-
Die
Erfindung betrifft eine Kopfstütze
für einen
Fahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
-
Eine
bekannte Kopfstütze
für einen
Fahrzeugsitz (
DE 197
54 168 A1 ) besitzt zusätzlich
zu dem Kopfpolster zwei Kopfstützenelemente,
die aus einer Nichtgebrauchslage durch eine Klapp- oder Schwenkbewegung
in eine Gebrauchslage und umgekehrt verbringbar sind. In der Nichtgebrauchslage sind
die Kopfstützenelemente
in die Außenkontur des
Kopfpolsters integriert, so daß sie
den Blick des Fahrers zur Seite und nach hinten nicht behindern.
In der Gebrauchsstellung liegen die Kopfstützenelemente seitlich des Kopfes
und dienen zur bequemen Abstützung
des Kopfes eines ruhenden Sitzbenutzers und sind zur Integration
weiterer Funktionen, so z.B. zur Integration von Lautsprechern oder
Gegenschallerzeugern zur Geräuschkompensation
u.a., verfügbar.
-
Ein
bekannter Kindersitz (
DE
44 46 595 A1 ) weist eine Sitzfläche, eine Rückenlehne und eine im Querschnitt
U-förmige
Kopfstütze
mit einem Querteil und zwei U-Schenkel auf. Am freien Ende der U-Schenkel
ist jeweils eine um eine vertikale Achse schwenkbare Stützvorrichtung
angelenkt. Die beiden Stützvorrichtungen
sind vom Kopf des Kindes beabstandet und durch einen Stellantrieb
so schwenkbar, dass sie in ihrer Sicherungsstellung den Kopf des Kindes
nach vorn abstützen.
Der Stellantrieb zum Überführen der
Stützvorrichtungen
in deren Sicherungsstellung ist über
eine Steuerungseinrichtung mit Kollisionssensor aktivierbar, der
im Kollisionsfall anspricht.
-
Ein
bekannter Kindersitz für
ein Kraftfahrzeug (
DE
199 18 517 C1 ) hat eine Kopfstütze mit zwei einander gegenüberliegenden,
um eine vertikale Achse schwenkbeweglichen Stützflächen, die in ihrer Ausgangsstellung
die Bewegungsfreiheit des Kopfes des Kindes nicht einschränken. Die
Stützflächen sind
mittels einer Zugfeder gegeneinander vorgespannt. Ein in die Stützflächen eingreifendes
Fixiermittel verhindert dabei ein Verschwenken der Stützflächen. Wird
das Fixiermittel von den Stützflächen gelöst, was
durch einen Kollisionssensor im Crashfall oder durch eine Fernbedienungseinrichtung
ausgelöst
wird, so werden die Stützflächen durch
die Zugfeder nach innen in ihre Sicherungsstellung geschwenkt und
schließen
den Kopf des Kindes ein.
-
Es
ist eine Sitzrückenlehne
für Kraftfahrzeuge
bekannt (
DE 100 38
719 A1 ), die beweglich angelenkte Seitenlehnen oder -wangen
aufweist, die in einem Ruhezustand in einer abgesenkten Position
an oder in der Sitzrückenlehne
angeordnet sind. Beim Erkennen eines Gefahrenfalls durch eine im
Fahrzeug integrierte "Pre-Crash-Sensorik" werden die Seitenlehnen
aus der abgesenkten Position in eine Schutzposition ausgefahren,
die im Bereich der Schulter und des Oberarms des Sitzbenutzers liegt, so
daß der
Sitzbenutzer im Falle eines folgenden Crash vor ernstlichen Verletzungen
geschützt
ist. Das Ausfahren der Seitenlehnen erfolgt dabei mechanisch, elektrisch
oder pyrotechnisch.
-
Bei
einer ebenfalls bekannten Kopfstütze
für einen
Kraftfahrzeugsitz (
DE
100 23 774 A1 ) sind dem Kopfpolster zwei Seitenkopfpolster
zugeordnet, die an einem oberen Sitzbereich der Rückenlehne
so angeordnet sind, daß sie
aus einer Gebrauchsposition, in der sie den Kopf des ruhenden Sitzbenutzers
so abstützen,
daß dessen
Hals nicht überstreckt
wird, in eine Nichtgebrauchsposition außerhalb des seitlichen Kopfbereichs überführt werden
können.
