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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung strukturierter Schichten aus Siliziumdioxid auf
senkrecht oder geneigt zu einer Substratoberfläche angeordneten Prozessflächen.
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In der Halbleiterprozesstechnologie
erfolgt das Strukturieren planarer, zu einer Substratoberfläche horizontal
angeordneten Prozessflächen
durch photolithographische Verfahren in Verbindung mit selektiven Ätztechniken.
Während
der Prozessierung integrierter Schaltkreise entstehen auf der Substratoberfläche Reliefs
mit einer ausgeprägten
Topographie. Ein solches Relief weist auch zur Substratoberfläche senkrechte
oder geneigte Oberflächen
auf. Im Zuge einer weiteren Verkleinerung (shrinking) der integrierten
Schaltkreise ergibt sich die Notwendigkeit, auch vertikale oder
geneigte Prozessflächen
zu strukturieren, um die Strukturen in ihrer vertikalen Ausdehnung
funktional zu differenzieren. Beispiele dafür sind der Deep-Trench-Kondensator,
der Stapelkondensator, sowie vertikale Transistordesigns. Das Strukturieren
von Reliefs in zur Substratoberfläche senkrechter Richtung ist
durch photolithographische Verfahren nicht unmittelbar möglich.
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Sollen beispielsweise bei der Herstellung
eines Grabenkondensators nur Abschnitte der senkrecht zur Substratoberfläche angeordneten
Seitenwände
eines Grabens mit einer Schicht aus Siliziumdioxid abgedeckt werden,
um am oberen Ende des Grabens einen Kragen auszubilden, geht man
bisher in der Weise vor, dass der Graben im unteren Bereich, der
von der Schicht aus Siliziumdioxid unbedeckt bleiben soll, zunächst mit
einem Füllmaterial aufgefüllt wird.
Auf den frei liegenden Abschnitten der Seitenwände des Grabens kann nun eine
Schicht aus Siliziumdioxid erzeugt werden. Anschließend kann
das Füllmaterial
entfernt werden, um die Seitenwände
im unteren Abschnitt des Grabens wieder freizulegen.
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Im Einzelnen wird so vorgegangen,
dass zunächst
ein Graben in das Substrat eingebracht wird und auf den Seitenwänden des
Grabens ganzflächig ein
Dielektrikum abgeschieden wird. Der so vorbereitete Graben wird
mit einem Füllmaterial,
zum Beispiel Polysilizium, aufgefüllt und das Füllmaterial
anschließend
so weit zurückgeätzt, dass
der Abschnitt der Seitenwand, auf welchem die Schicht aus Siliziumdioxid
abgeschieden werden soll, wieder freigelegt wird. Es wird nun eine
Schicht aus Siliziumdioxid abgeschieden, beispielsweise mit einem
CVD-Verfahren (CVD = chemical vapor deposition). Die Schicht aus
Siliziumdioxid wird anschließend
anisotrop geätzt,
um Anteile der Schicht, welche auf dem Füllmaterial angeordnet sind,
zu entfernen, während
die Schicht an den Seitenwänden
des Grabens unverändert
verbleibt. Der verbleibende Raum kann anschließend zum Beispiel mit Polysilizium
aufgefüllt
werden, um eine elektrische Verbindung der inneren Elektrode des
Grabenkondensators zu einem Transistor herzustellen.
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Soll zunächst der Kragen des Grabenkondensators
hergestellt werden, um beispielsweise selektiv die unteren Abschnitte
des Grabens bearbeiten zu können,
wird in der Weise vorgegangen, dass zunächst über die gesamte Fläche des
Reliefs eine Ätzstoppschicht,
zum Beispiel eine Nitridschicht, abgeschieden wird. Anschließend wird
das Relief mit einem geeigneten Füllmaterial aufgefüllt, zum
Beispiel mit polykristallinem Silizium, und das Füllmaterial
bis zu einer Tiefe zurückgeätzt, die
den Abschnitten der Seitenwände
entspricht, auf denen die Schicht aus Siliziumdioxid abgeschieden
werden soll. In den freigelegten Abschnitten der Seitenwände wird
nun die Ätzstoppschicht
entfernt und auf den freigelegten Flächen das Siliziumdioxid abgeschieden
oder thermisch erzeugt. Das Siliziumdioxid wird anschließend anisotrop
geätzt,
um Abschnitte der Siliziumdioxidschicht, die auf der Oberfläche des
Füllmaterials
angeordnet sind, zu entfernen. Dabei verbleibt das Siliziumdioxid
auf den vertikalen Seitenwänden.
Es erfolgt die Entfernung des Füllmaterials
sowie als letzter Schritt das vollständige Entfernen der Ätzstoppschicht.
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Neben den oben beschriebenen Verfahren zur
Herstellung eines Kragens für
einen Grabenkondensator werden plasmagestützte chemische Dampfphasenabscheideverfahren
(PECVD, plasma enhanced chemical vapor deposition) diskutiert. Dabei
werden auf Oberflächen
eines Reliefs dünne Schichten
erzeugt, deren Dicke auf zur Substratoberfläche geneigten oder senkrechten
Oberflächen
mit zunehmender Tiefe abnimmt. Auf diese Weise können also, ausgehend von der
Substratoberfläche, Abschnitte
der Seitenwände
eines Grabens mit einer Siliziumdioxidschicht bedeckt werden, ohne
dass dazu die unteren Abschnitte des Grabens mit einem Füllmaterial
abgedeckt werden müssen.
Allerdings ist das Auslaufen der erzeugten Schicht in der Tiefe bei
diesen Verfahren nur schwer kontrollierbar. Darüber hinaus weisen solche Schichten
sehr starke Dickenunterschiede zwischen einem Endpunkt in der Tiefe
des Substrats und einem Bereich nahe der Substratoberfläche auf.
