-
Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine Membran für
eine Werkstückaufnahme
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, wie sie massenweise
in der Optikfertigung bei der Schleif- oder Polierbearbeitung von
Einzellinsen sowie von auf Tragkörpern
gekitteten Linsen Einsatz finden.
-
Derartige Werkstückaufnahmen sind beispielsweise
aus der gattungsbildenden deutschen Norm DIN 58739-2 "Optikfertigung – Spannmittel
für die
Optik – Teil
2: Werkstückaufnahmen
mit Membranen" bekannt.
-
Die 8 zeigt
eine solche Werkstückaufnahme 10,
die an einer lediglich schematisch dargestellten, drehbaren Werkstückspindel 12 montiert
ist, so daß sie
zusammen mit der Werkstückspindel 12 rotieren
kann. An bzw. in der Werkstückaufnahme 10 ist
eine Linse L aufgenommen, die an einer ihrer beiden optisch wirksamen
Flächen 14, 15,
nämlich
ihrer von der Werkstückaufnahme 10 abgewandten
optisch wirksamen Fläche 14 zu
bearbeiten ist. Die Bearbeitung erfolgt hier mittels eines im wesentlichen schalenförmigen Polierwerkzeugs 16,
welches über ein
Adapterstück 18 an
einer lediglich schematisch dargestellten, drehbaren Werkzeugspindel 20 montiert
ist, so daß das
Polierwerkzeug 16 zusammen mit der Werkzeugspindel 20 rotieren
kann.
-
Die Werkstückaufnahme 10 hat
gemäß 8 einen mit der Werkstückspindel 12 drehfest verbindbaren
Grundkörper 22,
der an seinem von der Werkstückspindel 12 abgewandten
Ende eine im wesentlichen kugelkalottenförmige Aussparung 24 aufweist.
Die Aussparung 24 wird in 8 oben
von einem Vorderabschnitt 26 einer gummielastischen Membran 28 begrenzt,
die einen sich außenumfangsseitig
an den Vorderabschnitt 26 über einen Übergangsabschnitt 30 anschließenden hohlzylindrischen
Halsabschnitt 32 aufweist, mittels dessen die Membran 28 an
dem Grundkörper 22 befestigt
ist. Genauer gesagt hat der Halsabschnitt 32 der Membran 28 an
seinem von dem Vorderabschnitt 26 der Membran 28 abgewandten
Ende einen nach radial innen vorspringenden Kragen 34,
der in einer zugeordneten Radialnut 36 des Grundkörpers 22 aufgenommen
ist. In diesem formschlüssigen
Eingriff mit dem Grundkörper 22 wird
der Halsabschnitt 32 der Membran 28 mittels eines
außenumfangsseitig über den
Grundkörper 22 und
die Membran 28 gesetzten Ringteils 38 gehalten,
welches mittels einer Mehrzahl von über den Umfang verteilten Gewindestiften,
von denen in 8 ein Gewindestift 40 gezeigt
ist, am Grundkörper 22 befestigt
ist. Das Ringteil 38 steht in axialer Richtung über den
Vorderabschnitt 26 der Membran 28 vor und dient
somit zugleich der radialspielbehafteten Führung der an bzw. in der Werkstückaufnahme 10 aufgenommenen
Linse L. Die Aussparung 24 im Grundkörper 22 kann schließlich über einen
axial durch den Grundkörper 22 hindurchgeführten Kanal 42 wahlweise
mit Druckluft oder Vakuum beaufschlagt werden.
-
Für
die Schleif- oder Polierbearbeitung auf einer CNC-gesteuerten Optikbearbeitungsmaschine nach
beispielsweise dem sogenannten "Synchrospeed"-Prinzip wird die
Linse L von Hand oder mittels einer automatischen Ladevorrichtung
in die Werkstückaufnahme 10 eingelegt
und durch Relativbewegung der Werkstückspindel 12 bezüglich der
Werkzeugspindel 20 kurz vor das Polierwerkzeug 16 gefahren.
Sodann wird ein flüssiges
Schleif- bzw. Polier-Kühl-
und Spülmittel
zu der zu bearbeitenden optisch wirksamen Fläche 14 der Linse L
zugeführt,
und die Linse L wird gegen das Polierwerkzeug 16 gedrückt, worauf
Werkstückspindel 12 und
Werkzeugspindel 20 sich in einem definierten Drehzahlverhältnis zu
drehen beginnen. Bei dem folgenden Schleif- bzw. Polierprozeß verhindert
das Ringteil 38 ein seitliches Herausgleiten der Linse
L aus der Werkstückaufnahme 10.
Während
des Schleif- bzw. Polierprozesses wird die Linse L angehoben und
mit ihrer zu bearbeitenden optisch wirksamen Fläche 14 gegen das Polierwerkzeug 16 gedrückt, in
dem die Aussparung 24 der Werkstückaufnahme 10 über den
Kanal 42 mit Druckluft beaufschlagt wird. Hierbei wölbt sich der
Vorderabschnitt 26 der Membran 28 in 8 nach oben und kommt flächig an
der in 8 unteren optisch
wirksamen Fläche 15 der
Linse L zur Anlage. Nach Beendigung des eigentlichen Schleif- bzw.
Polierprozesses, d.h. Ausschalten der Spindelantriebe für Werkstück- bzw.
Werkzeugspindel und darauf folgendem Abschalten der Schleif- bzw.
Polier-Kühl- und
Spülmittelzufuhr
wird an die Aussparung 24 der Werkstückaufnahme 10 über den
Kanal 42 ein Vakuum angelegt, infolge dessen die Linse
L mit ihrer optisch wirksamen Fläche 14,
die ggf. am Polierwerkzeug 16 anhängt, von dem Polierwerkzeug 16 weggezogen
wird. Sodann werden Werkstückspindel 12 und
Werkzeugspindel 20 auseinander gefahren. Nun kann die an
der optisch wirksamen Fläche 14 bearbeitete
Linse L aus der Werkstückaufnahme 10 herausgenommen
werden.
