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Die Erfindung bezieht sich auf einen
Wirbelschichtreaktor für
die Verbrennung oder Vergasung von brennbaren oder vergasungsfähigen Stoffen,
der im unteren Bereich einen Primärluftkasten und einen den Primärluftkasten
von der Wirbelschichtbrennkammer trennenden Düsenboden mit einer Vielzahl von
in die Brennkammer hineinragenden Primärluftdüsen aufweist, mittels denen
Primärluft
aus dem Luftkasten der Wirbelschichtbrennkammer zugeführt wird.
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Wirbelschichtreaktoren für die Verbrennung oder
Vergasung von brennbaren oder vergasungsfähigen Stoffen, insbesondere
von Kohle, können
sowohl stationärer
wie auch zirkulierender Art sein. Dabei wird der zu verbrennende
oder vergasende Stoff in die Wirbelschichtbrennkammer eingetragen
und durch bzw. mittels ein Fluidisierungsmedium, das gleichzeitig
ein für
die Verbrennung oder Vergasung benötigtes Oxidierungsmittel, z.B.
Luftsauerstoff, sein kann bzw. beinhalten kann, fluidisiert und
verbrannt bzw. vergast. Die Zufuhr dieses Fluidisierungsmediums
bzw. dieser Primärluft
in die Brennkammer des Wirbelschichtreaktors erfolgt durch eine Vielzahl
von Primärluftdüsen, die
in einem die Wirbelschichtbrennkammer unten begrenzenden Düsenboden
angeordnet sind. Die Primärluft
wird dabei über einen
unterhalb des Düsenbodens
angeordneten Primärluftkasten
herangeführt
und durch die Primärluftdüsen der
Wirbelschichtbrennkammer zugeführt.
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Ein derartiger Wirbelschichtreaktor
ist beispielsweise durch Druckschrift "Operational reliability, advantages
and potentials for improvement of the fluidized bed combustion for
coal" aus "VGB Technical Scientific
Report "Thermal
Power Plants" 212e – "The future of fluidized
bed combustion" Essen,
Mai 1997 bekannt geworden.
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Um den Verbrennungs- bzw. Vergasungsprozess
innerhalb der Wirbelschichtbrennkammer störungsfrei durchführen zu
können
muss gewährleistet
sein, dass zum einen im gesamten Betriebs- bzw. Lastbereich des
Wirbelschichtreaktors eine gleichmäßige Verteilung der Primärluft über den
gesamten Querschnitt des Düsenbodens
erfolgt und zum anderen verhindert wird, dass Feststoff aufgrund von
Druckschwankungen oberhalb des Düsenbodens
aus der Wirbelschichtbrennkammer durch Rückströmung über die Primärluftdüsen in den
Primärluftkasten
gelangt. Es muss des weiteren gewährleistet sein, dass in der
Wirbelschichtbrennkammer befindliche grobe Partikel, die nicht mehr
vollständig
fluidisiert werden können,
die Primärluftdüsen nicht
verstopfen und die Primärluftdüsen gegenüber den
herrschenden Temperaturen in der Brennkammer eine hohe Verschleiß- und Standfestigkeit besitzen.
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Die vorgenannten Vorgaben werden
jedoch durch die aus dem Stand der Technik bekannten Primärluftdüsen bzw.
durch einen mit diesen Primärluftdüsen ausgebildeten
Wirbelschichtreaktor nicht in allen bzw. wesentlichen Punkten erfüllt. Insbesondere der
innerhalb kürzerer
Betriebszeiten auftretende Verschleiß an den Austrittsöffnungen
der Primärluftdüsen-Düsenköpfe stellt
ein großes
Problem dar.
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Aufgabe der Erfindung ist es nun,
einen Wirbelschichtreaktor zu schaffen, bei dem die vorgenannten
Nachteile vermieden werden bzw. die gestellten Vorgaben eingehalten
werden.
