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Die Erfindung betrifft eine kodierte
Verriegelungseinrichtung mit Zuhaltung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Stand der Technik
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Maschinen und Anlagen, die gefahrbringende
Bewegungen oder Zustände
aufweisen, dürfen gemäß geltender
Vorschriften nicht ohne eine Schutzeinrichtung betrieben werden,
um die Gefährdung daran
arbeitender Personen zu verhindern. Hierzu ist die Maschine oder
Anlage beispielsweise in einem umzäunten Bereich oder in einem
Gehäuse
angeordnet. Um Arbeiten an der Maschine oder Anlage durchführen zu
können
oder ein Werkstück
ein- bzw. ausführen zu
können,
wird eine Tür
oder eine Abdeckung oder dergleichen geöffnet. Hierbei muß sichergestellt
sein, daß sich
die Tür
bzw. die Abdeckung nicht während
des Betriebs der Maschine oder Anlage öffnen läßt. Falls dies doch versucht
wird, muß eine
Zwangsabschaltung erfolgen, um die Maschine oder Anlage außer Betrieb
zu setzen.
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Bei Anlagen mit nachlaufenden, gefahrbringenden
Bewegungen sind Verriegelungseinrichtungen mit Zuhaltung einzusetzen.
Die Tür-
bzw. die Abdeckung kann erst nach dem Stillstand von Antrieben der
Maschine oder Anlage geöffnet
werden.
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Darüber hinaus soll die Maschine
oder Anlage nicht in Betrieb genommen werden können, solange die Tür bzw. Abdeckung
geöffnet
ist.
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Außerdem muß eine Verriegelungseinrichtung
zum Freischalten der Maschine oder Anlage, wodurch ein Start bzw.
ein Betrieb erlaubt wird, so ausgestaltet sein, daß es auch
nicht möglich
ist, mit einem einfachen Hilfsmittel, beispielsweise einem Schraubenzieher
oder einem anderen Werkzeug, diese Verriegelungseinrichtung zu überbrücken bzw. zu
manipulieren.
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Die
EP 0 837 485 A2 offenbart eine Sicherheitsvorrichtung
für Positionsschalter,
insbesondere zum Einsatz bei Schutztüren, Abschirmgittern und -hauben,
die aus einem Betätigungselement
und einem Freigabeelement besteht. Dabei sind das Betätigungselement
und das Frei gabeelement mechanisch und elektromagnetisch kodiert.
Durch das betriebsgemäße Zusammenführen des
Betätigungselements
mit dem daran angepaßten
Freigabeelement erfolgt bei Übereinstimmung
der Form des Betätigungselements
mit der Form des Freigabeelements, also bei Übereinstimmung der mechanischen
Kodierung, eine mechanische Dekodierung. Zusätzlich erfolgt eine elektromagnetische
Dekodierung, sofern die Kodierung eines Magnetelementes im Betätigungselement
mit der Kodierung eines Leseelements im Freigabeelement übereinstimmt.
Um die Sicherheitsvorrichtung freizuschalten, muß sowohl die mechanische als
auch die elektromagnetische Dekodierung erfolgt sein.
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Aufgrund der zur mechanischen Kodierung benötigten Form
des Betätigungselementes
ist das Betätigungselement
lediglich im wesentlichen aus einer Richtung in einen Schlitz im
Gehäuse
des Freigabeelementes einführbar.
Zur Verwendung dieser Sicherheitsvorrichtung bei Schwenktüren, bei
denen beispielsweise das Betätigungselement
unter einem Winkel relativ zum Freigabeelement in dieses eingeführt werden
muß, bedarf
es beispielsweise eines Radiusbetätigers oder eines ähnlichen
Zusatzelementes. Außerdem
weist das Freigabeelement ein Schaltgehäuse mit einer Öffnung auf,
in dem die eine mechanische Kodierung bildende Mechanik mit beweglichen
Teilen nicht frei zugänglich
angeordnet ist. Diese Sicherheitsvorrichtung mit Positionsschalter
ist daher nur bedingt einsetzbar in einer mit Schmutz belasteten
und/oder feuchten Industrieumgebung, da in die Öffnung des Freigabeelements
leicht Schmutz und/oder Feuchtig keit eindringen und sich festsetzen können/kann,
was zu einer Betriebsstörung
insbesondere der Mechanik führen
kann.
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Weitere mechanisch und elektromagnetisch kodierte
Sicherheitsvorrichtungen für
Positionsschalter, Sicherheitschalter, elektromagnetische Verriegelungsschalter
und/oder Überwachungsschalter
für Türen offenbaren
die
EP 0 814 490 B1 ,
die
EP 0 987 726 A2 ,
die
DE 37 10 079 C2 ,
die
DE 34 24 418 C1 , die
US 5.541.562 und die
GB 2 052 158 A .
