DE10252237A1 - Greifvorrichtung zum Greifen von Druckprodukten - Google Patents

Abstract

Eine Greifvorrichtung zum Greifen von Druckprodukten umfasst einen bezüglich einem Stützkörper (10) bewegbaren Greifer (20) und einen mit dem Stützkörper (10) verbundenen Greifersitz, wobei der Greifer und der Greifersitz zusammenwirken, um Druckprodukte zu erfassen und/oder zu halten, und zeichnet sich dadurch aus, dass der Greifersitz eine fliegend gelagerte Blattfeder (30) aufweist.

Description

• Die vorliegende Erfindung betrifft eine Greifvorrichtung zum Greifen von Druckprodukten gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
• Die US 5,390,600 offenbart eine Bogengreifervorrichtung mit einem beweglichen Bogengreiferabschnitt, der eine Blattfeder aufweist. Der Greifersitz ist jedoch ortsfest.
• Die US 4,846,061 offenbart eine Greifervorrichtung, bei der ein Greiferabschnitt federgespannt ist. Der Greifersitz bleibt jedoch ortsfest.
• Die DE 42 33 422 offenbart einen Greifer, der gegen von einem Greifersitz und einer Greiferbasis gestützten Greiferkontaktflächen geöffnet und geschlossen werden kann. Der Greifersitz ist in Verbindung mit der Öffnungs- und Schließbewegung des Greifers aufwärts und abwärts bewegbar, um zu verhindern, dass sich ein zwischen dem Greifer und dem Greifersitz zu erfassender Papierbogen verschiebt. Unter der Greifersitzbasis ist eine Schraubenfeder vorgesehen, die eine Rolle gegen eine Kurve drängt, so dass die Rolle als Kurvenrolle dient, die den Greifersitz in Abhängigkeit von der Kurvenkontur auf und ab bewegt. Da die Aufwärtsbewegung des Greifersitzes durch die Kurve begrenzt ist, übt die Schraubenfeder keine Kraft auf den erfassten Papierbogen aus.
• Die Falzapparate TCF 60 bzw. 70 der Heidelberger Druckmaschinen AG weisen am Greifersitz angeordnete, mit einer Federkraft beaufschlagte Knöpfe auf. Die Knöpfe sind als Metallscheiben ausgebildet, die mittels in Führungsbohrungen angeordneter Schraubenfedern mit einer Federkraft beaufschlagt werden. Die Knopf und Federkombination ist in der Führungsbohrung hohem Verschleiß ausgesetzt und kann in ihrer Funktion durch Papierstaub stark beeinträchtigt werden.
• Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen zuverlässigen Greifer zu schaffen, der auch bei Druckprodukten unterschiedlicher Dicke gute Greifeigenschaften aufweist.
• Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Greifvorrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst. Weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
• Eine erfindungsgemäße Greifvorrichtung zum Greifen von Druckprodukten umfasst einen bezüglich eines Stützkörpers bewegbaren Greifer und einen mit dem Stützkörper verbundenen Greifersitz, wobei der Greifer und der Greifersitz zusammenwirken, um Druckprodukte zu erfassen und/oder zu halten, und zeichnet sich dadurch aus, dass der Greifersitz eine fliegend gelagerte Blattfeder aufweist.
• Die fliegend gelagerte Blattfeder erzeugt eine Greifkraft, die direkt proportional zur Auslenkung der Feder ist. Daher kann der Greifer im Wesentlichen immer zum selben Schließpunkt bewegt werden, denn mit steigender Produktdicke erfolgt auf diese Weise eine proportionale Erhöhung der Auslenkung der Blattfeder und damit der Greifkraft. Dies ist vorteilhaft, da die zum sicheren Erfassen des Produkts erforderliche Kraft direkt proportional zur Masse des Produkts ist, die wiederum direkt proportional zur Dicke des Produkts ist.
• Durch die fliegend gelagerte Blattfeder am Greifersitz kann erfindungsgemäß in Abhängigkeit von der Dicke eines Druckprodukts auf einfache Weise eine gewünschte Greifkraft erzeugt werden.
• Der Greifer ist vorzugsweise steif, insbesondere biegesteif ausgebildet.
• Die Öffnungs- und die Schließposition des Greifers bleiben vorzugsweise unabhängig von der Dicke des Druckprodukts im Wesentlichen gleich.
• Weiterhin kann eine mit dem Stützkörper verbundene Stütze vorgesehen sein, an der ein Ende der fliegend gelagerten Blattfeder befestigt ist.
• Die Blattfeder kann bezüglich der Stütze bewegbar ausgebildet sein, so dass die effektive Länge der Blattfeder verstellbar ist.
• Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Blattfeder wenigstens an ihrem freien Ende segmentiert ist.
• Die Blattfeder ist vorzugsweise als eine einzige, durchgehende Blattfeder ausgebildet und kann in der Mitte abgewinkelt sein. Insbesondere kann sie einen gegenüber einem Stützabschnitt abgewinkelten Endabschnitt aufweisen.
• Auf diese Weise kann ein zuverlässiges Erfassen von Druckprodukten unabhängig von deren Dicke gewährleistet werden.
• Ein erfindungsgemäßer Zylinder zum Transport von Druckprodukten umfasst einen Zylinderkörper, einen relativ zum Zylinderkörper bewegbaren Greifer und einen mit dem Zylinderkörper verbundenen Greifersitz, wobei der Greifer und der Greifersitz zusammenwirken, um Druckprodukte zu erfassen und/oder zu halten, und wobei der Greifersitz eine fliegend gelagerte Blattfeder aufweist.
• Der Greifer ist vorzugsweise relativ zum Zylinderkörper drehbar und steif ausgebildet.
• Die fliegend gelagerte Blattfeder ist an einem Ende mit dem Zylinderkörper verbunden. Für die Blattfeder ist vorzugsweise eine Stütze vorgesehen, die eine Stützfläche aufweist. Die Blattfeder ist vorzugsweise relativ zur Stützfläche bewegbar, so dass die effektive Länge der Blattfeder und damit ihre Steifigkeit einstellbar ist.
