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Die vorliegende Erfindung beschreibt
eine Etikettiermaschine zum Etikettieren von Verschlüssen für Flaschen
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Derartige Etikettiermaschinen
sind dem Fachmann in vielfältigen
Ausführungen
bekannt und geläufig.
Bei diesen Etikettiermaschinen werden die zu etikettierenden Verschlüsse von
einer Fördereinrichtung,
in der Regel ein Förderband,
entlang einer Förderstrecke
gefördert.
An dieser Förderstrecke werden
die Verschlüsse
an vorgegebenen Sollpositionen mit üblicherweise selbsthaftenden
Etiketten versehen. Dies erfolgt mit an sich bekannten Etikettiereinrichtungen.
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Unter dem Begriff "Verschlüsse für Flaschen" sind im Folgenden
sämtliche
Arten von Flaschenverschlüssen
wie Kronkorken, Schraubkappen, Deckel oder dergleichen zu verstehen,
wie sie in der Getränkeindustrie
zum Verschließen
von Flaschen verwendet werden. Die Verschlüsse können dabei ein- oder mehrteilig
ausgeführt
sein, wobei das Etikett stets auf einen oben liegenden Deckelteil
des Verschlusses aufgebracht wird. Als Materialien für die Verschlüsse sind
verschiedene Metalle, Kunststoffe oder Kombinationen daraus verwendbar.
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Unter dem Begriff "Etiketten" sind im Folgenden
alle Arten von Aufklebern, Beschichtungen und sonstigen Applikationen
zu verstehen, die auf einen Verschluss aufbringbar sind, wobei die
Etiketten entweder dauerhaft oder lösbar, abziehbar an den Verschlüssen befestigt
sind. Entsprechende Klebstoffe, auch lösbare, sind dem Fachmann in
Abhängigkeit des
Verschlussmaterials und der jeweiligen Etiketten bekannt. Als Material
für die
Etiketten können
Papier, Kunststoff, Metallfolien jeweils ein- oder mehrlagig oder
beschichtet verwendet werden. Die Etiketten selbst sind bedruckt,
beschriftet, mit weiteren Beschichtungen versehen oder als wiederverwendbare Abziehbilder
gestaltet und tragen in der Regel eine Werbebotschaft oder werden
als Sammelbon verwendet.
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In der Getränkeindustrie ist es bekannt,
auf die Verschlussdeckel für
Flaschen, bevor diese in der Abfüllanlage
auf abgefüllte
Flaschen z.B. aufgeschraubt werden, weitere Etiketten mit Werbebotschaften
oder dergleichen anzubringen. Dazu werden in separaten Etikettiermaschinen
die Verschlüsse
mit den gewünschten
Etiketten versehen und die etikettierten Verschlüsse dann zur Abfüllanlage
verbracht und die Flaschen damit verschlossen.
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Dabei werden die Verschlüsse der
Etikettiermaschine über
einen Zentrifugal-Sortierer und ein zwischengeschaltetes Förderband
zugeführt.
In der Etikettiermaschine werden die Verschlüsse mit einem Förderband
entlang einer Förderstrecke
gefördert
und an einer vorherbestimmten Sollposition von der Etikettiereinrichtung
etikettiert, wobei die Verschlüsse
jeweils vereinzelt der Etikettiereinrichtung zugeführt werden.
Die Etikettierung selbst erfolgt im Normalfall in Ruhelage des Verschlusses.
Um den Verschluss in der gewünschten
Lage der Etikettiereinrichtung zuzuführen sind an der Etikettiermaschine
Seitenführungen
für die
Verschlüsse
vorgesehen, z.B. in Form zweier in Förderrichtung gesehen seitlich
angeordneter Leitbleche, an denen die Verschlüsse entlang gleiten und derart,
in Richtung senkrecht zur Förderrichtung
gesehen, in der gewünschten
Lage der Etikettiereinrichtung zugeführt werden.