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Die vorstehend genannte Aufgabe wird durch
die Gesamtheit der Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung wird ein
Wirbelschichtreaktor geschaffen, der die nachfolgenden Vorteile
aufweist:
- – Reduzierung
des Verschleißes
an den Austrittsöffnungen
des Düsenkopfes
der Wirbelschichtreaktor-Primärluftdüsen, da
sich ein gleichmäßiges Geschwindigkeitsprofil
in den Austrittsöffnungen der
Primärluftdüsen-Düsenköpfe ohne
Geschwindigkeitsspitzen und Rückströmzonen bzw.
Strömungstotgebiete
einstellt,
- – Reduzierung
des Verschleißes
an benachbarten Wirbelschichtreaktor-Primärluftdüsen, da Geschwindigkeitsspitzen
bei der Ausströmung
vermieden werden,
- – Kosteneinsparung
durch mögliche
Verringerung der Wandstärke
der Primärluftdüsen-Düsenköpfe.
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Eine besonders vorteilhafte Wirkung
kann dann erreicht werden, wenn der kleine radiale Abstand (a1) im Zwischenraum zwischen Düsenrohr
und Düsenkopf
im Bereich der Austrittsöffnung
mit dem 0,2- bis 0,9-fachen des radialen Abstandes (a2)
in dem winkelseitig gesehen mittig zwischen zwei Austrittsöffnungen
gelegenen Bereich ausgebildet ist.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der
Erfindung sieht vor, das Düsenrohr
der Wirbelschichtreaktor-Primärluftdüse rund
auszubilden. Damit kann jedes gängige
Rohr in der Primärluftdüse eingesetzt werden.
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Zur einfacheren Herstellung des Düsenkopfes
im Bereich der Austrittsöffnungen
kann dieser Bereich bzw. der Innenquerschnitt des Düsenkopfes rund
ausgebildet sein. In einem solchen Fall ist das Düsenrohr
im wesentlichen mit mehreren Ecken ausgebildet, je nachdem wie viele
Austrittsöffnungen
im Düsenkopf
vorhanden sind.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung
der Erfindung sieht weder ein rundes Düsenrohr noch einen runden Innenquerschnitt
des Düsenkopfes
vor. Damit können
zum einen die Querschnittsübergänge frei variiert
werden und zum anderen weitere gängige Halbzeuge
eingesetzt werden.
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Um den Primärluftstrom innerhalb des Zwischenraumes
im Bereich der Austrittsöffnungen
ohne größere Wirbelbildung
durchzuleiten ist es vorteilhaft, die Querschnittsübergänge von
Zwischenraum-Bereichen mit radial kleinen Abständen (a1)
zu Zwischenraum-Bereichen mit radial großen Abständen (a2)
im wesentlichen gleichförmig
und/oder kurvenförmig
verlaufend auszubilden.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung nimmt der einen winkelseitig nicht konstanten Querschnitt
aufweisende Bereich des Zwischenraumes innerhalb der Primärluftdüse mindestens
das 0,2-fache der Zwischenraumhöhe
(h) des Düsenkopfes
ein. Bei dieser Ausgestaltung ist gewährleistet, dass unter allen
Betriebszuständen
des Wirbelschichtreaktors die Vorteile der Erfindung zum Tragen
kommen. Als vorteilhaft kann dabei ferner gesehen werden, dass der
restliche Bereich des Zwischenraumes, d.h. der Teil oberhalb des
Zwischenraum-Bereiches an den Austrittsöffnungen, mit winkelseitig
konstantem (oder anders ausgedrückt:
mit konzentrischem) Querschnitt ausgebildet werden kann und somit
weniger maschinelle Arbeit anfällt.
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Zur strömungsseitig optimalen Einleitung des
Primärluftstromes
in die Austrittsöffnungen
der Düsenköpfe können diese
an deren mediumseitigen Eintritt mit einer Anfasung oder einer Abrundung
ausgebildet sein.
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Die Austrittsöffnungen der Primärluftdüsen-Düsenköpfe sind
vorzugsweise horizontal ausgebildet, um eine störungsfreie Fluidisierung (Verhinderung
von Festguteintritt in den Düsenkopf
und von Erosion am Düsenboden)
des Brenn- oder Vergasungsgutes in der Brennkammer zu erzielen.
