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Die
vorliegende Erfindung betrifft das oberbegrifflich Beanspruchte.
Damit befasst sich die vorliegende Erfindung mit Parkettelementen,
insbesondere mit der Verklebung von Parkettelementlagen in mehrlagig
hergestellten Parkettelementen.
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Mehrlagig
hergestellte Parkettelemente sind bekannt. Sie weisen eine Deck-
beziehungsweise Trittschicht auf, die bei der Benutzung oben liegt
und aus hochwertigem, trittfestem und ästhetisch ansprechendem Holz,
das entsprechend teuer ist, und darunter liegenden Lagen, die zur
Stützung
und Stabilisierung dienen. Diese unteren Lagen werden typisch aus
preiswertem Holz gebildet sein, wobei dennoch sichergestellt sein
muss, dass das fertige Parkettelement den hohen Anforderungen an
einen Parkettboden ohne weiteres genügt. Insbesondere ist es erwünscht, eine
hinreichende Temperaturbeständigkeit,
Was serbeständigkeit,
Alterungsbeständigkeit und
Tritt- beziehungsweise Knarrgeräuschfreiheit des
verlegten Parketts langfristig zu gewährleisten. Dies gilt insbesondere,
wenn die Parkettelemente über
Fußbodenheizungen
oder dergleichen angeordnet werden.
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Die
Verbindung der einzelnen Parkettelementlagen erfolgt im Stand der
Technik typisch durch Verklebung der einzelnen Lagen miteinander.
Die Wahl der Verklebung bestimmt einerseits die Eigenschaften der
fertigen Parkettelemente beziehungsweise die daraus hergestellten
Böden und
bestimmt andererseits als wichtiger Faktor die Herstellungskosten
mit.
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Es
sind daher eine Vielzahl von Verklebungen eingesetzt worden, wobei
aber die damit erzielten Ergebnisse zumindest teilweise noch verbesserungswürdig sind.
So sind Weissleime, das heißt
Dispersionsklebstoffe eingesetzt worden, die zwar für sich genommen
sehr preiswert sind, aber einen vergleichsweise hohen Wasseranteil
besitzen, was entweder eine Konditionierung der Parkettelemente während der
Herstellung, insbesondere dem Verpressen der Lagen miteinander erfordert
oder die Gefahr der Verformung der mit Weissleimen hergestellten
Parkettelemente in sich birgt.
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Es
sind weiter Verklebungen mit Schmelzkleber, insbesondere aus Polyurethan
vorgeschlagen worden, die wasserfrei sind und das Erfordernis der Konditionierung
beseitigen, da sie sehr schnell abbinden. Dennoch können bei
der Herstellung in den Parkettelementen gerade aufgrund der Temperatureinwirkung
des Schmelzklebers partielle Spannungen im Parkettelement auftreten.
Zudem ist die offene Zeit solcher reaktiver Schmelzkleber begrenzt, was
in der Regel nur die Einzelverpressung von Parkettelementen zulässt. Die
Klebstoffkosten pro m2 fallen zudem relativ
hoch aus.
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Aus
der
DE 199 61 366
A1 ist ein Parkettelement nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruches
1 bekannt. Die
DE
199 61 336 A1 sieht dabei ein Parkettelement vor, das mindestens
zweilagig hergestellt ist, wobei sich in der Fuge zwischen den einzelnen
Lagen eine verbindende Klebstoffschicht befindet und wobei die jeweilige
Klebstoffschicht von unterschiedlichen, in der Fugenebene von einander getrennten
Klebstoffen gebildet ist. Als Klebstoffschicht soll einmal ein feuchtigkeitsvernetzender,
reaktive PU-Klebstoff und zum anderen ein wasserhaltiger Klebstoff
verwendet werden. Es wird angegeben, dass man trotz des Einsatzes
von wasserhaltigen Klebstoffen ohne lang Presszeiten und ohne kostspieligen
Heizaufwand auskommt, da der PU-Klebstoff im Sekundentakt abbindet
und die Dispersion genügend
Zeit habe, abzubinden, um nach einigen Minuten die PU-Verklebung zu unterstützen. Es
wird auch angegeben, dass mit Klebstoffanhäufungen bei flächiger Verteilung
der Klebstoff durch Pressdruck Unebenheiten ausfüllbar sind.
