DE10227828B4 - Elektrisch betätigbare Kraftfahrzeug-Scheibenbremse - Google Patents
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- F16D2127/02—Release mechanisms
Abstract
Elektrisch
betätigbare
Kraftfahrzeug-Scheibenbremse, mit
– einem Bremssattel (10) sowie
– einer am Bremssattel (10) angeordneten Betätigungseinheit (12), und mit
– zwei mit je einer Seitenfläche (16', 16'') einer Bremsscheibe (16) zusammenwirkenden und im Bremssattel (10) begrenzt verschiebbar angeordneten Reibbelägen (14, 14'), die durch die Betätigungseinheit (12) mit der Bremsscheibe (16) in Reibungseingriff bringbar sind, wobei
– die Betätigungseinheit (12) einen Elektromotor (20) mit wenigstens einem Stator (24) und wenigstens einem Rotor (40) sowie eine wirkungsmäßig zwischen dem Elektromotor (20) und einem Reibbelag (14) angeordnete Getriebeeinheit (22) zur Umsetzung der Rotationsbewegung des Elektromotors (20) in eine Translationsbewegung für die Reibbeläge (14, 14') aufweist, wobei
– die Betätigungseinheit (12) einen Energiespeicher (50) aufweist, der bei einer Zustellbewegung der Reibbeläge (14, 14') Energie aufnimmt und eine Öffnungsbewegung der Reibblae (14, 14') durch Energieabgabe befördert, wobei der Energiespeicher so ausgestaltet ist, dass eine Drehbewegung des Rotors (40) in einer...
– einem Bremssattel (10) sowie
– einer am Bremssattel (10) angeordneten Betätigungseinheit (12), und mit
– zwei mit je einer Seitenfläche (16', 16'') einer Bremsscheibe (16) zusammenwirkenden und im Bremssattel (10) begrenzt verschiebbar angeordneten Reibbelägen (14, 14'), die durch die Betätigungseinheit (12) mit der Bremsscheibe (16) in Reibungseingriff bringbar sind, wobei
– die Betätigungseinheit (12) einen Elektromotor (20) mit wenigstens einem Stator (24) und wenigstens einem Rotor (40) sowie eine wirkungsmäßig zwischen dem Elektromotor (20) und einem Reibbelag (14) angeordnete Getriebeeinheit (22) zur Umsetzung der Rotationsbewegung des Elektromotors (20) in eine Translationsbewegung für die Reibbeläge (14, 14') aufweist, wobei
– die Betätigungseinheit (12) einen Energiespeicher (50) aufweist, der bei einer Zustellbewegung der Reibbeläge (14, 14') Energie aufnimmt und eine Öffnungsbewegung der Reibblae (14, 14') durch Energieabgabe befördert, wobei der Energiespeicher so ausgestaltet ist, dass eine Drehbewegung des Rotors (40) in einer...
Description
- Hintergrund der Erfindung
- Die Erfindung betrifft eine elektrisch betätigbare Kraftfahrzeug-Scheibenbremse. Insbesondere handelt es sich bei der Erfindung um eine Scheibenbremse, die den Aufbau eines sog. trockenen Bremssystems ermöglicht, also ohne Hydraulik- oder Bremsflüssigkeit, welche durch einen Hauptbremszylinder bei einer Bremspedalbetätigung durch den Fahrer über ein Bremsflüssigkeitsleitungssystem in eine Zylinder/Kolbenanordnung gepreßt wird. Vielmehr dient bei der Erfindung ein vom Fahrer betätigtes Sensorpedal dazu, Ansteuersignale für einen elektrischen Antrieb zu erzeugen, der die Reibbeläge mit der Bremsscheibe in/ausser Reibungseingriff bringt.
