglich wäre. Auch hohe Durchsatzraten
sind damit kaum realisierbar, da eine senkrechte Aufstellung aufgrund
der ungünstigen
Verlagerung des Schwerpunktes relativ behutsam vorgenommen werden
muss.
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Die
Schrift
DE 200 11
897 U1 zeigt eine Vorrichtung, bei der ein nicht angetriebenes
Drehkreuz sowie ein dem Drehkreuz gegenüberliegendes Förderband
eingesetzt wird, das an der der Drehkreuzachse am entferntesten
liegenden Ecke des zu wendenden Objekts angreift, und so eine Drehung
ermöglicht.
Nachteilig ist hierbei, dass diese Vorrichtung sehr unflexibel in
Bezug auf verschiedene Größen von
zu drehenden Gegenständen
ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung und ein
Verfahren zum Drehen von Gegenständen
um eine zur Förderebene senkrecht
stehende Achse auf einem Förderer
zu schaffen, mit dem möglichst
hohe Durchsatzraten erzielt werden, ohne dass es zu verschiedenen
Positionen oder Orientierungen der gedrehten Gegenstände kommt,
wobei gleichzeitig eine größtmögliche Flexibilität in Bezug
auf das Drehen von verschieden dimensionierten Gegenständen gegeben
sein soll.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 1 und ein
Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 15. Vorteilhafte Ausführungsformen
sind in den abhängigen Ansprüchen offenbart.
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Die
Vorrichtung weist einen Anlagebereich auf, wobei vor dem Anlagebereich
ein Freiraum ist, der es ermöglicht,
dass ein Gegenstand mit nicht festgesetzter Größe bevorzugt an einer nicht
in Förderrichtung
weisenden Seite mit dem Anlagebereich in Anlage gebracht werden
kann. Dies könnte
beispielsweise dadurch verhindert werden, dass gegenüber von
dem Anlagebereich ein oder mehrere weitere Anlagebereiche angeordnet
sind, die mit dem Gegenstand in Anlage gebracht werden sollen, so
dass die möglichen
Größen der
Gegenstände
eingeschränkt
wäre. Durch
den Freiraum wird somit eine Flexibilität bezüglich der verschiedenen Größen der Gegenstände erreicht.
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Weiterhin
ist der Anlagebereich so vorgesehen, dass er während der Drehung der Gegenstände an einer
von der Drehachse wegweisenden Außenseite vorzugsweise kraftschlüssig in
Anlage gebracht werden kann, was dazu führt, dass am Ende des Drehvorgangs
ein Überdrehen
der Gegenstände
verhindert wird. Die gedrehten Gegenstände können somit in einheitlicher
Orientierung und Position auslaufen.
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Vorteilhafterweise
ist ein Raum oberhalb des Freiraums offen, so dass die Höhe der zu
drehenden Gegenstände
nicht eingeschränkt
wird.
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Vorteilhaft
ist auch, dass höchstens
auf einer Seite des Freiraums ein zweiter Anlagebereich vorgesehen
ist, der mit dem Gegenstand in Anlage gebracht werden kann. Dadurch,
dass höchstens
auf einer Seite des Freiraums ein zweiter Anlagebereich vorgesehen
ist, wird auch in dieser Richtung quer zum Anlagebereich keine Beschränkung der
Größe der zu
drehenden Gegenstände
durch die Vorrichtung zum Drehen vorgenommen.
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Der
zweite Anlagebereich kann bevorzugt zum Übertragen von Kräften zur
Einleitung der Drehung des Gegenstandes eingesetzt werden.
