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Technisches
Gebiet
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Die Erfindung bezieht sich auf eine
Vorrichtung sowie ein Verfahren zum elektrischen Kontaktieren wenigstens
eines elektrischen Leiters in Form eines Einzelkabels oder eines
folienisolierten Leiters mit einer Leiterplatine. Die Kontaktierung
erfolgt insbesondere am Randbereich der Leiterplatine.
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Leiterplatinen mit zumindest einseitig
bedruckten Leiterstrukturen sind in nahezu allen elektronischen
Geräten
zumeist in großer
Vielzahl, in mannigfacher Form und Größe vorhanden und sind miteinander
sowie auch mit vielen weiteren elektronischen Komponenten über elektrische
Verbindungssysteme unterschiedlichster Ausprägung verbunden.
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So dienen speziell ausgebildete Steckverbindersysteme
für eine
direkte Kontaktierung zwischen zwei oder mehreren Leiterplatinen.
Repräsentativ
für diese
Art Steckverbinder sei auf die
DE 38 52 028 T2 verwiesen, aus der ein Leiterplatten-Steckverbinder in
Art eines Rand-Steckverbinders hervorgeht, der über eine schlitzartige Einsteckstruktur
verfügt,
in die der Randbereich einer zu kontaktierenden Leiterplatine einfügbar ist.
Längs des
Einsteckschlitzes sind entsprechend der Anordnung der zu kontaktierenden Leitungsbereiche
auf der Leiterplatine elastische Kontakte vorgesehen, die federkraftbeaufschlagt
mit den elektrisch zu kontaktierenden Kontaktflächen der in die schlitzartige
Aufnahmestruktur eingeschobenen Leiterplatine in Berührung treten.
Andererseits treten die elastischen Kontakte über entsprechend geformte Flächendruckkontakte
mit korrespondierenden Kontaktflächen
einer benachbart angeordneten Hauptplatine in Verbindung. Um für einen
sicheren und dauerhaften elektrischen Kontakt zur Hauptplatine zu
sorgen, sind die entsprechenden Flächendruckkontakte mit den Kontaktflächen der
Hauptplatine fest zu verlöten.
Ein ähnlicher
Leiterplatten-Steckverbinder
ist bspw. der
DE 199
21 021 A1 zu entnehmen.
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Gilt es jedoch demgegenüber elektrische Leitungen
in Form von Einzellitzen bzw. Einzelkabeln oder folienisolierten
Leiterstrukturen mit einer Leiterplatine zu verbinden, so können die
jeweiligen abisolierten Enden der Einzelleiter mit entsprechenden Kontaktflächen auf
der Leiterplatine einzeln verlötet werden.
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Ohne Zweifel stellt ein derartiges
Vorgehen ein sehr zeitaufwendiges Unterfangen dar, insbesondere
in Fällen,
in denen es gilt eine große
Vielzahl von Einzelleitern mit einzelnen konkreten Kontaktflächen auf
der Leiterplatine zu verbinden.
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Erleichterung für die vorgenannten Fälle verschaffen
speziell ausgebildete Zusatzelemente, die als Verbindungsstrukturen
zwischen den abisolierten Leiterenden und den Kontaktflächen der
Leiterplatine dienen und als sogenannte LIF-(Low Insertion Force) sowie
als ZIF-Steckverbinder (Zero Insertion Force) bekannt sind. Derartige
Steckverbinder finden heute weitverbreitete Verwendung für die Herstellung schneller
und zuverlässiger
Kontaktierungen zwischen elektrischen Leitern und Leiterplatinen.
Haupteinsatzgebiet derartiger Steckverbinder ist die gesamte Elektronikindustrie,
vor allem die Computerindustrie. LIF- bzw. ZIF-Steckverbinder weisen in aller Regel
ein Steckergehäuse
auf, innerhalb dem eine bestimmte Vielzahl sog. Terminals vorgesehen
ist. Jedes einzelne Terminal ist für die elektrische Kontaktierung
jeweils eines elektrischen Leiters vorgesehen und weist ein für das jeweils
abisolierte Leiterende entsprechendes Kontaktelement auf. Jedes
einzelne Terminal ist andererseits mit einem aus dem Steckergehäuse ragenden
Anschlusspin verbunden, der in eine vorgebohrte und metallisierte
Bohrung innerhalb der Leiterplatte einzuführen ist. Nach entsprechendem
Einfügen
der einzelnen Anschlusspins in die in der Leiterplatte vorgesehenen
Bohrungen werden die Pins im Wege einer sog. Through-hole-Technik
fest verfügt,
zumeist verlötet.
