DE10033223A1 - Verfahren zur Steuerung einer hydraulischen Antriebseinheit in einem Regalbediengerät - Google Patents
Verfahren zur Steuerung einer hydraulischen Antriebseinheit in einem RegalbediengerätInfo
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Abstract
In einem Verfahren zur Steuerung einer hydraulischen Antriebseinheit in einem Regalbediengerät wird zumindest einem Verbraucher, insbesondere einem Hydromotor oder einem Kolben, mittels einer von einem Motor angetriebenen Pumpe Hydraulikflüssigkeit aus einem Vorratsbehälter über eine Zuführleitung, in der eine Drossel angeordnet ist, zugeführt. Die Druckdifferenz in der Zuführleitung zwischen einem Punkt stromauf der Drossel und einem Punkt stromab der Drossel wird ermittelt und die Fördermenge an Hydraulikflüssigkeit in Abhängigkeit von der Druckdifferenz geändert. Dabei ist vorgesehen, daß ein der Druckdifferenz entsprechendes elektrisches Differenzsignal erzeugt und einem Regler zugeleitet wird, der die Drehzahl des Motors in Abhängigkeit von dem Differenzsignal ändert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer
hydraulischen Antriebseinheit in einem Regalbediengerät,
wobei zumindest einem Verbraucher, insbesondere einem Hy
dromotor oder einem Kolben, mittels einer von einem Motor
angetriebenen Pumpe Hydraulikflüssigkeit aus einem Vorrats
behälter über eine Zuführleitung, in der eine Drossel ange
ordnet ist, zugeführt wird, wobei die Druckdifferenz Δp in
der Zuführleitung zwischen einem Punkt stromauf der Drossel
und einem Punkt stromab der Drossel ermittelt und die För
dermenge an Hydraulikflüssigkeit in Abhängigkeit von der
Druckdifferenz Δp geändert wird.
In einem Regalbediengerät, beispielsweise einem Stapler,
sind bei Betrieb eine Vielzahl von Verstellbewegungen aus
zuführen, die in der Regel von einem hydraulisch angetrie
benen Verbraucher, beispielsweise einem Hydromotor oder ei
ner hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit, erzeugt werden.
Initiiert wird die Verstellbewegung üblicherweise durch ei
ne von einer Bedienperson manuell eingegebene oder automa
tische Sollwertvorgabe. Für die Bewegung des hydraulisch
angetriebenen Verbrauchers muß diesem Hydraulikflüssigkeit
aus einem Vorratsbehälter mit Hilfe einer Pumpe zugeführt
werden, die von einem Elektromotor angetrieben ist. In ei
ner einfachen Ausgestaltung einer Bewegungssteuerung wird
die Pumpe direkt mit dem Verbraucher über eine Zuführlei
tung verbunden und die dem Verbraucher zugeführte Förder
menge wird direkt durch die Betriebsart der Pumpe gesteu
ert. Auf diese Weise lassen sich jedoch nur relativ grobe,
ungenaue Bewegungsabläufe erzielen.
In Weiterbildung der genannten Ausgestaltung ist es be
kannt, in der Zuführleitung zwischen der Pumpe und dem Ver
braucher eine Drossel anzuordnen. Die Pumpe läuft mit kon
stanter Drehzahl, und die Fördermenge an Hydraulikflüssig
keit wird allein über die Drossel geändert, wobei über
schüssige Hydraulikflüssigkeit in einen Tank abgeleitet
oder in den Vorratsbehälter zurückgeführt wird. Auf diese
Weise läßt sich zwar eine präzisere Bewegung des Verbrau
chers erzielen, jedoch besitzt die Konstruktion einen unbe
friedigenden Energie-Nutzungsgrad.
