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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Entkernen und Entsanden von formgebenden Materialien an Gusserzeugnissen.
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Aus der Zeitschrift „Gießerei – Erfahrungsaustausch" 04/2002 ist eine
Vorrichtung bekannt geworden, welche zum Entkernen und Entsanden
von Gussteilen Wasser verwendet. Über eine an einem Gehäuse einer
Hochdruck-Kabine angeordnete Hochdrucklanze gelangt Hochdruckwasser
unter rund 800 bar zum Werkstück.
Ein Bediener kann die Lanze von außen bewegen, um den Wasserstrahl
auf die zu bearbeitende Fläche
zu richten. Bei dieser Vorrichtung ist nachteilig, dass bei aufwendigen
Werkstücken,
insbesondere mit Hinterschneidungen, eine saubere und vollständige Entkernung
und Entsandung nicht ermöglicht
ist. Darüber
hinaus kann bei der manuellen Betätigung der starren Hochdrucklanze
eine Beeinträchtigung
der Werkstückoberfläche gegeben
sein.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, welche eine vollständige Entkernung
und Entsandung von Gusserzeugnissen prozesssicher und in einfacher Weise
ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die Ausgestaltung eines rotierenden Hochdruckwerkzeuges, welches
mit vorgespanntem Wasser beaufschlagbar ist, wird ermöglicht,
dass einerseits ein hinreichender Impuls durch das vorgespannte
Wasser auf die an dem Gusserzeugnis vorhandenen formgebenden Materialien
erzeugt wird, um diese zu lösen und
andererseits eine Beschädigung
der Oberfläche vermieden
wird. Diese Ausgestaltung ermöglicht auch
die Entkernung und Entsandung von filigranen Werkstücken, ohne
Beschädigungen
hervorzurufen. Durch das rotierende Hochdruckwerkzeug wird ein sanftes
Entfernen des an dem Gusserzeugnis noch anhaftenden formgebenden
Materials erzielt. Gleichzeitig kann durch die rotierende Anordnung
ein größerer Wirkungs-
und Auftreffbereich erzielt werden. Dadurch können auch Hinterschneidungen
einfach gereinigt werden.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der
Erfindung sieht vor, dass das Hochdruckwerkzeug mit einem vorgespannten
Wasser mit einem Druck bis zu 3.000 bar beaufschlagt wird. Das vorgespannte
Wasser ist vorteilhafterweise ohne jegliche Zusätze. Durch diesen hohen Druck
bis circa 3.000 bar, durch welchen das Hochdruckwerkzeug beaufschlagt
wird, kann bei einem geringen Volumenstrom die Strahlintensität auf das
Werkstück
beziehungsweise Gusserzeugnis genau und individuell angepasst werden. Des
weiteren weist dieser erhöhte
Druck den Vorteil auf, dass der Wasserverbrauch aufgrund des geringeren
Volumenstroms deutlich gesenkt werden kann, so dass diese Vorrichtung
insbesondere unter ökologischen
Gesichtspunkten einen wesentlichen Vorteil aufweist.
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Nach einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Hochdruckwerkzeug
eine rotierende Düsenanordnung
mit wenigstens einer Hochdruckdüse
umfasst, welche als rotierender Düsenkopf oder als rotierende
Lanze ausgebildet ist. Vorteilhafterweise ist wenigstens ein Hochdruckwerkzeug
mit einem rotierenden Düsenkopf
und wenigstens ein Hochdruckwerkzeug mit einer rotierenden Lanze
in der Vorrichtung vorgesehen, um unter schiedliche Geometrien bearbeiten
zu können.
Beispielsweise können
kleine Bohrungen durch die Hochdrucklanze bearbeitet werden, wobei zusätzlich durch
die Hochdrucklanze auch in das Innere eines Gusserzeugnisses eingefahren
werden kann, um eine Entkernung und Entsandung durchzuführen. Der
rotierende Düsenkopf
wird bevorzugt zu einer flächigen
Entkernung an der Außenseite
eines Werkstückes
eingesetzt.
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Nach einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass wenigstens ein
weiteres starres Hochdruckwerkzeug vorgesehen ist, welches mit vorgespanntem
Wasser bis zu einem Druck von 3.000 bar beaufschlagbar ist. Durch
das Vorhandensein von wenigstens einem starren Hochdruckwerkzeug
in der Vorrichtung können
beispielsweise Gussüberstände und
Gussgrate entfernt werden.