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Ebenso wächst bei einer diffusionslimitierten Abscheidung
von Siliziumdioxid mittels Tetraethylorthosilan (TEOS) das Siliziumdioxid
auf zur Substratoberfläche
senkrechten oder geneigten Oberflächen mit gegen die Relieftiefe
abnehmender Rate auf, so dass die Schichtdicke des so erzeugten
Siliziumdioxids in Richtung Relieftiefe abnimmt.
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Der untere Abschluss der Siliziumdioxidschicht
in einem Graben lässt
sich wesentlich genauer einstellen, wenn zur Abscheidung ein inkonformes ALD-Verfahren
(ALD = atomic layer deposition) verwendet wird. Bei ALD-Verfahren
erfolgt die Abscheidung der Vorläuferverbindungen
selbstlimitierend. Dazu werden zunächst auf der Substratoberfläche reaktive
Gruppen bereitgestellt, mit denen eine erste Vorläuferverbindung
chemisch reagieren kann und dadurch auf der Substratoberfläche chemisorbiert wird.
Nachdem sich eine Monolage der ersten Vorläuferverbindung ausgebildet
hat, stoppt die Reaktion, da auf der Substratoberfläche keine
freien reaktiven Gruppen mehr zur Verfügung stehen. Nachdem überschüssige erste
Vorläuferverbindung
abgepumpt worden ist, kann nun eine zweite Vorläuferverbindung eingeleitet
werden, die mit von der ersten Vorläuferverbindung bereitgestellten
reaktiven Gruppen reagieren kann. Es bildet sich also selbstlimitierend eine
zweite Monolage aus, die aus der zweiten Vorläuferverbindung erzeugt worden
ist. Werden nun abwechselnd erste und zweite Vorläuferverbindung
eingeleitet, kann beispielsweise aus Si(NCO)4 oder CH3OSi(NCO)3 als erster
Vorläuferverbindung
und H2O oder O3 als
zweiter Vorläuferverbindung
einer Schicht aus Siliziumdioxid erzeugt werden, wobei die Dicke
der Schicht über
ihre gesamte Ausdehnung sehr genau bestimmt und konstant ist. Läuft die
Chemisorption diffusionskontrolliert ab, beispielsweise beim Erzeugen
einer Schicht aus Siliziumdioxid in Gräben mit hohem Aspektverhältnis, erfolgt
das Wachstum der Monolage ausgehend vom oberen Rand der Seitenwand
des Grabens, also der Substratoberfläche, in Richtung auf das untere
Ende des Grabens. Wird die Chemisorption der Vorläuferverbindung
abgebrochen, ehe sich eine vollständige Monolage ausgebildet
hat, kann die Ausdehnung der Schicht auf die oberen Abschnitte des
Grabens beschränkt
werden. Den Vorteilen des inkonformen ALD-Verfahrens liegt der Nachteil
gegenüber,
dass lange Prozesszeiten in Kauf genommen werden müssen, wenn
Schichten mit größerer Dicke
erzeugt werden sollen.
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R. G. Gordon et al. (MRS Spring Meeting 2002)
berichtet über
ein "katalytisches" Wachstum einer Siliziumdioxidschicht,
wobei Schichtdicken von bis zu 120 Å pro Zyklus erreicht werden.
Dabei wird zunächst
Trimethylaluminium auf einer Substratoberfläche chemisorbiert. Anschließend wird Tris(tert.-butoxy)silanol auf
die Substratoberfläche gegeben,
wobei ein Kettenwachstum eines Siloxans einsetzt. Durch anschließende Vernetzung
der Siloxanketten erfolgt die Ausbildung einer Schicht aus Siliziumdioxid.
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Die bisher bekannten Verfahren zur
Herstellung strukturierter Siliziumdioxidschichten auf senkrecht
oder geneigt zu einer Substratoberfläche angeordneten Prozessflächen umfassen
also entweder eine Kombination von Abscheide- und Ätzprozessen, sind
also sehr aufwendig, oder sie ergeben Schichten aus Siliziumdioxid
von ungleichmäßiger Dicke,
deren Ausdehnung in die Tiefe eines Grabens nur ungenau bestimmt
werden kann. Mit dem inkonformen ALD-Verfahren lassen sich zwar
sehr gleichmäßige Siliziumdioxidschichten
herstellen, deren Ausdehnung definiert gesteuert werden kann. Die
Durchführung
des inkonformen ALD-Verfahrens ist jedoch sehr zeitaufwendig.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung,
ein Verfahren zur Verfügung
zu stellen, mit dem auf einfache Weise und in für eine industrielle Anwendung
geeigneten Zeiträumen
auf zu einer Substratoberfläche geneigten
oder senkrechten Prozessflächen
eine strukturierte Schicht aus Siliziumdioxid mit im Wesentlichen
gleichmäßiger Schichtdicke
erzeugt werden kann, wobei die Schicht, ausgehend von der Substratoberfläche, sich
nur bis zu einer vorgegebenen Bedeckungstiefe erstrecken soll.
