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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Waffe, insbesondere eine Handfeuerwaffe, mit einer elektronischen
Waffensicherung, die eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen von
Authentifizierungsdaten, eine mit der Erfassungseinrichtung gekoppelte
Authentifizierungsschaltung zum Authentifizieren des Waffenbedieners
anhand der erfaßten
Authentifizierungsdaten sowie eine Entsperrschaltung zum Entsperren
der Waffe bei erfolgreicher Authentifizierung des Waffenbedieners
umfaßt.
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Es sind bereits Waffen mit elektronischer Waffensicherung
bekannt, bei denen ein Sensor Authentifizierungsdaten (speziell
biometrische Daten, wie den Fingerabdruck, etc.) des Waffenbedieners erfaßt und die
Waffe erst nach erfolgreicher Authentifizierung des Waffenbedieners
anhand der erfaßten Authentifizierungsdaten
freigibt. Diese Freigabe geschieht bei der gattungsgemäßen
DE 198 31 690 dadurch,
daß die
Waffensicherung eine elektromechanische Sperre umfaßt, die
beispielsweise auf den Abzug, einen Sicherungshebel, einen Hammer,
den Schlagbolzen und/oder den Munitionszuführmechanismus wirkt und diese
bei fehlender Freigabe sperren und erst nach Erhalt eines elektrischen
Freigabesignals entsperren. Der Nachteil dieser Waffensicherungen
besteht darin, daß dieses
Sperrorgan leicht manipuliert werden kann, so daß mit der Waffe nach der Manipulation
auch ohne eine entsprechende Authentifizierung geschossen werden
kann.
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Weiterhin sind auch Waffen mit elektronischer
Zündung
bekannt, die beispielsweise unter dem Namen "Kricotronic" von der Firma Krico vertrieben werden.
Eine solche elektronische Zündung
umfaßt
beispielsweise einen elektrisch leitenden Zündstift, der zur Zündung mit
dem Patronenboden der in den Lauf geladenen Patrone in Kontakt steht.
Bei Betätigen
des Abzugs wird ein elektrischer Zündpuls über den Zündstift an den Patronenboden
geleitet, der den Zündsatz
innerhalb der Patrone zündet
und damit den Patronentreibsatz explodieren läßt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
Sicherheit der bekannten Waffensicherungen weiter zu erhöhen.
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Sie löst diese Aufgabe mit dem Gegenstand des
Anspruchs 1. Bevorzugte Ausführungsbeispiele sind
in den Unteransprüchen
beschrieben.
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Danach ist bei einer gattungsgemäßen Waffe
die Entsperrschaltung mit einer in die Waffe integrierten elektrischen
Zündung
zum elektrischen Zünden
einer in die Waffe geladenen Patrone, die elektronisch gezündet werden
kann, gekoppelt, wobei die elektronische Zündung die geladene Patrone
nur im entsperrten Zustand der Waffe elektrisch zündet.
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Weitere Vorteile und Merkmale der
Erfindung werden nunmehr anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung
mit Bezug auf die beigefügte Zeichnung
näher erläutert, in
der:
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1 eine
stark schematisierte Darstellung einer erfindungsgemäßen Waffe
ist; und
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2 eine
perspektivische Seitenansicht der in 1 gezeigten
erfindungsgemäßen Waffe
ist.
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1 zeigt
stark schematisiert eine Waffe 2 mit einem Waffenlauf 4,
in den bei dem in der Figur gezeigten Ladezustand der Waffe 2 eine
Patrone 6 geladen ist, und einem Waffengriff 8.
Bei der dargestellten Waffe 2 handelt es sich um eine Faustfeuerwaffe,
was selbstverständlich
nicht einschränkend
zu verstehen ist, da allgemein Handfeuerwaffen, wie Gewehre und
Sturmgewehre, Maschinengewehre, Maschinenpistolen, Flinten, Granatwerfer,
etc. ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung sein können.