-
Bei dem Schleif- bzw. Polierprozeß handelt es
sich um einen sehr dynamischen Vorgang, während dessen die Linse L stark
wechselnd drückender, drehender,
schiebender und walkender Belastung ausgesetzt ist, die eine – wenn im
Rahmen des Radialspiels zum Ringteil 38 auch nur geringfügige – Relativbewegung
zwischen Linse L und Membran 28, genauer gesagt zwischen
der optisch wirksamen Fläche 15 der
Linse L und dem Vorderabschnitt 26 der Membran 28 zur
Folge hat. Aufgrund dieser Relativbewegung kommt es zu einem friktionsbedingten
zonalen Abtrag an der optisch wirksamen Fläche 15 der Linse L,
wobei sogenannte "Abdrücke" entstehen. Diese
Abdrücke
sind insbesondere dann unerwünscht,
wenn die optisch wirksame Fläche 15 der Linse
L bereits fertig bearbeitet und nur noch die optisch wirksame Fläche 14 zu
bearbeiten war.
-
Um solche Abdrücke zu vermeiden, wurden im
Stand der Technik bereits ring- oder scheibenförmige Einlagen aus Stoff oder
Filz verwendet, die auf den Vorderabschnitt 26 der Membran 28 aufgelegt werden
bevor die Linse L in die Werkstückaufnahme 10 eingelegt
wird. Auch wurde es praktiziert, bereits in Endqualität polierte
Teiloberflächen
der Linse L mit einem geeigneten Schutzlack zu versehen, damit an diesen
Teiloberflächen
bei der weiteren Schleif- oder Polierbearbeitung der Linse L keine
Abdrücke
entstehen. Diese Maßnahmen
bedingen jedoch zusätzliche Handhabungs-
bzw. Bearbeitungsschritte und somit einen Mehraufwand, den es insbesondere
bei der Fertigung größerer Stückzahlen
in halb- oder vollautomatischen Prozessen schon aus Kostengründen zu
vermeiden gilt. Entsprechendes gilt natürlich auch für die Nachbearbeitung
von Linsen L zur Beseitigung von Abdrücken.
-
Des weiteren sind im Stand der Technik Werkstückaufnahmen
bekannt, bei denen anstelle einer Membran eine ringförmige Dichtlippe
zum Einsatz kommt. Die 9 zeigt
eine solche Werkstückaufnahme 10', bei der angrenzend
an die im wesentlichen kegelstumpfförmige Aussparung 24' im Grundkörper 22' ein gummielastischer
Dichtlippenring 44' angeordnet,
nämlich
in einen Ringspalt zwischen dem Grundkörper 22' und dem Ringteil 38' eingesetzt ist.
-
Zwar kann bei diesem Stand der Technik
der Dichtlippenring 44' die
an ihrer in 9 oberen
optisch wirksamen Fläche 14 zu
bearbeitende Linse L lediglich am äußersten Rand der in 9 unteren optisch wirksamen
Fläche 15 auflagern,
an dem Abdrücke
unproblematisch sind, weil sie sich außerhalb des sogenannten "freien" Durchmessers der
Linse L, d.h. des optisch funktionellen Teils der Linse L befinden.
Jedoch wird die optisch wirksame Fläche 15 im Bereich
des freien Durchmessers der Linse L während der Schleif- oder Polierbearbeitung
durch Schmutz- und Feuchtigkeitspartikel beeinträchtigt, die der Luftstrom durch den
Kanal 42' mit
sich führt, wenn
die Aussparung 24' der
Werkstückaufnahme 10' zum Anheben
bzw. Anpressen der Linse L gegen das Polierwerkzeug 16 mit
Druckluft beaufschlagt wird.
-
Hinzu kommt bei dieser Werkstückaufnahme 10', daß die Linse
L während
der Schleif- bzw. Polierbearbeitung durch die Druckluftbeaufschlagung
der Aussparung 24' auf
einem Luftkissen aufschwimmt und sich somit nicht mehr mit der Drehzahl
der Werkstückspindel 12 dreht.
Zur Erzielung der geforderten Oberflächenqualitäten ist es aber erforderlich,
daß während des
Bearbeitungseingriffs zwischen der Linse L und dem Polierwerkzeug 16 ein
definiertes Drehzahlverhältnis
besteht. Insofern ist auch eine sichere Drehmitnahme der Linse in
der Werkstückaufnahme
ein weiteres wichtiges Prozeßkriterium.
-
Ferner offenbart die
EP 0 613 756 A1 einen Aufnahmeblock
für optische
Linsen, der einen starren Abschnitt, eine an dem starren Abschnitt
befestigte biegsame Membran und eine verformbare Substanz aufweist,
die von der biegsamen Membran gehalten ist. Bei diesem Stand der
Technik ist die biegsame Membran in der Lage, sich Unregelmäßigkeiten
in der Linsenfläche
anzupassen, wenn die biegsame Membran mit der Linsenfläche in Kontakt
gebracht wird. Gemäß einem
wesentlichen Aspekt dieses vorbekannten Aufnahmeblocks handelt es
sich bei der verformbaren Substanz um ein niedrigschmelzendes Material,
das wahlweise verflüssigt werden
kann, um an unterschiedliche Linsenkrümmungen angepaßt zu werden,
und anschließend
erhärtbar
ist, um der angepaßten
Membran und dem ganzen damit in Kontakt stehenden Teil der Linsenfläche bei
der Bearbeitung stabilen Halt zu geben. Auch bei diesem Stand der
Technik besteht jedoch das Problem, daß es bei der Bearbeitung zu
unerwünschten
Abdrücken
auf der mit der Membran in Kontakt stehenden Linsenfläche kommen
kann.
-
Entsprechendes gilt schließlich für das aus der
DE 84 23 981 U1 bekannte
Aufnahmefutter für die
Aufnahme von optischen Linsen und anderen optischen Bauteilen beim
Feinschleifen und Polieren, das mindestens eine Linsenstützfläche aus
elastischem Material und eine Kanalanordnung zur Zuführung bzw.
Abführung
von Luft oder anderen strömungsfähigen Medien
aus dem Bereich der nicht zu bearbeitenden Linsenrückseite
aufweist. Gemäß einem
wesentlichen Aspekt dieses Stands der Technik hat die Linsenstützfläche mindestens
zwei Stützzonen,
wobei jeder Stützzone
ein eigenes Kanalsystem zugeordnet ist, wodurch es möglich ist,
den Unterstützungsdruck
so auf die Linse zu verteilen, daß bei der Bearbeitung asphärischen
Verbiegungen der Linse erfolgreich entgegengewirkt werden kann.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Membran für
eine Werkstückaufnahme
bereitzustellen, welche die Nachteile des oben geschilderten Stands
der Technik vermeidet.
