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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Sublimationsofen, welcher einen Rohrofen mit einem Eintrittsende
und einem Austrittsende umfaßt,
wobei der Rohrofen von zumindest zwei koaxial zueinander und spiralförmig angeordneten,
elektrisch isolierten Heizdrähten über seine
im wesentlichen gesamte Länge
umwickelt ist, sowie ein Verfahren zur Sublimation, welches diesen
Sublimationsofen verwendet.
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Für
eine Vielzahl von Anwendungen ist es erforderlich, daß chemische
Substanzen verwendet werden, die eine äußerst hohe Reinheit aufweisen. Hier
sind beispielsweise sowohl die Erzeugung von Einkristallen als auch
die Herstellung von organischen Leuchtdioden (OLED) zu nennen.
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Zahlreiche Reinigungsverfahren sind
auf chemischem Gebiet bekannt, unter anderem auch die Reinigungsmöglichkeit
von chemischen Substanzen durch Sublimation. Eine Sublimationsreinigung beruht
auf unterschiedlichen Sublimationstemperaturen der Verunreinigungen
und der zu reinigenden Substanz. Die verunreinigte Substanz wird
bei einer Sublimation unmittelbar aus ihrem festen Zustand in den
gasförmigen
Zustand überführt (durch
Erwärmen und/oder
Vakuum), und je nach Sublimationstemperatur werden die Verunreinigungen
und die gereinigte Substanz unterschiedlich, d.h. bevorzugt an verschiedenen
Orten einer Sublimationsvorrichtung, resublimiert.
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Aus dem Stand der Technik sind eine
Reihe von Sublimationsvorrichtungen bekannt. So ist beispielsweise
ein wärmeisoliertes
und evakuiertes Kupferrohr bekannt, das an seinem einen Ende durch eine
elektrische Heizschlange beheizt wird (Temperatur T1),
an seinem anderen Ende mittels Wasserkühlung gekühlt wird (Temperatur T2). Aufgrund der guten Wärmeleitfähigkeit des Kupfers entsteht
somit über
die Länge
des Rohres ein linearer Temperaturgradient, der in Durchschnittstemperatur
([T1 + T2]/2) und
Neigung (T1 – T2)
beliebig wählbar
ist. Nachteilig bei der Verwendung eines solchen Kupferrohres ist jedoch,
daß dieses,
neben den Dichtungen zur Vakuumversorgung, oxidiert werden kann.
Somit ist eine Verwendung lediglich für niedrigere Sublimationstemperaturen
möglich.
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Aus der
US 5,444,247 ist ein Metallrohr bekannt,
das an seinem einen Ende elektrisch beheizt wird (Temperatur T
0) und über
die gesamte Länge durch
die Umgebungsluft gekühlt
wird. Dadurch entsteht ein zum Ende des Rohres hin exponentiell
abfallender Temperaturgradient. Wird die Temperatur T
0 knapp
oberhalb der Sublimationstemperatur eingestellt, ist aufgrund des
exponentiellen Abfalls eine unbefriedigende örtliche Auflösung des
Resublimationsbereichs gegeben, wird die Temperatur T
0 jedoch wesentlich
höher gewählt, ist
zwar die Auflösung
besser, jedoch besteht die Gefahr der chemischen Zersetzung der
zu reinigenden Substanz und der Korrosion von Metallrohr und Dichtungen.
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Aus R.A. Laudise, Ch. Kloc, P.G.
Simpkins, T. Siegrist, Journal of Crystal Growth 187 (1998) 449-454,
ist ein Keramikrohr für
eine Sublimationsvorrichtung bekannt, welches durch mehrere, nebeneinander
angeordnete, in ihrer Heizleistung separat einstellbare elektrische
Heizwicklungen beheizt wird. Dabei werden die einzelnen Heizleistungen
so eingestellt, daß sich
von einem Ende des Rohres zum anderen Ende ein Temperaturgefälle ergibt.
Die unterschiedlichen Heizzonen erzeugen ein stufiges Temperaturprofil,
und für
jede Heizzone ist ein eigener Leistungssteller notwendig.
