DE10235026A1 - Verfahren zum Bestimmen des an einem Lenkrad wirkenden Lenkmoments bei einem Fahrzeug - Google Patents

Verfahren zum Bestimmen des an einem Lenkrad wirkenden Lenkmoments bei einem Fahrzeug Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen eines an einem Lenkrad wirkenden Lenkmoments bei einem Fahrzeug. Dabei wird das an dem Lenkrad des Fahrzeugs wirkende Lenkmoment mittels eines ansteuerbaren Momentenstellers (108) in Abhängigkeit des Fahrzustandes des Fahrzeugs erzeugt. Gemäß der Erfindung wird dabei aus gemessenen Größen eine Kippneigung des Fahrzeugs abgeleitet und dann das am Lenkrad wirkende Lenkmoment in Abhängigkeit der Kippneigung und des Fahrzustandes bestimmt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen des an einem Lenkrad wirkenden Lenkmoments bei einem Fahrzeug.
  • Es ist bekannt, dass das an einem Lenkrad wirkende Lenkmoment mittels eines Momentenerzeugers zu beeinflussen ist. Durch diese Maßnahme wird, beispielsweise bei kennfeldgesteuerten Servolenkungen ein an die aktuelle Fahrgeschwindigkeit angepasstes Verhalten des vom Fahrer zu spürenden Lenkmoments vorgegeben.
  • Darüber hinaus ist es beispielsweise aus der DE 199 18 597 A1 bekannt, dass in bestimmten Fahrsituationen eine Kippneigung des Fahrzeugs auftreten kann. Dabei ist es aus dieser Druckschrift bekannt, bei Erreichen einer vorgegebenen Kippgrenze für die Kippneigung des Fahrzeugs, die Kippgefahr durch einen Lenkeingriff an den gelenkten Rädern des Fahrzeugs zu mindern. Darüber hinaus wird es auch beschrieben, wie die Kippneigung des Fahrzeugs durch Eingriffe an weiteren Stellern, wie durch einen Bremseingriff, weiter zu verbessern ist.
  • Im übrigen wird in dieser Druckschrift unter Verweis auf anderen Stand der Technik beschrieben, wie mittels anderen Systeme, insbesondere einer Wanksteuerung, die Eingriffe an den Federstellern einzelner Radaufhängungen vornimmt, und Fahrdynamikregelsystemen, die Antriebs- und Bremseingriffe vorneh men, einer Kipptendenz des Fahrzeugs entgegengewirkt werden kann.
  • Die hieraus bekannten Stelleingriffe wirken einer Kipptendenz entgegen, sind aber nicht in der Lage, dem Fahrer die Annäherung an eine kritische Fahrsituation zu kommunizieren. Auch sind diese Systeme nicht in der Lage den Fahrer zu einem Fahrverhalten anzuregen, bei dem diese Kipptendenz vermieden wird.
  • Daher ist es Aufgabe der Erfindung eine Möglichkeit zu schaffen, den Fahrer über die Kippgefahr des Fahrzeugs zu informieren.
  • Diese Aufgabe wird durch ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Bestimmen eines an einem Lenkrad wirkenden Lenkmoments gelöst.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen eines an einem Lenkrad wirkenden Lenkmoments bei einem Fahrzeug. Dabei wird das an dem Lenkrad des Fahrzeugs wirkende Lenkmoment mittels eines ansteuerbaren Momentenstellers in Abhängigkeit des Fahrzustandes des Fahrzeugs erzeugt. Gemäß der Erfindung wird dabei aus gemessenen Größen eine Kippneigung des Fahrzeugs abgeleitet und dann das am Lenkrad wirkende Lenkmoment in Abhängigkeit der Kippneigung und des Fahrzustandes bestimmt wird.