Alle diese Vorrichtungen weisen ebenfalls eine Mechanik in einem
nur teilweise zugängigen,
aber nicht gegen das Eindringen von Schmutz und/oder Feuchtigkeit
geschützten
Bereich auf und sind daher nur bedingt für den Einsatz in rauher Industrieumgebung
geeignet.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Der Erfindung liegt nun das technische
Problem zugrunde, eine kodierte Verriegelungseinrichtung zur Überwachung
und Zuhaltung von beweglichen Schutzeinrichtungen, das heißt Schutzeinrichtungen,
die geöffnet
werden können,
zum Schutz von Personen vor gefahrbringenden Bewegungen und Zuständen an
Maschinen und Anlagen und dergleichen anzugeben, die nicht manipulierbar
oder umgehbar sein soll, und im verriegelten Zustand eine große Rückhaltekraft
zum Geschlossenhalten der Schutzvorrichtung aufweisen soll, und
somit einen hohen Stellenwert bei der Beurteilung der Gefahreneinschätzung erzielen
soll. Darüber
hinaus sollen Betriebsstörungen insbesondere
durch Verschmutzung der Verriegelungsmechanik auch bei einer mit Schmutz
belasteten und/oder feuchten Umgebung weitgehend ausgeschlossen
sein. Außerdem
soll die Verriegelungseinrichtung ohne Zusatzelemente, wie Radiusbetätiger, beispielsweise
auch bei Schwenk- oder Schiebeverdeckungen bzw. -türen oder
dgl. einsetzbar sein.
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Die Erfindung löst dieses Problem mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes
sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Nach der Erfindung ist ein erstes,
an einem beweglichen Teil der Schutzeinrichtung, beispielsweise
an einer Tür,
angeordnetes Element so an ein zweites, an einem festen Teil der
Schutzvorrichtung, beispielsweise an einer Zarge, angeordnetes Element
angepaßt,
daß die
beiden Elemente in verbundenem Zustand, das heißt beispielsweise bei geschlossener
Tür, eine
kompakte Einheit bilden. Hierbei sind die beiden Elemente zwar elektrisch und/oder
magnetisch, aber nicht mechanisch kodiert, wodurch auf eine komplizierte,
störungsanfällige Bauform
und eine entsprechende Mechanik verzichtet werden kann. Die Maschine
oder Anlage kann nur in Betrieb genommen werden, wenn eine Zuhaltung der
Verriegelungseinrichtung im Zustand „Verriegelt" ist und eine Kodeerkennung,
durch die eine Manipulation oder Umgehung der Schutzeinrichtung
verhindert wird, erfolgt ist.
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Die erfindungsgemäße kodierte Verriegelungseinrichtung
mit wenigstens einer Zuhaltung, die vorzugsweise ein aktives Sperrmittel
und ein passives Sperrmittelgegenstück aufweist, mit einer Stellungsüberwachung
und mit einer Auswerteeinheit, insbesondere für eine bewegliche Schutzeinrichtung, die
zwei miteinander verriegelbar verbindbare und wieder lösbare Elemente
aufweist, sieht vor, daß das erste
Element, das wenigstens zwei Schenkel mit lediglich passiven Bauteilen
aufweist, das zweite Element, das an die Schenkel angepaßte Aufnahmen und
an die passiven Bauteile angepaßte
aktive Bauteile aufweist, im verbundenen Zustand umschließt. Der
große
Vorteil ist hierbei, daß das
Risiko schwerwiegender Betriebsstörungen durch Verschmutzung einer
Verriegelungsmechanik, die das Sperrmittel und Sperrmittelgegenstück umfaßt, gegenüber herkömmlichen
mechanisch kodierten, eine komplizierte Bauform aufweisenden Verriegelungseinrichtungen deutlich
kleiner ist und somit auch die Verletzungsgefahr minimiert wird.
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Darüber hinaus ist eine kompakte
Form des ersten Elements möglich,
da in oder an diesem lediglich passive Bauteile angeordnet sind,
die keine Zuleitungen und/oder bewegliche Bauteile benötigen und
die vorteilhafterweise auch klein ausgebildet sein können.