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In T. Kitamura, S. lmamura, M. Kawamata, Journal
of Imaging Technology 14, (1988) 136-140 wird ein Glasrohr beschrieben, dessen
Temperaturverteilung durch zwei getrennte Heizvorrichtungen gesteuert
wird, die jeweils abnehmende Wicklungsdichten aufweisen, was eine
unabhängige
Regelung von Durchschnittstemperatur und Gradientensteigung nicht
ermöglicht.
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Aus der
GB
915 306 ist eine Sublimationsvorrichtung bekannt, um welche
eine elektrische Heizspule gewickelt ist, wobei diese Heizspule
im Anfangsbereich der Sublimationsvorrichtung enger gewickelt ist
als im Endbereich. Bei Heizwicklungen mit fallender Wicklungsdichte
ist die Durchschnittstemperatur und die Steigung des Gradienten
nicht mehr unabhängig
regelbar.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, einen gattungsgemäßen Sublimationsofen
bereitzustellen, der die Nachteile des Standes der Technik überwindet,
insbesondere eine voneinander unabhängige Regelung der Durchschnittstemperatur und
des Temperaturgradienten ermöglicht,
um für eine
verbesserte örtliche
Auflösung
des Resublimationsbereichs für
verschiedene chemische Substanzen zu sorgen.
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Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Verfahren bereitzustellen, das den erfindungsgemäßen Sublimationsofen
verwendet.
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Die erste Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Abstand
zweier benachbarter Wicklungen des ersten Heizdrahts über die
im wesentlichen gesamte Länge
des Rohrofens konstant ist, und der Abstand von benachbarten Wicklungen
des zweiten Heizdrahts vom Eintrittsende zum Austrittsende des Rohrofens
jeweils um einen bestimmten Betrag ansteigt, und die beiden Heizdrähte getrennt
bestrombar sind.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß der zweite
Heizdraht mit steigendem Abstand der Wicklungen innenliegend und
der erste Heizdraht mit konstantem Abstand der Wicklungen außenliegend,
um den zweiten Heizdraht herum, um den Rohrofen gewickelt ist.
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Bevorzugt ist vorgesehen, daß die Heizdrähte über jeweils
einen Spannungs- bzw. Leistungsregler getrennt bestrombar sind.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen,
daß der Rohrofen
ein Keramikrohrofen ist.
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Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor,
daß innerhalb
des Rohrofens ein im wesentlichen zentriertes weiteres Rohr, bevorzugt
aus Glas, angeordnet ist, das an seinen Enden jeweils zu einem KF-Flansch
ausgeformt ist und bevorzugt länger ist
als der Rohrofen.
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Bevorzugt ist dabei, daß das Rohr
mittels thermisch isolierendem Material, bevorzugt Glaswolle, innerhalb
des Rohrofens zentriert ist.
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Außerdem ist vorgesehen, daß innerhalb des
weiteren Rohres zwei längs
geschnittene Halbrohre, bevorzugt Glashalbrohre so angeordnet sind, daß sie aufeinanderliegend
eine vollständige
Rohranordnung darstellen.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, daß am Eintrittsende
des Rohrofens, bevorzugt über
den KF-Flansch,
ein Nadelventil angeschlossen ist und der Rohrofen über das
Austrittsende mit einer Vakuumquelle verbunden ist.
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Bevorzugt ist dabei ferner, daß über das
Nadelventil der Sublimationsofen mit hochreinem Inertgas, bevorzugt
Stickstoffgas oder Argongas, versorgbar ist.
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Ferner sieht eine Ausführungsform
der Erfindung vor, daß innerhalb
der die vollständige
Rohranordnung bildenden Halbrohre im Bereich des Eintrittsendes
des Rohrofens ein Tiegel angeordnet ist.
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Außerdem kann bevorzugt sein,
daß der
Tiegel im Bereich des Eintrittsendes des Rohrofens sicher befestigt
ist.
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Weiterhin ist dabei bevorzugt vorgesehen, daß der Tiegel
einen mit Löchern
versehenen Dekkel aufweist.
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Besonders bevorzugt ist, daß zumindest eine
Temperaturkontrollvorrichtung, wie ein Thermoelement, zwischen Rohrofen
und zentriertem Rohr angeordnet ist, bevorzugt im Bereich des innerhalb des
zentrierten Rohres angeordneten Tiegels.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht
Mittel zur optischen Überwachung
eines Sublimationsprozesses, insbesondere zur Überprüfung des Füllstands des Tiegels, vor.
