DE10236606A1

DE10236606A1 - Scheibenbremse

Info

Publication number: DE10236606A1
Application number: DE10236606A
Authority: DE
Inventors: Josef Wimmer
Original assignee: Knorr Bremse Systeme fuer Nutzfahrzeuge GmbH; Knorr Bremse Systeme fuer Schienenfahrzeuge GmbH
Current assignee: Knorr Bremse Systeme fuer Nutzfahrzeuge GmbH; Knorr Bremse Systeme fuer Schienenfahrzeuge GmbH
Priority date: 2002-08-09
Filing date: 2002-08-09
Publication date: 2004-02-19

Abstract

Eine Scheibenbremse mit einem Drehhebel (6), der einen exzenterartigen Ansatz (18) aufweist, an dessen einer Seite eine halbkugelartige Ausnehmung (9) für ein kugelartiges Lagerelement (4) und an dessen gegenüberliegender Seite ein Rollenlager (6) angeordnet ist, wobei in die Ausnehmung (9) eine Lagerpfanne (8) eingreift, in welche das kugelartige Lagerelement (4) eingesetzt ist, zeichnet sich dadurch aus, daß der Lagerpfanne (8) wenigstens ein Käfigrückholer (12) zugeordnet ist, welcher den Drehhebel (3) umgreift und mit dem Rollenlager zusammenwirkt (Fig. 2).

Description

Die Erfindung betrifft eine Scheibenbremse nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Scheibenbremse ist an sich bekannt.
Bei dieser Scheibenbremse besteht der grundsätzliche Bedarf danach, die Herstellkosten ohne einen Verlust an Funktionssicherheit zu senken. So hat der Drehhebel eine relativ aufwendige Geometrie, u.a., da an ihn ein Rollenlager und ein halbkugelartiges Lager angesetzt werden müssen.
Insbesondere muss am Drehhebel ein Käfigrückholer für das Rollenlager ausgebildet werden. Für das halbkugelartige Lager muss neben einer Ausnehmung für die Lagerkugel eine Zentrierbohrung im Drehhebel ausgebildet werden. Schließlich müssen die Nadellagerschalen am Drehhebel fixiert werden.

Die Erfindung hat die Aufgabe, die Herstellung des Drehhebels der Scheibenbremse zu vereinfachen und zu verbilligen.

Die Erfindung löst diese Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruchs 1. Danach ist der Lagerpfanne wenigstens ein Käfigrückholer zugeordnet, welcher den Drehhebel umgreift und mit dem Rollenlager zusammenwirkt.

Durch die Idee der Anformung des Käfigrückholers an die Lagerpfanne können bei dessen Herstellung spanabhebende Schritte eingespart werden, da das Ausformen des Käfigrückholers – z.B. eine Rückholstufe – am Drehhebel entfallen kann.

Ergänzend ist es möglich, auf eine Zentrierbohrung für einen Zentrieransatz der Lagerpfanne in der Ausnehmung zu verzichten, da die Lagerpfanne durch ihren den Drehhebel umgreifenden Ansatz ausgerichtet wird. Auch auf die Zentrieransätze kann verzichtet werden.

Es ist auch vorteilhaft, daß die Lagerpfanne und der Käfigrückholer quasi zu einem einzigen Bauteil vereinigt werden, was wiederum Montageschritte einspart.

Vorzugsweise ist der Käfigrückholer an einen Ansatz der Lagerpfanne angeformt bzw. in einfacher Weise einstückig mit der Lagerpfanne ausgebildet.

Nach einer weiteren – auch unabhängig betrachtbaren – vorteilhaften Ausgestaltung ist an der Lagerpfanne ist wenigstens ein Halteansatz ausgebildet, der zum Eingriff in eine Bohrung eines Zwischenelementes dient, in welchem wenigstens ein Druckstück verschraubt ist. Über den Halteansatz wird auf einfachste Weise eine Fixierung der Lagerschale an dem Zwischenelement erreicht.

Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigt:
1 einen teilweisen Schnitt durch einen Abschnitt eines Bremssattels einer erfindungsgemäßen Scheibenbremse;
2 eine erste perspektivische Ansicht eines Drehhebels nebst einem Teil der daran angeordneten Elemente;
3 eine Seitenansicht des unteren Abschnitts des Drehhebels aus 2;
4 eine schematische Ansicht einer Lagerpfanne;
5 eine schematische Ansicht eines Rollenlagers;
6 die Anbringung des Rollenlagers an einem traversenartigen Zwischenelement;
7 einen Drehhebel nach dem Stand der Technik, und
8 eine Lagerpfanne nach dem Stand der Technik und deren Befestigung am Drehhebel nach dem Stand der Technik.
1 zeigt eine Abschnitt einer Scheibenbremse 1 zum Einbau in Nutzfahrzeuge. Die Scheibenbremse weist eine Zuspanneinrichtung 2 mit einem Drehhebel 3 auf, welcher sich über wenigstens ein kugelartiges (z.B. kreisrund oder oval) Lagerelement 4 direkt oder über weitere zwischengeschaltete Bauteile am inneren eines vorzugsweise als Schiebesattel Bremssattels 5 abstützt.
Der Drehhebel 3 ist von der Kolbenstange eines pneumatisch oder elektrisch arbeitenden Zylinders (nicht dargestellt) betätigbar.
An seiner von dem kugelartigen Lagerelement 4 abgewandten Seite wirkt der Drehhebel 3 über ein Rollenlager 6 direkt oder über ein Zwischenelement 18 (6) auf ein in Richtung einer (hier nicht dargestellten, in 1 nach links hin angeordneten) Bremsscheibe verschieblich geführtes Druckelement 7 ein, welches sich direkt oder über weitere Bauteile (hier nicht erkennbar) an einem Bremsbelag (hier ebenfalls nicht dargestellt) abstützt. Das Druckelement 7 kann in dem Zwischenelement 18 zum Ausgleich von Belagverschleiß mittels einer Nachstelleinrichtung (hier nicht dargestellt) verschraubbar sein.
Das untere Ende des Drehhebels 3 ist an dem kugelartigen Lagerelement 4 exzentrisch gelagert und um dieses verschwenkbar.
Das halbkugelartige Lagerelement 4 greift – wie in 2, 3 und 4 zu erkennen – in eine halbkugelschalenartige Gleitlagerschale bzw. -pfanne 8 ein, welche in eine ebenfalls habkugelartige Ausnehmung 9 des Drehhebels 3 eingesetzt ist.
An die Lagerpfanne 8 ist eine Art Lappen oder Ansatz 15 angeformt, welcher die in Einbaustellung untere Kante des Drehhebels 3 umfasst, wo sie mit einer Klipsnase 10 in einer Rastausnehmung 11 des Drehhebels 3 befestigt ist. Seitlich der Klipsnase 10 sind vorsprungartige Blechlappen ausgebildet, welche als zwei Käfigrückholer 12 dienen, welche beispielsweise den Rand des Rollenkäfigs 13 des Rollenlagers 6 hintergreifen oder in diesen eingreifen, damit der relativ zu einer am Zwischenelement 18 befestigten Lagerschale 14 verschiebliche Rollenkäfig 13 – siehe hierzu auch die Variante eines Rollenlagers 6 aus 5 – bei einem Zurückschwenken des Drehhebels 3 mitbewegt bzw. wieder zurück bewegt wird.
Seitliche Haltelappen 17 an der Lagerpfanne 8 greifen das Lagerelement 4, was eine gemeinsame Montage des Drehhebels 3 mitsamt der Lagerelemente 4 ermöglicht. Eine Nase 20 an der Lagerpfanne 8 zum Eingriff in eine Aussparung 21 am Drehhebel 3 dient ebenfalls der Festlegung und Auslegung der Lagerpfanne 8 am Drehhebel 3.
Die Käfigrückholer 12 könnten zwar auch direkt an den Drehhebel 3 angeformt werden (siehe Fig. 6). Eine derartige Ausgestaltung hat jedoch den Nachteil, daß das Ausbilden des wenigstens einen Käfigrückholers 12 am Drehhebel 3 mit relativ teuren Bearbeitungsschritten verbunden ist. So kann der Drehhebel 3 nach dem Stand der Technik z.B. aus einem geschmiedeten Rohling spanabhebend hergestellt und anschließend einsatzgehärtet werden.
Durch die Idee der Anformung des Käfigrückholers 12 an die Gleitlagerpfanne 8 wird es möglich, einige dieser spanabhebenden Schritte einzusparen, da die relativ komplizierte Kontur des Käfigrückholers 12 bzw. einer Rückholstufe am Drehhebel 3 oder das Ausbilden und Montieren eines separaten Bleches als Käfigrückholer entfallen kann.
Ergänzend ist es sogar denkbar, auf eine Zentrierbohrung für einen Zentrieransatz (siehe 7 und 8) der Lagerpfanne 8 in der Ausnehmung 9 zu verzichten. Auch auf die Zentrieransätze an sich kann durch die Erfindung verzichtet werden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird an der Lagerpfanne gem. 5 und 6 ferner wenigstens ein Halteansatz 16 ausgebildet, der zum Eingriff in eine Bohrung 19 – hier des Zwischenelementes 18 – ausgelegt ist, um auf einfache Weise eine Festlegung der Lagerpfanne 8 am Drehhebel 3 zu erreichen.

