DE10236406C1 - Verfahren zur Amplifikation von Nukleinsäuren mit geringer Komplexität - Google Patents
Verfahren zur Amplifikation von Nukleinsäuren mit geringer KomplexitätInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Amplifikation von Nukleinsäuren, das die folgenden Schritte umfasst: DOLLAR A 1) die Isolierung einer Nukleinsäure-Probe, DOLLAR A 2) die Behandlung dieser Probe in einer Art, die zwischen methylierten und unmethylierten Cytosin-Basen in der Probe unterscheidet, DOLLAR A 3) das Amplifizieren von wenigstens einer Target-Sequenz in dieser behandelten Nukleinsäure mittels enzymatischer Amplifikation und eines Satzes von Primermolekülen, worin diese Primermoleküle dadurch charakterisiert sind, dass DOLLAR A a) jede Primermolekül-Sequenz ein vorher festgelegtes Maß an Komplexität erreicht, DOLLAR A b) jede Kombination zweier beliebiger Primermoleküle in dem Satz eine Schmelztemperatur unter einer spezifizierten Schwellenwert-Temperatur besitzt, DOLLAR A c) jede Kombination zweier Primermoleküle beim virtuellen Testen unter Verwendung der behandelten und der unbehandelten Proben-Nukleinsäure als Templat, unter Bedingungen, die eine Basenfehlpaarung oder mehr Basenfehlpaarungen pro Primer zulassen, nicht zur Amplifikation eines unerwünschten Produkts führt, DOLLAR A und DOLLAR A 4) das Detektieren dieser amplifizierten Target-Nukleinsäure. DOLLAR A Die Erfindung beschreibt ein Verfahren zum Amplifizieren von Nukleinsäuren, wie DNA, mittels eines enzymatischen Amplifikationsschritts, wie einer Polymerase-Kettenreaktion, spezifiziert für Templat-Nukleinsäuren geringer Komplexität, d. h. vorbehandelter DNA wie, aber nicht begrenzt auf, mit Bisulfit vorbehandelter DNA. Die ...
Description
Diese Erfindung betrifft die Gebiete der Gentechnik, der
Molekularbiologie und Computerwissenschaft und genauer
gesagt, das Gebiet der Nukleinsäure-Untersuchung, basie
rend auf spezifischer Nukleinsäure-Amplifikation.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Amplifizierung von Nukleinsäuren, wie DNA, mittels
eines enzymatischen Amplfikationsschritts, wie einer Po
lymerase-Kettenreaktion, spezifiziert für Templat-
Nukleinsäuren von geringer Komplexität, z. B. vorbehan
delter DNA, wie, jedoch nicht begrenzt auf, mit Bisulfit
vorbehandelter DNA. Die Erfindung basiert auf der Verwen
dung spezifischer Oligonukleotid-Primermoleküle, um aus
schließlich spezifische DNA-Stücke zu amplifizieren. Es
wird offenbart, wie das Primer-Design für eine PCR zu op
timieren ist, wenn die Templat-DNA von ungewöhnlich ge
ringer Komplexität ist. Für das optimale Primer-Design
wurde auch berücksichtigt, dass die behandelte Templat-
DNA einzelsträngig ist.
Die Amplifikation von Nukleinsäuren stützt sich im We
sentlichen auf ein Polymerase-Kettenreaktion (PCR) ge
nanntes Verfahren. Die PCR basiert auf der Aktivität des
Enzyms DNA-Polymerase, welches Primermoleküle elongiert,
die durch Hinzufügen von dNTPs an die Templat-DNA binden
und dadurch die Templat-Sequenz kopieren (R. K. Saiki, D.
H. Gelfand, S. Stoeffel, S. J. Scharf, R. Higuchi, T.
Horn, K. B. Mullis und H. A. Erlich (1988). Primer
directed enzymatic amplification of DNA with a thermosta
ble DNA polymerase. Science 239: 487-491). Die Primermo
leküle werden so designed, dass sie spezifisch an jene
Regionen der Templat-DNA hybridisieren, welche beide En
den des Amplifikats bestimmen. Der Vorwärts-Primer bindet
an das 5'-Ende des Sense-Strangs des Amplifikats, wohin
gegen der Reverse-Primer an das 5'-Ende des Reverse-
Strangs bindet, wodurch die Startpunkte der Polymerase-
Reaktion festgelegt werden und letztendlich die Länge des
Amplifikats bestimmt wird.
Bevor die Polymerase beginnt, wird die Templat-DNA dena
turiert, was gewöhnlich durch einen kurzen Zyklus des Er
hitzens der Reaktionsmischung auf bis ungefähr 95°C,
dann Abkühlen auf die Annealing-Temperatur, welche durch
die Schmelztemperatur der verwendeten Primermoleküle be
stimmt wird, geschieht, und schließlich wird es der Poly
merase bei ihrer idealen Arbeitstemperatur für einige Mi
nuten ermöglicht, die reassoziierten Primer zu elongie
ren. Dieser Zyklus wird mehrere Male wiederholt, wobei
jeder mit dem Denaturierungsschritt beginnt. Die Primer
moleküle hybridisieren an die einzelsträngige DNA. Der
Vorwärts-Primer ist das Startmolekül für eine Kopie des
Sense-Strangs und der Reverse-Primer ist das Startmolekül
für eine Kopie des Antisense-Strangs.
Diese ersten Kopien sind von unspezifischer Länge, nur
begrenzt durch die Aktivität der Polymerase. Im folgenden
Zyklus wird jedoch der Vorwärts-Primer auch an die erste
Kopie des Antisense-Strangs binden, die Polymerase wird
diese Kopie als Templat verwenden und wird den Primer nur
so weit elongieren, wie dort Templat-DNA vorhanden ist.
Hierdurch wird die Länge der zweiten Kopie auf die Länge
begrenzt, die durch das erste Nukleotid des zweiten Pri
mer festgelegt ist. In den folgenden Zyklen konkurrieren
mehr und mehr Stücke von Templat-DNA um die Primermolekü
le und letztendlich wird das DNA-Amplifikat mit definier
ter Länge das Hauptprodukt sein.
Im Fall einer Bisulfit-behandelten DNA ist die Templat-
DNA jedoch einzelsträngig. Die Bisulfit- oder eine
gleichartige Behandlung verändert die Original-Sequenzen
an beiden Strängen derart, dass diese nach der Behandlung
nicht komplementär zueinander sind. Demzufolge existiert
zur Target-Sequenz kein komplementärer Strang. Ein erstes
Primermolekül bindet an das eine Ende der einzelsträngi
gen Target-Sequenz. Die Polymerase elongiert diesen Pri
mer und kopiert diese Target-Sequenz. Das zweite Primer
molekül kann nicht an den komplementären, sogenannte An
tisense-Strang, binden, wie es das in einer Standard-PCR
täte. Deshalb wird das zweite Molekül so designed, dass
es statt dessen an die erste kopierte Sequenz bindet. Ge
nauer gesagt wird es an den Teil der kopierte Nukleinsäu
re binden, der das Komplement zum anderen Ende dieser
Target-Sequenz ist.
Die Ergebnisse einer PCR sind stark von der Auswahl des
idealen Primers abhängig. Bei der Auswahl eines Primermo
leküls müssen Nebenbedingungen beachtet werden, die eine
korrekte Amplifikation erlauben, welche durch die Hybri
disierungstemperatur-Bedingungen und die Verhinderung von
Auto- oder Heterohybridisierung erfüllt werden.
Mit anderen Worten, da jede PCR zwei Primermoleküle benö
tigt, um in einer Reaktion ein spezifisches DNA-Stück zu
amplifizieren, müssen die Schmelztemperaturen beider Pri
mer sehr ähnlich sein, um eine ordnungsgemäße Bindung von
beiden bei der gleichen Hybridisierungstemperatur zu ges
tatten. Deshalb wird bei den meisten Primer-Design-
Programmen der Benutzer aufgefordert, eine bevorzugte
Schmelztemperatur oder einen erlaubten Bereich von
Schmelztemperaturen zu bestimmen. Diese Voraussetzung
wird zum begrenzenden Faktor, wenn Primer für eine soge
nannte Multiplex-PCR designed werden, da alle verwendeten
Primerpaare die gleichen oder wenigstens sehr ähnliche
Schmelztemperaturen haben müssen. Zusätzlich müssen Pri
mer sehr spezifisch sein, um nur jene DNA-Stücke zu
amplifizieren, die das Target sind.
Durch die Bereitstellung von Mitteln zum äußerst präzisen
Designen von Primerpaaren für DNA-Hybridisierungs
verfahren betrifft diese Erfindung das sogenannte PCR-
Primer-Design. Genauer betrifft der Hauptinhalt dieser
Erfindung die spezifischen Anforderungen an Primer und
deshalb an das Primer-Design, wenn Templat-DNA verwendet
wird, die im Wesentlichen nur aus drei verschiedenen
Nukleotiden besteht und einzelsträngig ist. Das ist der
Fall, wenn Bisulfit-behandelte DNA als Templat verwendet
wird, da sie kein Cytosin außer den methylierten Cytosi
nen in einem CG-Dinukleotid und einen Rest von ungenügend
behandeltem und deshalb nicht überführten nicht-
methylierten Cytosinen enthält. Diese Erfindung betrifft
insbesondere das Primer-Design, wenn Bisulfit-behandelte
DNA als Templat verwendet wird.
Für einen Durchschnittsfachmann ist es offensichtlich,
dass die Verwendung der Primer, wie sie in dieser Erfin
dung spezifiziert werden, nicht auf die Nukleinsäure-
Amplifikation begrenzt ist. Die genannten Primer können
für verschiedene Zwecke verwendet werden, wie Amplifika
tion, aber auch für Nukleinsäure-Sequenzierung oder als
Blocking-Oligonukleotide während der Analyse von Bisul
fit-behandelter DNA. Deshalb ist die Verwendung dieser
Primer nicht begrenzt auf Nukleinsäure-Amplifikation,
sondern erstreckt sich auf alle molekularbiologischen
Standard-Verfahren.
Paare dieser Primer werden verwendet, um spezifisch DNA
aus einer kleinen Menge Proben-DNA zu amplifizieren, die
aus Bisulfit-behandelter DNA besteht, welche von einer
begrenzten DNA-Quelle, wie einer Körperflüssigkeit oder
Gewebe-Probe, stammt.
DNA kann an bestimmten Positionen methyliert oder nicht-
methyliert auftreten und diese Information ist für den
Status einer Gen-Transkription relevant. Die Methylgruppe
ist mit den Cytosin-Basen in CpG-Positionen verknüpft.
Die Identifizierung von 5-Methylcytosin in einer DNA-
Sequenz, im Gegensatz zu unmethyliertem Cytosin, ist,
wenn man beispielsweise die Rolle der DNA-Methylierung in
der Tumorgenese untersucht, von größter Bedeutung. Weil
sich 5-Methylcytosin in Bezug auf seine Hybridisierungs-
Präferenz (eine Eigenschaft, auf die man sich bei der Se
quenzanalyse stützt) genauso verhält wie Cytosin, können
seine Positionen jedoch nicht durch normale Sequenzie
rungsreaktion identifiziert werden. Weiterhin wird diese
bedeutende epigenetische Information, methyliertes Cyto
sin oder unmethyliertes Cytosin, in einer PCR-
Amplifikation vollständig verloren gehen.
Dieses Problem wird gewöhnlich durch Behandlung der geno
mischen DNA mit einer Chemikalie gelöst, die zu einer Um
wandlung der Cytosin-Basen führt, welche es infolgedessen
erlaubt, die Basen anschließend zu unterscheiden.
Ein äußerst geeignetes Instrument zur Analyse von DNA-
Methylierung ist die Bisulfit-Umsetzung von DNA, welche
Cytosin-Basen in Basen überführt, die ein Hybridisie
rungsverhalten wie Thymin-Basen zeigen. Hierdurch wird
die DNA-Komplexität um ein Viertel reduziert.
Die Bisulfit-Umsetzung ist das am häufigsten verwendete
Verfahren zur Analyse von DNA auf 5-Methylcytosin. Es ba
siert auf der spezifischen Reaktion von Bisulfit mit Cy
tosin, welches nach anschließender alkalischer Hydrolyse
in Uracil umgewandelt wird, wohingegen 5-Methylcytosin
unter diesen Bedingungen unverändert bleibt (Shapiro et
al. (1970) Nature 227: 1047). In seinem Basenpaarungsver
halten entspricht Uracil jedoch Thymin, das heißt es
hybridisiert an Adenin; wohingegen 5-Methylcytosin seine
chemischen Eigenschaften unter dieser Behandlung nicht
ändert und deshalb noch das Basenpaarungsverhalten eines
Cytosins besitzt, das heißt es hybridisiert mit Guanin.
Somit wird die Original-DNA auf solche Art umgesetzt,
dass Methylcytosin, das ursprünglich durch sein Basenpaa
rungsverhalten nicht von Cytosin unterschieden werden
konnte, nun als das einzige verbleibende Cytosin, unter
Verwendung "normaler" molekularbiologischer Techniken,
zum Beispiel durch Amplifikation und Hybridisierung oder
Sequenzierung, detektiert werden kann. Alle diese Techni
ken basieren auf der Basenpaarung, die nun vollständig
ausgewertet werden kann. Das Vergleichen der DNA-
Sequenzen vor und nach der Bisulfit-Behandlung erlaubt
eine einfache Identifizierung solcher Basen, die methy
liert waren.
Wenn es im Rahmen dieser Erfindung heißt "ein Nukleotid
(. . .) wurde umgesetzt durch die Behandlung. . ." ist diese
Behandlung dafür bestimmt, zwischen methylierten und un
methylierten Cytosin-Basen in dieser Probe unterscheiden
zu können, wie zum Beispiel die Umsetzung unmethylierter
Cytosin-Basen in Basen, welche durch die Behandlung mit
Bisulfit an Adenin hybridisieren.
Ein alternatives Verfahren ist es, Restriktionsenzyme zu
verwenden, die in der Lage sind, zwischen methylierter
und unmethylierter DNA zu unterscheiden, aber dieses ist
wegen der Selektivität des Restriktionsenzyms gegenüber
einer spezifischen Sequenz, in seiner Verwendung be
schränkt.