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Gemäß dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in den Waffengriff 8 ein Fingerabdrucksensor 10 integriert,
der einen Fingerabdruck des Waffenbedieners erfaßt. Selbstverständlich können anstelle
des Fingerabdrucksensors 10 andere biometrische Sensoren
in die Waffe 2 integriert sein, wie ein Iris-Scanner (der
beispielsweise in eine Zieleinrichtung integriert ist und das Iris-Muster des
Waffenbedieners einliest, wenn dieser durch die Zieleinrichtung
zielt) oder ein Sensor zum Ablesen der Ohrform, etc. Hierzu wird
auch auf den eingangs erwähnten
Stand der Technik verwiesen, der solche unterschiedlichen biometrischen
Sensoren zeigt. Der Fingerabdrucksensor 10 kann den Fingerabdruck
auf kapazitive, optische oder andere Weise erfassen. Bei der optischen
Erfassung wird die Sensorfläche
des Fingerabdrucksensors 10 beispielsweise seitlich beleuchtet,
wobei der aufgelegte Finger in der Durchleuchtung ein charakteristisches
Hell-Dunkel-Muster seines
Fingerabdrucks auf der lichtempfindlichen Sensorfläche (CCD-Sensor
oder dgl.) hinterläßt. Der Fingerabdruck
eines Menschen ist mit seinen charakteristischen Linien absolut
einmalig und individuell. Bei der kapazitiven Fingerabdruckerfassung
werden individuelle Spannungspunkte der Fingerkuppe eingelesen.
So stellen die Fingerlinien eine Serie von kleinsten Erhöhungen und
Vertiefungen dar, welche durch elektrochemische Prozesse im menschlichen Körper auf
unterschiedlichen Spannungen liegen. Aufgrund der individuellen
Form der Fingerlinien sind damit auch die Spannungspunkte ebenso
individuell wie der Fingerabdruck. Darüber hinaus kann der Fingerabdrucksensor 10 vorzugsweise
auch erkennen, ob der Fingerabdruck eines lebenden Fingers eingelesen
wird oder nicht. Dies geschieht beispielsweise über charakteristische Hell-Dunkel-Schwankungen des
erfaßten
Lichtes, die durch den Sauerstoffgehalt des Blutsauerstoffes (Verhältnis vom
helleren Oxyhämoglobin
zum dunkleren Carboxyhämoglobin)
hervorgerufen werden, die sich mit dem Pulsschlag und/oder dem Anpreßdruck des
Fingers auf die Sensorfläche
und die damit einhergehende Blutgefäßverengung zeitlich charakteristisch ändern.
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Die Sensorfläche des Fingerabdrucksensor 10 kann
so an der Außenfläche des
Waffengriffs 8 angeordnet sein, daß der Daumen der den Waffengriff 8 für eine Schußabgabe
umgreifenden Hand des Waffenbedieners auf ihr zu liegen kommt. Bevorzugt kann über der
Sensorfläche
des Fingerabdrucksensors 10 eine individuelle Fingerführung 12 aufgesteckt
werden, welche der Daumenform des autorisierten Waffenbedieners
angepaßt
ist. Verschiedene Waffenbediener können daher daumenspezifische Fingerführungen 12 auf
die Sensorfläche
des Fingerabdrucksensors 10 aufstecken und gewährleisten damit
eine sicherere Erkennung ihres Fingerabdrucks im Ernstfall. Auf
dem Waffengriff 8 ist ferner ein Griffrücken 14 aufgesteckt,
der je nach Waffenbediener unterschiedlich geformt sein kann. Beispielsweise
kann die in der 1 dargestellte
Tiefe T des Griffrückens 14 je
nach Waffenhand variieren. Bei einer kleineren Waffenhand wird ein
Griffrücken 14 mit einer
kleineren Tiefe T auf den Waffengriff 8 aufgesteckt und
umgekehrt. Insgesamt läßt sich
somit der relative Abstand der Außenkante des Griffrückens 14 zur
Lage der Sensorfläche
des Fingerabdrucksensors 10 an die Waffenhand anpassen.