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Diese Aufgabe gelöst mit einem Verfahren zur
Herstellung strukturierter Siliziumdioxidschichten auf senkrecht
oder geneigt zu einer horizontalen Substratoberfläche angeordneten
Prozessflächen, wobei
- – in
einem Prozessraum ein Substrat bereitgestellt wird, welches ein
Relief mit zur Substratoberfläche
senkrecht oder geneigt angeordneten Prozessflächen umfasst;
- – in
einem ersten Schritt auf Abschnitten der Prozessflächen, die
sich von der Substratoberfläche bis
zu einer bestimmten Bedeckungstiefe des Reliefs erstrecken, eine
Starterschicht mit durch Hydroxygruppen substituierbaren Abgangsgruppen erzeugt
wird; und
- – in
einem zweiten Schritt auf das Substrat Tris(tert.-butoxy) silanol aufgegeben
wird, wobei selektiv auf der Starterschicht eine Schicht aus Siliziumdioxid
aufgewachsen wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren nutzt das oben
beschriebene "katalytische" Wachstum einer Siliziumdioxidschicht
bei Verwendung von Tris(tert.-butoxy)silanol als reaktiver Verbindung,
um innerhalb von für
eine industrielle Anwendung geeigneten Zeiträumen ein ausreichendes Schichtdickenwachstum
zu erreichen. Ferner wird die Ausdehnung der Siliziumdioxidschicht
dadurch bestimmt, dass nur in den Abschnitten, in denen ein Schichtwachstum stattfinden
soll, eine Starterschicht auf den Prozessflächen bereitgestellt wird. Die
Starterschicht weist Gruppen auf, die durch die Hydroxygruppe des Tris(tert.-butoxy)silanols
substituiert werden können. Wird
auf das Relief Tris(tert.-butoxy)silanol aufgegeben, wird es daher
nur auf den Abschnitten der Prozessflächen gebunden, auf welchen
Abgangsgruppen bereitgestellt sind, während in den anderen Abschnitten
keine Anbindung des Tris(tert.-butoxy)silanols
erfolgt. Es kann daher das Tris(tert.-butoxy)silanol im Überschuss eingesetzt werden,
so dass auf dem gesamten, durch die Starterschicht festgelegten Abschnitt
der Prozessflächen
ein gleichmäßiges Schichtdickenwachstum
stattfindet. Das Tris(tert.-butoxy)silanol wird im Allgemeinen der
Substratoberfläche
als Gas zugeführt,
wobei die Konzentration des Tris(tert.-butoxy)silanols möglichst
so hoch gewählt
wird, das die Reaktion nicht diffusionskontrolliert verläuft. Dadurch
wird ein rasches Wachstum der Siloxanketten erreicht und eine Siliziumdioxidschicht
erhalten, die über
ihre gesamte Ausdehnung eine im Wesentlichen gleichmäßige Schichtdicke
aufweist. Da die Reaktion im Allgemeinen bei erhöhter Temperatur durchgeführt wird,
erfolgt eine rasche Vernetzung der Siloxanketten unter Ausbildung einer
Siliziumdioxidschicht.
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Im Gegensatz zu den diffusionsgesteuerten Dampfphasenabscheidungsverfahren
wird also beim erfindungsgemäßen Verfahren über die
gesamte Ausdehnung der Siliziumdioxidschicht eine gleichmäßige Dicke
der Schicht erhalten. Außerdem
kann durch die Begrenzung der Ausdehnung der Starterschicht der
Abschluss der Siliziumdioxidschicht sehr genau bestimmt werden.
Im Vergleich zum inkonformen ALD-Verfahren sind die Prozesszeiten,
die zur Herstellung einer Siliziumdioxidschicht einer bestimmten
Dicke erforderlich sind, wesentlich geringer.
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Das Wachstum der Siloxanketten bzw.
das Wachstum der Siliziumdioxidschicht nimmt mit fortschreitender
Reaktionsdauer ab. Man nimmt an, dass die Tris(tert.-butoxy)silanolmoleküle zunächst durch
die neu entstandene Schicht bis zur Starterschicht diffundieren
müssen,
um dann in die Siloxanketten eingebaut zu werden. Mit zunehmender Schichtdicke
der erzeugten Schicht nimmt die Dauer, welche die Tris(tert.-butoxy)silanolmoleküle für die Diffusion
benötigen,
zu, so dass die Reaktion verlangsamt wird. Es ist daher günstig, in
bestimmten Zeitabständen,
d. h. wenn das Wachstum der Schicht auf einen bestimmten Wert abgesunken
ist, erneut eine Starterschicht zu erzeugen. Anschließend wird durch
Zuführung
von Tris(tert.-butoxy)silanol das Wachstum der Schicht fortgeführt. Bevorzugt
werden also aufeinanderfolgend der oben beschriebene erste Schritt
der Bereitstellung einer Starterschicht und der zweite Schritt einer
Abscheidung einer Sili ziumdioxidschicht aus Tris(tert.-butoxy)silanol
mehrmals hintereinander ausgeführt.
Der oben beschriebene erste und zweite Schritt ergibt also jeweils
einen Zyklus. Die Anzahl der Zyklen, welche zur Herstellung der
Siliziumdioxidschicht ausgeführt
werden, wird dabei durch die gewünschte
Dicke der Schicht bestimmt. Die Starterschicht wird dabei bevorzugt
so ausgeführt,
dass sie über
alle Zyklen hinweg die gleiche Ausdehnung aufweist, so dass der
untere Abschluss der Siliziumdioxidschicht klar begrenzt werden
kann.
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Die Starterschicht wird bevorzugt
durch Chemisorption einer Reaktivkomponente erzeugt, wobei die Menge
der die Starterschicht bildenden Reaktivkomponente im Prozessraum
auf eine geringere als zur vollständigen Bedeckung der Prozessflächen erforderliche
Menge beschränkt
wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren nutzt bei dieser
Ausführungsform
einen Effekt, wie er auch beim inkonformen ALD-Verfahren genutzt
wird, um eine Schicht nur auf Abschnitten einer Prozessfläche zu erzeugen.