Einen Überblick über weitere bekannte Verfahren zur De
tektion von 5-Methylcytosin gibt folgender Übersichtsar
tikel: T. Rein, M. L. DePamphilis, H. Zorbas, Nucleic A
cids Res. 1998, 26, 2255.
Hinsichtlich der Empfindlichkeit wird der Stand der Tech
nik durch ein Verfahren bestimmt, das die zu analysieren
de DNA in eine Agarose-Matrix einschließt, wodurch die
Diffusion und Renaturierung der DNA verhindert werden
(Bisulfit reagiert nur mit einzelsträngiger DNA), und
welches alle Ausfällungs- und Reinigungsschritte durch
schnelle Dialyse ersetzt (A. Olek, J. Oswald, J. Walter
(1996) A modified and improved method for bisulphite ba
sed cytosine methylation analyis. Nucleic Acids Res. 24:
5064-6). Durch die Verwendung dieses Verfahrens ist es
möglich, einzelne Zellen zu analysieren, was das Potenti
al dieses Verfahrens veranschaulicht.
Die Bisulfit-Technik wird bisher, bis auf wenige Ausnah
men (z. B. M. Zeschnigk, C. Lich, K. Buiting, W.
Doerfler, B. Horstehmke (1997) A single-tube PCR test for
the diagnosis of Angelman and Prader-Willi syndrome based
on allelic methylation differences at the SNRPN locus.
Eur J Hum Genet. 5: 94-8), nur in der Forschung angewen
det. Immer aber werden nur kurze, spezifische Fragmente
eines bekannten Gens nach einer Bisulfit-Behandlung
amplifiziert und entweder vollständig sequenziert (A. O
lek, J. Walter (1997) The pre-implantation ontogeny of
the H19 methylation imprint. Nat Genet. 3: 275-6) oder
einzelne Cytosin-Positionen durch eine Primer-Extensions-
Reaktion (M. L. Gonzalgo, P. A. Jones (1997) Rapid quan
titation of methylation differences at specific sites u
sing methylation-sensitive single nucleotide primer ex
tension (Ms-SNuPE). Nucleic Acids Res. 25: 2529-31; WO 95/00669)
oder durch enzymatischen Verdau (Z. Xiong, P.
W. Laird (1997) COBRA: a sensitive and quantitative DNA
methylation assay. Nucleic Acids Res. 25: 2532-4) detek
tiert.
Ein weiteres Verfahren um Hypermethylierung zu detektie
ren ist die sogenannte methylierungsspezifische PCR (MSP)
(J. G. Herman, J. R. Graff, S. Myohanen, B. D. Nelkin und
S. B. Bylin (1996), Methylation-specific PCR: a novel PCR
assay for methylation status of CpG islands. Proc Natl
Acad Sci USA. 93: 9821-6). Dieses Verfahren basiert auf
der Verwendung von Primern, die zwischen einer methylier
ten und nicht-methylierten Sequenz unterscheiden, wenn
sie nach der Bisulfit-Behandlung dieser Sequenz angewen
det werden. Der Primer enthält entweder ein Guanin an der
Position, die zum Cytosin korrespondiert, wobei er in
diesem Fall nach der Bisulfit-Behandlung nur binden wird,
wenn die Position methyliert war. Oder der Primer enthält
ein Adenin in der korrespondierenden Cytosin-Position und
bindet deshalb an dieser DNA-Sequenz nach der Bisulfit-
Behandlung nur, wenn die Cytosin-Position unmethyliert
war und deshalb durch die Bisulfit-Behandlung derart ver
ändert worden ist, dass es an Adenin hybridisiert.
Durch die Verwendung dieser Primer können Amplicons her
gestellt werden, die speziell vom Methylierungsstatus ei
nes bestimmten Cytosins abhängen und werden als solche
dessen Methylierungsstatus anzeigen. Die vorliegende Er
findung schließt jedoch bevorzugterweise keine CpGs in
der Primer-Sequenz ein.
Eine andere neue Technik ist die Detektion von Methylie
rung via Taqman-PCR, auch bekannt als "MethylLight" (WO 00/70090).
Mit dieser Technik wurde es möglich, den Me
thylierungszustand einer einzelnen Position oder mehrerer
Positionen direkt während der PCR zu bestimmen, ohne die
PCR-Produkte in einem zusätzlichen Schritt analysieren zu
müssen.
Zusätzlich ist auch die Detektion durch Hybridisierung
beschrieben worden (WO 99/28498).
Weitere Veröffentlichungen, die sich mit der Verwendung
der Bisulfit-Technik zur Detektion von Methylierung in
einzelnen Genen beschäftigen, sind:
G. Grigg, S. Clark. (1994) Sequencing 5-methylcytosine residues in genomic DNA. Bioassays 16: 431-6; M. Zesch nigk, B. Schmitz, B. Dittrich, K. Buiting, B. Horstehmke, W. Doerfler (1997) Imprinted segments in the human ge nome: different DNA methylation patterns in the Prader- Willi/Angelman syndrome region as determined by the ge nomic sequencing method. Hum Mol Genet. 6: 387-95; R. Feil, J. Charlton, A. P. Bird, J. Walter, W. Reik. (1994) Methylation analysis on individual chromosomes: improved protocol for bisulphite genomic sequencing. Nucleic Acids Res. 22: 695-6; V. Martin, S. Ribieras, X. Song-Wang, M. C. Rio, R. Dante (1995) Genomic sequencing indicates a correlation between DNA hypomethylation in the 5' region of the p52 gene and its expression in human breast cancer cell lines. Gene 157: 261-4; WO 97/46705 WO 95/15373; WO 97/45560.
G. Grigg, S. Clark. (1994) Sequencing 5-methylcytosine residues in genomic DNA. Bioassays 16: 431-6; M. Zesch nigk, B. Schmitz, B. Dittrich, K. Buiting, B. Horstehmke, W. Doerfler (1997) Imprinted segments in the human ge nome: different DNA methylation patterns in the Prader- Willi/Angelman syndrome region as determined by the ge nomic sequencing method. Hum Mol Genet. 6: 387-95; R. Feil, J. Charlton, A. P. Bird, J. Walter, W. Reik. (1994) Methylation analysis on individual chromosomes: improved protocol for bisulphite genomic sequencing. Nucleic Acids Res. 22: 695-6; V. Martin, S. Ribieras, X. Song-Wang, M. C. Rio, R. Dante (1995) Genomic sequencing indicates a correlation between DNA hypomethylation in the 5' region of the p52 gene and its expression in human breast cancer cell lines. Gene 157: 261-4; WO 97/46705 WO 95/15373; WO 97/45560.
Bei allen diesen oben genannten Verfahren, welche auf der
PCR-Amplifikation von Bisulfit-behandelter DNA basieren,
ist die größte Herausforderung Primer zu Designen, die
spezifisch sind.
Es ist eine Anzahl von Programmen auf dem Markt erhält
lich, die anbieten, Primerpaare zu Designen, um ein DNA-
Stück in einer PCR zu amplifizieren. Gewöhnlich benötigen
sie als Input die Templat-DNA-Sequenz, die bevorzugte
Schmelztemperatur TM, die gewünschte Länge des Amplifi
kats und optional die bevorzugte Länge der Primermolekü
le.
Wenn jedoch ein Primer benötigt wird, der spezifisch an
Bisulfit-behandelte DNA bindet, ist das Design der Pri
mermoleküle besonders schwierig und jene im Stand der
Technik bekannten Instrumente sind nicht befähigt Primer
zu designen, die zu spezifischen Produkten führen. Die
folgenden Probleme treten auf, wenn man sich mit Bisul
fit-behandelter DNA anstelle von Standard-DNA befasst:
Erstens wird die Sequenz-Komplexität der Bisulfit behandelten DNA dramatisch reduziert. In diesem Zusammen hang soll Komplexität ein Maß für die Ähnlichkeit einer gegebenen Sequenz mit einer zufälligen oder stochasti schen Sequenz sein; je komplexer eine Sequenz ist, umso ähnlicher ist sie einer zufälligen Sequenz. Eine redu zierte Komplexität des Genoms bedeutet, dass es weniger Variationsgrade gibt. Dort wo es im Wesentlichen eher nur drei verschiedene Nukleotide gibt als vier ist die Wahr scheinlichkeit, dass eine Sequenz zweimal in einer vorge gebenen Sequenz-Länge auftritt, wesentlich höher. Bei spielsweise ist ein Primermolekül mit einer Länge von 20 Nukleotiden im menschlichen Genom wahrscheinlich einzig artig, wenn es nicht Teil einer Repeat-Sequenz ist: Es ist bekannt, dass das menschliche Genom aus ungefähr 3 × 109 Basen besteht. Es gibt 420 ≈ 1012 verschiedene We ge Sequenzen mit einer Länge von 20 Nukleotiden zu bil den, wenn die Gleichverteilung der Basen angenommen wird, was das mehrfache Auftreten eines gegebenen 20-Mers (Oli gonukleotid mit 20 Nukleotiden) extrem unwahrscheinlich macht. Weil jedoch nur 320 ≈ 3 × 109 verschiedene 20-Mere bei einem 3-Buchstaben-Alphabet möglich sind, kann dieses mehrfache Auftreten nicht ausgeschlossen werden. Zusätz lich wird eine Bisulfit-behandelte Sequenz, angereichert mit Thymin im Sense-Strang und angereichert mit Adenin im reversen, komplementären Strang, mehr Wiederholungen und Regionen von allgemein geringer Komplexität enthalten.
Erstens wird die Sequenz-Komplexität der Bisulfit behandelten DNA dramatisch reduziert. In diesem Zusammen hang soll Komplexität ein Maß für die Ähnlichkeit einer gegebenen Sequenz mit einer zufälligen oder stochasti schen Sequenz sein; je komplexer eine Sequenz ist, umso ähnlicher ist sie einer zufälligen Sequenz. Eine redu zierte Komplexität des Genoms bedeutet, dass es weniger Variationsgrade gibt. Dort wo es im Wesentlichen eher nur drei verschiedene Nukleotide gibt als vier ist die Wahr scheinlichkeit, dass eine Sequenz zweimal in einer vorge gebenen Sequenz-Länge auftritt, wesentlich höher. Bei spielsweise ist ein Primermolekül mit einer Länge von 20 Nukleotiden im menschlichen Genom wahrscheinlich einzig artig, wenn es nicht Teil einer Repeat-Sequenz ist: Es ist bekannt, dass das menschliche Genom aus ungefähr 3 × 109 Basen besteht. Es gibt 420 ≈ 1012 verschiedene We ge Sequenzen mit einer Länge von 20 Nukleotiden zu bil den, wenn die Gleichverteilung der Basen angenommen wird, was das mehrfache Auftreten eines gegebenen 20-Mers (Oli gonukleotid mit 20 Nukleotiden) extrem unwahrscheinlich macht. Weil jedoch nur 320 ≈ 3 × 109 verschiedene 20-Mere bei einem 3-Buchstaben-Alphabet möglich sind, kann dieses mehrfache Auftreten nicht ausgeschlossen werden. Zusätz lich wird eine Bisulfit-behandelte Sequenz, angereichert mit Thymin im Sense-Strang und angereichert mit Adenin im reversen, komplementären Strang, mehr Wiederholungen und Regionen von allgemein geringer Komplexität enthalten.
Ein anderer Weg, um die Einzigartigkeit der Primer-
und/oder Oligomoleküle zu erhöhen oder zu garantieren,
ist es, ihre erwartete Häufigkeit im Genom, basierend auf
einem Markov-Modell n-ter Ordnung für das menschliche Ge
nom, abzuschätzen, oder ihre Einzigartigkeit genau durch
Zählen ihres exakten Auftretens zu überprüfen. Die auf
dem Markov-Modell basierende Abschätzung stützt sich auf
die Bestimmung der Wahrscheinlichkeiten aller 4n n-Mere
(Oligomoleküle mit n Nukleotiden) im menschlichen Genom
oder in allen Amplifikaten, die in der Hybridisierung
verwendet werden und auf die bedingten Wahrscheinlichkei
ten aller vier Basen, welche diese n-Mere ergeben. Die
Primerpaare werden durch Vorwärts- und Reverse-Oligos
konstruiert, welche innerhalb eines geeigneten Abstands
zueinander liegen und welche ein minimales, individuelles
erwartetes Auftreten an anderer Stelle im Genom besitzen.
Eine zweite Herausforderung beim Primer-Design für Bisul
fit-behandelte DNA ist, dass die Schmelztemperatur TM ei
nes Bisulfit-DNA-Primers bestimmter Länge typischerweise
geringer ist als die Schmelztemperatur TM eines Standard-
Primers, der Cytosine enthält. Das ist auf die Tatsche
zurückzuführen, dass jedes Cytosin in einer Bisulfit
behandelten DNA - nach der Amplifikation durch PCR -
durch Thymin ersetzt ist. Cytosin bindet seine korrespon
dierende Base Guanin via drei Wasserstoffbindungen, wo
hingegen Thymin seine korrespondierende Base Adenin nur
via zwei Wasserstoffbindungen bindet, was zu einer allge
mein schwächeren Bindung, einem geringeren TM, führt.
Ein drittes Problem entspringt der Tatsache, dass Bisul
fit-behandelten Sequenzen nicht nur Cytosine fehlen, son
dern dass sie auch Thymin-reich sind. Thymin hybridisiert
auch unspezifisch mit Guanin. Das macht die Fehlpaarung
(unspezifische Bindung eines Primers an eine nicht iden
tische Sequenz) eines Primers, der für Bisulfit
behandelte DNA designed wurde, viel wahrscheinlicher als
die Fehlpaarung eines Standard-Primers, der aus vier ver
schiedenen Nukleotiden besteht.
Es ist das Ziel dieser Erfindung diese Probleme zu über
winden, die spezifisch für die Primer-basierte Amplifika
tion Bisulfit-behandelter DNA sind.
Für eine sogenannte "Muliplex-PCR" wird es besonders
schwierig werden, Primerpaare zu designen. Dieser Aus
druck wird verwendet, um ein Experiment zu beschreiben,
bei dem mehrere verschiedene DNA-Stücke gleichzeitig, in
einem Reaktionsbehälter und zur gleichen Zeit, amplifi
ziert werden. Offensichtlich erspart das viel Aufwand und
Zeit und ist deshalb eine wesentliche Voraussetzung für
Assays mit hohem Durchsatz, die auf PCR-Amplifikation ba
sieren. Einen Überblick über den Stand der Technik in Be
zug auf Multiplex-PCR wird durch Henegariu et al. (O.
