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Die Erfindung betrifft eine Dichtungseinrichtung
zur seitlichen Abdichtung wenigstens einer an eine bewegte Fläche angrenzenden Überdruck- oder Unterdruckzone
in einer Papiermaschine mit wenigstens einem der bewegten Fläche gegenüberliegenden
Dichtelement. Eine solche Dichtungseinrichtung ist beispielsweise
in der
US 5 580 424 beschrieben.
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Derartige Dichtungseinrichtungen
dienen beispielsweise dazu, das unter einem Unterdruck stehende
Innere eines Saugkastens, dessen Seitenwände mit der Dichtungseinrichtung
versehen sind, gegenüber
der Umgebung abzudichten.
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Aus der
US 2 274 641 sind bereits so genannte "Silencer", d.h. Schalldämpfungselemente bekannt,
die hinter Dichtungen angebracht werden. In der Praxis haben sich
derartige Elemente infolge deren Verschmutzungsneigung allerdings
nicht bewährt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
verbesserte Dichtungseinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei der die Gefahr einer Verschmutzung auf ein Minimum reduziert
ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch
eine Dichtungseinrichtung zur seitlichen Abdichtung wenigstens einer
an eine bewegte Fläche angrenzenden Überdruck-
oder Unterdruckzone in einer Papiermaschine mit wenigstens einem
der bewegten Fläche
gegenüberliegenden
Dichtelement und einem in Laufrichtung der bewegten Fläche betrachtet
hinter dem Dichtelement vorgesehenen getrennten Belüftungselement,
das unabhängig
vom Dichtelement zwischen einer Belüftungsposition, in der es mit
der bewegten Fläche
einen Belüftungsspalt
bildet, und einer Wartungsposition verstellbar ist, in der es an
die bewegte Fläche
angelegt ist.
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Aufgrund dieser Ausbildung ist eine
langzeitige Verminderung der Schallemissionen durch den Belüftungsspalt
sichergestellt, da das Belüftungselement
immer wieder an die bewegte Fläche
angelegt werden kann, so dass es von dieser zur Beseitigung einer
jeweiligen Verschmutzung abgeschliffen werden kann. Überdies
ist es nunmehr möglich,
das Belüftungselement
im Verlauf eines auftretenden Verschleißes in der gewünschten
Weise nachzustellen.
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Für
eine jeweilige Wartung ist das Belüftungselement vorzugsweise
an die bewegte Fläche anpressbar.
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Vorteilhafterweise bildet das seine
Belüftungsposition
einnehmende Belüftungselement
mit der bewegten Fläche
einen sich in Laufrichtung der bewegten Fläche erweiternden Belüftungsspalt.
Dieser kann insbesondere eine keilförmige Gestalt besitzen. Der
Belüftungsspalt
kann insbesondere zur Belüftung
von in der bewegten Fläche
vorgesehenen Öffnungen
vorgesehen sein.
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Zum Anlegen bzw. Anpressen an die
bewegte Fläche
ist das Belüftungselement
bevorzugt auf seiner von der bewegten Fläche abgewandten Seite entsprechend
beaufschlagbar. Für
eine entsprechende Beaufschlagung des Belüftungselements kann beispielsweise
wenigstens ein Druckschlauch vorgesehen sein.
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Bei einer bevorzugten praktischen
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Dichtungseinrichtung
ist das Belüftungselement
in einer zu der bewegten Fläche
senkrechten und zu deren Laufrichtung parallelen Ebene kippbar.
Ist die bewegte Fläche
z.B. durch den Mantel einer Saug- oder Blaswalze gebildet, so ist
das Belüftungselement
also in einer zur Walzenachse senkrechten Ebene kippbar. Die Kippbewegung
kann zumindest im Wesentlichen beispielsweise durch eine am Belüftungselement vorgesehene
Schrägfläche definiert
sein, mit der das Belüftungselement
an eine Gegenfläche
anpressbar ist. Die Kippbewegung kann zumindest im Wesentlichen
aber auch durch eine schräge
Gegenfläche
definiert sein, an die das Belüftungselement
anpressbar ist.
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Die jeweilige Schrägfläche kann
beispielsweise am Belüftungselement
oder am Dichtelement vorgesehen sein.
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Bei einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform
ist das Belüftungselement
an das Dichtelement anpressbar und die Gegenfläche entsprechend am Dichtelement
vorgesehen. Alternativ ist jedoch beispielsweise auch eine solche
Ausführung denkbar,
bei der das Belüftungselement
an einen zwischen ihm und dem Dichtelement angeordneten Steg anpressbar
und die Gegenfläche
entsprechend am Steg vorgesehen sind.