- Stand der Technik
- Aus der gattungsbildenden
DE 197 48 318 C1 ist eine Bremsenanordnung für ein Landfahrzeug mit einem Elektromotor bekannt, dem ein Untersetzungsgetriebe nachgeschaltet ist, dessen Ausgang mit dem Eingang einer Auf-/Zuspannvorrichtung verbunden ist, die auf Reibbeläge einer Bremsenanordnung wirkt. Hierbei ist das Untersetzungsgetriebe selbsthemmend ausgestaltet. Mit einem Betätigungsmechanismus kann die Selbsthemmung des Untersetzungsgetriebes aufgehoben oder hergestellt werden sowie eine Öffnungsbewegung der Auf-/Zuspannvorrichtung im Sinne einer Freistellung der Reibbeläge von einer Bremsscheibe ausgeführt werden. Dabei ist um eine Zugstange eine Spiralfeder geschlungen, welche als Drehfederspeicher wirkt. Bei einer axialen Bewegung der Zugstange kann der aufgeladene Federspeicher ein Ritzel in Rotation versetzen. Dies bewirkt eine Drehbewegung einer Spindel, durch die die Reibbeläge von der Bremsscheibe wegbewegt werden. Dieser Vorgang findet im Fall eines Lösens der Feststellbremse oder bei einer Notbetätigung statt. Damit ist die Feststellbremsenfunktion auch ohne elektrische Betätigung lösbar. Zum Aufladen des Federspeichers wird (z.B. elektromagnetisch betätigt) die Zugstange axial bewegt und gleichzeitig der Elektromotor betätigt. Dabei wird kein Drehmoment auf die Spindel des Untersetzungsgetriebes übertragen. Vielmehr wird der Federspeicher im Sinne einer Energieaufladung gespannt. - Aus der
DE 198 07 328 A1 ist ein Drehmomentbegrenzer bekannt, der rein mechanisch funktioniert und bei einer vorbestimmten Anzahl der Umdrehungen der Torsionsfeder in Zustellrichtung das Drehmoment für die Rückstellbewegung konstant hält. - Aus der
DE 197 11 382 A1 ist eine Feststellbremsvorrichtung an einem Bremssattel einer hydraulisch betätigbaren Betriebsbremse bekannt, bei der die Feststellbremsvorrichtung einen elektrischen Antrieb umfaßt, der auf mindestens einen Kolben der Betriebsbremse wirkt. Zwischen dem Motor des elektrischen Antriebs und dem Kolben ist ein bei Betätigung der Feststellbremse ladbarer mechanischer Federspeicher mit einem integrierten Federelement angeordnet. Das Federelement ist als Torsionsfederelement ausgestaltet, ist im Kolben angeordnet und spannt den Kolben in Richtung auf die Bremsscheibe vor. - Die
DE 100 50 352 C1 zeigt ein Beispiel für eine derartige elektrische Kraftfahrzeug-Scheibenbremse, mit einem Bremssattel sowie einer am Bremssattel angeordneten Betätigungseinheit, die auf zwei mit je einer Seitenfläche einer Bremsscheibe zusammenwirkenden und im Bremssattel verschiebbar angeordneten Reibbelägen wirkt. Die Betätigungseinheit hat einen Elektromotor sowie eine wirkungsmäßig zwischen dem Elektromotor und den Reibbelägen angeordnete Getriebeeinheit zur Umsetzung der Rotationsbewegung des Elektromotors in eine Translationsbewegung für die Reibbeläge. - Ein wesentlicher Aspekt für die Durchsetzung und Akzeptanz dieser Art von Bremssystemen ist die Ausfallsicherheit bzw. deren fail-safe-Verhalten. Dies bedeutet für diese Art von Bremssystemen, dass auch, wenn bei betätigter Bremsanordnung die elektrische Stromversorgung ausfällt, die Reibbeläge von der Bremsscheibe wieder so weit frei kommen müssen, dass das entsprechende Rad nicht blockiert. Damit darf das Drehmoment-umsetzende Getriebe nicht selbsthemmend sein. Üblicherweise wird hier ein Getriebe mit einer Spindel/Mutter-Anordnung oder dergl. eingesetzt, das eine rotatorische Bewegung (eines Elektromotors) in eine translatorische Bewegung (der Reibbeläge) umsetzt. Da diese Getriebe nicht selbsthemmend sein sollen, sind dem Untersetzungsverhältnis (welches sich aus der Gewinde-Steigung der Spindel ergibt) Grenzen gesetzt. Allerdings bedeutet dies auch, dass der Antriebsmotor ein relativ hohes Drehmoment bei entsprechender Dynamik bereitstellen muss; dies erfordert relativ großbauende Anordnungen des Elektromotors.