  • Durch diese Maßnahme wird es ermöglicht, das Erreichen einer gewissen Kippgefahr dem Fahrer zu signalisieren. Dies kann bereits unterhalb einer Schwelle erfolgen, bei der ein ggf. möglicher weiterer, das Kippen des Fahrzeugs verhindernder Eingriff erforderlich wird. Der Fahrer wird zu einem angemesseneren Fahrverhalten angeregt. Darüber hinaus erfordert ein solcher Eingriff gegenüber einer üblichen Lenkung mit einem Momentensteller kaum weiteren Aufwand und ist daher in vorteilhafter Weise kostengünstig ausführbar.
  • Die Kippneigung eines Fahrzeugs kann dabei in vielfältiger Weise bestimmt werden. Zur Bestimmung der Kippneigung können vielfältige Kriterien alleine oder zu mehreren herangezogen werden. Es kann beispielsweise die stationäre Kippgrenze verwendet werden, die das Kippen des Fahrzeugs bei stationärer Kurvenfahrt im wesentlichen in Abhängigkeit der Querbeschleunigung des Fahrzeuges definiert. Es kann auch der aktuelle Kippwinkel, beispielsweise aus der Rollgeschwindigkeit des Fahrzeugs oder aus Federwegen von Radaufhängungen, berechnet werden.
  • Alternativ oder ergänzend ist es möglich die Radlastbilanz zu ermitteln. Sinkt die Radlast an einer Fahrzeugseite zu sehr ab, so kann ebenfalls auf eine Kippneigung des Fahrzeugs geschlossen werden. Auch die Rollenergie, beispielsweise abgeleitet aus Querbeschleunigung, Rollgeschwindigkeit oder Federwegen von Radaufhängungen, kann als Kriterium verwendet werden. Ein weiteres mögliches Kriterium für eine Kippneigung kann aus Raddrehzahlen abgeleitet werden. Dabei kann auf eine Kippneigung geschlossen werden, wenn an Rädern bei Erzeugen eines geringen Prüfbremsdruckes ein nahezu sofortiger Stillstand des Rades erreicht wird. Dann ist das Rad wenigstens nahezu vollkommen entlastet und frei drehend. Es kann also auch schon mit geringen Bremsdrücken zum fast sofortigen Stillstand gebracht werden.
  • Die Kippneigung leitet sich dann aus dem Abstand des aktuellen Fahrzustandes von den bezüglich einer oder mehrerer dieser Kriterien und dafür vorgegebener Grenzwerte ab.
  • Die Kippneigung kann insbesondere als ein Wahrscheinlichkeitswert, mit einem Definitionsbereich zwischen 0 und 1, bestimmt werden. Es ist dann ein Schwellenwert für den Beginn einer aufgrund der Kippneigung erfolgenden Veränderung des am Lenkrad wirkenden Lenkmoments vorgebbar. Überschreitet die Kippneigung den Grenzwert, so wird ein anderes, von anderen, unkritischeren Fahrzuständen abweichendes am Lenkrad wirkendes Lenkmoment bestimmt. Es ist dabei denkbar eine Hysterese für die Beendigung der Veränderung des am Lenkrad wirkenden Lenkmoments vorsehbar. Während einer solchen Veränderung des Lenkmoments aufgrund der Kippneigung kann das Lenkmoment mittels wenigstens einer Kennlinie und/oder unter Verwendung von Modellen, insbesondere modellgestützten Beobachtern erfolgen. Dabei ist es darüber hinaus auch möglich, dass mit steigender Kippwahrscheinlichkeit die Intensität der Veränderung des Lenkmoments am Lenkrad zunimmt.
  • Gemäß bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung wird das am Lenkrad wirkende Lenkmoment derart bestimmt, dass eine Lenkbetätigung, die eine zunehmende Kippneigung zur Folge hat, erschwert wird. Auf diese Weise wird die erforderliche Schwelle einer Betätigung des Lenkrades, die eine weitere Annäherung an die Kippgrenze bzw. einen dies verhindernden Eingriff an weiteren Stellern zur Folge hat, erhöht. Dem Fahrer wird signalisiert, dass dieses Verhalten ungünstig ist, dennoch kann er eine entsprechende Betätigung trotzdem durchführen. Alternativ oder ergänzend ist es gemäß vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung auch möglich, dass das am Lenkrad wirkende Lenkmoment derart bestimmt wird, dass eine Lenkbetätigung, die eine abnehmende Kippneigung zur Folge hat, erleichtert wird.
  • Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Anpassung des Lenkmoments dahingehend, dass bei Kippneigung ein Erhöhen des in die Geradeausfahrstellung gerichteten Rückstellmoments erfolgt, vor. Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass beim Vorliegen einer Kippneigung die Dämpfung des Lenkmoments erhöht wird. Durch diese Maßnahme wird ein sogenanntes Verreißen der Lenkung, beispielsweise aus einer Schreckreaktion des Fahrers, sowohl im Sinne einer weiteren Annäherung als auch in entgegengesetzter Richtung, im Sinne eines Verhinderns des Aufschaukelns des Fahrzeugkörpers, vermieden. Diese beiden Maßnahmen können gleichzeitig oder zu unterschiedlichen Schwellen der Kippneigung vorgenommen werden.
  • Gemäß anderer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das am Lenkrad wirkende Lenkmoment modellgestützt, insbesondere in einem Beobachter ermittelt wird.
  • Darüber hinaus kann es gemäß vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass neben dem Lenkmoment weitere Stelleingriffe durch Steller, insbesondere aus der Menge Radbremsen, Lenkwinkelsteller, Steller der Fahrzeugfederung (Federsteller), in Abhängigkeit der Kippneigung durchgeführt werden. Durch geeignete Eingriffe kann die Kippneigung des Fahrzeugs durch Verlagerung der Radlasten, Erhöhen des gefahrenen Kurvenradius, Abbau von Seitenführungskräften oder Anpassung der Fahrgeschwindigkeit die Kippneigung des Fahrzeugs gemindert werden. Erfolgt ein Stelleingriff an einem Lenkwinkelsteller, so kann dieser Stelleingriff vom Lenkmoment am Lenkrad entkoppelt durchgeführt werden, so dass der Fahrer diesen Stelleingriff nicht beim am Lenkrad wirkenden Lenkmoment verspürt. Dabei können die Stelleingriffe über die verschiedenen Steller gemäß weiterführender Ausgestaltung durch einen Optimierer aufeinander abgestimmt werden, wobei die Optimierung in Abhängigkeit der Kippneigung erfolgt. Dabei kann, insbesondere bei der Optimierung, zunächst das Lenkmoment an die Kippneigung angepasst werden und erst mit weiter zunehmender Tendenz der Kippneigung weitere Stelleingriffe durchgeführt werden. Auch die zu weiteren Stelleingriffen herangezogenen Steller können in Abhängigkeit der Kippneigung bestimmt sein, so dass mit zunehmender Kippneigung mehr Steller ansteuerbar sind.
  • Gemäß vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird bei der Ermittlung der Kippneigung die zu erwartende Fahrstrecke ermittelt und bei der Ermittlung von Stellgrößen berücksichtigt wird. Die zu erwartende Fahrstrecke kann dabei durch wenigs tens eine der Einrichtungen aus optischer Erfassungseinrichtung, wie einer Kamera (im sichtbaren oder nicht sichtbaren Bereich des Lichts), und Navigationssystem ermittelt werden. Durch diese Maßnahme kann in vorausschauender, prädikativer Weise eine Annahme über die weitere zu fahrende Strecke und die sich daraus ergebenden Folgen für die Kippneigung getroffen werden. Wird über das Navigationssystem oder die Kamera festgestellt, dass die Kurve der gefahrenen Fahrbahn weiter wird, so kann von einer abnehmenden Kippneigung ausgegangen werden, während umgekehrt von einer zu erwartenden zunehmenden Kippneigung ausgegangen werden kann, wenn sich der Kurvenradius der Fahrstrecke noch verringert.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung liegt bei einem Fahrzeug, insbesondere einem Kraftfahrzeug vor, das einen das Lenkmoment an einem Lenkrad beeinflussenden Momentensteller aufweist, der gemäß einem der vorstehend beschriebenen Verfahren angesteuert wird.
