DE10248972A1 - Verfahren zum Prüfen von Münzen und münzähnlichen Gegenständen sowie ein Münzprüfer hierfür - Google Patents

Verfahren zum Prüfen von Münzen und münzähnlichen Gegenständen sowie ein Münzprüfer hierfür Download PDF

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Abstract

Verfahren zum Prüfen von Münzen oder münzähnlichen Gegenständen, wobei eine Münze kontinuierlich durch eine Abtastvorrichtung geführt wird und dabei das Prägeprofil der Münze erfasst wird unter Bildung eines Signalverlaufes, dieser in eine Oberwellen-Charakteristik umgeformt und letztere ausgewertet wird. Ferner ein Münzprüfer mit einem Münzlauf, einer Abtastvorrichtung eines Münzprofils, Speichermitteln zur Aufnahme eines Signalverlaufes, Signalverarbeitungsmitteln mit Rechnermitteln zur Umformung des Signalverlaufes in eine Oberwellen-Charakteristik sowie Auswertemittel zur Bewertung der Charakteristik und zur Erzeugung eines "Münze echt"-Signals.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen von Münzen oder münzähnlichen Gegenständen nach den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1, sowie einen Münzprüfer zur Durchführung des vorgenannten Verfahrens nach den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 13.
  • Zur Unterscheidung zwischen echten Münzen oder münzähnlichen Gegenständen, wie beispielsweise Wertmarken oder sogenannte "Tokens", einerseits und Falsifikaten oder Fremdmünzen andererseits werden nach dem Stand der Technik elektronische Münzprüfer, insbesondere in Verkaufs- und Geldwechselautomaten, eingesetzt.
  • Solche elektronischen Münzprüfer beruhen oft auf einer ausgefeilten induktiven Messtechnik, mit der die Unterscheidung der verschiedenen Münzen und Wertmar ken im Allgemeinen problemlos möglich ist. Jedoch treten immer häufiger auch solche Falsifikate oder Fremdmünzen auf, die mit dieser üblicherweise verwendeten Messtechnik nur sehr schwer oder gar nicht unterscheidbar sind, etwa wenn für die Falsifikate Blei, Zinn oder deren Legierungen verwendet werden oder die Falsifikate so gegossen oder aufgeprägt sind, dass sie selbst im optischen Erscheinungsbild vom Original kaum noch zu unterscheiden sind, insbesondere wenn auch die Farbe durch einen entsprechenden Farbauftrag nachgebildet wurde.
  • Aus der Deutschen Offenlegungsschrift 100 51 009 A1 wird vorgeschlagen, diese Probleme dadurch zu lösen, dass im Münzautomaten das Prägebild einer eingeworfenen Münze fotografisch durch einen Bildempfänger erfasst wird und mit vorgegebenen Bilddaten verglichen wird, um daraus auf die Echtheit der Münze oder das Vorhandensein eines Falsifikates zu schließen.
  • Ausgehend von der optischen Erfassung des Bildes der Münzprägung wohnt diesem vorgeschlagenen Verfahren jedoch weiterhin der Nachteil inne, dass das Prägebild einer Münze oder eines münzähnlichen Gegenstandes durch eine optische Täuschung realisiert sein kann, etwa durch entsprechenden Farbauftrag auf einer geprägten Falschmünze.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Prüfen von Münzen oder münzähnlichen Gegenständen sowie einen Münzprüfer hierfür anzugeben, welcher in einfacher und kostengünstiger Weise eine zuverlässige Unterscheidung zwischen Falsifikaten einerseits und Münzen oder münzähnlichen Gegenständen andererseits ermöglichen und dabei die Nachteile des genannten Standes der Technik vermei det.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren nach dem Patentanspruch 1 sowie durch einen Münzprüfer nach Patentanspruch 13 gelöst. Das Verfahren weist dabei die folgenden Vorteile auf:
    Dadurch, dass bei der Abtastung der Münze oder des münzähnlichen Gegenstandes das Prägeprofil der Münze erfasst wird, wird die Echtheitsprüfung auf Grundlage der Oberflächenstruktur einer Münze durchgeführt.
  • Durch diese Erfassung des Oberflächenreliefs wird eine Vielzahl von Materialeigenschaften, insbesondere die Schärfe und Detailliertheit des Prägungsprofils in die Prüfung auf Echtheit mit einbezogen, so dass eine Täuschung aufgrund von fotografischer oder farblicher Imitation einer Münze oder eines münzähnlichen Gegenstandes ausgeschlossen wird.
  • So weisen etwa geprägte Imitationen einer Münze aus Blei gegenüber dem Original deutliche Unterschiede in der Schärfe des Prägungsprofils auf, auch wenn das rein optische Erscheinungsbild – auch aus verschiedenen Blickwinkeln – zum Verwechseln ähnlich ist.
  • Dadurch, dass das abgetastete Prägeprofil als Zuordnung von Positionen und Abtastwerten vorliegt, in einer Form, die einen Signalverlauf abhängig von Ort bzw. Zeit darstellt, kann das Prägeprofil rechnerisch mit den Mitteln digitaler Signalverarbeitung weiter bearbeitet werden und auch zur weiteren Verarbeitung einfach zwischengespeichert werden.
  • Dadurch, dass aus diesem Signalverlauf eine Oberwellen-Charakteristik errechnet wird, wird der das Münzprofil repräsentierende Signalverlauf in eine mathe matische Funktion überführt, anhand derer die charakteristischen Übergänge zwischen zwei verschiedenartig geprägten Teilen des Münzprofils gezielt herausgearbeitet sind. Auf diese Weise äußert sich eine kantigere bzw. zackigere Kurvenform im Münzprofil der Originalmünze in einer spezifisch-charakteristischen Kurvenform der vorliegend als Oberwellen-Charakteristik bezeichneten Funktion. Ein direkter Vergleich dieser Oberwellen-Charakteristik mit vorgegebenen Referenzwerten oder -wertefolgen ist gerade bezüglich der Ausgeprägtheit des Münzprofils technisch erheblich ergiebiger als ein direkter Vergleich der die Münzprofile repräsentierenden Signalverläufe.