-
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch
1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte und/oder zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Patentansprüche 2 bis 10.
-
Erfindungsgemäß ist eine Membran für eine Werkstückaufnahme
für die
Schleif- oder Polierbearbeitung von Linsen in der Optikfertigung,
die einen Vorderabschnitt hat, an den sich über einen Übergangsabschnitt ein Halsabschnitt
anschließt,
mittels dessen die Membran an einem Grundkörper der Werkstückaufnahme
festlegbar ist, wobei der Vorderabschnitt der aus einem gummielastischen
Material bestehenden Membran in deren am Grundkörper montierten Zustand eine
Kammer der Werkstückaufnahme
begrenzt, die wahlweise druckbeaufschlagbar ist, um auf ein in der
Werkstückaufnahme
aufgenommenes Werkstück
eine Kraft auszuüben,
derart ausgebildet und wenigstens in einem mittleren Bereich des
Vorderabschnitts mittels einer Armierung ausgesteift, daß bei in
der Werkstückaufnahme
aufgenommenem Werkstück
auch bei Druckbeaufschlagung der Kammer zumindest der mittlere Bereich
des Vorderabschnitts vom Werkstück
beabstandet ist, während
das Werkstück
am oder in der Nähe
des Übergangsabschnitts
zum Halsabschnitt aufgelagert ist.
-
Somit kann etwa im Fall von optischen
Linsen, deren eine optisch wirksame Fläche bereits in Endqualität fertiggestellt
und deren andere optisch wirksame Fläche noch zu bearbeiten ist,
die optische Linse für
die weitere Schleif- oder Polierbearbeitung in der mit der erfindungsgemäßen Membran
ausgerüsteten
Werkstückaufnahme
aufgenommen werden, ohne daß bei
der weiteren Schleif- oder Polierbearbeitung der Linse eine negative
Beeinflussung der bereits fertiggestellten Teiloberfläche der
Linse erfolgen würde.
Da hierbei die Linse am oder in der Nähe des Übergangsabschnitts zum Halsabschnitt an
der Membran aufgelagert ist, während
zumindest der mittlere Bereich des Vorderabschnitts der Membran
von der bereits fertiggestellten Teiloberfläche der Linse beabstandet ist,
findet in einem mittleren Bereich der Linse, der zweckmäßig dem
freien Durchmesser der Linse entspricht, keinerlei Berührung zwischen
der Membran und der fertiggestellten Teiloberfläche der Linse statt, so daß hier auch
keine Abdrücke
entstehen können.
Durch die Armierung im Vorderabschnitt der Membran wird hierbei
selbst bei Druckbeaufschlagung der Membran über die Kammer im Grundkörper der
Werkstückaufnahme
in zuverlässiger
Weise eine Durchbiegung des Vorderabschnitts der Membran verhindert
oder zumindest beschränkt,
so daß zwischen
dem mittleren Bereich der Linse und der Membran stets ein ausreichender,
das Entstehen von Abdrücken
verhindernder Abstand bzw. Spalt verbleibt. Wie oben bereits erwähnt, sind ggf.
am äußersten
Rand der fertigbearbeiteten Teiloberfläche der Linse außerhalb
des freien Durchmessers der Linse entstehende Abdrücke unproblematisch,
zumal die fertige Linse in der Regel ohnehin mit ihrem Rand in eine
Fas sung eingesetzt wird. Im Ergebnis sind beim Einsatz der erfindungsgemäßen Membran
die eingangs angesprochenen zusätzlichen
Maßnahmen
oder zusätzliche
Bearbeitungs- oder Kontrollschritte zur Vermeidung bzw. Beseitigung
von Abdrücken
nicht mehr erforderlich.
-
Darüber hinaus findet bei der erfindungsgemäßen Membran
die Drehmitnahme des Werkstücks vorteilhaft
an dessen Rand statt, an dem die das Werkstück während der Bearbeitung drehmitnehmenden
Reibungskräfte
den größten Hebelarm
bezüglich
der Drehachse der Werkstückaufnahme
haben. Die so erzielte sichere Drehmitnahme des Werkstücks ist
einer guten Bearbeitungsqualität
und einer hohen Prozeßsicherheit
bei der Schleif- oder Polierbearbeitung förderlich.
-
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lehre
besteht darin, daß diese
sich lediglich auf die Membran, allenfalls auf Bauteile der Werkstückaufnahme
auswirkt, d.h. weitere Bauelemente müssen nicht verändert werden.
Somit können
vorhandene Bearbeitungsmaschinen leicht nachgerüstet werden.
-
Der Patentanspruch 2 gibt an, wie
in einem mittleren Bereich des Werkstücks ein ausreichender Abstand
bzw. Spalt zwischen dem Werkstück
und der Membran durch Abstimmung der Krümmung der Vorderseite der Membran
auf die Werkstückgeometrie
in vorteilhaft einfacher Weise gewährleistet werden kann. Demgemäß kann die
dem in der Werkstückaufnahme
aufzunehmenden Werkstück
zugewandte Vorderseite des Vorderabschnitts der Membran hinsichtlich
ihrer Krümmung
derart auf die Krümmung der
der Vorderseite des Vorderabschnitts der Membran zugewandten Werkstückfläche abgestimmt
sein, daß die
Vorderseite des Vorderabschnitts der Membran (a.) im Fall einer
konvexen oder planen Werkstückfläche eine
konkave Krümmung
aufweist und stärker
gekrümmt
ist als die Werkstückfläche oder (b.)
im Fall einer konkaven Werkstückfläche eine konvexe
Krümmung
hat und schwächer
gekrümmt
ist als die Werkstückfläche oder
(c.) im Fall einer konkaven Werkstückfläche plan ist oder eine konkave Krümmung aufweist.
Hierbei liegt das in der Werkstückaufnahme
aufgenommene Werkstück
am Rand gerade eben auf der Membran auf.