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Als nachteilig hierbei hat sich erwiesen,
dass zum einen durch die Reibung zwischen Seitenführungen,
wie z.B. Leitflächen,
und den zu fördernden Deckeln
es zu einer Relativbewegung unbekannter Größe entgegen der Förderrichtung
zwischen Deckeln und dem Förderband
kommt, da die Reibungskraft der Förderrichtung entgegengesetzt
ist. Zum anderen erfordert das Aufbringen der Etiketten in Ruhelage
der Deckel erhöhte
steuerungstechnische Maßnahmen,
um die Etikettiereinrichtung auf die Fördereinrichtung abzustimmen.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik
ist der Fachmann vor die Aufgabe gestellt, eine Etikettiermaschine
dahingehend zu verbessern, dass eine Veränderung der gewünschten
Lage bezüglich
der Fördereinrichtung
des Verschlusses beim Fördern vermieden
ist und der Ausstoß etikettierter
Deckel erhöht
wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die
Merkmale der Patentansprüche
1 und 9 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand von Unteransprüchen.
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Der Kerngedanke der Erfindung besteht
darin, dass die Seitenführungen
selbst als Fördereinrichtung
für die
Verschlüsse
ausgeführt
sind, um die Verschlüsse
mit zu fördern.
Die Art der Förderung
für die
Seitenführung
ist im Rahmen der Erfindung durch den Fachmann frei wählbar, wird
jedoch vorzugsweise wie im folgenden beschrieben ausgeführt.
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Der Vorteil der Erfindung besteht
darin, dass durch das Mitfördern
der Verschlüsse
durch die Seitenführungen
eine Relativbewegung z.B. durch Reibungskräfte zwischen Verschlüssen und
der eigentlichen Fördereinrichtung
in gewünschter
Größe einstellbar
ist, so dass die Verschlüsse
entweder auf der einmal festgelegten Position relativ zum Förderband verbleiben,
wenn die Fördergeschwindigkeit
der seitlichen Führungen
der Fördergeschwindigkeit
des Förderbandes
entspricht, und kein weiterer steuerungs- oder messtechnischer Aufwand
zur Bestimmung/Änderung
der Position des Verschlusses relativ zur Fördereinrichtung notwendig ist.
Alternativ kann die Fördergeschwindigkeit
der seitlichen Führungen
aber auch gegenüber
der Fördergeschwindigkeit
des Förderbandes
geändert,
insbesondere erhöht,
werden, um z. B. die kontinuierlich angeförderten Verschlüsse auf
der Förderstrecke
zu vereinzeln. Weiterhin wird mit den Seitenführungen die in Förderrichtung
gesehen seitliche Ausrichtung der Verschlüsse aufrecht erhalten, so dass
auch hier keine Lageänderung
der Verschlüsse
erfolgt.
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Vorzugsweise sind die Seitenführungen ebenso
wie die Fördereinrichtung
als Förderband ausgeführt, wobei
die beiden seitlichen Förderbänder im
wesentlichen senkrecht zum eigentlichen Förderband ausgerichtet sind
bzw. umlaufen. Die Synchronisierung der beiden seitlichen Bänder mit
dem Haupt-Förderband
bzw. das Einstellen einer anderen Fördergeschwindigkeit ist dem
Fachmann möglich und
kann ggf. mit geeigneten Sensoren überwacht und geregelt werden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung ist die Etikettiereinrichtung derart auf die Fördergeschwindigkeit
abgestimmt bzw. abstimmbar, dass die Etiketten von dem Vorratsband,
auf dem sie der Etikettiereinrichtung zugeführt werden, mit derselben Geschwindigkeit
wie die Fördergeschwindigkeit
abgenommen und auf die geförderten
Verschlüsse
aufgebracht werden. Dies bietet den Vorteil, dass die Etikettierung
im kontinuierlichen Betrieb erfolgen kann, das heißt, dass
die Verschlüsse
gleichförmig weitergefördert werden,
während
die Etiketten auf sie aufgebracht werden. Damit kann die Taktrate
der Etikettiermaschine erheblich erhöht werden und das Anhalten
der Fördereinrichtung,
wenn der Verschluss den Ort der Etikettiereinrichtung erreicht hat,
entfällt, so
dass der steuerungstechnische Aufwand erheblich erniedrigt ist.