  • Neben den Ansprüchen ist die Erfindung auch in der Beschreibung dargelegt. Im übrigen ist die Erfindung auch anhand des in der Zeichnung dargelegten Ausführungsbeispiels näher erläutert; dabei zeigt:
  • 1 das Blockdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens;
  • 2 den Verlauf des Lenkmoments am Lenkrad über dem Lenkwinkel ohne Vorliegen einer Kippgefahr und bei Vorliegen einer Kippgefahr; und
  • 3 den Verlauf der Dämpfung des Lenkmoments über der Betätigungsgeschwindigkeit des Lenkrades ohne Kippgefahr und bei Kippgefahr.
  • Die 1 zeigt das Blockdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Bestimmung des an einem Fahrzeug wirkenden Lenkmoments.
  • In einem Kipperkenner 101 wird aufgrund zugeführter Größen wie Raddrehzahlen, Langs-, Querbeschleunigung, Giergeschwindigkeit, Federwege von Radaufhängungen oder Position von Federstellern, eine Kippneigung bestimmt und an einen Mehrgrößenoptimierer 104 weitergeleitet. An diesen Mehrgrößenoptimierer 104 wird auch das Signal einer Fahrzustandserkennung 102 weitergeleitet. In dieser Fahrzustandserkennung 102 wird beispielsweise mittels eines Modells oder eines Beobachters aufgrund gemessener Größen, wie dem Lenkwinkel, der Fahrzeuggeschwindigkeit, der Giergeschwindigkeit, der Querbeschleunigung und dergleichen das Vorliegen einer bestimmten Fahrsituation, wie beispielsweise μ-split, begrenzter nutzbarer Kraftschluss zwischen Fahrbahn und Rädern, Querneigung der Fahrbahn, Seitenwind oder Steigungsfahrt, erkannt. Darüber hinaus wird das Ist-Fahrverhalten mittels einem Modell, wie einem Beobachter, oder nur durch Sensoren erfasst. Dabei werden beispielsweise Größen wie die Giergeschwindigkeit und der Schwimmwinkel, aus anderen Größen, wie Lenkwinkel, Giergeschwindigkeit, Fahrzeuggeschwindigkeit oder Querbeschleunigung, abgeleitet. Mittels einem Modell, wie beispielsweise einem Beobachter wird dann ein Soll-Fahrverhalten für das Fahrzeug ermittelt, bei welchem ein Kippen des Fahrzeugs vermieden wird. Das Soll-Fahrverhalten wird dabei über Größen wie Giergeschwindigkeit und Schwimmwinkel im wesentlichen bestimmt. Dabei erfolgt die Auswahl des Modells und der Größen durch den Fachmann in angepasster Weise. Ansätze zur Modellbildung bzw. entsprechende theoretische Beschreibung des Fahrverhaltens eines Fahrzeugs bei Kippneigung können dabei beispielsweise der DE 199 18 597 A1 und den dort genannten Quellen entnommen werden.
  • Darüber hinaus kann dem Mehrgrößenoptimierer 104 aus einem Fahrstreckenprädikator 103 ein Signal über den Verlauf der zu erwarteten Fahrstrecke zugeführt werden. Dabei nutzt der Fahrstreckenprädikatior 103 beispielsweise eine Kamera oder ein Navigationssystem zum Erfassen des Verlaufs der vorausliegenden Fahrstrecke.