- Aus dem Stand der Technik sind keine Anordnungen bekannt, die geeignet wären, die erforderlichen Kräfte bei entsprechendem geringem Bauraum mit der geforderten Dynamik und Ausfallsicherheit zu den für ein Massenprodukt erforderlichen niedrigen Kosten darzustellen.
- Der Erfindung zugrundeliegendes Problem
- Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, eine elektrisch betätigbare Kraftfahrzeug-Scheibenbremse bereitzustellen, die insbesondere den begrenzten, in mo dernen Personen-Kraftfahrzeugen zur Verfügung stehenden Einbauraum für Radbremsen effizient nutzt und ein vergleichbares fail-safe-Verhalten sowie die hohe Ausfallsicherheit von herkömmlichen Hydraulikbremsen erreicht.
- Erfindungsgemäße Lösung
- Zur Lösung dieses Problems wird erfindungsgemäß die eingangs beschriebene elektrisch betätigbare Kraftfahrzeug-Scheibenbremse durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 weitergebildet.
- Vorteile und weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Lösung
- Durch diese Anordnung wird ermöglicht, eine an sich selbsthemmende Getriebeanordnung einzusetzen, die ein erheblich höheres Untersetzungsverhältnis haben kann, als nicht selbsthemmende Getriebeanordnungen. Damit wird auch das auf der Eingangsseite erforderliche Drehmoment geringer. So kann entweder der Elektromotor kompakter bauen oder bei gleichem Bauraum wird das abgegebene Drehmoment und folglich die Bremskraft entsprechend erhöht. Dazu liegt der Erfindung die Überlegung zugrunde, dass der Energiespeicher lediglich die für ein Überwinden der Reibung in dem Getriebe, dem (unbestromten) Elektromotor und in den übrigen Komponenten (zum Beispiel Lagerung der Bremsbeläge, etc.) erforderliche Energie für eine Freistell-Bewegung der Reibbeläge weg von der Bremsscheibe bereitstellen muss. Mit anderen Worten liefert der – ggf. vorgeladene – Energiespeicher, der bei einer Zustellbewegung der Reibbeläge hin zu der Bremsscheibe zumindest teilweise aufgeladen wird, bei einem daran anschließenden Ausfall des Elektromotors (also bei zugestellten Reibbelägen) die Energie zur Überwindung der Halte-Momente und für die Rückstellbewegung um den Betrag des Bremslüftspiels. Aber auch bei funktionierendem Elektromotor hat die erfindungsgemäße Anordnung den Vorteil, dass ein durch den Elektromotor bewirkter Freistellvorgang der Reibbeläge weg von der Bremsscheibe durch die Abgabe von Energie aus dem Energiespeicher unterstützt wird. In jedem Fall wird durch die erfindungsgemäße Anordnung einerseits der erforderliche Bauraum verringert und gleichzeitig die Ausfallsicherheit der Bremse gewährleistet.
- Dabei ist der Energiespeicher so ausgestaltet, dass eine Drehbewegung des Rotors in einer ersten Richtung – vorzugsweise im Sinne einer Zustellbewegung der Reibbeläge – um einen vorbestimmten ersten Winkelbetrag dem Energiespeicher Energie zuführt, und dass bei einem Überschreiten des ersten vorbestimmten Winkelbetrages der Energiespeicher sich soweit entlädt, dass eine weitere Drehbewegung in der ersten Richtung ermöglicht ist. Damit ist sichergestellt, dass der Energiespeicher nur eine festgelegte maximale Energie aufnimmt, auch wenn die Ruhestellung des auf die Reibbeläge wirkenden Gliedes der Antriebseinheit sich – zum Beispiel wegen der Abnutzung der Reibbeläge – allmählich immer weiter verschiebt.
