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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen ein Verfahren und
eine Vorrichtung für
Unterwassergranulieren und anschließendes Trocknen von Polyethylenterephthalat(PET)-Polymeren.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren und
eine Vorrichtung für
das Unterwassergranulieren von PET-Polymeren und das anschließende Trocknen
des PET-Polymergranulats in solcher Weise, dass der Kristallisationsvorgang
der PET-Partikel selbst ausgelöst
und Granulat mit einem gewünschten
Grad der Kristallstruktur an Stelle einer amorphen Struktur erzeugt
wird.
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Unterwassergranuliersysteme
für das
Herstellen von Granulat aus polymeren Materialien oder anderen Kunststoffmaterialien
sind seit vielen Jahren bekannt. Die Ausgangsmaterialien wie Kunststoffpolymere, Farbstoffe,
Additive, Füllstoffe
und Verstärkungsmittel
sowie Modifikationsmittel werden in Knetern gemischt. Bei dem Vorgang
wird eine Schmelze erzeugt, welche durch Löcher extrudiert oder gepresst wird,
um Stränge auszubilden,
welche unmittelbar durch sich drehende Granuliermesser im Wassertank
des Unterwassergranulators geschnitten werden. Wasser mit oder ohne
Additive fließt
ständig
durch den Wassertank, um die Polymerstränge und das Granulat abzukühlen und
zu verfestigen und das Granulat durch Transportrohre aus dem Wassertank
heraus zu einem Trockner, z.B. einem Zentrifugaltrockner, zu befördern, in
dem dem Granulat das Wasser entzogen wird.
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Seit
geraumer Zeit versucht die Polymerindustrie, PET-Polymere mit Hilfe
von Unterwassergranuliersystemen zu Granulatform zu verarbeiten.
Ein Hauptnachteil beim Einsatz des Unterwassergranulierens sowie anderer
Granuliersysteme für
das Verarbeiten von PET zu Granulatform ist der typischerweise amorphe
Zustand dieses Granulats, wenn es den Trockner des Unterwassergranuliersystems
verlässt.
Die amorphe Natur des sich ergebenden Granulats wird durch das schnelle
Abkühlen
des PET-Materials nach Einbringen in den Wasserstrom im Wassertank
des Unterwassergranulators und während
des Transports des Wasser- und Granulatgemisches durch entsprechende
Rohre zum Trockner bewirkt.
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Typischerweise
trägt die
Erhöhung
des Wasserflusses durch den Wassertank des Unterwassergranulators
und das Anheben der Wassertemperatur zusammen mit Änderungen
der Rohrabmessungen und Reduzieren des Abstands zwischen dem Granulator
und der Trockneranlage nicht dazu bei, die Granulattemperatur hinreichend
zu halten. Unter diesen Umständen
verlässt
das PET-Granulat den Trockner immer noch bei einer Temperatur, meist
unter 100° C,
welche unter der Temperatur liegt, bei welcher Kristallisation eintreten
kann.
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Endanwender
von PET-Polymergranulat fordern typischerweise, dass das Granulat
in kristallinem Zustand, nicht in einem amorphen Zustand vorliegt,
und zwar hauptsächlich aus
zwei Gründen,
welche beide mit der Tatsache zusammenhängen, dass der Endanwender
das PET-Granulat in einem im Wesentlichen trockenen Zustand mit
absolut keinem oder nahezu keinem Wasseranteil verarbeiten möchte. Zum
einen sind PET-Polymere sehr hygroskopisch und kristallines PET-Granulat
absorbiert während
des Versands und der Lagerung erheblich weniger Feuchtigkeit als
amorphes PET-Granulat.
Demgemäss
lässt sich
kristallines PET-Granulat vom Endanwender einfacher auf den erforderlichen
Feuchtigkeitsgehalt von Null oder nahezu Null trocknen. Zum anderen
ist die für
das vollständige
Trocknen der PET-Polymere erforderliche Temperatur höher als
die Temperatur, bei welcher sich amorphes PET-Granulat in kristalline Form umwandelt.
Daher ist es beim Trocknen amorphen PET-Granulats erforderlich, zuerst eine
Kristallisation bei der erforderlichen niedrigeren Temperatur zu
erreichen, bevor die Temperatur auf die Trockentemperatur angehoben
wird. Andernfalls kann das amorphe PET-Polymergranulat zusammenbacken
und die Granulatform zerstören.
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Daher
müssen
Hersteller von PET-Granulat das amorphe PET-Granulat typischerweise
einem zweiten Aufheizschritt von mehreren Stunden bei sehr hohen
Temperaturen, meist von über
80 bis 100°C,
unterziehen, um die amorphe Struktur des Granulats in eine kristalline
Struktur zu ändern.
Dies ist ein sehr teurer zweiter Schritt, um das PET-Polymergranulat in
den gewünschten
kristallinen Zustand umzuwandeln.
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Die
Endanwender und Hersteller von PET-Granulat sind sich jedoch bewusst,
dass eine vollständige (100%)
Kristallinität
von PET-Granulat nicht unbedingt erforderlich ist, um das PET-Granulat
für eine
Weiterverarbeitung oder Verwendung im Festphasenprozess (Solid State
Process = SSP) zu trocknen. Vielmehr ist eine Gesamtkristallinität oder ein
Kristallinitätsgrad
unter Verwendung des Calciumnitrat-Messverfahrens von über 30%
und bevorzugt über
40% für
die PET-Endanwender annehmbar.