Bei diffusionskontrollierter Reaktionsführung erfolgt die Belegung
der Prozessflächen
mit der Reaktivkomponente beginnend am oberen Rand der senkrechten
oder geneigten Prozessflächen
und setzt sich in Richtung des unteren Randes der Prozessfläche fort.
Die Belegung der senkrechten oder geneigten Prozessflächen beginnt
also an der Substratoberfläche
und setzt sich gerichtet in die Tiefe des Reliefs hinein fort. In
den oberen, der Substratoberfläche
zugewandten Bereichen des Reliefs ergibt sich daher eine vollständige Lage
der Reaktivkomponente, während
in unteren Bereichen nahezu keine Abscheidung der Reaktivkomponente
erfolgt. Ein dazwischen liegender Übergangsbereich, in dem ein Deckungsgradient
vorliegt, weist nur eine, bezogen zur typischen Relieftiefe, geringe
Ausdehnung auf. Eine solche gerichtete, systematische Belegung eines
Reliefs von der Substratoberfläche
in Richtung der Relieftiefe hinein ergibt sich, wenn die Reaktivkomponente
einen geringen Desorptionskoeffizienten aufweist und in gegenüber einer
für eine
vollständige
Bedeckung notwendigen Menge reduzierten Menge angeboten wird.
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Weist die Reaktivkomponente einen
niedrigen Desorptionskoeffizienten auf, so ist die Wahrscheinlichkeit
dafür,
dass ein bereits adsorbiertes Molekül der Reaktivkomponente sich
wieder aus der Schicht entfernt, also desorbiert, sehr gering. Wird nun
im Zuge der Erzeugung der Starterschicht eine Reaktivkomponente
mit einem niedrigen Desorptionskoeffizienten, entsprechend einem
hohen Haftkoeffizienten (sticking coefficient) vorgesehen, so wird ein
auf einer Substratoberfläche
bereitgestelltes Relief von der Substratoberfläche her fortschreitend in die
Tiefe bedeckt. Dabei erfolgt die Bedeckung, abgesehen von einem
kurzen Übergangsbereich,
vollständig
und in gleichmäßiger Schichtdicke.
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Die Reaktivkomponente ist bevorzugt
so ausgebildet, dass sie mit auf der Prozessfläche bereitgestellten Gruppen,
beispielsweise Hydroxygruppen, reagieren kann. Die Reaktivkomponente
kann dadurch chemisch auf der Prozessfläche gebunden werden, so dass
eine Monolage der chemisch gebundenen Reaktivkomponente erhalten
wird. Die Reaktivkomponente ist dabei so ausgebildet, dass nach der
Reaktion mit auf den Prozessflächen
bereitgestellten Gruppen noch Abgangsgruppen erhalten bleiben, welche
durch die Hydroxygruppe des Tris(tert.- butoxy)silanols verdrängt werden
können. Die
Herstellung der Starterschicht entspricht also an sich dem aus dem
inkonformen ALD-Verfahren bekannten Vorgehen.
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Durch die inkonforme Abscheidung
der Starterschicht entfällt
die Notwendigkeit, Abschnitte, die nicht von der Siliziumdioxidschicht
bedeckt werden sollen, zu maskieren, indem beispielsweise diese
Bereiche des Reliefs mit einem Füllmaterial
aufgefüllt werden.
Die Herstellung der strukturierten Siliziumdioxidschicht lässt sich
dadurch wesentlich vereinfachen.
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Die Genauigkeit, mit der eine vorgegebene Bedeckungstiefe
erzielt werden kann, hängt
bei vorgegebenen Prozessparametern von der zu bedeckenden Gesamtfläche der
Starterschicht ab. Je größer die zu bedeckende Gesamtfläche ist, desto geringer ist
die Abhängigkeit
der Bedeckungstiefe von Schwankungen der Menge zugeführter Reaktivkomponente
bzw. der Dauer der Abscheidung der Reaktivkomponente. Je höher die
Dichte der auf der Substratoberfläche angeordneten Strukturen
ist, um so größer wird
auch die Fläche
der Starterschicht, welche mit der Reaktivkomponente bedeckt werden
soll, da das Relief in der horizontalen Ausdehnung zunehmend feiner
und dichter strukturiert wird und zunehmend funktionale Strukturen
an vertikalen Oberflächen
realisiert werden. So steigt beispielsweise bei Speicherchips mit
zunehmender Speicherkapazität die
Anzahl der Grabenkondensatoren pro Flächeneinheit. Die Genauigkeit,
mit welcher der untere Rand eines Kragens aus Siliziumdioxid erzeugt
werden kann, steigt also mit zunehmender Dichte der in einem Speicherchip
pro Flächeneinheit
angeordneten Grabenkondensatoren.
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Für
die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es wesentlich, dass die Ausdehnung der Starterschicht von der
Substratoberfläche in
die Tiefe des Substrats auf einen geringeren Wert beschränkt werden
kann als die maximale Tiefe des Reliefs. Wird die Starterschicht
durch inkonforme Abscheidung der Reaktivkomponente erzeugt, kann
die Menge der Reaktivkomponente über
die dem Prozessraum zugeführte
Menge der Reaktivkomponente beschränkt werden.
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Bei dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird also die Menge der Reaktivkomponente, welche dem Prozessraum
zugeführt wird,
so beschränkt,
dass sie nicht ausreichend ist, um die Prozessflächen vollständig zu bedecken. Nach Zufuhr
der Reaktivkomponente in den Prozessraum werden die vertikalen bzw.
geneigten Prozessflächen
von der Substratoberfläche
her systematisch in Richtung der Relieftiefe bedeckt, wobei die
Abscheidung der Reaktivkomponente durch die zunehmende Verarmung
der Atmosphäre
im Prozessraum zum Erliegen kommt, so dass die Starterschicht die senkrechten
bzw. geneigten Prozessflächen
nur unvollständig
bedeckt. Nach Ausbildung der Starterschicht können noch im Prozessraum vorhandene Reste
der Reaktivkomponente abgepumpt werden bzw. der Prozessraum mit
einem inerten Spülgas
gespült
werden. Anschließend
wird, wie oben beschrieben, Tris(tert.-butoxy)silanol eingeleitet, um eine
Siliziumdioxidschicht auf die Starterschicht aufzuwachsen.