Zur besseren Energieausnutzung bei der vorgenannten Kon
struktion ist es bekannt, die Druckdifferenz zwischen einem
Punkt oder Leitungsabschnitt stromauf der Drossel und einem
Punkt oder Leitungsabschnitt stromab der Drossel hydrau
lisch zu erfassen und über eine hydraulische Steuerleitung
auf ein Stellglied einwirken zu lassen, das mit der Pumpe
in Verbindung steht und deren Fördermenge in Abhängigkeit
von der Druckdifferenz verändert. Obwohl sich auf diese
Weise ein verbesserter Energie-Wirkungsgrad ergibt, sind
mit diesem Aufbau wesentliche Nachteile verbunden. Einer
seits ist für eine derartige Ausgestaltung eine Pumpe mit
verstellbarer Fördermenge notwendig, die sehr teuer und in
vielen Fällen im Betrieb auch sehr laut ist. Andererseits
hat sich gezeigt, daß die Drossel nicht zu weit von dem
Stellglied entfernt, d. h. die hydraulische Steuerleitung
nicht zu lang sein darf, da ansonsten eine erhebliche Ver
zögerung im Ansprechen des Stellgliedes auf eine Änderung
der Druckdifferenz gegeben ist, was zu einer sehr trägen
Steuerung führt. Auf diese Weise unterliegt die Ausgestal
tung einer sehr starken baulichen Beschränkung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Steuerung bzw. einer Regelung einer hydraulischen Antriebs
einheit in einem Regalbediengerät der genannten Art zu
schaffen, bei dem die vorgenannten Nachteile vermieden sind
und das eine präzise Bewegungssteuerung in kostengünstiger
Weise ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei dem genannten Ver
fahren dadurch erreicht, daß ein der Druckdifferenz Δp ent
sprechendes, elektrisches Differenzsignal erzeugt und einem
Regler zugeleitet wird, der die Drehzahl des Motors in Ab
hängigkeit von dem Differenzsignal ändert. Statt wie im
Stand der Technik auf hydraulischem Wege auf ein speziel
les, einer Pumpe mit verstellbarer Fördermenge zugeordnetes
Verstellglied einzuwirken, wird erfindungsgemäß die Druck
differenz in ein elektrisches Druckdifferenzsignal umge
setzt, das in einfacher Weise auch über größere Strecken
weitergeleitet werden kann. Auf diese Weise sind erfin
dungsgemäß die oben genannten baulichen Beschränkungen ver
mieden. Mittels des elektrischen Differenzsignals wird
nicht direkt auf die Pumpe, sondern auf den die Pumpe an
treibenden Elektromotor eingewirkt, dessen Drehzahl in Ab
hängigkeit von dem Differenzsignal mittels eines Reglers
verändert wird. Auf diese Weise ist eine nur geringe Ver
lustleistung und somit ein hoher Wirkungsgrad gegeben, da
immer nur so viel Hydraulikflüssigkeit gefördert wird, wie
jeweils gebraucht wird. Darüber hinaus ist auch die erwähn
te starke Geräuschentwicklung, wie sie mit einer Pumpe mit
verstellbarer Fördermenge verbunden ist, vermieden, und der
konstruktive Aufbau der Steuerung ist insgesamt verein
facht, wodurch er auch in kostengünstiger Weise hergestellt
werden kann.
In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgese
hen, daß die stromauf bzw. stromab der Drossel aufgenomme
nen Druckwerte zunächst unabhängig voneinander jeweils in
ein elektrisches Drucksignal umgesetzt werden, wobei an
schließend aus den beiden Drucksignalen das Differenzsignal
gebildet wird. Alternativ ist es jedoch auch möglich, zu
nächst auf hydraulischem Wege die Druckdifferenz zu ermit
teln und anschließend das entsprechende, elektrische Diffe
renzsignal zu erzeugen.