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Dabei kann bevorzugt vorgesehen sein,
daß die
Mittel zur optischen Überprüfung Bohrungen durch
den Rohrofen bis zum Rohr umfassen, in welche entsprechende optische Überprüfungsvorrichtungen
einsetzbar sind.
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Noch bevorzugter ist vorgesehen,
daß beide Heizdrähte an dem
Rohrofen sicher befestigt sind.
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Ferner ist bevorzugt, daß die Heizdrähte über Schienen
an dem Rohrofen fixiert sind, wobei die Schienen entsprechend beabstandete
Ausschnitte aufweisen.
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Dabei sieht die Erfindung bevorzugt
zumindest je vier Metallschienen vor, die bevorzugt paarweise in
einem Winkel von 90° zueinander
um den Rohrofen angeordnet sind, wobei die Metallschienen jedes
Paares mittels Verschraubungen an den Metallschienenenden miteinander
verbunden sind.
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Besonders bevorzugt ist ein äußeres Ofengehäuse, das über die
Verschraubungen der Metallschienen an dem Sublimationsofen befestigt
ist.
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Auch kann ergänzend eine dritte Heizwicklung
im Bereich des Eintrittsendes des Rohrofens vorgesehen sein.
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Bevorzugt ist vorgesehen, daß der im
wesentlichen gesamte Rohrofen mit thermisch isolierendem Material,
bevorzugt Glaswolle, umgeben ist.
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Schließlich wird die zweite Aufgabe
gelöst durch
ein Verfahren zur Sublimation, insbesondere zur sublimativen Reinigung
von chemischen Substanzen, welches einen erfindungsgemäßen Sublimationsofen
verwendet.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
somit die überraschende
Erkenntnis zugrunde, daß es
durch die spezielle Anordnung zweier getrennt beheizbarer Heizdrähte möglich ist,
die Durchschnittstemperatur des Ofens sowie den Temperaturgradienten über die gesamte
Länge des
Ofens getrennt und völlig
unabhängig
voneinander zu regeln. Aufgrund dieser Unabhängigkeit ist bei der Reinigung
oder Abtrennung von sublimierbaren Substanzen eine ideale örtliche Auflösung des
Resublimationsbereichs für
verschiedene chemische Substanzen (Sublimationstemperaturen) möglich. Die
vorliegende Erfindung zeichnet sich also durch eine besondere Flexibilität in der
Anwendung aus. Von entscheidender Bedeutung ist dabei, daß der Abstand
zweier benachbarter Wicklungen (Ganghöhe) bei einer der Heizwicklungen
konstant ist, während
der Abstand bei der zweiten Heizwicklung über die Länge des Sublimationsofens um
einen bestimmten Betrag ansteigt.
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Durch die Verwendung zweier Halbrohre
innerhalb des Sublimationsofens können diese nach Entnahme bequem
aufgeklappt und die einzelnen Fraktionen leicht entnommen werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung,
in welcher beispielhaft eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung anhand von Zeichnungen beschrieben ist. In den Zeichnungen ist:
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1a eine
schematische Längsschnittsansicht
durch einen erfindungsgemäßen Sublimationsofens
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1b ein
vergrößerter Ausschnitt
eines Bereichs des Sublimationsofens nach 1a;
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1c ein
vergrößerter Ausschnitt
eines weiteren Bereichs des Sublimationsofens nach 1a;
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2 eine
schematische Querschnittsansicht des erfindungsgemäßen Sublimationsofens; und
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3 eine
graphische Auftragung des Temperaturprofils des erfindungsgemäßen Sublimationsofens
im Betrieb.