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Zum Anpressen des Belüftungselements
an die jeweilige Gegenfläche
kann insbesondere wieder wenigstens ein Druckschlauch vorgesehen
sein.
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Von Vorteil ist auch, wenn das Dichtelement zum
Anlegen und/oder Anpressen an die bewegte Fläche entsprechend beaufschlagbar
ist. Zum Anlegen bzw. Anpressen des Dichtelements an die bewegte
Fläche
kann beispielsweise wieder wenigstens ein Druckschlauch vorgesehen
sein.
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Bei einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Dichtungseinrichtung
ist das Belüftungselement über ein
in Laufrichtung der bewegten Fläche
betrachtet hinter dem Dichtelement vorhandenes Vakuum an die bewegte Fläche anlegbar
bzw. anpressbar. Es kann also gegebenenfalls ein Druckschlauch eingespart
werden, indem das Vakuum hinter dem Dichtelement genutzt wird, um
das Belüftungselement
an die bewegte Fläche
zu ziehen.
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Grundsätzlich ist auch eine solche
Variante denkbar, bei der das separate Dichtelement weggelassen
wird.
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Die Dichtungseinrichtung kann insbesondere zur
seitlichen Abdichtung wenigstens einer an die Innen- oder Außenwand
eines rotierenden Mantels einer Saug- oder Blaswalze oder an ein
bewegtes Band angrenzenden Druckzone eingesetzt werden.
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Grundsätzlich ist beispielsweise auch
eine Verwendung zwischen einem Saug- oder Blaskasten und dem rotierenden
Mantel einer Saug- oder Blaswalze oder einem bewegten Band denkbar.
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Das Belüftungselement kann insbesondere auch
als eine sich zumindest im Wesentlichen über die gesamte Walzenlänge erstreckende
Belüftungsleistung
ausgebildet sein. Entsprechend kann auch das Dichtelement als sich
zumindest im Wesentlichen über
die gesamte Walzenlänge
erstreckende Dichtleiste vorgesehen sein.
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Das Dichtelement und/oder das Belüftungselement
ist vorteilhafterweise unverlierbar an dem jeweiligen Saug- oder
Blaskasten oder dergleichen gehalten. Dabei kann das Dichtelement
bzw. Belüftungselement
beispielsweise durch einen Stift und/oder dergleichen am Saug- bzw.
Blaskasten gesichert sein.
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Mit der erfindungsgemäßen Dichtungseinrichtung
bleibt die lärmdämmende Wirkung über einen
längeren
Zeitraum hinweg erhalten, da der Belüftungsspalt auf äußerst einfache
Weise durch entsprechendes Verstellen des Belüftungselements wiederholt gereinigt
und nachgeschliffen werden kann.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand
von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
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1 eine
schematische, teilweise geschnittene Darstellung einer ersten beispielhaften
Ausführungsform
einer Dichtungseinrichtung mit einem verstellbaren Belüftungselement,
wobei dieses Belüftungselement
im vorliegenden Fall seine Wartungsposition einnimmt,
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2 die
Dichtungseinrichtung gemäß 1, wobei das Belüftungselement
jedoch seine Belüftungsposition
einnimmt,
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3 eine
schematische, teilweise geschnittene Darstellung einer weiteren
Ausführungsform
der Dichtungseinrichtung, bei der zwischen dem Dichtelement und
dem Belüftungselement
ein Steg belassen ist, wobei das Belüftungselement im vorliegenden
Fall wieder seine Wartungsposition einnimmt,
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4 die
Dichtungseinrichtung gemäß 3, wobei das Belüftungselement
jedoch gegen den Steg gepresst ist und entsprechend seine Belüftungsposition
einnimmt, und
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5 eine
schematische, teilweise geschnittene Darstellung einer weiteren
Ausführungsform
der Dichtungseinrichtung, bei der das Belüftungselement anstatt durch
einen Druckschlauch über
ein hinter dem Dichtelement vorhandenes Vakuum an die bewegte Fläche anlegbar
bzw. anpressbar ist.
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1 zeigt
in schematischer, teilweise geschnittener Darstellung eine erste
beispielhafte Ausführungsform
einer Dichtungseinrichtung 10 zur seitlichen Abdichtung
wenigstens einer an eine bewegte Fläche 12 angrenzenden Überdruck-
oder Unterdruckzone in einer Papiermaschine.