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Die Dosierung der dem Prozessraum
zugeführten
Menge der Reaktivkomponente lässt
sich sehr genau steuern, wenn die dem Prozessraum zugeführte Menge
der Reaktivkomponente mittels Flüssiginjektion
dosiert wird. Die Reaktivkomponente ver dampft im Prozessraum oder
einer dem Prozessraum vorgeschalteten Injektionskammer und gelangt als
Gas auf die senkrechten bzw. geneigten Prozessflächen, um dort chemisorbiert
zu werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Menge der Reaktivkomponente über eine Verweildauer der Reaktivkomponente
im Prozessraum beschränkt.
Bei dieser Ausführungsform
des Verfahrens kann die Menge der dem Prozessraum zugeführten Reaktivkomponente
höher gewählt werden,
als es für
die selektive Bedeckung des durch die Starterschicht vorgegebenen
Abschnittes der Prozessflächen
erforderlich ist. Nach einer bestimmten Verweildauer, die so gewählt ist,
dass nur eine unvollständige
Bedeckung der senkrechten bzw. geneigten Prozessflächen stattgefunden
hat, wird überschüssige Reaktivkomponente
aus dem Prozessraum entfernt, indem diese beispielsweise abgepumpt
oder mit einem inerten Spülgas
aus dem Prozessraum gespült
wird. Anschließend
erfolgt wiederum die Einleitung von Tris(tert.-butoxy)silanol.
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Die Anpassung des erfindungsgemäßen Verfahrens
an verschiedene Typen von Reliefs kann auch über den Kammerdruck erfolgen,
der während des
Abscheidens der Reaktivkomponente in der Prozesskammer herrscht.
So erfordert eine Abscheidung einer inkonformen Starterschicht auf
einem flachen Relief, das Strukturen mit niedrigen Aspektverhältnissen
und/oder einen hohen Anteil zur Substratoberfläche geneigter Prozessflächen aufweist,
für die
gleiche Bedeckungstiefe einen niedrigeren Kammerdruck als eine Abscheidung
auf einem tiefen Relief mit Strukturen mit hohem Aspektverhältnis. Die Strukturen
weisen bevorzugt ein Aspektverhältnis von
größer als
30 auf.
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Um auch bei Substraten mit großem Durchmesser über die
gesamte Substratoberfläche
eine gleichmäßige Bedeckungstiefe,
d. h. eine gleichmäßige Ausdehnung
der Siliziumdioxidschicht zu erreichen, wird die Reaktivkomponente
bevorzugt über eine
im Prozessraum vorgesehene Verteileinrichtung gleichmäßig über die
Substratoberfläche
verteilt zugegeben.
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Die Reaktivkomponente, aus welcher
die Starterschicht erzeugt wird, umfasst bevorzugt Abgangsgruppen,
welche einerseits eine Reaktion mit auf der Prozessfläche bereitgestellten
Gruppen und andererseits mit der Hydroxygruppe des Tris(tert.-butoxy)silanols ermöglicht.
Bevorzugt werden als Reaktivkomponente metallorganische Verbindungen
verwendet. Die Liganden metallorganischer Verbindungen gehen leicht
Austauschreaktionen ein, so dass die metallorganische Verbindung
an die auf der Prozessfläche
bereitgestellten Gruppen, beispielsweise Hydroxygruppen, gebunden
wird. Da metallorganische Verbindungen im Allgemeinen eine größere Anzahl
von Liganden binden können,
stehen auch nach der Absorption der metallorganischen Verbindung
auf der Prozessfläche
noch genügend
Liganden zur Verfügung,
um in einer Austauschreaktion das Tris(tert.-butoxy)silanol zu binden. Ferner werden
eine große
Anzahl an metallorganischen Verbindungen kommerziell angeboten,
so dass sie einfach und meist kostengünstig zugänglich sind.
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Die an ein zentrales Metallatom gebundenen organischen
Liganden sollten leicht ausgetauscht werden können, um eine rasche Reaktion
der metallorganischen Verbindung mit auf der Prozessfläche bereitstehenden
Gruppen bzw. mit der Hydroxygruppe des Tris(tert.-butoxy)silanols
zu ermöglichen.
Bevorzugt ent hält
die metallorganische Verbindung daher ein Metall, welches ausgewählt ist
aus der Gruppe, die gebildet ist Al, Hf, Zr, Ti, Y, La, Ta, Sc,
Ce, Pr, Nd, Gd, Sm und Dy. Geeignete Beispiele sind (Me2N)4M, M = Ti, Zr, Hf, oder β-Diketonate M(thd)3, M
= Y, La. Weitere Beispiele sind Hf-tert.-butoxid, Hf-di-methylamid,
Hf-ethylmethylamid, Hf-diethylamid oder Hf (MMP)4,
Ti (OC2H5)4 oder Ti (OCH(CH3)2)4.
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Wegen ihres hohen Haftkoeffizienten
wird zur Herstellung der Starterschicht bevorzugt ein Trialkylaluminium
als Reaktivkomponente verwendet. Beispiele für geeignete Trialkylaluminiumverbindungen
sind Triethylaluminium oder Trimethylaluminium. Trimethylaluminium
ist besonders bevorzugt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist prinzipiell
zum vertikalen Strukturieren verschiedener Typen von Reliefs geeignet.