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1a zeigt
einen Längsschnitt
durch einen erfindungsgemäßen Sublimationsofen,
der im wesentlichen aus einem Rohrofen 1 besteht. Bevorzugt ist
der Rohrofen 1 ein Keramikrohrofen, z.B. aus Al2O3. Um den Rohrofen 1 sind
spiralförmig
zwei handelsübliche,
elektrisch isolierte Heizdrähte 2a, 2b, gewickelt,
welche koaxial zueinander angeordnet sind. Dabei bleibt der Abstand
zweier benachbarter Wicklungen (Ganghöhe) bei der äußeren Heizwicklung 2a über die
Länge des
Rohrofens 1 konstant ("Konstantheizung"), bei der inneren
Heizwicklung 2b steigt der Abstand jedoch von Wicklung
zu Wicklung über
dem Rohrofen 1 um einen bestimmten Betrag an ("Gradientenheizung"). Wie in 1b beispielhaft
gezeigt, können
die Abstände
der Wicklungen dadurch definiert und fixiert werden, daß über beiden
Heizdrahtwicklungen 2a, 2b Metallschienen 3a und 3b,
bevorzugt je vier Metallschienen 3a bzw. 3b als
Vierkantprofile (bevorzugt aus Edelstahl), angeordnet sind, die
in den entsprechenden Abständen tunnelförmige Ausschnitte 4 aufweisen,
durch welche die Heizdrähte 2a, 2b verlaufen
können.
Bevorzugt sind vier Metallschienen-Paare 3a, 3b in
einem Winkel von 90° zueinander
um den Rohrofen 1 angeordnet, wobei jeweils zwei Schienen 3a, 3b eines
Paares durch Verschraubungen 5 an den Schienenenden miteinander
verbunden sein können,
wie in 1c gezeigt ist.
Diese Verschraubungen 5 können gleichzeitig auch zur
Befestigung eines äußeren Ofengehäuses 6 dienen,
siehe 1c. Die Heizleistung
der beiden Heizdrähte 2a, 2b kann
durch zwei Spannungs- oder Leistungsregler 7a, 7b getrennt
eingestellt werden.
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In dem Rohrofen 1 befindet
sich ein mittels Glaswolle 10 im Rohrofen 1 zentriertes
Rohr 8, bevorzugt ein Glasrohr, das an den Enden bevorzugt
zu einem KF-Flansch ausgeformt und länger ist als der Rohrofen 1.
In dem Rohr 8 sind zwei längs geschnittene Halbrohre 9a, 9b,
bevorzugt ebenfalls aus Glas, angeordnet. Ferner ist in dem Ofenteil
mit der höheren
Wicklungsdichte der Gradientenheizung, also im Bereich des Eintrittsendes
des Rohrofens 1, ein kleiner Tiegel 11 angeordnet,
der mit der zu sublimierenden Substanz gefüllt ist. An diesem Eintrittsende
des Ofens ist an den Flansch des Rohres 8 mittels einer Edelstahlleitung
ein Nadelventil (nicht gezeigt) zur Versorgung mit hochreinem Inertgas
(vorzugsweise Stickstoffgas 3 (5.0)) angeschlossen, während das Austrittsende
des Rohres 8 mit einer Vakuumquelle verbunden ist. Zur
thermischen Isolation ist der gesamte Aufbau bevorzugt mit hochtemperaturfester Glaswolle 12 umwickelt.
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Der vollständige Aufbau des erfindungsgemäßen Sublimationsofens
ist in einer Querschnittsansicht in 2 gezeigt.
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Sind die beiden Spannungs- oder Leistungsregler 7a, 7b auf
bestimmte, von Null verschiedene Werte eingestellt, so ergibt sich über die
Länge des erfindungsgemäßen Sublimationsofens
das in 3 dargestellte
Temperaturprofil. Da die nicht-isolierten Enden des Rohres 8 von
der Umgebungsluft gekühlt werden,
stellt sich nur zwischen x1 und x2 ein linearer Temperaturgradient ein. Dieser
kann nun durch Ändern
der Heizleistung der Gradientenheizung (G) in seiner Neigung verändert werden,
während
eine Variation der Heizleistung der Konstantheizung (K) unter Beibehaltung
der Neigung eine vertikale Verschiebung des linearen Temperaturprofils
bewirkt. In 3 sind beide Änderungen
durch entsprechend gekennzeichnete Pfeile veranschaulicht.
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Der Sublimationsofen gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ohne bauliche Veränderungen
und mit lediglich zwei Spannungs- bzw. Leistungsreglern 7a, 7b zur
Reinigung aller im Vakuum sublimierbaren Substanzen geeignet. Je
größer die
Gesamtlänge des
Ofens ist, um so weniger wirken sich die nicht-linearen Temperaturbereiche
am Eintritts- bzw. Austrittsende des Sublimationsofens aus. Je nach
verwendetem Material der Heizdrähte 2a, 2b und
der Rohre 8, 9a, 9b lassen sich Temperaturen
von bis zu 1.500°C
erreichen. Stehen die Enden des Rohres 8 weit genug über dem
Eintritts- bzw. Austrittsende des Sublimationsofens hinaus, so ist
aufgrund der schlechten Wärmeleitung
auch keine thermische Beschädigung
der daran ausgeformten Flanschdichtungen zu befürchten.