Henegariu, N. A. Heerema, S. R. Dlouhy, G. H. Vance und
P. H. Vogt (1997) Multiplex PCR: Critical Parameters and
Step-by-Step Protocol. BioTechniques 23: 504-511) gege
ben, die ein Schritt-für-Schritt-Protokoll dafür anbie
ten, wie man Multiplex-PCR-Probleme löst. Jedoch wird in
diesem Artikel nicht die Möglichkeit eines speziellen
Primer-Designs erwähnt.
Um sicherzustellen, dass die Multiplex-PCR gelingt und
die vielfachen Produkte amplifiziert werden, wird tat
sächlich gewöhnlich eine Gelelektrophorese der Reaktions
mischung durchgeführt. Die Produkte werden aufgrund ihrer
verschiedenen Größen getrennt. Unglücklicherweise ist die
Möglichkeit die Produkte mit Agarose-Gelelektrophorese zu
unterscheiden, etwas begrenzt. Auf verschiedene Produkt-
Größen zu prüfen ist jedoch mittels eines Fragment-
Analysators möglich, der wesentlich genauer ist und in
der Lage ist, Produkt-Größen mit einer Base Unterschied
zu unterscheiden. Infolgedessen sind Produkt-Größen nicht
länger eine Anforderung, die im Primer-Design für eine
Multiplex-PCR zu beachten ist.
Im Patent WO 01/94643 wird ein Verfahren für eine Multip
lex-PCR unter Verwendung von wenigstens zwei Primerpaaren
beschrieben, das im Wesentlichen aus einem Zweischritt-
Amplifikationsverfahren besteht, worin von dem einen
Schritt als Pre-Amplifikation gesprochen wird. Nach der
Pre-Amplifikation (mittels PCR) mit einer Anzahl von
Primerpaaren wird die Probe in so viele Teile geteilt,
wie es Primerpaare gibt. Wenigstens eines (und bevorzugt
nur eines) der vorher verwendeten Primerpaare wird hinzu
gefügt. Dieses Verfahren hängt in keiner Weise mit der
hierin beschriebenen Auswahl oder dem Design von Primer
molekülen zusammen.
In einem Artikel von Shuber et al. (A. P. Shuber, V. J.
Grondin und K. W. Klinger (1995) A simlified procedure
for developing multiplex PCRs. Genome Res 5 (5): 488-
493), der sich auf Multiplex-PCR bezieht, schlagen die
Autoren vor Primer zu verwenden, welche eine 3'-Region,
die komplementär zu sequenzspezifischen Erkennungsstellen
ist, und eine 5'-Region einer definierten Länge von je
weils 20 Nukleotiden, enthalten. Die Autoren beanspru
chen, dass sie identische Reaktionsbedingungen, Zyklisie
rungszeiten und Annealing-Temperaturen für jedes PCR-
Primerpaar festsetzen können, das diesen Anforderungen
entspricht.
In verschiedenen neuen Veröffentlichungen sind erfolgrei
che Multiplex-PCRs eingeführt worden. Beispielsweise ha
ben Becker et al. über die Entwicklung einer Multiplex-
PCR-Reaktion für die Detektion von vielfachen staphylo
coccalen Enterotoxin-Genen berichtet, welche individuelle
Primer-Sätze für jedes Toxin-Gen verwendet (K. Becker, R.
Roth und G. Peters (1998) Rapid and specific detection of
toxigenic Staphylococcus aureus: use of two multiplex PCR
enzyme immunoassays for amplification and hybridization
of staphylococcal enterotoxin genes, exfoliative toxin
genes, and toxic shock syndrome toxin 1 gene. J. Clin.
Microbiol. 36: 2548-2553). Dieses ist von Monday und Bo
hach sogar noch weiter entwickelt worden, durch die Erhö
hung der Anzahl von in einer Reaktion verwendeten Primer
paaren auf bis zu 10, um ein Assay zu haben, das alle der
charakteristischen Enterotoxin-Gene amplifiziert. Es be
durfte hier noch eines einzigartig aufgebauten Primer
paars für die Detektion jedes individuellen Gens (S. R.
Monday und G. A. Bohach (1999) Use of multiplex PCR to
detect classical and newly described pyrogenic toxin ge
nes in staphylococcal isolates. J. Clin. Microbiol. 37:
3411-3414).
In einer anderen Veröffentlichung durch Sharma et al.
wird ein Verfahren für eine Ein-Reaktionsbehälter-
Multiplex-PCR beschrieben, worin jedes der sechs ausge
wählten Primerpaare aus einem identischen, universellen
Vorwärts-Primer, basierend auf einer hoch konservierten
Region der interessierenden Gene, und einem Reverse-
Primer, der spezifisch für jedes einzelne Gen ist, be
steht. Deshalb führt ein solches Assay zu einer schnellen
Amplifikation einer Familie von Genen, welche alle eine
konservierte Region gemein haben. Es wurde entwickelt, um
die Anwesenheit oder Abwesenheit eines bestimmten Gens in
einer unbekannten Mischung zu detektieren. Es wird keine
weitere Information über das Primer-Design gegeben, außer
dass gesagt wird, dass sie in Ausrichtung auf publizierte
DNA-Sequenzen gestaltet wurden. Das ist immerhin bestimmt
nicht die einzige Anforderung, da eine große Begrenzung
dieses Verfahrens die Notwendigkeit ist, PCR-Produkte von
unterschiedlichen Größen zu erhalten, um diese am Ende zu
identifizieren (N. K. Sharma, C. E. D. Rees und C. E. R.
Dodd (2000) Development of a single-reaction multiplex
PCR toxin typing assay for Staphylococcus aureas strains.
Applied and Environmental Microbiology 66 (4): 1347-
1353).
In der Patentanmeldung WO 01/36669 wird ein Verfahren be
schrieben, welches einen ähnlichen Ansatz für die kon
trollierbare Amplifikation einer größeren Anzahl von Se
quenzen verwendet, indem ein zufällig gewählter Reverse-
Primer, der unspezifisch hybridisiert, und eine Anzahl
spezifischer Vorwärts-Primer ausgewählt werden, um eine
Gruppe von Sequenzen zu amplifizieren. Da der Reverse-
Primer markiert ist, werden auch alle gebildeten Produkte
markiert sein. Durch die Hybridisierung dieser Amplicons
an immobilisierte Detektions-Oligos, welche in der Lage
sind, die Produkte zu unterscheiden, wird es einfach sein
zu sehen, welche Produkte amplifiziert wurden und hier
durch kann die Anwesenheit oder Abwesenheit dieser Se
quenzen in der Mischung bestimmt werden.
Der große Nachteil bei allen diesen Verfahren ist, dass
jedes Primerpaar zuerst individuell aufgebaut werden muss
um sicherzustellen, dass ein PCR-Produkt von erwarteter
Größe hergestellt wurde und dass keine zusätzlichen oder
nichtspezifischen Produkte erzeugt werden. Wenn einmal
die Spezifität des Primerpaars bestimmt worden ist, müs
sen die PCR-Bedingungen, Puffer und Primer-
Konzentrationen optimiert werden um Bedingungen zu be
gründen, unter welchen die Primermoleküle in einer ein
zelnen PCR-Reaktion kombiniert werden können, ohne die
Befähigung des Primerpaars zu beeinträchtigen, ein gen
spezifisches Amplicon zu erzeugen.
Ein vor noch kürzerer Zeit veröffentlichter Ansatz von
Nicodeme und Steyaert beschreibt die für Multiplex-PCR
erforderlichen Bedingungen und schlägt einen Algorithmus
vor, um automatisch Primerpaare auszuwählen (P. Nicodeme
und J. M. Steyaert (1997) Selecting optimal oligonucleo
tide primers for multiplex PCR. Proc. Int. Conf. Intell
Syst Mol Biol; 5: 210-213). In diesem Ansatz sind die Be
dingungen für die Vorauswahl von Primerpaaren für eine
erfolgreiche Ein-Lokus-Amplifikation (Singleplex-PCR-
Bedingungen) eher weitgefasst. Die drei grundlegenden An
forderungen sind die Paarungsabstände zwischen einem Vor
wärts- und einem Reverse-Primer, die Bedingung der Nicht-
Spiegelbildlichkeit eines Primers und die Bedingung, dass
das 3'-Ende eines Primers nicht revers komplementär zu
irgendeiner der anderen Primer-Sequenzen sein darf. Diese
Auswahl wird mit der Hilfe eines typischen Primer-Design-
Programms durchgeführt, das PRIMER heißt. Jedoch ist
PRIMER ein Zwei-Schritt-Programm und in diesem Ansatz
verwendet das neue Verfahren zum Design von Primern für
eine Multiplex-PCR den Output aus Schritt 1 als Input,
welcher eine Liste möglicher Vorwärts- und eine Liste
möglicher Reverse-Primer für jedes Amplifikat ist.
Die einzigen weiteren Auswahlkriterien für die Multiplex-
PCR-Primer sind die Abwesenheit der Reverse-
Komplementarität ihres 3'-Endes gegenüber der anderen
Primer-Sequenz im Experiment. Ein zweiter hier berück
sichtigter, kritischer Faktor ist das Verhältnis von GC
zu AT. Bis zu einem gewissen Grad ist es dieses Verhält
nis, das die Schmelztemperatur eines Primerpaars be
stimmt. Die Autoren empfehlen, das GC/AT-Verhältnis so zu
begrenzen, das es innerhalb eines vorgegebenen Bereichs
liegt, was die gleichzeitige Hybridisierung verschiedener
Primerpaare bei einer Reaktionstemperatur ermöglichen
würde. Die letzte Anforderung ist der Elektrophorese-
Abstand, der durch das Instrument, zum Beispiel eine Ge
lelektrophorese, bestimmt wird, das zur Unterscheidung
der PCR-Produkte verwendet wird. Dieses gebräuchlichste
Verfahren verlangt, dass die Produkte von unterschiedli
cher Größe sind. Das gesamte Konzept dieses Verfahrens
verlangt auch, dass ein Pool möglicher Primerpaare für
jedes Amplicon vorhanden ist.
Das Design geeigneter Primer für eine Multiplex-PCR mit
Bisulfit-behandelter DNA ist sogar eine noch größere Her
ausforderung. Die geringe Komplexität der DNA, die im We
sentlichen eher auf drei verschiedene als auf vier ver
schiedene Basen reduziert ist, erfordert eine besonders
sorgfältige Auswahl der Primer, um Fehlpaarung und uner
wünschte Amplifikation zu vermeiden.
Im Rahmen dieser Erfindung bezieht sich das Wort "Fehl
paaren" auf den Umstand, wenn die Ausrichtung zweier Se
quenzen, die im Wesentlichen komplementär sind, Positio
nen in einer der Sequenzen zeigen, wo die Nukleotid-Base
sich nicht zur ihrer korrespondierenden Base sondern zu
einer anderen ausrichtet. Die korrespondierenden oder
komplementären Basenpaare sind Adenin und Thymin, Cytosin
und Guanin, Uracil und Adenin. Ein Cytosin, das sich bei
spielsweise in seiner sonst komplementären Sequenz auf
Thymin ausrichtet, erzeugt eine Fehlpaarung von einer Ba
se oder eines Nukleotids.
Demgemäss bezieht sich "Basen-Fehlpaarungen" auf den Zu
stand einer Base, die mit einer anderen als oben erklär
ten, fehlpaart, entsprechend bezieht sich "eine oder mehr
Basenfehlpaarungen" auf eine oder mehr Basen (in einer
vorgegebenen Sequenz), die sich nicht zu ihrer korrespon
dierenden Base bzw. zu ihren korrespondierenden Basen
ausrichten können.
Auch wenn die Ausrichtung Einzel-Nukleotid-Lücken in ei
ner der ausgerichteten Sequenzen aufzeigt, ist das im
Rahmen dieser Erfindung unter dem Begriff "Fehlpaarung"
zu verstehen.
Eine "Lücke" ist folgendermaßen zu verstehen: Wenn eine
Ausrichtung zeigt, dass, um die höchste Anzahl von kor
respondierenden, ausgerichteten Basenpaaren zu erreichen,
einigen Basen eine korrespondierende Base in ihrer sonst
komplementären Sequenz fehlt, nennt man das Lücke. Eine
solche Lücke kann eine Länge von einem Nukleotid oder
mehreren Nukleotiden haben.
Um die oben erwähnten Probleme zu lösen, haben wir ein
Verfahren erfunden, das aus verschiedenen Schritten be
steht, welches für die Amplifikation von Nukleinsäuren in
Singleplex- genauso anwendbar ist, wie in Multiplex-PCR-
Experimenten.
Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
Zuerst wird die Nukleinsäure-Probe, welche die interes sierende, zu amplifizierende Region enthält, isoliert. Zweites wird diese Nukleinsäure-Probe in einer Art behan delt, die zwischen methylierten und unmethylierten Cyto sin-Basen in dieser Probe unterscheidet. Drittens wird eine Reaktionsmischung vorbereitet, enthaltend a) die be handelten Templat-Nukleinsäuren, welche die interessie rende, zu amplifizierende Region (auch bezeichnet als: Target-Nukleinsäure) tragen, b) spezifizierte Oligonukle otid-Primer, c) ein Enzym, das geeignet ist, diese Nuk leinsäuren in einer festgelegten Art zu amplifizieren, d) die notwendigen Nukleotide, welche für die Nukleinsäure- Synthese erforderlich sind und e) einen geeigneten Puf fer.
Zuerst wird die Nukleinsäure-Probe, welche die interes sierende, zu amplifizierende Region enthält, isoliert. Zweites wird diese Nukleinsäure-Probe in einer Art behan delt, die zwischen methylierten und unmethylierten Cyto sin-Basen in dieser Probe unterscheidet. Drittens wird eine Reaktionsmischung vorbereitet, enthaltend a) die be handelten Templat-Nukleinsäuren, welche die interessie rende, zu amplifizierende Region (auch bezeichnet als: Target-Nukleinsäure) tragen, b) spezifizierte Oligonukle otid-Primer, c) ein Enzym, das geeignet ist, diese Nuk leinsäuren in einer festgelegten Art zu amplifizieren, d) die notwendigen Nukleotide, welche für die Nukleinsäure- Synthese erforderlich sind und e) einen geeigneten Puf fer.