In besonderer Weise ist es jedoch zum Strukturieren von Gräben, die
in einem hohen Aspektverhältnis
in einem Substrat ausgebildet sind, geeignet. Gerade in Gräben mit
hohem Aspektverhältnis
erfolgt diffusionsbestimmt die Abscheidung der Reaktivkomponente
ausgeprägt
systematisch von der Substratoberfläche her. Die Ausdehnung eines
Kragens aus Siliziumdioxid am der Substratoberfläche benachbarten Ende des Grabens kann
daher mit hoher Präzision
ausgeführt
werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahren
werden die Gräben
funktional zu Kondensatoren ausgebildet. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
lässt sich
auf einfache Weise ein dielektrischer Kragen aus Siliziumdioxid
erzeugen, so dass die Schritte, welche zur Herstellung eines Grabenkondensators
benötigt werden,
erheb lich verringert werden können.
Die für die
Herstellung von Deep-Trench-Kondensatoren üblicherweise verwendeten Gräben weisen
meist ein Aspektverhältnis
von mehr als 30, bevorzugt mehr als 50 auf. Für die Zukunft ist eine weitere
Steigerung des Aspektverhältnisses
zu erwarten. Unter einem Aspektverhältnis wird das Verhältnis der
Ausdehnung des Grabens in die Tiefe des Substrats, also senkrecht
zur Substratoberfläche,
zur Ausdehnung der Öffnung
des Grabens an der Substratoberfläche verstanden.
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Bei der Herstellung eines Kragens
aus Siliziumdioxid für
einen Grabenkondensator wird auf einem Abschnitt der Prozessfläche beispielsweise
zunächst
aus Trimethylaluminium durch inkonforme Abscheidung eine Starterschicht
erzeugt. Diese Starterschicht wird anschließend durch Reaktion mit dem Tris(tert.-butoxy)silanol
in Aluminiumoxid umgewandelt. Die Aluminiumoxidschicht weist einen
hohe Trap-Dichte auf, weshalb im fertiggestellten Grabenkondensator
parasitäre
Transistoren ausgebildet werden können, die durch eine hohe Leckstromdichte
zu einer vorzeitigen Entladung des Kondensators führen. Bevorzugt
wird daher vor der Abscheidung der Starterschicht zumindest auf
den Prozessflächen eine
Deckschicht aus Siliziumdioxid aufgebracht. Diese Schicht kann beispielsweise
eine Dicke von 1 bis 5 nm aufweisen. Auf der Oberfläche dieser
Siliziumdioxidschicht stehen dann Hydroxygruppen für die Anbindung
der Reaktivkomponente, zum Beispiel Trimethylaluminium, zur Verfügung.
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Die Deckschicht aus Siliziumdioxid
kann beispielsweise mit einem CVD-Verfahren aus SiCl4 und H2O erzeugt werden. Bevorzugt wird die Deckschicht aus
Siliziumdioxid jedoch durch thermische Oxidation erzeugt. In diesem
Fall wird das gesamte Relief. d.h. die Flächen, welche aus Silizium gebildet
werden, mit einer Deckschicht aus Siliziumdioxid ausgekleidet.
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Nach Aufbringen der strukturierten
Siliziumdioxidschicht können
frei liegende Abschnitte der Deckschicht aus Siliziumdioxid entfernt
werden. Diese Schicht lässt
sich beispielsweise durch eine Nassbehandlung mit verdünnter wässriger
Flusssäure entfernen.
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Die Erfindung wird unter Bezugnahme
auf eine beigefügte
Zeichnung näher
erläutert.
Dabei zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung eines möglichen
Mechanismus der Erzeugung einer Schicht aus Siliziumdioxid;
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2 eine
schematische Abfolge von Verfahrensschritten, die beim erfindungsgemäßen Verfahren
durchlaufen werden.
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1 zeigt
einen von R. Gordon et al. vorgeschlagenen Mechanismus für das Wachstum
einer Siliziumdioxidschicht. Auf einer Prozessfläche 1 sind Hydroxygruppen 2 angeordnet,
welche mit Trimethylaluminium als Reaktivkomponente reagieren können. Dabei
werden zwei Methylgruppen des Trimethylaluminium durch die Sauerstoffatome
der Hydroxygruppen 2 ersetzt, wobei pro Molekül Trimethylaluminium
zwei Methanmoleküle
freigesetzt werden. Die Reaktion verläuft bei einem Überschuss
an Trimethylaluminium so lange, bis alle Hydroxygruppen 2 auf
der Prozessfläche 1 abreagiert
haben. Es bildet sich also eine Monolage einer Starterschicht aus, welche
mit den noch am Aluminium gebundenen Methylgruppen Abgangsgruppen
für die
Hydroxygruppen des Tris(tert.-butoxy)silanols aufweist. Nachdem ggf. überschüssiges Trimethylaluminium
aus dem Prozessraum entfernt wurde, wird nun Tris(tert.-butoxy)silanol eingeleitet.