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Nach dem Anschluß der beiden Enden des Rohres 8 an
das Nadelventil und die Vakuum- quelle sowie dem Einstellen der
beiden Heizleistungen G und K, sublimiert das an der heißesten Stelle
des Ofens positionierte, zu reinigende Material und wird durch den
am Nadelventil eingestellten Inertgasstrom durch den Ofen transportiert.
Erreicht es die Stelle x5 im Ofen, an der
die Sublimationstemperatur TS herrscht,
so resublimiert es und schlägt
sich an dieser Stelle an der Innenwand der Halbrohre 9a, 9b nieder.
Im Ausgangsmaterial enthaltene Verunreinigungen besitzen im allgemeinen
eine andere Sublimationstemperatur und schlagen sich daher an einer anderen
Stelle innerhalb des Sublimationsofens nieder. Nach erfolgter Resublimation
des Ausgangsmaterials werden die Heizdrähte 2a, 2b ausgeschaltet. Der
abgekühlte Ofen
wird belüftet,
die Flanschverbindungen geöffnet,
so daß die
beiden Halbrohre 9a, 9b aus dem Rohr 8 gezogen
werden können.
Nach dem Aufklappen der beiden Halbrohre 9a, 9b,
können
die einzelnen Fraktionen bequem, beispielsweise mit einem Spatel,
entnommen werden.
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Ist die Sublimationstemperatur TS einer zu reinigenden Substanz bei gegebenem
Vakuum nicht genau bekannt, so kann der erfindungsgemäße Sublimationsofen
zunächst
dazu dienen, bei ausschließlich
eingeschalteter Gradientenheizung einen möglichst großen Temperaturbereich zur Bestimmung
der Sublimationstemperatur TS abzudecken.
Wird während
der Sublimation die genaue Temperaturverteilung entlang des Rohres 8,
beispielsweise mittels eines Thermoelements ermittelt, so kann danach
die Sublimationstemperatur anhand des Ortes der Resublimation bestimmt
werden. Durch eine verwendete starke Steigung des Temperaturgradienten
ist hierdurch aber nur eine schlechte örtliche Auflösung des Resublimationsbereichs
möglich,
also eine schlechte Trennleistung.
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Bei einer erfindungsgemäßen Verwendung des
Sublimationsofens, d.h. bei einer Reinigung mit hoher Trennleistung,
ist die Sublimationstemperatur TS der zu
reinigenden Substanz bei gegebenem Vakuum bekannt. Durch geeignete
Einstellung der Heizleistung K kann die Durchschnittstemperatur
([T1 + T2]/2) auf
TS eingestellt werden. Mit der Einstellung einer
niedrigen Heizleistung G kann nun ein Temperaturgradient mit flacher
Steigung (T1 – T2)
eingestellt werden, der für
eine hohe örtliche
Temperaturauflösung
und somit für
eine hohe Trennleistung sorgt.
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Wird der erfindungsgemäße Sublimationsofen
unter den Bedingungen einer hohen Trennleistung und mit sehr schwach
eingestelltem Inertgasstrom lange genug betrieben, so ist auch die
Erzeugung von größeren Einkristallen
aus pulvrigen oder amorphen Ausgangsmaterialien möglich.
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Einem Fachmann auf diesem Gebiet
sind ferner ohne weiteres zusätzliche
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Sublimationsofens möglich.
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So kann beispielsweise eine Temperaturregelung
so vorgesehen sein, daß ein
Thermoelement zwischen Rohrofen 1 und Rohr 8 positioniert
wird, so daß permanent
die Temperatur an der Stelle des Rohrofens 1 gemessen wird,
wo der Tiegel 11 angeordnet ist. Auf diese An und Weise
ist es möglich, durch
einen Regelkreis diese Temperatur über den gesamten Sublimationsprozeß definiert
und konstant zu halten.
