DE10237348A1 - Verfahren zum rechnergestützten Ermitteln einer medizinischen Zusatzuntersuchung - Google Patents

Verfahren zum rechnergestützten Ermitteln einer medizinischen Zusatzuntersuchung

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DE10237348A1
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Thomas Birkhoelzer
Frank Krickhahn
Juergen Vaupel
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Siemens AG
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    • G16HHEALTHCARE INFORMATICS, i.e. INFORMATION AND COMMUNICATION TECHNOLOGY [ICT] SPECIALLY ADAPTED FOR THE HANDLING OR PROCESSING OF MEDICAL OR HEALTHCARE DATA
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    • GPHYSICS
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    • G16H10/00ICT specially adapted for the handling or processing of patient-related medical or healthcare data
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Abstract

Zur Vorbereitung einer medizinischen Grunduntersuchung (G) werden einem Rechner (1) Patientendaten eines Patienten (5) zugeführt. Die Grunduntersuchung (G) wird durchgeführt. Die Daten des Patienten (5) werden vom Rechner (1) mit einem Datenprofil (P) verglichen. Wenn die Daten des Patienten (5) eine Vergleichsbedingung (V1) erfüllen, schlägt der Rechner (1) einer Bedienperson (4) für den Rechner (1) eine Zusatzuntersuchung (Z) vor.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum rechnergestützten Ermitteln einer medizinischen Zusatzuntersuchung, wobei einem Rechner zur Vorbereitung einer medizinischen Grunduntersuchung Daten eines Patienten zugeführt werden und die Grunduntersuchung durchgeführt wird.
  • Derartige Verfahren sind allgemein bekannt.
  • Bei dem Verfahren des Standes der Technik kommt ein Patient mit einem sogenannten Untersuchungsauftrag von einem überweisenden Arzt zu einer anderen medizinischen Institution, z. B. in die radiologische Abteilung eines Krankenhauses. Dort wird dann die Grunduntersuchung durchgeführt, beispielsweise um einen Verdacht auf einen Knochenbruch zu erhärten oder zu entkräften.
  • Ferner werden manchmal auch Untersuchungen durchgeführt, bei denen kein konkreter Anfangsverdacht vorliegt. Derartige Vorsorgeuntersuchungen werden nachfolgend als Zusatzuntersuchung bezeichnet. Derartige Zusatzuntersuchungen werden im Stand der Technik völlig getrennt von den Grunduntersuchungen ausgeführt. Die Initiative für die Zusatzuntersuchungen geht entweder vom Patienten selbst aus oder z. B. von einer Krankenkasse.
  • Bei Zusatzuntersuchungen stellt sich oftmals das Problem, dass sie nur in geringem Umfang in Anspruch genommen werden. Die Gründe hierfür liegen hauptsächlich im persönlichen Bereich der Patienten, z. B. in zeitlichen Einschränkungen der Patienten oder schlichtweg auch in deren Bequemlichkeit.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels dessen gezielt die Quote an Vorsorgeuntersuchungen bei Risikogruppen ohne größere Maßnahmen deutlich erhöht werden kann.
  • Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Daten des Patienten vom Rechner mit einem Datenprofil verglichen werden und der Rechner einer Bedienperson für den Rechner eine Zusatzuntersuchung vorschlägt, wenn die Daten des Patienten eine Vergleichsbedingung erfüllen.
  • Es erfolgt also eine Prüfung darauf, ob bei dem zu untersuchenden Patienten auch die Zusatzuntersuchung angebracht wäre, beispielsweise eine Mammographie-Untersuchung oder ein Lungenscreening. Denn da der Patient sozusagen sich sowieso der Grunduntersuchung unterziehen muss, können derartige Zusatzuntersuchungen - zumindest aus Sicht des Patienten - gegebenenfalls mit erheblich geringerem Aufwand durchgeführt werden.
  • Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es also möglich, einen Patienten, der aufgrund eines konkreten Untersuchungsauftrags sowieso zu untersuchen ist, daraufhin zu überprüfen, ob er der Zielgruppe für die Zusatzuntersuchung zuzuordnen ist, und gegebenenfalls dem Patienten gezielt die Durchführung der Zusatzuntersuchung zu empfehlen bzw. vorzuschlagen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren bietet eine Reihe von Vorteilen. Zum einen ist es einfach und bequem für den Patienten. Des weiteren erfolgt eine effizientere Ausnutzung von Geräten, mit denen die Grund- und die Zusatzuntersuchung durchgeführt werden. Denn insbesondere wenn die Untersuchungen mittels desselben Geräts erfolgen, kann die Zusatzuntersuchung unmittelbar im Anschluss an die Grunduntersuchung erfolgen. Ferner ergibt sich ein großer volkswirtschaftlicher und persönlicher Nutzen durch eine verbesserte Früherkennung von gefährlichen Gesundheitszuständen.
  • Dem Rechner muss das Datenprofil selbstverständlich zugänglich sein. Am einfachsten ist es daher, wenn das Datenprofil bereits vor dem Zuführen der Patientendaten im Rechner selbst hinterlegt wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann alternativ halb- oder vollautomatisch durchgeführt werden. Es ist also möglich, dass der Rechner den Vergleich stets durchführt, wenn ihm die Daten des Patienten zugeführt werden. Alternativ ist auch möglich, dass der Rechner den Vergleich nur dann durchführt, wenn ihm von der Bedienperson ein Vergleichsbefehl vorgegeben wird.
  • In manchen Fällen ist aufgrund der zunächst eingegebenen Daten des Patienten noch nicht entscheidbar, ob ein bestimmter Patient zu einer bestimmten Risikogruppe gehört. In diesem Fall ist es möglich, dass der Rechner weitere Daten anfordert, um die Daten des Patienten auf Erfüllen der Vergleichsbedingung überprüfen zu können. Die Zusatzdaten sollten aber nur bei einer Anfangswahrscheinlichkeit für die Zugehörigkeit zu der Risikogruppe erhoben werden. Es ist also vorgesehen, dass die Patientendaten Grunddaten und Zusatzdaten umfassen, dass dem Rechner zunächst nur die Grunddaten zugeführt werden und dass der Rechner das Zuführen der Zusatzdaten anfordert, wenn die Grunddaten eine Vorbedingung erfüllen.
