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Die Erfindung betrifft ein zur Fixierung an einem flexiblen Behälter, insbesondere an einem
Beutel, bestimmtes Anschlusselement, welches einen in den Behälter hineinreichenden
Tubus aufweist.
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Ein solches Anschlusselement ist beispielsweise durch die DE 100 23 551 bekannt. Darin
wird bereits beschrieben, wie ein wiederverwendbares Anschlusselement an einem flexiblen
Beutel fixiert werden kann, ohne das hierzu an dem Beutel ein mit diesem unlösbar
verbundener Ausgießer vorhanden sein muss. Das als Adapter zum Ansetzen eines
Handhabungsstückes ausgeführte Anschlusselement hat hierzu einen Klemmabschnitt, der durch zwei in
Richtung auf den Beutel elastisch voneinander abspreizende Hälften gebildet ist. Nachdem
der von diesen Hälften eingeschlossene Tubus in einen kaminförmigen Abschnitt des
Beutels, der hierzu in einfacher Weise entlang einer vorbezeichneten Linie aufgeschnitten wird,
eingeführt ist, umgreifen die Hälften den Randbereich des Beutels. Mittels einer
Überwurfmutter werden die beiden Hälften derart gegeneinander verspannt, dass diese den Beutel
mit dem darin eingeführten Tubus dichtend umschließen. Nach Gebrauch des
Anschlusselementes kann dieses in umgekehrter Reihenfolge problemlos von dem Beutel getrennt
werden und steht damit einer weiteren Verwendung offen.
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In der Praxis hat es sich herausgestellt, dass das Einführen des Randbereiches des Beutels
zwischen die abspreizenden Hälften eine gewisse Fingerfertigkeit erfordert, die je nach
Einsatzbedingungen von dem jeweiligen Bediener nicht immer erbracht werden kann. So ist es
beispielsweise oftmals unumgänglich, Schutzhandschuhe zunächst auszuziehen, um ein
ausreichendes taktiles Bedienvermögen zu gewährleisten.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Anschlusselement der eingangs
genannten Art derart auszuführen, dass dadurch die Bedienung und Handhabung weiter
vereinfacht werden kann. Insbesondere soll dabei das Einführen des Behälterrandes zwischen
abspreizende Hälften eines Klemmkörpers entfallen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Anschlusselement gemäß den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche betreffen besonders zweckmäßige
Weiterbildungen der Erfindung.
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Erfindungsgemäß weist also das Anschlusselement ein zu dem Tubus relativ
drehbewegliches Spannelement auf, welches ein den Tubus abschnittsweise umschließendes, an einer
dem Behälter zugewandten Seite konisch erweitertes Innengewinde hat. Die Erfindung geht
dabei von der Überlegung aus, dass das flexible Behältermaterial lediglich in geeigneter
Weise komprimiert bzw. gestaucht werden muss, um so ein dichtendes Umschließen des in
den Behälter hineinreichenden Tubus sicher zu stellen. Diese Kompression wird im
Gegensatz zu einem nach dem Stand der Technik bekannten Klemmkörper, zwischen dessen
Klemmabschnitten der Beutelrand eingeführt werden muss, lediglich durch eine
Drehbewegung des Spannelementes erreicht, dessen konisches Innengewinde dabei einen
insbesondere kaminförmigen Bereich des Behältermaterials axial einzieht und durch die sich konisch
verjüngende Formgebung dabei zugleich zu einer Verdichtung führt. Die dichtende
Verbindung zwischen dem Behälter und dem Tubus wird dabei ohne einen Gegenkörper realisiert,
so dass das Einführen des Randbereiches in eine vorbestimmte Klemmposition entfällt.
Hierdurch sind Fehlbedienungen ausgeschlossen. Das Anschlusselement eignet sich dabei
sowohl für offene als auch für geschlossene Beutel und Behälter, sowie je nach
Anwendungszweck zum Einfüllen und zum Ablassen von flüssigen oder gasförmigen Substanzen.
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Dabei hat es sich in der Praxis als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn der Tubus
zumindest im Bereich des von dem Innengewinde umschlossenen Abschnittes eine
Strukturierung aufweist. Die mit dem Innengewinde des Spannelementes zusammenwirkende
Strukturierung ermöglicht eine schnelle und zuverlässige Kompression des Behältermaterials, die
dadurch mit wenigen Drehungen abgeschlossen ist. Das Spannelement bewegt sich dabei
relativ zu dem Tubus in axialer Richtung. Die Strukturierung kann hierzu beispielsweise als
Rändelung oder Riffelung ausgeführt sein. Zudem kann der Tubus abschnittsweise
unterschiedliche Querschnittsflächen aufweisen und beispielsweise auch konische oder ballige
Abschnitte aufweisen.
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Besonders vorteilhaft ist es jedoch auch, wenn der Tubus zumindest im Bereich des von
dem Innengewinde umschlossenen Abschnittes ein Außengewinde aufweist. Hierdurch wirkt
das Außengewinde in optimaler Weise mit dem Innengewinde des Spannelementes
zusammen, wodurch die Bedienung des Anschlusselementes zusätzlich erleichtert wird.