Alternativ kann der Fingerabdrucksensor 10 auch verschieblich
am Waffengriff 8 angebracht sein und durch Verschieben seiner
Position an die Waffenhand angepaßt werden. Gemäß der in
den 1 und 2 gezeigten Alternative ist
der Fingerabdrucksensor 10 im abnehmbaren Griffrücken 14 des
Waffengriffs 8 integriert. Der Griffrücken 14 ist hierbei
so ausgestaltet, daß er
den Waffengriff 8 fast über
dessen gesamte Seitenfläche umgreift.
Durch Austausch des Griffrückens 14 mit
integriertem Fingerabdrucksensor 10 wird die Waffe an die
individuelle Waffenhand des Waffenbedieners angepaßt, da die
verschiedenen austauschbaren Griffrücken 14 derart ausgestaltet
sind, daß der
relative Abstand zwischen der Rückenkante
des Griffrückens 14 und
der Lage der Sensorfläche
auf dem Griffrücken 14 an
die Waffenhand des Waffenbedieners angepaßt ist. Ebenfalls kann mit
unterschiedlichen Griffrücken 14 die
Waffe 2 für
Links- oder Rechtshänder angepaßt werden,
indem der Fingerabdrucksensor 10 auf der entsprechenden
Seitenfläche
des Griffrückens 14 angeordnet
ist. Die perspektivische Seitenansicht der 2 verdeutlicht die ergonomische Anordnung
des Fingerabdrucksensors 10, der nämlich unter einem leichten
seitlichen Winkel von der Seitenwand des Waffengriffs 8 absteht
und sich damit den entsprechenden leichten Winkel der Daumenkuppe
zum Daumen bei aufgelegter Waffenhand anpaßt. Der Fingerabdrucksensor 10 kann
dabei vorzugsweise wie die Daumenauflage bei Sportpistolen in den
Waffengriff 8 integriert sein. Alternativ kann er auch
in den Abzugshebel 46 integriert sein, so daß er den
Fingerabdruck des Abzugsfingers einliest. Selbstverständlich kann
der Fingerabdrucksensor 10 an beliebiger anderer Stelle
an der Waffe 2 angeordnet werden, vorzugsweise an einer
Stelle, an der der Fingerabdruck des Waffenbedieners in schußbereiter Haltung
eingelesen werden kann.
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Gemäß einem (in der Zeichnung nicht
näher dargestellten)
alternativen Ausführungsbeispiel
umfaßt
die Waffe 2 anstelle des Fingerabdrucksensors 10 ein
Empfangsmittel zum Empfangen der Authentifizierungsdaten von einem
außerhalb
der Waffe 2 angeordneten Sender. Der Sender kann beispielsweise in
ein Armband integriert sein, das der Waffenbediener um seinen Arm
tragen kann. Sender und Empfangsmittel können so aufeinander abgestimmt
sein, daß das
Empfangsmittel die Authentifizierungsdaten lediglich bis zu einer
Entfernung in der Größenordnung
der Abmessung eines Menschen empfängt. Ist der Sender (bzw. das
Armband) beispielsweise weiter als 0.4 m vom Empfangsmittel in der
Waffe 2 entfernt, so kann letzteres keine Authentifizierungsdaten empfangen.
Die gesendeten Daten können
darüber hinaus
kodiert sein. Im Empfangsmittel werden die empfangenen Daten dann
dekodiert und die dekodierten Daten als Authentifizierungsdaten
an eine Authentifizierungsschaltung übertragen (siehe unten), wobei
dort zwecks Authentifizierung die übertragenen Daten mit gespeicherten
Daten verglichen werden. Sender und Empfangsmittel können die
Authentifizierungsdaten per Infrarot, Funk, Ultraschall oder dergleichen
(ggf. als gerichteter Strahl) senden und empfangen.
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Nachfolgend wird das in 1 dargestellte Ausführungssbeipiel
mit dem Fingerabdrucksensor als 10 als Erfassungseinrichtung zum
Erfassen der Authentifizierungsdaten weiter im Detail beschrieben.