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Die Düse oder Düsenanordnung ist vorteilhafterweise
austauschbar an dem Hochdruckwerkzeug angeordnet. Dadurch können in
Abhängigkeit der
Anwendungsfälle
unterschiedliche Düsenquerschnitte
vorgesehen sein. Es können
beispielsweise Vollstrahldüsen,
gebohrte Düsen,
geschlitzte Düsen oder
dergleichen zum Einsatz in Abhängigkeit
der jeweiligen Anwendung gelangen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung
der Erfindung sieht vor, dass wenigstens zwei Düsen oder Düsenöffnungen an dem Düsenkopf
vorgesehen sind und auf demselben Kreisdurchmesser liegen. Dadurch
können
Abzeilungen der Oberfläche ermöglicht sein.
Dadurch kann eine sehr präzise Säuberung
der Oberfläche
des Gusserzeugnisses gegeben sein. Beispielsweise kann in Abhängigkeit der
Rotationsgeschwindigkeit des Düsenkopfes
die Verfahrgeschwindigkeit der Oberfläche bestimmt werden, wodurch
eine vollständige
Benetzung der Oberfläche
mit Wasser ermöglicht
ist. Durch Erhöhung
der Anzahl der Düsen
und der Rotationsgeschwindigkeit des Düsenkopfes kann die Verfahrgeschwindigkeit
erhöht
werden. Dadurch können
kürzere
Bearbeitungszeiten ermöglicht
sein, wodurch die Kosten pro Bauteil gesenkt werden können.
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Eine alternative Ausgestaltung der
Erfindung sieht vor, dass wenigstens zwei Düsen konzentrisch zur Achse
oder schraubenlinienförmig
an dem Düsenkopf
angeordnet sind. Die versetzte Anordnung der Düsen ermöglicht ein gleichmäßigeres Auftreffen der
Wasserstrahlen über
die gesamte Oberfläche des
Werkstücks
beim Verfahren des Hochdruckwerkzeuges entlang der Werkstückoberfläche.
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An einer Hochdrucklanze ist vorteilhafterweise
zumindest eine radiale Düse
oder Düsenöffnung und/oder
wenigstens eine in axialer Richtung angeordnete Düse oder
Düsenöffnung vorgesehen.
Dadurch kann insbesondere in Bohrungen oder Innenräumen als
auch bei Hinterschneidungen eine Entkernung ermöglicht werden. Durch die in
axialer Austrittsrichtung angeordnete Düse können insbesondere Sacklochbohrungen
einfach und schnell gesäubert werden.
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In Analogie zu den auf einem Kreisdurchmesser
am Düsenkopf
angeordneten Düsen
oder Düsenöffnungen
ist bei einer Lanze vorteilhafterweise vorgesehen, dass die Düsen oder
Düsenöffnungen
in einer Radialebene angeordnet sind. Die Hochdrucklanze kann diese
Anordnung auch mehrmals mit mehr oder weniger großem axialen
Abstand aufweisen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung
der Erfindung sieht vor, dass das Hochdruckwerkzeug einen Drehantrieb
mit einer Drehdurchführung
aufweist, welche das vorgespannte Wasser zur Düsenanordnung führt. Dadurch
kann eine einfache und langlebige Anordnung für einen dauerhaften Einsatz des
Hochdruckwerkzeuges geschaffen sein. Alternativ kann vorgesehen
sein, dass eine Zuführung
in dem Hochdruckwerkzeug gegeben ist und ein rotierender Kopf abwechselnd
mit der Zuführung
korrespondiert, wodurch das Wasser zu den Düsen gelangt.
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In der Vorrichtung ist vorteilhafterweise
eine Vorspanneinrichtung vorgesehen, welche zumindest einen Anschluss
für ein
Hochdruckwerkzeug aufweist. Dadurch können die einzelnen Hochdruckwerkzeuge
in Abhängigkeit
der zu behandelnden Gusserzeugnisse wahlweise angeschlossen und
mit vorgespanntem Wasser versorgt werden. Des weiteren ist vorteilhafterweise
vorgesehen, dass über Hochdruckventile,
welche vorzugsweise für
jedes Hochdruckwerkzeug getrennt regelbar sind, eine spezifische
Abstimmung für
die Entkernung und Entsandung des Gusserzeugnisses erfolgen kann.
