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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Karosserieteil eines Kraftfahrzeugs durch das Feuchtigkeit hindurch
austreten kann, mit einer inneren Wandung in der eine erste Öffnung vorgesehen
ist und mit einer äußeren Wandung
in der eine zweite Öffnung
vorgesehen ist.
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Ein gattungsgemäßes Karosserieteil, wie beispielsweise
eine Bodengruppe eines Kraftfahrzeugs, besteht aus einer inneren
Wandung und einer äußeren Wandung,
wobei in der doppelten Wandung vorgesehene Öffnungen deckungsgleich zueinander angeordnet
sind und von einem gemeinsamen gummielastischen Abflussstopfen verschlossen
sind. Dieser Abflussstopfen weist zumeist ein zentrisches Abflussloch
auf, durch welches Feuchtigkeit sowohl von innen nach außen entweichen
kann als auch von außen
nach innen gelangen kann.
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Aus der Druckschrift
DE 100 14 928 A1 ist ein
Karosserieteil eines Kraftfahrzeugs bekannt. Dieses Karosserieteil
weist eine Öffnung
auf, durch welche in den Hohlraum eingedrungene Feuchtigkeit in die
Umgebung austreten kann. Damit dies nur in einer Richtung erfolgt,
ist die Öffnung
durch ein Abdeckelement aus einem elastischen, dichtfähigen Material
verschlossen, das wie eine nach außen gerichtete Klappe wirkt
und eine membranartige Funktion wahrnimmt. Alternativ ist die Öffnung durch
einen Ventilkörper
verschlossen, der zum Beispiel als leichte Kugel ausgebildet ist
und beim Anliegen eines äußeren Überdrucks
einen Ventilkanal verschließt.
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Darüber hinaus ist aus der Druckschrift
DE 36 30 645 C2 eine
Frontverkleidung für
Fahrzeuge bekannt. Diese Frontverkleidung weist an ihrer tiefsten
Stelle ein Ventil auf, durch welches Kondenswasser, das sich in
einem Hohlraum gebildet hat, abgeleitet wird. Das Ventil ist aus
zwei Klappen gebildet, wobei die erste Klappe innerhalb des Hohlraumes angeordnet
ist und mit einem Auftriebskörper
versehen ist und wobei die zweite Klappe außerhalb des Hohlraumes angeordnet
ist und sich unter dem Gewicht von austretendem Wasser öffnet.
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ein verbessertes Karosserieteil eines
Kraftfahrzeugs zu schaffen, welches das Austreten von Feuchtigkeit
nur in eine Richtung, nämlich
von innen nach außen
ermöglicht.
Zudem soll dieses Karosserieteil ohne aufwendige Ventileinrichtungen
auskommen, da derartige Ventileinrichtungen störanfällig sind und deren Membranen,
Klappen oder Kugeln unerwünschte
Geräusche
hervorrufen können.
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Gelöst wird diese Aufgabe, indem
innerhalb der beiden Wandungen des Karosserieteils im Bereich zwischen
der ersten Öffnung
und der zweiten Öffnung
ein Hohlraum ausgebildet ist, der zumindest teilweise mit einem
Schaumkörper
ausgefüllt
ist, wobei der Schaumkörper
für die
Feuchtigkeit in Richtung von der ersten Öffnung zu der zweiten Öffnung also
von innen nach außen
hin durchlässig
ist. Dabei stellt der Schaumkörper
eine einfache Ventileinrichtung dar und wird zur Fixierung in Abhängigkeit
von seiner Größe zwischen
die beiden Wandungen eingeklemmt oder an eine der beiden Wandungen
angeklebt. Natürlich
sind aber auch andere Arten der Fixierung denkbar. Darüber hinaus
ruft der Schaumkörper
selbst keinerlei Geräusche
hervor, sondern wirkt aufgrund seiner Porosität sogar schallisolierend, da er
verhindert, dass Schwingungen der äußeren Wandung auf die innere
Wandung übertragen
werden.