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Ein
alternatives Vorgehen wird in WO 2004/033174 offenbart, in welchem
das Polymer in einem Wasserbad bei einer Temperatur von über 100°C granuliert
wird. Das sich ergebende Granulat kann danach über einen festgelegten Zeitraum
im Wasserbad weiterbehandelt werden, wobei die hohe Temperatur beibehalten wird,
um das amorphe Material in kristallines Material umzuwandeln. Dieses
System erfordert Druckbeaufschlagung, um das Wasser bei der Übersiedepunkttemperatur
zu halten, gefolgt von einem Drucksenkungsvorgang.
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Ferner
ist allgemein bekannt, dass Luft in den austretenden Strom eines
Wasser- und Granulatgemisches aus einem Granulator eingespritzt
werden kann, um den Transport des Wasser-/Granulatgemisches zu verbessern.
Siehe zum Beispiel U.S. Patent Nr. 3,988,085.
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ZUSAMMENFASSENDE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf ein Unterwassergranuliersystem gerichtet,
welches PET-Granulat in so heißem
Zustand erzeugt, dass der Kristallisationsprozess darin selbst ausgelöst wird
und letztendlich ein so kristalliner Charakter erzeugt wird, dass
das PET-Granulat keinen separaten Aufheizschritt benötigt, um sich
einer Endanwenderverarbeitung zu unterziehen. Es wurde festgestellt,
dass dieser erhöhte
Wärmezustand
durch Verringern der Verweilzeit des Granulats in dem Wassergemisch
verwirklicht werden kann, um während
der Trocknungsphase genügend
Wärme im
PET-Granulat zu halten, so dass der Kristallisationsvorgang aus
dem Inneren des Granulat heraus ausgelöst wird. Hierzu ist es nötig, das
Granulat so schnell wie möglich
vom Wasser abzuscheiden und die Geschwindigkeit des Granulatstroms
aus dem Auslass des Unterwassergranulators und in und durch den
Trockner wesentlich zu erhöhen.
Das den Trockner verlassende heiße Granulat kann dann auf einer
herkömmlichen
Schwingförderanlage
oder einer anderen Vibrations- oder Förderanlage so lange befördert werden,
bis die gewünschte
Kristallinität
verwirklicht und eine Agglomeration vermieden wird. Das heiße Granulat
kann auch in einem wärmebeibehaltenden
Zustand, zum Beispiel in einem wärmeisolierenden
Behälter,
gelagert werden, um den gewünschten
Kristallisationsvorgang zu vollziehen. Beschichtete Stahl- oder
Kunststoffbehälter
an Stelle der herkömmlicherweise
verwendeten Edelstahltanks sollten zum Beispiel akzeptabel sein.
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Die
frühzeitige
Granulat-/Wassertrennung und die größere Granulatgeschwindigkeit
durch das Granuliersystem wird erfindungsgemäß durch Einspritzen von Luft
oder von anderem geeigneten Gas in die von dem Granulator zu dem
Trockner führenden
Transportrohre direkt nach Austreten des Gemisches aus geschnittenem
Granulat und Wasser aus dem Wassertank der Granulieranlage verwirklicht.
Es wurde festgestellt, dass die eingespritzte Luft ein Trennen des
Wassers von dem Granulat in den Transportrohren bewirkt, indem das Wasser
in Wasserdampfnebel umgewandelt wird, es den Transport des Granulats
zum und durch den Trockner erheblich beschleunigt und eine Granulattemperatur
bei Austritt aus dem Trockner erzeugen kann, welche so hoch ist,
dass der Kristallisationsprozess in dem Granulat ausgelöst wird.
Zwar kann das PET-Polymergranulat in einem amorphen Zustand aus
dem Trockner kommen, doch verbleibt im Einzelnen genügend Wärme im Granulat
für das
Eintreten der Kristallisation. Der Grad der Kristallisation reicht,
um die Notwendigkeit der bisher bei der Herstellung von PET-Granulat
mit Hilfe vorbekannter Unterwassergranuliersysteme erforderlichen
zweiten Aufheizphase zu eliminieren.
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Die
Luft, welche in die zum Trockner führende Gemischleitung unmittelbar
nach dem Austritt aus dem Wassertank eingebracht wird, hat eine
sehr hohe Geschwindigkeit. Es wurde festgestellt, dass ein Luftvolumen von
mindestens 100 Kubikmeter (m3)/Std. bis
zu etwa 175 m3/Std. oder mehr durch ein
Ventil bei einem Druck von 8 bar und in eine 1,5 Zoll große Gemischrohrleitung
die für
die vorliegende Erfindung erforderliche Luftgeschwindigkeit erzeugt.
Das Volumen der in das austretende Wasser- und Granulatgemisch eingebrachten
Luft erzeugt insgesamt eine Mischung aus Gas und Gemisch in der
Art eines Nebels und hat voraussichtlich nach Volumen des Gesamtgemisches
eine Gaskomponente von 98% – 99%.
Die Lufteinspritzung in die Gemischleitung erhöht die Geschwindigkeit des
Granulatstroms von dem Wassertank zum Auslass des Trockners beträchtlich
auf eine Geschwindigkeit von unter einer Sekunde. Zwar ist Luft
in Anbetracht ihrer Reaktionsträgheit und
guten Verfügbarkeit
das bevorzugte Gas, doch könnten
auch andere reaktionsträge
Gase wie Stickstoff oder ähnliche
Gase verwendet werden. Andere Verfahren zur Granulatbeschleunigung,
die das flüssige
Wasser in vergleichbarer Weise von dem Granulat trennen und das
Granulat von dem Granulator zu dem Trocknerauslass beschleunigen
würden,
könnten
auch eingesetzt werden.