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Außerdem verringert sich die
Störanfälligkeit,
wenn vorzugsweise das erste Element mit passiven Bauteilen, die
wegen ihrer Einfachheit auch wesentlich robuster sind als aktive
Bauteile, an dem beweglichen Teil der Schutzeinrichtung formschlüssig montiert
ist. Es ist nämlich
wahrscheinlicher, daß beim Öffnen beispielsweise
eine Person oder ein Gegenstand gegen den beweglichen Teil als gegen
den festen Teil der Verriegelungseinrichtung stößt und hierdurch ein oder mehrere
empfindliche Bauteile der Verriegelungseinrichtung beispielsweise
beschädigt werden,
so daß die
Robustheit der passiven Bauteile gerade in dem beweglichen Teil
von Vorteil ist.
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Des weiteren haben freistehende,
frei zugängliche
Schenkel gegenüber
Schlitzen, Öffnungen,
Führungskanälen oder
Pfaden den Vorteil, daß die
Schenkel keine verdeckten, schwer zugänglichen Bereiche aufweisen,
in denen sich Schmutz festsetzen und/oder Feuchtigkeit niederschlagen
kann, und daß die
Schenkel außerdem,
wegen ihrer offenen Form, auch gut zu reinigen sind.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform
weist das erste Element ein passives Betätigungsorgan auf, das insbesondere
elektrisch und/oder magnetisch kodiert ist. Das zweite Element weist
ein an dieses Betätigungorgan
angepaßtes
aktives, d.h. steuerbares und/oder auslesbares, Schutzglied auf.
Hierbei können
vorzugsweise ein Transponder als Betätigungsorgan mit einer Transponderleseeinheit
als Schutzglied, oder ein Permanentmagnet als passives Betätigungsorgan
mit einem Reedkontakt als aktives Schutzglied vorgesehen sein. Eine
solche Kodierung hat gegenüber
einer rein mechanisch kodierten Verriegelungseinrichtung den großen Vorteil,
daß eine Manipulation
der Verriegelungseinrichtung, beispielsweise mit mechanischen Werkzeugen,
nachgefertigten bzw. vaga bundierenden, d.h. herumgereichten Betätigern oder
dgl., hier ausgeschlossen ist.
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Um die Schutzeinrichtung zu verriegeln, weist
das zweite Element vorteilhafterweise mindestens ein aktives, d.h.
bewegbares und/oder einstellbares Sperrmittel, und das erste Element
ein daran angepaßtes
passives Sperrmittelgegenstück
auf.
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Dadurch, daß das aktive Sperrmittel, vorzugsweise
ein federvorgespannter Verriegelungsmagnet mit einem Verriegelungsbolzen,
im zweiten Element angeordnet ist, kann im ersten Element, welches
an der Tür
oder der Abdeckung angeordnet ist, auf ein weiteres großes aktives
Bauteil verzichtet werden. Im ersten Element, insbesondere in oder
an einem seiner Schenkel, ist lediglich beispielsweise eine Lochbohrung
zur unmittelbaren Aufnahme des Verriegelungsbolzens erforderlich,
wofür wenig
Platz benötigt
wird. Dadurch, daß der
Verriegelungsbolzen unmittelbar, d.h. ohne Verwendung eines zusätzlichen
mechanischen Bauteils, in die Lochbohrung eingeführt wird, ist eine große Rückhaltekraft
erreichbar. Die Tür
bzw. die Abdeckung ist somit nur schwer zu öffnen, wodurch die Personengefährdung minimiert
wird, was zu einem hohen Stellenwert bei der Beurteilung der Gefahreneinschätzung der
Schutzeinrichtung führt.
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vorteilhafterweise sind die Schenkel
des ersten Elements in einer U-, E- oder F-Form angeordnet. Die
Schenkel des ersten Elements können
in die jeweils daran angepaßten
Aufnahmen des zweiten Elements geschoben werden. Aufgrund ihrer
offenen, von verschiedenen Richtungen zugänglichen Form, können die
Schenkel auch unter unterschiedlichen Winkeln zwischen dem ersten
und zweiten Element in die entsprechenden Aufnahmen geschwenkt werden.
Somit kann auf Zusatzelemente, wie beispielsweise einen Radiusbetätiger oder
dgl., bei dem Einsatz der Verriegelungseinrichtung bei Schwenk- oder
Schiebeverdeckungen oder -türen
oder dgl. verzichtet werden.
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Vorzugsweise verjüngen sich die Schenkel in Richtung
ihrer freien Enden, wodurch eine Führung des ersten Elements insbesondere
beim Eindrehen oder Einkippen in das zweite Element realisiert ist.