Diese spezifizierten Oligonukleotid-Primer sind dadurch
gekennzeichnet, dass
jede ihrer Sequenzen ein vorher bestimmtes Maß an Komple
xität erreicht (wie unten im Detail beschrieben)
jede mögliche Kombination zweier Primermoleküle in dieser
Reaktionsmischung eine Schmelztemperatur unter einem ge
nau festgelegten Temperaturschwellenwert hat
keine der möglichen Kombinationen von zwei Primermolekü
len in dieser Reaktionsmischung zur Amplifikation eines
zusätzlichen unerwünschten Produkts führt, wie durch vir
tuelles Testen der Amplifikation bestimmt wird.
Im letzten Verfahrensschritt wird diese Target-
Nukleinsäure mit Mitteln detektiert, wie sie gewöhnlich
von einem Durchschnittsfachmann verwendet werden.
Die Erfindung setzt sich aus einem Verfahren zur Amplifi
kation von Nukleinsäuren zusammen, welches die folgenden
Schritte der Isolierung einer Nukleinsäure-Probe, der Be
handlung dieser Probe in einer Art, die zwischen methy
lierten und unmethylierten Cytosin-Basen in dieser Probe
unterscheidet, der Amplifizierung wenigstens einer Tar
get-Sequenz in dieser behandelten Nukleinsäure, mittels
einer enzymatischen Amplifikation und einem Satz von Pri
mermolekülen, umfasst, worin diese Primermoleküle dadurch
gekennzeichnet, dass
a) jede Primermolekül-Sequenz ein vorher bestimmtes Maß
an Komplexität erreicht, b) jede Kombination zweier be
liebiger Primermoleküle in dem Satz eine Schmelztempera
tur unter einem genau festgelegten Temperaturschwellen
wert hat und c) jede Kombination zwei Primermoleküle, un
ter Bedingungen, welche eine Basen-Fehlpaarung oder mehr
Basen-Fehlpaarungen pro Primer erlauben, nicht zur Ampli
fikation eines unerwünschten Produkts führt, wenn ein
virtueller Test unter Verwendung der behandelten und der
unbehandelten Proben-Nukleinsäure als Templat durchge
führt wird und der letzte Schritt die Detektion dieser
amplifizierten Target-Nukleinsäure ist.
Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
Im ersten Verfahrensschritt muss die Nukleinsäure-Probe, welche die interessierende, zu amplifizierende Region enthält, aus Gewebe oder zellulären Quellen isoliert wer den. Diese Quellen können wenigstens eine Zelle, aber ge wöhnlich mehrere Zellen, Zell-Linien, histologische Schnitte, Körperflüssigkeiten oder im Paraffin eingebet tetes Gewebe, enthalten.
Im ersten Verfahrensschritt muss die Nukleinsäure-Probe, welche die interessierende, zu amplifizierende Region enthält, aus Gewebe oder zellulären Quellen isoliert wer den. Diese Quellen können wenigstens eine Zelle, aber ge wöhnlich mehrere Zellen, Zell-Linien, histologische Schnitte, Körperflüssigkeiten oder im Paraffin eingebet tetes Gewebe, enthalten.
In einer bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung
wird die Nukleinsäure-Probe aus einer Körperflüssigkeit,
einer Zellkultur, einer Gewebeprobe oder Kombinationen
von diesen isoliert.
Zum Beispiel kann eine bestimmte Art von Organ-Probe von
einem Patienten oder einem Tier verwendet werden, um ge
nomische DNA durch gewöhnlich angewendete Verfahren zu
isolieren. Bevorzugt wird in dieser Erfindung DNA aus ei
ner Gewebeprobe oder einer biologischen Flüssigkeit wie
Blut, Serum, Urin oder anderen Flüssigkeiten, extrahiert.
"Körperflüssigkeit" bezieht sich hier auf eine Mischung
von Makromolekülen, die aus einem Organismus erhalten
werden. Das schließt ein, ist jedoch nicht begrenzt auf,
Blut, Blutplasma, Blutserum, Urin, Sputum, Ejakulat, Sa
men, Tränen, Schweiß, Saliva, Lymphflüssigkeit, Bronchi
alspülung, Pleuralerguß, Peritonealflüssigkeit, Menin
galflüssigkeit, Fruchtwasser, Drüsenflüssigkeit, Feinna
del-Aspirat, Brustwarzen-Aspiratflüssigkeit, Spinalflüs
sigkeit, Konjungtivalflüssigkeit, Vaginalflüssigkeit, Du
odenalsaft, Pankressaft, Gallen- und Cerebrospinalflüs
sigkeit. Das schließt auch experimentell abgetrennte
Fraktionen aller vorangehenden ein. "Körperflüssigkeit"
schließt auch Lösungen oder Mischungen homogenisierter
fester Materialien, wie Stuhl, ein.
Die Nukleinsäuren können DNA oder RNA einschließen. Die
Isolation kann durch Mittel geschehen, die für einen
Durchschnittsfachmann üblich sind, dies schließt bei
spielsweise die Extraktion von DNA unter Verwendung von
detergenten Lysaten, Ultraschall und Verwirbeln mit Glas
perlen ein. Ein Beispiel ist die Extraktion von DNA aus
einem Stück einer Pflanze, wie einem Blatt oder einer
Frucht. Sobald die Nukleinsäuren, wie doppelsträngige
DNA, extrahiert worden sind, werden sie bei der Analyse
verwendet.
In einer bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung um
fasst die Nukleinsäure Plasmid-DNA, BAC- (künstliches
Bakterienchromosom), YAC- (künstliches Hefechromosom) o
der genomische DNA.
In einer anderen, besonders bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung umfasst die Nukleinsäure-Probe menschli
che, genomische DNA. Es ist bevorzugt, dass die Nuklein
säuren menschlichen Ursprungs sind.
Im zweiten Schritt wird diese Nukleinsäure-Probe in einer
Art behandelt, die zwischen methylierten und unmethylier
ten Cytosin-Basen in der Probe unterscheidet. Cytosin-
Basen, die an der 5'-Position unmethyliert sind, werden
in Uracil, Thymin oder eine andere Base überführt, welche
bezüglich ihres Hybridisierungsverhaltens von Cytosin
verschieden ist. Das wird nachstehend unter "Behandlung"
verstanden. Das bis jetzt am häufigsten verwendete Ver
fahren ist die sogenannte Bisulfit-Behandlung.
Dieser Schritt ist von essentieller Bedeutung für das
Verfahren, da er das Methylierungsmuster dieser Nuklein
säuren in ein Muster übersetzt, das so etwas wie ein Ab
druck des Methylierungsstatus selbst ist. Es enthält im
Wesentlichen die gleiche Information, aber die vorbehan
delten Nukleinsäuren sind nicht länger empfindlich gegen
über der Amplifikation via PCR. Die Amplifikation via PCR
unterscheidet nicht zwischen methylierten und unmethy
lierten Cytosin-Basen und führt deshalb zu einem Verlust
dieser Informationsebene. Auf den ursprünglichen Methy
lierungsstatus kann jedoch geschlossen werden, wann auch
immer die Vorbehandlung vor dem Amplifikationsschritt
durchgeführt worden ist. Daher sind alle Mittel, die ge
eignet sind, zwischen methylierten und nicht-methylierten
Cytosin-Basen zu unterscheiden, anwendbar, so lange die
modifizierten Basen noch in der Lage sind, nach der Be
handlung, durch enzymatische Mittel amplifiziert zu wer
den.
Es ist eine bevorzugte Ausführungsform dieser Erfindung,
dass die genannte Probe mittels einer Bisulfit-, Hydro
gensulfit- oder Disulfit-Lösung behandelt wird. Eine Be
handlung von genomischer DNA, wie sie oben beschrieben
wird, wird mit Bisulfit (Hydrogensulfit, Disulfit) und
nachfolgender alkalischer Hydrolyse durchgeführt, was in
einer Überführung nicht-methylierter Cytosin-Nukleobasen
in Uracil oder eine andere Base resultiert, die bezüglich
ihres Basenpaarungsverhaltens zu Cytosin verschieden ist.
Im dritten Schritt dieses Verfahrens wird eine Reaktions
mischung zusammengestellt, die a) die behandelten
Templat-Nukleinsäuren, welche die interessierende (auch
Target-Nukleinsäure genannt), zu amplifizierende Region
umfassen, b) spezifizierte Oligonukleotid-Primer, c) ein
Enzym, das zur Amplifizierung dieser Nukleinsäure in
festgelegter Art geeignet ist, zum Beispiel eine Polyme
rase, d) die notwendigen Nukleotide, welche für die Nuk
leinsäure-Synthese erforderlich sind und e) einen geeig
neten Puffer, enthält. Die Templat-Nukleinsäure enthält
wenigstens eine Target-Nukleinsäure, welche in der Reak
tion amplifiziert wird. Ein Primermolekül, von dem min
destens einem Primerpaar in der Reaktionsmischung, ist in
der Lage, an das 3'-Ende einer spezifizierten Target-
Nukleinsäure zu binden. Der erste Primer bindet an das
3'-Ende der Target-Sequenz, dieser Primer wird elongiert
und es wird eine zur Target-Sequenz komplementäre Sequenz
hergestellt. Die Polymerase beendet die unspezifische E
longation. Der nächste Zyklus beginnt durch thermische
Denaturierung der nun doppelsträngigen Templat-
Nukleinsäure zu einzelsträngigen Templat-Nukleinsäuren.
Dem folgt die nächste Phase von Annealing, wenn beide
Primermoleküle spezifisch an die Target-Nukleinsäure und
ihren komplementären Strang binden. Der zweite Primer ist
identisch mit dem 5'-Ende des Target-Moleküls. Er bindet
nicht an die Target-Sequenz selbst, sondern an die zur
Target-Sequenz komplementäre Nukleinsäure, sobald diese
aus dem Templat denaturiert worden ist.
Das Verfahren wird durch die eigentliche Amplifikati
onsphase bei einer etwas geringeren Temperatur beendet,
während welcher das Enzym, zum Beispiel die Polymerase,
den Primer als zur Target-Nukleinsäure komplementäre Se
quenz elongiert. Die Polymerase elongiert diesen zweiten
Primer unter Verwendung der ersten Kopie als Templat, bis
das Ende dieser kopierten Nukleinsäure erreicht ist. Auf
diesem Weg wird eine identische Kopie der ursprünglichen
einzelsträngigen Target-Nukleinsäure erzeugt. Daher wird
die Länge des Amplifikats durch die Auswahl der zwei Pri
mer bestimmt.
Die Elongationsprodukte, die zueinander komplementär sind
und dadurch eine doppelsträngige Version der Target-
Nukleinsäure bilden, dienen als zusätzliche Targets für
die im nächsten Amplifikationszyklus bindenden Primermo
leküle.
Im Wesentlichen umfasst Verfahrensschritt 3 die Amplifi
kation wenigstens einer Target-Sequenz in dieser behan
delten Nukleinsäure, mittels enzymatischer Amplifikation
und einem Satz von Primermolekülen.
Diese in dem genannten Verfahren verwendeten Primermole
küle sind dadurch gekennzeichnet, dass sie, zusätzlich zu
der Erfüllung aller gewöhnlichen Anforderungen an einen
PCR-Primer, wie später im Detail beschrieben wird, auch
die folgenden Anforderungen erfüllen:
Zunächst erreicht die Sequenz eines jeden, im Verfahrens schritt 3 verwendeten Primermoleküls, ein festgelegtes Maß an Komplexität.
Zunächst erreicht die Sequenz eines jeden, im Verfahrens schritt 3 verwendeten Primermoleküls, ein festgelegtes Maß an Komplexität.
In einer bevorzugten Ausführungsform dieses Verfahrens
erreichen die Primermoleküle einen bestimmten Wert an
linguistischer Komplexität. Ein Begriff und ein Maß für
linguistische Komplexität ist von Trifonov 1990 einge
führt worden und ist zuvor für die Analyse von Nukleotid-
Sequenzen verwendet worden (E. N. Trifonov (1990) Making
sense in the human genome. In Structure & Methods. Vol 1
pp 69-77 (eds. R. H. Sarma und M. H. Sarma, Adenine
Press, Albany, US). Die Technik der linguistischen Kom
plexität erlaubt es, eine Berechnung der strukturellen
Komplexität einer linearen Sequenz von Zeichen durchzu
führen, ungeachtet ob der Text erkannt wird oder gegen
wärtig unentschlüsselt ist. Die Sequenzen werden aus
schließlich vom Standpunkt ihrer strukturellen Komplexi
tät verglichen, ohne Bezug auf die Bedeutung des Textes
zu nehmen. 1997 veröffentlichte Trifonov, wie die lingu
istische Komplexität nukleosomaler Sequenzen definiert
ist (A. Bolshoy, K. Shapiro, E. Trifonov und I. Ioshikhes
(1997) Enhancement of the nucleosomal pattern in sequen
ces of lower complexity. NAR 25 (16): 3248-3254). Zitat:
"das Maß der linguistischen Komplexität nutzt das Haupt
unterscheidungsmerkmal zwischen natürlichen Nukleotid-
Sequenzen und einheitlich zufälligen: die Wiederholbar
keit der natürlichen Sequenzen, d. h. die häufige Wieder
holung, nicht notwendigerweise eine tandemartige, einiger
Oligonukleotide ("Wörter"), während andere vermeiden wer
den. (. . .) Komplexität kann direkt als Ausmaß berechnet
werden, zu welchem das maximal mögliche Vokabular (alle
Wortgrößen betrachtet) in einer vorgegebenen Sequenzstär
ke benutzt wird (. . .)."
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform dieses Ver
fahrens wird das genannte Maß der Komplexität durch die
sogenannte Shannon-Entropie bestimmt (C. E. Shannon
(1948) A Mathematical Theory of Communication, University
of Illinois Press, Urbana). Das ist das gebräuchlichste
Maß um den Informationsgehalt (in einer technischen,
nicht sematischen Bedeutung) linearer Informationsträger
abzuschätzen. Es ordnet den Maximalwert (der ohne Ein
schränkung auf 1 gesetzt werden kann) Sequenzen zu, wo
alle Symbole (Zeichen) mit gleicher Wahrscheinlichkeit
auftreten und einen Wert von 0 Sequenzen zu, die aus nur
einem wiederholten Symbol (Zeichen, Buchstabe) bestehen.