  • Dadurch, dass die Oberwellen-Charakteristik in vorbeschriebener oder auf andere Weise ausgewertet wird, gelangt das Verfahren in besonders zuverlässiger Weise, und besonders auf die Schärfe der Ausprägung und die Verschiedenheit unterschiedlicher Prägebereiche im Münzprofil abstellend, zur Erzeugung eines eindeutigen Signals, ob eine dem Prüfverfahren unterzogene Münze als echte Münze oder als Falsifikat einzustufen ist. Dementsprechend kann ein Automat, der sich dieses Verfahrens bedient, das Münz-Falsifikat zuverlässig zurückweisen.
  • Die Erfindung nach Patentanspruch 13 weist ihrerseits die folgenden Vorteile auf:
    Dadurch, dass Speichermittel zur Aufnahme der Abtastwerte als Signalverlauf enthalten sind, wird eine einfache Verarbeitbarkeit der erfassten Abtastwerte als Signalverlauf gewährleistet. Insbesondere wird die Weiterverarbeitbarkeit durch Rechnermittel zur digitalen Signalverarbeitung technisch erleichtert.
  • Dadurch, dass in den Signalverarbeitungsmitteln Rechnermittel zur digitalen Verarbeitung des Signalverlaufes zu einer Oberwellen-Charakteristik aufweisen, wird eine Vorrichtung zur Analyse des Signalverlaufs hinsichtlich seiner Oberwellenanteile bereitgestellt und auf diese Weise eine die Oberwellenanteile repräsentierende Funktion dargestellt.
  • Dadurch, dass die Auswerte-Mittel Mittel enthalten zur Erzeugung eines "Echt-" bzw. "Falsch-"Signals können die Auswert-Mittel nicht nur eine Bewertung anhand der Oberwellen-Charakteristik vornehmen, sondern das Ergebnis dieser Be- bzw. Auswertung an einen gegebenenfalls mit dem Münzprüfer verbundenen Automaten oder an andere Systeme weitergeben. Dadurch, dass solche Auswerte-Mittel enthalten sind, wird es ferner ermöglicht, die Oberwellencharakteristik bzw. einer aus dieser ermittelten Bewertungszahl einen Vergleich zu einem Differenzwert bzw. einer Wertefolge, welcher) im System gespeichert sein kann, vorzunehmen, und dementsprechend das "Echt"- bzw. "Falsch"-Signal zu erzeugen.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind nach den jeweils auf die unabhängigen Ansprüche rückbezogenen Patentansprüche möglich und werden im Folgenden kurz erläutert:
    Wird das Verfahren dahingehend vorteilhaft weitergebildet, dass während oder nach der Abtastung der Münze eine Korrekturrechnung durchgeführt wird, welche unterschiedliche Laufzeiten der Münze durch die Abtastvorrichtung normiert, werden unterschiedliche Abtastlängen des Signalverlaufes aufgrund unterschiedlicher (Durch-)Laufzeiten der Münze die Abtastvorrichtung rechnerisch ausgeglichen, so dass unter schiedliche Laufzeiten nicht die Berechnung miteinander vergleichbarer Oberwellen-Charakteristiken verfälschen. Auf diese Weise wird also stets gewährleistet, dass unabhängig von der Geschwindigkeit, mit der die Münze die Abtastvorrichtung passiert, die Oberwellen-Charakteristik-Funktionen verschiedener Münzen mit verschiedenen Passiergeschwindigkeiten stets in den wesentlichen Merkmalen miteinander verglichen werden können.
  • Das Verfahren kann weiterhin dahingehend vorteilhaft ausgebildet werden, dass bei der Auswertung der ermittelten Oberwellen-Charakteristik (im folgenden Synonym: Charakteristik) dadurch bewertet wird, dass auf die Charakteristik-Funktion mindestens in Teilbereichen des Funktionsverlaufes eine oder mehrere der folgenden Metriken in Kombination angewendet werden: Frequenz der maximalen Amplitude der Charakteristik-Funktion, Verhältnis der minimalen und maximalen Amplitude der Charakteristik-Funktion zueinander, Stetigkeit der Charakteristik-Funktion, sowie Summe der Beträge der Amplituden der Charakteristik-Funktion. Es kann dabei auch die Summe der Beträge der Amplituden der Charakteristik-Funktion in einem ersten Teilbereich der Charakteristik zur Summe der Beträge der Amplituden im übrigen Bereich des Funktionsverlaufes der Charakteristik ins Verhältnis gesetzt werden. Dadurch werden praktisch einfach zu ermittelnde und aussagekräftige Bewertungskriterien angegeben, welche anhand der Charakteristik die Oberwellenanteile des Signalverlaufes und somit die Ausgeprägtheit des Prägeprofils und seiner Eigenschaftskontraste in verschiedenen Profilbereichen quantifizieren.
  • Eine besonders vorteilhafte Realisierung des Verfahrens sieht vor, die Ermittlung der Oberwellencharak teristik aus dem Signalverlauf und deren Auswertung laufzeitoptimiert und echtzeitfähig auszugestalten, wobei die zu garantierende Zeitanforderung so zu bemessen ist, dass bei mehreren hintereinander zu überprüfenden Münzen, welche durch die Abtastvorrichtung geführt werden, ein kontinuierlicher Münzlauf zugelassen wird.
