DE10243324A1 - Räumwerkzug zur Bearbeitung einer Lagerdeckelaufnahme im Kurbelgehäuse einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Räumwerkzug zur Bearbeitung einer Lagerdeckelaufnahme im Kurbelgehäuse einer Brennkraftmaschine Download PDFInfo
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Abstract
Für ein Räumwerkzeug zur Bearbeitung einer Lagerdeckelaufnahme im Kurbelgehäuse einer Brennkraftmaschine, wobei zwischen Lagerdeckelaufnahmen und dazu seitlich angeordneten Lagerdeckel-Einpassungen sogenannte Entlastungskerben bzw. hohlkehlenartige Ausnehmungen vorgesehen sind, wird zur Erzielung einer einzugigen, spanabhebenden Bearbeitung einer Lagerdeckelaufnahme mit Kaltverfestigung der Ausnehmung vorgeschlagen, dass in einem als Räumbalken gestalteten Räumwerkzeug der Kaltverfestigung dienende Drückwerkzeuge integriert angeordnet sind.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Räumwerkzeug zur Bearbeitung einer Lagerdeckelaufnahme im Kurbelgehäuse einer Brennkraftmaschine, wobei die in einem Lagerstuhl des Kurbelgehäuses ausgebildete Lagerdeckelaufnahme beiderseits einer hälftigen Lagerbohrung Lagerdeckel-Auflagen aufweist, die über hohlkehlenartige Ausnehmungen mit zu den Auflagen winkelig angeordneten Lagerdeckel-Einpassungen in Verbindung stehen, und zumindest diese Einpassungen mit dem Räumwerkzeug bearbeitet sind.
- Die vorbeschriebene Lagerstuhlgestaltung ist beispielsweise aus den deutschen Offenlegungsschriften
DE 43 25 770 A1 undDE 100 28 162 A1 bekannt. Ferner ist es bei Brennkraftmaschinen von hoher Leistung bekannt, am jeweiligen Übergang einer Lagerdeckel-Aufnahme zur angrenzenden Einpassung eine verrundete, hohlkehlenartige Ausnehmung vorzusehen, die einer Entstehung von Rissen entgegenwirkt. Um der Rissbildung verstärkt entgegenzuwirken, werden die auch als Entlastungskerben bezeichneten Ausnehmungen gemäß den Ausführungen in beiden vorgenannten Dokumenten mittels gesonderter Maßnahmen kaltverfestigt mittels Rollieren. - Desweiteren ist es im Stand der Technik bekannt , bei mehrzylindrigen Brennkraftmaschinen zur Erzielung fluchtender Lageranordnungen in den Lagerstühlen des Kurbelgehäuses diese mit einem Räumwerkzeug zu bearbeiten, wie dies z.B. die
DE 195 01 542 C2 zeigt und beschreibt. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Räumwerkzeug für eine Lagerdeckelaufnahme entsprechend dem Wirkprinzip des aus dem deutschen Patent
DE 197 51 639 C1 bekannten Kombiwerkzeuges aus je einem Räum- und Drückwerkzeug für ein einzugiges Bearbeitungsverfahren weiterzubilden. - Diese Aufgabe ist mit dem Patentanspruch 1 dadurch gelöst, dass das als Räumbalken gestaltete Räumwerkzeug – in Vorschubrichtung gesehen – in einem ersten Abschnitt mit Formmessern zur Gestaltung der hohlkehlenartigen Ausnehmungen ausgerüstet ist, und dass in einem folgenden zweiten Abschnitt des Räumbalkens Drückwerkzeuge zur Kaltverfestigung der Ausnehmungen vorgesehen sind, und dass schließlich in einem dritten Abschnitt Messer zur Bearbeitung der Einpassungen angeordnet sind.
- Mit der Erfindung können in vorteilhafter Weise die Lagerdeckelaufnahmen eines Kurbelgehäuses jeweils nacheinander form – und maßgerecht sowie die Ausnehmungen kaltverfestigt in einem einzugigen Bearbeitungsgang gebildet werden, wodurch die Fertigung vereinfacht ist.