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Die Verriegelungseinrichtung ist
vorzugsweise mit einer Stellungsüberwachung
ausgestattet, die eine Zwangsöffnungsfunktion
zur Überwachung
der Zuhaltung aufweist, so daß ein
Sicherheitsstromkreis der Maschine oder Anlage unterbrochen wird,
sobald die Tür
bzw. Abdeckung während
des Betriebs geöffnet
wird, um einen Nothalt zu bewirken. Durch die Verbindung der elektrischen
und/oder magnetischen Kodierung mit der Zwei- oder Mehrschenkligkeit
des ersten Elements ist eine Manipulation oder Umgehung der Schutzeinrichtung
praktisch nicht mehr möglich,
wodurch die Schutzeinrichtung bei entsprechender Auswertung und
Freigabe durch eine Überprüfungsstelle,
beispielsweise den TÜV
oder die Berufsgenossenschaft, die höchste Steuerungskategorie erreichen
kann. Die Stellungsüberwachung
verhindert überdies,
daß die
Maschine oder Anlage in Betrieb genommen werden kann, falls die
Verriegelung nicht ordnungsgemäß funktioniert.
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Der Betrieb der Maschine oder Anlage
ist darüber
hinaus, insbesondere in einem Automatikbetrieb, d.h. bei einem automatischen
Betrieb der Maschine oder Anlage nach einem Betriebsstart, vorteilhafterweise
nur möglich,
wenn die Zuhaltung der Verriegelungseinrichtung aktiviert und die
Kodeerkennung erfolgt ist.
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Um auf einen zusätzlichen Türgriff zum Öffnen der beweglichen Schutzeinrichtung
verzichten zu können,
ist das erste Element vorzugsweise in Grifform realisiert.
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Außerdem kann das zweite Element
der Verriegelungseinrichtung vorzugsweise einen Taster, beispielsweise
für eine
Funktion „Voranmeldung/Betriebshalt", und/oder wenigstens
ein Funktionsanzeigeelement, insbesondere eine Verriegelungszustandsanzeige,
insbesondere eine LED-Funktionsanzeige,
aufweisen.
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Zeichnung
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Weitere Vorteile und Merkmale der
Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung sowie der
zeichnerischen Darstellung bevorzugter Auführungsbeispiele der Erfindung.
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In der Zeichnung zeigen:
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1:
schematisch eine Draufsicht (B) und Seitenansichten (A, C) einer
von der Erfindung Gebrauch machenden Verriegelungseinrichtung im
verriegelten Zustand mit einem U-förmigen ersten Element,
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2:
schematisch eine Draufsicht (B) und Seitenansichten (A, C) einer
von der Erfindung Gebrauch machenden Verriegelungseinrichtung im
verriegelten Zustand mit einem E-förmigen ersten Element, und
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3:
schematisch eine nicht maßstabsgetreue
schaubildliche Darstellung der in 2 dargestellten
Verriegelungseinrichtung im entriegelten Zustand.
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Beschreibung
bevorzugter Ausführunqsbeispiele
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Eine in l schematisch
als Draufsicht B wiedergegebene Verriegelungseinrichtung, beispielsweise
zum Verriegeln einer Tür 105 einer Schutzeinrichtung
für nicht
gezeigte Maschinen oder Anlagen oder dergleichen, umfaßt ein erstes
Element, beispielsweise ein Türelement 100 und
ein zweites Element, beispielsweise ein Zargenelement 200,
welche miteinander verbunden und verriegelt dargestellt sind. Die
jeweilige Seitenansicht des Türelementes 100 und
des Zargenelementes 200 ist in den Darstellungen A bzw.
C abgebildet.
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Das Türelement 100 ist formschlüssig an
der Tür 105 montiert.
Das Zargenelement 200 ist formschlüssig an einer an die Tür 105 angepaßten Zarge 205 montiert.
Tür- und
Zargenelement 100 bzw. 200 sind hierzu beispielhaft
mit nicht gezeigten Schrauben in Durchgangslöchern 300 im Tür- bzw.
Zargenelement 100 bzw. 200 mit der Tür 105 bzw. Zarge 205 verschraubt.
Tür- bzw.
Zargenelement 100 bzw. 200 können aber auch mit der Tür 105 bzw.
Zarge 205 vernietet, verschweißt oder dergleichen anders
formschlüssig
verbunden sein.
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Es kann hier statt der Tür 105 auch
ein anderes bewegliches Teil der Schutzeinrichtung, beispielsweise
eine Ab- oder Verdeckung, vorgesehen sein, das durch die Verriegelungsrichtung
mit einem festen Teil der Schutzeinrichtung verbindbar ist.
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Das Türelement 100 weist
einen ersten Schenkel 110 und einen zweiten Schenkel 111 auf, die
U-förmig
angeordnet sind.