Somit gewährleisten
die Terminals zum einen über
ihre Anschlußpins
einen elektrischen Kontakt zur Leiterplatte und andererseits einen
elektrischen Kontakt zu den in die Terminals einzeln eingebrachten
elektrischen Leitern.
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Die Unterscheidung zwischen LIF-
und ZIF-Steckverbindern rührt
von der Art und Weise der Fixierung der einzelnen elektrischen Leiter
innerhalb der Terminals her. So sehen die LIF-Steckverbinder innerhalb
des Steckergehäuses
ein Federelement vor, durch das das in das Terminal eingeführte abisolierte
Leiterende auf die entsprechende Kontaktfläche der Terminal angepresst
wird. Für
den Einbringvorgang des abisolierten Leiterendes in das entsprechende
Terminal ist in Folge dessen die durch das Federelement herrührende,
geringfügige
Kraft zu überwinden,
die im eingefügten
Zustand als Halte- und Kontaktkraft auf den jeweiligen abisolierten
Leiterabschnitt wirkt. Demgegenüber
sehen ZIF-Steckverbinder in einem geöffneten Zustand frei zugängliche
Terminals vor, über
die der abisolierte Leiter positioniert werden kann. Mit Hilfe eines
Deckelelementes wird einerseits das offene Steckergehäuse geschlossen
und andererseits ein mit dem Deckelelement verbundenes federndes
Element auf das auf dem Terminal aufliegende abisolierte Leiterende
gedrückt,
wodurch der Leiter innerhalb des Steuerelements fixiert und mit
dem Terminal kontaktiert wird.
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In entsprechend analoger Weise lassen
sich ebenso die abisolierten Leitungsenden eines vieladrigen folienisolierten
Leiters mit entsprechend ausgebildeten LIF- oder ZIF-Steckereinheiten
verbinden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine
Vorrichtung zum elektrischen Kontaktieren wenigstens eines elektrischen
Leiters mit einer Leiterplatine derart vorzusehen, so dass der Kontaktierungsvorgang
schnell und möglichst
ohne großen Zeit-
und Kostenaufwand durchführbar
ist. Insbesondere gilt es auf jegliches Zusatzmaterial erfordernde Fügetechniken,
wie es bei allen vorstehend aufgezeigten bekannten Kontaktierungstechniken
der Fall ist, zu verzichten. Damit ist insbesondere der Verzicht auf
den Einsatz von Lotmaterial oder elektrisch leitenden Kleber gemeint.
Ebenso soll auf jeglichen thermischen Energieeintrag zur Kontaktherstellung verzichtet
werden, wie es bspw. beim Verlöten
der Anschlusspins innerhalb entsprechend in der Leiterplatine vorgesehener
Bohrungen bei der vorstehend beschriebenen Through-hole-Technik üblich ist.
Auch sollen für
die Kontaktierung bisher erforderliche Vorbehandlungen der Leiterplatine,
wie das Vorsehen und Einbringen von Bohrungen und deren Metallisierungen,
nicht weiter erforderlich sein. Überdies
soll die neuartige Kontaktierungstechnik modulartig in Gehäusebereiche
elektrischer Komponenten platzsparend integrierbar sein.
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Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden
Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben. Gegenstand des Anspruches 14
ist ein erfindungsgemäßes Verfahren zum
elektrischen Kontaktieren wenigstens eines elektrischen Leiters
mit einer Leiterplatine. Den Erfindungsgedanken vorteilhaft weiterbildende
Merkmale sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der Beschreibung
unter Bezugnahme auf die Ausführungsbeispiele
im Einzelnen zu entnehmen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist zur gegenseitigen
Kontaktierung wenigstens eines elektrischen Leiters, bspw. in Form
eines Einzelkabels oder eines folienisolierten Leiters mit einer
Leiterplatine eine Aufnahmeeinheit auf, die eine in Art eines Einsteckschlitzes
ausgebildete Aufnahmestruktur vorsieht. Die Aufnahmestruktur ist
wenigstens von zwei Begrenzungseinheiten begrenzt, die einen gegenseitigen
Abstand zueinander derart aufweisen, dass zwischen den Begrenzungseinheiten
der Randbereich der Leiterplatine sowie unmittelbar zwischen wenigstens
einer Begrenzungseinheit und der Leiterplatine der wenigstens eine
elektrische Leiter zur Herstellung eines elektrischen Kontaktes
mit der Leiterplatine unter Ausbildung einer selbstarretierenden Klemmkraft
einfügbar
ist.