Ein abgeleitetes und allgemeineres Maß ist die Shannon-
Entropie höherer Ordnung, welche solchen Sequenzen den
Maximalwert zuordnet, bei denen alle ihre Untersequenzen
mit gleicher Wahrscheinlichkeit auftreten und einen Wert
von 0 oder nahe 0 solchen Sequenzen, die aus periodischen
Wiederholungen kurzer Untersequenzen bestehen. Die prak
tische Bestimmung der Shannon-Entropie (höherer Ordnung)
ist jedoch durch die endlichen Längen von Sequenzen be
grenzt, was häufig eine genaue Abschätzung der Wahr
scheinlichkeitsverteilung der sie bestimmenden Symbole
nicht erlaubt.
Weitere mögliche Maße sind zum Beispiel die Lempel-Ziv-
Komplexität (L. B. Lempel und J. Ziv (1976) On the
complexity of finite sequences. IEEE Trans. Inf. Theory
IT-22, 75-81), die Grammatik-Komplexität (W. Ebeling, M.
A. Jimenez-Montano (1980) On Grammars, Complexity and In
formation Measure of Biological Macromolecules. Mathema
tical Biosience 52, 53-71), die algorithmische Komplexi
tät (Chaitin, 1990) und die bedingte Entropie.
Zweitens werden die genannten Primermoleküle auch dadurch
gekennzeichnet, dass jede mögliche Kombination zweier be
liebiger Primermoleküle in dem Satz eine Schmelztempera
tur unter einer spezifizierten Schwellenwerttemperatur
besitzt. Dadurch wird die Anreicherung von Dimeren, ver
ursacht durch die Bindung zweier Primermoleküle aneinan
der, in dieser Reaktionsmischung ausgeschlossen. Die in
diesem Schritt verwendete Anzahl von Primerpaaren kann
jede zwischen eins und n sein, was entsprechend zu einem
oder n Amplifikaten führt (n ist eine natürliche Zahl).
Wie im Text erwähnt, bezieht sich das Wort "Dimer" auf
eine Sekundärstruktur, die durch Hybridisierung von zwei
Primermolekülen aneinander, gebildet wird.
Im wie im Text hingewiesen, bezieht sich "Schmelztempera
tur" auf die Temperatur, bei welcher 50% der Nukleinsäu
re-Moleküle als Duplex vorliegen und 50% unter Standard-
Reaktionslösungsbedingungen denaturiert sind.
Einige Primer-Design-Instrumente schließen einen Primer
aus, wenn, neben der Target-Sequenz, eine zweite identi
sche Sequenz im Templat gefunden werden kann. Jedoch ist
es aufgrund der höheren Wahrscheinlichkeit eines Bisul
fit-Primers mit nicht-identischer Bisulfit-behandelter
DNA fehlzupaaren, eine erfindungsgemäße Ausführungsform,
dass nur solche Primer in der genannten Amplifikation
verwendet werden dürfen, für die keine Sequenzhomologie
gefunden werden kann, und zwar soweit, dass sogar solche
Sequenzen ausgeschlossen werden, die in einzelnen Nukleo
tiden verschieden und/oder fehlgepaart sind. Dieses würde
jedoch Primermoleküle unnötigerweise ausschließen. Des
halb werden sie nur ausgeschlossen, wenn zwei Primermole
küle dem Templat in einem Abstand entsprechen, der die
Amplifikation eines unerwünschten Produkts erlauben wür
de. Dieser Test wird zum Beispiel mittels der Elektroni
schen PCR durchgeführt. Elektronische PCR (e-PCR) ist ei
ne virtuelle In-Silico-PCR, die ausgeführt wird, um die
Eignung von Primermolekülen vor der In-Vitro-PCR abzu
schätzen. Im Rahmen dieser Erfindung wird dieses Testen
"virtuelles Testen" genannt und es wird sich auf "virtu
ell getestet" oder "virtuelles Testen" beziehen.
Drittens sind die im Schritt 3 dieser Erfindung verwende
ten Primer dadurch gekennzeichnet, dass jede mögliche
Kombination zweier Primermoleküle in dieser Reaktionsmi
schung nicht zu einer Amplifikation eines zusätzlichen,
unerwünschten Produkts führt, wenn die Amplifikation un
ter Verwendung der behandelten und unbehandelten Nuklein
säure-Probe als Templat, sogar unter Bedingungen, welche
es erlauben, dass wenigstens eine Base aber nicht mehr
als 20% der Gesamtzahl von Basen pro Sequenz pro Primer
fehlpaaren, virtuell getestet wird. Im Rahmen dieser Er
findung sollte es selbstverständlich sein, dass es bei
solchen Primermolekülen in Betracht gezogen wird, dass
sie an das Templat binden, für die eine Templat-Sequenz
vorliegt, die wenigstens in 80% ihrer Nukleotid-Sequenz
identisch mit der Target-Sequenz ist, für die der Primer
ursprünglich designed wurde. Beispielsweise wird bei ei
nem Primermolekül mit einer Länge von 50 Nukleotiden er
wogen, dass es noch an eine Templat-Sequenz hybridisiert,
die sich in weniger als 11 Nukleotiden (= ist in wenig
stens 80% ihrer Nukleotid-Sequenz identisch) von der
entsprechenden Target-Sequenz unterscheidet. Wenn eine
Paarung als wahrscheinlich betrachtet wird, muss getestet
werden, ob diese Verknüpfung zur Amplifikation eines un
erwünschten Produkts führen würde. Das kann unter Verwen
dung eines, der e-PCR ähnlichen, Programms, geschehen
(siehe unten).
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform dieses Ver
fahrens, worin die Fähigkeit dieses Primermoleküls, ein
unerwünschtes Produkt zu amplifizieren, mittels In-
Silico-PCR getestet wird, wobei als Templat-Nukleinsäure
der kodierende Strang der behandelten Probe, der nicht-
kodierende Strang der behandelten Probe und beide Stränge
der unbehandelten Probe verwendet werden. Es ist beson
ders bevorzugt, das virtuelle Testen mit einem Instrument
wie der elektronischen PCR an der vorbehandelten, bevor
zugt Bisulfit-behandelten, Templat-Sequenz, die aus dem
behandelten Sense- und dem behandelten Anti-Sense-Strang
besteht, und am unumgesetzten Templat, durchzuführen.
Weiterhin ist es bevorzugt, dass diese Behandlung eine
Bisulfit-Behandlung und deshalb das Nukleinsäure-Templat
der Bisulfit-umgesetzte kodierende Strang des menschli
chen Genoms, der Bisulfit-umgesetzte nicht-kodierende
Strang des menschlichen Genoms und beide Stränge des un
behandelten menschlichen Genoms, ist. Bevorzugt ist eine
Ausführungsform dieses Verfahrens, worin die Fähigkeit
dieses Primermoleküls, ein unerwünschtes Produkt zu
amplifizieren, mittels elektronischer PCR getestet wird,
wobei als Templat-Nukleinsäure der Bisulfit-umgesetzte
kodierende Strang des menschlichen Genoms, der Bisulfit
umgesetzte nicht-kodierende Strang des menschlichen Ge
noms und beide Stränge des unbehandelten menschlichen Ge
noms verwendet werden.
Es ist bevorzugt, dass die beim virtuellen Testen der
Amplifikation auf unerwünschte Produkte gemäß Schritt 3c)
der Erfindung zugelassen Anzahl von Fehlpaarungen gerin
ger als 20% der Anzahl der Nukleotide des Primers ist.
Es ist auch bevorzugt, dass die beim virtuellen Testen
der Amplifikation auf unerwünschte Produkte gemäß Schritt
3c) der Erfindung zugelassen Anzahl von Fehlpaarungen ge
ringer als 10% der Anzahl der Nukleotide des Primers
ist.
Es ist insbesondere bevorzugt, dass die beim virtuellen
Testen der Amplifikation auf unerwünschte Produkte gemäß
Schritt 3c) der Erfindung zugelassen Anzahl von Fehlpaa
rungen geringer als 5% der Anzahl der Nukleotide des
Primers ist.
Es ist eine bevorzugte Ausführungsform dieser Erfindung,
dass die beim virtuellen Testen der Amplifikation auf un
erwünschte Produkte gemäß Schritt 3c) der Erfindung zuge
lassen Anzahl von Fehlpaarungen geringer als sieben ist.
Es ist besonders bevorzugt, dass die beim virtuellen Tes
ten der Amplifikation auf unerwünschte Produkte gemäß
Schritt 3c) der Erfindung zugelassen Anzahl von Fehlpaa
rungen geringer als fünf ist.
Es ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform dieser Er
findung, dass die beim virtuellen Testen der Amplifikati
on auf unerwünschte Produkte gemäß Schritt 3c) der Erfin
dung zugelassen Anzahl von Fehlpaarungen geringer als
drei ist.
Im Rahmen dieser Erfindung ist besonders bevorzugt, dass
die beim virtuellen Testen der Amplifikation auf uner
wünschte Produkte gemäß Schritt 3c) der Erfindung zuge
lassen Anzahl von Fehlpaarungen eins ist.
In den Geltungsbereich dieser Erfindung ist es auch ein
geschlossen, solche Primermoleküle in Betracht zu ziehen,
die genügend ähnlich sind, um ihre Bindung an die
Templat-Sequenz zu erleichtern, für welche eine Templat-
Sequenz gefunden werden kann, die sich in der Anzahl der
Nukleotide unterscheidet, aber ansonsten identisch zur
Target-Sequenz ist. Wenn die Ausrichtung des Primers und
der Templat-Sequenz zu einer Lücke von bis zu 20% der
Nukleotide einer Sequenz, bevorzugt der Primer-Sequenz,
führt, soll das noch als ausreichend für die Bindung und
daher als ausreichend betrachtet werden, um möglicherwei
se zur Amplifikation eines ungewünschten Produkts zu füh
ren. Deshalb müssen diese Primer auch mittels virtueller
PCR (beispielsweise mit einem Programm wie e-PCR) getes
tet werden. Nur wenn dieser Test die virtuelle Amplifika
tion einen unerwünschten Produkts, verursacht durch die
Kombination von zwei Primern, zeigt, werden die entspre
chenden Primerpaare aus dem Satz ausgewählter Primerpaare
ausgeschlossen.
Es ist bevorzugt, dass die beim virtuellen Testen auf die
Amplifikation eines unerwünschten Produkts gemäß Schritt
3c) der Erfindung zugelassene Anzahl der bei der Aus
richtung der Primermolekül-Sequenz mit der Templat-
Sequenz eine Lücke erzeugenden Nukleotide weniger als
20% der Anzahl der Nukleotide des Primermoleküls be
trägt.
Es ist auch bevorzugt, dass die beim virtuellen Testen
auf die Amplifikation eines unerwünschten Produkts gemäß
Schritt 3c) der Erfindung zugelassene Anzahl der bei der
Ausrichtung der Primermolekül-Sequenz mit der Templat-
Sequenz eine Lücke erzeugenden Nukleotide weniger als
10% der Anzahl der Nukleotide des Primermoleküls be
trägt.
Es ist bevorzugt, dass die beim virtuellen Testen auf die
Amplifikation eines unerwünschten Produkts gemäß Schritt
3c) der Erfindung zugelassene Anzahl der bei der Aus
richtung der Primermolekül-Sequenz mit der Templat-
Sequenz eine Lücke erzeugenden Nukleotide weniger als 5%
der Anzahl der Nukleotide des Primermoleküls beträgt.
Beide Situationen, Fehlpaarungen aufgrund eines alterna
tiven Nukleotids oder keine Paarung aufgrund eines feh
lenden Nukleotids, sollen mit dem Ausdruck abgedeckt wer
den, der solche Primermoleküle beschreibt, die schließ
lich ausgewählt werden: "Die genannten Primermoleküle
sind dadurch gekennzeichnet, dass jede Kombination von
zwei Primermolekülen, beim virtuellen Testen unter Ver
wendung der behandelten und der unbehandelten Proben-
Nukleinsäuren als Templat, unter Bedingungen, die eine
oder mehr Basen-Fehlpaarungen pro Primer zulassen, nicht
zur Amplifikation eines ungewünschten Produkts führen."
Es ist auch bevorzugt, dass die Primermoleküle, die eine
vorher spezifizierte Schmelztemperatur überschreiten,
wenn sie an die Templat-Sequenz binden, virtuell auf die
Amplifikation ungewünschter Produkte, unter Verwendung
der behandelten und der unbehandelten Proben-
Nukleinsäuren als Templat, gemäß Schritt 3c) des Verfah
rens, getestet werden müssen.
Die grundlegende Aufgabe, einen Primer zu finden, der
spezifisch genug ist, um nur ein Produkt mit der wenig
komplexen Bisulfit-DNA zu bilden, wird schließlich durch
Testen jedes potentiellen Primerpaars auf Hybridisierung
über das gesamte Bisulfit-umgesetzte menschliche Genom
gelöst. Das erfordert die virtuelle Übersetzung der ge
samten Information der menschlichen Genom-Sequenz in ihre
Bisulfit-behandelte Version, bevor eine Ähnlichkeitssuche
gegenüber den Primerpaaren, welche auf einem Verfahren
wie der sogenannten e-PCR (G. D. Schuler (1997) Sequence
Mapping by electronic PCR. Genome Research 7(5): 541-550)
beruht, durchgeführt wird. Da jedoch die Bisulfit-
Umsetzung zu zwei nicht länger komplementären Strängen
führt, muss dieser virtuelle Hybridisierungs-Test mit
beiden Bisulfit-umgesetzten Strängen durchgeführt werden.
Zusätzlich ist die Templat-DNA in den meisten Fällen mit
unumgesetzter genomischer DNA verunreinigt. Um auch die
unerwünschte Amplifikation der unumgesetzten DNA als
Templat auszuschließen, muss der gleiche Hybridsierungs-
Test ein drittes mal, unter Verwendung der gesamten
menschlichen Genom-Sequenz als Templat, durchgeführt wer
den.
Deshalb ist es eine bevorzugte Ausführungsform dieser Er
findung, dass die Befähigung der genannten Primermolekü
le, ein unerwünschtes Produkt zu amplifizieren, mittels
einer solchen elektronischen PCR getestet wird.
Im letzten Verfahrensschritt wird die genannte, amplifi
zierte Target-Nukleinsäure mittels irgendeines Instru
ments, das dem Durchschnittsfachmann bekannt ist, detek
tiert.