• Die Blattfeder ist vorzugsweise an ihrem ungestützten Ende segmentiert, um Ungleichmäßigkeiten bezüglich der Dicke eines Druckprodukts über dessen Breite auszugleichen, wenn z. B. ein Druckprodukt auf einer Seite mehr Seiten enthält als auf der anderen Seite. Bei der Blattfeder kann es sich jedoch um eine einzelne, durchgehende Blattfeder handeln.
• Die Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen in Zusammenhang mit den beigefügten, nachfolgend aufgeführten Zeichnungen näher erläutert.
• Es zeigen:
• Fig. 1 eine schematische Teil-Seitenansicht des erfindungsgemäßen Greifers und Zylinders, wobei sich der Greifer in der geöffneten Position befindet,
• Fig. 2 eine schematische Teil-Seitenansicht des erfindungsgemäßen Greifers und Zylinders, wobei sich der Greifer im Übergang zwischen der geöffneten und der geschlossenen Position befindet und gerade das Druckprodukt kontaktiert,
• Fig. 3 eine schematische Teil-Seitenansicht des erfindungsgemäßen Greifers und Zylinders, wobei sich der Greifer in der geschlossenen Position befindet,
• Fig. 4 eine perspektivische Draufsicht einer Ausführungsform der in Fig. 1 gezeigten Blattfeder,
• Fig. 5 eine weitere Ausführungsform der in Fig. 1 gezeigten Blattfeder und
• Fig. 6 eine Stützvorrichtung zum Einstellen der Steifigkeit der Blattfeder.
• Fig. 1 zeigt einen Zylinder 8, z. B. einen Übergabezylinder in einem Falzapparat einer Druckmaschine, der einen Zylinderkörper 10 mit einer Umfangsoberfläche 12 umfasst. Der Zylinder 8 dreht sich in eine Richtung 6. Ein Greifer 20 ist drehbar in einem Schwenkpunkt 22 gelagert, der am Zylinderkörper 10 angeordnet ist und relativ zum Zylinderkörper 10 drehbar ist. Der Greifer 20 umfasst einen fliegend gelagerten Greiferarm 24 mit einem Greiferfinger 26, der relativ zum Greiferarm 24 abgewinkelt sein kann. Unterhalb des Greiferfingers 26 befindet sich eine fliegend gelagerte Blattfeder 30, die an einem Ende fest an einer am Zylinderkörper 10 angeordneten Halterung 32 angebracht ist. Die Komponenten des Greifers 20 und die Blattfeder 30 können sich in einem in der Zylinderoberfläche 12 gebildeten axialen Spalt befinden. Die Blattfeder 30 umfasst einen Endabschnitt 33, der vorzugsweise radial aus der Oberfläche 12 hervorsteht, und einen Stützabschnitt 34, der bezüglich des Endabschnitts 33 abgewinkelt sein kann.
• Fig. 1 zeigt den Greifer in einer geöffneten Position, in der ein Druckprodukt 40, z. B. eine Signatur, zur Übergabe durch den Zylinder 10 in den zwischen dem Greiferfinger 26 und dem Endabschnitt 33 gebildeten Spalt eingelegt werden kann.
• Wie in Fig. 2 gezeigt ist, kann der Greifer 20 anschließend z. B. mittels einer mit dem Greifer 20 verbundenen und mit einer Kurve zusammenwirkenden, nicht dargestelltem Kurvenrolle um den Schwenkpunkt 22 gedreht werden. In Fig. 2 befindet sich der Greifer 20 im Übergang zwischen der geöffneten Position und einer in Fig. 3 gezeigten geschlossenen Position. Der Greiferfinger 26 kommt in der geschlossenen Position vorzugsweise unabhängig von der Dicke des Druckprodukts 40 immer im Wesentlichen in derselben Position relativ zur Zylinderoberfläche 12 zum Stillstand. Wenn das Druckprodukt 40 dicker als das in Fig. 3 gezeigte Druckprodukt wäre, würde der Endabschnitt 33 der Blattfeder 30 relativ zur Halterung 32 stärker gebogen. Da die Auslenkung größer ist, ist auch die von der fliegend gelagerten Feder ausgeübte Kraft größer, wie es für dickere Produkte für ein sicheres Halten gewünscht ist. Beim Erfassen von dünneren Produkten wird eine geringere Kraft ausgeübt.
• Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform einer einzelnen durchgehenden Blattfeder 30 mit ihrem Endabschnitt 33 und ihrem Stützabschnitt 34. Der Stützabschnitt, der im Betrieb fest an der Halterung 32 angebracht ist, kann relativ zur Halterung 32 z. B. mittels durch Langlöcher 36 im Stützabschnitt 34 befestigten Schrauben oder Muttern 38 bewegt werden. Auf diese Weise ist die effektive Länge der fliegend gelagerten Blattfeder 30 veränderbar, so dass z. B. die Federsteifigkeit einstellbar ist.
• Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform der Blattfeder. Die Blattfeder 130 umfasst einen gemeinsamen Stützbereich 134 mit Endsegmenten 132, 133, die vom Stützbereich 134 weg verlaufen. Die Endsegmente 132, 133 ermöglichen so in vorteilhafter Weise die Anpassung an ungleichmäßige Dicken entlang der Breite eines Druckprodukts. Alternativ kann die Blattfeder auch eine Vielzahl vollständig voneinander getrennter einzelner Segmente umfassen.
• Fig. 6 zeigt, wie die Halterung 32 in eine zweite Position 32A bewegt werden kann, wenn die in Fig. 4 gezeigten Schrauben 38 gelöst werden. Nach der Verstellung können die Schrauben 38 wieder angezogen werden. Liste der Bezugszeichen 6 Drehrichtung des Zylinders
  8 Zylinder
  10 Zylinderkörper
  12 Umfangsoberfläche
  20 Greifer
  22 Schwenkpunkt
  24 Greiferarm
  26 Greiferfinger
  30 Blattfeder
  32 Halterung
  32A zweite Position
  33 Endabschnitt
  34 Stützabschnitt
  36 Löcher
  38 Schrauben
  40 Druckprodukt
  130 Blattfeder
  132 Endsegment
  133 Endsegment
  134 gemeinsamer Stützbereich
  