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Der
erste und zweite Anlagebereich ist vorzugsweise zumindest teilweise
geradlinig ausgebildet und rechtwinklig zueinander angeordnet. Dies
erlaubt, das Drehen von Gegenständen,
die rechtwinklig zueinander angeordnete Seiten aufweisen, und gleichzeitig
erlaubt es einen möglichst
flächigen Kraftauftrag,
so dass auch bei hohen Kraftüberträgen eine
Beschädigung
der Gegenstände
durch die Anlagebereiche vermieden wird. Möglich sind jedoch auch beispielsweise
rechen- oder gitterartige Anlagebereiche.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
der Vorrichtung besteht darin, dass der Anlagebereich bezüglich der
Drehachse oder dem zweiten Anlagenbereich beweglich bzw. verstellbar
oder verstellbar bzw. fest angeordnet ist. Eine bewegliche Anordnung
erlaubt das beispielsweise Ein- und Ausschwenken des Anlagebereichs
während
des Betriebs zum Drehen oder Nichtdrehen von einzelnen Gegenständen. Hierzu
ist in der Regel ein entsprechender Betätigungsmechanismus, wie pneumatische
Zylinder, Motor oder ähnliches
notwendig. Ist der Anlagebereich jedoch bezüglich der Drehachse fest angeordnet,
so können
derartige zusätzliche
Stellmittel entfallen. Dies bietet den Vorteil, dass nur ein einziger
Motor ausreicht, um das Drehen und auch das Nicht-Drehen zu bewerkstelligen.
Vorteilhaft ist zumindest, dass der Anlagebereich in Bezug auf die
Drehachse oder den zweiten Anlagebereich verstellbar ist, was bedeutet,
dass eine Anpassung an verschiedene Typen oder Größen von
Gegenständen
möglich
ist, die dann für
einen ganzen Satz von gleichartigen Gegenständen beibehalten werden können. Entsprechendes
gilt für
die bewegliche, verstellbare oder feste Anordnung des zweiten Anlagebereichs.
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Vorteilhafterweise
sind der oder die Anlagebereiche an jeweils einem Arm vorgesehen,
da dies eine stabile Ausführung
ergibt. Der Anlagebereich ist somit auf der Oberfläche des
Arms vorgesehen.
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Der
oder die Anlagebereiche bzw. der oder die Arme werden vorzugsweise
von einem elektrischen Motor und hier insbesondere von einem Schritt-
oder Servomotor gedreht. Dies erlaubt sowohl kontrollierte und hohe
Drehgeschwindigkeiten, als auch eine exakte Positionierung der Anlagebereiche
bzw. der Arme.
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Vorteilhafterweise
weist die Vorrichtung einen dritten bzw. einen vierten Anlagebereich
auf, die jeweils symmetrisch zu dem Anlagebereich und dem zweiten
Anlagebereich auf der gegenüberliegenden Seite
der Drehachse ausgebildet sind. Diese Anlagebereiche sollen nicht
zusammen mit dem ersten oder zweiten Anlagebereich mit demselben
Gegenstand in Anlage gebracht werden, sondern abwechselnd mit aufeinanderfolgenden
Gegenständen.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
des Verfahrens besteht darin, dass der Anlagebereich mit einer in
Förderrichtung
hinteren Seite des Gegenstandes in Anlage gebracht wird. Dies hat
zur Folge, dass nach der Drehung der Anlagebereich seitlich, parallel zur
Förderrichtung
angeordnet ist, so dass das Überdrehen
der Gegenstände
nach dem Drehen effektiv durch die seitliche Abstützung verhindert
werden kann.
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Vorteilhafterweise
umfasst das Verfahren einen Schritt, dass ein zweiter Gegenstand
auf dem Förderer
einläuft
und der Anlagebereich als auch der zweite Anlagebereich nacheinander
oder gleichzeitig so positioniert werden, dass der zweite, nachfolgende
Gegenstand ungedreht auf dem Förderer
durchläuft.
Dadurch ist es möglich,
sowohl gedrehte als auch ungedrehte Gegenstände für beispielsweise eine nachfolgende
Palettenlagebildung zur Verfügung
zu stellen.
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Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
anhand der beiliegenden Figuren erläutert. Dabei zeigt:
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1 eine
schematische dreidimensionale Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 eine
schematische Draufsicht auf die Vorrichtung aus 1,
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3a bis 3h Draufsichten
auf verschiedene Ausführungsformen
der Vorrichtung,
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4 verschiedene
schematisch dargestellte Zustände
bei Durchführung
des Verfahrens.
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1 zeigt
eine Vorrichtung 1 zum Drehen von Gegenständen 2 auf
einem Förderer 3.