Ferner sind die Austrittsöffnungen
bevorzugt radial ausgerichtet, um eine optimale Einleitung des Primärluftstromes
in die Austrittsöffnungen
zu erzielen.
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In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung
weist das obere Ende des Düsenrohres
mehrere radial ausgerichtete Durchtrittsöffnungen auf, durch die der
Primärluftstrom
vom Innenquerschnitt des Düsenrohres
in den Zwischenraum gelangt. Dabei kann das obere offene Ende des
Düsenrohres durch
die Innenfläche
des Düsenkopfes
oder durch eine Endplatte verschlossen sein. Durch diese Maßnahme kann
der Durchtrittsquerschnitt exakt vorherbestimmt werden.
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Vorteilhaft kann es ferner sein,
zwischen der Außenkante
des oberen Endes des Düsenrohres
und der Innenfläche
des Düsenkopfes
einen Durchtrittsquerschnitt zu bilden, durch den der Primärluftstrom vom
Innenquerschnitt des Düsenrohres
in den Zwischenraum der Primärluftdüse gelangt.
Durch diese Maßnahme
kann die maschinelle Fertigung der Durchtrittsöffnungen entfallen.
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Zur besseren Stabilisierung des Primärluftstromes
innerhalb der Austrittsöffnungen
und zur Verlängerung
der Primärluftdüsen-Standzeit
kann die Wandstärke
des Düsenkopfes
im Bereich der Austrittsöffnungen
verbreitert werden.
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Die Längsachsen des Düsenrohres
und des Düsenkopfes
sind zweckmäßigerweise
koaxial bzw. identisch. Dadurch können beide Teile im wesentlichen
rotationssymmetrisch ausgebildet werden.
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Nachstehend sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung an Hand der Zeichnung und der Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigt:
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1 schematisch
dargestellt einen Wirbelschichtreaktor im Längsschnitt,
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2 eine
Wirbelschichtreaktor-Primärluftdüse im Längsschnitt
gemäß Schnitt
B-B der 3 entsprechend
einem Stand der Technik,
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3 wie 2, jedoch Querschnitt gemäß Schnitt
A-A der 2,
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3a wie 2, jedoch Detailausschnitt gemäß Einzelheit "E" in 2,
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4 eine
Wirbelschichtreaktor-Primärluftdüse im Längsschnitt
gemäß Schnitt
D-D der 5 entsprechend
einer erfindungsgemäßen Ausführung,
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5 wie 4, jedoch Querschnitt gemäß Schnitt
C-C der 4,
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6 wie 5, jedoch alternative Ausführung,
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7 wie 5, jedoch alternative Ausführung,
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8 wie 5, jedoch alternative Ausführung,
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9 wie 4, jedoch alternative Ausführung,
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10 wie 4, jedoch alternative Ausführung.
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1 zeigt
einen schematisch dargestellten Wirbelschichtreaktor 1 für die Verbrennung
oder Vergasung von verbrennbaren oder vergasungsfähigen Stoffen,
der stationär
oder zirkulierend betrieben werden kann. Der zu verbrennende oder
vergasende Stoff, insbesondere Kohle, wird entweder gemeinsam mit
einem Inertmaterial oder separat durch die Zuführungsleitung 15 in
die Wirbelschichtbrennkammer 5 des Reaktors 1 eingetragen.
Zum Aufbau des Wirbelschichtbettes und zur Verbrennung oder Vergasung
des eingebrachten Stoffes innerhalb der Brennkammer 5 wird
ein Fluidisierungsmedium 17 durch einen Düsenboden 2,
der die Wirbelschichtbrennkammer 5 nach unten abgrenzt,
in die Brennkammer 5 eingeführt. Das Fluidisierungsmedium 17 ist
in der Regel Luft und wird somit für die Verbrennung bzw. Vergasung
als Oxidationsmittel benutzt. Zur Heranführung des Fluidisierungsmediums
bzw. der Luft 17 ist unterhalb des Düsenbodens 2 ein Primärluftkasten 3 angeordnet.