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Der gegenseitige Abstand der beiden
Seitenführungen
bzw. der seitlichen Bänder
ist vorzugsweise veränderbar,
um mit einer Etikettiermaschine Verschlüsse verschiedener Durchmesser
etikettieren zu können,
wobei der gegenseitige Abstand der seitlichen Bänder maximal der größten lichten
Weite der Verschlüsse
entspricht, um stets in Berührung
mit dem Verschluss zu stehen und diesen zu fördern. Somit können die
Verschlüsse
geringfügig
zwischen den seitlichen Förderbändern eingeklemmt
werden, um z. B. bei einer höheren
Fördergeschwindigkeit
der seitlichen Bänder
gegenüber
dem Förderband
von diesen mitgenommen zu werden, so dass sich die Verschlüsse gegenüber dem
Förderband
schneller bewegen.
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Entlang der Förderstrecke können die
seitlichen Bänder
und ggf. das Förderband
mit Rollen unterstützt
sein, die von innen bzw. von unten jeweils gegen das Band gedrückt sind,
um bei den seitlichen Bändern
die dauerhafte Berührung
zwischen den Bändern
und dem zu fördernden
Verschluss zu gewährleisten,
und beim Förderband,
um dieses zu unterstützen.
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In einfacher Weise sind die seitlichen
Bänder als
Keilriemen ausgeführt,
um derart mit entsprechend gezahnten Antriebsrollen in jeweils gewünschter
Geschwindigkeit angetrieben zu werden.
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Zur Erhöhung des Ausstoßes der
Fördermaschine
ist vorgeschlagen, dass zwei oder mehr gleichartige Förderstrecken
an der Etikettiermaschine vorgesehen sind, die jeweils über entsprechende seitliche
Bänder
verfügen.
Zur Zuführung
der Verschlüsse
zu den einzelnen Förderstrecken
ist dann in die Zuführung
von dem Zentrifugalsortierer eine Weiche für die Verschlüsse zwischengeschaltet.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und
Vorteile der Erfindung lassen sich dem nachfolgenden Beschreibungsteil
entnehmen, in dem anhand von Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher
dargestellt ist. Es zeigen:
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1:
eine Fördereinrichtung
in schematischer Draufsicht,
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2:
eine Etikettiereinrichtung in schematischer Seitenansicht, und
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3:
eine schematische Darstellung der Vereinzelung der Verschlüsse.
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Bei dem in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
der Erfindung handelt es sich um eine Etikettiermaschine 1 mit
einer Fördereinrichtung 3 und
einer Etikettiereinrichtung 4. Die Fördereinrichtung 3 ist
hier von einem in horizontaler Richtung verlaufenden Förderband 3a gebildet,
das mit Antriebsrollen 10 in Umlaufrichtung P bewegt wird. Die
von einer hier nicht dargestellten Vorrichtung auf das Förderband 3a abgelegten
Verschlüsse 2 werden
in Förderrichtung
F entlang der Förderstrecke
R gefördert.
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Zur seitlichen Führung der Verschlüsse 2 in Förderrichtung
F sind entlang dem Förderband 3a seitlich
umlaufende Bänder 6 angeordnet,
die jeweils von Antriebsrollen 9 in Umlaufrichtung P entweder synchron
zum Förderband 3a oder
mit unterschiedlicher Geschwindigkeit angetrieben werden. Eine entsprechende
elektronische Steuerung sowie Sensoren zur Überwachung der Umlaufgeschwindigkeiten können in
an sich beliebiger Weise ausgeführt
werden.