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Die
Gemischrohre umfassen vorzugsweise ein Kugelventil oder einen anderen
Ventilmechanismus nach dem Lufteinspritzpunkt. Das Kugelventil erlaubt
dem Bediener das bessere Steuern der Verweilzeit des Granulats in
den Rohren und im Trockner und bewirkt eine erhebliche Verringerung
oder Beseitigung von Vibrationen in dem Gemischrohr zu dem Trockner.
Das Kugelventil bzw. der Ventilmechanismus scheinen auch einen verbesserten
Wasserdampfnebelzustand in dem Gemischrohr stromabwärts des
Ventilmechanismus zu bewirken.
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Es
wurde festgestellt, dass kristallines PET-Granulat nach dem Verfahren
und der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung gebildet werden kann,
wenn die Verweilzeit des Granulats ab Zeitpunkt der Bildung durch die
Granuliermesser an der Lochplatte bis zum Austritt aus dem Zentrifugaltrockner
durch Einspritzen von Hochgeschwindigkeitsluft oder anderem Hochgeschwindigkeitsgas
in die Gemischleitung ausreichend gesenkt wird. Zwar verliert größeres Granulat
seine Hitze langsamer, so dass es bei Austreten eine genügend hohe
Temperatur beibehält,
um bei niedrigeren Geschwindigkeiten der Einspritzluft, wie zum
Beispiel 100 m3/Stunde, einer Kristallisation
unterzogen zu werden, doch weist mit zunehmender Luftgeschwindigkeit
auch kleineres Granulat mit niedrigerer Austrittstemperatur annehmbare
Kristallisationswerte auf. Somit gewährleisten das schnelle Trennen
des Granulats vom Wasser und die verkürzte Verweilzeit, dass das
PET-Granulat den Trockner des Unterwassergranuliersystems verlässt, während in
dem Granulat ausreichend Hitze beibehalten wird, um die gewünschte Kristallisation
in dem amorphen Granulat zu verwirklichen, insbesondere wenn das
Granulat von dem Trockner durch eine wärmebeibehaltende Schwingförderanlage
lang genug befördert wird,
um den gewünschten
Kristallinitätswert
zu verwirklichen, und/oder in einem wärmeisolierenden Behälter gelagert
wird. Dadurch besteht keine Notwendigkeit eines zweiten Aufheizschrittes
mehr.
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Bei
Abtransport vom Trockner in einer Schwingförderanlage wurde festgestellt,
dass die Beförderung über einen
Zeitraum von etwa 20 Sekunden bis zu etwa 90 Sekunden oder mehr
ausreicht, um die gewünschte Kristallinität zu verwirklichen.
Die bevorzugte Beförderungszeit
liegt bei etwa 30 Sekunden bis 60 Sekunden und am bevorzugtesten
bei etwa 40 Sekunden.
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Demgemäss besteht
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Verfahren und
eine Vorrichtung für
das Verarbeiten von PET-Polymeren in einem Unterwassergranuliersystem
an die Hand zu geben, welche Kristallisation in dem aus dem Trockner
austretenden PET-Granulat erzeugen können.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
und eine Vorrichtung für das
Erzeugen von Kristallisation im PET-Polymergranulat mit Hilfe eines
Unterwassergranuliersystems ohne Notwendigkeit einer teuren zweiten
Aufheizphase zur Umwandlung amorphen PET-Granulats in kristallines PET-Granulat
an die Hand zu geben.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
und eine Vorrichtung für das
Unterwassergranulieren von PET-Polymer an die Hand zu geben, wobei
ein reaktionsträges
Gas in das aus dem Granulator austretende Wasser- und Granulatgemisch
gespritzt wird, um eine Wasserdampfform der Gemischbeförderung
zu erzeugen, wodurch im beförderten
Granulat eine bessere Wärmebeibehaltung
ermöglicht
wird.
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Eine
noch weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Verfahren und eine Vorrichtung für
das Unterwassergranulieren von PET-Polymer gemäß der vorstehenden Aufgabe
an die Hand zu geben, wobei das Granulat durch das Einspritzen von
Luft bei einer Geschwindigkeit von mindestens 100 m3/Std. bis
etwa 175 m3/Std. oder mehr schnell durch
die Anlage befördert
wird, so dass die Verweilzeit des Granulats vor Austreten aus dem
Trockner soweit verringert wird, dass eine Kristallisation in der
Größenordnung
von 30% – 40%
der gesamten (100%) Kristallisation erzeugt wird.
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Eine
noch weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Verfahren und eine Vorrichtung für
das Herstellen von PET-Polymergranulat mit Hilfe eines Unterwassergranuliersystems
an die Hand zu geben, wobei das aus dem Trockner austretende Granulat
im Inneren des Granulats genügend
verbleibende Wärme aufweist,
dass mindestens 35% der gesamten Kristallisation des PET-Granulats
ohne anschließendes Aufheizen
eintritt.
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Eine
noch weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Verfahren und eine Vorrichtung für
das Unterwassergranulieren für
das Herstellen von PET-Granulat an die Hand zu geben, wobei die Verweilzeit
des PET-Granulats ab Zeitpunkt der Extrusion an der Lochplatte bis
zum Austreten aus dem Zentrifugaltrockner durch Gaseinspritzen in
die Gemischleitung von dem Granulator zu dem Trockner auf unter etwa
eine Sekunde gesenkt wird.
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Eine
noch weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Verfahren und eine Vorrichtung für
das Unterwassergranulieren für
das Herstellen von PET-Granulat nach der vorstehenden Aufgabe an die
Hand zu geben, wobei die Verweilzeit mit Hilfe eines Ventilmechanismus
für verbesserte
Druckbeaufschlagung des Wasserdampfnebels stromabwärts des
Ventils in der Gemischleitung gesteuert wird.
