DE10241186A1 - Dachmodul für ein Fahrzeug sowie Herstellung dafür - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Dachmodul für ein Fahrzeug, das mit einer Außenhaut (12) versehen ist, die mit einer flächigen Hohlraum-Trägerstruktur (14) hinterpresst ist, wobei die Trägerstruktur auf mindestens einer Seite mit einer flächigen Abschlusslage (16, 18) versehen ist, die Fasern und Kunststoffmaterial aufweist, welches die Fasern untereinander und mit der Trägerstruktur verbindet. Die Abschlusslage (18) weist einen zur Befestigung eines Anbauteils dienenden Anbauabschnitt (20) auf, welcher vom Material der Abschlusslage gebildet ist und sich auf der von der Trägerstruktur (14) abgewandten Seite der Abschlusslage über das Niveau der Abschlusslage erhebt.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dachmodul für ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein entsprechendes Herstellungsverfahren.
- Ein gattungsgemäßes Dachmodul ist beispielsweise aus der
DE 100 33 223 A1 bekannt, wobei die Trägerstruktur von einer Wabenstruktur gebildet wird, die auf beiden Seiten mit einer Abschlusslage versehen ist, die jeweils von einer mit Polyurethan getränkten Glasfasermatte gebildet wird. - Aus der
DE 29 34 430 C2 ist eine Fronthaube für ein Kraftfahrzeug bekannt, welche aus einer von einer Wabenstruktur gebildeten Trägerstruktur besteht, die auf beiden Seiten mit einer Abschlusslage aus faserverstärktem Kunststoff versehen ist. Die Fronthaube ist an ihrer Unterseite mit einem Verstärkungsteil versehen, welches von einem Blechprofilteil gebildet wird, das an der Unterseite der Wabenstruktur befestigt ist, indem der zwischen der Wabenstruktur und dem Blechprofilteil gebildete Hohlraum mit Phenolharz ausgeschäumt ist, welches die Wabenstruktur durchdringt. Die untere Abschlusslage ist dabei im Bereich des Blechprofilteils bzw. der Phenolharzausschäumung unterbrochen. - Aus der
EP 1 088 746 A2 ist ein Dachmodul für ein Fahrzeugdach bekannt, bei welchem eine starre Dachhaut mit einer Innenschale aus Polyurethan hinterschäumt ist. Das Dachmodul ist mit einer Öffnung für ein Schiebedach versehen. An der Unterseite der Innenschale sind sich nach unten erstreckende Vorsprünge ausgebildet, die zur Befestigung des Schiebedachrahmens dienen, wobei dies mittels einer Rastverbindung oder einer Schraubverbindung erfolgen kann. In letzterem Fall ist in die Vorsprünge jeweils eine Gewindebuchse eingeschäumt. - Aus der
FR 2 632 595 - In der älteren deutschen Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen 101 57 636.6 ist ein Dachmodul beschrieben, welches eine Stahlaußenhaut sowie eine die Stahlaußenhaut tragende Trägerstruktur umfasst, wobei die Trägerstruktur als mit Kunststoff imprägnierte Wabenstruktur ausgebildet ist. Zur Anbringung eines Dachaufbaus sind Befestigungselemente in die Wabenstruktur eingebettet, deren oberer Abschnitt sich durch eine Öffnung in der Außenhaut nach außen erstreckt.
- Wenn bei einem Dachmodul mit einer Hohlraumträgerstruktur Einlegeteile zur Befestigung eines Anbauteils verwendet werden, ergibt sich einerseits ein kostenintensiver Fertigungsprozess und andererseits besteht die Gefahr, dass sich die Einlegeteile gegebenenfalls auf der Außenhaut optisch abzeichnen.
- Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Dachmodul für ein Fahrzeug zu schaffen, das ein geringes Flächengewicht aufweist und für die Befestigung von Anbauteilen ausgebildet ist, wobei jedoch optische Abzeichnungen vermieden werden sollen und der Verklebungsprozess kostengünstig gestaltet werden soll. Ferner soll ein entsprechendes Herstellungsverfahren geschaffen werden.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Dachmodul gemäß Anspruch 1 sowie ein Herstellungsverfahren gemäß Anspruch 18.
