DE10258931A1

DE10258931A1 - Flurförderzeug mit elektrischer Bremse

Info

Publication number: DE10258931A1
Application number: DE10258931A
Authority: DE
Inventors: Sebastian Dipl.-Ing. Hüther
Original assignee: Jungheinrich AG
Current assignee: Jungheinrich AG
Priority date: 2002-12-16
Filing date: 2002-12-16
Publication date: 2004-07-15

Abstract

Flurförderzeug mit einem elektrischen Energiespeicher für einen elektromotorischen Antrieb und für eine elektrische Bremse, dadurch gekennzeichnet, daß ein Notenergiespeicher zur Versorgung der elektrischen Bremse im Notfall vorgesehen ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit einem elektrischen Energiespeicher für einen elektromotorischen Antrieb und für eine elektrische Bremse.
Bei herkömmlichen hydraulischen Bremssystemen kann jederzeit über eine mechanische Kupplung zwischen Bremspedal und Hauptbremszylinder eine Kraft ausgeübt werden, die einen Druck im Hydrauliksystem aufbaut und in einem Bremszylinder eine Kraft auf Bremsbacken oder Belege ausübt. Bei Ausfall der Bordspannung bei dem Flurförderzeug und dem damit verbundenen Aussetzen des Bremskraftverstärkers kann noch eine gewisse Verzögerung über das Bremspedal erzeugt werden.
Im Gegensatz zu dem bekannten System auf hydraulischer Basis hat bei einem elektrischen System der Ausfall der Bordspannung den Verlust eines Großteils der Bremsenergie zur Folge. Lediglich mit einigen speziell aufgebauten Bremsen, wie beispielsweise Federkraft belastete, stromlos betätigte Bremsen kann noch eine geringe Verzögerung erzielt werden.

Aus DE 101 08 909 ist bekannt, einen batterie-elektrisch betriebenen Gabelstapler mit einer Fahrsteuerung zu versehen, die bei Ausfall der Traktionsbatterie automatisch eine Zwangsbremsung einleitet. Bei der Zwangsbremsung wirkt der Fahrmotor als Generator, der die erzeugte elektrische Energie an die Fahrzeugsteuerung weiterleitet. Die Fahrzeugsteuerung leitet die so gewonnene Energie an eine elektrische Lenkanlage sowie eine elektrische Bremse weiter. Nachteilig an diesem Verfahren ist, daß eine Zwangsbremsung erfolgt, die für den Bediener des Fahrzeugs überraschend ist und diesen in gefährliche Situationen bringen kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug bereitzustellen, das mit einfachen Mitteln eine Möglichkeit schafft, auch bei Ausfall der elektrischen Versorgung das Flurförderzeug mit einer elektrischen Bremse geregelt abzubremsen.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Flurförderzeug mit den Merkmalen aus Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen bilden den Gegenstand der Unteransprüche.

Das erfindungsgemäße Flurförderzeug besitzt einen elektrischen Energiespeicher zur Versorgung des elektromotorischen Antriebs und einer elektrischen Bremse mit elektrischer Energie. Erfindungsgemäß ist zusätzlich ein Notenergiespeicher zur Versorgung der elektrischen Bremse im Notfall vorgesehen. Bei einem Ausfall oder Unterbrechung der elektrischen Energieversorgung wird die elektrische Bremse durch den Notenergiespeicher versorgt. Ein Fahrer kann somit geregelt das Fahrzeug abbremsen.

In einer bevorzugten Ausgestaltung wird der Fahrmotor in einen generatorischen Betrieb umgeschaltet. Die generatorisch gewonnene Energie wird für den Notenergiespeicher und/oder die elektrische Bremse bereitgestellt. Im Gegensatz zu der bekannten Lösung wird also nicht die Hauptenergieversorgung durch die generatorisch gewonnene Energie ersetzt, sondern es wird die elektrische Bremseinheit über einen Notenergiespeicher versorgt, der bevorzugt durch die generatorisch gewonnene Energie unterstützt wird. Hierbei versorgen Notenergiespeicher und generatorisch gewonnene Energie parallel die Bremseinrichtung, um dem Fahrer ein Abbremsen zu gestatten. Als besonderer Vorteil ergibt es sich, daß der durch die generatorisch erzeugte Energie unterstützte Notenergiespeicher vergleichsweise gering und kostengünstig ausgelegt werden kann.

In einer Weiterführung ist eine elektrische Schaltung vorgesehen, die für die generatorisch gewonnene Energie eine Verbindung zur elektrischen Bremseinheit herstellt. Die Schaltung stellt sicher, daß die durch den als Generator betriebenen Antriebsmotor gewonnene Energie zur Bremseinrichtung geleitet wird und dieser zur Verfügung steht. Bevorzugt besitzt der Notenergiespeicher einen Kondensator und/oder einen Akkumulator.

In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Notenergiespeicher derart ausgelegt, daß ein mit Nennlast beladendes Fahrzeug einmal von maximaler Fahrgeschwindigkeit bis zum Stand abgebremst werden kann. Bei einer noch geringeren Auslegung des Notenergiespeichers wird die während des Bremsvorgangs erzeugte elektrische Energie berücksichtigt, so daß der Notenergiespeicher lediglich zusammen mit der generatorisch erzeugten Energie ausreicht, um das Fahrzeug zu bremsen.