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Schenkel im Sinne der Erfindung sind
freistehende, frei zugängliche
Körper,
beispielsweise Zylinder oder Quader, die mit einem weiteren Körper, beispielsweise
einem Steg oder einem weiteren Schenkel so verbunden sind, daß eine offene
Gabelform gebildet wird. Hierbei können mehrere Schenkel sowohl
parallel, als auch schräg
angeordnet sein. Durch die Schenkel begrenzte Zwischenräume weisen
keine unzugänglichen
Bereiche auf, in denen sich Schmutz und/oder Feuchtigkeit festsetzen
kann.
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Das Zargenelement 200 weist
an den jeweiligen Schenkel 110 bzw. 111 angepaßte Aufnahmen 210 bzw. 211 auf.
Die Schenkel 110, 111 und die Aufnahmen 210, 211 sind
so angeordnet, daß die
beiden Schenkel 110 und 111 des Türelements 100 im
verbundenen Zustand das Zargenelement 200 umgreifen und
somit eine kompakte Einheit gebildet wird. Dies wird dadurch erreicht,
daß das
Zargenelement 200 einen quaderförmigen Absatz 201 aufweist,
der in verbundenem Zustand den U-förmigen Bereich zwischen den
Schenkeln 110 und 111 innerhalb des Türelements 100 ausfüllt. Dem
jeweiligen Schenkel 110 und 111 zugewandte Oberflächen des
quaderförmigen
Absatzes 201 begrenzen die Aufnahmen 210 und 211 für die Schenkel 110 und 111.
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Die Schenkel 110 und 111 weisen
darüber
hinaus an ihren der Tür 105 abgewandten
freien Enden auf der dem jeweiligen anderen Schenkel 111 bzw. 110 zugewandten
Fläche
Abschrägungen 310 bzw. 311 auf.
Außerdem
weisen die Schenkel 110 und 111 weitere Abschrägungen 410 und 411 an
denselben Flächen über die
gesamte Länge
des jeweiligen Schenkels 110 bzw. 111, aber an
deren dem Zargenelement 200 zugewandten Seite des jeweiligen Schenkels
auf. Die Abschrägungen 310, 311, 410 und 411 bilden
Führungen
beim Verbinden des Türelements 100 mit
dem Zargenelement 200. Anstatt der Abschrägungen 310, 311, 410 und 411 können sich die
Schenkel 110 und 111 in Richtung ihrer jeweiligen freien
Enden beispielswei se verjüngen,
wodurch das Einschieben oder Eindrehen des Türelements 100 in das
Zargenelement 200 auch unter unterschiedlichen Winkeln
erleichtert wird.
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Durch diese kompakte Einheit des
Türelements 100 und
des Zargenelements 200 sind Betriebsstörungen einer im folgenden beschriebenen Verriegelungsmechanik,
hervorgerufen beispielsweise durch eindringenden Schmutz oder Feuchtigkeit, wie
diese bei herkömmlichen
mechanisch wirkenden Verriegelungseinrichtungen auftreten können, weitgehend
ausgeschlossen.
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Um die Verriegelungseinrichtung im
verbundenen Zustand, also bei geschlossener Tür 105, wie in 1 dargestellt, zu verriegeln,
weist das Zargenelement 200 im Absatz 201 ein
aktives, d.h. beispielsweise ein wenigstens zu einem Teil bewegbares,
insbesondere steuerbares Sperrmittel auf, das einen Verriegelungsmagneten 240,
beispielsweise einen Hubmagneten, und einen federvorgespannten Verriegelungsbolzen 245 umfaßt. Solange
der Verriegelungsmagnet 240 angesteuert wird, ragt der
Verriegelungsbolzen 245 aus der dem Schenkel 111 zugewandten
Oberfläche
des Absatzes 201 heraus, sofern das Sperrmittel ordnungsgemäß funktioniert.
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Zum Verriegeln der Verriegelungseinrichtung bei
verbundenem Tür-
und Zargenelemt 100, 200 wird der Verriegelungsbolzen 245 durch
die Kraft des Verriegelungsmagneten 240 in ein passives
Sperrmittelgegenstück,
beispielhaft in eine an den Verriegelungsbolzen 245 angepaßte Lochbohrung 140 im zweiten
Schenkel 111 gescho ben. Die Lochbohrung 140 kann
auch im ersten Schenkel 110 angeordnet sein, wobei hierbei
der Verriegelungsbolzen 245 aus der dem ersten Schenkel 110 zugewandten
Oberfläche
des Absatzes 201 herausschiebbar ist.
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Zum Entriegeln ist der Verriegelungsmagnet 240 von
einer Steuerungs- und Auswerteeinheit 305 stromlos zu schalten.