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In aller Regel sind die elektrischen
Leiter isoliert, bspw. mit einer Kunststoffschicht überzogen,
so dass die isolierten elektrischen Leiter zunächst an ihrem Endbereich abzuisolieren
sind und anschließend gemeinsam
mit dem zu kontaktierenden Randbereich der Leiterplatine in die
Aufnahmestruktur der Aufnahmeeinheit einzufügen sind. Genaugenommen gilt
es zunächst
den jeweils abisolierten Leiterendbereich lagekonform zu einer auf
dem Leiterplatinenrandbereich vorgesehenen Elektrodenkontaktfläche auszurichten
und in dieser Anordnung den Leiterendbereich und den Randbereich
in die Aufnahmestruktur einzufügen,
so dass gewährleistet
ist, dass ein definierter elektrischer Kontakt zwischen dem abisolierten
Leiterende und der Leiterplatine hergestellt ist. Im weiteren wird
dieser Umstand stillschweigend vorausgesetzt, wenn davon die Rede
ist, das ein elektrischer Kontakt zwischen der Leiterplatine und
einem Leiter herzustellen ist.
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Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene gemeinsame
Verpressung des Randbereiches der Leiterplatine und dem elektrischen
Leiter innerhalb der einsteckschlitzartig ausgebildeten Aufnahmestruktur
wird eine zwischen dem elektrischen Leiter und der Leiterplatine
innerhalb der Aufnahmestruktur wirkende selbstarretierende Klemmkraft hervorgerufen,
durch die einerseits der elektrische Leiter mit einer an entsprechender
Stelle auf der Leiterplatine vorgesehenen Kontaktfläche in eine
innige elektrisch leitende Verbindung gebracht wird, und durch die
andererseits sowohl der elektrische Leiter als auch die Leiterplatine
innerhalb der Aufnahmestruktur einen festen Sitz erfährt.
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So ermöglicht die vorgeschlagene Kontaktierungstechnik
einen sicheren mechanisch stabilen und elektrisch leitfähigen Kontakt
zwischen einem elektrischen Leiter, gleichgültig ob es sich hierbei um Einzellitzen
in Form von Rundkabeln oder flexiblen Leitern oder aber um vieladrige
flexible Leiterfolien handelt, und dem Randbereich einer Leiterplatine ohne
dabei aufwendige Lötschritte
oder Bohrungen an der Leiterplatine selbst vornehmen zu müssen. Auch
werden aufwendige Steckergehäusekonstruktionen,
vergleichsweise jenen von den eingangs beschriebenen ZIF- und LIF-Steckerverbindern, überflüssig.
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Eine einfachste Ausführungsform,
mit der das erfindungsgemäße Kontaktierungsprinzip
verwirklicht werden kann, stellt bereits eine nutförmige Ausnehmung,
die durch Nutbreite, Nutlänge
und Nuttiefe definiert ist, innerhalb eines elektrisch nicht leitenden
Grundmaterials dar, in die der Randbereich der zu kontaktierenden
Leiterplatine gemeinsam mit dem elektrischen Leiter einsteckbar
ist. Die Länge der
nutförmigen
Ausnehmung entspricht der Länge des
Randbereiches der Platine, wohingegen die Nutbreite ein geringfügiges Übermaß gegenüber der Platinenbreite
aufweist, um die Möglichkeit
des zusätzlichen
Einführens
des abisolierten Endes eines elektrischen Leiters oder einer Vielzahl
elektrischer Leiter gemeinsam mit der Leiterplatine in die nutförmige Ausnehmung
zu ermöglichen.
Das die tatsächliche
Platinenbreite übertreffende Übermaß sollte
jedoch kleiner als der zusätzliche
abisolierte Leiterquerschnitt sein, um eine ausreichend hohe selbstarretierende
Klemmkraft zwischen der Leiterplatine und dem elektrischen Leiter
innerhalb der nutförmigen
Ausnehmung zu erzielen.
