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Die Erfindung betrifft eine Filtereinrichtung mit
mindestens einem Filterelement mit regenerierbarem, insbesondere
feinporigem Filtermittel und einer Einrichtung zur Pulsrückspülung des
Filtermittels sowie ein Verfahren zur Abreinigung von insbesondere
feinporigen Filtermitteln durch Rückspülung mit Eigen- oder Fremdflüssigkeit,
vorzugsweise mit der vorgenannten Filtereinrichtung.
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Das Prinzip der Pulsrückspülung mit
Eigen- oder Fremdmedium ist insbesondere bei Modul-Rückspülfiltern
bekannt. Dabei werden durch eine Umkehrung der Filtrationsrichtung
die auf dem Filtermittel abgelagerten Filtratrückstände ausgespült. Entsprechende Filteranlagen
für Modul-Rückspülfiltern
bestehen in der Regel aus mindestens zwei oder mehreren parallel
geschalteten Filterkammern, bei denen der für die Rückspülung benötigte Volumenstrom dadurch
bereitgestellt wird, dass sich während
der Rückspülung einer
Filterkammer mindestens eine weitere Filterkammer in Betrieb befindet.
Der für
die Rückspülung erforderliche
Druck wird durch Androsselung einer gemeinsamen Filtrat-Sammelleitung
erzeugt. Eine Verbesserung der Spülwirkung lässt sich dadurch erreichen,
dass die Rückspülung gepulst
vorgenommen wird. Allerdings lassen sich insbesondere feinabscheidende
Filtermittel auch durch eine Pulsrückspülung häufig nicht vollständig reinigen,
so dass die Filtrierleistung auch unmittelbar nach einer Rückspülung nicht
optimal ist.
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Daher ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, mit einfachen Mitteln eine effektivere Abreinigung der
Filtermittel zu erreichen.
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Diese Aufgabe wird bei einer Filtereinrichtung
der eingangs genannten Art im Wesentlichen dadurch gelöst, dass
die Filtereinrichtung zusätzlich einen
Ultra schallschwinger aufweist. Durch die vorzugsweise zeitgleich
mit der Pulsrückspülung erzeugten
Ultraschallwellen werden die Filtratrückstände, die sich in den feinen
Poren der Filter abgelagert haben, zusätzlich gelockert und können bei
der Rückspülung einfacher
abtransportiert werden. Typischerweise weisen die Filtermittel gemäß der vorliegenden
Erfindung Poren im Bereich bis 50 μm, insbesondere 0,5 μm bis 25 μm auf.
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Besonders vorteilhaft ist die gleichzeitige
Anwendung von Ultraschall und Pulsrückspülung bei Feinstfiltern aus
Metallfaservlies. Dadurch lassen sich die eine Tiefenfilterstruktur
aufweisenden Metallfaservliese regenerieren, indem die während eines Filtrationszyklus
in dem mikroporösen
Metallfaservlies eingelagerten hochfeinen Schmutzpartikel durch die
Ultraschallwirkung (Mikrokavitation) aus dem Wirrtaser-Gefüge abgelöst und mit
der gegen die Filtrationsrichtung gerichteten Rückspülflüssigkeit ausgetragen werden.
Es können
auch Filtermittel aus Partikelsinterwerkstoffen aus Kunststoff oder
Metall eingesetzt werden.
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Erfindungsgemäß ist das Metallfaservlies und/oder
der Partikelsinterwerkstoff mehrlagig aufgebaut, wobei in Filtrationsrichtung
eine asymmetrische Abstufung aus Lagen von grober nach feiner Faserung
und eine Abschlusslage mit grober Faserung vorgesehen sind. Dabei
hat sich die als Drainage wirkende Abschlusslage bei der Rückspülung als
besonders vorteilhaft erwiesen. Die Drainage ist ein mechanischer
Schutz der feinsten Filterlage in den Bereichen, in denen der Stützkörper des
Filtermittels anliegt. An diesen Kontaktstellen wird ferner die
Filtrationswirkung durch den Drainage-Effekt nicht unterbunden.