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Eine
noch weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Unterwassergranuliersystem an die Hand zu geben, wobei das aus dem
Trockner austretende heiße
Granulat auf einer Schwingförderanlage
oder einer anderen Vibrations- oder Förderanlage transportiert wird,
um eine nahezu gleichmäßige Kristallisation
in einem vorgegebenen Granulat-Ausstoßvolumen durchgehend zu erreichen.
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Diese
und andere Aufgaben und Vorteile, welche später offensichtlich werden,
sind durch die Details der Konstruktion und der Arbeitsweise der
Erfindung bedingt, welche nachstehend eingehender beschrieben und
beansprucht werden, wobei auf die Begleitzeichnungen Bezug genommen
wird, welche einen Teil dieser Anmeldung bilden und in denen gleiche
Bezugszeichen durchgehend gleiche Teile bezeichnen.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Darstellung eines Unterwassergranuliersystems
mit einem Unterwassergranulator und einem Zentrifugaltrockner, wie
sie von Gala Industries, Inc. ("Gala") aus Eagle Rock,
Virginia, hergestellt und vertrieben werden, mit Lufteinspritzung
und Schwingförderanlage
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Die 2A and 2B sind
schematische Darstellungen einer Seiten- bzw. Hinteransicht der Schwingförderanlage
von 1.
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3 zeigt
gewisse Bauteile des in 1 gezeigten Unterwassergranuliersystems
während
eines Bypass-Modus, in dem die Prozessleitung abgeschaltet ist.
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4 ist
eine schematische Darstellung, welche ein bevorzugtes Verfahren
und eine bevorzugte Vorrichtung für das Einspritzen von Luft
(oder Gas) in die Gemischleitung von dem Granulator zu dem Trockner gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt.
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5 ist
eine schematische Darstellung, welche ein bevorzugtes Verfahren
und eine bevorzugte Vorrichtung für das Einspritzen von Luft
(oder Gas) in die Gemischleitung von dem Granulator zu dem Trockner mit
einem Kugelventil in der Gemischleitung gemäß der vorliegenden Erfindung
zeigt.
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EINGEHENDE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Wenngleich
nur bevorzugte Ausführungen
der Erfindung eingehend beschrieben werden, versteht sich, dass
die Erfindung in ihrem Schutzumfang nicht auf die Details der Konstruktion
und Anordnung der Bauteile beschränkt ist, wie sie in der folgenden
Beschreibung dargelegt oder in den Zeichnungen veranschaulicht sind.
Es sind andere Ausführungen
und verschiedene Möglichkeiten
der Umsetzung und Verwirklichung der Erfindung möglich.
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Ferner
werden bei der Beschreibung der bevorzugten Ausführungen der Klarheit halber
Fachausdrücke
verwendet. Jeder Fachausdruck soll die breiteste Bedeutung, wie
sie vom Fachmann verstanden wird, haben und umfasst alle technischen
Entsprechungen, welche in ähnlicher
Weise zur Verwirklichung eines ähnlichen
Zwecks dienen. Der Begriff "Wasser" umfasst zum Beispiel
nicht nur Wasser, sondern auch Wasser mit einem oder mit mehreren
Additiven, welche dem Wasser während
des Unterwassergranulierschritts für verschiedene Zwecke, welche
vom Fachmann auf dem Gebiet des Unterwassergranulierens verwendet
werden, zugegeben werden.
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Ein
Unterwassergranuliersystem zur Verwendung in Verbindung mit der
vorliegenden Erfindung wird schematisch in 1 gezeigt
und wird im Allgemeinen mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet.
Das System 10 umfasst einen Unterwassergranulator 12,
zum Beispiel einen Gala Unterwassergranulator, mit Messerkopf und Messern 14,
welche von dem Wassertank 16 und der Lochplatte 18 getrennt
gezeigt werden. Bei dem Unterwassergranuliersystem 10 wird
PET-Polymer von oben von einem (nicht abgebildeten) Polymerbottich
in einen Siebwechsler 20 gegeben, welcher alle Feststoffpartikel
oder anderes Material entfernt. Das PET-Polymer wird dann durch
eine Zahnradpumpe 22 zur Regulierung und Wahrung eines
gleichmäßigen Polymerstroms
in die Polymer-Umlenkweiche 24 und die Lochplatte 18 transportiert.
Das PET-Polymer wird typischerweise bei einer Temperatur von etwa
260°C durch Löcher in
der Lochplatte extrudiert. Die durch die Plattenlöcher gebildeten PET-Polymerstränge gelangen
in den Wassertank 16 und werden durch den Messerkopf und
die Messer 14 zu dem gewünschten Granulat geschnitten.
Kaltes Wasser strömt
durch das Rohr 26 in den Wassertank 16 und das
Wasser- und Schnittgranulatgemisch tritt durch das Rohr 28 aus.
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Das
Wasser- und Granulatgemisch wird dann durch die Gemischleitung 30 in
einen Trockner 32, beispielsweise einen Gala Zentrifugaltrockner,
bei Einlass 33 befördert.
Das Granulat wird in dem Trockner 32 getrocknet und tritt
bei 34 aus dem Trockner aus. Das von dem getrockneten Granulat
abgeschiedene Wasser tritt durch das Rohr 38 aus dem Trockner 32 aus
und wird durch die Pumpe 40 in ein Feinteilesieb 42 und
dann durch ein Rohr 46 in einen Wassertank 44 befördert. Das
recycelte Wasser verlässt
durch ein Rohr 48 und eine Pumpe 50 den Wassertank 44 in
einen Wasserwärmetauscher 52 zur
Senkung der Wassertemperatur. Das gekühlte Wasser wird durch ein
Rohr 54 über
ein Bypass-Ventil 56 und ein Rohr 58 in ein Einlassrohr 26 und dann
in den Wassertank 16 recycelt.