Bei der durch den Düsenboden 2 in
die Brennkammer 5 eingeführten Luft handelt es sich
um die Primärluftzuführung. Das
bei der Verbrennung bzw. Vergasung entstehende Abgas und die vom
Abgas mitgetragenen Feststoffe werden über die Ableitung 16 aus
der Brennkammer 5 abgeführt
und weiteren Prozessen, in der Regel Reinigung des Abgases und energetische
Nutzung der Abgaswärme
sowie Rückführung der
abgeschiedenen Feststoffe in die Brennkammer 5, zugeführt. Der
Querschnitt der Brennkammer 5 und somit auch des Düsenbodens 2 kann
rechteckig oder rund sein oder eine andere Form aufweisen.
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Der Düsenboden 2 besteht
aus einer Vielzahl von Primärluftdüsen 4,
die jeweils ein rundes Düsenrohr 6 und
einen Düsenkopf 8 aufweisen. 2 und 3 zeigen eine der Primärluftdüsen 4 des Wirbelschichtreaktors 1 gemäß einem
Stand der Technik auf. Das Düsenrohr 6,
dessen unteres offenes Ende in den Primärluftkasten 3 hineinragt,
tritt durch den Düsenboden 2 hindurch
und ist an seinem oberen Ende 18 von einem kappenförmigen und
zylindrischen Düsenkopf 8 in
der Weise konzentrisch umschlossen, das zwischen Düsenrohr 6 und
Düsenkopf 8 ein
Zwischenraum 10 mit kreisringförmigem Querschnitt gebildet
ist, d.h. der Querschnitt des Zwischenraumes 10 bleibt
angularerseits bzw. winkelseitig konstant. Der Düsenkopf 8 besitzt
an seinem unteren Ende gemäß 3 vier gleichmäßig am Umfang
verteilte und radial ausgerichtete Austrittsöffnungen 9 sowie einen
Düsenkopfboden 8.1,
der den Düsenkopf 8 mit
dem Düsenrohr 6 gasdicht
verbindet und den Zwischenraum 10 nach unten begrenzt.
Der Düsenkopfboden 8.1 ist
Bestandteil des Düsenkopfes 8 und
kann auch mit dem Düsenkopf 8 integriert sein,
so dass der Düsenkopf 8 aus
einem Teil gebildet ist. Der vom Primärluftkasten 3 in den
Innenquerschnitt des Düsenrohres 6 eintretende
Primärluftstrom 17 gelangt
durch die radial ausgerichteten und am oberen Ende 18 des
Düsenrohres 6 befindlichen Durchtrittsöffnungen 7 in
den Zwischenraum 10 und von da durch die im unteren Bereich
des Düsenkopfes 8 befindlichen
Austrittsöffnungen 9 in
radialer Richtung zu der Primärluftdüse 4 in
die Wirbelschichtbrennkammer 5.
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Bei der oben beschriebenen Primärluftdüse 4 handelt
es sich um die derzeit häufigst
eingesetzte Düse 4 in
Wirbelschichtreaktoren 1. Durch die Kombination des innenliegenden
Düsenrohres 6 und
des Düsenkopfes 8 und
der dadurch erzeugten Luftströmung
innerhalb der Primärluftdüse 4 (im
Rohr 6 nach oben und anschließend im konzentrischen Zwischenraum 10 nach
unten mit nachfolgendem radialen Austritt in die Brennkammer 5)
wird ein vorteilhafter Siphoneffekt erzeugt, der das Rückströmen von Asche
aus der Brennkammer 5 in den Primärluftkasten 3 verhindert.
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Im langzeitigen Betrieb eines Wirbelschichtreaktors 1 kommt
es bei der in 2 und 3 dargestellten und bekannten
Düsenkonstruktion
zu einem Verschleiß an
den Düsen 4.
Betroffen hiervon sind zum einen die Austrittsöffnungen 9 selbst,
an denen insbesondere im unteren Bereich Erosionen auftreten, die
zu einem "Auswaschen" der Austrittsöffnungen 9 und
damit zu einer Schädigung
des Düsenkopfes 8 in
diesem Bereich führen.
Dieser Verschleiß durch "Auswaschen" der Austrittsöffnung 9 wird
insbesondere durch ungünstige
Einströmungsverhältnisse
der Luft vom Zwischenraum 10 in die Austrittsöffnungen 9 verursacht.