  • In dem Mehrgrößenoptimierer 104 wird die Ansteuerung der Stellglieder in Abhängigkeit der ermittelten Kippneigung und ggf. dem zu erwartenden Verlauf der Fahrstrecke durchgeführt. Dabei werden von dem Mehrgrößenoptimierer der Momentensteller 108 für das am Lenkrad wirkende Moment sowie beispielsweise die Federsteller einer Wanksteuerung 105, die Bremssteller 106 eines Bremssystems, das vorzugsweise auch aktive, von der Bremsbetätigung durch den Fahrer unabhängige Bremseingriffe durchführen kann, und ein Lenkwinkelsteller 107 angesteuert. Der Wanksteuerung 105 wird dabei von dem Mehrgrößenoptimierer 104 beispielsweise wenigstens eine Größe aus Sollfahrzeugniveau, Soll-Wankmomentenverteilung oder Soll-Dämpfung der Federsteller der Radaufhängungen vorgegeben. Dem Bremssteller 106 werden entsprechende Soll-Radumfangskräfte oder Soll-Radbremsdrücke und dem Lenkwinkelsteller 107 ein Soll-Radlenkwinkel vorgegeben. Dem Momentensteller 108 wird ein am Lenkrad wirkendes Soll-Lenkmoment oder ein Differenzmoment vorgegeben, das dem aufgrund des Radlenkwinkels am Lenkrad wirkenden Lenkmoment überlagert wird.
  • Die 2 zeigt den Verlauf des Lenkmoments M z, das an dem Lenkrad mittels des Momententenerzeugers 108 erzeugt wird, über dem Lenkwinkel, in durchgezogener Linie 1 ohne Anpassung an eine Kippneigung und in gestrichelter Linie 2 die Anpassung an eine Kippneigung, für den Fall, dass sich das Lenkrad bei einem Lenkradwinkel δ befindet.
  • Liegt nun ein Lenkwinkel D = δ und gleichzeitig ein Überschreiten eines Schwellenwertes der Kippneigung vor, so wird dem Verlauf des Lenkmoments gemäß der durchgezogenen Linie 1 ein solches Moment hinzuaddiert, dass sich der Verlauf der gestrichelten Linie 2 ergibt. Kurz vor der Mittellage der Lenkung (Lenkwinkel D = 0) erfolgt dann ein Übergang auf die durchgezogene Linie 1, im dargestellten Ausführungsbeispiel gilt dann beispielsweise spätestens für Lenkwinkel D ≥ 0° wieder der Verlauf der Linie 1 für das Lenkmoment.
  • Durch dieses Verhalten wird eine Betätigung der Lenkung im Sinne eines Erzeugens betragsmäßig noch größerer Lenkwinkel D (D < δ) erschwert, das Erzeugen eines betragsmäßig geringeren Lenkwinkels D (D > δ) erleichtert. Dies entspricht einem Erschweren einer die Kippneigung erhöhenden und dem Erleichtern einer die Kippneigung verringernden Betätigung des Lenkrades. Sofern diese Maßnahme nicht ausreicht, die Kippneigung des Fahrzeugs auf ein ausreichendes Maß zu reduzieren, sondern diese noch weiter zunimmt, können gemäß der beschriebenen Vorgehensweise weitere Eingriffe an Stellern erfolgen. Der Verlauf der Kennlinie entsprechend den Linien 1 und 2 kann dabei über Modelle und Beobachter ebenso wie über Kennlinien erreicht werden.