Bei einem automatischen Prozess sind diese Hochdruckventile getrennt
elektrisch ansteuerbar und regelbar ausgebildet.
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Nach einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Vorspanneinrichtung
eine Hochdruckpumpe umfasst und der Druck durch einen Frequenzumrichter
oder eine Abspanneinrichtung einstellbar ist. Durch diese Ausgestaltung
können
die hohen Drücke
für das
vorgespannte Wasser bis zu circa 3.000 bar erzeugt
und gesteuert werden.
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Die Vorspanneinrichtung ist gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
derart ausgelegt, dass sowohl gepulstes vorgespanntes Wasser als
auch vorgespanntes Wasser mit konstantem Druck zur Verfügung gestellt
werden kann. In Abhängigkeit
der zu bearbeitenden Materialien und Geometrien als auch in Abhängigkeit
des verwendeten formgebenden Materials weist der gepulste Einsatz
des Wasserstrahles oder der konstante Wasserstrahl eine schonende
und sorgfältige
Säuberung
auf.
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Die Vorrichtung ist gemäß einer
Weiterbildung mit einer Handhabungseinrichtung ausgestattet, durch
welche das zumindest eine Hochdruckwerkzeug betätigt und geführt ist.
Die Handhabungseinrichtung wird über
eine frei programmierbare Rechen- und Steuereinheit angesteuert,
so dass eine prozessautomatisierte Entkernung und Säuberung ermöglicht ist.
Die Handhabungseinrichtung ist beispielsweise durch einen mehrachsigen
Roboter ausgebildet, deren Bewegung vorteilhafterweise sämtliche
Freiheitsgrade umfasst.
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Des weiteren kann die Handhabungseinrichtung
auch automatisch die Hochdruckwerkzeuge wechseln, so dass eine vollständige Säuberung
des Gusserzeugnisses gegeben ist. Alternativ kann vorgesehen sein,
dass die Hochdruckwerkzeuge an einer Behandlungskammer des Gehäuses angeordnet sind,
um eine manuelle Betätigung
zu ermöglichen.
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Nach einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Abstand und
Düseneinstellwinkel
zwischen dem Hochdruckwerkzeug und den Gusserzeugnissen in Abhängigkeit
der Materialeigenschaften und Materialstärke des Gusserzeugnisses einstellbar
ist. Dadurch kann eine schonende und zerstörungsfreie Reinigung gegeben
sein. Bei der prozessautomatisierten Reinigung können bestimmte Parameter hinterlegt
werden, so dass beispielsweise durch Sensoren der entsprechende
Abstand und Anstellwinkel durch die Handhabungseinrichtung zum Gusserzeugnis
eingehalten wird. Alternativ kann der Bahn verlauf auch manuell oder
durch ein Teach-in-Verfahren einprogrammiert werden, um eine Serie
von Gusserzeugnissen prozessautomatisiert zu säubern.
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Zusätzlich kann vorteilhafterweise
vorgesehen sein, dass in Abhängigkeit
der Materialstärke auch
der Druck anpassbar ist, mit welchem das vorgespannte Wasser auf
die Oberfläche
des Gusserzeugnisses auftrifft.
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Nach einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Vorrichtung
eine Be- und Entladeöffnung
in der Behandlungskammer aufweist. Diese Be- und Entladeöffnung umfasst
Dichtungselemente oder einen Schließmechanismus, so dass beim
Einsatz von vorgespanntem Wasser unter hohem Druck eine drucksichere
Behandlungskammer gegeben ist.
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Zur Prozessautomatisierung kann vorteilhafterweise
vorgesehen sein, dass eine Fördereinrichtung
die Behandlungskammer durchläuft,
so dass die Gusserzeugnisse taktweise durch die Behandlungskammer
hindurchgeführt
werden können.
Alternativ kann durch eine Zuführeinrichtung
eine Bereitstellung der Gusserzeugnisse erfolgen, wobei durch die Handhabungsrichtung
eine Be- und Entladung der Behandlungskammer erfolgt. Eine manuelle
Be- und Entladung der Werkstücke
kann ebenso vorgesehen sein, so dass der Werker, der für die Überwachung der
Vorrichtung zuständig
ist, diese Be- und Entladung durchführt.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der
Vorrichtung sieht vor, dass die Handhabungseinrichtung das zumindest
eine Hochdruckwerkzeug auf einer vorbestimmten frei programmierbaren
Bahn entlang des Gusserzeugnisses führt. Dadurch wird die Prozesssicherheit
erhöht.
