DE10243696B3 - Schwenkmotor - Google Patents
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Abstract
Schwenkmotor, umfassend einen mit einem Druckmittel gefüllten Zylinder mit mindestens einer Rippe an seiner Innenwandung, wobei innerhalb des Zylinders eine Motorwelle mit mindestens einem Flügel schwenkbar gelagert ist, wobei innerhalb von mindestens zwei Ringräumen zwischen dem Zylinder und der Motorwelle eine druckvorspannbare Dichtungsanordnung vorliegt, die eine Arbeitskammer abdichtet, welche von dem Zylinder mit der Rippe und der Motorwelle und dem Flügel zusammen mit endseitigen Deckeln des Zylinders gebildet wird, wobei die Ringräume über einen Druckausgleichskanal miteinander verbunden sind und konzentrisch zur Motorwelle eine Hülse angeordnet ist und im Kontaktbereich der Motorwelle mit der Hülse eine axiale Nut verläuft, die den Druckausgleichskanal bildet.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Schwenkmotor gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 bzw. 8.
- Aus der
DE 43 33 047 C1 ist eine Dichtungsanordnung bekannt, wie sie u. a. bei Schwenkmotoren eingesetzt wird, um eine Motorwelle gegen einen Zylinder des Schwenkmotors abzudichten. Dabei wird die Dichtung gezielt mit einem Arbeitsdruck versorgt, um eine dynamische Vorspannung zu erreichen. Damit wird bei einem Schwenkmotor der Vorteil erreicht, dass in einem drucklosen Zustand innerhalb der Druckmittelversorgung eine geringe Reibung zwischen der Motorwelle und dem Zylinder vorliegt. - In der
DE 100 62 477 C1 wird beschrieben, dass die Druckvorspannung der Dichtung aus den Arbeitsräumen entnommen wird. Dazu wird eine Nut im Deckel der Arbeitskammer zu dem Ringraum, in dem die Dichtungen angeordnet sind, eingeprägt. - Ein generelles Problem bei paarweise druckvorgespannten Dichtungen im Schwenkmotor besteht darin, dass das Druckniveau an den Dichtungen unterschiedlich ist, so dass eine Längskraft wirksam wird, die die Motorwelle zum Zylinder zu verschieben versucht. Diesen Effekt kann man u. a. dadurch minimieren, indem man die druckvorgespannten Dichtungen an der Motorwelle an der Vorder- und Rückseite der Arbeitskammern miteinander verbindet. Eine derartige Konstruktion ist z. B. aus der
DE 196 07 067 A1 bekannt. Es wird offenbart, dass innerhalb des Zylinders und der Motorwelle Längsbohrungen ausgeführt sind, die die Dichtungsräume, in denen die besagten Dichtungen platziert sind miteinander verbinden. Das Problem besteht aber darin, dass eine vergleichsweise lange Bohrung hergestellt werden muss. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, auf einfache Weise einen Druckausgleich zwischen den Ringräumen für Dichtungen zu schaffen, um eine Längskraftbelastung zwischen Motorwelle und Zylinder zu minimieren.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass konzentrisch zur Motorwelle eine Hülse angeordnet ist und im Kontaktbereich der Motorwelle mit der Hülse eine axiale Nut verläuft, die den Druckausgleichskanal bildet.
- Der wesentliche Vorteil besteht darin, dass der Druckausgleichskanal sehr viel leichter hergestellt werden kann.
- Wenn z. B. der Druckausgleichskanal in der Motorwelle eingearbeitet ist, dann kann man mit einem einfachen Fräser sehr schnell und genau einen Druckausgleichskanal herstellen. Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Druckausgleichskanal in der Hülse ausgeführt ist. Der Druckausgleichskanal kann durch einfaches Nutenräumen hergestellt werden.
- In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung weist der Druckausgleichskanal einen Anschluss an die Arbeitskammer auf. Der Vorteil dieser Maßnahme besteht darin, dass sich das Druckniveau zwischen den beiden Ringräumen der Dichtungsanordnungen nicht nur ausgleichen, sondern in einen Arbeitsraum mit einem vergleichsweise geringeren Druckniveau abbauen kann.