Der Förderer 3 kann
jede beliebige Art von Förderer,
wie etwa Rollen-, Ketten-, Gurt-, oder Plattenkettenförderer sein,
insbesondere einer mit geschlossener Förderoberfläche. Der Gegenstand 2 ist
beispielsweise eine Getränkekiste,
ein Karton, auf dem Getränkedosen
angeordnet sind, ein mit Schrumpffolie zusammengehaltenes Gebinde
von einzelnen Flaschen, Dosen o. ä..
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Der
Vorrichtung 1 zum Drehen von Gegenständen 2 kann beispielsweise
eine nicht dargestellte Vereinzelvorrichtung vorgeschaltet sein,
mit der die einlaufenden Gegenstände 2 vereinzelt
werden und dann in annähernd
voreingestellten Abständen
auf dem Förderer 3 vorliegen.
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Der
Gegenstand 2 läuft
auf dem Förderer 3 in
Richtung 9 ein. Seitlich neben dem Förderer ist die Vorrichtung 1 zum
Drehen des Gegenstandes 2 um eine zur Förderebene senkrechte Achse
des Gegenstandes angeordnet. Die Vorrichtung 1 weist eine vertikale
Drehachse 6 auf, an der eine Welle 13 angeordnet
ist, die von einem Motor 14, z. B. elektrischen Servoantrieb,
angetrieben werden kann. Die Welle 13 und damit die Drehachse 6 liegt
hier seitlich neben dem Förderer 3.
Auf der Welle 13 ist ein Element 15 aufgesetzt,
an dem ein Arm 12 befestigt ist. Der Arm 12 kann
hierbei beispielsweise durch Langlöcher oder eine Schienen- oder
Leistenanordnung in verschiedenen Positionen in Bezug auf den Block 15 verstellt
werden. In der in 1 dargestellten Position des
Armes 12 weist dieser an der zum Förderer 3 zeigenden
Seite einen Anlagebereich 7 auf. Dieser wird als zweiter
Anlagebereich 7 bezeichnet.
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Am
Ende des Armes 12 ist ein anderer Arm 13 senkrecht
dazu und parallel zur Förderebene
angeordnet. Dieser Arm 13 weist an seiner nach innen zeigenden
Seite einen Anlagebereich 4 auf. Vor dem Anlagebereich 4 ist
ein Freiraum 5, in dem sich keine weiteren Anlagebereiche
oder Einbauten befinden. Der Freiraum 5 erstreckt sich
von dem Anlagebereich 4 weg, und zwar in einer Richtung
die von dem Arm 13 in Richtung der Drehachse 6 wegzeigt.
Bezüglich der
Rotation des Armes 13 um die Drehachse 6 ist der
Anlagebereich 4 also an der innenliegenden Seite des Armes 13 angeordnet
und der Freiraum 5 vor dem Anlagebereich 4 ist
ebenfalls zur Innenseite oder dem von den Armen 12, 13 umfassten
Innenraum hin orientiert. Der Freiraum 5 streicht hierbei
an dem zweiten Anlagebereich 7 entlang, bzw. wird durch
diesen seitlich begrenzt und kann sich bis zu einem Punkt 10 (siehe
unten) oder darüber
hinaus erstrecken.
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An
dem Arm 12 ist bezüglich
der Drehung um die Drehachse 6 an der Außenseite
der zweite Anlagebereich 7 angeordnet. Vor diesem Anlagebereich 7 ist
ein Freiraum 8 vorgesehen. In diesem Freiraum 8 sind
keine weiteren Anlagebereiche angeordnet. Der Freiraum 8 streicht
hierbei an dem Anlagebereich 4 entlang, bzw. wird durch
diesen seitlich begrenzt.
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Die
Anlagebereiche 4 und 7 sind hierbei so angeordnet,
dass sie aus einem Bereich seitlich des Förderers 3 bis über den
Förderer 3 durch
Drehung um die Drehachse 6 geschwenkt werden können. Sowohl
der Anlagebereich 4 als auch der Anlagebereich 7 können um
die Drehachse 6 in einer zur Förderebene parallelen Ebene
gedreht werden.
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Der
Freiraum 5 erstreckt sich in einer Höhe, die der Höhe des Anlagebereichs 4 entspricht.