Dem der Seitenwand des Kraftfahrzeugs zugekehrten Seitenkopfpolster
ist ein Airbagmodul zugeordnet, der in der Nichtgebrauchsposition
des Seitenkopfpolsters deaktiviert ist und bei Überführung des Seitenkopfpolsters
in seine Gebrauchsposition aktiviert wird. Die Auslösung des
Airbags erfolgt durch einen Crashsensor, und der aufgeblasene Airbag
füllt den Raum
zwischen dem Seitenfenster des Kraftfahrzeugs und dem Seitenkopfpolster
aus. Damit wird ein erhöhter
Schutz der Fahrzeuginsassen bei einem seitlichen Crash erzielt.
-
Es
ist ein Kraftfahrzeug mit einem zumindest eine Seitenwange aufweisenden
Sitz bekannt (
DE 198
23 058 C2 ), bei dem die Seitenwange aus einer Ruhestellung
in eine den Sitzbenutzer seitlich abstützende Betriebsstellung bewegbar
ist. Das Fahrzeug ist mit einer elektronisch geregelten Stabilisierungseinrichtung
für das
Fahrwerk ausgestattet, die Sensoren zur Erfassung von längs- und
querdynamischen Kräften
sowie eine Einrichtung zur Regelung des Bremssystems des Fahrzeugs
aufweist. Die Signale eines der Sensoren dienen zur Steuerung der Seitenwange
des Sitzes derart, daß die
Seitenwange auf den Sitzbenutzer zubewegt wird, wenn die Stabilisierungseinrichtung
in kritischen Fahrsituationen regelnd auf das Bremssystem des Fahrzeugs
eingreift. Dadurch wird im Gefahrenfall eine wirksame Seitenabstützung des
Sitzbenutzers gewährleistet.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kopfstütze der
eingangs genannten Art hinsichtlich Sicherheit beim Crash, insbesondere
bei einem Seitenaufprall, bei gleichzeitigem Komforterhalt kostengünstig zu
optimieren.
-
Die
Aufgabe ist erfindungsgemäß durch
die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
-
Die
erfindungsgemäße Kopfstütze hat
den Vorteil, den Kopfschutz des Sitzbenutzers im Crashfall, insbesondere
beim seitlichen Aufprall, wesentlich zu verbessern, da bei einer
potentiellen Unfallgefahr das mindestens eine Seitenkopfpolster
in seine Gebrauchsposition verbracht und im Falle eines tatsächlichen
Unfalls bereits positioniert ist, so daß durch die seitliche Kopfabstützung verhindert
wird, daß seitlich
einwirkende Trägheitskräfte den
Kopf in eine sog. "Out
of Position" bringen
oder aus dieser wieder zurückbewegen
und dabei im Halsbereich des Sitzbenutzers ein Schleudertrauma entstehen lassen.
Andererseits wird das mindestens eine Seitenkopfpolster nur im Gefahrenfall
in die Kopfschutzposition gebracht, so daß der Fahrer allzeit eine gute Sicht
zur Seite und nach hinten hat, was für eine Verfolgung des Verkehrsgeschehens
und damit auch für die
Verkehrssicherheit unabdingbar ist.
-
Die
erfindungsgemäße Kopfstütze bietet ausreichenden
Schutz bereits bei kleinen bis mittelschweren Unfällen. Durch
das erfindungsgemäße Aktivieren
des mindestens einen Seitenkopfpolsters noch vor dem Eintreten des
eigentlichen Crash kann die Auslöseschwelle
pyrothechnischer Rückhaltesysteme,
wie z.B. Sidebag oder Windowbag, verschoben werden, beispielsweise
auf mittelschwere bis schwere Unfälle beschränkt werden, so daß sich hier ein
zusätzliches
Potential zur Reperaturkostensenkung erschließt.
-
Zusätzlich kann
das mindestens eine Seitenkopfpolster durch Betätigen eines Handschalters willkürlich in
seine Gebrauchsposition überführt und
so das Seitenkopfpolster zum Abstützen des Kopfes des ruhenden
Sitzbenutzers genutzt werden und z.B. dem Beifahrer eine die Entspannung
fördernde
Sitzhaltung ermöglichen.
Dies wiederum bietet einen beachtlichen Sitzkomfort.