Der Aufbau der Waffe ist jedoch im wesentlichen unverändert, wenn
anstelle des Fingerabdrucksensors 10 das Empfangsmittel
in der Waffe 2 verwendet wird. Ferner kann anstelle des
Empfangsmittel auch eine weitere alternative Erfassungseinrichtung
zum Erfassen von Authentifizierungsdaten eingesetzt werden, Die
Aufzählung
des Fingerabdrucksensorts 10 und des Empfangsmittels hierfür ist nicht
einschränkend
zu verstehen. Der Fingerabdrucksensor 10 ist über einen
Kontakt 16 mit einer Authentifizierungsschaltung 18 verbunden,
wobei der Kontakt 16 eine elektrische Verbindung zwischen
Fingerabdrucksensor 10 und Authentifizierungsschaltung 18 nur
bei passend aufgesetztem Griffrücken 14 herstellt.
Die Authentifizierungsschaltung 18 ist mit einem ersten
Speicher 20 gekoppelt, in dem der Fingerabdruck des Waffenbedieners
gespeichert ist. Die Authentifizierungsschaltung 18 vergleicht
nunmehr den vom Fingerabdrucksensor 10 erhaltenen Fingerabdruck
mit dem im Speicher 20 gespeicherten Fingerabdruck und
authentifiziert den Waffenbediener bei entsprechender Übereinstimmung.
Die Authentifizierungsschaltung 18 wird hier nicht weiter
be schrieben, da sie im Stand der Technik bekannt ist. Selbstverständlich kann
der erste Speicher 20 derart ausgestaltet sein, daß er mehrere
Fingerabdrücke von
für die
Benutzung der Waffe 2 autorisierter Waffenbediener speichert.
Die Authentifizierungsschaltung 18 vergleicht damit den
eingelesenen Fingerabdruck mit all den im ersten Speicher 20 gespeicherten
Fingerabdrücken
und gibt bei ausreichender Übereinstimmung
einer der gespeicherten Fingerabdrücke mit dem eingelesenen Fingerabdruck
ein entsprechendes Signal aus.
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Die Authentifizierungsschaltung 18 ist
ferner mit einer Schnittstelle 22 verbunden, an die eine
externe Ladestation zum Laden von autorisierten Fingerabdrücken in
den ersten Speicher 20 angeschlossen werden kann. Über solche
externe Ladestationen können
auch bereits im ersten Speicher 20 gespeicherte Fingerabdrücke gelöscht und
durch andere Fingerabdrücke
ersetzt werden. Selbstverständlich
sollten solche Ladestationen durch entsprechende Sicherheitsvorkehrungen
vor einer ungewollten Benutzung gesichert sein (beispielsweise Passwort-geschützt, etc.).
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Die Waffensicherung umfaßt neben
dem Fingerabdrucksensor 12 und der Authentifizierungsschaltung 18 noch
eine Entsperrschaltung 24, die mit einer Schaltung 26 einer
elektronischen Zündung
gekoppelt ist. Diese Schaltung 26 dient der Erzeugung eines
Zündpulses,
der an die Patrone 6 zu deren Zündung angelegt wird. Hierbei
kann der Zündpuls beispielsweise
induktiv auf die Patrone 6 übertragen werden, wobei ein
in die Patrone 6 integrierter Resonanzkreis das Zündsignal
empfängt
und dabei einen Zündsatz
innerhalb der Patrone 6 zündet. Auch hier gibt es unterschiedliche
im Stand der Technik bereits bekannte Mög-lichkeiten, die Patrone 6 auf
elektrische Weise zu zünden.
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Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel umfaßt die elektronische
Zündung
einen Zündstift 28,
der innerhalb eines Schlittens 30 der Waffe 2 beweglich
ge führt
ist. Der Schlitten 30 dient auf herkömmliche Weise dem Nachladen
von Patronen 6 in den Waffenlauf 4 und dem Verschluß des Waffenlaufs 4 zur
Abgabe eines Schusses. Hierzu ist der Schlitten 30 beispielsweise über eine
Verschlußfeder 32 gegen
das in der Waffe 2 liegende Laufende vorgespannt und wird
durch den Rückstoß gegen
die Federspannung vom Laufende entfernt, wirft dabei die leere Patronenhülse aus
und nimmt bei Entspannung der Verschlußfeder 32 eine zwischenzeitlich durch
das Patronenmagazin in den Verschluß eingeführte Patrone 6 mit
und schiebt sie in die Patronenkammer des Waffenlaufs 4.