Claims (10)

1. Greifvorrichtung zum Greifen von Druckprodukten (40) mit einem bezüglich einem Stützkörper (10) bewegbaren Greifer (20) und einem mit dem Stützkörper (10) verbundenen Greifersitz (33, 34), wobei der Greifer (20) und der Greifersitz (33, 34) zusammenwirken, um Druckprodukte (40) zu erfassen und/oder zu halten, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifersitz eine fliegend gelagerte Blattfeder (30) aufweist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (20) steif, insbesondere biegesteif ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (20) eine Öffnungs- und eine Schließposition aufweist, die unabhängig von der Dicke des Druckprodukts (40) im Wesentlichen gleich bleiben.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Stützkörper (10) eine Halterung (32) verbunden ist, mit der die fliegend gelagerte Blattfeder (30) an einem Ende (34, 134) verbunden ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder (30) zur Einstellung der relativen Länge der Blattfeder (30) relativ zur Halterung (32) bewegbar und/oder feststellbar ist.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder (32) wenigstens an ihrem freien Ende segmentiert ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder (30) als eine einzige, durchgehende Blattfeder (30) ausgebildet ist.

8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder (30) abgewinkelt ist und insbesondere einen gegenüber einem Stützabschnitt (34) abgewinkelten Endabschnitt (33) aufweist.

9. Zylinder (8) zum Transport von Druckprodukten (40), gekennzeichnet durch eine Greifvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

10. Druckmaschine, gekennzeichnet durch eine Greifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 oder einen Zylinder nach Anspruch 9.