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Auch ist es möglich mit Hilfe der vorgeschlagenen
Aufnahmestruktur eine beidseitig bedruckte Leiterplatine von beiden
Seiten mit elektrischen Leitern zu verbinden. Hierfür ist die
Dimensionierung der nutförmigen
Ausnehmung derart vorzunehmen, dass das die Leiterplatinenbreite übertreffende Übermaß das zusätzliche
Einfügen
zweier elektrischer Leiter beidseitig zur Leiterplatine erlaubt.
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Die vorstehenden Dimensionierungen
der nutförmigen
Ausnehmung sind insbesondere dann genau zu beachten, sofern das
die nutförmige
Ausnehmung umgebende Material starr und nicht nachgiebig ist. Wählt man
hingegen ein die nutförmige Ausnehmung
umgebendes Material, das über
eine Mindestelastizität
verfügt,
so kann die Nutbreite weitgehend passgenau an die tatsächliche
Platinenbreite angepasst werden. Das zusätzliche Einfügen des elektrischen
Leiters gemeinsam mit dem Randbereich der Leiterplatine in die nutförmige Ausnehmung führt in diesem
Fall dazu, dass das die nutförmige Ausnehmung
umgebende Material im Bereich des elektrischen Leiters in Abhängigkeit
der Leiterdicke deformiert wird. Sieht man in diesem Fall mehrere, und überdies
unterschiedlich dick ausgebildete elektrische Leiter zwischen der
Leiterplatine und dem Randbereich der nutförmigen Ausnehmung vor, so gewährleistet
die individuelle elastische Verformung des die nutförmige Ausnehmung
umgebenden Materials in jedem Fall eine sichere Kontaktierung der
einzelnen Leiter mit den entsprechenden Kontaktflächen auf
der Leiterplatine.
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Zur Herstellung eines elektrischen
Kontaktes zwischen dem wenigstens einen elektrischen Leiter und
der Leiterplatine eignet sich das im Weiteren bezeichnete Kontaktierungsverfahren,
das unter Verwendung des vorstehend beschriebenen, einfachsten Ausführungsbeispiels
in folgender Weise durchführbar
ist. Vor Einführen
des Randbereiches der Leiterplatine in eine hierfür vorgesehene
einsteckschlitzartig ausgebildete Aufnahmestruktur wird wenigstens ein
abisolierter Endbereich eines elektrischen Leiters über die
Aufnahmestruktur derart positioniert, dass das abisolierte Ende
des elektrischen Leiters in die Aufnahmestruktur hineinragt. Bspw.
sei angenommen, dass das Ende des elektrischen Leiters senkrecht
zur Erstreckung der Nuttiefe über
die Aufnahmestruktur plaziert wird. Im Weiteren wird die zu kontaktierende
Leiterplatine an ihrem Randbereich in die Aufnahmestruktur eingefügt, wobei
der abisolierte Endbereich des elektrischen Leiters in Einführrichtung
der Leiterplatine umgeknickt wird und sich bündig zwischen der Innenwand
der Aufnahmestruktur und der entsprechenden Kontaktfläche am Randbereich
der Leiterplatine anschmiegt. Der Fügevorgang ist beendet, sobald
der Randbereich der Leiterplatine eine bestimmte Solltiefe innerhalb
der Aufnahmestruktur erreicht hat. Die Solltiefe ist erreicht bspw. durch
Erreichen des Nutbodens oder eines entsprechend vorgesehenen mechanischen
Anschlages.
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Selbstverständlich ist es erforderlich
vor dem Einführen
des Randbereiches der Leiterplatine in die Aufnahmestruktur die
Lage des abisolierten Leiterendbereichs lagekonform zu einer auf
dem Randbereich vorgesehenen Kontaktfläche zu positionieren. Um diese
Positionierung zu erleichtern, ist am Randbereich der Aufnahmestruktur
ein Befestigungsmittel bspw. in Form einer nutförmigen Ausnehmung vorgesehen,
in der der zu kontaktierende elektrische Leiter bspw. in Form einer
Einzellitze einlegbar ist. Handelt es sich hingegen um eine vieladrigen
folienisolierten Leiter, dessen jeweils abisolierte Leiterenden
mit einer Leiterplatine zu kontaktieren sind, so ist das am Randbereich
der Aufnahmestruktur vorzusehende Befestigungsmittel bspw. in Form eines
mechanischen Anschlages ausgebildet, gegen den der Folienleiter
als Ganzes anlegbar ist. Ebenso ist es denkbar innerhalb des Folienleiters
entsprechende Öffnungen
vorzusehen, die passgenau über entsprechende
Zentriermittel bspw. über
Zentrierdorne, die im Randbereich der Aufnahmestruktur vorgesehen
sind, gefügt
werden können.