  • Echtzeitfähigkeit bedeutet hier, dass im Laufe des Verfahrens gewährleistet sein muss, dass das Prüfungsergebnis, oder definierte Zwischenergebnisse, innerhalb bestimmter Zeitanforderungen garantiert vorliegen. Im vorliegenden Fall ist diese Zeitanforderung klar mit der minimalen Durchlaufzeit der Münze durch das System eingegrenzt.
  • Als praktisches Ergebnis würde somit das Ergebnis der Münzprüfung quasi gleichzeitig mit dem Durchlaufen der Münze durch einen Münzprüfer ermittelt und unmittelbar zur Verfügung stehen. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn das vorliegende Verfahren im Zusammenspiel mit anderen Testverfahren gleichzeitig zur Anwendung kommen soll, und die anderen Testverfahren einen ununterbrochenen, kontinuierlichen Münzlauf zulassen oder erfordern.
  • Wird das Verfahren dahingehend ausgebildet, dass bei der Ermittlung der Oberwellen-Charakteristik aus dem Signalverlauf eine Fast-Fourier-Transformation (FFT) durchgeführt wird, wird ein gängiges Frequenzanalyseverfahren verwendet, für das eine breite Palette von Hardware-Komponenten und Software-Bausteinen zur Verfügung steht. Hierdurch wird die Fehlerbehebung und die stetige Verbesserung bei einem verfahrensgemäß arbeitenden System erleichtert, sowohl im Laufe des Produktlebenszyklus als auch bei der Entwicklung des Systems. Ferner erlaubt die Verwendung der Fast-Fourier-Transformation eine technisch einfache Umsetzung des Verfahrens, wenn die Abtastung nicht nur auf einem Weg erfolgt, beispielsweise nur optisch oder nur magnetisch, sondern zusätzlich auch noch auf einem weiteren Weg, etwa optisch und magnetisch-induktiv oder optisch und kapazitiv, oder optisch mit einem weiteren Licht einer anderen Farbe.
  • Wird das Verfahren dahingehend vorteilhaft weitergebildet, dass die Oberwellen-Charakteristik alternativ zur FFT dadurch ermittelt wird, dass ein fest gespeicherter Referenz-Signalverlauf und/oder ein gleitender Mittelwert von dem aktuellen Münzeinwurf-Signalverlauf, welcher das Prägeprofil der aktuell zu überprüfenden Münze repräsentiert, subtrahiert wird, so wird für die Ermittlung der Oberwellen-Charakteristik eine Lösung gewählt, welche besonders leicht implementierbar ist und insbesondere ressourcenschonend auf Basis üblicher, einfacher 8-Bit-, höchstens 16-Bit-Mikrocontroller erfolgt. Dies ist deswegen besonders vorteilhaft, weil die letztgenannte Methode besonders laufzeiteffizient bei der Ermittlung der Ergebnisse ist. Wichtig ist dies, wenn die Durchführung der FFT eine zu aufwendige Hardware erfordern und/oder die Ermittlung der Ergebnisse insgesamt zu langsam ist. Dabei dient der Referenz-Signalverlauf als Korrekturkurve, durch den ein bekannter oder ausgemessener, konstanter Fehler des Messsystems ausgeglichen werden kann.
  • Die so ermittelte Oberwellen-Charakteristik kann unmittelbar mit den vorgenannten Bewertungskriterien bzw. Metriken bewertet werden, es kann jedoch vorteilhafterweise in einem einfach zu implementierenden, statistischen Abzähl-Verfahren die so vorliegen de Oberwellen-Charakteristik erneut dadurch umgeformt werden, dass bei der bestehenden Oberwellen-Charakteristik (nämlich dem Ergebnis-Signalverlauf der Subtraktion des Referenz-Signalverlaufes von dem aktuellen Münzeinwurf-Signalverlauf) die Abstände der Nulldurchgänge voneinander bestimmt werden und ferner bestimmt wird, wie häufig jeder dieser Abstände auftritt. Hierdurch entsteht eine neue Oberwellen-Charakteristik, welche eine Spektrallinienverteilung ähnlich der vorgenannten Fast-Fourier-Transformation (wie vorstehend beschrieben) darstellt. Diese kann in noch besserer Weise im Rahmen der Auswertung unter Verwendung der vorgenannten Metriken bewertet werden.
  • Dieses Verfahren bietet als solches eine hohe Zuverlässigkeit bei der Bestimmung von echten Münzen oder echten münzähnlichen Gegenständen unter Falsifikaten, wenn die Abtastung auf optischem Wege erfolgt. Die Zuverlässigkeit des Systems kann noch gesteigert werden, indem weitere Abtastverfahren hinzukommen, welche beispielsweise auf magnetisch-induktivem und/oder kapazitivem Wege beruhen.
  • Ein Münzprüfer kann vorteilhaft dahingehend weitergebildet werden, dass durch die Abtastmittel das Münzprofil beider Münzseiten erfassbar ist; dies beispielsweise dadurch, dass ein doppeltes Messsystem/eine doppelte Sensoranordnung vorgesehen ist, welche die Münze von beiden Seiten vermisst. Außerdem kann vorteilhafterweise durch die Abtastmittel auch das Profil des Münzrandes abtastbar sein. Dies kann dadurch erreicht werden, dass ein Messsystem/eine Sensoranordnung der Abtastmittel den Rand der Münze erfasst und somit Riffel oder Randprägungen erkennt.