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Erfindungsgemäß wird in
der Gemischleitung 30 an Punkt 70, vorzugsweise
nahe des Anfangs der Gemischleitung 30 neben dem Auslass
des Wassertanks 16, Luft in das Unterwassergranuliersystem
gespritzt, um den Transport des PET-Granulats in der Gemischleitung 30 zu
verbessern und das PET-Granulat bei so hoher Temperatur zu halten,
dass die gewünschte
Kristallisation gefördert
wird.
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Zweckmäßigerweise
wird die Luft bei Punkt 70 mit Hilfe einer herkömmlichen
Druckluftleitung, welche typischerweise in den meisten Fertigungsstätten verfügbar ist,
zum Beispiel mit einem Druckluftkompressor, und eines Standardkugelventils,
welches für
einen Hochgeschwindigkeitsluftstrom in der Gemischleitung 30 ausreicht,
in die Gemischleitung eingespritzt. Dies wird durch ein Luftvolumen
von mindestens 100 m3/Std. durch ein Standardkugelventil
bei einem Druck von 8 bar in eine Gemischleitung, welche ein Standardrohr
von 1,5 Zoll umfasst, mühelos
verwirklicht. Diese Hochgeschwindigkeitsluft (bzw. anderes Hochgeschwindigkeitsgas)
erzeugt bei Kontakt mit Wasser und heißem Granulat einen Wasserdampfnebel.
Das Granulat neigt dazu, an dem Innenumfang des Rohrs zu dispergieren,
wenn es sich durch dieses schnell zu dem Trockner bewegt. Schätzungsweise
liegt das Luftvolumen in der Mischung aus Gas und Gemisch insgesamt
nach Volumen des Gesamtgemisches bei einer Größenordnung von 98% – 99% oder
mehr. Die in die Gemischleitung 30 bei Punkt 70 eingespritzte
Luft erhöht
die Geschwindigkeit des Granulatstroms von dem Wassertank 16 zu
dem Auslass 34 des Trockners 32 auf eine Geschwindigkeit
von unter einer Sekunde.
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Die
mittlere Temperatur des aus dem Trockner 32 bei 34 erfindungsgemäß austretenden
PET-Polymergranulats sollte bei über
145° C bei
einer Luftgeschwindigkeit von 100 m3/Std.
liegen, kann aber niedriger sein, wenn die Luftgeschwindigkeit auf
175 m3/Std. erhöht wird. Bei einer solchen
Beschleunigung des Hochgeschwindigkeitsgranulats behält das PET-Granulat
genügend
Wärme im
Granulat bei, um darin eine Kristallisation auszulösen, ohne
dass ein zweiter Aufheizschritt erforderlich wird.
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Aus
dem Trockner austretendes Granulat wird vorzugsweise durch eine
Schwingförderanlage,
zum Beispiel die in den 2A und 2B gezeigte
Schwingförderanlage 84,
geleitet. Durch Auflockern und Mischen des kristallisierenden Granulats
in der Schwingförderanlage 84 werden
zum Beispiel Temperaturschwankungen des Granulats, welche ansonsten
durch die Nähe
einzelner Granulatstücke
zu einer Behälterwand
gegenüber
Immersion unter anderen Granulatstücken eintreten könnten, vermieden.
Stattdessen werden eine einheitliche Temperatur und der sich ergebende
Kristallisationsgrad stark verbessert. Ferner wird durch das Schütteln und
die relative Bewegung des Granulats, welche ein Verklumpen oder
Anhaften des Granulats an der umgebenden Wandstruktur verhindert,
einer sich aus höheren
Granulattemperaturen ergebende Klebrigkeit entgegengewirkt.
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Es
wurde festgestellt, dass für
Kristallisationszwecke das Granulat in der Schwingförderanlage
etwa 20 bis etwa 90 Sekunden oder länger, vorzugsweise etwa 30
bis etwa 60 Sekunden und am bevorzugtesten etwa 40 Sekunden bleiben
sollte. Während
dieser Zeit wird durch die Schwingförderanlage genügend Wärme zurückgehalten,
um das Granulat bei einer so hohen Temperatur zu halten, dass die
gewünschte
Kristallisation vollzogen wird. Größeres Granulat mit einer Austrittstemperatur
in der Größenordnung
von 145°C
kann aufgrund seiner größeren Masse
nur 10 Sekunden bei dieser Temperatur benötigen, in denen 40% der Kristallisation
erreicht werden. Mit seiner kleineren Masse und relativ größeren Oberfläche kann
kleineres Granulat mit einer kühleren
Austrittstemperatur von etwa 127°C
20 Sekunden bei dieser Temperatur benötigen, um die gewünschte Kristallisation
zu vollziehen. Die verbleibende Zeit in der Schwingförderanlage
erlaubt es dem Granulat, mehr oder weniger stark abzukühlen.
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Ist
weiteres Abkühlen
zum Beispiel aufgrund mangelnder Möglichkeit des Bedieners, das
Granulat zu lagern, zu verwenden oder vom Auslass der Schwingförderanlage
zu transportieren, nötig,
dann kann an diesem Auslass ein Luftgebläse hinzugefügt werden oder die Schwingförderanlage
kann so ausgelegt werden, dass eine Verweilzeit von bis zu etwa
2 Minuten vorgesehen wird. Im Allgemeinen liegt die Temperatur des Granulats
bei etwa 128°C
am Einlass zur Schwingförderanlage
und zwischen 60°C
und 110°C
an deren Auslass, abhängig
davon, ob der Bediener eine zusätzliche
pneumatische Kühlung
direkt an der Förderanlage
vorgesehen hat, um für
Transportzwecke Granulat auszustoßen, das vollständig abgekühlt ist
(60°C),
oder ob er stattdessen nur fordert, dass das Granulat bei Verlassen
der Schwingförderanlage
kristallin (110°C)
ist. Die bevorzugte Austrittstemperatur liegt für die meisten Zwecke bei unter
80°C, während eine
höhere
Oberflächenklebrigkeitstemperatur
(<100°C) für einige
PET-Polymersorten ausreichend ist.