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An den seitlichen Bändern 6 sowie
am Förderband 3a sind
Rollen 8 angeordnet, die jeweils in Y-Richtung mit Federkraft
beaufschlagbar sind und derart das Förderband 3a von unten
her unterstützen bzw.
die seitlichen Bänder 6 in
Richtung auf den dazwischen angeordneten Verschluss 2 drücken. Damit ist
erreicht, dass die seitlichen Bänder 6 über die
gesamte Länge
der Förderstrecke
R immer unmittelbar an dem zu fördernden
Verschluss 2 anliegen und dieser zuverlässig ohne Schlupf zwischen
den seitlichen Bändern 6 gefördert und
dadurch gegebenenfalls auch relativ zum Förderband 3a bewegt
wird. Hierzu sind die beiden seitlich umlaufenden Bänder 6 in
ihrem gegenseitigen Abstand A veränderbar einstellbar, um zum
einen Verschlüsse
verschiedener Größen bzw.
Durchmesser fördern
zu können
und zum anderen, damit die seitlichen Bänder 6 über die
Länge der
Förderstrecke
R immer unmittelbar an den Verschlüssen anliegen. Die hier nicht
maßstäblich dargestellten
Etiketten 5 sind auf einem Vorratsband 7 mit geeigneten
Klebstoffen ablösbar
angeordnet. Das Vorratsband 7 ist von einer Vorratsrolle 11 abwickel-
und auf eine Sammelrolle 12 aufwickelbar. Die Rollen 11, 12 sind
vorzugsweise motorisch angetrieben, vorzugsweise in Abhängigkeit
vom jeweiligen Rollendurchmesser, um das Vorratsband 7 in
Laufrichtung L unter konstanter Spannung zu halten. An einem Abstreifer 13 wird
das Vorratsband 7 scharf umgeknickt, so dass die Etiketten 5 sich
von dem Vorratsband 7 lösen
und kontinuierlich, im stetigen Durchlauf der Verschlüsse 2,
auf diese aufgebracht werden. Zusätzlich kann eine Anpressrolle 14 zum Aufpressen
der Etiketten 5 auf die Verschlüsse 2 vorgesehen sein.
Gegebenenfalls ist dieser Anpressrolle 14 eine Schaumstoffrolle 15 nachgeschaltet.
Das Vorratsband 7 wird in an sich bekannter Weise über Umlenkrollen 16 und
mit weiteren hier nicht dargestellten Spannmitteln unter konstanter
Spannung gehalten. Die Etikettierung wird mit an geeigneter Stelle angebrachten
Sensoren überwacht
und insbesondere die Fördergeschwindigkeiten
der Bänder 3a, 6 sowie
des Vorratsbandes 7 entsprechend aufeinander abgestimmt.
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Aus der schematischen Darstellung
in 3 ist die Vereinzelung
der Verschlüsse 2 ersichtlich.
Die Verschlüsse 2 werden
mit der Fördergeschwindigkeit V1
sowohl der Fördereinrichtung 3 zugeführt wie auch
auf dem Förderband 3a gefördert. Demgegenüber haben
die seitlichen Bänder 6 in
Umlaufrichtung P eine höhere
Fördergeschwindigkeit
V2, so dass die zwischen den seitlichen Bändern 6 eingeklemmten Verschlüsse 2 von
diesen mitgenommen und voneinander vereinzelt werden und derart
der Etikettiereinrichtung 4 einzeln zugeführt werden.
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- 1
- Etikettiermaschine
- 2
- Verschluss
- 3
- Fördereinrichtung
- 3a
- Förderband
- 4
- Etikettiereinrichtung
- 5
- Etikett
- 6
- seitliche
Bänder
- 7
- Vorratsband
- 8
- Rolle
- 9
- Antriebsrolle
für 6
- 10
- Antriebsrolle
für 3a
- 11
- Vorratsrolle
- 12
- Sammelrolle
- 13
- Abstreifer
- 14
- Anpressrolle
- 15
- Schaumstoffrolle
- 16
- Umlenkrolle
- V1,
2
- Fördergeschwindigkeit
von 3a, 6
- F
- Förderrichtung
- R
- Förderstrecke
- A
- gegenseitiger
Abstand von 6
- P
- Umlaufrichtung
von 3a, 6
- L
- Laufrichtung
von 7
- Y
- Beweglichkeit
von 8