Durch ein ungleichmäßiges Strömungsprofil
in der Austrittsöffnung 9,
verbunden mit Geschwindigkeitsspitzen und/oder Rückströmzonen 20, kann Feststoff
aus der Wirbelschichtbrennkammer 5 des Wirbelschichtreaktors 1 über die Rückströmzonen 20 (siehe 3a) in die Austrittsöffnungen 9 und
dort in die Zone mit sehr hoher Luftgeschwindigkeit gelangen, beschleunigt
werden und beim Austritt aus der Austrittsöffnung 9 dort Verschleiß erzeugen.
Daneben kommt es auch zu Erosionen dadurch, dass der austretende
Luftstrom 17 benachbarte Primärluftdüsen 4 tangiert und
dort Verschleiß hervorruft.
Dieser Verschleiß an
benachbarten Düsen 4 wird
durch Geschwindigkeitsspitzen in den Austrittsbohrungen 9 verstärkt. Um
die Auswirkung der Erosion auf den Anlagenbetrieb zu verhindern,
werden die Düsenköpfe 8 im
Bereich der Austrittsbohrungen 9 mit zusätzlicher
Wandstärke
ausgeführt,
wodurch sie jedoch schwerer und teurer werden. Die schnell verschleißenden Düsenköpfe 8 führen zu
häufigen
Auswechselungen der Düsen 4 und dadurch
zu Betriebsstillständen
des Wirbelschichtrealtors 1.
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Ausgehend von einem mit Primärluftdüsen 4 ausgebildeten
Wirbelschichtreaktor 1 gemäß einem Stand der Technik weist
der erfindungsgemäße Wirbelschichtreaktor 1 Primärluftdüsen 4 auf,
deren Querschnitt des Zwischenraumes 10 zumindest im Bereich 10.1 der
Austrittsöffnungen 9 angular
bzw. winkelseitig nicht konstant ist, wobei der radiale Abstand
a1 des Zwischenraum-Bereiches 10.1 zwischen
Düsenrohr 6 und
Düsenkopf 8 im
Bereich 11 der Austrittsöffnung 9 kleiner ist
als der radiale Abstand a2 des Zwischenraum-Bereiches 10.1 in
dem winkelseitig gesehen mittig zwischen zwei Austrittsöffnungen 9 gelegenen
Bereich 12 (4 bis 10).
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung
der Wirbelschichtreaktor-Primärluftdüse 4 wird
in vorteilhafter Weise der Primärluftstrom 17 im
Zwischenraum 10.1 so geführt, dass der überwiegende
Anteil des Luftstromes 17 von den Seiten bzw. lateral in
die Austrittsöffnungen 9 einströmt, d.h.
von dem Bereich 12 mit größerem Abstand a2 in
den Bereich 1 1 mit kleinerem Abstand a1 (siehe 5 bis 8), und nur ein kleiner Anteil des Luftstromes 17 von
oben bzw. parallel zur Längsachse 19 der
Primärluftdüse 4 gesehen
in die Austrittsöffnungen 9 einströmt. Hierdurch wird
ein Ablösewirbel
mit Rückströmzone 20,
wie er sich bei einer Primärluftdüse 4 gemäß dem oben
beschriebenen Stand der Technik und einem konzentrischen Zwischenraum 10 zwischen
Düsenrohr 6 und Düsenkopf 8 ergibt,
weitgehendst vermieden, da bei gleichmäßiger seitlicher Einströmung der
Primärluft
17 in
die Austrittsöffnung 9 sich
ein relativ gleichmäßiges Geschwindigkeitsprofil
innerhalb der Austrittsöffnung 9 ohne
Geschwindigkeitsspitzen ergibt. Zudem heben sich durch die insbesondere
seitliche beidseitige Einströmung
der Primärluft 17 aus
dem erweiterten Zwischenraum-Bereich 12 in die Austrittsöffnungen 9 die
Strömungskräfte auf,
so dass es bei beidseitiger Einströmung nur geringe Strömungsablösungen aufgrund
der Luftimpulse gibt.