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Wird
keine Schwingförderanlage
verwendet bzw. zusätzlich
zur Schwingförderanlage,
kann das aus dem Trockner 32 austretende PET-Polymergranulat
in entsprechende wärmeisolierende
Behälter
gegeben werden, damit die gespeicherte Wärme in dem PET-Granulat für das Vollziehen
des erwünschten
Kristallisationsprozesses reicht, bevor das Granulat unter die Kristallisationstemperatur
abkühlt.
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In
dem in 3 gezeigten Bypass-Modus läuft das recycelte Wasser durch
einen Bypass 56 in das Rohr 60 und dann in die
Gemischleitung 30. Im Bypass-Modus ist das Ventil 62 geschlossen
und das Wasser-/Granulatgemisch in Leitung 30 und Wassertank 16 kann
zusammen mit dem Wasser in der Einlassleitung 26 aus dem
Ablassventil 64 aus dem System abfließen.
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4 zeigt
schematisch eine bevorzugte Anordnung für das Lufteinspritzen in die
Gemischleitung eines Unterwassergranuliersystem gemäß der vorliegenden
Erfindung, welche im Allgemeinen mit dem Bezugszeichen 100 bezeichnet
ist. Der gezeigte Unterwassergranulator 102 ist ein Gala
Modell Nr. A5 PAC 6, mit einem Wassereinlassrohr 104 und
einer Gemischaustrittsleitung 106. Der gezeigte Trockner 108 ist
ein Gala Modell Nr. 12.2 ECLN BF, mit dem Gemischeinlass 110 oben.
Insofern der Auslass aus dem Unterwassergranulator 102 in
die Gemischleitung 106 erheblich unter dem Einlass 110 zum
Zentrifugaltrockner 108 liegt, wenn beide auf einer Ebene auf
dem Fertigungsboden stehen, ist es erforderlich, das Wasser- und
Granulatgemisch von dem Granulatorauslass nach oben zu dem Trocknereinlass
zu transportieren. Das Wasser- und Granulatgemisch bewegt sich somit
durch das Ventil 112 an dem gewinkelten Krümmer 114 vorbei,
durch die gewinkelte Gemischleitung 116, an dem vergrößerten Krümmer 118 vorbei
und dann in den Einlass 110 des Trockners 108.
Das Lufteinspritzen erfolgt nach der Düse oder Ventil 120 und
direkt in den gewinkelten Krümmer 114.
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Wie
in 4 gezeigt wird, ist die gewinkelte Gemischleitung 116 vorzugsweise
gerade und weist an ihrem Auslassende einen vergrößerten Krümmer 118 auf.
Der vergrößerte Krümmer erleichtert
den Übergang des
Hochgeschwindigkeits-Wassergranulatgemisches
aus der geraden Gemischleitung 116 in den Trocknereinlass 110 und
verringert eine mögliche
Agglomeration in den Trockner 108. Weiterhin erfolgt das
Lufteinspritzen in den gewinkelten Krümmer 114 vorzugsweise
in Übereinstimmung
mit der Achse der Gemischleitung 116, um die Wirkung des
Lufteinspritzens auf das Wasser- und Granulatgemisch zu maximieren
und eine konstante Luftversorgung der Mischung aus Luft und Gemisch
aufrechtzuerhalten.
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Zwar
beträgt
der Winkel zwischen der vertikalen Achse der Gemischleitung 116 und
der Längsachse der
gewinkelten Gemischleitung 116 am bevorzugtesten etwa 45°, wie in 4 gezeigt
wird, doch ist ein bevorzugter Bereich 30° – 60°. Zudem kann der Winkel von
0° bis 90° und sogar
höher geändert werden,
falls der Wasser- und Granulatgemischauslass des Granulators 102 höher als
der Einlass 110 zum Trockner 108 liegt, wenn der
Granulator und der Trockner zum Beispiel auf unterschiedlichen Ebenen
in der Fertigungsstätte angeordnet
sind oder wenn die Höhen
der Bauteile von den in 4 gezeigten abweichen.
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Bei
dem beschriebenen Lufteinspritzen beträgt die Verweilzeit des Granulats
aus dem Wassertank zum Auslass weniger als eine Sekunde, was, wie
man festgestellt hat, Granulat mit der erwünschten Kristallisation erzeugt.
In einer anderen bevorzugten Ausführung ist aber ein zweites
Kugelventil oder Ventilmechanismus 150 nach dem Lufteinspritzpunkt
angeordnet, wie in 5 gezeigt wird. Der Ventilmechanismus 150 erlaubt
ein besseres Steuern der Verweilzeit des Granulats in der Gemischleitung,
während
an der Schneidkammer eine ausreichende Druckhöhe beibehalten wird. Dieser
zweite Ventilmechanismus ermöglicht
nicht nur das Steuern der Verweilzeit des Granulats in der Gemischleitung,
sondern verringert auch signifikant die Vibration im Gemischrohr.
