DE10243483A1 - System zum Mikropelletieren von Lösungen bzw. Schmelzen - Google Patents

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    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J2/00Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic
    • B01J2/02Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic by dividing the liquid material into drops, e.g. by spraying, and solidifying the drops
    • B01J2/04Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic by dividing the liquid material into drops, e.g. by spraying, and solidifying the drops in a gaseous medium

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Abstract

Die Vorrichtung zur Herstellung von Pellets oder Mikropellets aus einem pelletierbaren Stoff umfaßt eine Zuführeinrichtung (4) für den zu pelletierenden Stoff und einen Bereich mit einem kalten Gas als Kühlmedium für den zu pelletierenden Stoff. Beispielsweise besteht die Vorrichtung im wesentlichen aus einem Kühlturm (1) und einer am oberen Ende des Kühlturmes (1) angeordnete Zuführvorrichtung (4) zur Bildung von Teilchen oder Tröpfchen aus dem zu pelletierenden Stoff und einer Einrichtung (9) zur Zuführung von kaltem Gas.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung von Pellets oder Mikropellets aus einem pelletierbaren Stoff und entsprechende Verwendungen.
  • Zur Herstellung von Mikropellets (Durchmesser von 1 bis max. 750 μ) werden normalerweise aufwendige Pelletiermaschinen eingesetzt, bei der die Lösungen bzw. Schmelzen über eine Wasser- oder luftgekühlte Walzpresse zu Strängen von 1 bis 2 mm Durchmesser erstarrt werden. Danach werden die Stränge zu kurzen zylindrischen Pellets abgeschnitten, die anschließend in einem Zentrifugal-Apparat zu kleinen Pellets abgefräst bzw. abgerundet werden. Die Mikropellets mit dem gewünschten Durchmesser werden über die Zentrifugalkraft nach außen über eine Trennvorrichtung aufgefangen.
  • Bei dieser Herstellung liegt bei den meist wertvollen Produkten (Pharma-Produkte) die Ausschußrate bei ca. 20 bis 40 %, die aus Hygiene-Richtlinien nicht mehr in dem Prozeß wiederverwertet werden dürfen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein alternatives System zur Herstellung von Pellets oder Mikropellets aus einem pelletierbaren Stoff bereitzustellen.
  • Gelöst wurde die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den in Anspruch 1 beschriebenen Merkmalen.
  • Die Vorrichtung zur Herstellung von Pellets, insbesondere Mikropellets, weist eine Zuführeinrichtung für den zu pelletierenden Stoff und einen Bereich mit einem kalten oder abgekühlten Gas auf. Die Vorrichtung weist im allgemeinen eine Kühlstrecke oder Kühlzone mit einem gekühlten Gas auf. Die Kühlstrecke hat im Allgemeinen eine Länge im Bereich von 1 bis 10 m, vorzugsweise, 2 bis 8 m, besonders bevorzugt 2 bis 6 m, insbesondere 2 bis 4 m. Mittels einer Dosiereinrichtung, z.B. einer Mikrotropfvorrichtung, wird der zu pelletierende Stoff als einzelne Teilchen (vorzugsweise mit Durchmesser von 1 bis 600 Mikrometer) , z.B. Tröpfchen, in das kalte Gas eingebracht. Vorzugsweise befindet sich die Kühlstrecke in einem Kühlturm. Das kalte Gas wird z.B. aus einem kryogenen Gas wie Flüssigstickstoff und/oder durch Abkühlen eines Gases erzeugt. In der Vorrichtung wird vorteilhaft ein Gasstrom aus dem gekühlten oder kalten Gas erzeugt, zum Beispiel mittels eines Ventilators. Besonders vorteilhaft wird der Gasstrom in der Vorrichtung im Kreis geführt. Die Teilchen oder Tröpfchen aus dem zu pelletierenden Stoff werden in den kalten Gasstrom gebracht. In dem Gastrom werden angefrorene oder durchgefrorene Teilchen (Pellets oder Mikropellets) gebildet. Die Temperatur des kalten Gases wird vorteilhaft mit einem Temperaturfühler erfaßt. Die Temperaturerfassung dient vorteilhaft zur Steuerung und/oder Regelung der Temperatur des kalten Gases (z.B. zum Konstanthalten der Temperatur des Gases). Die Vorrichtung enthält vorzugsweise eine Steuereinheit, insbesondere für die Temperatur-Steuerung oder Temperatur-Regelung des kalten Gases. Die Steuereinheit kann vorteilhaft zur Steuerung der Geschwindigkeit des kalten Gasstromes (z.B. Ventilator-Steuerung) eingesetzt werden.
  • Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren. Bei dem Verfahren wird der zu pelletierende Stoff, z.B. Flüssigkeitstropfen, in Kontakt mit einem gekühlten oder kalten Gas gebracht, so daß angefrorene (oberflächlich oder teilweise gefrorene) oder durchgefrorene Pellets entstehen. Das gekühlte oder kalte Gas hat im Allgemeinen eine Temperatur im Bereich von minus 120°C bis 0°C, vorzugsweise im Bereich von minus 120°C bis minus 10°C, bevorzugt im Bereich von minus 120°C bis minus 20°C, insbesondere im Bereich von minus 120°C bis minus 40°C. Das gekühlte oder kalte Gas ist vorzugsweise ein inertes Gas, beispielsweise Stickstoff.
  • Die Vorrichtung und das Verfahren dienen zur Herstellung von Pellets, vorzugsweise Mikropellets. Als Pellets oder Mikropellets werden verfestigte, vorzugseise vollständig gefrorene, teilweise oder an der Oberfläche gefrorene Körper oder erstarrte Körper (bei Einsatz von Schmelzen), z.B. Kügelchen, aus dem zu pelletierenden Stoff verstanden, also die Endprodukte der Pelletierung.
  • Der zu pelletierende Stoff ist in der Regel flüssig oder pastös. Beispiele sind Lösungen, Schmelzen, flüssige oder pastöse Zubereitungen für die Herstellung von Lebensmitteln. Mikropellets haben z.B. einen Durchmesser von 1 bis 750 Mikrometer (μ), vorzugsweise 1 bis 600 Mikrometer, insbesondere 200 bis 600 Mikrometer.
  • Vorteilhaft werden mit einem unterkühlten Kreisgas (im Kreis geführten kalten Gas) z.B. Stickstoff aus einer Düse, z.B. Zweistoffdüse, gebildete Tröpfchen aus Lösungen oder Schmelzen in einem Kühlturm zu vorzugsweise Mikropellets gefroren bzw. erstarrt.
  • Mit dem bevorzugten Kreisgas-Kühlturm-Verfahren werden batchweise annähernd ohne nennenswerte Produktverluste (kleiner 5 Gewichtsprozent) Lösungen bzw. Schmelzen zu Mikro-Pellets hergestellt. Bei dem Einsatz von kryogenen Gasen z.B. Stickstoff-flüssig (LN2) als Kältemittel können sehr niedrige Kühltemperaturen z.B. bis -120°C erreicht werden, so daß eine verhältnismäßig kompakte Bauweise (Kühlturmhöhe bis 4 m) im Vergleich zu herkömmlichen, konventionell betriebenen Kühlanlagen aufgestellt werden kann.
  • Das Verfahren kann kontinuierlich oder batchweise betrieben werden.
  • Die Erfindung wird anhand von 1 erläutert.
  • 1 zeigt ein Verfahrensschema des bevorzugten Kreisgas-Kühlsystems zum Mikropelletieren von Lösungen oder Schmelzen.
  • Das Kreisgas-Kühlsystem in 1 besteht aus einem isolierten Kühlturm 1, einem Abscheider 2, einem Auffangbehälter 3 und einem Kreisgasventilator 5. Der Ventilator 5 ist mit dem Kühlturm 1 über eine isolierte Leitung 6 (Kreisgasleitung) verbunden. Saugseitig des Ventilators wird das Kreisgas z.B. Stickstoff in Gleichstromrichtung von oben nach unten im Kühlturm geführt. Über einen Temperaturfühler 7 wird das Ventil 8 (z.B. steuerbares Magnetventil) für das Kältemittel z.B. Stickstoff-flüssig angesteuert, um auf eine gewünschte Kühltemperatur von z.B. -80°C zu kommen. Das Kältemittel wird vorteilhaft über eine Düse 9 tangential zur Kreisgasführung eingesprüht, damit durch die zielgerichtete Einspeisung Verwirbelungen in dem Kühlturm entstehen. Durch die entstehenden Verwirbelungen bzw. Turbulenzen kann die gravimetrische Verweilzeit bzw. Fallzeit der Tröpfchen verlängert werden. Das bei der Verdampfung entstandende Abgas des Kältemittels wird über einen Abgasstutzen 10 abgeführt, damit in dem Kühlturm kein Überdruck entstehen kann. Über eine Tropfvorrichtung 4 fallen die gebildeten Mikro-Tröpfchen in dem Kühlturm und werden nach der Erstarrung in einem isoliertem Behälter aufgefangen. Die in dem Kreisgas mitgerissenen Mikropellets werden über einen integrierten Abscheider 2 abgetrennt.
  • Beispiel:
  • Mit einem 90°C aufgeheizten Pharma-Polymer sind über eine Mikrotropfvorrichtung Tröpfchen (Durchmesser um 250μ) mit einer Frequenz von 100 Tröpfchen pro Sekunde gebildet worden. Die Tröpfchen fielen in einem 4 m hohen Kühlturm und wurden bei einer Kühltemperatur von -50°C zu Mikropellets erstarrt.
  • Die kugeligen und annähernd gleich großen Mikropellets hatten in dem Auffangbehälter eine Temperatur von 5°C. Über eine LN2-Versorgungseinheit ist das Kältemittel Stickstoff-flüssig bei einem Druck von 3 bar in den Kreisgasstrom eingesprüht worden. Die Produkt-Verweilzeit im Kühlturm lag bei ca. 1 Sekunde, im Vergleich zur gravimetrischen Fallzeit von ca. 0,1 Sekunden.