Von dem Verbraucher muß die Hydraulikflüssigkeit über eine
Rücklaufleitung in den Vorratsbehälter oder direkt auf die
Saugseite der Pumpe zurückgeführt werden. Es hat sich ge
zeigt, daß sich eine genaue und hochdynamische Punktposi
tionierung des Verbrauchers erreichen läßt, wenn sowohl
dessen Zulaufmenge an Hydraulikflüssigkeit als auch dessen
Rücklaufmenge an Hydraulikflüssigkeit über die Drossel kon
trolliert werden kann, bei der es sich vorzugsweise um ein
Proportionalventil handelt. Es ist deshalb in Weiterbildung
der Erfindung vorgesehen, daß die Rücklaufleitung vom Ver
braucher durch die Drossel hindurch zu dem Vorratsbehälter
(offener Kreislauf) oder zu der Saugseite der Pumpe (ge
schlossener Kreislauf) verläuft. Die Durchflußmenge der Hy
draulikflüssigkeit kann mittels des Proportionalventils
ebenfalls gesteuert werden, so daß der Verbraucher, bei dem
es sich um ein Lastaufnahmemittel oder einen hydraulischen
Fahrantrieb handeln kann, eingespannt ist, d. h. unbeabsich
tigten Bewegungen des Verbrauchers durch das Proportional
ventil ein Widerstand entgegengesetzt ist.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus
der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schema einer hydraulischen Schaltung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens und
Fig. 2 eine Abwandlung des Schemas gemäß Fig. 1.
Gemäß der Fig. 1 umfaßt eine Steuervorrichtung 10 einer
hydraulischen Antriebseinheit in einem Regalbediengerät ei
ne Pumpe 11 mit nicht-verstellbarer Fördermenge, die mit
tels eines Elektromotors 19 angetrieben wird. Die Pumpe 11
kann über eine Saugleitung L1 eine Hydraulikflüssigkeit,
insbesondere Öl, aus einem Vorratsbehälter 12 ansaugen und
druckseitig über eine Zuführleitung mit Leitungsabschnitten
L2 und L4 einem Verbraucher 16 zuführen, bei dem es sich um
einen Hydromotor oder eine hydraulische Kolben-Zylinder-
Einheit handeln kann. In der Zuführleitung zwischen den
Leitungsabschnitten L2 und L4 ist eine Drossel 15 in Form
eines Proportionalventils angeordnet, das aus einer Vorga
beeinheit 17 entweder die manuelle Sollwert-Vorgabe durch
einen Benutzer oder eine systembedingte, automatische Soll
wert-Vorgabe erhält. In dem Leitungsabschnitt L2 der Zu
führleitung zweigt eine Leitung L3 zu einem ersten Druck
umformer 13 ab, in dem der stromauf der Drossel 15 herr
schende, hydraulische Druck in ein erstes, elektrisches
Drucksignal umgesetzt wird, das über eine elektrische Lei
tung S1 einer Regeleinheit 18 zugeführt wird. Entsprechend
zweigt von dem Leitungsabschnitt L4 der Zuführleitung
stromab der Drossel 15 eine entsprechende, hydraulische Lei
tung L5 ab, die zu einem zweiten Druckumformer 14 führt, in
dem ein zweites Drucksignal entsprechend dem stromab der
Drossel 15 herrschenden, hydraulischen Druck erzeugt wird.
Das zweite, elektrische Drucksignal wird über eine elektri
sche Leitung S2 ebenfalls der Regeleinheit 18 zugeführt.
Die Regeleinheit 18 steht über eine elektrische Leitung S3
mit dem Elektromotor 19 in Verbindung und kann dessen Dreh
zahl ändern.
Von dem Verbraucher 16 führt eine hydraulische Rücklauflei
tung L6 zunächst zu der Drossel 15 und durch diese hindurch
in einem weiterführenden Leitungsabschnitt L7 in den Vor
ratsbehälter 12.
Bei Betrieb der Steuervorrichtung 10 soll die Druckdiffe
renz zwischen dem in der Zuführleitung L2 stromauf der
Drossel 15 herrschenden Druck und dem in der Leitung L4
stromab der Drossel 15 herrschenden Druck konstant bleiben.
Um dies zu erreichen, wird die Drehzahl des Elektromotors
19 mittels der Regeleinheit 18, in der aus den beiden
Drucksignalen ein Druckdifferenzsignal gebildet wird, in
Abhängigkeit von dem festgestellten Differenzdruck verän
dert, bis die gewünschte Druckdifferenz erreicht ist.