Derartige Metallfaservliese weisen typischerweise eine Feinheit
bis 50 μm,
insbesondere 0,5 μm
bis 25 μm,
auf und eignen sich daher besonders gut als Feinst- oder Mikrofilter.
Sie liefern eine höhere
Schmutzaufnahme und bessere Abscheidefeinheiten als herkömmliche
fein abscheidende Filtermittel wie Gewebe und Porensinter. Aufgrund
der Tiefenstruktur des mehrlagigen Aufbaus lassen sich Metallfaservliese
ohne den Einsatz von Ultraschallwellen nicht effektiv regenerieren.
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Vorzugsweise sind das in einer Filterkerze oder
einem Filterelement angeordnete Filtermittel und die das Filterelement
aufnehmende Filterkammer insbesondere zylinderförmig aufgebaut, wobei der Abstand
zwischen dem Filtermittel und der Wand der Filterkammer im Vergleich
zum Filtermitteldurchmesser klein ist, um das bei der Rückspülung zu
verdrängende
Behältervolumen
zu minimieren. Dadurch wird die Zeit für die Rückspülung insgesamt verkürzt und
die Rückspülmenge möglichst
klein gehalten.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
ist der Ultraschallschwinger ein sich über die Länge des Filtermittels erstreckender
Stabschwinger, damit die Ultraschallwellen möglichst überall auf das Filtermittel einwirken.
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Dabei hat sich als eine besonders
vorteilhafte Anordnung ergeben, dass der Ultraschallschwinger auf
der Filtratseite insbesondere konzentrisch mit dem Filtermittel
angeordnet ist. Dadurch wird eine gleichmäßige Ultraschallwirkung über die
gesamte Filtermittelfläche
erreicht.
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Alternativ ist erfindungsgemäß der Ultraschallschwinger
auf der Unfiltratseite vorzugsweise in der Mitte der Filterkammer
angeordnet und insbesondere von mehreren Filterelementen umgeben. Durch
die Verwendung mehrerer Filterelemente mit vergleichsweise kleinem
Durchmesser, bspw. Filterkerzen, und ggf. zusätzlichen Verdrängungskörpern kann
das Totvolumen in der Filterkammer der Filtereinrichtung auch in
dieser Anordnung klein gehalten werden. Je nach Größe der Filterkammer
ist eine Anzahl zwischen 3 bis 10 Filterkerzen sinnvoll. Mit einer derartigen
Anordnung lässt
sich eine große
Filterfläche
erreichen.
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Außerdem wird die Aufgabe erfindungsgemäß mit einem
Verfahren zur Abreinigung von insbesondere feinporigen Filtermitteln
durch Rückspülung mit
Eigen- oder Fremdflüssigkeit
gelöst,
vorzugsweise unter Verwendung der vorbeschriebenen Filtereinrichtung.
Dabei erfolgt die Rückspülung gepulst,
wobei während
der Rückspülung insbesondere
gleichzeitig auf das Filtermittel einwirkende Ultraschallwellen
erzeugt werden.
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Dabei können erfindungsgemäß die Ultraschallwellen
auch diskontinuierlich erzeugt werden. Die Ultraschallpulse können dann
mit den Rückspülpulsen
zusammenfallen oder zeitlich versetzt sein. Bei vielen Anwendungen
ist aber auch eine kontinuierliche Einwirkung der Ultraschallwellen
zu bevorzugen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung
des Verfahrens ist vorgesehen, dass bei einer Rückspülung zunächst eine erste Pulsfolge mit
einer vorgebbaren Anzahl von Abreinigungspulsen mit jeweils nachfolgender
Pause und anschließend
eine zweite Pulsfolge mit einer vorgebbaren Anzahl von Spülpulsen
erzeugt werden. Ein Abreinigungspuls wird dabei bspw. durch das Öffnen und
Schließen
eines Ventils zu der unter Druck stehenden Rückspülflüssigkeit mit einer nachfolgenden
Pause erzeugt. Die Pause ist dabei vorzugsweise länger als
die Öffnungs- und Schießzeiten
des Ventils und dient der ungestörten
Einwirkung der Ultraschallwellen. Nach der vorgebbaren Anzahl von
Abreinigungspulsen werden dann in einer weiteren Pulsfolge die Spülpulse erzeugt.