- In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Getriebeeinheit als Spindel-/Mutteranordnung oder als Spindel-/Kugelumlaufbüchsenanordnung ausgestaltet, bei der der Rotor des Elektromotors mit der Mutter bzw. der Kugelumlaufbüchse als Eingangsseite der Getriebeeinheit drehfest verbunden ist, und die Spindel auf einen Reibbelag wirkt.
- Um sicherzustellen, dass nach einem Auswechseln verschlissener Reibbeläge die Getriebeeinheit bzw. deren Spindel auf einfache Weise wieder in die Ausgangsposition für unverbrauchte Reibbeläge gebracht werden kann, ist der Energiespeicher so ausgestaltet, dass bei einer Drehbewegung des Rotors in einer zweiten Richtung – vorzugsweise im Sinne einer Rückstellbewegung der Reibbeläge – der Energiespeicher von dem Rotor abkoppelt und bei einer Drehbewegung des Rotors in der ersten Richtung der Energiespeicher wieder an den Rotor ankoppelt. Diese Ausgestaltung erlaubt es, die Spindel der Getriebeeinheit vollständig in die Ausgangsstellung zurückzustellen, ohne dass dabei der Energiespeicher diese Rückstellbewegung beeinträchtigt. Gleichermassen wird dabei, sobald die Spindel sich wieder im Sinne einer Zustellbewegung der Reibbeläge dreht, der Energiespeicher wieder aufgeladen, sobald der Energiespeicher wieder an den Rotor ankoppelt.
- In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Energiespeicher als Spiralfederanordnung ausgestaltet, die im Bereich ihres erstes Endes – direkt oder indirekt – an den Rotor des Elektromotors lösbar gekoppelt ist und die im Bereich ihres zweiten Endes – direkt oder indirekt – mit dem Stator lösbar gekoppelt ist.
- Dazu weist die Spiralfeder im Bereich ihres zweiten Endes ein im wesentlichen radial nach aussen orientiertes Rastelement auf, das mit wenigstens einer bezogen auf den Stator ortsfesten Verrastung in oder ausser Eingriff bringbar ist. Dieses Rastelement kann in seiner einfachsten Ausgestaltung das radial nach aussen gebogene Ende der Spiralfeder ein. Alternativ dazu kann aber auch ein auf die geometrische Form der ortsfesten Verrastung angepaßt gestaltetes Endstück im Bereich des zweiten Endes der Spiralfeder befestigt sein. Die ortsfeste Verrastung kann insbesondere Gestalt einer Ausnehmung haben. Die Gestaltung des zweiten (äußeren) Endes der Spiralfeder in Zusammenwirkung mit der Verrastung/Ausnehmung stellt sicher, dass eine Energiezufuhr zu der Spiralfeder durch Eindrehen von deren innerem (ersten) Ende über eine vorbestimmte Energiemenge hinaus eine im wesentlichen radiale, nach innen gerichtete Zugkraft auf das zweite Ende der Spiralfeder hervorruft, so dass die Haltekraft des äußeren Ende an der Verrastung überschritten wird und das äußere Ende der Spiralfeder aus der Verrastung radial nach innen gezogen wird. Dies hat zur Folge, dass die Spiralfeder sich wieder entspannt, dabei radial ausdehnt und mit ihrem äußeren Ende in eine weitere – oder nach einer 360°-Bewegung ihres äusseren Endes wieder in die gleiche – Verrastung eingreift. Damit ist ein übermäßiges Aufladen des Energiespeichers, also bei der vorstehend erläuterten Ausführungsform ein "Überdrehen" der Spiralfeder, aufgrund einer entsprechend großen Anzahl von auf das innere Ende der Spiralfeder ausgeübten Rotationen wirksam ausgeschlossen.