-
Als Alternative oder in Ergänzung zu
der im Patentanspruch 2 angegebenen Ausgestaltung der Membran kann
entsprechend dem Patentanspruch 3 am oder in der Nähe des Übergangsabschnitts
zum Halsabschnitt der Membran eine ringförmige Auflagerstufe für das in
der Werkstückaufnahme
aufzunehmende Werkstück
vorgesehen sein, die über
die dem Werkstück
zugewandte Vorderseite des Vorderabschnitts der Membran vorsteht
und somit in einem mittleren Bereich des Werkstücks für einen ausreichenden Abstand
bzw. Spalt zwischen Werkstück und
Membran sorgt. Selbstverständlich
ist hierbei der Innendurchmesser der Auflagerstufe auf den Außendurchmesser
des Werkstücks
abzustimmen, wobei im Fall einer Linse als Werkstück der Innendurchmesser
der Auflagerstufe zweckmäßig geringfügig größer sein
sollte als der freie Durchmesser der Linse, so daß die Auflagerstufe
die Linse nur auf einer schmalen Ringauflage ganz außen abstützt. Ist
eine solche Auflagerstufe vorgesehen, können die dem Werkstück zugewandte
Vorderseite des Vorderabschnitts der Membran und die der Membran
zugewandte Werkstückfläche auch
krümmungs-
bzw. radienparallel oder in Abhängigkeit
von der Höhe
der Auflagerstufe sogar aufeinander zu gekrümmt ausgebildet sein.
-
Grundsätzlich kann sich die Armierung
im Vorderabschnitt der Membran bis in den Übergangsabschnitt der Membran
hinein erstrecken. Bevorzugt ist jedoch die im Patentanspruch 4
angegebene Ausgestaltung der Membran, gemäß der der Übergangsabschnitt der Membran
einen sich ausgehend von dem Halsabschnitt nach radial innen zum
Vorderabschnitt der Membran hin erstreckenden unausgesteiften Bereich
aufweist. Dieser unausgesteifte Bereich des Übergangsabschnitts der Membran
ermöglicht
bzw, gewährleistet
nämlich
auf einfachere und bessere Weise als der gummielastische, ggf. faltenbalgartig
ausgebildete Halsabschnitt der Membran axiale und radiale Ausgleichsbewegungen
des am oder in der Nähe
des Übergangsabschnitts
auf der Membran aufgelagerten Werkstücks, die dieses während der
Bearbeitung gezwungenermaßen
ausführen muß, um Fertigungstoleranzen
der beteiligten mechanischen Komponenten sowie etwaige Positionierfehler
auszugleichen. Diese zum Toleranzausgleich im Übergangsabschnitt flexible
Ausgestaltung der Membran eignet sich besonders für Werkstücke, die mit
einer konkaven oder flach konvexen Werkstückfläche in der Werkstückaufnahme
aufzunehmen sind.
-
Nach der Lehre des Patentanspruchs
5 schließt
sich an den Übergangsabschnitt
der Membran auf der vom Halsabschnitt abgewandten Seite ein im wesentlichen
hohlzylindrischer Ringabschnitt aus dem gummielastischen Material
der Membran an, der dazu angepaßt
ist, das in der Werkstückaufnahme
aufgenommene Werkstück
randseitig zu umgeben. Bei geeigneter Wahl der radialen Wandstärke des
Ringabschnitts und entsprechender Durchmesserabstimmung zwischen
dem Ringabschnitt und dem Werkstück
kann der Ringabschnitt durch Druckbeaufschlagung der Membran über die
Kammer der Werkstückaufnahme
zur vereinfachten Aufnahme des Werkstücks spannzangenähnlich aufgespreizt werden.
Sitzt das Werkstück
sodann in der durch den aufspreizbaren Ringabschnitt gebildeten
ringförmigen
Tasche, kann der Ringabschnitt durch Anlegen eines Vakuums an die
Kammer der Werkstückaufnahme
zugespannt und die ringförmige
Tasche somit spannzangenähnlich
geschlossen werden, wobei sich der Ringabschnitt fest an den Rand
des Werkstücks
anlegt.
-
Im Ergebnis ist es z.B. möglich, eine
Linse nach deren Schleifoder Polierbearbeitung mit ihrer bearbeiteten
Fläche
vom Bearbeitungsabschnitt des Polierwerkzeugs abzuziehen, an dem
sie leicht anhaften kann. Auch kann die Linse so vorteilhaft von einem
Halteelement einer Ladevorrichtung nach dem Einlegen der Linse in
die Werkstückaufnahme
abgezogen werden. Dies alles ist einer prozeßsicheren Automation des Lade-
und Entladevorgangs in der Massenfertigung von Linsen förderlich.
-
Darüber hinaus hat der Ringabschnitt
an der Membran auch Vorteile im Hinblick auf die Bearbeitung von
sogenannten "randdünnen" Linsen. Bei deren
Bearbeitung schützt
er nämlich
den Linsenrand vor Randaussprüngen,
die im Stand der Technik gemäß
-
8 dann
entstehen können,
wenn die Linse L randseitig gegen das metallische Ringteil 38 der Werkstückaufnahme 10 schlägt. Der
Ringabschnitt wirkt also auch als Dämpfer gegenüber einem ggf. vorgesehenen
Ringteil der Werkstückaufnahme
und verhindert zudem eine Abnutzung des Ringteils.
-
Bei geeigneter Wahl des Materials
für die
Armierung kann der mittlere Bereich des Vorderabschnitts der Membran
entsprechend dem Patentanspruch 6 allein durch die Armierung ausgebildet
sein, so daß an
dieser Stelle der Membran gummielastisches Material eingespart werden
kann, was auch das Gewicht der Membran verringert.
-
Grundsätzlich kann es sich bei der
Armierung um ein hinreichend eigensteifes Drahtgitter, Kunststoffimplantate
oder dergleichen handeln. Bevorzugt ist es jedoch, wenn, wie im
Patentanspruch 7 angegeben, die Armierung durch ein ggf. vorgeformtes
Blechteil ausgebildet ist.
-
Ein solches Blechteil kann auf einfache
Weise Bestandteil der Membran werden, in dem es an das gummielastische
Material des Vorderabschnitts der Membran anvulkanisiert oder, was
bevorzugt ist, entsprechend dem Patentanspruch 8 in das gummielastische
Material des Vorderabschnitts der Membran einvulkanisiert wird.
Hierbei kann das Blechteil mit einer Mehrzahl von Durchgangsbohrungen
versehen sein, die vom gummielastischen Material der Membran zur
Verankerung des Blechteils durchgriffen werden, wie im Patentanspruch
9 angegeben.