Durch die beiden Abreinigungspulsen erzeugten Stöße werden die durch die Ultraschallwirkung
abgelösten Schmutzpartikel
aus dem Filtermittel ausgetragen. Während der Pausen bleibt die
Ultraschalleinrichtung aktiv. Durch die abschließenden Spülpulse werden die restlichen
in dem Unfiltratraum der Filterkammer verbliebenen Schmutzpartikel
ausgespült.
Dafür reichen
in der Regel ein bis drei Spülpulse.
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Besonders einfach lassen sich Abreinigungspulse
und/oder Spülpulse
durch eine aufeinanderfolgende Öffnung
und Schließung
eines Rückspülventils
bei konstant anliegendem Rückspüldruck erzeugen.
Der Rückspüldruck ist
dabei vorzugsweise in einem Bereich von 0,05 bar bis 1,5 bar einstellbar.
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Da es für die Reinigungswirkung vorteilhaft ist,
wenn die Abreinigungspulse vergleichsweise kurz aufeinander folgen,
wohingegen bei den Spülpulsen eine
größere Menge
an Rückspülflüssigkeit
zur Verdrängung
des unfiltratseitigen Volumens gewünscht ist, sind die Abreinigungspulse
kürzer
als die Spülpulse.
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Eine Verbesserung der Standzeiten
der Filtereinrichtung lässt
sich ferner dadurch erreichen, dass vor der Filterung durch das
Filtermittel eine Vorabtrennung von großen Schmutzpartikeln erfolgt.
Dies kann besonders einfach an einem unfiltratseitig auf dem Filtermittel
aufgebrachten Stützgewebe
erfolgen.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung
die Verwendung eines mehrlagigen Metallfaservlies als Filtermittel
für die
Feinst- oder Mikrofiltration von niedrig- bis mittelviskosen Flüssigkeiten
und/oder wässrigen
Medien, wobei die Abreinigung des Metallfaservlies durch Pulsrückspülung unter
Einwirkung von Ultraschallwellen erfolgt. Durch die Kombination von
Pulsrückspülung und
Ultraschall ist es möglich geworden,
Metallfaservliese auch bei der Filtration von Flüssigkeiten mit einer Viskosität bis etwa
20 mm2/s bei 40°C einzusetzen, da so eine effektive
Reinigung der Metallfaservliese erreicht wird. Damit kann die hohe
Schmutzaufnahmekapazität
aufgrund der hohen Porosität
bei gleichzeitiger Filterfeinheit dieser Filtermittel auch für insbesondere
höher viskose
Flüssigkeiten
eingesetzt werden. Dies ermöglicht hohe
Volumenströme
bei geringem hydrodynamischem Widerstand und führt zu langen Standzeiten pro
Zyklus. Es können
auch Filtermittel aus Partikelsinterwerkstoffen aus Kunststoff oder
Metall eingesetzt werden.
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Besonders vorteilhaft ist ein Aufbau,
bei dem das Metallfaservlies und/oder der Partikelsinterwerkstoff
eine asymmetrische Abstufung der Abscheidefeinheiten von grob nach
fein in Filtrationsrichtung aufweist.
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Nachfolgend werden verschiedene Ausgestaltungen
der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. Dabei ergeben
sich weitere vorteilhafte Merkmale und Wirkungen der vorliegenden
Erfindung.