Ferner scheint die sich ergebende Druckbeaufschlagung der lufteingespritzten Kammer
den in dem Gemischrohr stromabwärts
erzeugten Wasserdampfnebel zu verbessern, was insbesondere die mit
kleinerem Granulat erhaltenen Ergebnisse verbessert.
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VERSUCHSBEISPIELE
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ERSTE VERSUCHSGRUPPE
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Geschmolzenes
PET-Polymer wurde mit Hilfe eines Gala Unterwassergranulators Modell
Nr. A5 PAC 6 und eines Gala Zentrifugaltrockners Modell 12.2 ECLN
BF in der in 3 gezeigten Anordnung kontinuierlich in
ein Gesamt-Unterwassergranuliersystem
extrudiert. Die Schmelztemperatur lag bei etwa 265° C und die Granuliermessergeschwindigkeit
im Granulator 102 wurde zwischen 2500 und 4500 U/min. variiert.
Die Lochplatte war typisch für
PET-Polymere, und es wurde eine typische 3,5 mm Lochplatte mit länglichen
Umflächen verwendet.
Die Schmelzgeschwindigkeit durch die Plattenlöcher lag während der Versuche konstant
bei 40 kg/Loch/Stunde.
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Das
Rohr für
die Gemischleitung 116 war ein 1,5 Zoll Standardrohr und
seine Länge
betrug 4,5 Meter. Die Geschwindigkeit des Zentrifugaltrockners 108 wurde
während
der Versuche konstant gehalten, und der Gegenstrom-Luftstrom durch
den Trockner 108 wurde während der Versuche ebenfalls
konstant gehalten. Eine Schwingförderanlage
wurde nicht verwendet.
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Die
Lufteinspritz-Flussrate zur bzw. zum Ventil 120 wurde von
0 bis maximal 100 m3/Std. variiert, wie in
der nachstehenden Tabelle gezeigt wird, und der Wasserstrom und
die Granulatgröße wurden
ebenfalls wie in der nachstehenden Tabelle 1 gezeigt variiert.
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Die
Parameter und Ergebnisse der ersten Versuchsgruppe werden nachstehend
in Tabelle 1 aufgeführt.
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Die
Granulattemperatur und die prozentuale Kristallinität wurden
wie in den letzten beiden Spalten von Tabelle 1 angegeben durch
Prüfen
des aus dem Trockner 108 am Ende jedes Versuchs herauskommenden Produkts
ermittelt. Im Einzelnen wurde bei visueller Prüfung des Granulats in etwa
ermittelt, wie viele der 100 Granulatstücke eine Farbänderung
erfahren hatten, was eine Umwandlung in einen kristallineren Zustand
anzeigt. Bei Versuch 5 zeigten zum Beispiel rund 80 von 100 Granulatstücken eine
Farbänderung.
Die Temperatur des Granulats wurde ebenfalls auf Oberflächenbasis
mit Hilfe einer Infrarottemperaturanzeige ermittelt. Mit Hilfe dieser
externen Messverfahren konnte nicht der Grad ermittelt werden, in
dem das Granulat "völlig" kristallisiert war,
wobei "völlige" Kristallisation
einen Zustand anzeigt, in dem jedes Granulatstück in seiner gesamten individuellen
Struktur völlig
kristallin ist. Es wurde jedoch für die praktische Anwendung
festgestellt, dass das Granulat für die Zwecke der PET-Endanwender ausreichend
kristallisiert war, wobei während
des anschließenden
Testens mindestens 30-40% Kristallisation effektiv nachgewiesen
wurde und kein weiteres Aufheizen/kristallisierendes Verarbeiten
nötig war.
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Bei
einer Lufteinspritzgeschwindigkeit von 100 m3/Std.
ist bevorzugt, dass 135°C
die Mindesttemperatur für
PET-Polymergranulat ist, das den Trockner verlässt, wenn das Granulat die
in den obigen Tests verwendeten Größen aufweist. Es kann jedoch
mit dieser Erfindung eine ausreichende Kristallisation bei niedrigeren
Temperaturen erhalten werden, wenn PET-Granulat kleinerer Größe hergestellt
wird, vorausgesetzt die Lufteinspritzgeschwindigkeit wird erhöht.
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ZWEITE VERSUCHSGRUPPE
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Geschmolzenes
PET-Polymer wurde kontinuierlich in ein Gesamtunterwassergranuliersystem,
wie in 1 gezeigt, mit Hilfe eines Gala Unterwassergranulators
Modell Nr. A5 PAC 6 und eines Gala Zentrifugaltrockners Modell 12.2
ECLN BF in der in 3 gezeigten Anordnung extrudiert.
Die Schmelztemperatur lag bei etwa 265° C und die Granuliermessergeschwindigkeit
im Granulator 102 wurde zwischen 2500 und 4500 U/min. variiert.
Die verwendeten Lochplatten waren typisch für PET-Polymere. Um mit unterschiedlichen
Granulatgrößen arbeiten
zu können,
wurden die Lochplattenöffnungsgrößen und
die Öffnungsgeschwindigkeiten ebenso
wie die Messergeschwindigkeiten variiert.
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Das
Rohr für
die Gemischleitung 116 war ein 1,5 Zoll Standardrohr und
seine Länge
betrug 4,5 Meter. Die Geschwindigkeit des Zentrifugaltrockners 108 wurde
während
der Versuche konstant gehalten, und der Gegenstrom-Luftstrom durch
den Trockner 108 wurde während der Versuche ebenfalls
konstant gehalten. Es wurde eine Vibrationsanlage 84 zur
Aufnahme des aus dem Trockner austretenden Granulats verwendet.