- Der Aufwand an Fertigung ist weiter dadurch reduziert, dass ggf. im 1. und 3. Abschnitt Zusatz-Messer zur Bearbeitung der Lagerdeckel-Auflagen vorgesehen sind, wobei die Zusatz-Messer im 1. Abschnitt einer Vorbearbeitung und die Zusatz-Messer im 3. Abschnitt einer Endbearbeitung dienen.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Drückwerkzeuge nachgiebig mit Vorspannung auf die Ausnehmungen über deren Querschnitte angepasste Druckformstücke zur ein – oder mehrstufigen Kaltverfestigung einwirken. Mit dieser Anordnung ist in vorteilhafter Weise eine starre Verbindung von Räumbalken und Drückwerkzeug vermieden und damit eine nachteilige Rückwirkung eines Druckvorganges auf einen Räumvorgang.
- In einer einfachen Ausführung sind die Drückwerkzeuge über Federelemente gegen den Räumbalken nachgiebig abgestützt.
- Um das Ausmaß der Kaltverfestigung den jeweiligen Erfordernissen besser anpassen zu können, wird vorzugsweise vorgesehen, dass die Drückwerkzeuge über hydraulische Einrichtungen steuerbar im oder am Räumbalken angeordnet sind. Damit kann die Kaltverfestigung entsprechend der Rissgefährdung im jeweiligen Material des Lagerstuhls gewählt werden.
- Desweiteren gilt für jede der vorgeschlagenen Anordnungen von Drückwerkzeugen, dass jeweils mehrere Drückwerkzeuge zur mehrstufig gesteigerten Kaltverfestigung hintereinander am Räumbalken angeordnet sind.
- Um die Kaltverfestigung nicht durch Späne in den Ausnehmungen zu beeinträchtigen, wird weiter vorgeschlagen, dass mindestens zwischen dem mit Formmessern ausgerüsteten ersten Abschnitt und dem die Drückwerkzeuge tragenden zweiten Abschnitt des Räumbalkens an diesem die Ausnehmungen überstreichende Bürsten angeordnet sind.
- Eine weitere Möglichkeit der Spanbeseitigung ist dadurch erreicht, dass das Druckmedium der hydraulischen Drückwerkzeuge über Drosselspritzdüsen zugleich als Kühlschmierstoff und der Spanabfuhr dient, insbesondere zwischen 1. und 2. Abschnitt.
- Weiter detaillierte Ausgestaltungen sind in zusätzlichen Unteransprüchen angegeben.
- Die Erfindung ist anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigt
-
1 eine Lagerdeckelaufnahme in einem Lagerstuhl eines Kurbelgehäuses einer nicht gezeigten Brennkraftmaschine, -
2 ein erfindungsgemäß gestalteter Räumbalken zur Bearbeitung der Lagerdeckelaufnahme mit einer ersten Drückeinrichtung in der oberen und einer zweiten Drückeinrichtung in der unteren Hälfte, und mit in Ausschnittszeichnungen w - z gezeigten Details, -
3 eine Lagerdeckelaufnahme mit einem im Querschnitt gezeigten Räumbalken mit in diesem angeordneten Drückwerkzeugen, -
4 eine Lagerdeckelaufnahme mit einem im Querschnitt gezeigten weiteren Räumbalken mit gesondert an diesem angeordneten Drückwerkzeugen. - In einem Lagerstuhl
1 eines nicht gezeigten Kurbelgehäuses einer nicht dargestellten Brennkraftmaschine ist eine Lagerdeckelaufnahme2 angeordnet, die beiderseits einer hälftigen Lagerbohrung3 Lagerdeckel-Auflagen4 aufweist. Diese stehen über verrundete, hohlkehlenartige Ausnehmungen5 mit zu den Auflagen4 winkelig angeordneten Lagerdeckel-Einpassungen6 in Verbindung. Die Lagerdeckelaufnahme2 ist mit einem Räumwerkzeug7 –2 – bearbeitet. - Erfindungsgemäß ist das als Räumbalken
70 gestaltete Räumwerkzeug7 – in Vorschubrichtung gesehen – in einem ersten Abschnitt8 mit Formmessern9 zur Gestaltung der hohlkehlenartigen Ausnehmungen5 ausgerüstet, wobei in einem folgenden zweiten Abschnitt10 des Räumbalkens70 Drückwerkzeuge11 ,110 zur Kaltverfestigung der Ausnehmungen5 vorgesehen sind. - Ferner ist der Räumbalken