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Nachteilig
ist jedoch, dass einerseits die Verarbeitung abhängig von der zufälligen Berührung der unterschiedlichen
Klebstoffbereiche, nämlich
dem feuchtigkeitshaltigen Klebstoff und dem mit Feuchtigkeit abbindenden
PU-Klebstoff ist und es andererseits nicht ausgeschlossen werden
kann, dass Feuchtigkeit einen Einfluss auf die Verklebung im fertiggestellten
Parkettelement besitzt.
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Aus
DE-U 295 13 007 ist es bekannt, einzelne Schichten einer Diele für Parkettböden mittels
eines wasser- und lösungsmittelfreien
Klebers, beispielsweise eines mit der Luftfeuchtigkeit aushärtenden
PU-Klebers zu verkleben und kalt zu verpressen. Da die Verarbeitung
ohne Wärmeeinwirkung
erfolgt, kann die Deckschicht bereits vor dem Verkleben versiegelt
werden und die Restelastizität
des Klebers auch im ausgehärteten
Zustand hat den Vorteil, dass beim Durchbiegen der fertigen Dielen
keine Knackgeräusche
auftreten.
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Die
vorliegende Erfindung zielt darauf, Neues für die gewerbliche Anwendung
bereitzustellen.
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Dieses
Ziel wird erreicht mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Bevorzugte
Ausführungsformen
finden Sich in den Unteransprüchen.
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Ein
erster wesentlicher Aspekt der Erfindung schlägt somit ein Parkettelement
mit mehreren Lagen und einer Verklebung dazwischen, bei welchem vorgesehen
ist, dass die Verklebung mit einem wasser- und formaldehydfreiem,
kalt verarbeitbarem Klebermittel und mit einem Lagenverschiebungsverhinderungsmittel
zur Verbesserung der Lagenhaftung vor der Klebermittelhärtung des
kalt verarbeitbaren Klebermittels aufweist. Das Lagenverschiebungsverhinderungsmittel
ist dabei ein feinkörniges
Mittel zur Reibungserhöhung
und/oder ein Schmelzkleber.
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Damit
hat die Erfindung erkannt, dass wesentliche Verbesserungen bei dennoch
geringen Kosten erzielt werden können,
wenn anstelle eines feuchtigkeitshaltigen ein wasserfreier, kalt
verarbeiteter Kleber gemeinsam mit einem Mittel zur sofortigen Verhinderung
eines Verrutschens beziehungsweise Wegschwimmens oder dergl., also
einer Bewegung der Lagen gegeneinander vorgesehen ist.
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Als
billigstes Lagenverschiebungsverhinderungsmittel kann ein mechanisch
wirkendes Material wie feiner Sand, das die Reibung zwischen den
Lagen erhöht,
verwendet werden. So kann preiswerter Kaltkleber verwendet werden,
der zudem mit so langen Offenzeiten vorgesehen werden kann, dass
eine Stapelverarbeitung möglich
ist. Der Sand oder dergl. kann dem Kleber oder einem seiner Bestandteile
zugemischt oder separat aufgebracht werden.
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Alternativ
und/oder zusätzlich
wird als Lagenverschiebungsverhinderungsmittel ein Schmelzkleber
verwendet, der dann in ersten Bereichen aufgebracht wird, während der
kalt verarbeitete Kleber in zweiten Bereichen angeordnet wird. Dies
ist gegenüber
Sand vorteilhaft, weil der Maschinenverschleiß verringert ist und der Schmelzkleber
im Endprodukt haftverbessernd wirkt. Der Schmelzkleber wird typisch
eine sehr kurze offene Zeit aufweisen und ist in der Lage, unabhängig von
dem Kleber in den zweiten Bereichen eine -wenn auch gegebenenfalls
geringe- Haftung der beiden Lagen aneinander zu bewirken. Dadurch,
dass ein Schmelzkleber verwendet wird, kann also erreicht werden,
dass die Ersthaftung zwischen den Parkettlagen auf definierte Weise
erfolgt, was eine sehr präzise
Steuerung der gesamten Fertigungsprozesse erlaubt. Zugleich ermöglicht der
kalt verarbeitbare Kleber eine so lange Offenzeit, dass die halbfertigen
Parkettelemente blockweise verarbeitet, insbesondere verpresst werden
können.