Alternativ hierzu kann die Handhabungseinrichtung ein Gusserzeugnis
aufnehmen und dieses Gusserzeugnis entlang einer oder mehreren Hochdruckwerkzeugen
entlang führen.
Bei geometrisch aufwendigen Gusserzeugnissen, deren Entkernung und
Säuberung
sehr aufwendig ist, kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass
sowohl das zumindest eine Hochdruckwerkzeug als auch das Werkstück durch
eine Handhabungseinrichtung verfahrbar aufgenommen werden, um diese
relativ zueinander zu positionieren. Somit kann die Vorrichtung
einerseits als werkzeuggeführte
Anlage als auch als werkstückgeführte Anlage
ausgebildet sein.
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Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte
Ausführungsformen
und Weiterbildungen derselben werden im folgenden anhand dem in
der Zeichnung dargestellten Beispiel näher beschrieben und erläutert. Die
der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können einzeln
für sich
oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung einer Vorrichtung zum Entkernen und
Entsanden eines Gusserzeugnisses,
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2 eine
schematische Seitenansicht der Vorrichtung gemäß
-
1,
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3 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen rotierenden Hochdruckwerkzeuges,
-
4 eine
perspektivische Ansicht eines alternativen erfindungsgemäßen rotierenden
Hochdruckwerkzeuges,
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5 eine
perspektivische Darstellung einer alternativen Vorrichtung zu 1 und
-
6 eine
perspektivische Darstellung einer weiteren alternativen Ausführungsform
einer Vorrichtung gemäß 1.
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In den 1 und 2 ist eine Vorrichtung 10 zum
Entkernen und Entsanden von formgebenden Materialien an Gusserzeugnissen 11 oder
Werkstücken
dargestellt. Die Vorrichtung 10 beziehungsweise Anlage
umfasst eine Behandlungskammer 12, in der eine Aufnahmeeinrichtung 14 zur
Positionierung und Fixierung des Gusserzeugnisses vorgesehen ist. Diese
Aufnahmeeinrichtung 14 ist in diesem Ausführungsbeispiel
als ein Drehteller ausgebildet, um für die Entkernung das Werkstück 11 rotierend
aufzunehmen. Zusätzlich
kann die Aufnahmeeinrichtung auch als Dreh-/Hubtisch ausgebildet
sein, so dass das Werkstück 11 in
Bezug auf zwei Raumrichtungen in seiner Position veränderbar
ist. Die Behandlungskammer 12 weist in einem unteren Abschnitt
ein Schmutzaustragesystem 16 auf, von dem beispielsweise
eine Auffangwanne 17 dargestellt ist. Des weiteren umfasst
dieses Schmutzaustragesystem eine Fördereinrichtung, um den Abbruch
aus der Behandlungskammer 12 herauszufördern.
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Die Entkernung des Werkstückes 11 wird
in der Anlage gemäß 1 durch eine Handhabungseinrichtung 18 durchgeführt. Diese
Handhabungseinrichtung 18 ist beispielsweise als mehrachsiger
Roboter aufgeführt
und nimmt ein Hochdruckwerkzeug 19 auf, welches gemäß einem
vorgegebenen Bahnverlauf oder einer Entkernungs- oder Entsandungsstrategie
in Bohrungen des Werkstücks 11 eintaucht und
in den Innenraum des Werkstücks 11 entsandet sowie
entlang der Oberfläche
des Werkstückes 11 geführt wird.
Zur Ansteuerung der Handhabungseinrichtung 18 ist eine
Rechen- und Steuereinheit mit einer entsprechenden Software vorgesehen,
um die Entkernungsstrategie für
das zu bearbeitende Werkstück 11 festzulegen
und auszuführen.
