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Die Erfindung betrifft ein Scharnier
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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DE 299 03 953 U1 zeigt ein Scharnier mit
einem integrierten Türfeststeller,
bestehend aus einer ersten Scharnierhälfte, die an einem Türordnungsteil, Tür oder Türrahmen,
angeordnet ist und einer zweiten Scharnierhälfte, die an dem anderen Türordnungsteil
vorgesehen ist. Eine Feststellvorrichtung besteht aus einem ersten
Teil und einem mit dem ersten Teil zusammenwirkenden zweiten Teil,
wobei der erste Teil um eine zur Scharnierachse parallele Achse
schwenkbar gelagert ist und Rastmarken sowie eine Endanschlagsnocke
aufweist. Der zweite Teil der Feststellvorrichtung ist drehfest
mit der anderen Scharnierhälfte
verbunden und weist eine zu den Rastmarken passende Eingriffsnocke,
die als ein Fortsatz der einen Scharnierhälfte ausgestaltet ist, sowie
einen zu der Endanschlagsnocke passenden Endanschlag auf. Das erste
Teil der Feststellvorrichtung wird mittels einer Schenkelfeder in
Richtung auf das zweite Teil der Feststellvorrichtung vorgespannt. Nachteilig
bei dieser Art von Scharnieren mit integriertem Türfeststeller
ist die Tatsache, dass der bauliche Abstand der Schwenkachse des
Scharniers von der Karosserie durch die Länge der Eingriffsnocke der
Feststellvorrichtung bestimmt wird. Der Bauraum des Scharniers wird
dadurch entsprechend groß.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung,
ein eingangs Scharnier so weiter zu entwickeln, dass ein sicheres
und stabiles Feststellen ermöglicht
wird, und für
das der benötigte
Bauraum verringert ist.
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Diese Aufgabe wird bei einem Scharnier
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Erfindung ermöglicht ein Scharnier, bei dem
der Abstand der Scharnierachse zu dem an der Karosserie festgelegten
Scharnierteil verringert ist, so dass der von dem Scharnier benötigte Bauraum entsprechend
reduziert ist. Dieser Vorteil wird von dem erfindungsgemäßen Scharnier
für eine
Fahrzeugtür
dadurch erzielt, dass der am Scharnierstift angeordnete Raststift
der Feststelleinrichtung eine Bewegung ausführt, die eine vertikale Komponente bezüglich der
Verschwenkung der Scharnierteile beinhaltet. Durch diese Anordnung
ist es möglich,
die Feststellanordnung in kleinbauender Weise in das Innere des
Scharniers zu integrieren und eine aufwendige, außerhalb
angeordnete Feststellanordnung zu vermeiden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung
des Scharniers ist vorgesehen, dass an dem Scharnierstift ein Zylinder
drehfest angeordnet ist. Die Achse des Zylinders bildet einen Winkel
mit der Schwenkachse des Scharniers. Auf dem Zylinder ist vorzugsweise
eine Hülse
drehbar gelagert. Die auf dem Zylinder angeordnete Hülse führt bedingt
durch den Winkel des Zylinders mit dem Scharnierstift eine Taumelbewegung
bezüglich
der Scharnierachse aus. Der an der Hülse drehfest befestigte Raststift
bewegt sich dabei vertikal bezüglich
des Scharnierstifts. Diese vertikale Bewegung wird von einer geringen
Drehbewegung des Raststifts selbst überlagert, so dass der Raststift
nicht immer die gleiche Berührungslinie mit
der Rastvorrichtung aufweist. Dadurch wird die Reibung, die durch
die Bewegung des Raststifts an der Rastvorrichtung entsteht, auf
den Bereich der Berührungslinie
verteilt und somit der auftretende Verschleiß reduziert und die Lebensdauer
von Raststift und Rastvorrichtung verlängert.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung zeichnet
sich dadurch aus, dass die Rastvorrichtung aus einer Rastscheibe
und einem Langloch gebildet ist. In dem Langloch ist der Raststift
anliegend geführt,
so dass das Langloch ein Gegenhalteelement für den Raststift bildet. Die
Rastscheibe wird in vorteilhafter Weise von einer Feder in Richtung
des Scharnierstifts vorgespannt, so dass der Raststift sicher an
der Rastscheibe anliegt und ein stabiles Feststellen der beiden
verschwenkten Scharnierteile möglich
ist.
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Das Langloch und die Rastscheibe
sind dem Scharnierteil zugeordnet, in dem der Scharnierstift schwenkbar
gelagert ist. Dadurch, dass das Langloch direkt in einem Scharnierteil
ausgebildet ist, ist es möglich,
den Bauraum des Scharniers zu verringern. Zugleich ist die Länge der
Berührungslinie
von dem Raststift und dem in dem Scharnierteil angeordneten Langloch
durch die Stärke
des Scharnierteils vorgegeben.