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Im vorliegenden Fall ist die Dichtungseinrichtung 10 innerhalb
einer Saugwalze 14 angeordnet, um beispielsweise eine Druckzone
P1 gegenüber
der Umgebung abzudichten, in der ein höherer Druck P2 herrscht.
Hier bildet also der mit Bohrungen 16 versehene Mantel 18 der
Saugwalze 14 die bewegte Fläche 12. Über die
Saugwalze 14 kann insbesondere eine zu entwässernde
Papierbahn geführt
sein. Grundsätzlich
kann – insbesonde re
bei Verwendung der erfindungsgemäßen Dichtungseinrichtung
in Verbindung mit einem einer Blaswalze zugeordneten Blaskasten – der Umgebungsdruck
P2 auch kleiner sein als der beispielsweise
im Innern eines Saugkastens erzeugte Druck P1.
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Die Dichtungseinrichtung 10 umfasst
wenigstens ein der bewegten Fläche 12 gegenüberliegendes
Dichtelement 20, das insbesondere als sich zumindest im
Wesentlichen über
die gesamte Walzenlänge
erstreckende Dichtleiste ausgebildet sein kann. Dieses Dichtelement 20 ist
durch wenigstens einen sich vorzugsweise wieder quer zur Laufrichtung
L der bewegten Fläche 12 erstreckenden
Druckschlauch 22 an die bewegte Fläche 12 anlegbar und/oder
anpressbar.
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Die Dichtungseinrichtung 10 umfasst überdies
ein in Laufrichtung L der bewegten Fläche 12 betrachtet
hinter dem Dichtelement 20 vorgesehenes getrenntes Belüftungselement 24.
Dieses getrennt vom Dichtelement 20 vorgesehene Belüftungselement 24 ist
unabhängig
vom Dichtelement 20 zwischen einer in der 1 gezeigten Wartungsposition, in der
es an die bewegte Fläche 12 angelegt und/oder
angepresst ist, und einer in der 2 dargestellten
Belüftungsposition
verstellbar, in der es mit der bewegten Fläche einen sich in deren Laufrichtung
L erweiternden, insbesondere keilförmigen Belüftungsspalt 26 bildet,
der für
eine entsprechende Belüftung
der in der bewegten Fläche 12 vorgesehenen Öffnungen
oder Bohrungen 16 und damit für eine entsprechende Reduzierung
der Lärmemission sorgt.
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Wie insbesondere anhand der 1 zu erkennen ist, ist das
Belüftungselement 24 im
vorliegenden Fall durch wenigstens einen Druckschlauch an die bewegte
Fläche 12 anlegbar,
wobei es vorzugsweise über
diesen Druckschlauch 28 auch an die bewegte Fläche 12 angepresst
wird, so dass in der in der 1 dargestellten
Wartungsposition der Belüftungsspalt 24 bei
rotierendem Walzenmantel entsprechend gereinigt und nachgeschliffen
wird. Der Druckschlauch 28 ist auf der von der bewegten
Fläche 12 abgewandten
Seite des Belüftungselements 24 angeordnet,
wobei er beispielsweise an einem Träger 30 oder dergleichen
abgestützt
sein kann.
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Wie sich aus den 1 und 2 ergibt,
ist das Belüftungselement 24 in
einer zu der bewegten Fläche 12 senkrechten
und zu deren Laufrichtung L parallelen Ebene, das heißt hier
also in einer zur Walzenachse senkrechten Ebene kippbar.
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Im vorliegenden Fall ist die Kippbewegung zumindest
im Wesentlichen durch eine am Belüftungselement 24 vorgesehene
Schrägfläche 32 definiert,
mit der das Belüftungselement 24 an
eine Gegenfläche
anpressbar ist, die im vorliegenden Fall durch das Dichtelement 20 gebildet
ist.
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Im vorliegenden Fall ist das Belüftungselement 24 mit
seiner Schrägfläche 22 durch
wenigstens einen auf seiner vom Dichtelement 20 abgewandten
Seite angeordneten, beispielsweise wieder am Träger 30 abgestützten Druckschlauch 36 an
die Dichtleiste 20 anpressbar, um das Belüftungselement
in die Belüftungsposition
(vgl. 2) zu kippen. Wie
anhand der 2 zu erkennen
ist, liegt in dieser Belüftungsposition
die Schrägfläche 32 des
Belüftungselements 24 vollständig an
der am Dichtelement 20 vorgesehenen Gegenfläche 34 an.
Der Druckschlauch 28 kann in dieser Phase zumindest teilweise
entlastet sein.