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Zweckmäßig ist die Außenseite
des Schaumkörpers
zumindest teilweise mit einer Membran beschichtet, die nur in einer
Richtung durchlässig ist,
oder sind die Poren des Schaumkörpers
so ausgerichtet, dass sie nur in einer Richtung durchlässig sind.
Um eine besonders zuverlässige
Ventilwirkung des Schaumkörpers
zu erzielen, können
diese beiden Möglichkeiten
auch miteinander kombiniert sein.
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Bevorzugt deckt der Schaumkörper die
erste Öffnung
in der inneren Wandung ab. Denn wenn der Schaumkörper den Hohlraum zwischen
den beiden Wandungen nicht vollständig ausfüllt, so kann auf diese Weise
die gegebenenfalls im Hohlraum befindliche Feuchtigkeit nicht durch
die erste Öffnung hindurch
nach oben in die Fahrgastzelle entweichen, sondern nur durch die
zweite Öffnung
hindurch nach unten in die Umgebung entweichen.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform weist
der Schaumkörper
im Bereich der ersten Öffnung
eine muldenartige Vertiefung auf. Diese Vertiefung bildet eine vergrößerte Oberfläche, durch
welche der Schaumkörper
die in der Fahrgastzelle befindliche Feuchtigkeit schneller aufnehmen
und in den Hohlraum beziehungsweise zur zweiten Öffnung des Karosserieteils
leiten kann.
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Und gemäß einer anderen besonderen
Ausführungsform
weist der Schaumkörper
im Bereich der zweiten Öffnung
rinnenartige Nuten auf. Diese Nuten erleichtern das Abgeben der
Feuchtigkeit bzw. des Kondenswassers von dem Schaumkörper durch die
zweite Öffnung
des Karosserieteils hindurch an die Umgebung.
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Vorteilhaft besteht zumindest die äußere Wandung
aus einem rostfreien Material. Somit kann diese äußere Wandung der Feuchtigkeit
im Hohlraum und in der äußeren Umgebung
des Karosserieteils ausgesetzt sein, ohne dadurch Schaden zu nehmen.
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Besonders vorteilhaft sind in der äußeren Wandung
Ablaufrinnen vorgesehen, die zur zweiten Öffnung führen. Diese Ablaufrinnen begünstigen
ein schnelles Ablaufen des aus der Feuchtigkeit im Hohlraum kondensierten
Wassers durch die zweite Öffnung
in die Umgebung.
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Die vorliegende Erfindung wird unter
Bezugnahme auf die nachfolgenden Zeichnungsfiguren näher erläutert. Es
zeigen:
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1 einen
Ausschnitt des Karosserieteils eines Kraftfahrzeugs gemäß einer
ersten Ausführungsform
in vereinfachter Darstellung; und
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2 einen
Ausschnitt des Karosserieteils gemäß einer zweiten Ausführungsform.
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Das Karosserieteil umfasst eine innere
Wandung 1 aus Blech und eine äußere Wandung 2 aus Kunststoff,
die im wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind. Dabei ist
die innere Wandung 1 dem Innern des Kraftfahrzeugs zugewandt
und bildet den Fußboden
der Fahrgastzelle, während
die äußere Wandung 2 der
Außenseite
des Kraftfahrzeugs zugewandt ist und den strömungsoptimierten Unterboden
bildet. Zwischen den beiden Wandungen 1, 2 befindet
sich ein flacher Hohlraum 3.
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In der inneren Wandung 1 sind
eine Anzahl von ersten Öffnungen 4 vorgesehen
und in der äußeren Wandung 2 sind
eine Anzahl von zweiten Öffnungen 5 vorgesehen.
Die ersten Öffnungen 4 und
die zweiten Öffnungen 5 sind übereinander
oder aber wie in den 1 und 2 dargestellt, versetzt zueinander
angeordnet.
