DE10260277A1

DE10260277A1 - Fahrzeugsitz mit einem Sitzteil und einer Rückenlehne

Info

Publication number: DE10260277A1
Application number: DE2002160277
Authority: DE
Inventors: Jens Hildenbrand
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2002-12-20
Filing date: 2002-12-20
Publication date: 2004-07-01

Abstract

Ein Fahrzeugsitz (1) hat ein sich in einem Sitzrahmen (7) befindendes Sitzteil (3), das über zwei seitliche Schwenkhebel (12) am Sitzrahmen (7) um etwa 180 DEG schwenkbar gelagert ist. Ferner ist auch am Sitzrahmen (7) über zwei seitliche Längslenker (17) eine Rückenlehne (4) angelenkt sowie um etwa 180 DEG schwenkbar gelagert. Dabei kann sowohl die Rückseite (3') des Sitzteils (3) als auch die Rückseite (4') der Rückenlehne (4) nach oben verschwenkt werden, so dass die beiden Rückenseiten (3' und 4') von Sitzteil (3) und Rückenlehne (4) in einer gemeinsamen Bezugsebene verlaufen.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Fahrzeugsitz der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten und aus der DE 44 06 651 C1 hervorgehenden Art.

Das aus dieser Druckschrift bekannte Kombifahrzeug hat drei Sitzreihen, wobei das Sitzkissen und die Rückenlehne der beiden, sich im Laderaum befindenden, hintersten Fahrzeugsitze jeweils durch eine Verriegelungslasche lösbar miteinander verbunden sind. Nach deren Entriegeln wird das Sitzkissen etwa lotrecht, zur Rückenlehne der mittigen Sitzreihe hin verschwenkt, während die Rückenlehne der hintersten Fahrzeugsitze an der Innenseite der Heckklappe angebracht und hierdurch ein Laderaum gebildet wird. Die Demontage des Fahrzeugsitzes sowie dessen anschließender Zusammenbau ist jedoch zeitraubend und vor allem anstrengend.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Fahrzeugsitz der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art derart auszubilden, dass kein Ausbau von Teilen des Sitzes erforderlich ist, aber dennoch ein verhältnismäßig großer Laderaum gebildet wird, wobei die beiden Teile des Sitzes mit geringem Kraftaufwand gehandhabt werden können.

Zur Lösung der Aufgabe sind die im Patentanspruch 1 dargelegten Merkmale vorgesehen.

Da sowohl das Sitzteil als auch die Rückenlehne sich jeweils im Mittelbereich ihrer Längserstreckung über Längslenker am Sitzrahmen angelenkt sind, kann mit geringem Kraftaufwand, nämlich durch ein bloßes Umschwenken von Sitzteil und Rückenlehne deren beide Rückseiten als eine durchlaufende und damit eine große Längserstreckung aufweisende Ladefläche genutzt werden. Diese kann auch im Fahrzeuginnenraum bequem erreicht werden. Darüber hinaus sind zur schwenkbaren Lagerung von Sitzteil und Rückenlehne im Wesentlichen lediglich vier Schwenkhebel erforderlich. Die erfindungsgemäß aus den Rückseiten von Sitzteil und Rückenlehne gebildete Ladefläche muss natürlich nicht exakt waagrecht sein, sondern kann durch eine entsprechend ausgebildete Vorrichtung auch geneigt verlaufen. Dabei kann die Umschwenkung von Sitzteil und Rückenlehne auch durch eine elektromotorisch angetriebene Einrichtung erfolgen. Schließlich kann die Höhenlage der Ladefläche auch etwa oberflächenbündig zur heckseitigen Ladekante verlaufen, so dass eine optimal bequeme Beschickung der Ladefläche gegeben ist.

Der Sitzrahmen besteht im Wesentlichen aus zwei gegenüberliegenden, sich jeweils im Bereich eines Seitenrandes des Sitzteils befindende Längsteile, die durch einen U-förmigen Bügel miteinander in gelenkiger Verbindung stehen. Dieser ist seinerseits am Fahrzeugboden und über abstehende Lagerzapfen in den Längsteilen schwenkbar gelagert, so dass über den U-förmigen Bügel auch Verlagerungen des Sitzes in Fahrzeuglängsrichtung ausgeglichen werden können. Ferner ist am freien Endbereich der Längsteile des Sitzrahmens und dabei im Bereich der Anlenkstelle des U-förmigen Bügels jeweils ein Schwenkhebel angelenkt, der seinerseits im Längsmittelbereich des Sitzteils schwenkbar gelagert ist. Hierdurch kann das Sitzteil zwischen der Sitzlage und der Ladeposition um etwa 180° verschwenkt werden. Das Sitzteil und die Rückenlehne werden sowohl in der Sitzlage als auch in der Ladeposition mit dem Sitzrahmen, beispielsweise durch an dessen Längsteile vorgesehene, federbelastete Arretierstifte, lösbar verrastet (Merkmale der Patentansprüche 2 bis 5).

Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass der Fahrzeugsitz neben einer Verschiebbarkeit in Fahrzeuglängsrichtung auch in Fahrzeugquerrichtung verschiebbar gelagert und dabei in einer oder in mehreren Schiebelagern durch eine entsprechende Arretiereinrichtung lösbar verrastet ist. Hierdurch können zwei oder mehrere jeweils einzelne Fahrzeugsitze in Fahrzeugquerrichtung verlagert werden und dabei auch aneinander anliegen, so dass keine oder allenfalls eine kleine Trennfuge zwischen den Sitzen vorhanden ist (Merkmale der Patentansprüche 6 und 7).

Schließlich ist auch an den Längsseitenrändern der Rückenlehne jeweils ein Längslenker schwenkbar gelagert, der seinerseits ebenfalls am Sitzrahmen angelenkt ist. Dabei sind die Längslenker im Längsmittelbereich der Rückenlehne angelenkt, so dass auch diese zwischen der Sitzlage und der Rückenlage um etwa 180° verschwenkt und in die Ladeposition lediglich niedergeschwenkt wird (Merkmale des Patentanspruchs 8).

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden erläutert. Es zeigt:
1 eine perspektivische Darstellung zweier erfindungsgemäßer Fahrzeugsitze, wobei sich einer in Sitzlage befindet, während der andere in die Ladeposition verschwenkt ist,
2 eine Seitenansicht des Fahrzeugsitzes in Sitzlage und Ladeposition.
Die beiden in 1 dargestellten Fahrzeugsitze 1 sind in einem Personenkraftwagen oder in einem Kombifahrzeug hinter dem nicht dargestellten Fahrersitz und dem Beifahrersitz 2 angeordnet, wobei der rechtsseitige und der linksseitige Fahrzeugsitz 1 baugleich gestaltet sind. Dabei bestehen die beiden Fahrzeugsitze 1 jeweils aus einem Sitzteil 3 und einer Rückenlehne 4, an der eine ausbaubare Kopfstütze 5 vorgesehen ist. Aufgrund der Baugleichheit der beiden Fahrzeugsitze 1 wird im Folgenden jeweils nur einer der Fahrzeugsitze 1 erläutert.
Der Fahrzeugsitz 1 ist von einem Sitzrahmen 7 aufgenommen, der zwei Längsteile 8 aufweist, die jeweils an den gegenüberliegenden äußeren Seitenbereichen des Sitzteils 3 vorgesehen und ihrerseits über nicht dargestellte Mittel an einem Fahrzeugboden 9 angebracht sind. Dieser hat im Bereich der Längsteile 8 zum Verschwenken des Sitzteils 3 eine Mulde 9'. Ferner stehen die beiden Längsteile 8 an ihren der Fahrzeugfrontseite zugewandtem Endbereich durch einen U-förmigen Bügel 10 miteinander in Verbindung, dessen Steg 10' am Fahrzeugboden 9 durch zwei, im Abstand voneinander liegende Schwenklager 11 angelenkt ist. Der U-förmige Bügel 10 ist ferner über zwei nach außen abstehende Lagerzapfen 10'' in den Längsteilen 8 angelenkt und somit in den Richtungen des Doppelpfeils f (2), also in Fahrzeuglängsrichtung X, schwenkbar gelagert. Ferner ist am freien Endbereich der beiden Längsteile 8 im Bereich der Anlenkstelle des U-förmigen Bügels 10 jeweils ein sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckender Schwenkhebel 12 über einen Lagerbolzen 13 angelenkt, wobei der gegenüberliegende Endabschnitt der Schwenkhebel 12 über einen Lagerbolzen 14 im Längsmittelbereich des Sitzteils 3 schwenkbar gelagert ist. Hierdurch kann das Sitzteil 3 zwischen der Sitzlage A und der Ladeposition B um etwa 180° verschwenkt werden. Das Sitzteil 3 ist sowohl in der Sitzlage A als auch in der Ladeposition B mit den Längsteilen 8 des Sitzrahmens 7 über federbelastete Arretierstifte oder dergleichen lösbar verrastbar. An den hinteren Endbereichen der beiden Längsteile 8 des Sitzrahmens 7 ist jeweils über einen Lagerbolzen 16 ein Längslenker 17 schwenkbar gelagert, an deren gegenüberliegenden Endabschnitte über einen Lagerbolzen 18 die Rückenlehne 4 in ihrem Längsmittelbereich angelenkt ist. Somit ist auch die Rückenlehne 4 zwischen der Sitzlage A und der Ladeposition B um etwa 180° verschwenkbar. Dabei ist am Sitzrahmen 7 eine nicht dargestellte Arretiereinrichtung vorgesehen, über die auch die Rückenlehne 4 sowohl in der Sitzlage A als auch in der Ladeposition B lösbar arretierbar ist.
Die beiden Fahrzeugsitze 1 sind schließlich über ein am Sitzrahmen 7 vorgesehenes Formteil 20 in Fahrzeugquerrichtung Y verschiebbar gelagert und dabei über eine Verrasteinrichtung in mehreren Schiebelagern mit dem Fahrzeugboden 9 lösbar verrastbar. Dabei sind die beiden Fahrzeugsitze 1 jeweils von ihrer Ruhelage zur Fahrzeuglängsmittelebene hin so weit verlagerbar, dass sie aneinander anliegen. Der in 1 dargestellte, linksseitige, sich in Ladeposition B befindende Fahrzeugsitz 1 ist im Bereich der Fahrzeuglängsmittelebene liegend dargestellt, während der rechtsseitige, in Sitzlage A dargestellte Fahrzeugsitz 1 sich in Normallage (Ausgangslage) befindet.
Der sich in Sitzlage A befindende Fahrzeugsitz 1 (rechtsseitiger Fahrzeugsitz) wird wie im Folgenden erläutert in die Ladeposition B (linksseitiger Fahrzeugsitz) verlagert (1 und 2):
Nach Entfernung der Kopfstütze 5 wird zweckmäßigerweise zuerst die (in 2 mit strichpunktierten Linien dargestellte) Rückenlehne 4 um die Lagerbolzen 18 in Pfeilrichtung a um 180° verschwenkt und daraufhin die Längslenker 17 in Pfeilrichtung b so weit niedergeschwenkt, bis die Rückseite 4' der Rückenlehne 4 etwa waagrecht liegt. Daraufhin werden die beiden Schwenkhebel 12 des in 2 in Sitzlage A mit strichpunktierten Linien dargestellten Sitzteils 3 in Pfeilrichtung c hochgeschwenkt, wobei das Sitzteil 3 etwa bei der in 2 mit gestrichelten Linien dargestellten Lage um die Lagerbolzen 14 in Pfeilrichtung d um etwa 180° verschwenkt und schließlich so weit in Pfeilrichtung e niedergeschwenkt wird, bis die Rückseite 3' des Sitzteils 3 mit der Rückseite 4' der Rückenlehne 4 in einer gemeinsamen Bezugsebene verlaufen, wie in 2 mit durchgezogenen Linien dargestellt ist. In dieser Ladeposition B wird schließlich das Sitzteil 3 und die Rückenlehne 4 mit dem Sitzrahmen 7 lösbar verrastet. Bedarfsweise kann schließlich der Fahrzeugsitz 1 auch in Fahrzeuglängsrichtung X und in Fahrzeugquerrichtung Y verlagert werden. Nach Zurückverlagern von Sitzteil 3 und Rückenlehne 4 befindet sich der Fahrzeugsitz 1 wieder in Sitzlage A.