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Auch ist es denkbar, daß zur Minimierung
der thermischen Verluste an dem Eintritts- und Austrittsende des
Rohrofens 1 die Isolierung aus Glaswolle 12 über die
Länge des
Rohrofens 1 hinaus ausgedehnt wird.
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Von besonderem Vorteil ist es, den
Sublimationsprozeß innerhalb
des erfindungsgemäßen Sublimationsofens,
besonders bei flachen Temperaturgradienten, zeitlich zu beschleunigen,
indem ein separater, dritter Heizdraht mit konstanter Wicklungsdichte
um den Rohrofen 1 neben den beiden Heizdrähten 2a, 2b im
Bereich des Eintrittsendes des Rohrofens 1 gewickelt wird.
Wird diese dritte Wicklung bei hoher Heizleistung betrieben und
steht der Tiegel mit der zu sublimierenden Substanz in diesem Abschnitt
des Ofens, so wird durch die erhebliche Überschreitung der Sublimationstemperatur
an diesem On der Übergang
der Substanz in die Gasphase beschleunigt, die gute Trennleistung,
die oben beschrieben wurde, bleibt aber erhalten, da im Resublimationsbereich
des Ofens stets eine unabhängige Regelung
der Durchschnittstemperatur und des Temperaturgradienten noch möglich bleibt.
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Da die Information, ob sich noch
Substanz im Tiegel 11 befindet, die Verfahrensdauer auf
das wirklich notwendige Maß beschränkt, kann
es ferner sinnvoll sein, den Füllstand
des Tiegels 11 optisch zu überprüfen. Zu diesem Zweck können in
dem Rohrofen 1 und der Isolation 12 oberhalb der
Tiegelposition beispielsweise zwei dünne Bohrungen plaziert werden,
durch die (auch mittels Glasfasern) Licht eingestrahlt und der Tiegel 11 beobachtet
werden kann. Statt Glasfasern kann zur Auftrechterhaltung der Beobachtungsöffnung im
Isolationsmaterial 12 auch ein dünnes Glasrohr eingesetzt werden.
Wird ferner ein Glastiegel verwendet, können die Bohrungen auch oberhalb
und unterhalb des Glastiegels angebracht werden, so daß visuell
oder photometrisch die Transmission durch den Glastiegel verfolgt
werden kann. Selbstverständlich
sind ähnliche
Beobachtungsbohrungen auch an anderen Stellen des Sublimationsofens
möglich,
z.B. am Resublimationsort.
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Bei zu raschem Belüften nach
dem Sublimationsverfahren kann der Tiegel 11 auch dazu
neigen, von der einströmenden
Luft in den Bereich der Resublimationszone vorgeschoben zu werden
und so die erhaltenen Fraktionen wieder zu vermischen. Daher kann
der Tiegel 11 in einer bevorzugten Ausführungsform, beispielsweise
mit einem Draht, so befestigt werden, daß dieser Draht einerseits den
Tiegel 11 umschlingt, andererseits zu einer Spirale geformt
ist, deren Außendurchmesser
gerade dem Durchmesser der inneren Halbrohre 9a, 9b entspricht,
um für
eine sichere Befestigung innerhalb der Halbrohre 9a, 9b zu
sorgen. Die Länge
des Drahts zwischen dem Tiegel 11 und der Spirale muß dabei
dem Abstand zwischen Beginn der Halbrohre 9a, 9b und
der Tiegelposition entsprechen.
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Um ferner beim Belüften zu
vermeiden, durch den Luftstrom noch unsublimierte Substanz aus einem
nicht vollständig
entleerten Tiegel 11 in die Sublimationszone zu befördern, kann
auf dem Tiegel ein mit Löchern
versehener Deckel aufgesetzt sein.
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Die in der vorstehenden Beschreibung,
den Ansprüchen
sowie in den Zeichnungen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl
einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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- 1
- Rohrofen
- 2a,
2b
- Heizdraht
- 3a,
3b
- Metallschiene
- 4
- Ausschnitt
- 5
- Verschraubung
- 6
- Ofengehäuse
- 7a,
7b
- Spannungs-
bzw. Leistungsregler
- 8
- Rohr
- 9a,
9b
- Halbrohr
- 10
- Glaswolle
- 11
- Tiegel
- 12
- Glaswolle