Ebenso erstreckt sich der Freiraum 8 in einer Höhe, die
der Höhe
des Anlagebereichs 7 entspricht.
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Der
Anlagebereich 4 muß hierbei
nicht auf der selben Höhe
wie der Anlagebereich 7 angeordnet sein, sondern kann auch
darüber
oder darunter angeordnet sein. Ebenso kann der Arm 13 ober-
oder unterhalb des Armes 12 angeordnet sein.
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Wie
in 2 zu erkennen, umfaßt der Anlagebereich 7 einen
der Drehachse 6 nächsten
Punkt 10. Ebenso umfaßt
der Anlagebereich 4 einen der Drehachse nächsten Punkt 11.
Während
bei den aus dem Stand der Technik bekannten Drehkreuzen, die jeweiligen
der Drehachse nächstliegenden
Punkte aufeinanderliegen und der Drehachse unmittelbar benachbart
sind oder mit ihr zusammenfallen, liegen sie bei der vorliegenden
Vorrichtung getrennt voneinander. Dies bedeutet z. B., dass der
Anlagebereich 4 vollständig
weiter außerhalb
liegt, als der Anlagebereich 7, da der Punkt 11 am
Rand des Anlagebereichs 7 liegt. Die sich schneidenden
Arme 12, 13 bzw. Anlagebereiche 4, 7 bilden
eine hakenförmige Konstruktion,
deren Schnittpunkt zur gemeinsamen Drehachse 6 beabstandet
ist.
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Wie
in 2 dargestellt, kann sich der Freiraum 5 beispielsweise
bis zum Punkt 10, als auch darüber hinaus erstrecken. Der
Freiraum 5 bzw. 8 wird jedoch auf jeden Fall in
radialer Richtung durch einen Kreis 20 begrenzt, der den
Raum angibt, der von den beweglichen Teilen der Vorrichtung 1 durchlaufen
werden kann.
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Die
Hilfslinie 16, die nur der nachfolgenden Erläuterung
dient, verläuft
radial von der Drehachse 6 weg. Hierbei trifft sie den
Anlagebereich 4, um anschließend durch den Arm 13 zu
stoßen.
Dadurch wird deutlich, dass der Anlagebereich 4 auf einer
bezüglich
der Drehung um die Drehachse 6 innen liegenden Seite des
Armes 13 angeordnet ist. Dies ermöglicht das in Anlage bringen
des Anlagebereichs 4 mit einer bezüglich der Drehung um die Drehachse 6 außenliegenden
Seite des Gegenstandes 2. Bei der Seite 2a handelt
es sich in Bezug auf die Förderrichtung 9 um
die rückwärtige, d.
h. hintere Seite oder Fläche
eines zulaufenden Gegenstandes 2.
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In 3a ist
eine einfache Ausführungsform der
Erfindung mit Doppelarmausführung
dargestellt, bei der die Drehachse 6 direkt im Arm 12 angeordnet ist.
Der Arm 13 mit dem Anlagebereich 4 ist optional darüber hinaus
an verschiedenen Positionen des Arms 12 befestigbar, d.
h. der Anlagebereich 4 ist bezüglich der Drehachse 6 und
dem Anlagebereich 7 verstellbar. Beispielsweise kann der
Arm 13 mit dem Anlagebereich 4 in eine Position 13' verstellt und
dort fest angeordnet werden. Ein dritter Anlagebereich 17 ist
symmetrisch bezüglich
der Drehachse 6 zu dem Anlagebereich 4 und genau
wie der Anlagebereich 4 vorgesehen. Entsprechendes gilt
für einen
vierten Anlagebereich 18 bezüglich des zweiten Anlagebereichs 7.
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Bezüglich der
folgenden Ausführungen
zu den 3b bis 3h gilt,
dass die Angaben für
die Anlagebereiche 4 und 7 jeweils entsprechend
für die Anlagebereiche 17 und 18 gelten.
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In 3b ist
eine Ausführungsform
gezeigt, bei der bei der Drehachse 6 ein Element 15 angeordnet
ist, auf dem zwei Arme mit den um 180° zueinander gedrehten Anlagebereichen 7 und 18 angeordnet sind.