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Es zeigen:
- 1 schematisch einen Längsschnitt
durch die erfindungsgemäße Filtereinrichtung;
- 2 einen Querschnitt
durch die Filteranordnung gemäß 1 mit einer Anordnung der
Filtermittel gemäß einer
ersten Ausführungsform;
- 3 einen Querschnitt
durch eine erfindungsgemäße Filtereinrichtung
mit einer Anordnung der Filterelemente gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- 4 eine Durchführung für die elektrische
Versorgung des Ultraschallschwingers;
- 5 das Prinzip der
Rückspülung mit
Fremdflüssigkeit;
- 6 das Prinzip der
Rückspülung mit
Eigenflüssigkeit;
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Die in 1 dargestellte
Filtereinrichtung 1 besteht aus einer zylinderförmigen Filterkammer 2,
in der sich ein ebenfalls zylinderförmiges Filterelement 16 be findet,
das als Filtermittel 3 ein Metallfaservlies enthält. Auf
der Filtratseite 4 ist an dem Filtermittel 3 ein
spiralförmig
gewickelter Stützdraht 5 vorgesehen, um
den beim Filtrieren auftretenden Kollapsdruck aufzunehmen. Auf der
Unfiltratseite 6 des Filtermittels 3 ist ein aufgesintertes
Stützgewebe 7 aufgebracht,
um die bei der Rückspülung auftretende
Ringspannung aufzunehmen. Außerdem
wirkt es als Grobfilter, um eine Verblockung der Metallfaservliesoberfläche durch
grobe Schmutzpartikel wie Flocken oder Flusen zu vermeiden. Die
Dimensionierung dieser Stützkonstruktionen
ist hinsichtlich einer möglichst
großen
freien Filterfläche
optimiert. Gehalten wird das Filtermittel 3 durch einen
Filtermittelhalter 8, der dem Filterelement 16 die
Form einer Filterkerze gibt, die in die Filterkammer 2 einsetzbar
ist. Auf der dem Filtermittelhalter 8 gegenüberliegenden Seite
schießt
eine Bodenplatte 25 das Filterelement 16 ab.
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Oberhalb des Filterelementes 16 wird
die Filtratseite 4 der Filterkammer 2 durch eine
Einsatzplatte 9 mit Durchlassöffnungen 10 zum Durchtritt
des Filtrats abgedeckt. Über
ein Filtratauslassventil 11 wird das Filtrat aus der Filterkammer 2 ausgeführt.
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Im Zentrum der Einsatzplatte 9 ist
ein stabförmiger
Ultraschallschwinger 12 angebracht, der sich im Wesentlichen über die
gesamte Höhe
des Filtermittels 3 erstreckt. Über eine elektrische Durchführung 13 ist
der Ultraschallschwinger 12 von außerhalb der Filterkammer 2 elektrisch
anschließbar.
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Am unteren Ende der Filterkammer 2 befindet
sich seitlich ein Unfiltrateinlassventil 14 zum Zuführen des
zu filternden Mediums und im Zentrum ein Rückspülventil 15, um bei
der Rückspülung das
Unfiltrat zusammen mit den von dem Filtermittel 3 abgelösten Filtratrückständen bzw.
Schmutzpartikeln auszuspülen.
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Während
der Filtration strömt
Unfiltrat durch das Unfiltrateinlassventil 14, steigt in
der Filterkammer 2 zwischen der Wand der Filterkammer 2 und dem
Filtermit tel 3 nach oben, wird beim Durchtritt durch das
Filtermittel 3 gefiltert und fließt als Filtrat durch das Filtratauslassventil 11 ab.
Bei der Reinigung des Filtermittels 3 durch Rückspülung wird
Filtrat durch das Filtratauslassventil 11 in die Filterkammer 2 geleitet
und in entgegengesetzter Richtung durch das Filtermittel 3 gedrückt. Gleichzeitig
werden von dem Ultraschallschwinger 12 Ultraschallwellen ausgesendet,
die die Filtratrückstände auf
dem Filtermittel 3 zusätzlich
lösen.