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Der Hohlraum 3 zwischen
den beiden Wandungen 1, 2 ist gemäß der Ausführungsform
aus 1 vollständig mit
einem Schaumkörper 6 ausgefüllt. Dieser
Schaumkörper 6 besteht
aus zwei verschiedenen Komponenten, die in den Hohlraum 3 eingespritzt
wurden und diesen ausgeschäumt
haben.
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Im Bereich der ersten Öffnung 4 weist
der Schaumkörper 6 eine
muldenartige Vertiefung 7 auf, die den Eintritt der Feuchtigkeit
in das Karosserieteil erleichtert. Und im Bereich der zweiten Öffnung 5 weist
der Schaumkörper 6 eine
Anzahl von rinnenartige Nuten 8 auf, die den Austritt der
Feuchtigkeit aus dem Karosserieteil erleichtern.
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Gemäß der Ausführungsform aus 2 ist der Hohlraum 3 nur teilweise
mit einem Schaumkörper 6 ausgefüllt, wobei
der Schaumkörper 6 aus
einem vorgefertigten Schaumteil besteht, das durch die erste Öffnung 4 oder
durch die zweite Öffnung 5 in
den Hohlraum 3 eingebracht wurde. Da sich der Schaumkörper 6 von
der inneren Wandung 1 bis zu der äußeren Wandung 2 erstreckt,
ist er dort ausreichend fixiert. Gegebenfalls könnte der Schaumkörper 6 jedoch
auch durch eine nicht gezeigte Klebeschicht an die innere Wandung 1 des
Karosserieteils angeklebt sein.
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Zweckmäßigerweise ist der Schaumkörper 6 direkt
unterhalb der ersten Öffnung 4 angeordnet,
so dass die innerhalb oder unterhalb des Karosserieteils befindliche
Feuchtigkeit nicht durch die erste Öffnung 4 hindurch
nach oben in die Fahrgastzelle des Kraftfahrzeugs eindringen kann. Überdeckt
der Schaumkörper 6 auch
die zweite Öffnung 5,
so ist zudem sichergestellt, dass die Feuchtigkeit aus der Umgebung
nicht von unten her durch die zweite Öffnung 5 hindurch
in den Hohlraum 3 des Karosserieteils eindringen kann.
Um das Austreten bzw. Ablaufen der Feuchtigkeit aus dem Hohlraum 3 des
Karosserieteils durch die zweite Öffnung 5 hindurch
zu erleichtern, zeigt 2 in
der äußeren Wandung 2 zudem eine
Anzahl von Ablaufrinnen 10, die sternförmig angeordnet sind und jeweils
zu den zweiten Öffnungen 5 führen.
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Zum einen wird durch das poröse Material des
Schaumkörpers 6 also
erreicht, dass die Feuchtigkeit nur in eine Richtung von oben nach
unten durch das Karosserieteil hindurch austreten kann. Erfolgt
die gewünschte
Ventilwirkung dabei nicht oder nicht in ausreichendem Maße durch
das Material des Schaumkörpers 6,
so kann außerdem
vorgesehen sein, dass der Schaumkörper 6 mit einer semipermeablen
Membran 9 versehen ist, welche zumindest an der Seite des
Schaumkörpers 6 angeordnet
ist, die der inneren Wandung 1 bzw. der ersten Öffnung 4 zugewandt
ist.
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Und zum anderen wird durch die Porosität des Schaumkörpers 6 erreicht,
dass Schwingungen der äußeren Wandung 2 nicht
ohne weiteres auf die innere Wandung 1 übertragen werden können. Denn der
Schaumkörper 6 dämpft diese
Schwingungen, so dass die Fahrgastzelle des Kraftfahrzeugs gegenüber der äußeren Umgebung
wirkungsvoll schallisoliert ist.
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- 1
- innere
Wandung
- 2
- äußere Wandung
- 3
- Hohlraum
- 4
- erste Öffnung
- 5
- zweite Öffnung
- 6
- Schaumkörper
- 7
- Vertiefung
- 8
- Nut
- 9
- Membran
- 10
- Ablaufrinne