In einer bevorzugten Ausführungsform dieses Verfahrens
umfasst der Satz von Primermolekülen wenigstens zwei Pri
mermoleküle aber nicht mehr als 64 Primermoleküle, wobei
die angegebene Zahl ein Vielfaches von 2 ist; mit anderen
Worten umfasst der Satz 1-32 Primerpaare.
In einer anderen bevorzugte Ausführungsform dieses Ver
fahrens umfasst der Satz von Primermolekülen zwischen 2
und 32 Primermolekülen, wobei die angegebene Zahl ein
Vielfaches von 2 ist; mit anderen Worten umfasst der Satz
1-16 Primerpaare.
In einer bevorzugten Ausführungsform dieses Verfahrens
umfassen diese Primermoleküle wenigstens ein Nukleotid
innerhalb der letzten drei Nukleotide vom 3'-Ende des Mo
leküls, worin dieses Nukleotid komplementär zu einem
Nukleotid der Target-Sequenz ist, das, als ein Ergebnis
der im Schritt 2) der Erfindung durchgeführten Behand
lung, sein Hybridisierungsverhalten geändert hat.
Es ist eine bevorzugte Ausführungsform dieses Verfahrens,
dass dieses Primermolekül wenigstens ein Nukleotid inner
halb der letzten drei Nukleotide vom 3'-Ende des Moleküls
umfasst, das komplementär zu einem Nukleotid der Target-
Sequenz ist, welches durch die im Schritt 2) des Verfah
rens durchgeführte Behandlung zu einer anderen Base umge
setzt wurde, die ein alternatives Basenpaarungsverhalten
zeigt.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist dieses
Nukleotid ein Cytosin vor der Behandlung, welche unmethy
lierte Cytosine umsetzt. In einer bevorzugten Ausfüh
rungsform ist diese Behandlung eine Bisulfit-Behandlung.
Das genannte Primermolekül umfasst wenigstens ein Nukleo
tid innerhalb der letzten drei Nukleotide vom 3'-Ende des
Moleküls, worin dieses Nukleotid komplementär zu einem
Cytosin ist, das durch Bisulfit-Behandlung zu einer ande
ren Base umgesetzt wurde, die das Basenpaarungsverhalten
von Thymin zeigt.
Dadurch soll die Bindung von Primermolekülen an die
verbleibenden unbehandelten oder nicht ausreichend behan
delten Nukleinsäuren ausgeschlossen werden, die in der
PCR noch als Templat-Nukleinsäure dienen könnten.
Weiterhin ist es eine bevorzugte Ausführungsform dieser
Erfindung, dass die genannten Primermoleküle nicht selbst
oder miteinander Schleifen oder Haarnadeln bilden.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform dieses Ver
fahrens bilden diese Primermoleküle miteinander keine Di
mere.
Im Text wird das Wort "Haarnadel" verwendet, um eine Se
kundärstruktur zu bezeichnen, die durch ein Primermolekül
gebildet wird, wenn die 3'-Terminalregion der genannten
Nukleinsäure an die 5'-Terminalregion der genannte Nuk
leinsäure unter Ausbildung eines doppelsträngigen Stamm
bereichs hybridisiert, und worin nur die zentrale Region
des Primers einzelsträngig ist.
Wie im Text beschrieben, bezieht sich das Wort "Schleife"
auf eine Sekundärstruktur, die durch ein Primermolekül
gebildet wird, wenn zwei oder mehr Nukleotide dieses Mo
leküls hybridisieren und dadurch eine Sekundärstruktur
ausbilden, die eine doppelsträngige Struktur mit einer
Länge von einem oder mehr Basenpaaren umfasst, und wei
terhin eine einzelsträngige Region zwischen dieser dop
pelsträngigen Region umfasst.
Die Bindung des 3'-Endes eines Primermoleküls an irgend
einen Teil eines zweiten Primermoleküls in dem Satz muss
vermieden werden. Ansonsten würde die Polymerase den er
sten Primer, unter Verwendung des zweiten Primers als
Templat, verlängern, was zu einem unerwünschten Produkt,
einem verlängerten Primer oder vielmehr einem Primer-
Hybrid, führen würde, welches als das bevorzugte Templat
für die nächste Runde der Polymerase-Kettenreaktion die
nen würde und dadurch eine ausreichende Amplifikation des
gewünschten Produkts verhindern würde.
Deshalb ist es eine andere bevorzugte Ausführungsform
dieses Verfahrens, dass jedes Primermolekül dadurch ge
kennzeichnet ist, dass die letzten mindestens 5 Basen am
3'-Ende dieses Primermoleküls nicht komplementär zur Se
quenz irgendeines anderen Primermoleküls im Satz sind.
Es ist auch bevorzugt, dass diese Primermoleküle nicht an
Nukleinsäuren binden, die vor der Behandlung durch
Schritt 2 eine 5'-CG-3'-Stelle enthielten. Dieses würde
zu einer Bindung der Primer an Bisulfit-behandelte Nuk
leinsäuren führen, die speziell vom Methylierungsstatus
ihrer Cytosin abhinge. Ein CG-korrespondierender Primer
würde nur an die behandelte, methylierte Version binden,
wohingegen ein zu TG korrespondierender Primer nur an die
behandelte, unmethylierte Version dieser Nukleinsäuren
binden würde. Es ist deshalb bevorzugt, dass diese Pri
mermoleküle keine Nukleinsäure-Sequenzen enthalten, die
komplementär zu oder identisch mit Nukleinsäure-Sequenzen
sind, welche vor der Behandlung von Schritt 2 eine 5'-CG-
3'-Stelle enthielten.
In einer bevorzugten Ausführungsform dieses Verfahrens
liegen die Primermoleküle in einem spezifizierten Längen-
Bereich.
Es ist besonders bevorzugt, dass diese Primer 16-50
Nukleotide umfassen.
In einer bevorzugten Ausführungsform dieses Verfahrens
umfassen diese Primermoleküle keine Sequenzen, die kom
plementär zu Regionen der Target-Nukleinsäuren sind, wel
che vor der Behandlung, die das Basenpaarungsverhalten
der unmethylierten Cytosin-Basen veränderte, spezifische
Restriktionsenzym-Erkennungsstellen enthielten. Es ist
bevorzugt, dass diese Primer komplementär zu Target-
Sequenzen sind, welche vor der in Schritt 2 der Erfindung
durchgeführten Behandlung, keine spezifizierte Restrikti
onsenzym-Erkennungsstellen enthielten.
Durch das Auswählen des richtigen Primermoleküls wird
auch die Sequenz des Amplifikats bestimmt. Deshalb muss
berücksichtigt werden, nur solche Primermoleküle zu ver
wenden, welche zur Amplifikation von Nukleinsäuren füh
ren, die eine angemessen hohe Anzahl von zu analysieren
den CpG-Stellen enthalten. Aufgrund der Behandlung von
Schritt 2 dieser Erfindung werden diese CpG-Stellen, ab
hängig vom Methylierungsstatus des Cytosins, umgesetzt
und werden deshalb entweder als CG-Dinukleotide oder als
TG-Dinukleotide im Amplifikat erscheinen.
Es ist bevorzugt, dass diese Primermoleküle Regionen von
Nukleinsäuren amplifizieren, die vor der Bisulfit-
Behandlung mehr als acht 5'-CG-3'-Stellen, auch als CG-
Dinukleotide bezeichnet, umfassten.
Es ist auch bevorzugt, dass diese Primermoleküle Regionen
von Nukleinsäuren amplifizieren, die vor der Bisulfit-
Behandlung mehr als sechs 5'-CG-3'-Stellen, auch als CG-
Dinukleotide bezeichnet, umfassten.
Es ist auch bevorzugt, dass diese Primermoleküle Regionen
von Nukleinsäuren amplifizieren, die vor der Bisulfit-
Behandlung mehr als vier 5'-CG-3'-Stellen, auch als CG-
Dinukleotide bezeichnet, umfassten, und schließlich ist
es besonders bevorzugt, dass diese Primermoleküle Regio
nen von Nukleinsäuren amplifizieren, die vor der Bisul
fit-Behandlung mehr als zwei 5'-CG-3'-Stellen, auch als
CG-Dinukleotide bezeichnet, umfassten.
Diese Primermoleküle führen zu Amplifikaten innerhalb ei
nes spezifischen Größenbereichs.
Es ist eine bevorzugte Ausführungsform dieser Sequenz,
dass diese Primermoleküle zu Amplifikaten führen, die we
nigstens 50 bp aber nicht mehr als 2000 bp umfassen.
Insbesondere bevorzugt sind Primermoleküle, die zu Ampli
fikaten führen, die wenigstens 80 bp aber nicht mehr als
1000 bp umfassen.
Weiterhin ist ein Verfahren bevorzugt, worin diese Pri
mermoleküle zu Amplifikaten von behandelten Nukleinsäuren
führen, die vor der Behandlung, welche das Basenpaarungs
verhalten der unmethylierten Cytosine veränderte, keine
Restriktionsenzym-Erkennungsstellen enthielten. Diese
Primermoleküle führen zu Amplifikaten, die amplifizierte
Regionen der behandelten Nukleinsäuren sind, welche vor
der in Schritt 2) des Verfahrens durchgeführten Behand
lung keine spezifizierten Restriktionsenzym-Erkennungs
stellen enthielten.
Ein weiterer Gegenstand dieser Erfindung ist ein Verfah
ren, wie diese Primermoleküle herzustellen sind. Der
Hauptschritt der Herstellung eines Primermoleküls ist die
Festlegung dessen Sequenz. Im Folgenden wird der Ausdruck
"Primer-Design" anstelle von Primer-Herstellung verwen
det, wann immer Bezug auf den Bestimmungsschritt dieser
spezifischen Primer-Sequenzen genommen wird. Das Designen
von Primermolekülen ist ein Verfahren, welches dem Durch
schnittswissenschaftler als solches bekannt ist. Die für
diesen Zweck gewöhnlich verwendeten Programme sind solche
wie PRIMER3 oder OSP (S. Rozen und H. Skaletsky (2000)
PRIMER3 on the WWW for general users and for biologist
programmers. Methods Mol Biol 132: 365-386; L. Hillier
und P. Green (1991) OSP: A computer program for choosing
PCR and DNA sequencing primers. PCR Methods and Applica
tions 1: 124-128). Andere Primer-Design-Systeme (wie in
EP-A 1136932 beschrieben) basieren häufig auf diesen all
gemein bekannten Programmen.
Eine Ausführungsform dieser Erfindung macht sich zuerst
die Verwendung eines Programms wie PRIMER3 zunutze, um
dann eine Anzahl von Schritten hinzuzufügen, die schließ
lich in einem erweiterten Verfahren zum Designen von Pri
mern, die speziell für die Amplifizierung von Sequenzen
geringer Komplexität geeignet sind, resultiert.
Im ersten Schritt dieses Verfahrens zum Designen spezifi
scher Primermoleküle für Nukleinsäuren geringer Komplexi
tät, werden Primerpaare, die Einzelprodukte amplifizie
ren, unter Verwendung von im Stand der Technik bekannten
Standard-Werkzeugen für Primer-Design, wie zum Beispiel
PRIMER3 (S. Rozen und H. Skaletsky (2000) Methods Mol Bi
ol 132: 365-386), ausgewählt.
Im zweiten Verfahrensschritt werden diese Primerpaare
darauf getestet, ob eines ihrer Primermoleküle, wenn es
an irgendein anderes Primermolekül im Satz hybridisiert,
eine bestimmte Schwellenwert-Schmelztemperatur TM über
steigt. Wenn das der Fall ist, wird das Primerpaar, das
diesen Primer umfasst, aus dem Satz der potentiell kombi
nierten Paare ausgeschlossen.
Im dritten Verfahrensschritt wird die Anzahl der vorher
ausgewählten Primerpaare durch die Einführung eines Maßes
für die Komplexität der Primer-Sequenz, als neues Krite
rium, auf eine kleinere Anzahl reduziert. Primerpaare,
die aus einem Primermolekül bestehen, das dieses Kriteri
um nicht erfüllt, werden ausgeschlossen.
Das Hauptproblem des Auffindens eines Primers, der spezi
fisch genug ist, um nur ein Produkt bei gering komplexer
Bisulfit-DNA zu bilden, wird schließlich durch das Testen
jedes potentiellen Primerpaars auf Hybridisierung über
das gesamte, Bisulfit-umgesetzte menschliche Genom, ge
löst. Das erfordert das virtuelle (wie in "In-Silico")
Übersetzen der gesamten Information der menschlichen Ge
nom-Sequenz in ihre behandelte, zum Beispiel Bisulfit
behandelte, Version, bevor eine Ähnlichkeitssuche gegen
über den Primerpaaren durchgeführt wird, welche auf einem
Verfahren wie der sogenannten e-PCR (G. D. Schuler (1997)
Sequence Mapping by electronic PCR. Genome Research 7(5):
541-550) basiert. Da jedoch die Bisulfit-Umsetzung zu
zwei verschiedenen Versionen der Doppelhelix führt, deren
Sense- und Antisense-Stränge nicht länger wechselseitig
komplementär sind, muss diese In-Silico-Amplifikation an
beiden Bisulfit-umgesetzen Versionen des Genoms durchge
führt werden. Zusätzlich ist die Templat-DNA in den meis
ten Fällen mit nicht umgesetzter genomischer DNA verun
reinigt. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Ein
zel-Cytosine oder größere Abschnitte von DNA unumgesetzt
verbleiben oder durch die Bisulfit-Behandlung nur unvoll
ständig umgesetzt werden. Um auch die unerwünschte Ampli
fikation der unumgesetzten DNA als Templat auszuschlie
ßen, muss der gleiche Hybridisierungs-Test ein drittes
mal unter Verwendung der ganzen menschlichen Genom-
Sequenz als Templat, durchgeführt werden.
Da das ein ziemlicher Aufwand ist und Zeit erfordert
(CPU-Zeit) ist dies der vierte und letzte Schritt dieses
Design-Verfahrens, der vor dem abschließenden Testen in
einem "nassen", laborgestützten Experiment absolviert
wird.