Die aufgrund der Ultraschallwellen und der Rückspülung gelösten Schmutzrückstände werden
zusammen mit dem Unfiltrat durch das Rückspülventil 15 ausgespült. Danach
wird der Filterungsprozess wie zuvor beschrieben fortgeführt.
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2 zeigt
die Anordnung des Filtermittels 3 und des Ultraschallschwingers 12 in
der Filterkammer 2 in horizontalem Querschnitt. Bei dieser
Anordnung erfolgt die Filtration von außen nach innen, wobei aufgrund
des schmalen Ringspalts zwischen der Wand der Filterkammer 2 und
dem Filtermittel 3 nur ein geringes Totvolumen besteht.
Da der stabförmige Ultraschallschwinger 12 konzentrisch
in der Achse des zylinderförmigen
Filtermittels 3 und der ebenfalls zylinderförmigen Filterkammer 2 angeordnet
ist, wirken die Ultraschallwellen gleichmäßig auf das Filtermittel 3 ein,
wobei die höchste
Ultraschall-Intensität auf
die feinste Vlieslage des als Filtermittel 3 dienenden
Metallfaservlieses trifft. Dabei darf der Abstand des auf der Filtratseite 4 angeordneten
Ultraschallschwingers 12 zu dem Filtermittel 3 nicht
zu groß werden,
da die Wirkung der Ultraschallwellen mit dem Radius abnimmt.
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3 stellt
eine alternative Anordnung mit mehreren als Filterkerzen ausgebildeten
Filterelementen 16 dar, die um den Ultraschallschwinger 12 herum
angeordnet sind. Bei dieser Anordnung befindet sich der Ultraschallschwinger 12 auf
der Unfiltratseite 6. Dabei wird durch den kurzen Abstand
der Filterkerzen 16 zu dem Ultraschallschwinger 12 die
Ultraschallwirkung auf das Filtermittel 3 gut ausgenutzt.
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In 4 ist
die elektrische Durchführung 13 zum
Anschluss des Ultraschallschwingers 12 im Detail dargestellt.
Für die
Durchführung 13 ist
in der Einsatzplatte 9 ein Kanal 17 ausgebildet,
dessen eines Ende seitlich aus der Einsatzplatte 9 und
dessen anderes Ende oben aus der Einsatzplatte 9 austritt. Über ein
Anschlussstück 18 ist
der zu dem Ultraschallschwinger 12 führende Schwingerschlauch 19 abdichtend
anschließbar.
In dem nach außen
führenden
Abschnitt des Kanals 17 kann ein Gewinde vorgesehen sein.
Damit wurde eine mit in die Einsatzplatte 9 integrierte
Durchführung
für den
elektrischen Anschluss geschaffen, ohne dass zusätzliche Veränderungen an der Filterkammer 2 vorgenommen
werden müssen.
Diese Anordnung ist somit besonders für die Wartung und Montage vorteilhaft.
Ferner wird bei Undichtigkeiten eine Leckage gut sichtbar. Um ein
Abknicken des Schwingerschlauchs 19 in Bereich unmittelbar
oberhalb der Einsatzplatte 9 zu vermeiden, ist ein Bereich
B des Schwingerschlauchs 19 nicht biegbar ausgebildet.
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Anhand der 5 und 6 wird
das Prinzip der Rückspülung mit
Fremdflüssigkeit
bzw. mit Eigenflüssigkeit
im Hinblick auf die Ventilstellungen für mehrere Filtermodule 20 in
einer Modulfilteranlage beschrieben. Jedes der Filtermodule 20 kann
dabei wie in den 1 bis 3 beschrieben aufgebaut sein.