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In
einer bevorzugten Variante werden als Schmelzkleber solche aus der
Gruppe Ethylvinylacetat, Polyamid, Polyester und/oder insbesondere
bevorzugt ein Polyurethan-Schmelzkleber eingesetzt. Der Rückgriff
auf per se bekannte Schmelzklebstoffe erlaubt es dabei, auf die
Erfahrungen mit denselben insbesondere hinsichtlich der für die Vorfixierung
erforderlichen Materialmengen, mit der Bestimmung der Offenzeiten
usw. Rückgriff
zu nehmen.
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In
einer bevorzugten Variante wird nur soviel Schmelzkleber eingesetzt,
dass eine Fixierung der Parkettelementlagen gegeneinander bis zur
Verpressung und damit dem Wirken des kalt verarbeitbaren Klebers
sichergestellt ist.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird ein kalt verarbeitbarer Kleber verwendet, der aufschäumen kann.
Dies ermöglicht
es auch dann eine in großen
Bereichen flächige
Verbindung zwischen den einzelnen Elementlagen zu erzielen, wenn
diese nur grob vorgehobelt beziehungsweise geschliffen sind und
somit die Fugen partiell vergleichsweise groß sind. Durch die Aufschäumung kann
dann erreicht werden, dass auch hier eine trittfeste, nichtknarrende
Verbindung erhalten wird und etwaige, geringe Mehrkosten werden
durch die Möglichkeit,
ein ungenaueres Vorhobeln zuzulassen, mehr als ausgeglichen.
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Als
kalt verarbeitbarer Kleber wird in einer ersten Variante der Erfindung
ein Einkomponenten-PU-Kleber verwendet. Dies hat den Vorteil, daß die Aufbringung
besonders einfach ist. Alternativ kann ein 2-Komponenten-PU-Kleber
verwendet werden. Dies erlaubt es, die Reaktion oder die Eigenschaften
des noch offenen Klebers besonders gut einzustellen und durch Komponentenvorgaben
die Offenzeiten präziser
vorzuwählen,
die zur Fixierung der Lagen beim Herstellungsprozeß gewünscht sind. Insbesondere
kann es wünschenswert
sein, den 2-Komponentenkleber thixotrop abzustimmen.
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Bevorzugt
werden für
die besonders preiswerte Auslegung die Schmelzkleberbereiche kleiner sein
als die Bereiche mit kalt verarbeitbarem Kleber, da der Schmelzkleber
typisch teurer ist und daher primär auf die Vorfixierungswirkung
beschränkt
ist. Alternativ ist es möglich,
eine besonders sichere Lagenverschiebungsverhinderung zu erreichen,
bei der besonders große
Blöcke
aus einer erhöhten
Anzahl an Parkettelementen verpresst werden, wenn die Schmelzkleberbereiche
gleich groß oder
größer als die
anderen Kleberbereiche für
Ein- oder Zweikomponentenkleber gewählt sind.
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Es
ist bevorzugt, wenn bei der Herstellung der Parkettelemente der
Schmelzkleber in die äußeren Bereiche
aufgebracht wird. Ursächlich
hierfür
ist einerseits, dass dann eine bessere Fixierung durch die weiter
auseinander liegenden Vorfixierflächen gegeben ist und andererseits,
dass in den mittleren Bereichen vorhandener Klebstoff beim Verpressen
so eher bei Überschuss
in Fugen gepresst wird. Dies gilt insbesondere, wenn die Unterlage
nicht durch ein vollflächiges
Materialstück
gebildet ist.
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Weiter
kann auch in der Parkettelementmitte ein Schmelzklebebereich vorgesehen
sein. Dies hat den Vorteil, dass ein Abheben in der Mitte unterbunden
wird, etwa wenn die Deckschicht geringfügig gewölbt ist.
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Die
Erfindung wird im Folgenden nur beispielsweise anhand der Zeichnung
beschrieben. In dieser zeigt:
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1 ein
Parkettelement der vorliegenden Erfindung;
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2 eine
Draufsicht auf eine Parkettlage mit aufgebrachtem Klebstoff während der
Verarbeitung;
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3 mehrere Alternativen der Aufbringung unterschiedlicher
Klebstoffbereiche auf eine Parkettlage.
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1 umfasst
ein allgemein mit 1 bezeichnetes Parkettelement 1 mit
den Lagen 2a, 2b und eine Verklebung 3 aus
Klebstoffen dazwischen.