Das Hochdruckwerkzeug 19 wird mit vorgespanntem Wasser, welches
einen Druck von bis zu 3.000 bar aufweisen kann, durch eine nicht
näher dargestellte
Vorspanneinrichtung versorgt. Diese Vorspanneinrichtung weist Hochdruckventile
auf, welche über
die Steuerung separat ansteuerbar sind, so dass für das jeweilige
zum Einsatz kommende Hochdruckwerkzeug 19 ein entsprechender
Arbeitsdruck für
das vorgespannte Wasser einstellbar ist. Durch die Drehbewegung und
gegebenenfalls Hubbewegung der Aufnahmeeinrichtung 14 und
die Flexibilität
der Handhabungseinrichtung 18 ist ermöglicht, dass auch geometrisch aufwendige
Werkstücke 11 mit
Hinterschneidungen vollständig
von dem formgebenden Material befreit werden.
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In den 1 und 2 ist des weiteren eine nicht näher dargestellte
Wechselstation für
Hochdruckwerkzeuge vorgesehen. Die Handhabungseinrichtung 18 kann
in Abhängigkeit
der Werkstückgeometrie
und den Bearbeitungsaufgaben vor oder während dem Säuberungsprozess das Hochdruckwerkzeug auswählen und
wechseln. Derartige gemäß den 1 und 2 dargestellte Vorrichtungen 10 beziehungsweise
Anlagen 10 können
als vollautomatische Einheit in einen Automatisierungsprozess eingebunden
werden. Zusätzlich
können
auch Hochdruckwerkzeuge in der Behandlungskammer 12 vorgesehen
sein, um eine manuelle Entkernung vorzunehmen. Diese manuelle Entkernung
kann für
Sonderaufgaben erfolgen, welche selten erforderlich sind oder einen
hohen Aufwand für
die Prozessautomatisierung darstellen.
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In 3 ist
eine erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Hochdruckwerkzeuges 19 dargestellt.
Dieses Hochdruckwerkzeug weist einen Düsenkopf 21 auf, der über einen
Drehantrieb 22 in Drehung versetzt ist, um über Düsen 23,
welche an dem Düsenkopf 21 angeordnet
sind, das hochgespannte Wasser auf das mit formgebendem Material überzogenen
Werkstück 11 zu
richten. Die Düsen 23 sind
vorteilhafterweise austauschbar an einem Düsenkopf 21 vorgesehen
und können
beispielsweise in Form einer Punktstrahldüse oder Flachstrahldüse ausgebildet
sein. Die Düsen 23 sind
vorteilhafterweise auf einem gemeinsamen Kreisdurchmesser angeordnet.
Durch die Veränderung
in der Größe des Düsenkopfes 21 und
der Anzahl der Düsen 23 als
auch der Rotationsgeschwindigkeit des Düsenkopfes 21 kann
die Vorschubgeschwindigkeit und somit die flächige Bearbeitung eines Werkstückes 11 bestimmt werden.
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In 4 ist
eine alternative Ausführungsform eines
Hochdruckwerkzeuges 19 dargestellt. Dieses Hochdruckwerkzeug 19 weist
eine rotierende Hochdrucklanze 24 auf, die als rotierender
Stab ausgebildet ist. An seinem vorderen freien Ende ist wenigstens
eine Düsenöffnung oder
eine Düse 23 vorgesehen.
Zusätzlich
kann an einer Stirnseite 25 des Düsenkopfes 24 wenigstens
eine Düse
vorgesehen sein, um in axialer Richtung einen Wasserstrahl aufzubringen,
um beispielsweise in einer Sacklochbohrung den Grund der Bohrung
zu reinigen. Bevorzugt wird eine derartige Hochdrucklanze 24 für Innenbereiche
eines Werkstückes
oder Bohrungen als auch für
Hinterschneidungen eingesetzt. Bevorzugt sind auch hier in einer
Radialebene mehrere Düsenöffnungen 23 angeordnet,
wobei in mehreren Radialebenen hintereinander mehrere Düsenreihen
vorgesehen sein können.
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Die Hochdruckwerkzeuge 19 gemäß den 3 und 4 können
mit einem Arbeitsdruck von beispielsweise zwischen 500 und 3.000
bar beaufschlagt werden. Die Drehzahl des rotierenden Düsenkopfes 21 beträgt zwischen
300 und 1.000 Umdrehungen pro Minute. Die Drehzahl der Hochdrucklanze 24 liegt
beispielsweise bei 300 bis 1.500 Umdrehungen pro Minute. Der Wasserverbrauch
liegt je nach Gussteil und Gussart zwischen 5 bis 130 Litern pro
Minute. Bei filigranen Gussteilen, welche mit höherem vorgespanntem Wasser
beaufschlagt werden, ist der Wasserverbrauch wesentlich niedriger
wie bei Gussteilen, welche in weiche formgebende Materialien gegossen
werden.