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Der Zündstift 28 sitzt nunmehr
an der Stelle des herkömmlichen
Schlagbolzens, wie er bei einem mechanischen Zündmechanismus vorgesehen ist. Selbstverständlich sind
neben der dargestellten Ausgestaltung der Waffe 2 auch
alle anderen bereits bekannten Verschlußmechanismen für die erfindungsgemäße Kombination
von elektronischer Zündung mit
elektronischer Waffensicherung denkbar. Lediglich beispielhaft ist
in der 1 gezeigt, daß der Schlitten 30 ferner
einen elektrischen Antriebsmechanismus 34 trägt, vorzugsweise
in Form eines Elektromagneten, der den Zündstift 28 innerhalb
des Schlittens 30 hin- und herbewegen kann. Hierzu ist der
Zündstift 28 weiterhin
vorzugsweise über
eine Auskragung 36, die an seinem der Patrone 6 abgewandten
Ende angeordnet ist, mittels einer Feder 38 gegen den Schlitten 30 vorgespannt.
Die Feder 38 bewegt somit den Zündstift 28 in eine
Ruhestellung, bei der das dem Patronenboden zugewandte Ende des
Zündstiftes 28 vom
letzteren entfernt wird. Bei nicht erregtem Elektromagneten 34 ruht
der Zündstift 28 somit
in seiner Ruhestellung, bei der er keinen Zündpuls auf die Patrone 6 übertragen
kann. Erst wenn der Elektromagnet 34 erregt wird, zieht
er die Auskragung 36 an und bewegt damit den Zündstift 28 in
Richtung Patronenboden, bis dieser dort in der Zündstellung an den Patronenboden
anschlägt.
Dieser Antriebsmechanismus 34 kann jedoch auch weggelassen
werden, ohne die Funktion der Waffe 2 zu beeinträchtigen.
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Der Zündstift 28 ist über einen
in der Innenbohrung des Schlittens 30 angeordneten ersten Gleitkontakt 40 mit
einem an der Außenwand
des Schlittens 30 angeordneten zweiten Gleitkontakt 42 verbunden,
der lediglich in der Position "Waffe
geschlossen" des
Schlittens 30 geschlossen ist und in elektrischer Verbindung
mit der Schaltung 26 der elektronischen Zündung steht.
Auch der Elektromagnet 34 kann über einen an der Außenwand
des Schlittens 30 angeordneten Gleitkontakt 44 mit
der Schaltung 26 der elektronischen Zündung nur dann verbunden sein,
wenn der Schlitten 30 sich in der Position "Waffe geschlossen" befindet. Insgesamt
können
Zündstift 28,
Elektromagnet 34 mit Feder 38 und Auskragung 36,
Gleitkontakte 40, 42 und 44 so im Schlitten
verkapselt aufgenommen sein, daß eine Manipulation
nahezu ausgeschlossen ist.
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Mit der Schaltung 26 der
elektronischen Zündung
ist ferner der Abzugshebel 46 der Waffe 2 über einen
zugehörigen
elektrischen Schalter 48 verbunden, sowie (optional) ein
an der Waffe 2 angebrachter Entsicherungsschalter 50 zum
manuellen Entsichern der Waffe 2. Dieser Entsicherungsschalter 50 kann abhängig vom
Waffentyp äußerlich ähnlich wie
die mechanischen Waffensicherungen ausgebildet sein und lediglich
anstelle eines mechanischen Innenlebens einen elektrischen Schalter
umfassen, der ein elektrisches Signal an die Schaltung 26 der
elektronischen Zündung
anlegt. Das gleiche gilt auch für
den Abzugshebel 46, der darüber hinaus derart ausgestaltet
sein kann, daß er
den Abzugswiderstand eines mechanischen Abzugs simuliert. Hierzu
sind beispielsweise entsprechende Federelemente od. dgl. vorgesehen,
die den Druckpunkt eines mechanischen Abzugshebels simulieren.