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Durch die erfindungsgemäße Maßnahme kann
der Verschleiß an
den Austrittsöffnungen 9 sowie
auch der Verschleiß von
benachbarten Primärluftdüsen 4 infolge
des gleichmäßigen Geschwindigkeitsprofites
in den Austrittsöffnungen 9 erheblich
reduziert werden.
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Der angularerseits bzw. winkelseitig
oder anders ausgedrückt über den
Querschnittsumfang nicht konstante Querschnitt des Zwischenraumes 10.1 kann
beispielsweise wie in 5 bis 7 dargestellt erzielt werden,
indem das Düsenrohr 6 rund
ausgebildet und der Innenquerschnitt des Düsenkopfes 8 nicht
rund ausgebildet ist. Alternativ dazu kann gemäß 8 jedoch auch der Innenquerschnitt des
Düsenkopfes 8 rund
ausgebildet sein und der Querschnitt des Düsenrohres 6 unrund
sein. Eine weitere nicht dargestellte Alternative kann sein, dass
weder der Innenquerschnitt des Düsenkopfes 8 noch
der Querschnitt des Düsenrohres 6 rund
ausgebildet sind. Allen Ausbildungen ist jedoch gemein, dass zumindest
innerhalb des Zwischenraumbereiches 10.1 der radiale Abstand
a1 zwischen Düsenrohr 6 und Düsenkopf 8 im
Bereich 11 der Austrittsöffnungen 9 kleiner
ist als der radiale Abstand a2 in dem winkelseitig
gesehen mittig zwischen zwei Austrittsöffnungen 9 gelegenen
Bereich 12. Vorzugsweise beträgt der Abstand a1 das
0,2- bis 0,9-fache des Abstandes a2, um die
obengenannten vorteilhaften Wirkungen zu erzielen.
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Die Querschnittsveränderungen
bzw. -erweiterungen von den Zwischenraum-Bereichen 11 mit radial
kleinen Abständen
a1 zu den Zwischenraum-Bereichen 12 mit
radial großen
Abständen
a2 können
entweder linear bzw. gleichförmig
oder mittels kurvenförmiger
Querschnittübergänge vorgenommen
werden.
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Es ist ausreichend, dass der nicht
konzentrisch rund ausgeführte
Zwischenraumbereich 10.1 zwischen Innenrohr 6 und
Düsenkopf 8 nur
einen Teil der Zwischenraumhöhe
h des Düsenkopfes 8 einnimmt.
So ist eine "Einströmungsbremse" oberhalb der Austrittsöffnung 9 bereits
ausreichend, um den Primärluftstrom 17 so
umzuleiten, dass er insbesondere von den Seiten in die Austrittsöffnung 9 einströmt. Dabei
beträgt
die Höhe
des Zwischenraumbereiches 10.1 in vorteilhafter Weise mindestens
das 0,2-fache der Zwischenraumhöhe
h des Düsenkopfes 8.
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Die 5, 6 und 8 zeigen einen Düsenkopf 8 mit jeweils
vier gleichmäßig über den
Umfang verteilten Austrittsöffnungen 9,
wogegen 7 eine Ausführung mit
acht Austrittsöffnungen 9 aufzeigt.
Es können
auch Primärluftdüsen 4 mit
zwei oder mehreren gleichmäßig über den
Umfang verteilten Austrittsöffnungen 9 im
erfindungsgemäßen Wirbelschichtreaktor 1 eingesetzt
werden.
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Die Austrittsöffnungen 9 können an
ihren mediumseitigen Eintritten mit einer Anfasung oder einer Abrundung 13 ausgebildet
sein, um die Einleitung des Primärluftstromes 17 in
die Austrittsöffnung 9 zu optimieren.