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Eine andere besonders praxisnahe Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird dann
realisiert, wenn das Anschlusselement als ein mit einem Gewinde oder einem
Bajonettverschluß ausgestatteter Adapter zum wahlweisen Anschluß von Leitungs- oder
Funktionsbauteilen ausgeführt ist. Hierdurch wird eine universelle Einsetzbarkeit des Anschlusselementes
für unterschiedliche Einsatzzwecke, beispielsweise im Haushalt, in der Gastronomie oder für
technische und medizinische Anwendungen, ermöglicht. Dabei kann das Anschlusselement
je nach Größe des Behälters gemeinsam mit diesem als eine mühelos handhabbare
Baueinheit ausgeführt sein und beispielsweise mit einem Dosierkopf ausgestattet werden. Der
Behälter kann insbesondere bei großen Volumina auch stationär bereitgestellt und mittels
Schlauchleitung mit einer beispielsweise als Dosierer oder Spender ausgeführten
Auslassöffnung verbunden sein. Weitere praktische Anschlussmöglichkeiten werden dadurch auch
für Dosierköpfe, Verzweigungselemente oder Verschlusskappen erreicht.
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Dabei erweist sich eine andere Weiterbildung der Erfindung als besonders
erfolgversprechend, bei der das Anschlusselement eine verschließbare Öffnung, insbesondere
Dosieröffnung aufweist. Hierdurch bildet der Behälter gemeinsam mit dem Anschlusselement eine
mühelos handhabbare Einheit, die zudem eine Einhandbedienung gestattet. Das
Anschlusselement kann dabei beispielsweise zusätzlich auch mit einem Stützabschnitt ausgestattet
sein, durch den eine unerwünschte Verformung des Behälters vermieden wird und der auch
als zusätzlicher Handgriff dienen kann.
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Weiterhin kann nach einer weiteren besonders günstigen Ausgestaltung, der Tubus zur
Aufnahme eines Steigrohres ausgeführt sein. Das Steigrohr kann hierzu mühelos in den Tubus
eingeführt werden und ermöglicht so die vollständige Entleerung des Behälters einschließlich
des Behälterbodens. Eine unerwünschte Ausbildung von Behältertaschen, in denen sich das
Füllmedium unerreichbar sammeln könnte, wird dadurch vermieden.
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Eine weitere besonders praktische Abwandlung der Erfindung wird dadurch erreicht, dass
der Tubus an seinem in den Behälter hineinreichenden Endabschnitt eine Anschrägung
aufweist. Hierdurch wird das Einführen des Tubus in den Behälter erleichtert, indem der
Endabschnitt zu einer Spitze ausläuft oder eine Anfasung besitzt. Zugleich kann dadurch auf das
Anschneiden des Behälters verzichtet werden, indem der Tubus durch das Behältermaterial
hindurchgestoßen wird, so dass ein Schneidwerkzeug verzichtbar ist.
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Besonders sinnvoll ist auch eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, bei der das
Anschlusselement ein zwischen dem Tubus und einem Anschlusskopf angeordnetes
Dichtungselement aufweist. Hierdurch wird ein unerwünschtes Entweichen von
Behälterflüssigkeit vermieden und zugleich die Fixierung des Anschlusselementes verbessert.
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Weiterhin erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Anschlusselement aus einem
sterilisierbaren Werkstoff, insbesondere Kunststoff hergestellt ist, um so eine Anwendung in
Lebensmittel- und medizinischen Bereichen realisieren zu können. Der Werkstoff ist dabei
insbesondere schlagfest und resistent gegen die Reinigung in Spülmaschinen. Ferner können die
Bauelemente des Anschlusselementes auch einzeln austauschbar ausgeführt sein oder auch zu
einer unverlierbaren Einheit verbunden sein.
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Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres
Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
Diese zeigt in einer geschnittenen Seitenansicht ein Anschlusselement 1 zur Fixierung an
einem lediglich abschnittsweise gezeigten, als Beutel ausgeführten flexiblen Behälter 2. Der
Behälter 2 hat einen kaminförmigen Abschnitt 3, dessen oberer Randbereich 4 zuvor
aufgeschnitten wurde. In diesen kaminförmigen Abschnitt 3 wird in Pfeilrichtung 5 ein Tubus 6 des
Anschlusselementes 1 eingeführt, bis der Randbereich 4 gegen ein Spannelement 7 anliegt.
Dieses den Tubus 6 abschnittsweise umschließende Spannelement 7 hat an seiner dem
Behälter 2 zugewandten Seite ein konisch erweitertes Innengewinde 8. Durch eine relative
Drehbewegung zwischen dem Spannelement 7 und dem Tubus 6 wird daher der
Randbereich 4 des kaminförmigen Abschnitts 3 in den Bereich des Innengewindes 8 eingezogen
und durch eine Kompression gegen den Tubus 6 dichtend angepresst. Der Tubus 6 hat zur
Optimierung dieser Kompression eine außenseitige Strukturierung 9. In der dargestellten
Ausführungsform ist das Anschlusselement 1 als Adapter zum wahlweisen Anschluß von
nicht gezeigten Leitungs- oder Funktionsbauteilen ausgeführt, wobei ein Anschlusskopf 10
zu diesem Zweck mit einem normgerechten Gewinde 11 ausgestattet ist. Zum leichteren
einführen des Tubus 6 in den kaminförmigen Abschnitt 3 ist dieser mit einer Anschrägung 12
versehen, die auch das unmittelbare Durchdringen eines verschlossenen Behälters gestattet.
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Abweichend von der dargestellten Ausführungsform können Tubus und Anschlusskopf als
zwei unabhängige Bauelemente ausgeführt sein, die beispielsweise mittels eines Gewindes
oder eines Bajonettverschlusses nach dem Einführen des Tubus in den kaminförmigen
Abschnitt des Behälters miteinander verbunden werden können. Dadurch kann, sofern ein
mehrfacher Gebrauch nicht möglich oder wünschenswert ist, der erforderliche Austausch auf
den Tubus beschränkt werden.