- Die lösbare Ankopplung des inneren Endes der Spiralfeder an den Rotor bzw. die von dem Rotor – direkt oder indirekt – angetriebene Mutter bzw. Kugelumlaufbüchse der Getriebeeinheit ist erfindungsgemäß in einer Ausführungsform dadurch bewerkstelligt, dass die Mutter bzw. die Kugelumlaufbüchse am Außenumfang wenigstens eine Ausnehmung aufweist, in die das innere Ende der Spiralfeder eingreifen kann. Die Ausnehmung ist längs einer gedachten Sehne durch den kreis(-ring)-förmigen Querschnitt der Mutter angeordnet. Die Sehne schließt mit einer gedachten Tangente im Schnittpunkt der Sehne mit dem Umfang einen im wesentlichen spitzen Winkel ein. Dabei bilden die Sehne und die Tangente einen gedachten Pfeil, der in Richtung der ersten Drehrichtung (Zustellbewegung) weist.
- Im übrigen ist der Elektromotor mit dem Federspeicher eine von der vorstehend beschriebenen Anwendung der elektrisch betätigbaren Kraftfahrzeug-Scheibenbremse unabhängig nutzbare Erfindung.
- Weitere Einzelheiten und Abwandlungen der Erfindung sind unter Bezugnahme auf die Zeichnung nachstehend erläutert.
- Kurzbeschreibung der Zeichung
-
1 zeigt eine schematische Darstellung einer elektrisch betätigbaren Kraftfahrzeug-Scheibenbremse gemäß der Erfindung im Längsschnitt. -
2a ,2b zeigen schematische Draufsichten auf ein Segment eines Stators mit zwei Statorwicklungen in unterschiedlichen Ausführungsformen. -
3 zeigt eine schematische Draufsicht auf den Rotor in Richtung der Pfeile III in1 . - Detaillierte Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
-
1 zeigt eine elektrisch betätigbare Kraftfahrzeug-Scheibenbremse, die einen im Querschnitt im wesentlichen U-förmigen Bremssattel10 sowie eine am Bremssattel10 angeordnete elektromechanische Betätigungseinheit12 aufweist. In dem Bremssattel10 sind an dessen beiden Schenkeln10' ,10'' zwei (in nicht weiter veranschaulichten Führungen aufgenommene) Reibbeläge14 ,14' angeordnet. Die beiden Reibbeläge14 ,14' sind zu beiden Seiten einer durch den Bremssattel10 übergriffenen Bremsscheibe16 angeordnet und wirken mit jeweils einer Seitenfläche16' ,16'' der Bremsscheibe16 zusammen, die drehfest mit einem lediglich teilweise gezeigten Achsstummel18 verbunden ist. Die Reibbeläge14 ,14' sind im Bremssattel10 auf die Bremsscheibe16 hin bzw. von ihr weg verschiebbar angeordnet. Dabei handelt es sich in der gezeigten Ausführungsform um eine Schwimmsattelanordnung, bei der einer der Reibbeläge14 durch die Betätigungseinheit12 direkt und der andere Reibbelag14' durch die Wirkung einer vom Bremssattel10 aufgebrachten Reaktionskraft mit der Bremsscheibe16 in Reibungseingriff bringbar ist. - Die Betätigungseinheit