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Das
Parkettelement 1 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
zweilagig gebildet, und zwar aus einer oberen Decklage 2a aus
hochwertigem, ästhetisch
ansprechendem Holz und aus einer darunter angeordneten mit der oberen
Lage verklebten Lage 2b aus geringerwertigem Holz. Die
aufeinander zuweisenden Seiten sind glatt gehobelt, wobei allerdings
geringe Unebenheiten verbleiben, so dass die Lagen nicht ohne weiteres
vollflächig
eben aufeinander aufliegen.
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Die
Verklebung 3 ist, wie in 2 ersichtlich, aus
zwei unterschiedlichen Klebstoffen, die bereichsweise angeordnet
sind, gebildet, nämlich
einem Schmelzkleberbereich 3a und einem Kaltkleberbereich 3b, 3b'.
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Die
Schmelzkleberbereiche 3a sind durch drei Schmelzkleberraupen 3a, 3a', 3a'' realisiert, wobei zwei Raupen
nahe dem Parkettelementrand angeordnet sind und eine Raupe 3a' etwa zentral
in der Parkettelementmitte. Die Raupen können, wie dargestellt, gerade
geführt
sein oder erforderlichenfalls, etwa um bei einer gegebenen Austrittsdüse eine
größere Klebstoffmenge
auftragen zu können,
in Wellenlinien oder mit rotierenden Düsen aufgebracht sein. Als Schmelzkleber
wird ein per se bekannter Polyurethan-Schmelzkleber verwendet, der
lediglich eine kurze Offenzeit besitzt. Die Gesamtmenge an aufgetragenem
Schmelzkleber ist gering, die Raupen sind dünn und können gegebenenfalls auch unterbrochen auf
dem Parkettelement laufen, vgl. 3
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Die
Bereiche 3b, 3b' ins
durch einen Zweikomponenten-Polyurethan-Klebstoff
gebildet, der kalt härtet
und beim Aushärten
zumindest geringfügig
aufschäumt.
Die Bereiche 3b, 3b' weisen
einen Klebstoffauftrag auf, der ausreicht, um eine dauerhafte, für die jeweilige
Stabilitätsanforderung
ausreichende Klebstoffwirkung zu erzielen und überdies vorhandene Hobelunebenheiten
der aneinandergepressten Lagen beim geringen Aufschäumen auszugleichen.
Die Offenzeit ist so gewählt, dass
mehrere Parkettelemente in einer Maschine gefertigt, gestapelt und
gemeinsam verpresst werden können,
ohne dass die zuerst gefertigten Parkettelemente des Stapels eine
vollständige
Klebstoffbindung durchlaufen haben.
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Das
Parkettelement der vorliegenden Erfindung wird hergestellt wie folgt:
Auf
einer per se herkömmlichen
Parkettherstellungsmaschine werden obere und untere Lagen bereitgestellt.
Dann werden auf die Innenseite einer Lage, bevorzugt der Decklage,
ausreichende Mengen der beiden PU-Klebstoffe aufgebracht und die
andere Lage aufgelegt. Es ergibt sich durch die Wirkung des Schmelzklebers
sofort eine Vorfixierung der beiden Lagen aneinander, ohne dass
ein Wegschwimmen, das heißt
eine relative Verschiebung der beiden Lagen zueinander noch möglich ist.
Es wird dann ein Stapel aus halbfertigen Parkettelementen gebildet. Sobald
ein hinreichend großer
Block an halbfertigen Parkettelementen produziert ist, werden diese
halbfertigen Parkettelemente gemeinsam in eine Presse eingebracht
und als Block verpresst, wobei sie aushärten. Bei der Verpressung kommen
die benachbarten Lagen mit dem noch offenen kalt verarbeitbaren PU-Klebstoff
in innigen Kontakt, wobei dieser aushärtet.
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Nach
der Weiterverarbeitung der gepressten Parketthalbfertigelemente
ergibt sich ein Parkettelementmaterial, mit dem ein dauerhaft feuchtigkeits-, temperatur-
und alterungsbeständiger
Parkettboden verlegbar ist, der durch seine Restflexibilität auch bei Belastung
keine störenden
Knarrgeräusche
produziert.
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In
einer alternativen Variante ist es möglich, anstelle des Zweikomponenten-Polyurethans
in dem Bereich 3b einen Einkomponenten-Polyurethan einzusetzen.
Dies kann etwa dann vorteilhaft sein, wenn bestehende Anlagen hierfür schon
ausgelegt sind. Auch hier werden die angestrebten Vorteile erreicht und
die lange Offenzeit des Klebstoffes kann für die Blockverarbeitung in
optimaler Weise ausgenutzt werden.