Der erfindungsgemäße Aufbau wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert. Es zeigt:

1 ein Blockdiagramm zur Energieversorgung der elektrischen Bremse im Notfall und

2 eine Skizze für eine Schaltung des Notenergiespeichers.

Eine Energieversorgung 10, beispielsweise von einer Batterie (nicht dargestellt) oder einer Lichtmaschine (nicht dargestellt) des Flurförderzeuges liegt an einer Fahrsteue rung 12 an. Die Fahrsteuerung 12 versorgt elektrische Verbraucher, wie beispielsweise eine Bremssteuerung 14 sowie einen Antriebsmotor 16 mit elektrischer Energie und Steuerbefehlen. Die Versorgung der Antriebseinheit 16 erfolgt über eine elektrische Schaltung 18, die zwischen Fahrsteuerung und Antriebsmotor geschaltet ist.

Die Bremssteuerung 14 versorgt die Fahrzeugbremse 20 mit elektrischer Energie und mit Steuerbefehlen. Die Ansteuerung der Bremse erfolgt abhängig von der Stellung des elektrischen Bremspedals 22. Als Bremse vorgesehen sein kann eine arbeitsstrombetätigte elektromagnetische oder eine elektromagnetische federkraftbelastete Bremse, die als Einscheiben-, Lamellen- oder elektrische Trommelbremse ausgebildet ist.

Zwischen der elektrischen Schaltung 18 und der Bremssteuerung 14 ist ein Notenergiespeicher 24 vorgesehen. Der Notenergiespeicher gibt Energie an die Bremssteuerung 14 ab, wenn die Energie der Energieversorgung 10 nicht ausreicht oder die Verbindung zur Energieversorgung 10 unterbrochen ist.

Im Betrieb wird der Notstromenergiespeicher 24 aufgeladen. Beim Ausfall der Hauptenergieversorgung 10 wird die generatorisch gewonnene Energie 16 über die Schalteinrichtung 18 ebenfalls an die Bremssteuerung 14 angelegt. Durch die zusätzliche generatorisch gewonnene Energie kann der Notenergiespeicher für eine geringere Kapazität ausgelegt werden.

2 zeigt in einer schematischen Darstellung die Schaltung 26 mit dem die Bremssteuerung 14 bei Ausfall der Versorgungsspannung versorgt wird. Die Schaltung 16 besitzt einen Kondensator 28, der zur Versorgung der Bremssteuerung ausgelegt ist. Die Batterie 30 versorgt im Normalbetrieb die Fahrsteuerung 12 sowie die Bremssteuerung 14. Zwischen Batterie 30 und Kondensator 28 ist eine Diode 32 geschaltet, die einen Stromfluß aus dem Kondensator 28 zur Fahrsteuerung 12 sperrt. Alternativ zu der lediglich beispielhaft dargestellten Diode 32 kann ein beliebiges den Strom sperrendes Element vorgesehen sein. So ist auch der Einsatz eines Transistors mit Ansteuerung oder eines Thyristors mit Ansteuerung und anschließender Gegensteuerung möglich.

Die Bremssteuerung 14 kann für eine Bremse an einem Lastrad oder für eine auf das Antriebsrad wirkende Bremse an der Motorwelle vorgesehen sein.

Alternativ zu dem Kondensator als Notenergiespeicher kann auch ein Akkumulator als Notenergiespeicher eingesetzt werden. Im Gegensatz zu dem Kondensator treten bei einem Akkumulator keine Einschalt-Spannungsspitzen auf. Der Akkumulator wird zusammen mit einem Laderegler in den Schaltkreis integriert.

Claims

Flurförderzeug mit einem elektrischen Energiespeicher (10, 30) für einen elektromotorischen Antrieb (16) und für eine elektrische Bremse (14, 20, 22), dadurch gekennzeichnet, daß ein Notenergiespeicher (24, 28) zur Versorgung der elektrischen Bremse im Notfall vorgesehen ist.
Flurförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Ausfall oder Unterbrechung der elektrischen Energieversorgung, der Fahrmotor in einen generatorischen Betrieb umschaltet und die generatorisch gewonnene Energie der elektrischen Bremse bereitstellt.
Flurförderzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektrische Schaltung (18) vorgesehen ist, die für die generatorisch gewonnene Energie eine Verbindung zur Bremseinheit herstellt.
Flurförderzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung über den Notenergiespeicher (24, 28) erfolgt.
Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Notenergiespeicher ein Kondensator (28) und/oder ein Akkumulator vorgesehen ist.
Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Notenergiespeicher derart ausgelegt ist, daß ein mit Nennlast beladenes Fahrzeug einmal von maximaler Fahrgeschwindigkeit abgebremst werden kann.
Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Notenergiespeicher derart ausgelegt ist, daß ein mit Nennlast beladenes Fahrzeug einmal von maximaler Fahrgeschwindigkeit bei Verwendung der generatorisch erzeugten Energie abgebremst werden kann.
Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinrichtung entweder eine mit Arbeitsstrom betätigte elektromagnetische oder eine elektromagnetische federkraftbeladene Bremse aufweist.
Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den elektrischen Energiespeicher (30) und dem Notenergiespeicher (28) ein den Stromfluß von dem Notenergiespeicher zu dem Energiespeicher (30) sperrendes Element vorgesehen ist.
Flurförderzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Diode (32) als stromsperrendes Element vorgesehen ist.