Die Fig. 2 zeigt eine Abwandlung des Schaltungsaufbaus ge
mäß Fig. 1 und unterscheidet sich von diesem lediglich da
durch, daß in der Saugleitung L1 der Pumpe 11 ein Rück
schlagventil 20 angeordnet ist. Der weiterführende Lei
tungsabschnitt L7 der Rücklaufleitung 6 mündet nicht in dem
Vorratsbehälter 12, sondern direkt in der Saugleitung L1
stromab des Rückschlagventils 20, d. h. zwischen dem Rück
schlagventil 20 und der Saugseite der Pumpe 11. Auf diese
Weise ist im Gegensatz zu Fig. 1, die einen offenen Kreis
lauf zeigt, in Fig. 2 ein geschlossener Kreislauf vorgese
hen. Sämtliche weitere Merkmale der Schaltung gemäß Fig. 2
sind auch bei der Schaltung gemäß Fig. 1 vorhanden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Steuerung einer hydraulischen Antriebs
einheit in einem Regalbediengerät, wobei zumindest ei
nem Verbraucher (16), insbesondere einem Hydromotor
oder einem Kolben, mittels einer von einem Motor (19)
angetriebenen Pumpe (11) Hydraulikflüssigkeit aus ei
nem Vorratsbehälter (12) über eine Zuführleitung (L2,
L4), in der eine Drossel (15) angeordnet ist, zuge
führt wird, wobei die Druckdifferenz (Δp) in der Zu
führleitung (L2, L4) zwischen einem Punkt stromauf der
Drossel (15) und einem Punkt stromab der Drossel (15)
ermittelt und die Fördermenge an Hydraulikflüssigkeit
in Abhängigkeit von der Druckdifferenz (Δp) geändert
wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein der Druckdiffe
renz (Δp) entsprechendes, elektrisches Differenzsignal
erzeugt und einem Regler (18) zugeleitet wird, der die
Drehzahl des Motors (19) in Abhängigkeit von dem Dif
ferenzsignal ändert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckwerte jeweils in ein elektrisches Drucksignal
umgesetzt werden und daß aus den Drucksignalen das
Differenzsignal gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckdifferenz (Δp) hydraulisch ermittelt und an
schließend das Differenzsignal erzeugt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Rücklaufleitung (L6, L7) von
dem Verbraucher (16) durch die Drossel (15) hindurch
zu dem Vorratsbehälter (12) oder der Saugseite der
Pumpe (11) verläuft.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drossel (15) ein Proportional
ventil ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Proportionalventil (15) die Durchflußmenge in der
Rücklaufleitung (L6, L7) steuert.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verbraucher ein Lastaufnahme
mittel oder ein hydraulischer Fahrantrieb ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000133223 DE10033223A1 (de) | 2000-07-07 | 2000-07-07 | Verfahren zur Steuerung einer hydraulischen Antriebseinheit in einem Regalbediengerät |
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DE2000133223 DE10033223A1 (de) | 2000-07-07 | 2000-07-07 | Verfahren zur Steuerung einer hydraulischen Antriebseinheit in einem Regalbediengerät |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10033223A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4219787C1 (de) * | 1992-06-17 | 1994-01-05 | Jungheinrich Ag | Fahrzeug mit batterie-elektrischem Fahr-Antrieb, insbesondere Hublader |
DE19748782A1 (de) * | 1997-11-05 | 1999-05-06 | Clark Material Handling Gmbh | Hydraulische Hubvorrichtung für batteriegetriebene Flurförderzeuge oder dergleichen |
-
2000
- 2000-07-07 DE DE2000133223 patent/DE10033223A1/de not_active Ceased
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Title |
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HENKEL,Jörg: Wirtschaftliche Hydraulik für Gabelstapler. In: VDI-Z, Bd.128, 1986, Nr.5, März (I), S.167-169 * |
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