-
Als insbesondere im Hinblick auf
eine gute Verbindung zum gummielastischen Material der Membran vorteilhaft
hat es sich schließlich
erwiesen, das Blechteil gemäß dem Patentanspruch
10 aus einem Leichtmetall wie einer Aluminiumlegierung zu fertigen.
-
Im folgenden wird die Erfindung anhand
bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beigefügten,
teilweise schematischen Zeichnungen näher erläutert, wobei gleiche oder entsprechende
Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind. In den Zeichnungen
zeigen:
-
1 eine
teilweise geschnittene und aufgebrochene Seitenansicht einer Werkstückaufnahme, in
der eine optische Linse zur Schleif- oder Polierbearbeitung aufgenommen
ist, wobei die Werkstückaufnahme
eine Membran nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung
aufweist, die in ihrer Grundstellung gezeigt ist,
-
2 eine
abgebrochene, teilweise geschnittene und aufgebrochene Seitenansicht
der Werkstückaufnahme
gemäß 1, wobei eine Kammer der
Werkstückaufnahme
mit einem Druckmedium wie Druckluft beaufschlagt ist und sich die
Membran in einer gegenüber
der 1 nach oben ausgelenkten
Stellung befindet,
-
3 eine
abgebrochene, teilweise geschnittene und aufgebrochene Seitenansicht
der Werkstückaufnahme
gemäß 1, wobei an die Kammer der
Werkstückaufnahme
ein Vakuum angelegt ist und sich die Membran in einer gegenüber der 1 nach unten ausgelenkten
Stellung befindet,
-
4 eine
abgebrochene, teilweise geschnittene und aufgebrochene Seitenansicht
einer Werkstückaufnahme,
in der eine optische Linse zur Schleif- oder Polierbearbeitung aufgenommen
ist, wobei die Werkstückaufnahme
eine Membran nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung aufweist,
die in ihrer Grundstellung dargestellt ist,
-
5 eine
abgebrochene, teilweise geschnittene und aufgebrochene Seitenansicht
einer Werkstückaufnahme,
in der eine optische Linse zur Schleif- oder Polierbearbeitung aufgenommen
ist, wobei die Werkstückaufnahme
eine Membran nach einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung
hat, die in ihrer Grundstellung gezeigt ist,
-
6 eine
abgebrochene, teilweise geschnittene und aufgebrochene Seitenansicht
einer Werkstückaufnahme,
in der eine optische Linse zur Schleif- oder Polierbearbeitung aufgenommen
ist, wobei die Werkstückaufnahme
eine Membran nach einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung
aufweist, die in ihrer Grundstellung dargestellt ist,
-
7 eine
abgebrochene, teilweise geschnittene und aufgebrochene Seitenansicht
einer Werkstückaufnahme,
in der eine optische Linse zur Schleif- oder Polierbearbeitung aufgenommen
ist, wobei die Werkstückaufnahme
eine Membran nach einem fünften
Ausführungsbeispiel
der Erfindung aufweist, die in ihrer Grundstellung gezeigt ist,
-
8 eine
Schnittansicht einer Werkstückaufnahme
nach dem Stand der Technik, die eine Membran aufweist und in der
eine optische Linse aufgenommen ist, deren in
-
8 obere
optisch wirksame Fläche
mittels eines Polierwerkzeugs bearbeitet wird, und
-
9 eine
Schnittansicht einer Werkstückaufnahme
nach dem Stand der Technik, die anstelle einer geschlossenen Membran
einen offenen Dichtlippenring aufweist und in der eine optische
Linse aufgenommen ist, deren in 9 obere
optisch wirksame Fläche
mittels eines Polierwerkzeugs bearbeitet wird.
-
Gemäß den 1 bis 3 hat
eine Werkstückaufnahme 50,
die der Optikfertigung für
die Schleif- oder Polierbearbeitung von optischen Linsen L aus Glas
oder Kunststoff eingesetzt wird, welche zwei optisch wirksame Flächen 52, 54 aufweisen,
einen wie unter Bezugnahme auf die 8 und 9 beschrieben an einer Werkstückspindel
(nicht dargestellt) einer ggf. CNC-gesteuerten Bearbeitungsmaschine
(ebenfalls nicht gezeigt) montierbaren, vorzugsweise metallischen
Grundkörper 56.
An dem Grundkörper 56 ist
eine Membran 58 unter Zuhilfenahme eines vorzugsweise metallischen
Ringteils 60 festlegbar. Die aus einem gummielastischen
Material wie EPDM, NBR oder dergleichen mit einer Härte nach
Shore A von vorzugsweise 50 – 75
bestehende, bezüglich
der Mittelachse M rotationssymmetrische Membran 58 hat
einen der Linse L zugewandten Vorderabschnitt 62. An den
Vorderabschnitt 62 schließt sich radial außen über einen Übergangsabschnitt 64 ein
Halsabschnitt 66 an, mittels dessen die Membran 58 an
dem Grundkörper 56 festlegbar
ist. Im am Grundkörper 56 montierten
Zustand der Membran 58 begrenzt der Vorderabschnitt 62 der
Membran 58 eine Kammer 68 der Werkstückaufnahme 50 in
dichter Weise nach oben in den 1 bis 3. Die Kammer 68 ist
durch eine im wesentlichen kugelkalottenförmige Aussparung 70 an
der Oberseite des Grundkörpers 56 ausgebildet
und kann über
einen sich axial und mittig durch den Grundkörper 56 hindurch erstreckenden Kanal 72 in
an sich bekannter Weise wahlweise mit einem Druckmedium wie Druckluft
be aufschlagt werden, um auf die in der Werkstückaufnahme 50 aufgenommene
Linse L über
die Membran 58 eine Kraft auszuüben. Über den Kanal 72 kann
auch ein Vakuum an die Kammer 68 angelegt werden. Wesentlich ist,
daß, wie
nachfolgend noch näher
beschrieben werden wird, die Membran 58 derart ausgebildet
und wenigstens in einem mittleren Bereich des Vorderabschnitts 62 mittels
einer Armierung – im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
einem biegesteifen Blechteil 74 – ausgesteift ist, daß bei in
der Werkstückaufnahme 50 aufgenommener
Linse L auch bei Druckbeaufschlagung der Kammer 68 über den
Kanal 72 zumindest der mittlere Bereich des Vorderabschnitts 62 von der
Linse L beabstandet ist bzw. bleibt, während die Linse L am oder in
der Nähe
des Übergangsabschnitts
64 zum Halsabschnitt 66 der Membran 58, d.h. randseitig
aufgelagert ist. Dies verhindert bei der Schleif- oder Polierbearbeitung
der Linse L unerwünschte
Abdrücke
durch die Membran 58 auf der Linse L, genauer deren optisch
wirksamer Fläche 54, und
sorgt für
eine verbesserte Drehmitnahme der Linse L in der Werkstückaufnahme 50.