Sowohl Anlagebereich 7 auf dem Arm 12 als auch
der Anlagebereich 18 sind entlang der Armrichtung bezüglich der
Drehachse 6 verstellbar. Anlagebereich 7 kann
z. B. in eine Position 7' und
Arm 12 in eine Position 12' gebracht werden. Dabei wird auch der
Arm 13 mit dem Anlagebereich 4 in eine Position 13' mit dem Anlagebereich 4' überführt. Darüber hinaus
können
die Anlagebereiche 4 und 17 auch noch einzeln
bezüglich
der Anlagebereiche 7 und 18 jeweils verstellbar
sein.
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3c zeigt
eine Ausführungsform,
bei der der Arm 13 mit dem Anlagebereich 4 entlang
der Ausdehnung des Anlagebereichs 4 in einer horizontalen
Richtung quer zum Arm 12 verstellbar oder beweglich ist.
Dies kann beispielsweise durch Langlöcher im Arm 13 oder ähnliches
bzw. geeignete Stellmittel geschehen. Der Arm 13 kann auch
ganz nach rechts des Anlagebereichs 7 gebracht werden.
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Ebenso
ist es möglich,
dass, wie in 3d gezeigt, der Anlagebereich 4 in
eine Position 4' beweglich
schwenkbar ist, insbesondere fluchtend zum Anlagebereich 7,
wobei die Schwenkachse senkrecht und vorzugsweise parallel zu der
Drehachse 6 ausgerichtet ist.
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Gemäß 3e,
kann der Arm 13 mit dem Anlagebereich 4 auch um
eine senkrechte Schwenkachse nach innen hin beispielsweise in eine
Vertiefung oder unter oder über
den Arm 12 schwenkbar sein.
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Wie
in 3f dargestellt, kann eine Schwenkachse auch im
Bereich des Armes 12 angeordnet sein, so dass dieser in
einen Teil 12a und 12b zerfällt. Auf den jeweiligen Teilen
ist der Anlagebereich 7 angeordnet. Vorzugsweise ist ein
Schwenken hierbei soweit möglich,
dass in dem Halbraum vor dem Anlagebereich 7 des Arms 12b keine
beweglichen Teile mehr der Vorrichtung zum Drehen von Gegenständen sind.
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Auch
ein Schwenken des Anlagebereichs 4 um eine horizontale
Drehachse ist möglich.
Dies ist beispielsweise in 3g dargestellt,
bei der ein Zustand gezeigt ist, bei dem der Arm 13 nach
oben oder unten zeigt. Der Anlagebereich 4 ist hierbei
in dieser Stellung ober- oder unterhalb des Anlagebereichs 7 positioniert.
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In 3h ist
eine Ausführungsform
der Vorrichtung gezeigt, bei der der zweite Anlagebereich 7 nicht
eine zusammenhängende
Fläche
darstellt, sondern aus einzelnen Elementen, wie Auflagen, Backen
oder Gitterstäben,
gebildet wird. Ebenso könnte der
Anlagebereich 4 aus einzelnen Elementen bestehen. Weiterhin
ist hier ein Beispiel gezeigt, bei dem die Anlagebereiche 4 und 7 keinen
gemeinsamen Punkt aufweisen, sondern voneinander beabstandet sind.
Dennoch verlaufen beide Anlagebereiche hier senkrecht zueinander.
Der Arm 13 mit dem Anlagebereich 4 ist hierbei über ein
Winkelstück
oder ähnliches
mit dem Arm 12 verbunden.
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Alle
Ausführungsformen
zeichnen sich durch das gemeinsame Merkmal aus, dass die Anlagebereiche 4, 7 bzw.
die Arme 12, 13 in der Eingriffstellung mit einem
Gegenstand 2 eine im Wesentlichen hakenförmige Gestalt
aufweisen und die Drehachse 6 vom Kreuzungsbereich der
Anlageflächen 4, 7 beabstandet
ist.
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An
Stelle von zwei Anlagebereichen 4 und 7 kann auch
nur ein Anlagebereich 4 vorgesehen sein. Dieser kann z.