Das Tris(tert.-butoxy)silanol reagiert mit seiner Hydroxygruppe
mit dem Aluminiumatom der Starterschicht, wobei jeweils die am Aluminium
verbliebene Methylgruppe unter Abspaltung eines Moleküls Methan
verdrängt
wird. Wird das Tris(tert.-butoxy)silanol im Überschuss angeboten, können sich
weitere Tris(tert.-butoxy)silanol-Moleküle in die Aluminium-Sauerstoffbindung
einschieben, so dass unter Abspaltung von tert.-Butanol eine Kettenverlängerung
eintritt. Ein wiederholter Einschub von Tris(tert.-butoxy)silanol-Molekülen führt zur
Ausbildung von Siloxanketten auf der Prozessfläche 1. 1B zeigt schematisch die
Anordnung dieser Siloxanketten 3. Die Ketten weisen alle
eine gleiche Ausdehnung auf. Da die einzelnen Tris(tert.-butoxy)silanol-Moleküle jeweils
in die Aluminium-Sauerstoffbindung
an der Prozessfläche 1 eingeschoben
werden, ist das Kettenwachstum gegenüber Schwankungen in der Konzentration
des Tris(tert.-butoxy)silanols über
der Prozessfläche 1 weitgehend
unempfindlich. Die an ein Siliziumatom gebundenen tert.-Butylgruppen
können
thermisch gespalten werden, wobei Isobuten abgespalten wird und
am Silizium eine Hydroxygruppe freigesetzt wird. Der Mechanismus
ist in 1C dargestellt.
Die freigesetzte Hydroxylgruppe kann dann an einem Siliziumatom
einer benachbarten Siloxankette angreifen, so dass unter Abspaltung von
tert.-Butanol eine Vernetzung der Ketten stattfindet. Sind in benachbarten
Siloxanketten Hydroxygruppen freigesetzt, können unter Abspaltung von Was ser
die Ketten ebenfalls vernetzen. Mögliche Mechanismen für die Vernetzung
benachbarter Siloxanketten sind in 1D dargestellt.
Durch die zunehmende Vernetzung wird schließlich eine Schicht aus Siliziumdioxid
erhalten. Da durch die Siliziumdioxidschicht kein Tris(tert.-butoxy)silanol
mehr diffundieren kann, kommt das Kettenwachstum zum Erliegen. Soll
die Schichtdicke weiter erhöht
werden, wird daher erneut eine Monolage aus Trimethylaluminium als
Starterschicht erzeugt, und das Schichtdickenwachstum, wie oben
beschrieben, durch anschließendes
Einleiten von Tris(tert.-butoxy)silanol fortgesetzt.
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2A bis 2E zeigen aufeinanderfolgende
Prozessschritte bei der Herstellung eines Kragens aus Siliziumdioxid
am oberen Abschnitt eines in ein Substrat eingebrachten Grabens.
Ein aus einem Halbleitersubstrat 4 und einer auf dem Halbleitersubstrat 4 angeordneten
Hilfsschicht 5 bestehendes Substrat 6 weist eine
horizontale Substratoberfläche 7 auf,
von der aus sich ein Graben 8 in zur Substratoberfläche 7 senkrechter
Richtung bis zu einer Relieftiefe 9 in das Substrat 6 erstreckt.
Die Grabenwandung 10 bildet zur Substratoberfläche 7 senkrechte Prozessflächen 11.
Zwischen der Substratoberfläche 7 und
der Relieftiefe 9 wird eine Bedeckungstiefe 12 vorgegeben,
bis zu der das durch den Graben 8 gebildete Relief mit
einer im Folgenden auszubildenden Schicht aus Siliziumdioxid bedeckt
werden soll. Die Bedeckungstiefe 12 teilt den Graben 8 in
einen zur Substratoberfläche 7 orientierten
oberen Grabenbereich 13 und einen unteren Grabenbereich 14.
Entsprechend den Grabenbereichen 13, 14 sind obere Abschnitte 15 der
Prozessfläche 11 zwischen
der Substratoberfläche 7 und
der Bedeckungstiefe 12 sowie untere Abschnitte 16 der
Pro zessfläche 11 zwischen
der Bedeckungstiefe 12 und der Relieftiefe 9 angeordnet.
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Der Graben 8 wird zunächst mit
einer dünnen,
ca. 2 nm dicken Deckschicht 17 vollständig ausgekleidet. Die Deckschicht 17 kann
beispielsweise aus Siliziumdioxid bestehen und durch thermische Oxidation
erzeugt werden, wenn das Substrat 6 aus Silizium aufgebaut
ist. Alternativ kann beispielsweise auch ein ALD- oder CVD-Verfahren
angewendet werden, um aus geeigneten Vorläuferverbindungen die Deckschicht 17 aus
Siliziumdioxid zu erzeugen.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird
eine Starterschicht 18 auf den auf der Substratoberfläche 7 und
den oberen Abschnitten 15 angeordneten Abschnitten der
Deckschicht 17 erzeugt. Bedingt durch den hohen Haftkoeffizienten
der Reaktivkomponente wächst
die Starterschicht 18 ausgehend von der Substratoberfläche 7 in
Richtung der Relieftiefe 9. Das Wachsen der Starterschicht 18 in Richtung
der Relieftiefe 9 wird beschränkt. Beispielsweise wird dazu
eine Prozessmenge der Reaktivkomponente beschränkt, so dass die Starterschicht 18 nicht
weiter als bis zur Bedeckungstiefe 12 wächst. Der Abscheideprozess
der Starterschicht 18 kann beim Erreichen der Bedeckungstiefe 12 auch abgebrochen
werden, indem beispielsweise noch im Prozessraum vorhandene Reaktivkomponente
abgepumpt wird.
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Es ergibt sich in beiden Fällen eine
in 2C dargestellte Ausbildung
einer Starterschicht 18. Die Starterschicht 18 erstreckt
sich oberhalb der Bedeckungstiefe 12 als gleichförmi ge Monolage.
Unterhalb der Bedeckungstiefe 12 findet nahezu keine Abscheidung
der Reaktivkomponente statt.