- Bei dieser Lösung ist vorteilhaft, dass dadurch, dass aus dem Material der Abschlusslage der Trägerstruktur mindestens ein Anbauabschnitt an der Abschlusslage gebildet wird, auf Einlegeteile verzichtet werden kann, die in die Trägerstruktur eingreifen. Auf diese Weise können die Kosten für solche Einlegeteile sowie die aus der Handhabung solcher Einlegeteile resultierenden Herstellungskosten vermieden werden, wobei ferner die Gefahr von durch solche Einlegeteile verursachten optischen Abzeichnungen ausgeschlossen werden kann.
- Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Im folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Dabei zeigen:
-
1 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Dachmoduls gemäß einer ersten Ausführungsform von unten; -
2 einen Schnitt entlang der Linie II-II von1 ; und -
3 und4 Ansichten entsprechend1 bzw.2 , wobei jedoch eine zweite Ausführungsform der Erfindung gezeigt ist. - Gemäß
1 und2 ist ein Dachmodul10 aus einer Außenhaut12 sowie einer Hohlraumträgerstruktur14 aufgebaut, die an beiden Seiten mit einer Abschlusslage16 bzw. 18 versehen ist. - Das Dachmodul
10 wird als komplette Einheit vormontiert und kann dabei an seiner Innenseite mit einem Himmel und mit Funktionselementen für den Fahrzeuginnenraum, wie beispielsweise Leuchten, Haltegriffen, Sonnenblenden etc., versehen sein. Das Dachmodul10 ist dafür vorgesehen, beim Fahrzeughersteller bei der Fahrzeugmontage als komplette Einheit von oben in einer Karosserieöffnung eingesetzt und mittels einer Kleberaupe eingeklebt zu werden. - Bei der Außenhaut
12 kann es sich um ein Metallblech, beispielsweise ein bandlackiertes (coil-coated) Stahlblech oder Aluminiumblech oder um eine Kunststofffolie handeln. Bei der Hohlraumträgerstruktur14 handelt es sich vorzugsweise um eine Wabenstruktur, beispielsweise aus Papier, Aluminium oder Kunststoff. Die Abschlusslagen16 und18 sind als mittels des Long-Fiber-Injection-Verfahrens (LFI-Verfahren) hergestellte glasfaserverstärkte Polyurethanlagen ausgebildet und dienen dazu, die Wabenstruktur14 nach oben und unten abzuschließen und zu stabilisieren. Die obere Abschlusslage16 dient ferner dazu, die Wabenstruktur14 mit der Außenhaut12 fest zu verbinden. - Die Herstellung eines Dachmoduls mit Hohlraumträgerstruktur mittels des LFI-Verfahrens ist in der älteren deutschen Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen 102 12 370.5 beschrieben.
- Beim am Fahrzeug montierten Dachmodul
10 weist die untere Abschlusslage18 zum Fahrzeuginnenraum. An der zum Fahrzeuginnenraum weisenden Seite (Unterseite) des Dachmoduls10 sollen Funktionselemente befestigt werden. Dabei kann es sich beispielsweise um Haltegriffe für Passagiere, Innenraumleuchten, Sonnenblenden, den Fahrzeughimmel sowie einen Rahmen für ein Schiebedach handeln (im letzteren Fall ist das Dachmodul dann mit einem entsprechenden Dachausschnitt versehen). Zur Befestigung solcher Funktionselemente bzw. Anbauteile ist die untere Abschlusslage18 mit entsprechenden Anbauabschnitten20 versehen, die im gezeigten Beispiel domartig ausgebildet sind, paarweise auftreten und im Randbereich des Dachmoduls10 angeordnet sind. - Die Anbauabschnitte
20 sind aus dem Material der unteren Abschlusslage18 gebildet, indem im entsprechenden Bereich der Materialeintrag relativ zu den benachbarten Bereichen entsprechend erhöht wird, so dass sich die Anbauabschnitte20 über das Niveau der flächigen unteren Abschlusslage18 erheben und zum Fahrzeuginnenraum hin nach unten abstehen. - Die Anbauabschnitte
20 können dabei so ausgebildet sein, dass sie zur Verrastung mit einer entsprechenden Rastaufnahme des entsprechenden Anbauteils dienen. Jedoch können die Anbauabschnitte20 auch mit einer entsprechend geformten Ausnehmung versehen sein, in welche dann ein an dem jeweiligen Anbauteil ausgebildetes Rastelement einrasten kann. - Grundsätzlich können, falls erforderlich, die Anbauabschnitte