12 ist seitlich an dem Bremssattel10 angesetzt und weist einen Elektromotor20 sowie ein zwischen dem Elektromotor20 und einem Reibbelag14 angeordnetes Getriebe in Form einer Mutter/Spindelanordung22 auf. Dieses Getriebe22 dient dazu, die Drehbewegung des Elektromotors20 in eine Längsbewegung für die Reibbeläge14 ,14' umzusetzen. - Der Elektromotor
20 hat einen Stator24 mit zwei ringförmigen Statorwicklungen26 ,26' . An den beiden Stirnseiten jeder Statorwicklung26 ,26' ist jeweils ein Kranz aus in Umfangsrichtung voneinander beabstandeten Polschuhen28a ,28b ;28a' 28b' angeordnet (siehe auch2a ), die die äußere Mantelfläche der jeweiligen Statorwicklung26 ,26' mit ihren freien Enden30a ,30b ,30a' ,30b' teilweise übergreifen. Die radial innenliegenden Enden der Polschuhe32a ,32b ;32a' ,32b' eines Kranzes sind miteinander durch einen magnetisch leitenden einstückig angeformten Ring (nicht weiter bezeichnet) verbunden. - Die radial außenliegenden (freien) Enden der Polschuhe
30a ,30b ,30a' ,30b' zweier an einer Statorwicklung26 ,26' angeordneter Kränze greifen entlang des Umfangs der jeweiligen Statorwicklung26 ,26' abwechselnd ineinander und überragen sich jeweils seitlich. Zur vereinfachten Herstellung sind die beiden aneinander angrenzenden, zwischen den beiden Statorwicklungen26 ,26' angeordneten Kränze aus Polschuhen28b ,28a' als einheitliche Bauteile ausgestaltet, die eine im wesentlichen T-förmige Gestalt (siehe1 unten) haben. Jede Statorwicklung26 ,26' ist auf einem Ring34 ,34' aus Eisenblech angeordnet, der als magnetischer Rückschluß dient. - In der gezeigten Ausführungsform sind die Polschuhe aus gesintertem Eisenpulver hergestellt, dessen Körner durch einen Kunststoff-Überzug gegeneinander elektrisch und magnetisch isoliert sind.
- Der Elektromotor
20 hat außerdem einen Rotor40 in Form eines Ringzylinders40a , an dessen dem Bremssattel10 abgewandten Seite eine Stirnwand40b angeformt ist. Der Rotor40 mit seinem Ringzylinder40a umgreift die Statorwicklungen26 ,26' in radialer und in axialer Richtung. Die Stirnwand40b des Rotors40 ist mit der Eingangsseite der Getriebeeinheit22 in der Weise gekoppelt, daß die Stirnwand40b drehfest (verschweißt oder formschlüssig) mit der Mutter22a der Mutter/Spindelanordung22 verbunden ist. An der Innenwand des Ringzylinders40a des Rotors40 sind den freien Enden der Polschuhe28a ,28b ;28a' 28b' gegenüberliegend unter Bildung eines Luftspaltes42 Seltenerden-Magnete44 ,44' mit ihrer radial außen liegenden Seite jeweils an einem Ring46 ,46' aus Eisenblech angeordnet. Dabei sind die Magnete44 ,44' so dimensioniert und angeordnet, daß sie mit einem Polschuh28a ,28b ;28a' 28b' fluchten. - Die mit den eine Statorwicklung umgebenden Polschuhen fluchtende Magnete, die in Umfangsrichtung benachbart zueinander an dem Rotor angeordnet sind, haben eine abwechselnde magnetische Orientierung.