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Die Überleitung des Primärluftstromes 17 vom
Innenquerschnitt des Düsenrohres 6 in
den Zwischenraum 10 kann unterschiedlich erfolgen. Eine Variante
zeigt 4 auf, bei der
der Luftstrom 17 durch mehrere am oberen Ende 18 des
Düsenrohres 6 angeordnete
und im wesentlichen radial ausgerichtete Durchtrittsöffnungen 7 hindurchtritt,
wobei der obere Teil des kappenförmigen
Düsenkopfes 8 bzw. dessen
Innenfläche
das obere und offene Ende 18 des Düsenrohres 6 verschließt. Möglich ist
auch das obere und offene Ende 18 des Düsenrohres 6 mit einer
Endplatte 14 zu verschließen (10). Eine weitere Variante zeigt 9 auf, bei der der Luftstrom 17 vom
Innenquerschnitt des Düsenrohres 6 über einen Durchtrittsquerschnitt 7 dem
Zwischenraum 10 zugeführt
wird. Der Durchtrittsquerschnitt 7 wird zwischen der Außenkante
des oberen offenen Endes 18 des Düsenrohres 6 und der
Innenfläche
des Düsenkopfes 8 gebildet.
Sowohl der Gesamtquerschnitt der Durchtrittsöffnungen als auch des Durchtrittquerschnittes 7 ist
für den
Druckverlust innerhalb der Primärluftdüse 4 maßgeblich.
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Düsenrohr 6 und
Düsenkopf 8 besitzen
dieselbe Längsachse 19,
die beiden Teile liegen somit zueinander koaxial.
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Durch den winkelseitig nicht konstanten Querschnitt
des Zwischenraumes 10.1 kann die Wandstärke des Düsenkopfes 8 in diesem
Bereich winkelseitig differieren (5 und 7) oder auch gleich bleiben,
wenn entweder der Außenquerschnitt des
Düsenkopfes 8 dem
Innenquerschnitt des Düsenkopfes 8 angepasst
ist (6) oder Innen-
und Außenquerschnitt
des Düsenkopfes 8 konzentrisch sind
(8). Die Wandstärke am unteren
Ende des Düsenkopfes 8 bzw.
im Bereich der Austrittsöffnungen 9 kann
gegenüber
der übrigen
Wandstärke
verbreitert sein, um eine bessere Strömungsstabilisierung des Luftstromes 17 zu
erzielen.
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Die Austrittsöffnungen 9 der Düsenköpfe 8 sind
wie in den 4, 9 und 10 dargestellt vorzugsweise horizontal
ausgebildet. Sie können
bei Bedarf auch unter einem Winkel zur Horizontalen geneigt sein.
Ferner ist neben der bevorzugten radialen Ausrichtung der Austrittsöffnungen 9 (5 bis 8) auch eine winkelseitig von der radialen
Ausrichtung abweichende Ausbildung der Austrittsöffnungen 9 möglich.
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Der erfindungsgemäße Wirbelschichtreaktor 1 wird
bevorzugt für
die Verbrennung und Vergasung von Kohle eingesetzt. Möglich ist
jedoch auch die Verbrennung und Vergasung von weiteren Stoffen wie
Biomasse, Abfall oder dergleichen.
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- 1
- Wirbelschichtreaktor
- 2
- Düsenboden
- 3
- Primärluftkasten
- 4
- Primärluftdüse
- 5
- Wirbelschichtbrennkammer
- 6
- Düsenrohr
- 7
- Durchtrittsöffnungen
bzw. -querschnitt
- 8
- Düsenkopf
- 8.1
- Düsenkopfboden
- 9
- Austrittsöffnung
- 10
- Zwischenraum
- 10.1
- Zwischenraum
im Bereich der Austrittsöffnungen
- 11
- Bereich
des Zwischenraum-Querschnittes an der Austrittsöffnung gelegen
- 12
- Bereich
des Zwischenraum-Querschnittes winkelseitig gesehen mittig zwischen
zwei
-
- Austrittsöffnungen
gelegen
- 13
- Anfasung
bzw. Abrundung
- 14
- Endplatte
- 15
- Brennstoff-
und Inertmaterialzuführung
- 16
- Gas-
und Feststoffableitung
- 17
- Primärluftstrom
bzw. Fluidisierungsmedium
- 18
- Oberes
Ende des Düsenrohres
- 19
- Längsachse
Düsenrohr
und Düsenkopf
- 20
- Rückströmzone