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Der nachfolgende Einführvorgang
des Randbereiches der Leiterplatine in die Aufnahmestruktur, die
von dem wenigstens einen positionierten abisolierten Leiterende überragt
ist, kann entweder manuell oder werkzeugmaschinengesteuert erfolgen.
Gleiches gilt auch für
den Positioniervorgang des Leiterendes gegenüber der Aufnahmestruktur.
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Die vorstehend, in ihrer einfachsten
Ausführungsvariante
beschriebene erfindungsgemäße Vorrichtung,
in Form einer nutförmigen
Vertiefung innerhalb eines Grundmaterials eignet sich jedoch nur
bedingt für
eine platzsparende Integration in bestehende Gehäuseteile elektrischer Geräte oder
für die
Ausbildung eines als Einzelartikel ausgebildeten Steckverbinders,
der zur entsprechenden elektrischen Kontaktierung an einen frei
zugänglichen
Randbereichen einer Leiterplatine anfügbar sein soll. Ein entsprechend
ausgebildetes Kontaktierungselement, das den vorstehenden Forderungen
genügt
ist unter Bezugnahme auf die folgenden Figuren im Einzelnen beschrieben.
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Die Erfindung wird nachstehend ohne
Beschränkung
des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung exemplarisch beschrieben. Es zeigen:
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1a,
b schematisierte perspektivische Darstellungen eines erfindungsgemäß ausgebildeten Kontakierungselementes,
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2–5 Sequenzdarstellungen zur
Durchführung
des elektrischen Kontaktierungsvorganges einer Leiterplatine mit
einer Anzahl einzelner elektrischer Leiter.
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Wege zur Ausführung der
Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
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1a,
b zeigen in perspektivischer Ansicht jeweils ein Kontaktierungselement,
das eine Aufnahmeeinheit 1 mit einer einsteckschlitzartig
ausgebildeten Aufnahmestruktur 2 aufweist, in die der Randbereich
einer nicht in 1 dargestellten
Leiterplatine einfügbar
ist. Die Aufnahmeeinheit 1 ist, wie im gezeigten Ausführungsbeispiel
gem. 1 b auf einem Grundsubstrat 3 aufgebracht,
das bspw. die Innenwandfläche
eines Gehäuses
darstellt. Ebenso lässt sich
das Grundsubstrat 1 lediglich auf die Dimension und Umrisskanten
der Aufnahmeeinheit 1 begrenzen, so dass das dargestellte
Kontaktierungselement in Form eines einzelnen Steckverbinders vorliegt.
Die Aufnahmeeinheit 1 sowie das die Aufnahmeeinheit nach
unten begrenzende Grundsubstrat 3 ist aus elektrisch isolierendem
Material, vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt und bspw. im Wege
eines Spritzgussverfahrens herstellbar.
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Die in den 1a, b dargestellte Aufnahmeeinheit 1 besteht
grundsätzlich
aus zwei gegenüberliegend,
voneinander beabstandet angeordneten Begrenzungseinheiten 11, 12,
die jeweils die Längsseiten
der Aufnahmestruktur 2 begrenzen. Die in 1a hintere Begrenzungseinheit 12 ist
als durchgängiges Stegelement
ausgebildet, das sich über
die Fläche des
Grundsubstrats 3 erhebt und eine zur Aufnahmestruktur 2 zugewandte
durchgängige
Gegenanschlagfläche 12' aufweist. Dieser
gegenüberliegend sieht
die Begrenzungseinheit 11 vier einzelne, ebenso stegartig
ausgebildete Federelemente 11' vor, die die Aufnahmestruktur 2 zumindest
teilweise seitlich begrenzen. Die Federelemente 11' verfügen im Gegensatz
zur Begrenzungseinheit 12, die räumlich stabil ausgebildet ist, über eine
Grundelastizität,
durch die die einzelnen Federelemente 11' aus ihrer in 1 dargestellten Lage durch entsprechenden Krafteintrag
seitlich ausgelenkt werden können.