  • Die Erfindung wird nachstehend anhand mehrerer Figu ren erläutert. Es zeigen:
  • 1 ein Ausführungsbeispiel einer Abtastvorrichtung eines Münzprüfers,
  • 2 die Abhängigkeit der Abtastwerte in Abhängigkeit von dem Abstand zwischen Abtastvorrichtung und Münze,
  • 3 den Zusammenhang zwischen dem Prägeprofil einer Münzprägung und dem bei der Abtastung entstehenden Signalverlauf,
  • 4 unterschiedliche Signalverläufe und Oberwellen-Charakteristiken einer echten Münze, eines Falsifikates gleicher Färbung und Prägung und eines fotografischen Falsifikates im Vergleich,
  • 5 verschiedene Signalverläufe, Referenz-Signalverläufe aus einer gleitenden Mittelwertbildung sowie daraus resultierende Oberwellen-Charakteristiken als Differenz der beiden vorgenannten Signalverläufe, sowie
  • 6 eine Darstellung eines Signalverlaufes, wie er durch die Abtastung des Prägeprofils einer Münze entsteht, sowie drei verschiedene Mittelwertbildungen davon.
  • Wird das Verfahren zum Prüfen von Münzen oder münzähnlichen Gegenständen beispielsweise dadurch ausgelöst, dass eine Münze in einen Automaten eingegeben und damit einem dieses Verfahren durchführenden Münzprüfer zugeleitet wird, so wird zunächst die Münze in ihrer kontinuierlichen Bewegung durch eine Abtastvor richtung, wie sie beispielhaft in 1 dargestellt ist, erfasst.
  • Alternativ zur kontinuierlichen Bewegung, unter der im Rahmen dieser gesamten Anmeldung eine – gegebenenfalls teilweise verlangsamte oder beschleunigte – Bewegung ohne Stillstand der Münze verstanden werden soll, ist es auch denkbar, die Münze in ihrem Lauf durch die Abtastvorrichtung anzuhalten, wonach Lichtquelle und Lichtsensor relativ zur feststehenden Münze bewegt werden. Vorteilhaft ist jedoch die kontinuierliche Bewegung der Münze vorbei an der fest angeordneten Sensorik.
  • Die in 1 dargestellte Abtastvorrichtung ist eine optische. Sie weist eine Lichtquelle 1 sowie einen Lichtsensor 2 auf, wobei das von der Lichtquelle 1 abgestrahlte Licht an der Münze oder dem münzähnlichen Gegenstand 3 reflektiert und im Winkel auf den Sensor 2 zurückgeworfen wird. Für einen solchen Aufbau kommt auch ein handelsüblicher Reflexkoppler in Betracht, soweit er nach dieser vorstehend beschriebenen Form angeordnet ist. Dabei ist eine monochrome Abtastung der Münze hinreichend, kann jedoch durch Bestrahlung und Reflexionsmessung in weiteren Farben erweitert werden. In diesem Zusammenhang ist es weiterhin denkbar, neben dem Idealfall der Abtastung auf der Durchmesserlinie der Münze, mehrere Sensoren in unterschiedlicher Höhe der Lauffläche anzubringen: beispielsweise so neben einer möglichst zentralen Abtastung auch extreme Bereiche, wie sehr nahe am Rand oder sogar auf der Münzkante.
  • In jedem Fall wird die Oberfläche der eingeworfenen Münze in ihrer Bewegung kontinuierlich punktförmig abgetastet und die jeweiligen Messwerte für die Wei terverarbeitung abgespeichert.
  • Von entscheidender Bedeutung bei diesem Abtastverfahren ist, dass nicht etwa das Prägebild der Münze abgetastet wird, sondern auf optischem Wege die Oberflächenstruktur, insbesondere das Prägeprofil der Münze erfasst wird. Dabei ist insbesondere die präzise Erfassung der Profiltiefe des Münzprofils an jedem einzelnen Abtastpunkt von Bedeutung.
  • Anstelle der optischen Erfassung sind in analoger Anwendung auch andere Abtastverfahren, wie induktive oder kapazitive Verfahren, zur Erfassung des Münzprofils und Lieferung der den Signalverlauf bildenden Rohdaten denkbar.
  • 2 zeigt den Zusammenhang zwischen der Intensität des am Lichtsensor 2 in 1 empfangenen Lichtes in Abhängigkeit von dem Abstand zwischen der reflektierenden Oberfläche 3 in 1 (dort ist der vereinfachten Darstellung halber eine Münze ohne Profil gezeigt) und dem Sensor 2 in 1. Auf der Abszisse ist dabei der Abstand, auf der Ordinate die Intensität des empfangenen Lichts in Form der Stromstärke eines elektrischen Signals abgetragen. Dabei ist zu erkennen, dass die Intensität des empfangenen Lichtes in kurzen Entfernungen als hinreichend proportional zum Abstand zum reflektierenden Gegenstand ist. Neben der Profiltiefe, bzw. den Unterschieden in der Profiltiefe in verschiedenen Bereichen des Münzprofils gehen die Materialhelligkeit, die Signalverstärkungen und Dämpfungen des Lichtes durch Brechung und Reflexion an der Oberfläche der Münze in das Signal ein. Der entstehende Signalverlauf ist das Ergebnis des Zusammenwirkens all dieser Effekte, so dass ein bestimmter und typischer Signalverlauf für einen be stimmten Münztyp durch diese Vielheit an Eigenschaften einer Münzoberfläche, insbesondere ihres Münzprofils, entsteht und für die Weiterverarbeitung als besonders vorteilhafte Grundlage dienen kann.
  • Die Auflösung der erfassten Abtast-Messwerte führt in einem Band unterschiedlicher Höhe zum Erfolg. Eine günstige Umsetzung sieht bei einer angenommenen Wegstrecke von 2–3 cm und einer realistischen Anzahl von Messpunkten von 256 eine Auflösung von etwa 0,07 bis 0,12 mm pro Pixel für die Richtung entlang der Münze vor.