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Die Abdichtung der Saugwalze 14 erfolgt also über das
Dichtelement 20, während
zur Reduzierung der Schallemission ein getrenntes Belüftungselement 24 ("Silencer") vorgesehen ist,
das an die Innenseite des Walzenmantels 18 angelegt und/oder
angepresst werden kann, um für
eine Reinigung und ein Nachschleifen des Belüftungsspaltes 26 zu
sorgen, und so gekippt werden kann, dass ein insbesondere keilförmiger Belüftungsspalt 26 entsteht,
der für
eine entsprechende Reduzierung der Lärmemissionen sorgt. Die Anpressung
erfolgt beispielsweise über
wenigstens einen Druckschlauch 28, durch den das Belüftungselement 24 gegen
die Innenseite des Walzenmantels 18 gedrückt wird.
Die Kippung erfolgt über
eine hier beispielsweise am Belüftungselement 24 vorgesehene
Schrägfläche 32 und
durch ein entsprechendes Anpressen des Belüftungselements 24 an
das Dichtelement 20. Die betreffende Schrägfläche kann
grundsätzlich
auch an der Dichtleiste 20 oder an einer anderen Gegenfläche vorgesehen
sein.
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Bei der in den 3 und 4 gezeigten
Ausführungsform
ist zwischen dem Dichtelement 20 und dem Belüftungselement 24 bzw.
dem Saugkasten ein Steg 38 belassen, so dass in jedem Fall
ausgeschlossen ist, dass sich das Belüftungselement 24 mit
dem Dichtelement 20 mitbewegt.
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Die Schrägfläche 32 ist auch im
vorliegenden Fall beispielsweise wieder am Belüftungselement 24 vorgesehen.
Dieses Belüftungselement 24 wird durch
den Druckschlauch 26 jedoch nicht mehr an das Dichtelement
sondern an den Steg 38 gepresst, um aus der Wartungsposition
(vgl. 3) in die Belüftungsposition
(vgl. 4) gekippt zu
werden. In der Belüf tungsposition
liegt die Schrägfläche 32 des Belüftungselements 24 also
an einer durch den Steg 38 gebildeten Gegenfläche 40 an.
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Im Übrigen kann die in den 3 und 4 gezeigte Ausführungsform zumindest im Wesentlichen den
gleichen Aufbau wie die der 1 und 2 besitzen. Einander entsprechenden
Teilen sind gleiche Bezugszeichen zugeordnet. 5 zeigt in schematischer, teilweise geschnittener
Darstellung eine weitere Ausführungsform
der Dichtungseinrichtung 10. Im vorliegenden Fall ist das
Belüftungselement 24 anstatt
durch den Druckschlauch 28 (vgl. 1 bis 4) über ein
in Laufrichtung L der bewegten Fläche 12 betrachtet
hinter dem Dichtelement 20 vorhandenes Vakuum an die bewegte
Fläche 12 anlegbar
bzw. anpressbar. Im vorliegenden Fall kann also einer der beiden
Druckschläuche,
nämlich
der Druckschlauch 28 (vgl. 1 bis 4) eingespart werden. Es
verbleibt der Druckschlauch 36, über den das Belüftungselement 24 aus
der Wartungsposition in die in der 5 dargestellte
Belüftungsposition
kippbar ist. Wird dieser Druckschlauch 36 wieder entlastet,
so wird das Belüftungselement 24 durch
das Vakuum hinter der Dichtleiste 20 an die bewegte Fläche 12 hier
also an die Innenseite des Walzenmantels 18 gezogen.
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Im übrigen, besitzt diese Ausführungsform zumindest
im Wesentlichen wieder den gleichen Aufbau wie die der 3 und 4, bei der das Belüftungselement 24 durch
den Druckschlauch 36 an den Steg 38 gepresst wird.
Das Belüftungselement 24 kann
jedoch auch wie im Fall der Ausführungsform
gemäß den 1 und 2 ohne dazwischen liegenden Steg wieder
direkt an das Dichtelement 20 angepresst werden. Einander
entsprechenden Teilen sind gleiche Bezugszeichen zugeordnet.
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- 10
- Dichtungseinrichtung
- 12
- bewegte
Fläche
- 14
- Saugwalze
- 16
- Öffnung,
Bohrung
- 18
- Walzenmantel
- 20
- Dichtelement
- 22
- Druckschlauch
- 24
- Belüftungselement
- 26
- Belüftungsspalt
- 28
- Druckschlauch
- 30
- Träger
- 32
- Schrägfläche
- 34
- Gegenfläche
- 36
- Druckschlauch
- 38
- Steg
- P1
- Druckzone
- P2
- Druckzone