B. Vakuumöffnungen
aufweisen, mit denen der Gegenstand 2 an den Anlagebereich 4 herangezogen
und dort festgehalten wird. Dadurch kann auch die zur Drehung nötige Kraft übertragen werden.
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Eine
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird im Folgenden anhand von 4 erläutert. Die
in 4 dargestellte Vorrichtung entspricht der aus 3b oder 3c.
Das Verfahren kann mit jeder in 3 dargestellten
Ausführungsformen
durchgeführt
werden.
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4a zeigt, wie ein Gegenstand 2 auf
einem kontinuierlich antreibbaren Förderer 3 (siehe 1)
einläuft,
d. h., dass er sich auf die Vorrichtung 1 zum Drehen von
Gegenständen
in Richtung 9 zubewegt. Der Arm 13 mit dem Anlagebereich 4 ist
hierbei soweit nach rechts gedreht, dass der Gegenstand 2 an
dem Arm 13 und dem Anlagebereich 4 entlang einer
zur Förderrichtung 9 parallelen
Linie 19, die in 2 angegeben
ist und ein seitliches Führungsgeländer darstellen
soll, vorbeilaufen kann. Hat der Gegenstand 2 ein Position,
wie in 4b dargestellt, erreicht, so
droht ein Auflaufen des Gegenstandes 2 auf einen der Drehachse 6 nahen
Teil des Anlagebereichs 7. In diesem Moment wird der Arm 12 gegen den
Uhrzeigersinn gedreht. Hierbei kann der Anlagebereich 7 mit
einer in Förderrichtung 9 gesehen
seitlich gelegenen, zur Drehachse 6 weisenden Oberfläche 2b des
Gegenstandes 2 in Anlage kommen. Da der Gegenstand 2 mittlerweile
vorgerückt ist,
ist die Anlagefläche 4 nicht
zwangsläufig
mit dem Gegenstand 2 in Anlage (s. 4c).
Weiterhin ist zu bemerken, dass der Gegenstand 2 bereits
eine zur Förderrichtung
senkrecht verlaufende und durch die Drehachse 6 verlaufende
Linie überschritten
hat.
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Durch
weitere beschleunigte Drehung der Anlagebereiche 4 und 7 gegen
den Uhrzeigersinn wird, wie in 4d dargestellt,
der Gegenstand 2 von den Anlagebereichen 4 und 7 mitgenommen
und dabei um 90° gedreht.
Hierbei liegt der Anlagebereich 4 auf einer bezüglich der
Drehung, bzw. nach deren Abschluß außen liegenden Seite des Gegenstandes 2.
Durch die Drehung und/oder das gleichzeitige beschleunigte Schieben
des Gegenstandes 2 auf dem Förderer in Förderrichtung 9 kommt
dieser mit dem Anlagebereich 4 in Anlage. Die Drehung der
Anlagebereiche 4 und 7 wird gestoppt, sobald eine
Position, wie in 4e gezeigt, eingenommen
ist. Dabei liegt der Anlagebereich 4 in einer Richtung
längs zur
Förderrichtung 9.
Der Anlagebereich 7 nimmt dann eine Position ein, die senkrecht
bzw. rechtwinklig zur Förderrichtung 9 liegt.
Dadurch, dass der Anlagebereich 4 nun bezüglich der
Drehung außen
liegt, wird ein Überdrehen
oder seitliches Abdriften des Gegenstandes verhindert. Durch den
in 4 nicht dargestellten aber in den 1 und 2 erkennbaren Förderer 3 wird
der Gegenstand 2 nun von dem Förderer weiter in Förderrichtung 9 und
dabei von der Drehachse 6 weg transportiert, wie dies in 4f dargestellt ist.