  • Für die Auflösung in Richtung der Senkrechten zur Münzoberfläche wird im Idealfall eine maximale Strukturhöhe der Münze von 1 mm bei einer Auflösung von 256 Schritten angenommen, was einer Auflösung von ca. 0,004 mm entspricht. Da die Führung der Münze sowie die Position des Sensor bei einzelnen Geräten voneinander abweichen können, muss hier ein Abstrich gemacht werden. Wenn man mit einem Versatz von wiederum 1 bis 1,5 mm rechnet, verbleibt eine Auflösung von 0,01 mm in der Strukturtiefenmessung.
  • 3 zeigt auf der linken Seite eine Draufsicht einer Münze mit einer Prägung, wobei links unten querschnittartig das Profil der Münzoberfläche entlang der in der Mitte der Münze verlaufenden Schnittlinie dargestellt ist. Zur weiteren Veranschaulichung wird der Idealfall angenommen, dass die an der Abtasteinheit, wie in 1 dargestellt, vorbeigeführte Münze mit einer strukturierten Oberfläche, beispielsweise einer Münzprägung, Messwerte liefert, welche die Profiltiefe an jedem einzelnen Abtastpunkt wiedergeben. In 3 ist rechts dargestellt, wie eine Aneinanderreihung der Messwerte aus der Abtastung einen Sig nalverlauf liefert, welcher im Idealfall der Oberflächenlinie entlang der links dargestellten Schnittlinie bzw. Abtastlinie entspricht. Wie vorstehend dargestellt, ist dieser Signalverlauf jedoch ein Ergebnis eines Zusammenwirkens verschiedener Effekte, so dass der Signalverlauf über die reine Höheninformation hinausgehende Eigenschaften der Münzoberfläche beinhaltet. Der rechts dargestellte Signalverlauf ist dabei eine orts- bzw. zeitabhängige Darstellung der Intensität des empfangenen Signals.
  • Wird nun der, gegebenenfalls zwischengespeicherte, Signalverlauf weiter verarbeitet zu einer weiteren Funktion, welche in vorliegender Patentanmeldung durchgängig als Charakteristik oder als Oberwellen-Charakteristik bezeichnet wird, so wird mit dieser Oberwellen-Charakteristik gezielt der Oberwellenanteil des ursprünglichen Signalverlaufes herausgearbeitet. Damit ist er einem automatischen Auswertevorgang in erheblichem Maße einfacher zugänglich.
  • Eine Gegenüberstellung aus Münzen oder Falsifikaten und davon jeweils erfassten Signalverläufen der jeweiligen Oberfläche und ferner der aus den Signalverläufen jeweils ermittelten Charakteristik zeigt 4 in den entsprechenden Spalten a, b und c.
  • In Zeile I der 4 ist in Spalte a eine echte, geprägte Münze abgebildet. Spalte b derselben Zeile enthält den Signalverlauf als Messkurve, wie sie wie unter 3 beschrieben, entsteht. In diesem Beispiel beträgt die Auflösung entlang der Messlinie an der Münzoberfläche bzw. entlang des Münzdurchmessers 128 Messpunkte. Die Auflösung der Messtiefe, also in Richtung der Senkrechten zur Münzoberfläche, ist auf einen Wertebereich von 256 begrenzt. Damit sind Werte der Messwertauflösung ausgewählt, die in einem für einen elektronischen Münzprüfer moderner Bauart realistischen Bereich liegen.
  • Spalte C der Zeile I in 4 zeigt nun eine Oberwellencharakteristik, die aus dem Signalverlauf in Spalte b der Zeile I durch eine Fourier-Transformation (bzw. Fast-Fourier-Transformation) ermittelt wurde. Durch Einrahmung hervorgehoben ist ein Bewertungsbereich, in dem später die Unterschiede zwischen der Oberwellen-Charakteristik einer echten Münze gegenüber denen von Falsifikaten deutlich unterschiedlich sind. Die Oberwellen-Charakteristik, vorliegend ein Amplitudenspektrum des Signalverlaufes, zeigt deutlich die Ausgeprägtheit der Oberwellenanteile, besonders im eingerahmten Bewertungsbereich. Aus dem Kurvenverlauf ist ersichtlich, dass sich die kantigere bzw. zackigere Kurvenform des Münzprofils der Originalmünze auch im Frequenzspektrum niederschlägt.
  • Zeile II der 4 zeigt in Spalte a eine gefälschte Münze aus einer Bleilegierung, welche durch Bemalen farblich täuschend echt nachgestaltet wurde. Auch hier ist in Spalte der Zeile II der entsprechende Signalverlauf dargestellt.
  • Anhand der Oberwellen-Charakteristik in Spalte c zeigt sich deutlich, besonders im Bewertungsbereich, dass die Oberwellenanteile erheblich geringer sind. Beim direkten Vergleich des Originales und der Fälschung stellt man also anhand der Oberwellen-Charakteristik, vorliegend also anhand der Spektrallinien des Amplitudenspektrums aus der Fourier-Transformation fest, dass die hochfrequenten Oberwellen bei dem Original ausgeprägter präsent sind als der Bereich der niederfrequenten. Dies gilt nicht nur für die Verteilung, sondern vor allem auch in den Amplituden der Frequenz. Dies bestätigt den direkten Vergleich der Signalverläufe des Münzoriginals in Zeile I mit dem Falsifikat in Zeile II, wobei nämlich der Signalverlauf der Originalmünze über den gesamten Querschnitt eine gleichmäßige Verteilung von hochfrequenten Überlagerungen zeigt, während das Signal der Fälschung lediglich an den Rändern steilere Flanken und höherfrequente Anteile zeigt. Es deutet also der Signalverlauf beim Original auf eine feine ausgeprägte Oberflächenstruktur hin. Auch die Reflexionsfähigkeit der echten metallischen Münze wirkt verstärkend auf die Amplitude der hochfrequenten Signalanteile.