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Bei der Rückspülung mit Fremdflüssigkeit fließt über das
Filtrationsventil 21 die verschmutzte Flüssigkeit
in das Filtermodul 20 und durchströmt die Filterelemente von außen nach
innen. Feststoffe, die größer als
die Filterfeinheit des Filtermittels 3 sind, werden zurückgehalten
Das Filtrat strömt
anschließend über das
Filtrationsventil 22 ab. Die Rückspülventile 23 und 24 sind
während
der Filtration geschlossen. Während
der Filtration wird der Differenzdruck und somit der Verschmutzungsgrad
am Ein- und Austritt des Verteiler- bzw. Sammelrohres gemessen.
Ist der eingestellte Grenzwert erreicht, wird über die Steuerung der Anlage
die Reinigung eingeleitet. Dazu werden die Filtrationsventile 21 und 22 geschlossen
und die Rückspülventile 23 und 24 geöffnet. Das
Filtermodul 20 wird jetzt in umgekehrter Richtung durchströmt, die
Feststoffe abgelöst
und ausgespült.
Nach einer vorgebbaren Spülzeit
oder einer bestimmten Anzahl von Pulsfolgen mit Abreinigungs- und/oder
Rückspülpulsen
werden die Ventile 23 und 24 geschlossen und die
Ventile 21 und 22 wieder geöffnet. Dabei können die
Filtermodule 20 jeweils nacheinander gereinigt werden,
so dass auf den gerade nicht zurückgespülten Filtermodulen 20 der
Anlage die Filtration weiterläuft.
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6 zeigt
denselben Prozess für
die Rückspülung mit
Eigenflüssigkeit.
Dabei können
das Filtrationsventil 22 und das Rückspülventil 24 auf der
Filteraustrittseite und der Verteiler für die Rückspülflüssigkeit entfallen, wobei im übrigen der
Ablauf während
Filtration und Rückspülung ähnlich ist.
Nach dem Schließen
des Filtrationsventils 21 und vor dem Öffnen des Rückspülventils 23 wird ein
Teilstrom des Filtrats der übrigen
Filter auf das rückzuspülende Filter
umgelenkt und zur Rückspülung verwendet.
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Nachfolgend werden Funktion und Betrieb der
in 1 dargestellten Filtereinrichtung 1 mit
einer daran angeschlossenen, nicht dargestellten Pulsrückspüleinrichtung
näher beschrieben.
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Eine Rückspülung wird nach Erreichen eines maximalen
Differenzdrucks zwischen der Filtratseite und der Unfiltratseite
des Filtermittels 3, nach Ablauf einer vorgebbaren maximalen
Filtrationszeit oder durch manuelles Einschalten eingeleitet. Der
Differenzdruck wird dazu in dem an der Filterkammer 2 angebrachten
Differenzdruckmesser bestimmt. Dabei hat sich herausgestellt, dass
es für
die Abreinigbarkeit des Filtermittels vorteilhaft ist, wenn der
bei der Filtration auftretende Differenzdruck einen Bereich bis
0,7 bar nicht überschreitet.
Bei der Rückspülung wird
das Unfiltrateinlassventil 14 geschlossen, der Ultraschallschwinger 12 eingeschaltet
und das Rückspülventil 15 getaktet.
Dabei baut sich der für die
Rückspülung erforderliche
Druck an dem Filtermittel 3 auf, der ggf. entsprechend
den Anforderungen bspw. über
ein Ventil eingestellt werden kann.
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Durch periodisches Öffnen und
Schließen des
Ventils 15 entstehen Rückspülpulse entgegen der
Filtrationsrichtung, die über
die Rückspülleitung abgeführt werden.
Durch ein zusätzliches
Ventil in der Rückspülleitung
kann die Rückspülmenge ggf. gedrosselt
werden. Sowohl die Öffnungs-
und Schließzeit
des Ventils 15 als auch die Anzahl der Pulse sind über eine
Steuereinrichtung parametrierbar. Aus der Gesamtzahl der Puls- und
Pausenzeiten ergibt sich die Rückspüldauer.