-
Das Ringteil 60, welches
innenumfangsseitig eine Führungs-
und Stützfläche 76 aufweist,
die auf Höhe
des Randes R der Linse L endet, so daß die Linse L in den Figuren
nach oben noch über
das Ringteil 60 vorsteht, sitzt mit einer Ringschulter 78 auf
einem Absatz 80 des Grundkörpers 56 auf und ist mittels
mehreren gleichmäßig am Umfang
verteilten Gewindestiften 82, die in entsprechende Gewindebohrungen
im Ringteil 60 eingeschraubt sind und nach radial innen über das
Ringteil 60 hinaus in zugeordnete Aussparungen im Grundkörper 56 eingreifen,
am Grundkörper 56 befestigt.
An den Absatz 80 des Grundkörpers 56 schließt sich
radial innen eine Radialnut 84 an, die der Aufnahme eines
ringförmigen
Kragens 86 der Membran 58 dient, der an dem von
dem Vorderabschnitt 62 der Membran 58 abgewandten
Ende des hohlzylindrischen Halsabschnitts 66 der Membran 58 nach
radial innen vorspringt. Da das Ringteil 60 innenumfangsseitig
am Außenumfang
des Halsabschnitts 66 der Membran 58 anliegt, ist der
Kragen 86 der Membran 58 in einem formschlüssigen Eingriff
mit der Radialnut 84 des Grundkörpers 56 gehalten,
so daß die
Membran 58 bei Druckbeaufschlagung der Kammer 68 nicht
mit ihrem Halsabschnitt 66 aus dem Ringspalt zwischen dem Grundkörper 56 und
dem Ringteil 60 herausgezogen wird.
-
Wie in den 1 bis 3 gut
zu erkennen ist, schließt
sich am vom Kragen 86 abgewandten Ende des Halsabschnitts 66 der
Membran 58 der Übergangsabschnitt 64 zum
Vorderabschnitt 62 der Membran 58 an. Dabei hat
der Übergangsabschnitt 64 einen
sich ausgehend von dem Halsabschnitt 66 nach radial innen
zum Vorderabschnitt 62 hin erstreckenden, ringförmigen unausgesteiften
Bereich, d.h. einen Bereich, der nicht durch das Blechteil 74 verstärkt ist.
Durch die somit in diesem Bereich erzielte besondere Flexibilität kann die
Membran 58, genauer deren Vorderabschnitt 62 während der
Polier- oder Schleifbearbeitung besser axiale und radiale Ausgleichsbewegungen
zum Ausgleich mechanischer Toleranzen und/oder Positionierfehler
ausführen.
-
Auf der vom Halsabschnitt 66 der
Membran 58 abgewandten Seite des Übergangsabschnitts 64 schließt sich
ein im wesentlichen hohlzylindrischer Ringabschnitt 88 an,
der ebenfalls aus dem gummielastischen Material der Membran 58 besteht
und dazu angepaßt
ist bzw. derart dimensioniert ist, daß er die in der Werkstückaufnahme 50 aufgenommene Linse
L an deren Rand R umgibt. Der somit auch den Rand R der Linse L
schützende
Ringabschnitt 88 der Membran 58 steht in axialer
Richtung der Werkstückaufnahme 50 jedoch
nicht über
die in den Figuren obere, zu bearbeitende optisch wirksame Fläche 52 der
Linse L vor, um die Schleif- oder Polierbearbeitung der optisch
wirksamen Fläche 52,
die wie eingangs unter Bezugnahme auf die 8 beschrieben erfolgen kann, nicht zu
behindern.
-
Wie die 1 bis 3 veranschaulichen,
kann der Ringabschnitt 88 durch Druckbeaufschlagung oder
-entlastung der Kammer 68 über den Kanal 72 im
Grundkörper 56 bewegt
bzw. elastisch verformt werden. In der in 1 gezeigten Grundstellung umgibt der
Ringabschnitt 88 der Membran 58 den Rand R der
Linse L nur verhältnismäßig locker.
Wird die Kammer 68 über
den Kanal 72 im Grundkörper 56 mit Druckluft
beaufschlagt, so hebt die Druckluft den armierten Vorderabschnitt 62 der
Membran 58 an. Dies ist in 2 dargestellt.
Hierbei spreizt der Ringabschnitt 88 spannzangenähnlich auf,
d.h. seine ursprünglich
im wesentlichen zylindrische Innenumfangsfläche nimmt eine sich zum Vorderabschnitt 62 der
Membran 58 hin im wesentlichen konisch verjüngende Gestalt
an, wodurch das Einlegen der Linse L in die Werkstückaufnahme 50 erleichtert
wird. Wird nun an die Kammer 68 über den Kanal 72 im Grundkörper 56 ein
Vakuum angelegt, so zieht das Vakuum den armierten Vorderabschnitt 62 der
Membran 58 quasi in die Aussparung 70 hinein,
wobei sich die durch den Ringabschnitt 88 gebildete Aufnahmetasche
für die
Linse L spannzangenähnlich
schließt.
Mit anderen Worten gesagt ist hier im Querschnitt betrachtet die
Innenumfangsfläche
des Ringabschnitts 88 bestrebt, um den Übergangsabschnitt 64 der Membran 58 als
Gelenk in Richtung der Mittelachse M zu kippen. In der Folge legt
sich der Ringabschnitt 88 mit seiner Innenumfangsfläche eng
an den Rand R der Linse L an und hält die Linse L somit umfangsseitig
fest. Dieser Effekt kann vorteilhaft zum Abziehen der Linse L von
dem Polierwerkzeug 16 oder einem Sauger einer Linsenladevorrichtung
(nicht dargestellt) genutzt werden.