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Die Rastscheibe ist zweckmäßigerweise
mit mehreren Ausnehmungen versehen, so dass der Raststift in mehreren
verschiedenen Stellungen festgelegt werden kann, und somit das Scharnier
in mehreren Öffnungspositionen
sicher festgestellt ist. In dem Langloch sind vorzugsweise alternative
bzw. zusätzliche
Ausnehmungen angeordnet.
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Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Gegenstandes
dar.
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Weitere Vorteile und Merkmale der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung.
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Die Erfindung wird nachstehend unter
Bezugnahme auf die anliegende Zeichnung anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Scharniers
näher erläutert. In
der Zeichnung zeigt
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1 eine
perspektivische Ansicht von hinten eines bevorzugten Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Scharniers;
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2 eine
perspektivische Ansicht von vorne des Scharniers aus 1 und
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3 einen
Querschnitt entlang der Linie III-III des Scharniers aus 1.
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Das in 1 und 2 gezeigte Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Scharniers 1 besteht
aus einem ersten Scharnierteil 2 und einem zweiten Scharnierteil 3,
wobei das erste Scharnierteil 2 im Bereich der Anlenkung
von dem zweiten Scharnierteil 3 umgriffen wird. Beide Scharnierteile
haben ein im wesentlichen U-förmiges
Profil, wobei an der jeweiligen als Flachseite ausgebildeten Basis
des U Befestigungsöffnungen 4 zum
Befestigen an dem entsprechenden Türanordnungsteil vorgesehen
sind. An den ebenfalls als Flachseiten ausgebildeten Schenkeln des
U sind Scharnieraugen ausgebildet, in denen ein Scharnierstift 5 die
beiden Scharnierteile schwenkbar miteinander verbindet.
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Der Scharnierstift 5 ist
in dem ersten Scharnierteil 2 schwenkbar gekoppelt und
mit dem zweiten Scharnierteil 3 drehfest verbunden. Auf
halber Höhe des
Scharnierstifts 5 ist ein einstückiger Zylinder 6 drehfest
angeordnet. Die axial verlaufende Symmetrieachse des Zylinders 6 bildet
mit der Schwenkachse des Scharnierstifts 5 einen Winkel,
so dass die Oberfläche
des Zylinders 6 beim Verschwenken des Scharniers 1 eine
Taumelbewegung bezüglich
der Schwenkachse ausführt.
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Um den Zylinder 6 ist eine
Hülse 7 radial
angeordnet, so dass der Zylinder 6 und die Hülse 7 die gleiche
Symmetrieachse aufweisen. Die Hülse 7 ist auf
dem Zylinder 6 drehbar gelagert, und mittels zweier Sicherungsringe 8,
die ober- und unterhalb der Hülse 7 vorgesehen
sind, gegen eine axiale Bewegung gesichert. An der Hülse 7 ist
ein Raststift 9 festgelegt, der sich im wesentlichen normal
zur Hülse 7 bzw.
zum Zylinder 6 erstreckt.
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Die Taumelbewegung des Zylinders 6 wird auf
die Hülse 7 übertragen.
Durch die taumelnde Bewegung der Hülse 7 wird auf den
Raststift 9 eine Bewegung übertragen, die im wesentlichen
vertikal bezüglich
des Scharnierstifts 5 ausgerichtet ist. Durch das Taumeln
der Hülse 7 wird
die vertikale Bewegung des Raststifts 9 von einer kleinen
Drehbewegung überlagert.
Der Raststift 9 weist ein kreisförmiges Querschnittprofil auf.
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In dem ersten Scharnierteil 2 ist
ein Langloch 10 ausgebildet, in dem das vom Scharnierstift 5 abgewandte
Ende des Raststifts 9 geführt ist. Das Langloch 10 ist
parallel zu dem Scharnierstift 5 ausgerichtet. Beim Verschwenken
des Scharniers 1 führt der
Raststift 9 eine dem Langloch 10 folgende Bewegung
aus. Eine Rastscheibe 11 ist in dem ersten Scharnierteil 2 angeordnet.
An der Ratsscheibe 11 sind Ausnehmungen 12 vorgesehen,
die auf der dem Raststift 9 zugewandten Seite ausgebildet
sind. Der Raststift 9 liegt in longitudinaler Erstreckungsrichtung an
den Ausnehmungen 12 der Rastscheibe 11 an. Die
Ausnehmungen 12 weisen ein halbkreisförmiges Querschnittprofil auf,
dessen Radius dem Radius des Raststifts 9 angepasst ist.