1: Scheibenbremse
2: Zuspanneinrichtung
3: Drehhebel
4: kugelartiges Element
5: Bremssattel
6: Rollenlager
7: Druckelement
8: Gleitlagerpfanne
9: halbkugelartige Ausnehmung
10: Klipsnase
11: Rastausnehmung
12: Käfigrückholer
13: Rollenkäfig
14: Lagerschale
15: Lappen
16: Halteansatz
17: Haltelappen
18: Zwischenelement
19: Bohrung
20: Nase
21: Aussparung

Claims

Scheibenbremse mit einem Drehhebel (6), der einen exzenterartigen Ansatz (18) aufweist, an dessen einer Seite eine halbkugelartige Ausnehmung (9) für ein kugelartiges Lagerelement (4) und an dessen gegenüberliegender Seite ein Rollenlager (6) angeordnet ist, wobei in die Ausnehmung (9) eine Lagerpfanne (8) eingreift, in welche das kugelartige Lagerelement (4) eingesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerpfanne (8) wenigstens ein Käfigrückholer (12) zugeordnet ist, welcher den Drehhebel (3) umgreift und mit dem Rollenlager (6) zusammenwirkt.
Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Käfigrückholer (12) an einen Ansatz (15) der Lagerpfanne (8) angeformt ist.
Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ansatz (15) die in Einbaustellung untere Kante des Drehhebels (3) umfasst, wo er mit einer Klipsnase (10) in eine Rastausnehmung (11) eingreift.
Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich der Klipsnase (10) vorsprungartige Blechlappen ausgebildet sind, welche die Käfigrückholer (12) bilden.
Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Käfigrückholer (12) den Rand des Rollenkäfigs (13) des Rollenlagers (6) hintergreifen oder in diesen eingreifen.
Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerpfanne (8) seitliche Haltelappen (17) zum Greifen des Lagerelement (4) aufweist.
Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerpfanne (8) eine Nase (20) zum Eingriff in eine Aussparung (21) am Drehhebel (3) aufweist.
Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche oder nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Lagerpfanne (8) wenigstens ein Halteansatz (16) ausgebildet ist, der zum Eingriff in eine Bohrung (19) eines Zwischenelementes (18) dient, in welchem wenigstens ein Druckstück (7) verschraubt ist.