  • 4 Zeile III ist besonders deutlicher Weise zu entnehmen, wie gut dieses vorliegende Verfahren trotz – in diesem Ausführungsbeispiel – optischer Erfassungsmethode eine ebene, rein optische Reproduktion einer Münze von einem Original unterscheidet. Eine solche optische Reproduktion kann beispielsweise dadurch entstehen, dass auf eine Metallscheibe geeigneter Materialeigenschaften eine Farbfotografie aufgebracht wird. Deutlich ist in Spalte b zu erkennen, dass schon im erfassten Signalverlauf der Pegel im Vergleich mit dem Original recht gering ist. Ferner weist die in Zeile III Spalte b der 4 dargestellte Signalverlaufs-Kurve einen nur sehr schwachen Anteil an modulierten Oberwellen auf. Dies ist auch in Spalte c derselben Zeile deutlich: im Amplitudenspektrum ist die Grundwelle dominierend mit einem zweiten Anstieg im niederfrequenten Bereich. Der hochfrequente Anteil, welcher die Spektrallinien des Amplitudenspektrums bei der Originalmünze dominiert, fehlt nahezu völlig.
  • Der direkte Vergleich der Ergebnisse aus Zeile I und Zeile III macht zudem deutlich, dass die Grundeigenschaften der Münzoberfläche, wie beispielsweise das Reflexionsvermögen, direkt aus dem Signalverlauf ersichtlich sind, nämlich aus der Amplitude des Signal direkt abzulesen sind. Wird anstelle eines optischen Erfassungssystems beispielsweise ein magnetisch-induktives oder ein kapazitives verwendet, so reicht es aus, in Einzelfällen ein einfaches zusätzliches optisches Kriterium zu verwenden, um eine anderenfalls als echt erkannte Falschmünze auszusondern. Praktisch kann es in einem solchen Fall also genügen, einer Münze ein Messfenster für typisches Reflexionsvermögen zuzuordnen, so dass ein weiteres Entscheidungskriterium zur Verfügung steht.
  • Wie vorstehend beschrieben und ausführlich erläutert, ist vor der tatsächlichen Auswertung die Ermittlung der Oberwellen-Charakteristik aus dem Signalverlauf als Ergebnis der Münzabtastung vorgeschaltet. Insbesondere, wenn die Ermittlung der Oberwellen-Charakteristik auf der Durchführung einer Fourier-Transformation beruht, welche naturgemäß von stetigen und periodischen Signalen ausgeht, ist hier eine Anpassung, d.h. eine Normierung, für die mathematische Berechnung des Amplitudenspektrums (der Spektralverteilung) vorzunehmen.
  • Im Sinne der gesamten vorliegenden Patentanmeldung bezeichnet "Amplitudenspektrum" die Amplituden der Frequenzanteile über das Frequenzspektrum.
  • Insbesondere muss hier die Abtastgeschwindigkeit im Verhältnis zur Bewegung der Münze berücksichtigt werden. Da die Abtastlänge des Signals als Grundfrequenz in die Berechnung der Spektralverteilung eingeht, muss hier bei den zu erwartenden unterschiedlichen Laufzeiten der Münze durch die Abtastvorrichtung eine normierende Korrekturrechnung durchgeführt werden. Solch eine Fourier-Reihe ist beispielsweise als
    Figure 00180001
    darstellbar.
  • In dieser dargestellten Fourier-Transformation wird der Realteil der Eingangswerte auf die Eingangsmessgrößen und der Imaginärteil auf 0 gesetzt. Wird die eindimensionale Abtastung (beispielsweise: monochrom optisch) auf mindestens zwei Dimensionen ergänzt (beispielsweise zwei Farben) so kann die zweite Farbe oder eine resultierende aus einer mehrfarbigen Messung als Imaginärteil angegeben werden. Abhängig von der Kombination der Signale können prägnante, auch farbabhängige Merkmale entstehen, die beispielsweise auch zur eindeutigen Unterscheidung von Bicolormünzen herangezogen werden können. Denkbar ist es auch, die zweite Messkurve von einem Sensor zu erhalten, der entweder hinter oder neben dem ersten angebracht ist. Die damit erzeugten Interferenzsignale können ebenfalls eine zusätzliche, verfeinerte Auswertbarkeit ergeben. Wird nun im nächsten Schritt die Oberwellen-Charakteristik ausgewertet, so erfolgt dies dadurch, dass die die Oberwelligkeit des Signalverlaufes repräsentierende Charakteristik in einem oder mehreren Teilbereichen oder über ihren gesamten Funktionsverlauf zahlenmäßig bewertet wird. Dabei kann eine oder eine Verknüpfung verschiedener Bewertungsmethoden, sogenannter Metriken, angewendet werden.
  • Solche der Bewertung zugrunde liegende Teilbereiche des Funktionsverlaufes der Oberwellen-Charakteristik sind mit den Bewertungsfenstern in Spalte c der 4 angegeben. Die Unterschiedlichkeit der Funktionsverläufe in den Bewertungsfenstern zu beispielsweise im Speicher befindlichen Referenzwerten oder – wertefolgen kann anhand der folgenden Metriken und/oder einer Kombination derselben ermittelt werden:
    • – Frequenz der maximalen Amplitude
    • – minimale und maximale Amplitudenverhältnisse in diesem Bereich
    • – Stetigkeit
    • – Fläche unter dem Signalverlauf (Addition der Amplituden)
    • – Verhältnis der letztgenannten Fläche zur Fläche außerhalb des als Bewertungsfenster angegebenen Teilbereiches.
  • Besonders im praktischen Betrieb scheint die Frequenz der maximalen Amplitude eine bevorzugte Methode, um die Oberwellen-Charakteristik möglichst unabhängig von makroskopischen Strukturen der Prägung bewerten zu können.