-
Vorteilhafte
Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Kopfstütze mit
zweckmäßigen Weiterbildungen
und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Patentansprüchen angegeben.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung ist zur Aktivierung des Stellantriebs diesem ein Aktivierungssignal
zuführbar,
das in einer fahrkritischen Vorstufe, die einen folgenden Crash
erwarten läßt, generiert
wird. Vorteilhaft ist dabei das Aktivierungssignal von einem im
Fahrzeug bereits integrierten Fahrsicherheitssystem, z.B. der Stabilisierungselektronik
(ESP), dem Bremsassistenten etc. abgenommen. Beispielsweise kann
auch die Winkelgeschwindigkeit am Lenkrad, die bei solchen Systemen
ohnehin erfaßt
wird, genutzt werden, um das Aktivierungssignal zu generieren.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung kann das Aktivierungssignal auch von einer die Fahrzeugumgebung
abtastenden Sensorik, z.B. von einem Radarsensor, abgenommen sein.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung ist der mit dem mindestens einen Seitenkopfpolster gekoppelte
Stellantrieb reversibel ausgebildet, wobei zum Reversieren des Stellantriebs
ein manuell auslösbarer
Schalter vorgesehen ist. Damit kann das mindestens eine Seitenkopfpolster
in seine Grundposition, die vorzugsweise hinter dem Kopfpolster
angeordnet ist, zurückgesetzt
werden.
-
Die
Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
im folgenden näher
beschrieben. Es zeigen in schematischer Darstellung:
-
1 eine
Draufsicht einer Rückenlehne
eines Fahrzeugsitzes und einer Kopfstütze mit einem Kopfpolster und
einem in seiner Nichtgebrauchsposition befindlichen Seitenkopfpolster,
-
2 eine
gleiche Darstellung in 1 mit in eine seitlich rechts
des Kopfpolsters liegenden Gebrauchsposition überführtem Seitenkopfpolster,
-
3 eine
gleiche Darstellung wie in 1 mit in
eine seitlich links des Kopfpolsters liegenden Gebrauchs- position überführtem Seitenkopfpolster,
-
4 eine
gleiche Darstellung wie in 1 mit einer
modifizierten Kopfstütze.
-
Ein
Fahrzeugsitz, insbesondere für
Kraftfahrzeuge, weist in bekannter Weise ein auf einem vorzugsweise
verschiebbaren Sitzgestell angeordnetes, hier nicht dargestelltes
Sitzkissen und eine am Sitzgestell gehaltene, vorzugsweise neigbar
einstellbare Rückenlehne 11 sowie
eine vom oberen Lehnenbereich nach oben abstehende Kopfstütze 12 auf,
die in einem Lehnengestell der Rückenlehne 11,
vorzugsweise höheneinstellbar
gehalten ist. In der Zeichnung ist die Rückenlehne 11 mit Kopfstütze 12 in
Draufsicht schematisch dargestellt. Die Kopfstütze 12 umfaßt ein Kopfpolster 13 zur
Abstützung
des Kopfes eines Sitzbenutzers im Hinterkopfbereich und ein Seitenkopfpolster 14 zur
Abstützung
des Kopfes des Sitzbenutzers in einem seitlichen Kopfbereich. Das Seitenkopfpolster 14 ist
mittels eines Stellantriebs 15 aus einer Grund- oder Nichtgebrauchsposition,
in welches es in Fahrtrichtung gesehen hinter dem Kopfpolster 13 liegt,
in eine Gebrauchsposition überführbar, die
seitlich rechts (2) oder seitlich links (3)
des Kopfpolsters 13 sich befindet, und bildet ein Abstützelement
für den
rechten oder linken seitlichen Kopfbereich des Sitzbenutzers. Das
Seitenkopfpolster 14 ist so ausgebildet, daß es in
seiner Nichtgebrauchsposition die Sicht des Fahrers nach hinten
und zur Seite nicht behindert und in seiner Gebrauchsposition eine
Schutzfunktion für
den Kopf im Falle eines Unfalls übernimmt.