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Nach Abpumpen der Reaktivkomponente aus
dem Prozessraum wird Tris(tert.-butoxy)silanol in den Prozessraum
eingeleitet. Dabei wird das Tris(tert.-butoxy)silanol in einer Konzentration
angeboten, bei der die Ausbildung einer Siloxanschicht 19 nicht
diffusionskontrolliert abläuft.
Der Graben 8 ist also vollständig mit gasförmigem Tris(tert.-butoxy)silanol
ausgefüllt.
Eine Abscheidung des Tris(tert.-butoxy)silanols findet jedoch nur
in den Abschnitten der Prozessfläche 11 statt,
die von der Starterschicht 18 bedeckt werden. Die Ausbildung
der Siloxanschicht 19 erfolgt daher nur im oberen Abschnitt 15 der
Prozessfläche,
während
im unteren Abschnitt 16 des Grabens 8 keine Reaktion
stattfindet. Die Siloxanschicht 19 erstreckt sich also
oberhalb der Bedeckungstiefe 12 gleichförmig und mit gleichmäßiger Schichtdicke.
Unterhalb der Bedeckungstiefe 12 findet kein Schichtdickenwachstum
statt.
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Die Ausbildung einer Starterschicht 18 in
einem ersten Prozessschritt und darauffolgend die Ausbildung einer
Siloxanschicht 19 in einem zweiten Prozessschritt wird
mehrmals wiederholt, so dass die Dicke der im oberen Abschnitt 15 ausgebildeten
Siliziumdioxidschicht bis auf das gewünschte Ausmaß zunimmt.
Man erhält
den in 2E dargestellten
Zustand. Im oberen Abschnitt 15 des Grabens 8 ist durch
wiederholte Abscheidung einer Starterschicht 18 und einer
Siloxanschicht 19 eine Siliziumdioxidschicht 20 erzeugt
worden. Die Schicht 20 besteht nach dem Vernetzen der Siloxanschichten 19 im
Wesentlichen aus Siliziumdioxid, dem geringe Mengen an zum Beispiel
Aluminium beigegeben sind, die aus der Starterschicht 18 ent standen
sind. Typischerweise enthält
die Siliziumdioxidschicht 20 Anteile an Aluminiumionen
im Bereich von ungefähr
1%. Anschließend
wird durch Ätzen
mit verdünnter
Flusssäure
die Deckschicht 17 im unteren Abschnitt 16 des
Grabens 8 entfernt und durch anisotropes Ätzen die
Schicht 20 auf der Substratoberfläche 7 entfernt. Man
erhält
den in 2F dargestellten
Aufbau. Im oberen Abschnitt 15 der Prozessfläche 11 bzw.
des Grabens 8 ist ein aus der Siliziumdioxidschicht 20 gebildeter
Kragen angeordnet, welcher sich mit gleichmäßiger Schichtdicke von der
Substratoberfläche 7 bis
zu einer Bedeckungstiefe 12 erstreckt. Die Siliziumdioxidschicht 20,
welche zum Beispiel mit Aluminiumionen dotiert ist, ist durch eine
Deckschicht 17 aus Siliziumdioxid vom Substrat 6 getrennt.
Im unteren Abschnitt 16 der Prozessfläche 11 im Bereich
des Grabens 8 zwischen der Bedeckungstiefe 12 und
der Relieftiefe 9 ist die Wandung des Grabens 8 wieder
freigelegt. Aus dem in 2F dargestellten
Aufbau kann nun in üblicher
Weise in weiteren Abschnitten ein Kondensator aufgebaut werden,
indem zum Beispiel in den unteren Abschnitten 16 das Halbleitersubstrat 4 durch
Gasphasendotierung selektiv dotiert wird. Das so erzeugte dotierte
Gebiet entspricht in der Anwendung bei der Herstellung von DT (Deep Trench)-DRAM-Speicherzellen einem
niederohmigen Anschluss einer äußeren Elektrode
(buried plate). Nachdem in den unteren Abschnitten 16 ein
Dielektrikum abgeschieden worden ist, kann der verbleibende Innenraum
des Grabens 8 zum Beispiel mit hochdotiertem Polysilizium
aufgefüllt
werden, um eine Gegenelektrode zu erhalten. Der schematische Aufbau
eines derartigen Grabenkondensators ist in 2G dargestellt. Durch Gasphasendotierung
sind dotierte Bereiche 21 im Halbleitersubstrat 4 erhalten worden,
welche die äußere Elektrode
des Kondensators bilden. Auf den dotierten Bereichen 21 ist
eine Schicht 22 eines Dielektrikums angeordnet, das sich unterhalb
des Kragens 23 entlang der Wandung erstreckt. Der verbleibende
Raum wird mit hochdotiertem Polysilizium aufgefüllt, um eine Gegenelektrode 24 zu
erhalten. Die Gegenelektrode 24 kann in folgenden Arbeitsschritten
mit einem Transistor (nicht dargestellt) verbunden werden, um den
Ladungszustand des Grabenkondensators zu steuern.
-
- 1
- Prozessfläche
- 2
- Hydroxygruppen
- 3
- Siloxanketten
- 4
- Halbleitersubstrat
- 5
- Hilfsschicht
- 6
- Substrat
- 7
- Substratoberfläche
- 8
- Graben
- 9
- Relieftiefe
- 10
- Grabenwandung
- 11
- senkrechte
Prozessfläche
- 12
- Bedeckungstiefe
- 13
- oberer
Grabenbereich
- 14
- unterer
Grabenbereich
- 15
- obere
Abschnitte
- 16
- untere
Abschnitte
- 17
- Deckschicht
- 18
- Starterschicht
- 19
- Siloxanschicht
- 20
- Siliziumdioxidschicht
- 21
- dotierte
Bereiche
- 22
- Dielektrikum
- 23
- Kragen
- 24
- Gegenelektrode