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Die gesamte elektronische Schaltung
der Waffe 2 wird von einer Batterie 52 elektrisch
versorgt, die über
einen im Waffengriff 8 integrierten Hauptschalter 54 zum
Ein- und Ausschalten der elektrischen Versorgung mit der elektronischen
Schaltung in der Waffe 2 verbunden ist. Die Bat terie 52 kann hierbei
wiederaufladbar ausgestaltet und in den Griffrücken 14 integriert
sein, so daß durch
Abziehen des Griffrückens 14 allein
und Einstecken desselben in eine entsprechende elektrische Ladestation
die Batterie 52 wiederaufgeladen werden kann. Hierzu ist die
Batterie 52 ferner über
einen Gleitkontakt 56 mit der elektrischen Schaltung in
der Waffe 2 verbunden.
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Der Betrieb der Waffe 2 funktioniert
damit folgendermaßen:
Wenn ein autorisierter Waffenbediener die Waffe 2 in die
Hand nimmt und dabei mit seiner Waffenhand den Waffengriff 8 umgreift,
betätigt er
automatisch den Hauptschalter 54, der die elektrische Versorgung
der elektronischen Schaltung innerhalb der Waffe einschaltet. In
einem nächsten
optionalen Schritt entsichert der Waffenbediener die Waffe 2 über den
Entsicherungsschalter 50, der ein entsprechendes Signal
an die Schaltung der elektronischen Zündung 26 abgibt. Ferner
legt er seinen Daumen auf den Fingerabdrucksensor 10, der
seinen Fingerabdruck einliest und der Authentifizierungsschaltung 18 übermittelt.
Diese überprüft den eingelesenen
Fingerabdruck durch Vergleich mit im ersten Speicher 20 gespeicherten
autorisierten Fingerabdrücken
und signalisiert der Entsperrschaltung 24 bei entsprechender Übereinstimmung
eine Freigabe der Waffe 2. Die Entsperrschaltung 24 ist
nunmehr derart ausgestaltet, daß sie
für eine
vorgegebene Zeitdauer (beispielsweise einige Sekunden) ein Freigabesignal an
die Schaltung 26 der elektronischen Zündung legt. Nach Ablauf des
vorgegebenen Zeitintervalls legt sie dieses Freigabesignal nur nach
erneut erfolgter Authentifizierung durch Einlesen des Fingerabdrucks
an die Schaltung 26 an. Selbstverständlich erfolgt das Einlesen
des Fingerabdrucks 12 in kürzeren Zeitabständen als
das vorgegebene Zeitintervall, so daß bei dauerhaft aufgelegtem
Daumen die Waffe 2 auch dauerhaft entsperrt ist. In diesem
entsperrten Zustand legt die elektronische Zündung 26 optional
ein elektrisches Signal an den Elektromagneten 34 und bewegt
damit den Zündstift 28 in
seine Zündstellung, in
Kontakt mit dem Patronenboden (ohne einen solchen Elektromagneten 34 kann
der Zündstift 28 alternativ
bereits im geschlossenen Zustand der Waffe 2 am Patronenboden
anliegen, oder aber die Übertragung
des Zündpulses
zur Patrone erfolgt überhaupt drahtlos,
ggf. sogar ohne Zündstift 28,
etc.). Dieses Signal kann nur dann an den Elektromagneten 34 gelegt
werden, wenn der Schlitten 30 sich in der Position "Waffe geladen" befindet. Insgesamt
müssen
also das Entsperrsignal der Entsperrschaltung 24 und optional
das Entsicherungssignal des Entsicherungsschalters 50 bei
der Schaltung 26 vorliegen sowie der Schlitten in der Position "Waffe geschlossen" stehen, damit die
Schaltung 26 den Elektromagneten 34 erregt. Betätigt der
Waffenbediener nunmehr den Abzugshebel' 46, legt der zugehörige elektrische Schalter 48 ein
entsprechendes Signal an die Schaltung 26, die wiederum über die
Schleifkontakte 40 und 42 einen entsprechenden
Zündpuls
an den Zündstift 28 und
damit an die Patrone 6 anlegt. Dadurch wird die Patrone 6 gezündet und
der Schlitten 30 bewegt sich infolge des Rückstoßes aus
seiner Position "Waffe geladen" in die Patronenachladestellung.