Diese Methode wird als Arbeitsstromprinzip bezeichnet. Der Verriegelungsbolzen 245 wird
dann durch eine vorgespannte Feder 241 aus der Lochbohrung 140 herausgezogen.
Die Steuerungs- und Auswerteeinheit 305 kann beispielsweise
einen Sicherheits-Relaisbaustein, eine Sicherheitssteuerung oder
-Schaltung oder eine Sicherheitskarte umfassen, die beispielsweise über ein mehradriges
Kabel 400 mit dem Verriegelungsmagneten 240 verbunden
ist.
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Dadurch, daß der Verriegelungsbolzen 245 senkrecht
zur weiter unten beschriebenen Öffnungsrichtung
der Tür 105 angeordnet
ist, wird die Verbindung des Türelements 100 mit
dem Zargenelement 200 in verbundenem und verriegeltem Zustand
mit einer hohen Rückhaltekraft
blockiert. Dies führt
zu einer Minimierung der Personengefährdung, da ein Öffnen der
Tür 105,
insbesondere durch Manipulation oder Umgehung der Schutzvorrichtung,
nicht ohne weiteres möglich
ist, und somit zu einem hohen Stellenwert bei der Gefahrenabschätzung.
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Für
eine Stellungsüberwachung,
das heißt zur Überwachung,
ob die Verriegelung ent- oder verriegelt ist, weist der Verriegelungsbolzen 245 einen Stellungs- Überwachungsschalter 250 mit
zwangsgeführten
Kontakten auf, welcher die Stellung des Verriegelungsbolzen 245 an
die Steuerungs- und Auswerteeinheit 305 übermittelt.
Somit wird sichergestellt, daß die
Maschine oder Anlage nicht einschaltbar ist, falls das Sperrmittel
nicht ordnungsgemäß funktioniert,
weil beispielsweise der Verriegelungsbolzen 245 und/oder
der Verriegelungsmagnet 240 in der entriegelten Stellung
klemmen.
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Das Zargenelement 200 und/oder
das Türelement 100 können darüber hinaus
(nicht gezeigte) Funktionsanzeigen oder Verriegelungszustandsanzeigen,
beispielsweise eine oder mehrere Leuchtdioden, auch mehrfarbige,
insbesondere grüne und/oder
rote, aufweisen, durch die angezeigt wird, ob die Verriegelungseinrichtung
ent- oder verriegelt ist. Außerdem
kann die Verriegelungseinrichtung beispielsweise am Zargenelement 200 mit
einem (nicht gezeigten) Taster für
eine Voranmeldung/Betriebshalt ausgestattet sein, der beispielsweise
mit der Steuerungs- und Auswerteeinheit 305 verbunden ist, und
durch dessen Betätigung
für die
Maschine oder Anlage ein Betriebshalt eingeleitet werden kann.
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Auf der dem ersten Schenkel 110 zugewandten
Seite im quaderförmigen
Absatz 201 ist ein beispielsweise federvorgespanntes Kugeldruckstück 220 vorgesehen.
In verbundenem Zustand, d.h. bei geschlossener Tür 105, rastet eine
Kugel 221 des Kugeldruckstücks 220 in eine an
die Kugel 221 angepaßte
Bohrung 120 ein, wodurch verhindert wird, daß die Tür 105 sich
selbsttätig,
beispielsweise bei Vibrationen, wieder öffnet.
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Damit die Maschine bzw. Anlage bei
geöffneter
Tür 105 nicht
gestartet werden kann, weist die Verriegelungseinrichtung darüber hinaus
Bauteile auf, von denen entsprechende Signale an eine Maschinensteuerung übermittelt
werden, durch die der Start der Maschine bzw. Anlage sicher verhindert wird.
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Um eine Manipulation weitestgehend
auszuschließen,
sind diese Bauteile elektrisch und/oder magnetisch kodiert. Hierzu
ist beispielhaft im Absatz 201 eine Transponderleseeinheit 230 als
aktives, d.h. auslesbares und/oder veränderbares Schutzglied vorgesehen,
an die ein Transponder 130 als passives Betätigungsorgan
im ersten Schenkel 110 des Türelements 100 angepaßt ist.
Der Transponder 130 kann hier alternativ auch im oder am
zweiten Schenkel 111 angeordnet sein. Die Schenkel 110 und 111 können aber
auch jeweils einen oder mehrere Transponder umfassen, an die entsprechende
Transponderleseeinheiten im Absatz 201 angepaßt sind.
Diese Kombination des Transponders 130 mit der Transponderleseeinheit 230 wird
in an sich bekannter Weise, beispielsweise beim ersten Schließen der
Tür 105 kodiert.