-
Des weiteren ist die Membran 58 in
der Nähe des Übergangsabschnitts
64 zum Halsabschnitt 66 bzw. zwischen dem Vorderabschnitt 62 und
dem Ringabschnitt 88 auf der vom Halsabschnitt 66 abgewandten
Seite mit einer ringförmigen
Auflagerstufe 90 für
die in der Werkstückaufnahme 50 aufzunehmende
Linse L versehen, die über
eine der Linse L zugewandte Vorderseite 92 des Vorderabschnitts 62 der
Membran 58 vorsteht und somit die der Membran 58 zugewandte
optisch wirksame Fläche 54 der
Linse L von der dazu im dargestellten Ausführungsbeispiel krümmungs- bzw. radienparallel
ausgebildeten Vorderseite 92 des Vorderabschnitts 62 der
Membran 58 im Bereich des freien Durchmessers der Linse L
beabstandet.
-
Wie oben bereits erwähnt, ist
im dargestellten Ausführungsbeispiel
die Armierung des Vorderabschnitts 62 durch ein Blechteil 74 ausgebildet,
welches entsprechend den 1 bis 3 im Querschnitt gekrümmt und
in der Draufsicht gesehen kreisförmig ist.
Das Blechteil 74 besteht vorzugsweise aus einem Leichtmetall
wie einer Aluminiumlegierung und ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
in das gummielastische Material des Vorderabschnitts 62 der
Membran 58 einvulkanisiert, d.h. vollständig vom gummielastischen Material
der Membran 58 umgeben bzw. umschlossen. Wie in den 1 bis 3 zu erkennen ist, ist das Blechteil 74 mit
einer Lochung, d.h. einer Mehrzahl von Durchgangsbohrungen 94 versehen, die
in einem gleichmäßigen Verteilungsmuster über das
Blechteil 74 verteilt und vom gummielastischen Material
der Membran 58 zur besseren Verankerung des Blechteils 74 im
Vorderabschnitt 62 der Membran 58 durchgriffen
sind.
-
Die in den 4 bis 7 gezeigten
Ausführungsbeispiele
unterscheiden sich von dem unter Bezugnahme auf die 1 bis 3 beschriebenen
ersten Ausführungsbeispiel
im wesentlichen hinsichtlich der Ausbildung der Membranen und werden
nachfolgend auch nur insofern beschrieben, wobei zum ersten Ausführungsbeispiel
gleiche oder entsprechende Teile der Membranen der weiteren Ausführungsbeispiele
mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind wie das erste Ausführungsbeispiel,
denen jedoch noch eine 2 für
das zweite Ausführungsbeispiel,
eine 3 für das
dritte Ausführungsbeispiel,
eine 4 für
das vierte Ausführungsbeispiel
sowie eine 5 für
das fünfte
Ausführungsbeispiel
vorangestellt wurde. Zu den 4 bis 6 ist ferner vorab noch anzumerken,
daß hier
zur Vereinfachung der Darstellung die Füh rungs- und Stützfläche 76 des
Ringteils 60 so dargestellt ist als würde sie am gesamten Umfang
des Randes R der Linse L anliegen. Tatsächlich besteht hier aber ein – wenn auch
nur geringfügiges – Radialspiel
zwischen dem Rand R der Linse L und der Führungs- und Stützfläche 76 des
Ringteils 60, damit die Linse L zusammen mit der Membran 258, 358 bzw. 458 Ausgleichsbewegungen
ausführen
kann.
-
Den Ausführungsbeispielen gemäß den 4 bis 7 ist gemein, daß die der in der Werkstückaufnahme 50 aufzunehmenden
Linse L zugewandte Vorderseite 292, 392, 492, 592 des
Vorderabschnitts 262, 362, 462, 562 der
Membran 258, 358, 458, 558 hinsichtlich
ihrer Krümmung
derart auf die Krümmung
der der Vorderseite 292, 392, 492, 592 zugewandten
optisch wirksamen Fläche 54 der
Linse L abgestimmt ist, daß im
Bereich des freien Durchmessers der Linse L stets ein Spalt bzw.
Abstand zwischen der Vorderseite 292, 392, 492, 592 und
der optisch wirksamen Fläche 54 der
Linse L besteht, ohne daß hierfür entsprechend
dem ersten Ausführungsbeispiel
eine Auflagerstufe 90 vorgesehen ist. Dies wird gemäß den in
den 4 bis 7 dargestellten Ausführungsbeispielen
im Fall einer konvexen optisch wirksamen Fläche 54 der Linse L
dadurch erzielt, daß die
Vorderseite 292, 392, 492, 592 des
armierten Vorderabschnitts 262, 362, 462, 562 der
Membran 258, 358, 458, 558 eine
konkave Krümmung
aufweist und stärker
gekrümmt
ist als die optisch wirksame Fläche 54 der
Linse L.
-
Diese Krümmungsabstimmung zwischen der Linsen-
bzw. Werkstückfläche und
der dieser zugewandten Membranvorderseite kann bei anderen Werkstückgeometrien
so erfolgen, daß die
Membranvorderseite im Fall einer planen Werkstückfläche eine konkave Krümmung aufweist,
im Fall einer konkaven Werkstückfläche eine
konvexe Krümmung
hat und schwächer
gekrümmt
ist als die Werkstückfläche oder
im Fall einer konkaven Werkstückfläche plan
ist oder eine konkave Krümmung
aufweist.
-
Bei den in den 4, 5 und 7 dargestellten Ausführungsbeispielen
erstreckt sich das den Vorderabschnitt 262, 362, 562 der
Membran 258, 358, 558 armierende Blechteil 274, 374, 574 bis
in den Übergangsabschnitt 264, 364, 564 zum
Halsabschnitt 266, 366, 566 hinein. Es
gibt hier also keinen sich ausgehend vom Halsabschnitt nach radial
innen zum Vorderabschnitt der Membran hin erstreckenden unausgesteiften
Bereich des Übergangsabschnitts wie
bei dem ersten Ausführungsbeispiel
gemäß den 1 bis 3, so daß diese Membranen 258, 358, 558 insgesamt
steifer sind als die Membran 58 und weniger gut Ausgleichsbewegungen
ausführen
können. Bei
der Membran 458 gemäß 6 ist wiederum eine bessere
Ausgleichsfähigkeit
gegeben, weil ein sich ausgehend vom Halsabschnitt 466 nach
radial innen zum Vorderabschnitt 462 der Membran 458 hin erstreckender
unausgesteifter Bereich am Übergangsabschnitt 464 vorgesehen
ist.