  • Ausgehend von dieser ein- oder mehrdimensionalen Bewertung der Oberwellen-Charakteristik wird durch einen Vergleich mit vorab gespeichertem oder durch den Münzprüfer im laufenden Betrieb statistisch "erlernten" Referenzwerten oder -wertefolgen ein Signal erzeugt werden, welches die Echtheit der geprüften Münze anzeigt – oder umgekehrt deren mangelnde Echtheit, so dass eine falsche Münze zurückgewiesen werden kann.
  • Neben der Durchführung einer Fourier-Transformation zur Ermittlung der Oberwellen-Charakteristik aus dem Signalverlauf ist auch, in einer alternativen Ausführungsform des Verfahrens, ein auf ingeneurmäßiger Analyse der Messsignale beruhendes Verfahren durch einfache signaltechnische und statistische Auswertung möglich. Auch hier wird über den Bereich der Messung der Signalverlauf als stetig und als Periode eines wiederkehrenden Signals betrachtet. Der besondere Vorzug des nachfolgend geschilderten Verfahrens ist seine leichte Implementierbarkeit auf Basis üblicher 8-Bit-, maximal 16-Bit-Mikocontrollern. Die Zwischenergebnisse dieses Verfahrens sind in der 5 dargestellt. In Spalte a sind eine echte und eine Falschmünze dargestellt, in Spalte b durch Abtastung ermittelte Signalverläufe, in Spalte c eine durch Mittelwertbildung des Signalverlaufes ermittelte Glättung des jeweiligen Signalverlaufes aus Spalte b, sowie in Spalte d die jeweilige Differenz aus der jeweiligen Subtraktion des gemittelten Signalverlaufes aus Spalte c vom Original-Signalverlauf aus Spalte b.
  • Durch diese einfach zu implementierende Subtraktion des durch gleitende Mittelwertbildung geglätteten Signalverlaufes vom Originalsignal wird im Ergebnis (d.h., als "Ergebnis-Signalverlauf") der Oberwellenanteil herausgearbeitet. Dieser Signalverlauf der Oberwellenanteile kann nun unmittelbar als Oberwellen-Charakteristik interpretiert und vermittels der vorbeschriebenen Metriken direkt bewertet, verglichen und somit bis hin zum Erzeugen des Echtheitssignals ausgewertet werden.
  • Eine Verbesserung dieses Verfahrens sieht jedoch vor, diesen Oberwellen-Signalverlauf ("Ergebnis-Signalverlauf"), wie in 5, Spalte d dargestellt, einer weiteren Bearbeitung zu unterziehen, bevor er nach den vorgenannten Bewertungskriterien ausgewertet wird. Diese Weiterverarbeitung sieht vor, beim ermittelten Oberwellen-Signalverlauf die Nulldurchgänge zu ermitteln und die jeweilige Periodendauer zu berechnen, so dass zusätzlich Informationen über die Frequenzverteilung gewonnen werden können. Dazu werden die Abstände von Nulldurchgang zu Nulldurchgang registriert und jeder ermittelten (Halb)-Periodenzeit ein Zähler zugeordnet, der bei jedem Auftreten eines solchen Wertes inkrementiert wird. Eine zusätzliche Wichtung kann dadurch erreicht werden, dass anstelle der Inkrementierung der Zähler die Amplituden der entsprechenden Halbwelle gleicher (Halb)-Periodenzeit aufaddiert werden. Das Ergebnis dieser Weiterverarbeitung liefert – ähnlich der Fourier-Transformation – eine Spektrallinienverteilung, welche als Oberwellen-Charakteristik interpretiert und der vorgenannten Bewertung und Auswertung anhand der Metriken unterzogen werden kann.
  • Als Varianten des vorstehenden Verfahrens können verschiedene Methoden der gleitenden Mittelwertbildung zur Ermittlung der geglätteten Signalverläufe in 5, Spalte c, angewendet werden. Dies ist in 6 dargestellt. Hier zeigt I den Originalsignalverlauf. II zeigt das Ergebnis einer gleitenden Mittelwertbildung über 20 Werte, III zeigt das Ergebnis einer gleitenden, gewichteten Mittelung über 20 Werte und IV zeigt das Ergebnis einer gleitenden, gewichteten, nachlaufenden Mittelung über 20 Werte. Die letztgenannte Art der Mittelung kommt am ehesten der rechnerischen Abbildung eines optischen Diffusors gleich. Signaltechnisch wird aus dem Originalsignal die Grundwelle und niederfrequente Anteile der Oberwellen des Messsignals herausgearbeitet.
  • Bei der gleitenden Mittelwertbildung wird eine definierte Anzahl K (bspw. 20) vorhergehender Werte in die Mittelung einbezogen. Diese Mittelwertbildung wird über die Folge der erfassten Abtastwerte (dem Signalverlauf) angewandt. Hierdurch entsteht die Glättung. Bei der gleitenden gewichteten Mittelwertbildung wird wie bei der gleitenden Mittelwertbildung nur eine definierte Anzahl K vorhergehender Werte einbezogen, allerdings nicht mit gleichem Gewicht, sondern mit einer Gewichtung in Abhängigkeit des Abstandes zum letzten Wert.
  • Bei der gleitenden, gewichteten, nachlaufenden Mittelung wird wie bei der gewichteten Mittelwertbildung eine Gewichtung, allerdings über K nachlaufende und K vorlaufende Werte vorgenommen. Der Mittelwert steht damit erst K Werte später zur Verfügung. Bei diesen Arten der Mittelwertbildung handelt es sich um geläufige mathematische Operationen.