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Die Transponderleseeinheit 230 ist
beispielhaft mit der Steuerungs- und Auswerteeinheit 305 über das
mehradrige Kabel 400 verbunden.
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Nur wenn die Schutzeinrichtung geschlossen,
die Kodierung des Transponders 130 mit der Kodierung der
Transponderleseeinheit 230 übereinstimmt, und darüber hinaus die
Verriegelungseinrichtung verriegelt ist, also der Stellungs-Überwachungsschalter 250 die
ordnungsgemäße Funktion
des Sperrmittels übermittelt,
wird durch die Steuerungs- und Auswerteeinheit 305 ein
Maschinen- bzw. Anlagenstart freigegeben.
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Statt des Transponders 130 und
der Transponderleseeinheit 230 können hier auch andere passive
Betätigungsorgane
oder Datenträger
mit daran angepaßten
aktiven Schutzgliedern oder andere denselben Zweck erfüllende Kode-Leseeinheiten vorgesehen
sein, beispielsweise eine Kombination eines Permanentmagneten mit
einem Reedkontakt, wobei der Reedkontakt als aktives Schutzglied
bzw. aktive Leseeinheit im Absatz 201 angeordnet ist, und der
daran angepaßte
Permanentmagnet als passives Betätigungsorgan
in einem der beiden Schenkel 111 bzw. 110 der
Türeinheit 100 angeordnet
ist.
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Die Verwendung von lediglich passiven
Bauteilen, die keine Zu- oder Ableitungen benötigen und daher klein wählbar sind,
in oder an den Schenkeln 110, 111 hat den Vorteil,
daß im
Türelement 100,
welches durch die Bewegung der Tür 105 beweglich
angeordnet ist, keinerlei Verbindungen zur Steuerungs- und Auswerteeinheit 305 erforderlich
sind. Somit kann das Türelement 100 klein,
kompakt und vor allem nicht anfällig
gegen Störungen,
beispielsweise hervorgerufen durch Stöße mit harten Gegenständen beim Öffnen der
Tür 105,
realisiert werden, da passive Bauteile wesentlich robuster und weniger
störanfällig, insbesondere
gegenüber
mechanischer Belastung, sind als aktive Bauteile.
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Außerdem können auch mehrere kleine Schenkel
verwendet werden, wodurch die Oberfläche des Türelements 100 vergrößert wird
und somit eine Vielzahl von kleinen passiven Bauteilen im oder am
Türelement 100 anordenbar
sind. Hierdurch wird es deutlich schwerer, die Verriegelungseinrichtung
zu manipulieren.
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Um nun das Türelement 100 mit dem
Zargenelement 200 zu verbinden, kann das Türelement 100 im
nicht dargestellten entriegelten Zustand sowohl in der Ebene der
Draufsicht B, d.h. in der Ebene des durch die Schenkel 110 und 111 gebildeten
U, parallel in Richtung eines Pfeils P in der Papierebene (1), zum Zargenelement 200 geschoben
werden. Es ist allerdings auch möglich,
das Türelement 100 senkrecht
zu dieser Ebene, in Richtung eines Pfeils S in die Papierebene,
zum Zargenelement 200 zu bewegen.
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Das Türelement 100 kann
aufgrund der offenen, eine Drehung zulassenden Anordnung der Schenkel 110, 111 auch
unter unterschiedlichen Winkeln auf das Zargenelement 200 geschoben
oder gedreht werden. Dies hat den Vorteil, daß die Verriegelungseinrichtung
beispielsweise auch bei Schwenk- oder Schiebetüren, Ab- oder Verdeckungen
oder dergleichen eingesetzt werden kann, ohne daß hierzu ein Radiusbetätiger oder
ein anderes, denselben Zweck erfüllendes
Zusatzelement benötigt
wird.
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Ein solches Eindrehen ist beispielhaft
in 3 dargestellt, wobei
das Türelement 100 in
Richtung des Pfeils D bewegt wird.
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Darüber hinaus kann das Türelement 100 einen
(nicht gezeigten) in das Türelement 100 integrierten
Griff aufweisen, so daß kein
zusätzlicher
Türgriff
benötigt
wird.
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In den 2 und 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel
einer kodierten Verriegelungseinrichtung dargestellt. In den 2 und 3 sind diejenigen Komponenten, die mit
denen des ersten, in 1 beschriebenen
Auführungsbeispiels
identisch sind, mit denselben Bezugszeichen versehen, so daß bezüglich deren
Beschreibung auf die Ausführung
zum ersten Ausführungsbeispiel
vollinhaltlich Bezug genommen wird.