- Die Mutter
22a der Mutter/Spindelanordung22 ist in einem an dem Schenkel10' des Bremssattels10 angeformten Flansch48 drehbar aber in axialer Richtung unverschiebbar gelagert. Über Kugeln22b ist die Mutter22a mit der Spindel22c gekoppelt, wobei die Spindel22c sich bei einer Drehung der Mutter22a in Längsrichtung bewegt und dabei über eine Druckplatte52 den Bremsbelag14 in Richtung auf die Bremsscheibe16 bzw. von ihr wegschiebt. - Wie in
1 gezeigt, ist auf der den Reibbelägen14 ,14' abgewandten Seite der Betätigungseinheit12 ein Energiespeicher in Gestalt einer Spiralfeder50 an der Stirn wand40b des Rotors40 angeordnet. Im Bereich ihres ersten, inneren Endes52 ist die Spiralfeder50 an den Rotor40 des Elektromotors20 lösbar gekoppelt. Da der Rotor40 drehfest auf der Mutter22a sitzt, ist die Spiralfeder50 die Mutter22a umgebend montiert. Dazu weist die Mutter22a eine Ausnehmung60 auf, in die das innere, abgewinkelte Ende52 der Spiralfeder50 eingreifen kann. Die Ausnehmung verläuft längs einer gedachten Sehne s durch den kreisförmigen Querschnitt der Mutter22a bzw. der Kugelumlaufbüchse. Dabei schließt die Sehne mit einer gedachten Tangente T im Schnittpunkt der Sehne s mit dem Umfang der Mutter22a einen im wesentlichen spitzen Winkel W ein. So bilden die Sehne s und die Tangente T einen gedachten Pfeil, der in Richtung der ersten Drehrichtung R1 orientiert ist. (siehe3 ). - Im Bereich ihres zweiten Endes
54 ist die Spiralfeder50 mit dem Stator24 lösbar gekoppelt. Dazu ist die Spiralfeder50 im Bereich ihres zweiten Endes54 zur Bildung eines im wesentlichen radial nach aussen orientierten Rastelementes56 abgewinkelt, um mit einer Verrastung58 in oder ausser Eingriff zu kommen, die eine sägezahnförmige Gestalt, mit einer in der ersten Richtung R1 radial nach außen anwachsenden Zahnflanke ist. Ersichtlich sind eine Vielzahl derartiger Verrastungen58 entlang den Innenumfangs eines Ringsteges62 hintereinander angeordnet. Außerdem ist an dem Ringsteg62 eine Abdeckung64 für die (in1 nicht gezeigte) Spiralfeder50 angeordnet.
Claims (10)
- Elektrisch betätigbare Kraftfahrzeug-Scheibenbremse, mit – einem Bremssattel (
10 ) sowie – einer am Bremssattel (10 ) angeordneten Betätigungseinheit (12 ), und mit – zwei mit je einer Seitenfläche (16' ,16'' ) einer Bremsscheibe (16 ) zusammenwirkenden und im Bremssattel (10 ) begrenzt verschiebbar angeordneten Reibbelägen (14 ,14' ), die durch die Betätigungseinheit (12 ) mit der Bremsscheibe (16 ) in Reibungseingriff bringbar sind, wobei – die Betätigungseinheit (12 ) einen Elektromotor (20 ) mit wenigstens einem Stator (24 ) und wenigstens einem Rotor (40 ) sowie eine wirkungsmäßig zwischen dem Elektromotor (20 ) und einem Reibbelag (14 ) angeordnete Getriebeeinheit (22 ) zur Umsetzung der Rotationsbewegung des Elektromotors (20 ) in eine Translationsbewegung für die Reibbeläge (14 ,14' ) aufweist, wobei – die Betätigungseinheit (12 ) einen Energiespeicher (50 ) aufweist, der bei einer Zustellbewegung der Reibbeläge (14 ,14' ) Energie aufnimmt und eine Öffnungsbewegung der Reibblae (14 ,14' ) durch Energieabgabe befördert, wobei der Energiespeicher so ausgestaltet ist, dass eine Drehbewegung des Rotors (40 ) in einer ersten Richtung um einen vorbestimmten ersten Winkelbetrag dem Energiespeicher (50 ) Energie zuführt, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Überschreiten des ersten vorbestimmten Winkelbetrages der Energiespeicher (50 ) sich soweit entlädt, dass eine weitere Drehbewegung in der ersten Richtung ermöglicht ist. - Elektrisch betätigbare Kraftfahrzeug-Scheibenbremse nach Anspruch 1, wobei – die Getriebeeinheit (