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In 3 ist
ein Querschnitt des Scharniers 1 entlang der Linie III-III
aus 1 gezeigt. An dem ersten
Scharnierteil 2 ist die Feststellanordnung angeordnet,
die aus dem Raststift 9, dem Langloch 10, der
Rastscheibe 11 und einer Blattfeder 13 besteht. Die
Blattfeder 13 bewirkt ein Vorspannen der Rastscheibe 11 in
Richtung des Raststifts 9, welcher in dem Langloch 10 geführt ist,
so dass der Raststift 9 klemmend zwischen der Rastscheibe 11 und
dem Langloch 10 festgelegt ist.
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Innerhalb des U des ersten Scharnierteils 2 ist
ein Steg 14 angeordnet. Auf der dem Raststift 9 zugewandten
Seite des Stegs 14 sind die Blattfeder 13 und
die Rastscheibe 11 befestigt. Die Blattfeder 13 und
die Rastscheibe 11 weisen einen kleinen Abstand zu den
Flachseiten des ersten Scharnierteils 2 auf, so dass zum
einen eine durch die Blattfeder 13 bedingte Bewegung zum
Festlegen des Raststifts 9 zwischen dem Langloch 10 und
den Ausnehmungen 12 der Rastscheibe 11 in Richtung
des Raststifts 9 möglich
ist. Und zum anderen ist es dem Raststift 9 möglich, beim
Verschwenken der beiden Scharnierteile die Rastscheibe 11 entgegen
der Federkraft der Blattfeder 13 zu verrücken.
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Beim Verschwenken der beiden Scharnierteile
führt der
an dem Scharnierstift 5 angeordnete Raststift 9 die
Schwenkbewegung des ersten Scharnierteils 2 mit aus. Der
Raststift 9 ist mittels der Hülse 7 über den
Zylinder 6 schwenkbar an dem Scharnierstift 5 gelagert.
Da der Zylinder 6 mit dem Scharnierstift 5 einen
Winkel einnimmt, führt
die Hülse 7 eine Taumelbewegung
und der Raststift 9 zusätzlich
zu seiner Schwenkbewegung eine bezüglich der Scharnierachse vertikale
Bewegung aus. Die vertikale Bewegung des Ratsstifts 9 ist
in dem Langloch 10 geführt.
In Bezug auf die Rastscheibe 11 ist diese Bewegung derart
ausgerichtet, dass der Raststift 9 quer zur Längsrichtung
der in der Rastscheibe 11 angeordneten Ausnehmungen 12 bewegt
wird.
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Bei Beenden der Verschwenkung wird
der Raststift 9 in einer der Ausnehmungen 12 festgelegt, wobei
die Blattfeder 13 die Rastscheibe 11 derart gegen
den Raststift 9 drückt,
dass dieser mittels einer der Ausnehmungen 12 der Rastscheibe 11 und
der der Rastscheibe 11 abgewandten Seitenwandung des Langlochs 10 festgehalten
wird. Das Scharnier 1 ist in einer gemäß der Ausnehmungen 12 gewünschten Öffnungsposition
festgestellt.
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Das erfindungsgemäße Scharnier ist vorstehend
mit einer ausschließlich
vertikalen Bewegung des Raststifts 9 beschrieben worden.
Es auch möglich,
je nach Winkel zwischen dem Zylinder 6 und dem Scharnierstift 5,
die vertikale Komponente der Bewegung des Raststifts 9 zu
variieren, so dass der Raststift 9 zum Beispiel eine bezüglich des
ersten Scharnierteils 2 diagonale Bewegung ausführt und eine
kreisförmige
Bewegung möglich
ist. Die Rastvorrichtung, bestehend aus Rastscheibe 11 und Langloch 10,
wäre dann
der Bewegung des Raststifts 9 entsprechend ausgerichtet
angeordnet.
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Das erfindungsgemäße Scharnier ist vorstehend
mit Ausnehmungen 12 beschrieben worden, die an der Rastscheibe 11 angeordnet
sind. Es ist auch vorstellbar, dass die Ausnehmungen 12 in
dem Langloch 10 ausgebildet sind. Die Ausnehmungen 12 wären dann
an der der Rastscheibe 11 abgewandten Seitenwandung des
Langlochs 10 angeordnet, so dass die Rastscheibe 11 mittels
der Blattfeder 13 den Raststift 9 in Richtung
der Ausnehmungen 12 drückt. Die
Breite des Langlochs 10 ist derart ausgestaltet, dass der
Raststift 9 in dem Langloch 10 sowohl geführt als
auch in den Ausnehmungen 12 festgelegt werden kann. Es
ist auch denkbar, die Ausnehmungen 12 sowohl in dem Langloch 10 als
auch an der Rastscheibe 11 anzuordnen, zum Beispiel versetzt an
der Rastscheibe 11 und in dem Langloch 10 angeordnet,
so dass eine größere Anzahl
von Feststellpositionen möglich
ist.