  • Die 3 zeigt in dem Verlauf der durchgezogenen Linie 3 den Betrag der Dämpfungskomponente M d des Lenkmoments über der Lenkgeschwindigkeit VL des Lenkrades für den Fall, dass eine Kippneigung vorliegt. Die gestrichelte Linie 4 zeigt den Verlauf des Betrages dieser Komponente des Lenkmoments bei vorliegen einer Kippneigung, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel von einer Position des Lenkrades mit einem Lenkwinkel D < 0°, wie es der Lenkwinkel D = δ in der 2 ist, ausgegangen wird. Der Verlauf der gestrichelten Linie 4 zeigt die Vorgabe einer Dämpfung, die eine härtere Lenkung, also ein höheres Lenkmoment, bei einer die Kippneigung erhöhenden Betätigungsgeschwindigkeit des Lenkrades aufweist. Das Niveau der Linie 4 liegt für VL < 0°/s betragsmäßig höher als das Niveau der Line 3. Andererseits wird die Dämpfung betragsmäßig verringert, die Lenkung also weicher, wenn die Lenkbetätigung in Richtung erfolgt, die die Kippneigung verringert. Nur wenn das Lenkrad zu schnell in die die Kippneigung verringernde Richtung bewegt wird, wird wiederum ein höheres Lenkmoment vorgegeben, als es ohne Vorliegen einer Kippneigung der Fall wäre. Durch diese Maßnahme soll ein Ver reißen der Lenkung oder Aufschwingen des Fahrzeugs durch Überreaktionen des Fahrers vermieden werden. Daher verläuft die gestrichelte Linie 4 für VL > 0°/s zunächst unterhalb der durchgezogenen Linie 3, schneidet diese dann aber und verläuft für Betätigungsgeschwindigkeiten oberhalb des Schnittpunktes betragsmäßig oberhalb der Linie 3.
  • Die Dämpfung ist also ein von der Betätigungsgeschwindigkeit VL des Lenkrades abhängiges Lenkmoment des Lenkrades. Die Lenkmomente gemäß den 2 und 3 können additiv überlagert werden um das Soll-Lenkmoment für den Lenksteller 108 zu ergeben.

Claims (12)

  1. Verfahren zum Bestimmen eines an einem Lenkrad wirkenden Lenkmoments bei einem Fahrzeug, wobei das an dem Lenkrad wirkende Lenkmoment mittels eines ansteuerbaren Momentenstellers in Abhängigkeit des Fahrzustandes des Fahrzeugs erzeugbar ist dadurch gekennzeichnet, dass aus gemessenen Größen eine Kippneigung des Fahrzeugs ermittelt wird und das am Lenkrad wirkende Lenkmoment in Abhängigkeit der Kippneigung und des Fahrzustandes bestimmt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das am Lenkrad wirkende Lenkmoment derart bestimmt wird, dass eine Lenkbetätigung, die eine zunehmende Kippneigung zur Folge hat, erschwert wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das am Lenkrad wirkende Lenkmoment derart bestimmt wird, dass eine Lenkbetätigung, die eine abnehmende Kippneigung zur Folge hat, erleichtert wird.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellkräfte erhöht werden.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfung des Lenkmoments erhöht wird.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das am Lenkrad wirkende Lenkmoment modellgestützt, insbesondere in einem Beobachter ermittelt wird.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass neben dem Lenkmoment weitere Stelleingriffe durch Steller, insbesondere aus der Menge Radbremsen, Lenkwinkelsteller, Steller der Fahrzeugfederung, in Abhängigkeit der Kippneigung durchgeführt werden.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelleingriffe über die verschiedenen Steller (105,106,107) durch einen Optimierer (104) aufeinander abgestimmt werden, wobei die Optimierung (104) in Abhängigkeit der Kippneigung erfolgt.
  9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst das Lenkmoment an die Kippneigung angepasst wird und erst mit weiter zunehmender Tendenz der Kippneigung weitere Stelleingriffe durchgeführt werden.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zu erwartende Fahrstrecke ermittelt und bei der Ermittlung von Stellgrößen berücksichtigt wird.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die zu erwartende Fahrstrecke durch wenigstens eine der Einrichtungen aus optischer Erfassungseinrichtung (103), wie einer Kamera, und Navigationssystem ermittelt wird.
  12. Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, mit einem Momentensteller zum Erzeugen eines Lenkmoments an einem Lenkrad, dadurch gekennzeichnet, dass der Momentensteller (108) gemäß einem der vorstehend beschriebenen Verfahren angesteuert ist.
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