20 nach dem Herstellungsvorgang bearbeitet werden, indem sie beispielsweise mit Bohungen versehen werden, um entsprechende Anbauteile anzubringen. - Alternativ oder zusätzlich könnten in die Anbauabschnitte
20 jedoch auch Einlegeelemente eingeschäumt sein, beispielsweise ein Verstärkungsblech oder eine Gewindebuchse, um eine kostengünstige Befestigung von Anbauteilen zu erzielen. - Bei der Ausführungsform gemäß
1 und2 ist die Trägerstruktur14 auch im Bereich der Anbauabschnitte20 durchgängig ausgebildet, so dass die Anbauabschnitte20 auf der Wabenstruktur bzw. unterhalb der Wabenstruktur liegen. Dabei besteht konstruktionsbedingt jedoch die Gefahr, dass sich die untere Abschlusslage18 zusammen mit den Anbauabschnitten20 von der Wabenstruktur14 löst, wenn die Anbauabschnitte20 starken von der Wabenstruktur14 weg wirkenden Kräften ausgesetzt sind. - Diese Gefahr ist bei der abgewandelten Ausführungsform gemäß
3 und4 ausgeschlossen. Dabei ist im Gegensatz zur Ausführungsform gemäß1 und2 die Wabenstruktur14 im Bereich der Anbauabschnitte20 jeweils mit einer Ausnehmung bzw. vollständigen Durchbrechung22 versehen, die vollständig mit dem Material der Abschlusslagen18 bzw. 16 gefüllt ist, so dass im Bereich der Durchbrechung22 die beiden Abschlusslagen16 und18 miteinander verbunden sind. Auf diese Weise ergibt sich in dem Bereich der Anbauabschnitte20 ein Vollquerschnitt mit dem Polyurethan/Glasfasermaterial der Abschlusslagen16 und18 , in welchen sehr hohe Kräfte eingeleitet werden können. - Die Ausnehmungen bzw. Durchbrechungen
22 in der Wabenstruktur14 können beispielsweise hergestellt werden, indem die Wabenstruktur entsprechend ausgeschnitten wird. - Bei der Herstellung eines erfindungsgemäßen Dachmoduls
10 wird zunächst die entsprechend vorgeformte Außenhaut12 in ein Werkzeug eingelegt. Anschließend wird mittels des LFI-Verfahrens die obere Abschlusslage16 mittels Druckluft eingeblasen. - Diese Schicht besteht aus mit Polyurethan benetzten Glasfasern, die vorzugsweise eine Länge von 10 bis 100 mm haben, wobei das Polyurethan dazu dient, die Fasern untereinander zu verbinden. Anschließend wird die Wabenstruktur
14 auf die Abschlusslage16 aufgelegt, und dann wird die untere Abschlusslage18 wiederum mittels des LFI-Verfahrens mit Druckluft aufgeblasen. Im Bereich der Anbauabschnitte20 sowie gegebenenfalls im Bereich der Ausnehmungen22 erfolgt dabei ein entsprechend erhöhter Materialeintrag. Schlideßlich wird das Werkzeug geschlossen und die Außenhaut12 mit der Trägerstruktur14 hinterpresst. Das Werkzeug ist dabei so geformt, dass sich die Anbauabschnitte20 entsprechend ausbilden. - Abweichend oder zusätzlich zu den gezeigten Ausführungsformen ist es auch möglich, Anbauabschnitte nicht nur auf der zum Fahrzeuginnenraum hinweisenden Seite des Dachmoduls, sondern auch auf dessen Außenseite, d.h. im Bereich der oberen Abschlusslage
16 bzw. der dann entsprechen geformten Außenhaut12 , in entsprechender Weise, d.h. durch erhöhten Materialeintrag der oberen Abschlusslage16 in diesen Bereichen vorzusehen, um beispielsweise einen Dachaufbau zu befestigen. -
- 10
- Dachmodul
- 12
- Außenhaut
- 14
- Wabenförmige Hohlraum-Trägerstruktur
- 16
- obere Abschlusslage
- 18
- untere Abschlusslage
- 20
- Anbauabschnitte
- 22
- Ausnehmung
Claims (18)
- Dachmodul für ein Fahrzeug, mit einer Außenhaut (