- Besonders vorteilhaft ist es in diesem Zusammenhang, wenn der Anschluss im Bereich einer Scheibendichtung des Flügels mündet und druckabhängig von der Scheibendichtung zur Arbeitskammer freigegeben wird. Die Scheibendichtung wirkt praktisch wie ein Rückschlagventil. Bei einem hohen Druck auf die Scheibendichtung wird der Anschluss blockiert und bei einem zumindest nahezu drucklosen Zustand wieder freigegeben.
- Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung weist die Motorwelle einen umlaufenden Einstich auf, der in Überdeckung mit dem Ringraum und dem Druckausgleichskanal in der Hülse steht. Die Dichtungsanordnung ist derart ausgestaltet, dass die Dichtflächen axial in Richtung Flügel der Motorwelle und radial in Richtung des Deckels des Zylinders gerichtet sind. Für eine Druckentspannung innerhalb des Ringraums ist es demnach erstrebenswert, wenn der Druckausgleichskanal mit den Rückseiten der Dichtungsanordnung verbunden ist.
- Generell ist es für die Herstellung einer Motorwelle im Hinblick auf eine einfache und kostengünstige Fertigung interessant, wenn die Hülse den Flügel für die Motorwelle trägt, da dann die Hülse mit dem Flügel aus einem Strangpressprofil hergestellt werden kann, so dass aufwändige Nachbearbeitungsschritte zumindest minimiert werden können.
- Bei einer Alternativvariante ist innerhalb des Flügels eine Axialnut zur Aufnahme einer Scheibendichtung ausgeführt, die die Arbeitskammer abdichtet. Erfindungsgemäß ist die Axialnut der Scheibendichtung mit den Ringräumen für die Dichtungsanordnungen verbunden.
- Bei dieser Variante kann auf den Einsatz einer separaten Hülse für den Druckausgleichskanal verzichtet werden.
- Bei dieser Ausführungsform ist es sinnvoll, wenn die Axialnut an eine zweite parallelverlaufende Nut räumlich angeschlossen ist, wobei sich die Scheibendichtung auf einem Absatz zwischen der Axialnut und der zweiten Nut abstützt. Die Scheibendichtung steht während des Schwenkmotorbetriebs unter einer sehr hohen Vorspannung und kann durch die Abstützung am Absatz zur zweiten Nut trotzdem nicht in die zweite Nut „einfließen". Dazu kann man z. B. vorsehen, dass die zweite Nut am Nutgrund der Axialnut verläuft und eine geringere Breite als die Axialnut aufweist.
- Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung näher erläutert werden.
- Es zeigt:
-
1 Längsschnitt durch einen Schwenkmotor mit Druckausgleichskanal in der Motorwelle -
2 Querschnitt durch den Schwenkmotor nach1 -
3 Längsschnitt durch einen Schwenkmotor mit Druckausgleichskanal in der Hülse -
4 Längsschnitt durch einen Schwenkmotor mit Druckausgleichskanal innerhalb einer Axialnut für die Scheibendichtung des Flügels -
5 Querschnitt durch den Schwenkmotor nach5 - Die
1 zeigt ein Aggregat in der Bauform eines Schwenkmotors1 in einer Längsschnittdarstellung mit einem Zylinder3 , in dem eine Motorwelle5 drehbar gelagert ist. Mit dem Zylinder3 sind endseitig Deckel7 und9 verschweißt. An der Innenwandung1 1 des Zylinders3 sind drei Rippen13 (2 ) angeordnet, die mit Flügeln15 der Motorwelle5 , dem Zylinder3 und den Deckeln7 ;9 sechs Arbeitskammern17 ;19 bilden, wobei Arbeitskammern mit gleicher Bezugsziffer über ein Druckmittelverteilungssystem miteinander verbunden sind. Der Schwenkmotor verfügt über zwei Hydraulikanschlüsse21 ;23 (2 ). In beiden Deckeln7 ;9 ist jeweils eine umlaufende Nut25 ;27 eingearbeitet, die wiederum Axialkanäle29 (2 ) zu den zugeordneten Arbeitskammern17 ;19 aufweisen. Die Zahl der Arbeitskammern ist abhängig vom aufzubringenden Drehmoment und vom erreichbaren Schwenkwinkel des Schwenkmotors, so dass die Erfindung nicht auf einen Schwenkmotor mit sechs Arbeitskammern beschränkt ist. - Innerhalb der Flügel und Rippen sind Dichtungen