-
Das Ausführungsbeispiel gemäß 5 unterscheidet sich von
allen anderen Ausführungsbeispielen
dadurch, daß der
mittlere Bereich des Vorderabschnitts 362 der Membran 358 allein
durch die Armierung, d.h. das Blechteil 374 ausgebildet
ist, das in diesem Bereich eine geschlossene Fläche bildet. Das Blechteil 374 ist
hier lediglich teilweise, nämlich am
Rand im gummielastischen Material der Membran 358 eingelassen.
Im Randbereich kann das Blechteil 374 ggf. mit hier nicht
gezeigten, sich in axialer Richtung erstreckenden Abkröpfungen
versehen sein, um die formschlüssige
Verankerung im gummielastischen Material der Membran 358 zu
verbessern.
-
Bei dem in 7 dargestellten Ausführungsbeispiel schließlich ist
wiederum ein im wesentlichen hohlzylindrischer, gummielastischer
Ringabschnitt 588 vorgesehen, der sich an den Übergangsabschnitt 564 der
Membran 558 auf dessen vom Halsabschnitt 566 abgewandten
Seite anschließt
und die Linse L am Rand R umgibt. Bei geeignet steifer Ausbildung
des Ringabschnitts 588 kann ggf. das Ringteil 60 oben
axial verkürzt
werden, so daß,
wo erforderlich, eine Führung
der Linse L am Rand R nur noch durch den Ringabschnitt 588 erfolgt
und das Ringteil 60 alleine wie oben beschrieben der Festlegung
der Membran 558 am Grundkörper 56 der Werkstückaufnahme 50 dient.
-
Für
den Fachmann ist ersichtlich, daß den jeweiligen Erfordernissen
entsprechend insbesondere die Maßnahmen gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel
(5) oder dem fünften Ausführungsbeispiel (7) mit den Maßnahmen
der anderen Ausführungsbeispiele
kombiniert werden können.
Auch kann, wie eingangs bereits erwähnt, an der Membran eine Auflagerstufe
für das
Werkstück
vorgesehen sein und zusätzlich
die angesprochene Krümmungsanpassung
zwischen der Werkstückfläche und
der dieser zugewandten Membranvorderseite erfolgen.
-
Es wird eine Membran für eine Werkstückaufnahme
offenbart, die einen Vorderabschnitt hat, an den sich über einen Übergangsabschnitt
ein Halsabschnitt anschließt,
der der Festlegung an einem Grundkörper der Werkstückaufnahme
dient. Der Vorderabschnitt der aus einem gummielastischen Material
bestehenden Membran begrenzt in deren am Grundkörper montierten Zustand eine
Kammer, die wahlweise druckbeaufschlagbar ist, um auf ein aufgenommenes
Werkstück
(Linse) eine Kraft auszuüben.
Erfindungsgemäß ist die
Membran derart ausgebildet und wenigstens in einem mittleren Bereich des
Vorderabschnitts mittels einer Armierung ausgesteift, daß bei aufgenommenem
Werkstück
auch bei Druckbeaufschlagung der Kammer zumindest der mittlere Bereich
des Vorderabschnitts vom Werkstück
beabstandet ist, während
das Werkstück
am oder in der Nähe
des Übergangsabschnitts
aufgelagert ist. Im Ergebnis werden unerwünschte Abdrücke durch die Membran auf dem
Werkstück
vermieden, und eine gegenüber
dem Stand der Technik bessere Drehmitnahme des Werkstücks wird
erzielt.
-
- 10,
10'
- Werkstückaufnahme
- 12
- Werkstückspindel
- 14
- optisch
wirksame Fläche
- 15
- optisch
wirksame Fläche
- 16
- Polierwerkzeug
- 18
- Adapterstück
- 20
- Werkzeugspindel
- 22,
22'
- Grundkörper
- 24,
24'
- Aussparung
- 26
- Vorderabschnitt
- 28
- Membran
- 30
- Übergangsabschnitt
- 32
- Halsabschnitt
- 34
- Kragen
- 36
- Radialnut
- 38,
38'
- Ringteil
- 40,
40'
- Gewindestift
- 42,
42'
- Kanal
- 44'
- Dichtlippenring
- 50
- Werkstückaufnahme
- 52
- optisch
wirksame Fläche
- 54
- optisch
wirksame Fläche
- 56
- Grundkörper
- 58
- Membran
- 60
- Ringteil
- 62
- Vorderabschnitt
- 64
- Übergangsabschnitt
- 66
- Halsabschnitt
- 68
- Kammer
- 70
- Aussparung
- 72
- Kanal
- 74
- Blechteil
(Armierung)
- 76
- Führungs-
und Stützfläche
- 78
- Ringschulter
- 80
- Absatz
- 82
- Gewindestift
- 84
- Radialnut
- 86
- Kragen
- 88
- Ringabschnitt
- 90
- Auflagerstufe
- 92
- Vorderseite
- 94
- Durchgangsbohrung
- 258
- Membran
- 262
- Vorderabschnitt
- 264
- Übergangsabschnitt
- 266
- Halsabschnitt
- 274
- Blechteil
(Armierung)
- 286
- Kragen
- 292
- Vorderseite
- 294
- Durchgangsbohrung
- 358
- Membran
- 362
- Vorderabschnitt
- 364
- Übergangsabschnitt
- 366
- Halsabschnitt
- 374
- Blechteil
(Armierung)
- 386
- Kragen
- 392
- Vorderseite
- 394
- Durchgangsbohrung
- 458
- Membran
- 462
- Vorderabschnitt
- 464
- Übergangsabschnitt
- 466
- Halsabschnitt
- 474
- Blechteil
(Armierung)
- 486
- Kragen
- 492
- Vorderseite
- 494
- Durchgangsbohrung
- 558
- Membran
- 562
- Vorderabschnitt
- 564
- Übergangsabschnitt
- 566
- Halsabschnitt
- 574
- Blechteil
(Armierung)
- 586
- Kragen
- 588
- Ringabschnitt
- 592
- Vorderseite
- 594
- Durchgangsbohrung
- L
- Linse
- M
- Mittelachse
- R
- Rand