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Bei der Entkernung- und Entsandungsstrategie
wird das Hochdruckwerkzeug 19 mit einem Abstand zum Werkstück 11 in
Abhängigkeit
des Werkstückmaterials
und der Materialstärke
bemessen, um eine zerstörungsfreie
und vollständige
Entkernung zu erzielen. Bei der Entkernung einer Bohrung kann beispielsweise
vor gesehen sein, dass eine Lanze 24 zunächst in die Bohrung entlang
einer vorbestimmten Wegstrecke eintaucht und vorgespanntes Wasser
in die Bohrung eindringt. Im Anschluss daran wird die Lanze 24 teilweise
aus der Bohrung herausgeführt und
es erfolgt ein Spülvorgang,
um im Anschluss daran bei weiterem Eintauchen gegenüber dem
ersten Schritt wiederum vorgespanntes Wasser in die Bohrung einzutragen.
Dadurch kann eine schonende aber effektive Reinigung auch von hartnäckig an
der Oberfläche
verbleibenden formgebenden Materialien ermöglicht sein. Dieser Vorgang
kann auch sensorgesteuert und überwacht
erfolgen.
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In der Vorrichtung 10 gemäß den 1 und 2 kann des weiteren wenigstens ein Hochdruckwerkzeug 19 vorgesehen
sein, welches einen starren Düsenkopf aufweist.
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In 5 ist
eine alternative Ausführungsform der
Vorrichtung 10 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform
ist eine Transportfördereinrichtung 26 vorgesehen,
welche taktweise Werkstücke 11 der
Behandlungskammer 12 zuführt und gleichzeitig aus der
Behandlungskammer 12 zur weiteren Bearbeitung abführt. Vorteilhafterweise
sind Be- und Entladeöffnungen
vorgesehen, welche nach dem Beund Entladen der Behandlungskammer 12 für die Bearbeitung
druck- und wasserdicht schließen,
so dass die Außenwelt
durch spritzendes Wasser, Wassernebel als auch Lärm nicht beeinträchtigt ist.
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In 6 ist
eine weitere alternative Vorrichtung 10 vorgesehen. Bei
dieser Ausführungsform greift
die Handhabungseinrichtung 18 das Werkstück 11 und
führt dieses
entlang wenigstens einem Hochdruckwerkzeug 19, welches
in der Behandlungskammer 12 stationär vorgesehen ist. Alternativ
kann die Handhabungseinrichtung 18 auch durch zwei oder mehr
mehrachsige Roboter ausgebildet sein, so dass sowohl das Werkstück 11 als
auch zumindest ein Hochdruckwerkzeug 19 relativ zueinander
bewegt werden, um die Entkernung durchzuführen.
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Die Vorrichtung 10 kann
mit Frischwasser versorgt werden oder weist einen geschlossenen Wasserkreislauf
auf, welcher bedarfsmäßig mit Frischwasser
ergänzt
wird. Der über
das Schutzauftragesystem 16 abgeführte Abbruch wird separiert, so
dass einerseits das Wasser in ein Wasserreservoir zurückgeführt wird,
um wieder verwendet zu werden und andererseits der Abbruch entsorgt
werden kann.
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Die Entkernungsanlage 10 kann
zusätzlich mit
einer Absaugeinrichtung 29 ausgestattet sein, so dass der
während
dem Entkernen entstandene Wassernebel beziehungsweise das Gemisch
aus formgebenden Materialien und Wasser abgesaugt wird. Die Absaugeinrichtung 29 kann
mit einem Schwadenkondensator ausgestattet sein, um den Wassernebel abzuscheiden.
Durch die Absaugeinrichtung 29 kann der Vorteil erzielt
werden, dass beim Öffnen
der Behandlungskammer 12 nach dem Entkernungsprozess kein
Wassernebel austritt.
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Des weiteren kann eine Abblaseeinrichtung in
der Entkernungsanlage 10 vorgesehen sein, durch welche
stark schöpfende
Werkstücke
nach dem Entkernen getrocknet werden können. Weiterhin kann dadurch
die Anforderung erfüllt
werden, dass tropffreie Werkstücke
für einen
nachfolgenden Bearbeitungsprozess bereitgestellt werden können,