  • Von erheblicher Bedeutung ist, dass insbesondere das letztgenannte Verfahren zur Bestimmung der Oberwellen-Charakteristik eine entsprechende Implementierung auf heute üblichen Mikrocontrollern und eine Durchführung des Verfahrens nahezu in Echtzeit ermöglicht, wodurch die Bewertungsgrößen nach dem Durchlauf der Münze durch das Abtastsystem direkt zur Verfügung stehen. Dadurch kann dieses Verfahren zum Prüfen von Münzen oder münzähnlichen Gegenständen in Münzprüfern angewendet werden, die aufgrund ihrer bisherigen Messsysteme, oder im Zusammenspiel mit denselben, einen kontinuierlichen Münzlauf zulassen.
  • Die beschriebenen Verfahren der Münzunterscheidung beruhen auf der Analyse von Prägungshöhenlinien von Münzen, dem Prägeprofil, welche durch einen geeigne ten, beispielsweise optischen, Sensor aufgenommen wurden. Dazu werden Methoden vorgestellt, die den Signalverlauf auf Periode, Amplitude und Frequenzspektrum untersuchen. Als Ergebnis stehen Größen bereit, die in Anzahl und Wertebereich leicht durch einfache Messwertfenster, bzw. Annahmebänder zulässiger Messwerte, zur Entscheidungsbildung "Münze passt" oder "Münze passt nicht" beitragen können.
  • Insbesondere ist dieses wirksame, leicht zu realisierende Verfahren als Ergänzung zu vorhandenen Messsystemen geeignet, die die oben beschriebenen Eigenschaften einer Münze nicht erkennen können. Insbesondere kann auch in Verbindung mit anderen optischen Messsystemen eine Verbesserung der Auswertung erreicht und auf andere aufwendige Zusatzmaßnahmen zur Strukturbewertung verzichtet werden.

Claims (20)

  1. Verfahren zum Prüfen von Münzen oder münzähnlichen Gegenständen, wobei eine Münze durch eine Abtastvorrichtung geführt wird, dort die Münzprägung abgetastet wird und verschiedenen Positionen verschiedene Abtastwerte zugeordnet werden, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Abtastung das Prägeprofil erfasst wird, die Zuordnung von Positionen und Abtastwerten als Signalverlauf interpretiert und die Oberwellen-Charakteristik dieses Signalverlaufes ermittelt wird, sowie ferner diese Charakteristik ausgewertet wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine unterschiedliche Laufzeiten der Münze normierende Korrekturrechnung durchgeführt wird.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Auswertung der ermittelten Charakteristik eine Auswahl der folgenden Metriken auf die Charakteristik mindestens bereichsweise angewendet wird: – Frequenz der maximalen Amplitude – Verhältnis der minimalen und maximalen Amplitude zueinander – Stetigkeit – Summe der Beträge der Amplituden.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Auswertung der ermittelten Charakteristik das Verhältnis von der Summe der Beträge der Amplituden in einem ersten Bereich der Charakteristik zur Summe der Beträge der Amplituden im übrigen Bereich der Charakteristik gebildet wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung der Oberwellen-Charakteristik und deren Auswertung während eines Münzdurchlaufs ausgeführt werden.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Ermittlung der Oberwellen-Charakteristik eine Fast-Fourier-Transformation (FFT) durchgeführt wird.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Ermittlung der Oberwellen-Charakteristik ein gleitender Mittelwert von dem aktuellen Münzeinwurf-Signalverlauf subtrahiert wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der gleitende Mittelwert gewichtet gebildet wird.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der gleitende Mittelwert nachlaufend gebildet wird.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Ermittlung der Oberwellen-Charakteristik zusätzlich die Abstände der Nulldurchgänge des Ergebnis- Signalverlaufes der Subtraktion bestimmt werden, sowie deren jeweilige Häufigkeit.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtastung auf optischem Wege erfolgt.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtastung auf magnetisch-induktivem und/oder kapazitivem Wege erfolgt.
  13. Münzprüfer mit einem Münzlauf, einer Abtastvorrichtung zur Erfassung einer Münzprägung, Signalverarbeitungsmitteln und Mitteln zum Erzeugen eines "Echt"-Signals, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtastvorrichtung Mittel zum Abtasten des Münzprofils aufweist, Speichermittel zur Aufnahme der Abtastwerte als Signalverlauf enthalten sind, die Signalverarbeitungsmittel Rechnermittel zur digitalen Verarbeitung des Signalverlaufes in eine Oberwellen-Charakteristik aufweisen und die Auswerte-Mittel Mittel enthalten zur Erzeugung des "Echt"-Signals anhand der Oberwellen-Charakteristik.
  14. Münzprüfer nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtastmittel eine Lichtquelle und einen Lichtsensor enthalten.
  15. Münzprüfer nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass durch die in den Signalverarbeitungsmitteln enthaltenen Rechnermittel eine Fast-Fourier-Transformation durchführbar ist.
  16. Münzprüfer nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass Rechnermittel enthalten sind, durch die eine normierende Korrekturrechnung des Signalverlaufes durchführbar ist.
  17. Münzprüfer nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertemittel Mittel zur Bestimmung einer Auswahl der folgenden Bewertungsgrößen aus dem Signalverlauf enthalten: – Frequenz der maximalen Amplitude – Verhältnis der minimalen und maximalen Amplitude zueinander – Stetigkeit – Summe der Beträge der Amplituden.
  18. Münzprüfer nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertemittel Speichermittel enthalten, in denen Referenzwerte und/oder Folgen von Referenzwerten gespeichert sind und die Auswertemittel Mittel zum Vergleich von Werten und/oder Wertefolgen mit den Referenzwerten bzw. -wertefolgen enthalten.
  19. Münzprüfer nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Abtastmittel das Münzprofil jeweils beider Münzseiten abtastbar ist.
  20. Münzprüfer nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Abtastmittel auch das Profil des Münzrandes abtastbar ist.
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