Ferner weist jedes einzelne Federelement 11' eine nutförmige Ausnehmung 4 auf,
in die, wie im Weiteren gezeigt wird, zur Positionierung entsprechende
Endbereiche elektrische Leiter einfügbar sind.
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Zudem weist die Aufnahmeeinheit 1 zwei weitere,
die Aufnahmestruktur 2 längs ihrer kürzeren Seitenkanten begrenzende
Anschlagelemente 5 auf, die gemäß Ausführungsbeispiel in 1 einstückig mit der hinteren Begrenzungseinheit 12 verbunden sind.
Durch die einstückige
Verbindung der Anschlagelemente 5 mit der hinteren Begrenzungseinheit 12 wird
eine raumstabile, im Querschnitt U-förmige, stegartig ausgebildete
Umrandung für
die Aufnahmestruktur 2 geschaffen, durch die ein raumzentriertes
exaktes Einführen
einer Leiterplatine in die Aufnahmestruktur 2, wie es unter
Bezugnahme auf die weiteren Figuren im Einzelnen hervorgeht, gewährleistet
werden kann.
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Die gegenseitigen Beabstandungen
der in 1a, b dargestellten,
stegartig über
die Ebene des Grundsubstrats 3 erhabenen Komponenten bemessen
sich grundsätzlich
nach Form und Größe der zu kontaktierenden
Leiterplatinen an ihrem Randbereich. So beträgt die Länge der Aufnahmestruktur 2, die
begrenzt ist durch die Anschlagelemente 5 exakt der Länge des
Randbereiches der zu kontaktierenden Leiterplatinen. Die Breite
der Aufnahmestruktur 2, die durch den Abstand der Begrenzungseinheiten 11 und 12 vorgegeben
ist, bemisst sich aus der tatsächlichen
Breite des Randbereiches der Leiterplatine sowie der mit der Leiterplatine
zu kontaktierenden, abisolierten Endbereiche der jeweiligen elektrischen Leiter.
Da die Federelemente 11' aufgrund
ihrer Eigenflexibilität
senkrecht zur Längserstreckung
der Aufnahmestruktur nachgiebig sind, bemisst sich der Abstand beider
Begrenzungseinheiten 11 und 12 durch die Summe
aus Breite der Leiterplatine sowie maximal dem Durchmesser des abisolierten
Endbereiches eines zu kontaktierenden elektrischen Leiters. Werden
bspw. elektrische Leiter mit unterschiedlichen Leitungsdrahtdurchmessern
verwendet, so ist darauf zu achten, dass auch jener Leiter, mit dem
kleinsten Leitungsdurchmesser in innigem Kontakt mit dem jeweiligen
Kontaktierungsbereich der Leiterplatine treten soll.
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Selbstverständlich richtet sich die Größe der Aufnahmestruktur 2 sowie
die Anzahl der reihenhaft nebeneinander angeordneten Federelemente 11' nach den Bemessungen
der Leiterplatine sowie der Anzahl der zu kontaktierenden elektrischen
Leitungen. Handelt es sich bspw. um die Kontaktierung eines vieladrigen
folienisolierten Leiters, so kann die Begrenzungseinheit 11 als
ein einzig durchgehendes Federelement auszubilden, dessen Länge sich
nach der Breite des folienisolierten Leiters bemisst. Um dem folienisolierten
Leiter gegenüber
eines derartigen Federelementes zu zentrieren und zu positionieren,
ist es denkbar, entweder eine geeignete mechanische Anschlagfläche längs der
Oberfläche
des Federelementes vorzusehen oder entsprechende Zentrierdorne am
Federelement anzubringen, die ein entsprechendes Einlegen des folienisolierten
Leiters über
entsprechend vorgesehene Öffnung
innerhalb des Leiters gestatten.
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In 2a,
b ist die Situation dargestellt, in der vier getrennte
Einzelkabel 6 mit ihren abisolierten Leiterenden 6' innerhalb der
nutförmigen
Ausnehmungen 4 der entsprechenden Federelemente 11' eingebrachten
und positioniert sind. Der Positioniervorgang kann manuell oder
Roboterunterstützt
erfolgen.
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Hierbei ragen die abisolierten Leiterenden 6' der einzelnen
elektrischen Leiter 6 in das Innere der Aufnahmestruktur 2 hinein.