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Die
Lufteinspritz-Flussrate zur Düse
bzw. zum Ventil 120 wurde von 0 bis maximal 175 m3/Std. variiert, wie in der nachstehenden
Tabelle 2 gezeigt wird, und der Wasserstrom und die Granulatgröße wurden
ebenfalls wie in der nachstehenden Tabelle 2 erneut gezeigt variiert.
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Die
Parameter und Ergebnisse der zweiten Versuchsgruppe werden nachstehend
in Tabelle 2 aufgeführt.
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Die
Proben 10 und 11 wurden gleichen Bedingungen unterzogen, es wurde
lediglich Probe 10 einer Lufteinspritzrate von 175 m3/Stunde
und Probe 11 keinem Lufteinspritzen unterzogen. Analog wurden die
Proben 12 und 13 sowie die Proben 14 und 15 mit Ausnahme der Lufteinspritzung
den gleichen Bedingungen pro Paar unterzogen. An den Proben 16,
17 und 18 wurden bei Fehlen von Luft keine entsprechenden Tests
vorgenommen, da die Granulatgröße für eine effektive
Bearbeitung ohne Lufteinspritzung zu klein war.
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Aus
den Ergebnissen der zweiten Versuchsgruppe lässt sich unschwer erkennen,
dass das Lufteinspritzverfahren wesentlich ist, um ein kristallines
Granulat zu wahren, insbesondere wenn man versucht, Granulatgewichte
unter 0,015 g/Granulatstück
zu verwirklichen, was in der Mehrzahl der Fälle die Kundenzielgröße ist.
Verglichen mit der ersten Versuchsgruppe, welche zusammengefasst
in der gleichzeitig anhängigen
Anmeldung Nr. 10/717,630, welche Bestandteil dieser Anmeldung ist,
schlussfolgerte, dass eine Mindestaustrittstemperatur erforderlich
war, haben die Ergebnisse der zweiten Versuchsgruppe die Bedeutung
der Lufteinspritzgeschwindigkeit für das Verwirklichen der gewünschten
Kristallinität
klar gemacht.
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Die
Granulattemperatur und die prozentuale Kristallinität, die in
der zweiten und dritten Spalte von rechts der Tabelle 2 aufgeführt sind,
wurden durch visuelle Prüfung
und mit Hilfe einer Infrarottemperaturanzeige ermittelt, beide wie
oben in Verbindung mit der ersten Versuchsgruppe beschrieben. Nach
dem Zeitpunkt der Durchführung
der ersten Versuchsgruppe wurde jedoch festgestellt, dass die Gesamtkristallinität bzw. der Kristallinitätsgrad mit
Hilfe des Calciumnitrat-Messverfahrens gemessen werden kann. Die
Spalte ganz rechts zeigt die Ergebnisse dieser Beurteilung.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Lufteinspritzverfahren
kann PET-Granulat unterschiedlicher Größe mit akzeptablem Kristallinitätsgrad hergestellt
werden. Dies ist sogar bei Granulatgewichten von nur 0,008 g/Granulatstück möglich, vorausgesetzt,
die Luft wird bei ausreichend hoher Geschwindigkeit eingespritzt.
Bei Verwendung von Bedienvorrichtungen des Stands der Technik für die Granuliertechnologie
dagegen, darunter solche mit äußerst kurzen
Rohrläufen
und sehr hohen Wasserströmen,
kann nur ein gewisser Prozentsatz – etwa 10 – 12% – kristallinen Granulats erzeugt
werden. Dieses so hergestellte Granulat weist jedoch erhebliche Schwankungen
der Kristallinität
von etwa 6,9% bis zu 35,6% auf. Dieser eingeschränkte Homogenitätsgrad des
Granulats ist nicht akzeptabel. Wenn weiterhin die Granulatgröße auf 0,012
g/Granulatstück
oder weniger reduziert wird, war es nur mittels des erfindungsgemäßen Lufteinspritzverfahren
möglich,
einen Ausstoß zu
erzeugen, bei dem 100% des Granulats mindestes bei einem Kristallinitätsgrad von
35% kristallisiert waren. PET mit einem Kristallinitätsprozentsatz
von über
35% erwies sich als ausreichend kristallin für den Festphasenprozess (SSP)
und daher als akzeptabel für
die PET-Endanwender.
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Wie
vorstehend zusammengefasst wurden die erste und die zweite Versuchsgruppe
mit Luftstromgeschwindigkeiten von 100 m3/Stunde
bzw. 175 m3/Stunde durchgeführt. Höhere Luftgeschwindigkeiten
in der Größenordnung
von 200 m3/Stunde oder mehr können ebenfalls
verwendet werden, wenn dies für
den Wasserstrom und die Granulat-Ratenänderungen
erforderlich ist.
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Während die
vorstehende Erfindung insbesondere Anwendung auf das Unterwassergranulieren
von PET-Polymeren findet, können
sich nach unserer Meinung auch andere Polymere, welche bei höheren Temperaturen
kristallisieren und welche die Wärme
halten, wenn sie hohen Temperaturen ausgesetzt werden, für die vorliegende
Erfindung eignen. Solche Polymere umfassen gewissen Arten von thermoplastischem
Polyurethan (TPU), PET-Copolymere und/oder PET-Mischungen.
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Das
Vorstehende soll nur die Prinzipien der Erfindung veranschaulichen.
Da für
einen Fachmann zahlreiche Abwandlungen und Änderungen nahe liegen, ist
es nicht erwünscht,
die Erfindung auf die exakte Konstruktion und den exakten Betrieb,
so wie sie gezeigt und beschrieben wurden, zu beschränken. Demgemäss können alle geeigneten
Abwandlungen und Entsprechungen aufgegriffen werden, welche in den
Schutzumfang der Erfindung fallen.