Dabei wird die Anzahl der abgelaufenen Rückspülzyklen über einen Zähler erfasst. Während des
Rückspülbetriebes
ist die Ultraschalleinrichtung ständig aktiv und ein Ultraschallgenerator
eingeschaltet. Die Energiedichte des Ultraschallgenerators ist dabei
entsprechend dem Filtermittel 3 und dem zu filternden Medium
einstellbar.
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Der Rückspülzyklus beginnt mit einer ersten Pulsfolge
aus einer frei wählbaren
Anzahl von Abreinigungspulsen, die aus einer frei wählbaren
Anzahl von Öffnungen
und Schließungen
des angesteuerten Ventils 15 und einer sich nach einer Öffnung und Schließung anschließenden Pausenzeit
bestehen und einen Abreinigungspuls bilden. Die Anzahl der Pulse
wird durch einen ersten Zähler
und die Anzahl der Öffnungen
und Schließungen
des ansteuerbaren Ventils 15 durch einen weiteren Zähler ermittelt.
Die Dauer der Öffnung
und Schließung
des Ventils 15 werden durch Timer festgelegt. Die Pulse
der ersten Pulsfolge dienen zur Erzeugung der Abreinigungspulse,
so dass im Normalfall kurze Öffnungszeiten des
Ventils 15 gewünscht
sind. Durch die von den Timern eingestellten Schließ- und Pausenzeiten
ergibt sich die beim Ultraschallbetrieb notwendige Wirkdauer.
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Nach Ablauf der ersten Pulsfolge
aus einer Anzahl von Abreinigungspulsen wird eine weitere Pulsfolge
initiiert. Diese dient einer längeren
Spülung für die Ver drängung des
Totvolumens in der als Modulbehälter
ausgebildeten Filterkammer 2 und läuft daher in der Regel nur
ein bis drei mal ab. Dies wird ebenfalls durch einen Zähler festgestellt.
Wiederum werden die Öffnungs-
und die Schließzeit
des Ventils 15 durch Timer eingestellt, wobei hier die Öffnungszeit
des Ventils 15 wesentlich länger ist als bei der ersten
Pulsfolge.
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Die vorbeschriebene Filteranlage
wird meistens als Modulfilteranlage ausgeführt, wie in den 5 und 6 schematisch dargestellt. Bei solchen
Analgen mit mindestens zwei oder mehr Filterkammern 2, 20 wird
der für
die Rückspülpulse erforderliche
Volumenstrom und Druck durch Androsselung der gemeinsamen Filtratleitung
zur Verfügung
gestellt. Bei Filteranlagen mit nur einer Filterkammer 2, 20 wird dagegen
eine speziell angeschlossene Rückspüleinrichtung
zur Verfügung
gestellt, in der der notwendige Rückspüldruck bspw. durch eine entsprechende
Förderpumpe
erzeugt wird.
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Mit der vorliegenden Erfindung ist
es gelungen, eine Filtereinrichtung 1 und ein Verfahren
zu deren Reinigung vorzuschlagen, die es ermöglichen, auch besonders feinporige
Filtermittel 3 durch eine Kombination von Pulsrückspülung und
Ultraschall besonders effektiv zu reinigen.
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- 1
- Filtereinrichtung
- 2
- Filterkammer
- 3
- Filtermittel
- 4
- Filtratseite
- 5
- Stützdraht
- 6
- Unfiltratseite
- 7
- Stützgewebe
- 8
- Filtermittelhalter
- 9
- Einsatzplatte
- 10
- Durchlassöffnungen
- 11
- Filtratauslassventil
- 12
- Ultraschallschwinger
- 13
- elektrische
Durchführung
- 14
- Unfiltrateinlassventil
- 15
- Rückspülauslassventil
- 16
- Filterelement
- 17
- Kanal
- 18
- Anschlussstück
- 19
- Schwingerschlauch
- 20
- Filtermodule
- 21,
22
- Filtrationsventile
- 23,
24
- Rückspülventile
- 25
- Bodenplatte
- B
- nicht
biegbarer Bereich