31 ;33 in der Bauform von Scheibendichtungen eingelegt, die jeweils benachbarte Arbeitskammern voneinander trennen. Die Flügel15 der Motorwelle5 sind Bestandteil einer Hülse35 , die axial und in Umfangsrichtung fest mit der Motorwelle5 verbunden sind. - Beide Deckel
7 ;9 bilden zusammen mit der Motorwelle5 und der Hülse35 Ringräume37 ;39 , die Dichtungsanordnungen41 ;43 zur Abdichtung der Arbeitskammern17 ;19 aufnehmen. Während der Druckbeaufschlagung einer gemeinsamen Gruppe von Arbeitskammern, z. B. 17 und einem vergleichsweise kleineren Druck in den Arbeitskammern19 wird ein sehr geringer Ölstrom in die Ringräume37 ;39 gedrückt, da sich durch die unterschiedliche Druckbeaufschlagung aus den Arbeitskammern in Umfangsrichtung eine geringfügige Deformation der Dichtungsanordnung einstellt und damit Druckmittel aus den Arbeitskammern mit einem hohen Druck in die Ringräume37 ,39 eindringt. Die auftretenden Druckmittelvolumen sind vergleichsweise sehr klein, doch könnte der Fall eintreten, dass z. B. in dem Ringraum37 ein größerer Momentandruck des Druckmittels vorherrscht als im Ringraum39 . Damit keinesfalls axial wirksame Verschiebekräfte zwischen dem Zylinder3 mit den Deckeln7 ,9 und der Motorwelle5 auftreten, sind beide Ringräume37 ;39 über einen Druckausgleichskanal45 miteinander verbunden. Im Kontaktbereich der Hülseninnenfläche und der Mantelfläche der Motorwelle5 ist eine Axialnut in der Motorwelle5 eingearbeitet, deren Enden in den Ringräumen37 ;39 enden. Damit ist ein vollständiger Druckausgleich zwischen den Ringräumen37 ;39 gewährleistet. - Aus der Zusammenschau der
1 und2 ist erkennbar, dass die Hülse35 einen Anschluss47 in einen Arbeitsraum17 ;19 aufweist. Dazu mündet der Anschluss47 im Bereich einer Axialnut49 für die Scheibendichtung31 innerhalb eines Flügels15 , wobei die Scheibendichtung31 druckabhängig den Anschluss47 zur Arbeitskammer17 ;19 freigibt. Damit die Hülse35 mit ihrem Anschluss47 nicht unbedingt in Umfangsrichtung zum Druckausgleichskanal45 ausgerichtet sein muss, kann entweder in der Motorwelle oder in der Hülse ein Sammelring51 eingearbeitet sein. - Mit der
3 soll verdeutlicht werden, dass der Druckausgleichskanal45 im Kontaktbereich zwischen der Hülse35 und der Motorwelle5 auch innerhalb der Hülse35 in der Innenwandung ausgeführt sein kann, z. B. durch ein Räumverfahren. Der Druckausgleichskanal45 verfügt wiederum über einen Anschluss47 , der aber für den einfachen Druckausgleich zwischen den Ringräumen37 ;39 mit den Dichtungsanordnungen41 ;43 nicht benötigt wird. Des weiteren sind in der Motorwelle5 jeweils umlaufende Einstiche52 ;53 ausgeführt, die mit den Ringräumen37 ;39 und dem Druckausgleichskanal45 in Überdeckung stehen. Ein orientierter Einbau des Anschlusses47 zum Druckausgleichskanal45 ist allein durch die gemeinsame Anordnung in der Hülse35 gegeben. - Die