  • Wenn die Grunduntersuchung und/oder die Zusatzuntersuchung mittels eines vom Rechner gesteuerten Geräts vorgenommen werden, arbeitet das Verfahren besonders effizient. Als Geräte kommen dabei insbesondere bildgebende Modalitäten, z. B. eine Röntgenanlage, in Frage.
  • Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Zeichnungen. Dabei zeigen in Prinzipdarstellung
  • Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Rechners mit ergänzenden Komponenten und
  • Fig. 2 und 3 Ablaufdiagramme.
  • Gemäß Fig. 1 weist ein Rechner 1 eine Zentraleinheit 2 auf. Die Zentraleinheit 2 ist mit einem Computerprogramm 3 programmiert. Aufgrund der Programmierung durch das Computerprogramm 3 führt die Zentraleinheit 2 ein nachfolgend in Verbindung mit den Fig. 2 und 3 näher beschriebenes Verfahren aus, mittels dessen rechnergestützt eine medizinische Zusatzuntersuchung Z ermittelt wird.
  • Gemäß Fig. 2 werden dem Rechner 1 von einer Bedienperson 4 in einem Schritt 21 zunächst Grunddaten eines Patienten 5 zugeführt. Die Grunddaten dienen dabei der Vorbereitung einer medizinischen Grunduntersuchung G.
  • Der Rechner 1 vergleicht die Grunddaten des Patienten 5 in einem Schritt 22 mit einem Datenprofil P, das vorzugsweise bereits vor dem Zuführen der Patientendaten in einem Schritt 19 im Rechner 1 selbst hinterlegt wird. In einem Schritt 23 wird dann überprüft, ob bereits die Grunddaten des Patienten 5 eine Vergleichsbedingung V1 erfüllen. Z. B. kann anhand der üblicherweise eingegebenen Daten Geburtsdatum - Beruf - Raucher oder Nichtraucher überprüft werden, ob der Patient 5 der Risikogruppe für Lungenkrebs angehört. Falls der Patient 5 der Risikogruppe angehört, wird zu einem Schritt 24 verzweigt, anderenfalls zu einem Schritt 25.
  • Wenn die Vergleichsbedingung V1 nicht erfüllt ist, wird in einem Schritt 25 überprüft, ob die Grunddaten eine Vorbedingung V2 erfüllen. Wenn dies der Fall ist, fordert der Rechner 1 in einem Schritt 26 von der Bedienperson 4 Zusatzdaten des Patienten 5 an. In einem Schritt 27 prüft der Rechner 1 dann durch Vergleich der Grund- und Zusatzdaten des Patienten 5 mit dem Datenprofil P erneut, ob die Vergleichsbedingung V1 erfüllt ist. Z. B. kann, wenn der Patient 5 Raucher ist und ein Mindestalter überschritten hat, zusätzlich angefragt werden, ob der Patient 5 übergewichtig ist und unter Bluthochdruck leidet. Wenn dies der Fall ist, ist der Patient 5 z. B. herzinfarktgefährdet. Wenn der Patient der Risikogruppe (im gegebenen Beispiel für Herzinfarkt) angehört, verzweigt der Rechner 1 wieder zum Schritt 24, anderenfalls zu einem Schritt 29.
  • Im Schritt 24 schlägt der Rechner 1 der Bedienperson 4 vor, am Patienten 5 die Zusatzuntersuchung Z durchzuführen. Die Zusatzuntersuchung Z kann dabei insbesondere eine Vorsorgeuntersuchung, z. B. eine Krebsvorsorgeuntersuchung, sein.
  • Im Schritt 28 nimmt der Rechner 1 dann von der Bedienperson 4 eine Eingabe entgegen. Die Eingabe ist binärer Natur. Sie kann entweder ein Bestätigungssignal für die Zusatzuntersuchung Z oder aber ein Verweigerungssignal für die Zusatzuntersuchung Z sein.
  • Im Schritt 29 wird die Grunduntersuchung G ausgeführt. Der Rechner 1 steuert hierzu ein Gerät 6 an, mittels dessen die Grunduntersuchung G vorgenommen wird. Das Gerät 6 ist gemäß Fig. 1 als bildgebende Modalität 6 ausgebildet, nämlich als Röntgenanlage 6 mit einer Röntgenquelle 7 und einem Röntgendetektor 8. Ein von dem Röntgendetektor 8 erfasstes Röntgenbild kann daher beispielsweise auf einem Monitor 9 des Rechners 1 dargestellt werden, so dass die Bedienperson 4 das Röntgenbild betrachten kann.
  • In einem Schritt 30 überprüft der Rechner 1, ob ihm im Schritt 28 das Bestätigungssignal für die Zusatzuntersuchung Z vorgegeben wurde. Nur wenn dies der Fall ist, führt der Rechner 1 unter entsprechender Ansteuerung des Geräts 6 in einem Schritt 31 auch die Zusatzuntersuchung Z aus.
  • Bei dem oben stehend in Verbindung mit Fig. 2 beschriebenen Verfahren führt der Rechner 1 den Vergleich der Daten des Patienten 5 mit dem Datenprofil P stets aus, wenn ihm die Daten des Patienten 5 vorgegeben werden. Gemäß Fig. 3 ist es aber auch möglich, dass vor den Schritten 21 bis 31 ein Schritt 20 ausgeführt wird. In diesem Schritt 20 nimmt der Rechner 1 von der Bedienperson 4 eine Eingabe entgegen, die ebenfalls wieder binärer Natur ist. Diese Eingabe kann nämlich entweder ein Vergleichsbefehl oder aber ein Verweigerungsbefehl sein. Nur wenn dem Rechner 1 im Schritt 20 der Vergleichsbefehl vorgegeben wird, werden von ihm die Schritte 21 bis 31 gemäß Fig. 2 ausgeführt. Anderenfalls führt der Rechner 1 nur Schritte 32 und 33 aus. Im Schritt 32 nimmt der Rechner 1 dabei die Grunddaten des Patienten 5 entgegen, im Schritt 33 führt der Rechner 1 die Grunduntersuchung G aus.
  • Obenstehend wurde beschrieben, dass die Daten des Patienten 5 mit einem Datenprofil P verglichen werden und je nach dem Ergebnis des Vergleichs eine einzige Zusatzuntersuchung Z vorgeschlagen wird oder nicht. Das Verfahren ist aber selbstverständlich ohne weiteres durch einen Vergleich der Daten des Patienten 5 mit mehreren Datenprofilen P auf mehrere Zusatzuntersuchungen Z erweiterbar, so dass - je nach den Daten des Patienten 5 und den Datenprofilen P - gegebenenfalls auch mehrere Zusatzuntersuchungen Z ermittelbar sind.