Um zusätzlich die Spezifität dieser Primermoleküle zu
verbessern, wird die Strenge der Auswahlkriterien erhöht:
Einige Standard-Werkzeuge zum Primer-Design schließen ei nen Primer aus, wenn in der Templat-Sequenz, eine zweite identische Sequenz neben der Target-Sequenz, gefunden werden kann. Auf diesem Weg wird Mispriming bei ziemlich stringenten Hybridisierungsbedingungen vermieden. Dieses Mispriming würde nicht notwendigerweise zu einem zusätz lich unerwünschten Produkt führen, würde aber zur Verdün nung der für die Amplifikation verfügbaren Primermoleküle führen. Diese Auswahl ist schon in Schritt eins (zum Bei spiel durch PRIMER3) durchgeführt worden. Aufgrund der höheren Wahrscheinlichkeit eines Bisulfit-Primermoleküls mit nicht-identischer, Bisulfit-behandelter DNA fehlzu paaren, besteht für diese noch eine Chance Primermoleküle zum Misprimen, auch wenn sich bis zu 20% der Nukleotide der Primer-Sequenz unterscheiden. Deshalb wird in dieser Erfindung beansprucht, nur Primermoleküle zu verwenden, für welche nicht einmal eine schwache Sequenzhomologie gefunden werden kann. Das würde jedoch unnötigerweise Primermoleküle ausschließen. Deshalb werden sie nur aus geschlossen, wenn zwei Primermoleküle an das Templat paa ren und ein unerwünschtes Produkt amplifizieren. Dieser Test wird zum Beispiel mittels der Elektronischen PCR durchgeführt. Elektronische PCR (e-PCR) ist eine virtuel le In-Silico-PCR, die ausgeführt wird, um die Eignung von Primern vor der In-Vitro-PCR abzuschätzen.
Einige Standard-Werkzeuge zum Primer-Design schließen ei nen Primer aus, wenn in der Templat-Sequenz, eine zweite identische Sequenz neben der Target-Sequenz, gefunden werden kann. Auf diesem Weg wird Mispriming bei ziemlich stringenten Hybridisierungsbedingungen vermieden. Dieses Mispriming würde nicht notwendigerweise zu einem zusätz lich unerwünschten Produkt führen, würde aber zur Verdün nung der für die Amplifikation verfügbaren Primermoleküle führen. Diese Auswahl ist schon in Schritt eins (zum Bei spiel durch PRIMER3) durchgeführt worden. Aufgrund der höheren Wahrscheinlichkeit eines Bisulfit-Primermoleküls mit nicht-identischer, Bisulfit-behandelter DNA fehlzu paaren, besteht für diese noch eine Chance Primermoleküle zum Misprimen, auch wenn sich bis zu 20% der Nukleotide der Primer-Sequenz unterscheiden. Deshalb wird in dieser Erfindung beansprucht, nur Primermoleküle zu verwenden, für welche nicht einmal eine schwache Sequenzhomologie gefunden werden kann. Das würde jedoch unnötigerweise Primermoleküle ausschließen. Deshalb werden sie nur aus geschlossen, wenn zwei Primermoleküle an das Templat paa ren und ein unerwünschtes Produkt amplifizieren. Dieser Test wird zum Beispiel mittels der Elektronischen PCR durchgeführt. Elektronische PCR (e-PCR) ist eine virtuel le In-Silico-PCR, die ausgeführt wird, um die Eignung von Primern vor der In-Vitro-PCR abzuschätzen.
Im vierten Verfahrensschritt zum Designen dieser Primer
wird deshalb getestet, ob es irgendwelche Regionen der
Templat-Nukleinsäure gibt, wobei diese Templat-
Nukleinsäure den Sense- und den Antisense-Strang der be
handelten und unbehandelten Nukleinsäuren umfasst, die in
der Sequenz mit dem Primermolekül zu mehr als 80% iden
tisch sind und ob diese Primermoleküle in der Lage sind,
ein ungewünschtes Produkt zu amplifizieren. Wenn das der
Fall ist, wird das Primerpaar, welches das genannte Pri
mermolekül umfasst, aus der Auswahl ausgeschlossen.
Die Templat-Nukleinsäure umfasst die behandelte Templat-
Nukleinsäure und die unbehandelte Templat-Nukleinsäure.
Die behandelte Nukleinsäure selbst umfasst zwei Stränge,
welche nach der Behandlung zueinander nicht mehr komple
mentär sind. Dieses virtuelle Testen kann zum Beispiel,
wie von Gregory Schuler in seinem Artikel (oben zitiert)
über Sequenz-Mapping durch "Elektronische PCR" beschrie
ben, durchgeführt werden. Die verbliebenen Primerpaare
können verwendet werden, um spezifisch Regionen von Nuk
leinsäuren geringer Komplexität zu amplifizieren, was das
Ziel dieser Erfindung ist. Daher ist Schritt 4 des De
sign-Verfahrens das virtuelle Testen jeder möglichen Pri
merpaar-Kombination darauf, dass keine ungewünschten Nuk
leinsäuren amplifiziert werden, unter vorher spezifizier
ten Bedingungen mit einer Stringenz, die ein oder mehr
Basen-Paar-Fehlpaarungen zulässt. Dieses virtuelle Testen
wird an beiden unbehandelten und behandelten Nukleinsäu
ren ausgeführt. Der Ausdruck "mögliche Kombinationen" be
zieht sich auf alle Kombinationen, die innerhalb eines
Satzes von Primerpaaren, zur Verwendung in einem Amplifi
kations-Reaktionsbehälter, möglich sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird ein zusätzli
cher, auf das virtuelle Testen folgender, Schritt hinzu
gefügt, der aus dem Testen aller verbliebenen Paare,
durch laborbasierte Single-PCR-Assay, darauf besteht, ob
das gewünschte Amplifikat erhalten werden kann oder
nicht. Wenn das der Fall ist, können die ausgewählten
Paare verwendet werden, um spezifisch, gemäß des oben be
schriebenen Verfahrens, die Regionen von Nukleinsäuren
mit geringer Komplexität, zu amplifizieren.
In einer insbesondere bevorzugten Ausführungsform ist der
erste Schritt des Design-Verfahrens als Auswahl eines
Pools möglicher Primerpaare pro Amplifikat, mittels eines
Standard-PCR-Primer-Design-Programms, gekennzeichnet, wo
bei als Templat die genannten Nukleinsäuren verwendet
werden, die für Wiederholungen und SNPs entsprechend der
folgenden Faktoren maskiert worden sind:
Länge des Amplifikats, Länge des Primers, Schmelztempera tur des Primermoleküls, Dimerbildungs-Parameter, Schlei fenbildungs-Parameter, Ausschluss unidentifizierter oder zweideutiger Nukleotide in der Primer-Sequenz, Ausschluss von Restriktionsenzym-Erkennungsstellen.
Länge des Amplifikats, Länge des Primers, Schmelztempera tur des Primermoleküls, Dimerbildungs-Parameter, Schlei fenbildungs-Parameter, Ausschluss unidentifizierter oder zweideutiger Nukleotide in der Primer-Sequenz, Ausschluss von Restriktionsenzym-Erkennungsstellen.
In einer bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung ist
das Maß für Komplexität ein Maß für linguistische Komple
xität, wie von Bolshoy et al. (siehe oben) definiert. Es
werden jene Primerpaare aus den vorher ausgewählten aus
geschlossen, welche ein Primerpaar umfassen, das eine
Satzebene dieser linguistischen Komplexität nicht er
reicht.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform dieser Er
findung ist dieses Maß für Komplexität ein Maß für Shan
non-Entropie (wie oben beschrieben).
In einer insbesondere bevorzugten Ausführungsform dieses
Design-Verfahrens wird vor der Durchführung des Schritts
d) der zusätzliche Schritt des Ausschließens von Primer
paaren aus den verbliebenen Primerpaaren durchgeführt,
welche aus einem wenigstens eine CpG-Stelle umfassenden
Primermolekül bestehen.
In einer insbesondere bevorzugten Ausführungsform dieses
Verfahrens bezüglich des Designs dieser Primer, wird vor
der Durchführung des Schritts d) der zusätzliche Schritt
des Ausschließens von Primerpaaren aus den verbliebenen
Paaren durchgeführt, wenn eines ihrer Primermoleküle
nicht wenigstens ein Nukleotid in den letzten drei Nukle
otiden am 3'-Ende des Moleküls enthält, worin dieses
Nukleotid komplementär zu einem Nukleotid der Target-
Sequenz ist, das durch Bisulfit-Behandlung in ein anderes
Nukleotid überführt wurde.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform dieses
Verfahrens bezüglich der Herstellung dieser Primer, wird
vor der Durchführung des Schritts d) der zusätzliche
Schritt des Ausschließens von Primerpaaren aus den ver
bliebenen Primerpaaren durchgeführt, welche eine Nuklein
säure amplifizieren, die vor der Behandlung mit Bisulfit
nicht ein Minimum von zwei CpG-Stellen enthielt.
In einer insbesondere bevorzugten Ausführungsform des
Verfahrens zur Herstellung dieser Primer, wird vor der
Durchführung des Schritts d) der zusätzliche Schritt des
Ausschließens von Primerpaaren aus den verbliebenen Paa
ren durchgeführt, wenn eines ihrer Primermoleküle mehr
als 5 Basen an seinem 3'-Ende enthält, die komplementär
zu irgendeiner Sequenz eines anderen Primerpaars im Satz
sind.
In einer insbesondere bevorzugten Ausführungsform dieses
Verfahrens zur Herstellung dieser Primer, wird vor der
Durchführung des Schritts d) der zusätzliche Schritt des
Ausschließens jener Primerpaaren aus den verbliebenen
Paaren durchgeführt, welche ein Primermolekül umfassen,
das in Kombination mit anderen Primermolekülen im Satz
bei dem virtuelle Testen gemäß Schritt 3c) des Amplifi
kationsverfahrens unter Bedingungen, bei denen eine An
zahl von fehlpaarenden Nukleotiden von 20% der Anzahl
von Nukleotiden der Primermoleküle zulassen ist, ein un
gewünschtes Produkt amplifiziert.
In einer insbesondere bevorzugten Ausführungsform dieses
Verfahrens bezüglich der Herstellung dieser Primer, wird
vor der Durchführung des Schritts d) der zusätzliche
Schritt des Ausschließens jener Primerpaaren aus den ver
bliebenen Primerpaaren durchgeführt, welche ein Primermo
lekül umfassen, das in Kombination mit anderen Primermo
lekülen im Satz ein unerwünschtes Produkt amplifiziert,
wenn das virtuelle Testen gemäß Schritt 3c) des Amplifi
kationsverfahrens unter Bedingungen durchgeführt wird,
die es zulassen, dass eine Anzahl von bis zu 20% der An
zahl der Nukleotide des Primermoleküls eine Lücke bilden,
wenn sich die Sequenz des Primermoleküls an die Templat-
Sequenz ausrichtet.
In einer insbesondere bevorzugten Ausführungsform dieses
Verfahrens bezüglich der Herstellung dieser Primer, wird
vor der Durchführung des Schritts d) der zusätzliche
Schritt des Ausschließens jener Primerpaare aus den ver
bliebenen Primerpaaren durchgeführt, welche ein Primermo
lekül umfassen, das in Kombination mit anderen Primermo
lekülen im Satz ein unerwünschtes Produkt amplifiziert,
wenn das virtuelle Testen gemäß Schritt 3c) des Amplifi
kationsverfahrens unter Bedingungen durchgeführt wird,
die vier oder weniger fehlpaarende Basenpaare zulassen.
In einer insbesondere bevorzugten Ausführungsform des
Verfahrens gemäß der Herstellung dieser Primer, wird vor
der Durchführung des Schritts d) der zusätzliche Schritt
des Ausschließens jener Primerpaare aus den verbliebenen
Primerpaaren durchgeführt, welche ein Primermolekül um
fassen, das in Kombination mit anderen Primermolekülen im
Satz ein unerwünschtes Produkt amplifiziert, wenn das
virtuelle Testen gemäß Schritt 3c) des Amplifikations
verfahrens unter Bedingungen durchgeführt wird, die zwei
oder weniger fehlpaarende Basenpaare zulassen.
Claims (51)
1. Verfahren zur Amplifikation von Nukleinsäuren, die
folgenden Schritte umfassend
- 1. die Isolierung einer Nukleinsäure-Probe,
- 2. die Behandlung dieser Probe in einer Art, die zwi schen methylierten und unmethylierten Cytosin-Basen in der Probe unterscheidet,
- 3. das Amplifizieren von wenigstens einer Target-
Sequenz in dieser behandelten Nukleinsäure, mittels
enzymatischer Amplifikation und eines Satzes von Pri
mermolekülen, worin diese Primermoleküle dadurch ge
kennzeichnet sind, dass
- a) jede Primermolekül-Sequenz ein vorher festge legtes Maß an Komplexität erreicht,
- b) jede Kombination zweier beliebiger Primermole küle in dem Satz eine Schmelztemperatur unter ei ner spezifizierten Schwellenwert-Temperatur be sitzt,
- c) jede Kombination zweier Primermoleküle beim virtuellen Testen unter Verwendung der behandel ten und der unbehandelten Proben-Nukleinsäure als Templat, unter Bedingungen, die eine Basenfehl paarung oder mehr Basenfehlpaarungen pro Primer zulassen, nicht zur Amplifikation eines uner wünschten Produkts führt,
- 1. das Detektieren dieser amplifizierten Target- Nukleinsäure.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, worin diese Primermolekü
le keine Nukleinsäure-Sequenzen enthalten, die kom
plementär zu oder identisch mit Nukleinsäure-
Sequenzen der Target-Sequenz sind, die vor der Be
handlung von Schritt 2 eine 5'-CG-3'-Stelle enthielt.
3. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 und 2, worin dieser
Satz wenigstens ein Primerpaar aber nicht mehr als 32
Primerpaare umfasst.
4. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 und 2, worin dieser
Satz wenigstens ein Primerpaar aber nicht mehr als 16
Primerpaare umfasst.
5. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 4, worin die Pri
mermoleküle einen spezifischen Wert von linguisti
scher Komplexität erreichen.
6. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 4, worin die Pri
mermoleküle einen spezifischen Wert von Shannon-
Entropie erreichen.
7. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 6, worin die Nuk
leinsäure-Probe aus einer Körperflüssigkeit, einer
Zellkultur, einer Gewebeprobe oder deren Kombination,
isoliert wird.
8. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 7, worin die Nuk
leinsäure-Probe Plasmid-DNA, BACs, YACs oder genomi
sche DNA umfasst.
9. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 7, worin die Nuk
leinsäure-Probe menschliche, genomische DNA umfasst.
10. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 9, worin diese
Probe mittels einer Bisulfit-, Hydrogensulfit- oder
Disulfit-Lösung behandelt wird.
11. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 10, worin dieses
Primermolekül wenigstens ein Nukleotid innerhalb der
letzten drei Nukleotide vom 3'-Ende des Moleküls um
fasst, worin dieses Nukleotid komplementär zu einem
Nukleotid der Target-Sequenz ist, das durch die in
Schritt 2) des Anspruchs 1 durchgeführte Behandlung,
in ein anderes Nukleotid überführt wurde.
12. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 10, worin dieses
Primermolekül wenigstens ein Nukleotid innerhalb der
letzten drei Nukleotide vom 3'-Ende des Moleküls um
fasst, worin dieses Nukleotid komplementär zu einem
Nukleotid der Target-Sequenz ist, das durch Bisulfit-
Behandlung in ein anderes Nukleotid überführt wurde.
13. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 12, worin jedes
dieser Primermoleküle dadurch gekennzeichnet ist,
dass die letzten, wenigstens 5 Basen am 3'-Ende die
ses Primermoleküls nicht komplementär zur Sequenz ir
gendeines anderen Primermoleküls im Satz sind.
14. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 13, worin die An
zahl der beim virtuellen Testen auf die Amplifikation
unerwünschter Produkte gemäß Schritt 3c) des An
spruchs 1 zugelassenen Fehlpaarungen, geringer als
20% der Anzahl der Nukleotide des Primermoleküls
ist.
15. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 13, worin die
beim virtuellen Testen auf die Amplifikation eines
unerwünschten Produkts gemäß Schritt 3c) des An
spruchs 1 zugelassene Anzahl der bei der Ausrichtung
der Primermolekül-Sequenz mit der Templat-Sequenz ei
ne Lücke erzeugenden Nukleotide weniger als 20% der
Anzahl der Nukleotide des Primermoleküls ist.
16. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 13, worin die An
zahl der beim virtuellen Testen auf die Amplifikation
unerwünschter Produkte gemäß Schritt 3c) des An
spruchs 1 zugelassenen Fehlpaarungen weniger als 10%
der Anzahl der Nukleotide des Primermoleküls ist.
17. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 13, worin die
beim virtuellen Testen auf die Amplifikation eines
unerwünschten Produkts gemäß Schritt 3c) des An
spruchs 1 zugelassene Anzahl der bei der Ausrichtung
der Primermolekül-Sequenz mit der Templat-Sequenz ei
ne Lücke erzeugenden Nukleotide weniger als 10% der
Anzahl der Nukleotide des Primermoleküls ist.
18. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 13, worin die An
zahl der beim virtuellen Testen auf die Amplifikation
unerwünschter Produkte gemäß Schritt 3c) des An
spruchs 1 zugelassenen Fehlpaarungen weniger als 5%
der Anzahl der Nukleotide des Primermoleküls ist.
19. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 13, worin die
beim virtuellen Testen auf die Amplifikation eines
unerwünschten Produkts gemäß Schritt 3c) des An
spruchs 1 zugelassene Anzahl der bei der Ausrichtung
der Primermolekül-Sequenz mit der Templat-Sequenz ei
ne Lücke erzeugenden Nukleotide weniger als 5% der
Anzahl der Nukleotide des Primermoleküls ist.
20. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 13, worin die An
zahl der beim virtuellen Testen auf die Amplifikation
unerwünschter Produkte gemäß Schritt 3c) des An
spruchs 1 zugelassenen Fehlpaarungen weniger als 7
ist.
21. Verfahren gemäß Anspruch 20, worin die Anzahl der zu
gelassenen Fehlpaarungen weniger als fünf ist.
22. Verfahren gemäß Anspruch 20, worin die Anzahl der zu
gelassenen Fehlpaarungen weniger als drei ist.
23. Verfahren gemäß Anspruch 20, worin die Anzahl der zu
gelassenen Fehlpaarungen eins ist.
24. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 13, worin die An
zahl der beim virtuellen Testen auf die Amplifikation
unerwünschter Produkte gemäß Schritt 3c) des An
spruchs 1 zugelassenen Fehlpaarungen durch eine vor
her spezifizierte, maximale Schmelztemperatur be
stimmt wird.
25. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 24, worin diese
Primermoleküle zum Amplifizieren von Nukleinsäure-
Sequenzen verwendet werden, die vor der Behandlung
von Schritt 2 mehr als acht 5'-CG-3'-Stellen umfass
ten.
26. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 24, worin diese
Primermoleküle zum Amplifizieren von Nukleinsäure-
Sequenzen verwendet werden, die vor der Behandlung
von Schritt 2 mehr als sechs 5'-CG-3'-Stellen umfass
ten.
27. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 24, worin diese
Primermoleküle zum Amplifizieren von Nukleinsäure-
Sequenzen verwendet werden, die vor der Behandlung
von Schritt 2 mehr als vier 5'-CG-3'-Stellen umfass
ten.
28. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 24, worin diese
Primermoleküle zum Amplifizieren von Nukleinsäure-
Sequenzen verwendet werden, die vor der Behandlung
von Schritt 2 mehr als zwei 5'-CG-3'-Stellen umfass
ten.
29. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 28, worin die Be
fähigung dieser Primermoleküle, ein unerwünschtes
Produkt zu amplifizieren, mittels elektronischer PCR
getestet wird.
30. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 28, worin die Be
fähigung dieser Primermoleküle, ein unerwünschtes
Produkt zu amplifizieren, mittels elektronischer PCR
getestet wird, wobei als Templat-Nukleinsäure der ko
dierende Strang der behandelten Probe, der nicht
kodierende Strang der behandelten Probe und beide
Stränge der unbehandelten Probe, verwendet werden.
31. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 28, worin die Be
fähigung dieser Primermoleküle, ein unerwünschtes
Produkt zu amplifizieren, mittels elektronischer PCR
getestet wird, wobei als Templat-Nukleinsäure der ko
dierende Strang des Bisulfit-umgesetzten menschlichen
Genoms, der nicht-kodierende Strang des Bisulfit
umgesetzten menschlichen Genoms und beide Stränge des
unbehandelten menschlichen Genoms verwendet werden.
32. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 31, worin diese
Primermoleküle verwendet werden, um Nukleinsäuren zu
amplifizieren, die wenigstens 50 bp aber nicht mehr
als 2000 bp umfassen.
33. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 31, worin diese
Primermoleküle verwendet werden, um Nukleinsäuren zu
amplifizieren, die wenigstens 80 bp aber nicht mehr
als 1000 bp umfassen.
34. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 33, worin diese
Primermoleküle 16-50 Nukleotide umfassen.
35. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 34, worin diese
Primermoleküle miteinander keine Dimere ausbilden.
36. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 35, worin diese
Primermoleküle keine Schleifen- oder Haarnadelstruk
turen ausbilden.
37. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 36, worin diese
Primermoleküle komplementär zu Target-Sequenzen sind,
die vor der in Schritt 2) des Anspruchs 1 durchge
führten Behandlung keine spezifizierten
Restriktionsenzym-Erkennungsstellen enthielten.
38. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 37, worin diese
Primermoleküle Regionen der unbehandelten Nukleinsäu
ren amplifizieren, die vor der in Schritt 2) des An
spruchs 1 durchgeführten Behandlung keine spezifi
zierten Restriktionsenzym-Erkennungsstellen enthiel
ten.
39. Verfahren zum Designen von Primern gemäß Anspruch 1,
die folgenden Schritte umfassend
- a) die Auswahl eines Pools möglicher Primerpaare pro Amplifikat mittels eines Standard-PCR-Primer-Design- Programms, unter Verwendung dieser Nukleinsäuren als Templat
- b) das Ausschließen jener Primerpaare, die einen Pri mer umfassen, der in Kombination mit anderen Primer molekülen des gleichen Satzes eine Schwellenwert- Schmelztemperatur überschreitet
- c) das Ausschließen jener Primerpaare, welche einen Primer umfassen, der nicht eine spezifizierte Ebene an Komplexität erreicht
- d) das Ausschließen jener Primerpaare, die einen Pri mer umfassen, welcher in Kombination mit einem ande ren Primermolekül im gleichen Satz, beim virtuellen Testen unter Bedingungen, die eine Fehlpaarung oder mehr Fehlpaarungen pro Primer zulassen, unter Verwen dung der behandelten und unbehandelten Proben- Nukleinsäure als Templat, ein unerwünschtes Produkt amplifiziert.
40. Verfahren zum Designen dieser Primermoleküle gemäß
Anspruch 1 und 43, unter Hinzugügen des Schritt des
- a) Ausschließens jener Primerpaare aus den verbliebe nen, bestätigten Primerpaaren, welche in diesem Amplifikationsschritt nicht zur Amplifikation des be absichtigten Produkts führen, wenn ein Single-PCR- Experiment durchgeführt wird.
41. Verfahren zum Designen von Primern gemäß der Ansprü
che 39 und 40, worin diese Templat-Nukleinsäuren vor
dem Designen dieser Primermoleküle für Wiederholungen
und SNPs maskiert werden und worin dieses Standard-
PCR-Primer-Design-Programm einen oder mehrere der
folgenden Faktoren berücksichtigt
Länge des Amplifikats, Länge des Primers, Schmelztem
peratur der Primer, Dimmerbildungs-Parameter, Schlei
fenbildungs-Parameter, Ausschluss unidentifizierter
oder zweideutiger Nukleotide in der Primer-Sequenz,
Ausschluss von Restriktionsenzym-Erkennungsstellen.
42. Verfahren gemäß der Ansprüche 39 bis 41, worin dieses
Maß der Komplexität ein Maß für linguistische Komple
xität ist.
43. Verfahren gemäß der Ansprüche 39 bis 41, worin dieses
Maß der Komplexität ein Maß für Shannon-Entropie ist.
44. Verfahren gemäß der Ansprüche 39 bis 43, worin bevor
der Schritt d) ausgeführt wird, der folgende Schritt
durchgeführt wird
Ausschließen jener Primerpaare aus den verbliebenen
Primerpaaren, welche aus einem Primermolekül beste
hen, das wenigstens eine CpG-Stelle umfasst.
45. Verfahren gemäß der Ansprüche 39 bis 43, worin bevor
der Schritt d) ausgeführt wird, der folgende Schritt
durchgeführt wird
Ausschließen jener Primerpaare aus den verbliebenen
Primerpaaren, welche aus einem Primermolekül beste
hen, das nicht wenigstens ein Nukleotid innerhalb der
letzten drei Nukleotide vom 3'-Ende des Moleküls ent
hält, worin dieses Nukleotid komplementär zu einem
Nukleotid der Target-Sequenz ist, das durch die in
Schritt 2) des Anspruchs 1 durchgeführte Behandlung
in ein anderes Nukleotid überführt wurde.
46. Verfahren gemäß der Ansprüche 39 bis 45, worin bevor
der Schritt d) ausgeführt wird, der folgende Schritt
durchgeführt wird
Ausschließen jener Primerpaare aus den verbliebenen
Primerpaaren, welche aus einem Primermolekül beste
hen, das mehr als 5 Basenpaare an seinem 3'-Ende ent
hält, die zur Sequenz irgend eines anderen Primermo
leküls im Satz komplementär sind.
47. Verfahren gemäß der Ansprüche 39 bis 46, worin bevor
der Schritt d) ausgeführt wird, der folgende Schritt
durchgeführt wird
Ausschließen jener Primerpaare aus den verbliebenen
Primerpaaren, die eine Nukleinsäure amplifizieren,
die vor der Behandlung in Schritt 2 des Anspruchs 1
nicht wenigstens zwei CpG-Stellen enthielt.
48. Verfahren gemäß der Ansprüche 39 bis 47, worin bevor
der Schritt d) ausgeführt wird, der folgende Schritt
durchgeführt wird
Ausschließen jener Primerpaare aus den verbliebenen
Primerpaaren, welche ein Primermolekül umfassen, das
in Kombination mit einem anderen Primermolekül im
Satz ein unerwünschtes Produkt amplifiziert, wenn
virtuell gemäß Schritt 3c) des Anspruchs 1 unter Be
dingungen getestet wird, die eine Anzahl von fehlpaa
renden Nukleotiden von 20% der Anzahl der Nukleotide
des Primermoleküls zulassen.
49. Verfahren gemäß der Ansprüche 39 bis 47, worin bevor
der Schritt d) ausgeführt wird, der folgende Schritt
durchgeführt wird
Ausschließen jener Primerpaare aus den verbliebenen
Primerpaaren, welche ein Primermolekül umfassen, das
in Kombination mit einem anderen Primermolekül im
Satz ein unerwünschtes Produkt amplifiziert, wenn
virtuell gemäß Schritt 3c) des Anspruchs 1 unter Be
dingungen getestet wird, die beim Ausrichten der Pri
mermolekül-Sequenz mit der Templat-Sequenz, eine An
zahl von einer Lücke erzeugenden Nukleotiden von bis
zu 20% der Anzahl der Nukleotide der Primermoleküle
zulassen.
50. Verfahren gemäß der Ansprüche 39 bis 47, worin bevor
der Schritt d) ausgeführt wird, der folgende Schritt
durchgeführt wird
Ausschließen jener Primerpaare aus den verbliebenen
Primerpaaren, welche ein Primermolekül umfassen, das
in Kombination mit einem anderen Primermolekül im
Satz ein unerwünschtes Produkt amplifiziert, wenn
virtuell gemäß Schritt 3c) des Anspruchs 1 unter Be
dingungen getestet wird, die vier oder weniger
fehlpaarende Basenpaare zulassen.
51. Verfahren gemäß der Ansprüche 39 bis 47, worin bevor
der Schritt d) ausgeführt wird, der folgende Schritt
durchgeführt wird
Ausschließen jener Primerpaare aus den verbliebenen
Primerpaaren, welche ein Primermolekül umfassen, das
in Kombination mit einem anderen Primermolekül im
Satz ein unerwünschtes Produkt amplifiziert, wenn
virtuell gemäß Schritt 3c) des Anspruchs 1 unter Be
dingungen getestet wird, die zwei oder weniger
fehlpaarende Basenpaare zulassen.
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