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Spätestens
wenn der Förderer
den Gegenstand 2 aus dem Kreis 20 herausbefördert hat,
können
die Anlagebereiche 4 und 7 soweit weitergedreht werden,
dass sie die vorherige Position der bewegungsverbundenen Anlagebereiche 17 und 18 aus 4a einnehmen. Diese Drehung kann, um Zeit
zu sparen, auch schon einsetzen, bevor der Gegenstand 2 den
Kreis 20 vollständig verlassen
hat, solange sichergestellt ist, dass der Gegenstand nicht mehr durch
die Arme 12 und 13 gedreht wird (s. 4h). Da die Anlagebereiche 17 und 18 symmetrisch
bezüglich
der Drehachse 6 angeordnet sind, nehmen diese nun die Positionen
der Anlagebereiche 4 und 7 aus 4a nun
in 4i ein.
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In
den 4c bis 4f ist
auch ein bereits nachfolgender Gegenstand 2' dargestellt. Der nachfolgend einlaufende
Gegenstand 2' kann
nun im Folgenden auch in gleicher Weise wie der Gegenstand 2 gedreht
werden. Dazu würde
das Verfahren nach 4a bis 4i wiederholt. Im Folgenden soll aber der Fall
erläutert
werden, bei dem der Gegenstand 2' nicht gedreht werden soll.
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Sobald
der Gegenstand 2' durch
den Transport auf dem Förderer
eine Position erreicht hat, bei der der Anlagebereich 17 (in
Förderrichtung 9)
hinter den Gegenstand 2' gebracht
werden kann, ohne dass der Gegenstand 2' gedreht wird, geschieht dies wie
in 4j und 4k dargestellt.
Dadurch kann der Anlagebereich 18 mit einer in Förderrichtung
seitlich gelegenen, zur Drehachse 6 weisenden Oberfläche 2b des
Gegenstandes 2' zur
Anlage kommen. Der Anlagebereich 17 kommt nicht mit dem
Gegenstand 2' zur
Anlage. Da vor dem Anlagebereich 17 ein Freiraum angeordnet
ist, kann der Gegenstand 2' nun, wie
in 4l dargestellt, in Förderrichtung
gefördert werden.
Nachdem der Gegenstand 2' mit
seiner Rückseite
vollständig
eine Linie, die senkrecht zur Förderrichtung
und durch Drehachse 6 verläuft, überschritten hat, werden die
Anlagebereiche 4, 7, 17 und 18 um
90° gedreht.
Dies dient im Wesentlichen dazu, dem nachfolgend einlaufenden Gegenstand 2'' Platz zu machen. Sobald der Gegenstand 2' den Kreis 20 verlassen
hat, werden, wie in den 4o und 4p dargestellt, die Anlagebereiche 4, 7, 17 und 18 weitergedreht,
so dass sie in eine Stellung einnehmen, wie in 4a dargestellt.
Diese Bewegung kann einsetzen, sobald die Drehvorrichtung aktiv
werden kann, ohne den Gegenstand 2' zu drehen.
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Der
nachfolgend einlaufende Gegenstand 2'' kann
nun bedarfsweise gedreht oder nicht gedreht werden.
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Mit
der in 4 dargestellten Vorrichtung und dem erläuterten
Verfahren ist es möglich,
allein mit einer Drehung von einer starren Vorrichtung, Gegenstände wahlweise
zu drehen oder nicht zu drehen. Andere Bewegungen als die Drehung
der fest verbundenen Anlagebereiche sind nicht erforderlich. Auch
ist nur die Drehung um eine einzelne Drehachse 6, die mit
einem einzelnen, z. B. steuerbaren Motor bewerkstelligt werden kann,
erforderlich. Dies erlaubt eine recht einfache Konstruktion und
gleichzeitig hohe Durchsatzraten.
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Mit
den in 3c bis 3g dargestellten Vorrichtungen
kann das Verfahren leicht modifiziert durchgeführt werden. Statt wie in 4a, 4b, 4i, 4j und 4p dargestellt, wird der Anlagebereich 4 nicht durch
eine Schrägstellung
des Arm 12 aus den Bahn des Gegenstands 2, 2' oder 2'' gebracht, sondern durch eine wie
in den jeweiligen 3c bis 3g dargestellte
bzw. beschriebene Schwenk-, Kipp-, Dreh-, Klapp- oder sonstige Bewegung.
Hierfür
kann jeweils ein weiteres Stellmittel, z. B. Pneumatikzylinder,
Motor oder dgl. für
den beweglichen Teil nötig sein.