Claims

Fahrzeugsitz mit einem Sitzteil und einer Rückenlehne, wobei das Sitzteil am Fahrzeugaufbau schwenkbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass – das Sitzteil (3) derart angelenkt ist, dass seine Sitzfläche (3") zumindest weitgehend zum Fahrzeugboden (9) hin verschwenkt werden kann, – die Rückenlehne (4) über mindestens ein Gelenkteil (Längslenker 17) derart mit dem Sitzteil (3) in gelenkiger Verbindung steht und dabei so verlagerbar ist, dass die Rückseiten (4', 3') von Rückenlehne und Sitzteil nach Verschwenkung von dessen Sitzfläche (3'') zum Fahrzeugboden (9) hin etwa in einer gemeinsamen Bezugsebene verlaufen.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (3) in einem Sitzrahmen (7) zwischen der Sitzlage (A) und der Ladeposition (B) schwenkbar gelagert ist, wobei der Sitzrahmen an den beiden gegenüberliegenden, äußeren Seitenbereichen des Sitzteils jeweils ein Längsteil (8) aufweist und die beiden Längsteile an ihren freien Endabschnitten durch einen an seinem Steg (10') am Fahrzeugboden (9) angelenkten, U-förmigen Bügel (10) miteinander in Verbindung stehen.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an den freien Endabschnitten der beiden Längsteile (8) nahe der Anlenkstelle des U-förmigen Bügels (10) jeweils ein seinerseits am Sitzteil (3) angelenkter Schwenkhebel (12) schwenkbar gelagert ist, wobei die Längserstreckung der beiden Schwenkhebel derart bemessen ist, dass das Sitzteil zwischen der Sitzlage (A) und einer gegenüber dieser um etwa 180° verschwenkten Ladeposition (B) verlagerbar ist.
Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schwenkhebel (12) im Längsmittelbereich des Sitzteils (3) angelenkt sind.
Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (3) und die Rückenlehne (4) sowohl in der Sitzlage (A) als auch in der Ladeposition (B) mit dem Sitzrahmen (7) lösbar verrastbar sind.
Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrzeugsitz (1) in Fahrzeugquerrichtung (Y) verschiebbar gelagert und dabei in mehreren Schiebelagen lösbar verrastbar ist.
Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehrere einzelne, in Fahrzeugquerrichtung nebeneinanderliegende Fahrzeugsitze (1) jeweils derart in Fahrzeugquerrichtung (Y) verlagerbar sind, dass sie aneinander anliegen.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der beiden gegenüberliegenden Längsseitenränder der Rückenlehne (4) sowie in deren Längsmittelbereich jeweils ein seinerseits am Sitzrahmen (7) angelenkter Längslenker (17) schwenkbar gelagert ist.