Dabei wird der Schleifkontakt 44 unterbrochen, was den
Elektromagneten 34 entregt und den Zündstift 28 aufgrund der
Federspannung der Feder 38 in den Schlitten 30 einzieht.
Damit stört
der Zündstift 28 auch
nicht bei der Auswerfoperation der verbrauchten Patronenhülse und
dem Nachladen einer neuen Patrone 6. Erst wenn der Schlitten 30 wieder
in die Position "Waffe geladen" zurückgefahren
und dabei eine neue Patrone 6 in das Patronenlager des
Waffenlaufs 4 geladen hat, ist der Schleifkontakt 44 wieder
geschlossen, wodurch der Elektromagnet 34 erregt und der
Zündstift 28 an
die neu geladene Patrone angelegt wird. Sollte der Waffenbediener
den Abzug 46 weiterhin durchgedrückt halten, wird nunmehr von
der Schaltung 2b der elektronischen Zündung ein erneuter Zündpuls an
den Zündstift 28 angelegt
und damit eine weitere Patrone 6 gezündet. Insofern läßt sich mit
dieser Schaltung auch ein Dauerfeuer realisieren. Wenn der Waffenbediener
nunmehr seinen Daumen für
länger
als das vorgegebene Zeitintervall vom Fingerabdrucksensor 10 abhebt,
sperrt die Entsperrschaltung 24 die elektronische Zündung und
das Schießen
wird gestoppt. Sollte der Waffenbediener seine Waffe 2 vollständig aus
der Hand legen, schaltet er damit den Hauptschalter 54 aus,
was u.a. zur Folge hat, daß der
Zündstift 28 durch
die Entregung des Elektromagneten 34 in die Ruhestellung
bewegt wird.
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Die gesamte elektronische Schaltung
umfaßt ferner
einen optischen Signalgeber 58, beispielsweise in Form
einer Leuchtdiode, der in den Waffengriff 8 von außen sichtbar
integriert ist und entsprechend anzeigt, ob die Waffe 2 gesperrt
oder entsperrt ist. Alternativ kann dieser Signalgeber auch ein
akustisches, taktiles oder anderes Signal ausgeben. Die elektronische
Schaltung umfaßt
ferner einen zweiten Speicher 60 sowie einen damit gekoppelten
Zeitgeber 62. Der Zeitgeber 62 enthält beispielsweise
eine zusätzliche
Stromquelle in Form einer austauschbaren Batterie, die ihn auch
bei ausgeschaltetem Hauptschalter 54 mit Strom versorgt.
Der Zeitgeber 62 liefert damit über die Lebenszeit der Waffe 2 das aktuelle
Datum und die Zeit und schreibt diese bei einem abgegebenen Schuß in den
zweiten Speicher 60. Zusätzlich zu den Zeit- und Datumsangaben
kann ferner eine Identifikationsnummer des authentifizierten Waffenbedieners
und/oder sein eingelesener Fingerabdruck (bzw. die erfaßten Authentifizierungsdaten)
in den zweiten Speicher 60 geschrieben werden. Zusätzlich kann
ferner noch eine für
die Waffe 2 individuell einprogrammierte Waffennummer,
ggf. eine individuelle Patronennummer (wobei hierfür eine entsprechende
Leseeinrichtung zum Lesen der Identifikationsnummer der in die Patronenkammer
des Waffenlaufes 4 geladenen Patrone 6 vorgesehen
ist) bei jedem Schuß in
den zweiten Speicher 60 geschrieben werden. Die gesamte
elektronische Schaltung ist beispielsweise als gegossener Chip in
Form eines ASIC in den Waffengriff 8 integriert.