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In 2 ist
die Verriegelungseinrichtung im verbundenen und verriegelten Zustand
dargestellt, wohingegen in 3 die
Verriegelungseinrichtung im nicht verbundenen und entriegelten Zustand
abgebildet ist.
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In 3 ist
darüber
hinaus mit einem Pfeil D die Bewegungsrichtung des Türelements 100 bei
einem Eindrehen des Türelements 100 in
das Zargenelement 200 dargestellt.
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Im Unterschied zu dem in 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel
weist das Türelement 100 einen
dritten Schenkel 112, und das Zargenelement 200 eine
an diesen angepaßte
Aufnahme 212 auf. Der dritte Schenkel 112 ist
entsprechend dem ersten Schenkel 110 gemäß 1 an der dem zweiten Schenkel 111 abgewandten
Oberfläche
des Absatzes 201 angeordnet. Der erste Schenkel 110 und die
daran angepaßte
Aufnahme 210 sind zwischen dem zweiten Schenkel 111 und
dem dritten Schenkel 112 angeordnet, so daß das Türelement 100,
wie in der 2, Draufsicht
B und in 3 dargestellt,
mit den drei Schenkeln 110, 111 und 112 eine
E-Form aufweist.
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Der dritte Schenkel 112 weist
darüber
hinaus Abschrägungen 312 und 412 auf,
die den Abschrägungen 310 und 410 des
zweiten Schenkels 110 entsprechen.
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Im übrigen ist zur Vergrößerung der
Rückhaltekraft
im Absatz 201 auf der dem dritten Schenkel 112 zugewandten
Seite ein weiterer Verriegelungsmagnet 260 mit einem weiteren
Verriegelungsbolzen 261 mit einer Feder 263 und
einem weiteren Stellungsüberwachungsschalter 262 analog
dem Verriegelungsmagneten 240 mit Verriegelungsbolzen 245 und
dem Stellungsüberwachungsschalter 250 angeordnet.
Im dritten Schenkel 112 ist eine an den weiteren Verriegelungsbolzen 261 angepaßte weitere Lochbohrung 160 vorgesehen.
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Des weiteren sind, im Unterschied
zu dem in 1 dargestellten
ersten Ausführungsbeispiel,
bei dem zweiten Ausführungsbeispiel
das Kugeldruckstück 220 mit
der Kugel 221 und der Bohrung 120, und die Transponderleseeinheit 230 mit
dem Transponder 130 um Platz zu sparen auf voneinander
abgewandten Seiten des ersten Schenkels
110 angeordnet,
da hierdurch der erste Schenkel 110 auch kürzer als
die beiden anderen Schenkel 111 und 112 realisiert
werden kann.
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Es versteht sich, daß die Anordnung
der drei Schenkel 110, 111, 112 auch
in anderen Formen, beispielsweise als F-Form realisiert sein kann.
Es ist auch vorstellbar, mehr als drei Schenkel zu verwenden um
die Stabilität
und die Rückhaltekraft
der Verriegelungseinrichtung weiter zu vergrößern. Außerdem vergrößert der
Einsatz von mehreren Schenkeln die Oberfläche des Türelelments 105, wodurch
eine Vielzahl von Sperrmitteln und/oder Betätigungsorganen in der Verriegelungseinrichtung
angeordnet werden können,
wodurch deren Manipulation erschwert wird.
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Außerdem können anstatt der Verriegelungsmagneten 240 und 260 mit
deren Verriegelungsbolzen 245 bzw. 261 und den
Federn 241 bzw. 263 zusätzlich auch andere aktive Sperrmittel
an unterschiedlichen Stellen des Absatzes 201 angeordnet sein,
wobei die an diese angepaßten
passiven Sperrmittelgegenstücke,
beispielsweise Lochbohrungen oder dergleichen, in oder an den drei
Schenkeln 110, 111 bzw. 112 oder einem
weiteren Schenkel angeordnet sind.
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Anstatt oder zusätzlich zu der Kombination des
Transponders 130 mit der Transponderleseeinheit 230 können auch
andere passive Kodierelemente vorgesehen sein, durch die verhindert
wird, daß die
Verriegelungseinrichtung der Maschine oder Anlage überbrückbar ist.
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Insbesondere die Redundanz der mechanischen
und elektromagnetischen Komponenten der Verriegelungseinrichtung
in Kombination mit einer entsprechenden Auswertung in der Steuerungs-
und Auswerteinheit 305, ermöglichen eine Eingruppierung
der vorbeschriebenen Verriegelungseinrichung in eine hohe Steuerungskategorie.