Der mit dem beweglichen Seitenkopfpolster 14 gekoppelte
Stellantrieb 15 ist so konzipiert, daß er mit einem Aktivierungssignal gestartet
wird und das Seitenkopfpolster 14 aus dessen Nichtgebrauchsposition
(1) in dessen Gebrauchsposition (2 oder 3) überführt. Dieses
Aktivierungssignal wird bei Auftreten einer unfallverdächtigen
Fahrsituation generiert, und zwar noch bevor der Crashfall eintreten
kann, und dem Stellantrieb über
eine Signalleitung 16 zugeführt. Der Stellantrieb 15 kann
seine Stellkraft auf elektronischer, pneumatischer, hydraulischer
oder mechanischer Weise auf das Seitenkopfpolster 13 aufbringen.
Das Aktivierungssignal wird vorzugsweise von einem bereits im Fahrzeug
integrierten Fahrsicherheitssystem, z.B. von der elektronischen
Sabilisierungselektronik (ESP) oder dem Bremsassistenten abgenommen.
Ein solches Fahrsicherheitssystem dient der Stabilisierung des Fahrzeugs
in fahrkritischen Situationen, so daß beim Ansprechen eines solchen
Fahrsicherheitssystem der Stellantrieb zum Überführen des Seitenkopfpolsters 14 in
seine rechte oder linke Gebrauchsposition in einfacher Weise aktiviert
werden kann. Die Richtung der Überführung des
Seitenkopfpolsters 14 wird durch das Aktivierungssignal
bestimmt.
-
Alternativ
kann zur Generierung des Aktivierungssignals auch eine eigene Sensorik
vorgesehen werden, die z.B. als Radarsensor die Fahrzeugumgebung
abtastet oder als Drehratensensor die Winkelgeschwindigkeit des
Lenkrads erfaßt.
Extreme Winkelgeschwindigkeiten am Lenkrad führen zu einer Aktivierung des
Stellantriebs 15.
-
Der
Stellantrieb 15 ist reversibel ausgebildet, so daß er das
in seiner Gebrauchsposition sich befindliche Seitenkopfpolster 14 wieder
in dessen Nichtgebrauchsposition überführen kann. Das Reversieren
des Stellantriebs 15 wird bei einem elektromotorischen
Stellantrieb 15 mittels eines manuell auslösbaren Schalters 17 bewirkt,
der im Griffbereich des Sitzbenutzers angeordnet ist. Bei pneumatischen
oder hydraulischen Stellantrieben 15 ist hierzu ein entsprechendes
Umsteuerventil vorhanden, das ebenfalls über einen Handschalter umgeschaltet wird.
-
Um
das Seitenkopfpolster 14 auch als Sitzkomfortelement zur
seitlichen Abstützung
des ruhenden Sitzbenutzers verwenden zu können, kann der Stellantrieb 15 auch
mittels eines willkürlich
betätigbaren
Handschalters 18 aktiviert werden, um das Seitenkopfpolster 14 aus
dessen Nichtgebrauchsposition in die Gebrauchsposition zu überführen. Dabei ist
der Handschalter 18 so konzipiert, daß er wahlweise die Überführung des
Seitenkopfpolsters 14 in die rechte (2)
oder linke (4) Gebrauchsposition veranlaßt.
-
Die
in 4 in Draufsicht zusammen mit der Rückenlehne 11 und
dem Stellantrieb 15 dargestellte Kopfstütze 12 ist insofern
modifiziert, als zwei Seitenkopfpolster 14, 14' vorgesehen
sind, von denen das eine Seitenkopfpolster 14 nur in eine
seitlich rechts des Kopfpolsters liegende Gebrauchsposition und das
Seitenkopfpolster 14' nur
in eine links der Kopfstütze
sich befindliche Gebrauchsposition überführt werden kann. In der Nichtgebrauchsposition
nehmen beide Seitenkopfpolster 14, 14' eine hinter
dem Kopfpolster 13 angeordnete Stellung ein, wie sie in 1 dargestellt
ist. Beide Seitenkopfpolster 14, 14' werden gleichzeitg angetrieben,
wozu der Stellantrieb 15 entweder mit beiden Seitenkopfpolstern 14, 14' ge koppelt ist
oder für
jedes Seitenkopfpolster 14, 14' ein separater Stellantrieb 15 vorgehalten
wird. Im letzeren Fall werden die beiden Stellantriebe 15 von
dem Aktivierungssignal synchron angesteuert, so daß im Gefahrenfall
immer beide Seitenkopfpolster 14, 14' ihre Gebrauchsposition
einnehmen.