Claims (15)

  1. Vorrichtung zur Herstellung von Pellets oder Mikropellets aus einem pelletierbaren Stoff, umfassend eine Zuführeinrichtung (4) für den zu pelletierenden Stoff und einen Bereich mit einem kalten Gas als Kühlmedium für den zu pelletierenden Stoff.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung einen Kühlturm (1) und eine oberhalb des Kühlturmes (1) oder am oberen Ende des Kühlturmes (1) angeordnete Zuführvorrichtung (4) zur Bildung von Teilchen oder Tröpfchen aus dem zu pelletierenden Stoff und eine Einrichtung zur Zuführung von kaltem Gas aufweist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine Einrichtung (9) zur Erzeugung eines tangentialen Gasstromes aufweist.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine Sammeleinrichtung (2) für erzeugte Pellets aufweist.
  5. Verfahren zur Herstellung von Pellets oder Mikropellets aus einem pelletierbaren Stoff, wobei zur Herstellung von Pellets oder Mikropellets der pelletierbare Stoff in Form kleiner Teilchen mit einem kalten Gas in Kontakt gebracht wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das kalte Gas als Gasstrom eingesetzt wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das kalte Gas als tangentialer Gasstrom eingesetzt wird.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das kalte Gas im Kreis geführt wird.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das kalte Gas eine Temperatur im Bereich von minus 120°C bis minus 10°C aufweist.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das kalte Gas ein mit Hilfe von einem kryogenen Gas abgekühltes Gas oder ein aus einem kryogenen Gas erzeugtes Gas ist.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das kalte Gas ein inertes Gas ist.
  12. Verwendung eines kalten Gases zur Herstellung von Pellets oder Mikropellets aus einem pelletierbaren Stoff durch Kontakt mit dem kalten Gas.
  13. Verwendung einer Kühlzone oder Kühlstrecke mit einem kalten Gas zur Herstellung von Pellets oder Mikropellets aus einem pelletierbaren Stoff.
  14. Verwendung eines Kreislaufes eines kalten Gases zur Herstellung von Pellets oder Mikropellets aus einem pelletierbaren Stoff in dem kalten Gas.
  15. Verwendung eines tangentialen kalten Gasstromes zur Herstellung von Pellets oder Mikropellets aus einem pelletierbaren Stoff.
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