In dem dargestellten Fall sind die abisolierten Endbereiche 6' der Leiter 6 senkrecht
zur Einstecktiefe der Aufnahmestruktur 2 angeordnet. Deutlich
aus den 2a, b ist zu
ersehen, dass die Leiterenden 6' im Bereich der Aufnahmestruktur 2 enden,
siehe Draufsicht nach 2b , so
dass die Leiterenden im weiteren frei nach unten umgebogen werden
können.
Zudem sind die Ausnehmungen 4 innerhalb der Federelemente 11' derart tief
ausgebildet, dass sich die Leiterenden entweder auf gleicher Höhe oder
knapp unterhalb der oberen Kante der hinteren Begrenzungseinheit 12 zu
liegen kommen. Auch überragen
die Federelemente 11' die
obere Kante der hinteren Begrenzungseinheit 12. Alles zusammen
trägt letztlich
zu einem sicheren und zentrierten Einfügevorgang des Randbereiches
der zu kontaktierenden Leiterplatine in die Aufnahmestruktur bei,
der im weiteren beschrieben wird.
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In den 3 und 4 ist der Einfügevorgang dargestellt,
mit der der Randbereich einer Leiterplatine 7 in die mit
den Leitern 6 vorbereitete Aufnahmestruktur 2 eingefügt wird.
Die Leiterplatine 7 weist vier elektrische Kontaktflächen 8 auf,
die es gilt einzeln mit den entsprechenden Leitern 6 zu
kontaktieren. Hierzu wird die Leiterplatte 7 senkrecht
gegenüber
der Aufnahmestruktur 2 ausgerichtet (3) und kraftbeaufschlagt gemäß 4 in die Aufnahmestruktur 2 eingeführt. Durch
die Anschlagelemente 5 sowie die hintere Begrenzungseinheit 12 ist
ein stabiles Gegenlager geschaffen für ein zentriertes Einfügen der
Leiterplatine 7. Während
des Einfügens werden
die in das Innere der Aufnahmestruktur 2 hineinragenden
abisolierten Leiterenden 6',
der elektrischen Leiter 6 um 90° nach
unten gebogen und geraten auf diese Weise in innigen Kontakt mit
den entsprechenden Kontaktflächen 8 der
Leiterplatine 7.
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Diese Situation ist in 5 dargestellt, die Ansicht
des hergestellten elektrischen Kontaktes zwischen einem abisolierten
Endbereich 6' eines
Leiters 6 und der Leiterplatine 7 zeigt. Die zwischen
der Leiterplatine 7 und dem Leiter 6' herrschende
Klemmkraft wird durch die einzelnen Federelemente 11' aufgebracht.
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Durch die vorteilhafte rechtwinklige
Umformung des abisolierten Endbereiches 6' des elektrischen Leiters 6 in
Bezug auf die übrige
Längserstreckung
des elektrischen Leiters 6 kann gleichzeitig die mechanische
Belastung der Kontaktstelle in Bezug auf Zugentlastung erhöht werden.
Zudem lassen sich die nutförmigen
Ausnehmungen innerhalb der einzelnen Federelemente 11' neben reinen
Positionierhilfen als Klemmeinrichtungen ausbilden, wodurch die Kontaktstellen
eine ebenso wirksame Zugentlastung erfahren. Zudem sorgt ein im
Randbereich der Leiterplatine 7 vorgesehener Anschlag 9 für eine definierte Einstecktiefe
der Leiterplatine 7 in die Aufnahmestruktur 2.
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Zur Herstellung der elektrischen
Kontaktierung zwischen der Leiterplatine 7 und den einzelnen elektrischen
Leitern 6 werden die einzelnen Leiter 6 im einfachsten
Falle manuell in die entsprechenden nutförmigen Ausnehmungen 4 der
Federelemente 11' eingebracht.
Jedoch ist es auch möglich,
diesen Vorgang automatisiert, bspw. unter Zuhilfenahme eines Roboters
durchzuführen.