70 in einem dritten Abschnitt12 mindestens mit Messern13 zur Bearbeitung der Einpassungen6 ausgerüstet. Gegebenenfalls sind im 1. und 3. Abschnitt8 und12 Zusatz-Messer (nicht gezeigt) zur Bearbeitung der Lagerdeckel-Auflagen4 vorgesehen, wobei die Zusatz-Messer im 1. Abschnitt8 einer Vorbearbeitung und die Zusatz-Messer im 3. Abschnitt12 einer Endbearbeitung dienen. - Um eine eventuelle Rückwirkung der wirksam in den Ausnehmungen
5 angreifenden Drückwerkzeuge11 .110 auf den Räumvorgang des Räumbalkens70 in der Lagerdeckelaufnahme2 zu vermeiden, wirken die Drückwerkzeuge11 ,110 nachgiebig mit Vorspannung auf die Ausnehmungen5 über deren Querschnitte angepasste Druckformstücke14 zur einstufigen oder mehrstufigen Kaltverfestigung ein. Hierbei können im baulich einfachsten Fall die Drückwerkzeuge11 ,110 über nicht gezeigte Federelemente gegen den Räumbalken70 nachgiebig abgestützt sein. Bevorzugt ist jedoch die Ausführung, bei der die Drückwerkzeuge11 ,110 über hydraulische Einrichtungen15 ,150 steuerbar im oder gesondert am Räumbalken70 angeordnet sind. - Für eine mehrstufig gesteigerte Kaltverfestigung jeder Ausnehmung
5 können jeweils mehrere Drückwerkzeuge11 ,110 hintereinander am Räumbalken70 angeordnet sein. - Um ferner die Kaltverfestigung jeder Ausnehmung
5 nicht durch Späne zu stören, sind mindestens zwischen dem mit Formmessern9 ausgerüsteten ersten Abschnitt8 und dem die Drückwerkzeuge11 ,110 tragenden zweiten Abschnitt10 des Räumbalkens70 an diesem die Ausnehmungen5 überstreichende Bürsten16 angeordnet. Weiter kann zwischen dem 1. und 2. Abschnitt8 und10 über Drosselspritzdüsen abgegebenes Druckmedium der hydraulischen Drückwerkzeuge11 ,110 der Spanbeseitigung dienen und ferner zugleich als Kühlschmierstoff für das Räumwerkzeug7 . - Wie aus
3 ersichtlich, umfasst die hydraulische Einrichtung15 jedes Drückwerkzeuges11 einen in einer Bohrung17 des Räumbalkens70 hydraulisch verschiebebeweglich angeordneten Kolben18 , der an seinem freien Ende ein der Kaltverformung der Ausnehmung5 dienendes Druckform-Stück14 trägt. Das Druckmedium ist dem Kolben18 über eine im Räumbalken70 angeordnete Verteilerleitung19 zugeführt. - Demgegenüber zeigt
4 eine Ausführung, bei der eine gesonderte hydraulische Einrichtung150 jedes Drückwerkzeuges110 jeweils in einer muldenartigen Vertiefung20 im Räumbalken70 angeordnet ist. Weiter kann hierbei eine im Räumbalken70 vorgesehene Zuführleitung21 –2 – einen Kühlschmierstoff über Abspritzleitungen22 in den drei Abschnitten8 ,10 ,12 abgeben, wobei die Abgabe insbesondere im mittleren Abschnitt10 der bzw. zusätzlich der Spanbeseitigung von den kalt zu verfestigenden Ausnehmungen5 dient. - Mit den erfindungsgemäß in einem Räumbalken
70 baulich integrierten Drückwerkzeugen11 ,110 ist mit der spanabhebenden Formgebung der Lagerdeckelaufnahme2 eine in einem Zug durchführbare Kaltverfestigung der Ausnehmungen5 bzw. der Entlastungskerben erzielt. - Die Drückwerkzeuge
11 ,110 dienen gemäß bekanntem Stand der Technik nicht nur der Kaltverfestigung, sondern auch der Erzeugung von Druckeigenspannungen sowie einer Oberflächenglättung, die mittels gleitender oder wälzender Bewegung des jeweiligen Drückwerkzeuges, wie ebenfalls im Stand der Technik bekannt, erzielt ist.