22 ) als Spindel-/Mutteranordnung oder als Spindel-/Kugelumlaufbüchsenanordnung ausgestaltet ist, bei der der Rotor (40 ) des Elektromotors (20 ) mit der Mutter (22a ) bzw. der Kugelumlaufbüchse als Eingangsseite der Getriebeeinheit (22 ) drehfest verbunden ist, und die Spindel (22c ) auf einen Reibbelag (14 ) wirkt. - Elektrisch betätigbare Kraftfahrzeug-Scheibenbremse nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Energiespeicher so ausgestaltet ist, dass bei einer Drehbewegung des Rotors (
40 ) in einer zweiten Richtung der Energiespeicher (50 ) von dem Rotor (40 ) abkoppelt und bei einer Drehbewegung des Rotors (40 ) in der ersten Richtung der Energiespeicher (50 ) wieder an den Rotor (40 ) ankoppelt. - Elektrisch betätigbare Kraftfahrzeug-Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Energiespeicher (
50 ) zumindest teilweise vorgeladen ist. - Elektrisch betätigbare Kraftfahrzeug-Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Energiespeicher (
50 ) am Rotor oder an der Getriebeeinheit eingangsseitig angeordnet ist. - Elektrisch betätigbare Kraftfahrzeug-Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Energiespeicher als Spiralfeder (
50 ) ausgestaltet ist, die im Bereich ihres erstes Endes (52 ) an den Rotor (40 ) des Elektromotors (20 ) lösbar gekoppelt ist und die im Bereich ihres zweiten Endes (54 ) mit dem Stator (24 ) lösbar gekoppelt ist. - Elektrisch betätigbare Kraftfahrzeug-Scheibenbremse nach Anspruch 6, wobei die Spiralfeder (
50 ) im Bereich ihres zweiten Endes (54 ) ein im wesentlichen radial nach aussen orientiertes Rastelement (56 ) aufweist, das mit wenigstens einer bezogen auf den Stator (24 ) ortsfesten Verrastung (58 ) in oder ausser Eingriff bringbar ist. - Elektrisch betätigbare Kraftfahrzeug-Scheibenbremse nach Anspruch 7, wobei das zweite Ende der Spiralfeder (
50 ) in Zusammenwirkung mit der Verrastung (58 ) so gestaltet ist, dass eine Energiezufuhr zu der Spiralfeder (50 ) durch Eindrehen von deren ersten Ende (52 ) über eine vorbestimmte Energiemenge hinaus eine im wesentlichen radiale, nach innen gerichtete Zugkraft auf das zweite Ende (54 ) der Spiralfeder (50 ) hervorruft, so dass die Haltekraft des äußeren, zweiten Endes (54 ) an der Verrastung (58 ) überschritten wird und das zweite Ende (54 ) der Spiralfeder (50 ) aus der Verrastung (58 ) radial nach innen gezogen wird. - Elektrisch betätigbare Kraftfahrzeug-Scheibenbremse nach den vorhergehenden Ansprüchen 2 und 6 bis 8, wobei die Mutter (
22a ) wenigstens eine Ausnehmung (60 ) aufweist, in die das innere Ende (52 ) der Spiralfeder (50 ) eingreifen kann und die längs einer gedachten Sehne (s) durch den kreis(-ring)-förmigen Querschnitt der Mutter (22a ) bzw. der Kugelumlaufbüchse angeordnet ist, wobei die Sehne (s) mit einer gedachten Tangente (T) im Schnittpunkt der Sehne (s) mit dem Umfang der Mutter (22a ) einen im wesentlichen spitzen Winkel (W) einschließt und die Sehne (s) und die Tangente (T) einen gedachten Pfeil bilden, der in Richtung der ersten Drehrichtung orientiert ist. - Elektrisch betätigbare Kraftfahrzeug-Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 9, wobei die ortsfeste Verrastung (
58 ) eine sägezahnförmige Gestalt, vorzugsweise mit einer in der ersten Richtung radial nach außen anwachsenden Zahnflanke ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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