12 ), die mit einer flächigen Hohlraum-Trägerstruktur (14 ) hinterpresst ist, wobei die Trägerstruktur auf mindestens einer Seite mit einer flächigen Abschlusslage (1b ,18 ) versehen ist, die Fasern und Kunststoffmaterial aufweist, welches die Fasern untereinander und mit der Trägerstruktur verbindet, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschlusslage (18 ) einen zur Befestigung eines Anbauteils dienenden Anbauabschnitt (20 ) aufweist, welcher vom Material der Abschlusslage gebildet ist und sich auf der von der Trägerstruktur (14 ) abgewandten Seite der Abschlusslage über das Niveau der Abschlusslage erhebt. - Dachmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Trägerstruktur (
14 ) auf beiden Seiten mit einer flächigen Abschlusslage (16 ,18 ) versehen ist. - Dachmodul nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Anbauabschnitt (
20 ) von derjenigen Abschlusslage (18 ) gebildet wird, die auf der von der Außenhaut (12 ) abgewandten Seite der Trägerstruktur (14 ) angeordnet ist. - Dachmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anbauabschnitt (
20 ) domartig ausgebildet ist. - Dachmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerstruktur (
14 ) im Bereich des Anbauabschnitts (20 ) mit einer Ausnehmung (22 ) versehen ist, die sich über mindestens einen Teil der Dicke der Trägerstruktur erstreckt und mit dem Material der Abschlusslage (18 ) gefüllt ist. - Dachmodul nach Anspruch 5, sofern auf Anspruch 2 rückbezogen, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (
22 ) als vollständige Durchbrechung der Trägerstruktur ausgebildet ist, wobei die beiden Abschlusslagen (16 ,18 ) über die Durchbrechung miteinander als Vollmaterial verbunden sind. - Dachmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den Anbauabschnitt (
20 ) ein Einlegeelement eingeschäumt ist. - Dachmodul nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Einlegeelement um ein Verstärkungselement oder ein Befestigungselement handelt.
- Dachmodul nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Einlegeelement um ein Verstärkungsblech oder um eine Gewindebuchse handelt.
- Dachmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerstruktur (
14 ) als Wabenstruktur ausgebildet. - Dachmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Kunststoff um Polyurethan handelt.
- Dachmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Fasern um Glasfasern handelt.
- Dachmodul nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasfasern eine Länge von 10 bis 100 mm haben.
- Dachmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die den Anbauabschnitt (
20 ) aufweisende Abschlusslage (18 ) mittels des longfiber-injection-Verfahrens hergestellt ist. - Dachmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Anbauteil um eine Innraumleuchte, einen Haltegriff, eine Antenne, einen Innenhimmel oder einen Schiebedachrahmen handelt.
- Dachmodul nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Kernmaterial der Wabenstruktur (
14 ) um Aluminium, Papier oder Kunststoff handelt. - Dachmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Anbauabschnitte (
22 ) ausgebildet sind. - Verfahren zum Herstellen eines Dachmoduls (
10 ) für ein Fahrzeug, wobei eine Außenhaut (12 ) in einem Werkzeug mit einer flächigen Hohlraum-Trägerstruktur (14 ) hinterpresst wird und die Trägerstruktur auf mindestens einer Seite mit einer flächigen Abschlusslage (16 ,18 ) versehen wird, die Fasern und Kunststoffmaterial aufweist, welches die Fasern untereinander und mit der Trägerstruktur verbindet, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschlusslage (18 ) mit einem zur Befestigung eines Anbauteils dienenden Anbauabschnitt (20 ), welcher vom Material der Abschlusslage gebildet wird und sich auf der von der Trägerstruktur (14 ) abgewandten Seite der Abschlusslage über das Niveau der Abschlusslage erhebt, versehen wird, indem der Materialeintrag der Abschlusslage im Bereich des Anbauabschnitts relativ zum den diesen Bereich umgebenden Bereichen erhöht wird.
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