Im Falle der Kontaktierung eines folienisolierten Leiters ist die
Positionierung der Einzelleitungen bereits durch die gemeinsame
Grundfolie des folienisolierten Leiters vorgegeben. Wie bereits
erwähnt,
kann die Positionierung in diesem Fall mit Hilfe eines mechanischen
Gegenanschlages, der längs
der Oberseite des durchgängigen
Federelementes vorwärts
ausgebildet ist, vorgenommen werden. Um eine entsprechende Zugentlastung
für den
folienisolierten Leiter zu realisieren, ist die Verwendung einer
sog. Labyrinth-Anordnung vorzusehen, die im einfachsten Fall als
zwei voneinander beabstandete parallel angeordnete Umlenkleisten
ausgebildet sind, über
die der Folienleiter in Form eines S-Schlages geführt ist.
Die Labyrinth-Anordnung ist räumlich
in Zuführrichtung
des folienisolierten Leiters zum Federelement vor dem Federelement
fest angeordnet vorzusehen.
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Selbstverständlich sind vorteilhafte Abwandlungen
der in den 1 – 5 dargestellten Aufnahmeeinheit
möglich.
Eine vorteilhafte Abwandlung betrifft bspw. die Ausbildung der Begrenzungseinheit 12 in gleicher
Weise wie die Begrenzungseinheit 11, nämlich durch Vorsehen entsprechend
angeordneter Federelemente 11'. Hierdurch ist es möglich, eine
doppelseitig mit elektrischen Kontakten bedruckte Leiterplatine
von zwei Seiten mit entsprechenden elektrischen Leitern zu kontaktieren.
Um eine stabile seitliche Begrenzung für den Einführvorgang der Leiterplatine
in eine derart ausgebildete Aufnahmeeinheit zu gewährleisten,
sind die Anschlagelemente 2 jeweils als selbständig, stegartig
ausgebildete U-Profilelemente
auszubilden.
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Die Aufnahmeeinheit lässt sich
als Einzelbauteil, in Form eines Kunststoffbauteils ausführen und
ermöglicht
auf diese Weise den Einsatz als räumlich flexibler Steckverbinder
für die
Kontaktierung von Leiterplatinen an ihrem Randbereich mit entsprechenden
elektrischen Leitungen. Da elektrische Kontaktierungen oftmals an
bereits in Gehäusen
integrierten Leiterplatinen vorzunehmen sind, ist es möglich, die
beschriebene Aufnahmeeinheit direkt an der Innenwand des Gehäuses fest
vorzusehen. Beispielsweise kann die Gehäusewand bereits bei ihrer Herstellung
mit den entsprechenden Aufnahmeeinheiten ausgerüstet werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich
gegenüber
den am Markt erhältlichen
LIF- bzw. ZIF-Steckverbindern durch eine Reihe von Vorteilen aus:
- 1. Durch das einfache Einschieben des Randbereiches
der Leiterplatinen in die Aufnahmestruktur der Aufnahmeeinheit sind
keinerlei Kontaktierungsvorkehrungen an der Leiterplatine selbst vorzunehmen,
wie bspw. Einbringen von Bohrungen und deren entsprechende Metallisierungen.
- 2. Durch den rein mechanischen Fügeprozess, der sich ausschließlich durch
den kraftbeaufschlagten Einführvorgang
der Leiterplatine in die Aufnahmestruktur auszeichnet, wodurch ein
mechanisch stabiler Sitz aufgrund selbstarretierender Klemmkräfte erhalten
wird, können
auf jegliche Lötprozesse
verzichtet werden.
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Aufgrund der individuellen Ausgestaltungsmöglichkeiten
für die
Federelemente können
grundsätzlich
alle gängigen
elektrischen Leitungsformen mit den Leitungsplatinen verfügt und kontaktiert
werden.
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Wird die erfindungsgemäße Vorrichtung
als Teil einer ohnehin bestehenden Gehäuseinnenwand ausgeführt, ist
eine elektrische Kontaktierung eines elektrischen Leiters mit der
Leiterplatine ohne jegliche Zusatzelemente realisierbar, wodurch
der Montageaufwand bzw. die Montagezeit sowie letztlich die Montagekosten
gegenüber
bekannten Lösungen
erheblich minimiert werden können.
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- 1
- Aufnahmeeinheit
- 2
- Aufnahmestruktur
- 3
- Grundsubstrat
- 4
- Nutförmige Ausnehmungen
- 5
- Anschlagelement
- 6
- Elektrischer
Leiter
- 6'
- Abisolierter
Endbereich
- 7
- Leiterplatine
- 8
- Kontaktfläche
- 9
- Gegenanschlag
- 11,12
- Begrenzungseinheit
- 11'
- Federelement