4 und5 zeigen einen Schwenkmotor1 , bei dem der Druckausgleichskanal45 von der Axialnut49 für die Scheibendichtung31 in den Flügeln15 der Motorwelle5 gebildet wird, da die Axialnut49 mit den Ringräumen37 ;39 für die Dichtungsanordnungen41 ;43 verbunden ist. Wie aus der5 ersichtlich ist, ist an die Axialnut49 eine zweite parallel verlaufende Axialnut55 räumlich angeschlossen, deren Querschnitt unabhängig von der Druckvorspannung auf die Scheibendichtung31 stets geöffnet bleibt, da sich die Scheibendichtung31 auf mindestens einem Absatz57 zwischen der Axialnut49 und der zweiten Nut55 abstützen kann. - Die Erfindung ist beispielhaft bei einem Schwenkmotor dargestellt, kann jedoch auch bei anderen Aggregaten, z. B. einem Drehschwingungsdämpfer zur Anwendung kommen.
Claims (9)
- Schwenkmotor, umfassend einen mit einem Druckmittel gefüllten Zylinder mit mindestens einer Rippe an seiner Innenwandung, wobei innerhalb des Zylinders eine Motorwelle mit mindestens einem Flügel schwenkbar gelagert ist, wobei innerhalb von mindestens zwei Ringräumen zwischen dem Zylinder und der Motorwelle eine druckvorspannbare Dichtungsanordnung vorliegt, die eine Arbeitskammer abdichtet, welche von dem Zylinder mit der Rippe und der Motorwelle und dem Flügel zusammen mit endseitigen Deckeln des Zylinders gebildet wird, wobei die Ringräume über einen Druckausgleichskanal miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass konzentrisch zur Motorwelle (
5 ) eine Hülse (35 ) angeordnet ist und im Kontaktbereich der Motorwelle (5 ) mit der Hülse (35 ) eine axiale Nut verläuft, die den Druckausgleichskanal (45 ) bildet. - Schwenkmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckausgleichskanal (
45 ) in der Motorwelle (5 ) eingearbeitet ist. - Schwenkmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckausgleichskanal (
45 ) in der Hülse (35 ) ausgeführt ist. - Schwenkmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckausgleichskanal (
45 ) einen Anschluss (47 ) an die Arbeitskammer (17 ;19 ) aufweist. - Schwenkmotor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschluss (
47 ) im Bereich einer Scheibendichtung (31 ) des Flügels (15 ) mündet und druckabhängig von der Scheibendichtung (31 ) zur Arbeitskammer (17 ;19 ) freigegeben wird. - Schwenkmotor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Motorwelle (
5 ) einen umlaufenden Einstich (52 ;53 ) aufweist, der in Überdeckung mit dem Ringraum (37 ;39 ) und dem Druckausgleichskanal (45 ) in der Hülse (35 ) steht. - Schwenkmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (
35 ) den mindestens einen Flügel (15 ) für die Motorwelle (5 ) trägt. - Schwenkmotor nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, wobei innerhalb des Flügels eine Axialnut zur Aufnahme einer Scheibendichtung ausgeführt ist, die die Arbeitskammer abdichtet, dadurch gekennzeichnet, dass die Axialnut (
49 ) der Scheibendichtung (31 ) mit den Ringräumen (17 ;19 ) für die Dichtungsanordnungen (37 ;39 ) verbunden ist. - Schwenkmotor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Axialnut (
49 ) an eine zweite parallelverlaufende Nut (55 ) räumlich angeschlossen ist, wobei sich die Scheibendichtung (31 ) auf einem Absatz (57 ) zwischen der Axialnut (49 ) und der zweiten Nut (55 ) abstützt.
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