Claims (11)

1. Verfahren zum rechnergestützten Ermitteln einer medizinischen Zusatzuntersuchung (Z),
wobei zur Vorbereitung einer medizinischen Grunduntersuchung (G) einem Rechner (1) Patientendaten eines Patienten (5) zugeführt werden,
wobei die Grunduntersuchung (G) durchgeführt wird,
wobei die Daten des Patienten (5) vom Rechner (1) mit einem Datenprofil (P) verglichen werden,
wobei der Rechner (1) einer Bedienperson (4) für den Rechner (1) eine Zusatzuntersuchung (Z) vorschlägt, wenn die Daten des Patienten (5) eine Vergleichsbedingung (V1) erfüllen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Datenprofil (P) bereits vor dem Zuführen der Patientendaten im Rechner (1) hinterlegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzuntersuchung (Z) nur dann vorgenommen wird, wenn dem Rechner (1) von der Bedienperson (4) ein Bestätigungssignal vorgegeben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzuntersuchung (Z) eine Vorsorgeuntersuchung ist.
5. Verfahren nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rechner (1) den Vergleich stets durchführt, wenn ihm die Daten des Patienten (5) zugeführt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Rechner (1) den Vergleich nur dann durchführt, wenn ihm zusätzlich zu den Daten des Patienten (5) von der Bedienperson (4) ein Vergleichsbefehl vorgegeben wird.
7. Verfahren nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Patientendaten Grunddaten und Zusatzdaten umfassen,
dass dem Rechner (1) zunächst nur die Grunddaten zugeführt werden und
dass der Rechner (1) das Zuführen der Zusatzdaten anfordert, wenn die Grunddaten eine Vorbedingung (V2) erfüllen.
8. Verfahren nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Grunduntersuchung (G) und/oder die Zusatzuntersuchung (Z) mittels eines vom Rechner (1) gesteuerten Geräts (6) vorgenommen wird bzw. vorgenommen werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät (6) als bildgebende Modalität (6), z. B. als Röntgenanlage (6), ausgebildet ist.
10. Computerprogramm zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der obigen Ansprüche.
11. Mit einem Computerprogramm (3) nach Anspruch 10 programmierter Rechner.
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WO1995026006A1 (en) * 1994-03-23 1995-09-28 Silverman Sidney I Method for generating and accessing patient specific health index
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