Claims (10)
- Räumwerkzeug zur Bearbeitung einer Lagerdeckelaufnahme im Kurbelgehäuse einer Brennkraftmaschine, – wobei die in einem Lagerstuhl (
1 ) des Kurbelgehäuses ausgebildete Lagerdeckelaufnahme (2 ) beiderseits einer hälftigen Lagerbohrung (3 ) Lagerdeckel-Auflagen (4 ) aufweist, die – über verrundete, hohlkehlenartige Ausnehmungen (5 ) mit zu den Auflagen (4 ) winkelig angeordneten Lagerdeckel-Einpassungen (6 ) in Verbindung stehen, und – zumindest diese Einpassungen (6 ) mit dem Räumwerkzeug (7 ) bearbeitet sind, dadurch gekennzeichnet, – dass das als Räumbalken (70 ) gestaltete Räumwerkzeug (7 ) – in Vorschubrichtung gesehen – in einem ersten Abschnitt (8 ) mit Form-Messern (9 ) zur Gestaltung der hohlkehlenartigen Ausnehmungen (5 ) ausgerüstet ist, und dass in einem folgenden zweiten Abschnitt (10 ) des Räumbalkens (70 ) Drückwerkzeuge (11 ,110 ) zur Kaltverfestigung der Ausnehmungen (5 ) vorgesehen sind, und dass – schließlich in einem dritten Abschnitt (12 ) Messer (13 ) zur Bearbeitung der Einpassungen (6 ) angeordnet sind. - Räumwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, – dass ggf. Im 1. und 3. Abschnitt (
8 ,12 ) Zusatz-Messer zur Bearbeitung der Lagerdeckel-Auflagen (4 ) vorgesehen sind, wobei – die Zusatz-Messer im 1. Abschnitt (8 ) einer Vorbearbeitung und die Zusatz-Messer im 3. Abschnitt (12 ) einer Endbearbeitung dienen. - Räumwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, – dass die Drückwerkzeuge (
11 ,110 ) nachgiebig mit Vorspannung auf die Ausnehmungen (5 ) über deren Querschnitte angepasste Druckformstücke (14 ) zur ein – oder mehrstufigen Kaltverfestigung einwirken. - Räumwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Drückwerkzeuge über Federelemente gegen den Räumbalken (
70 ) nachgiebig abgestützt sind. - Räumwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, – dass die Drückwerkzeuge (
11 ,110 ) über hydraulische Einrichtungen (15 ,150 ) steuerbar im oder gesondert am Räumbalken (70 ) angeordnet sind. - Räumwerkzeug nach Anspruch 4 oder 5,dadurch gekennzeichnet, dass jeweils mehrere Drückwerkzeuge (
11 ,110 ) zur mehrstufig gesteigerten Kaltverfestigung hintereinander am Räumbalken (70 ) angeordnet sind. - Räumwerkzeug nach den Ansprüchen 1 – 6, dadurch gekennzeichnet, – dass mindestens zwischen dem mit Formmessern (
9 ) ausgerüsteten ersten Abschnitt (8 ) und dem die Drückwerkzeuge (11 ,110 ) tragenden zweiten Abschnitt (10 ) des Räumbalkens (70 ) an diesem die Ausnehmungen (5 ) überstreichende Bürsten (16 ) angeordnet sind. - Räumwerkzeug nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, – dass das Druckmedium der hydraulischen Drückwerkzeuge (
11 ,110 ) über Drosselspritzdüsen zugleich als Kühlschmierstoff und zur Spanabfuhr dient, insbesondere zwischen Abschnitt8 und10 . - Räumwerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, – dass die hydraulische Einrichtung (
15 ) jedes Drückwerkzeuges (11 ) einen in einer Bohrung (17 ) des Räumbalkens (70 ) hydraulisch verschiebebeweglich angeordneten Kolben (18 ) umfasst, der – an seinem freien Ende ein der Kaltverformung der Ausnehmung (5 ) dienendes Druckformstück (14 ) trägt, und – dass das Druckmedium über eine im Räumbalken (70 ) angeordnete Verteilerleitung (19 ) zugeführt ist. - Räumwerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die gesonderte hydraulische Einrichtung (
150 ) jedes Drückwerkzeuges (110 ) jeweils in einer muldenartigen Vertiefung (20 ) im Räumbalken (70 ) angeordnet ist, und – dass über eine im Räumbalken (70 ) angeordnete Zuführleitung (21 ) Kühlschmierstoff über Abspritzleitungen (22 ) in den drei Abschnitten (8 ,10 ,12 ) abführbar ist.
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