DE10222197A1 - Vorrichtung zum Festwalzen von Einstichen und Radien der Lagerstellen von Kurbelwellen - Google Patents
Vorrichtung zum Festwalzen von Einstichen und Radien der Lagerstellen von KurbelwellenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (5) zum Festwalzen von Einstichen (4) und Radien von Kurbelwellen (1). Das Festwalzen erfolgt mit Hilfe von Festwalzrollen (8), die während des Drehens der Kurbelwelle (1) unter Beaufschlagung mit einer Festwalzkraft und unter einem Winkel von annähernd 35 DEG in die Einstiche (4) oder Radien der Kurbelwelle (1) eindringen und in der Kurbelwelle (1) selbst eine Verformung hervorrufen. Erfindungsgemäß misst man die Eindringtiefe der Festwalzrollen (8) in die Kurbelwelle (1) in radialer Richtung und regelt die Größe der Festwalzkraft in Abhängigkeit von der gemessenen Eindringtiefe in der Weise, dass im Verlauf von wenigstens einer Umdrehung der Kurbelwelle (1) an wenigstens einem der beiden Einstiche (4) oder Radien einer zugehörigen Lagerstelle (2) nach dem Festwalzen eine plastische Verformung erhalten wird, die einer vorgegebenen Einwalztiefe entspricht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Festwalzen
von Einstichen und Radien an Kurbelwellen nach den
Merkmalen des Oberbegriffs des Hauptanspruchs.
Das Festwalzen von Kurbelwellen erfolgt mit Hilfe von
Festwalzrollen, die mit einer vorgegebenen Kraft in die
Einstiche und Radien gedrückt werden, welche die Lager
einer Kurbelwelle jeweils seitlich begrenzen. Ein
Verfahren, eine Maschine bzw. Werkzeuge zum Festwalzen
der Radien und Einstiche von Kurbelwellen sind
beispielsweise bekannt aus der EP 0 683 012 A1 sowie aus
der EP 0 661 137 B1 und aus der EP 0 299 111 B1. Bei den
bekannten Verfahren wird mit Hilfe der bekannten
Maschinen mit Hilfe der im Festwalzwerkzeug drehbar
gelagerten Festwalzrollen der Werkstoff der Kurbelwellen
bis zu etwa 1 mm Tiefe plastifiziert. Dabei bauen sich
tangential um den Einwalzradius der Festwalzrollen
Druckeigenspannungen auf, die bei der Biegebelastung der
Kurbelwelle im Betrieb das Ausbilden von Rissen an den
kritischen Stellen des Übergangs von Lagerzapfen zur
Wange der Kurbelwelle verringern und somit die
Dauerfestigkeit einer Kurbelwelle erheblich erhöhen. Die
Güte einer Festwalzung ist für die Lebensdauer einer
Kurbelwelle von entscheidender Bedeutung. Mit höheren
Drehmomenten und grösseren Motorleistungen, insbesondere
mit der Verbreitung von Dieselmotoren, werden die
Anforderungen an die Kurbelwellen immer höher. In Folge
dessen ist die Industrie dazu übergegangen, das
Festwalzen von Kurbelwellen immer kritischer und mit
immer höherer Genauigkeit zu betreiben. Bekannt ist es
bisher, das Festwalzen mit einer vorgegebenen
Festwalzkraft durchzuführen. Das Einhalten der
Festwalzkraft ist jedoch allein nicht dazu in der Lage,
Streuungen der Festigkeit des Werkstoffs der Kurbelwelle
oder durch die Vorbearbeitung der Kurbelwelle,
insbesondere die spanende Bearbeitung und gegebenenfalls
das Härten, in die Kurbelwelle eingebrachte
Ungenauigkeiten auszugleichen. Fehler der Vorbearbeitung
bei festzuwalzenden Einstichen oder Radien an einer
Kurbelwelle werden durch die bekannten Verfahren, wo eine
vorgegebene Festwalzkraft eingehalten wird, nicht
aufgedeckt.
Weiterhin ist aus der DE 195 11 882 A1 ein Verfahren zum
Verfestigen von Werkstückoberflächen bekannt geworden.
Das bekannte Verfahren ist auch auf die
Kurbelwellenbearbeitung anwendbar. Dabei wird die
Werkstückoberfläche während des Verfestigungsvorgangs
messtechnisch erfasst und aus den Messergebnissen werden
Regelgrössen zur Einstellung/Veränderung von
Werkzeugparametern abgeleitet. Insbesondere wird die
Eindringtiefe des verformenden Werkzeugs in die
Werkstückoberfläche erfasst. Eine mit einer
entsprechenden Andrückkraft einwirkende Festwalzrolle
dringt in den Werkstoff ein und erzeugt so abhängig vom
Fliessverhalten des Werkstück-Werkstoffes Aufwürfe
beiderseits der eindringenden Festwalzrolle. Die
tatsächliche Eindringtiefe der Festwalzrolle ergibt sich
dann aus der Differenz der Aufwürfe. Dabei kann die
Oberflächenkontur messtechnisch an sich auf mannigfaltige
Art und Weise erfasst werden beispielsweise mechanisch,
pneumatisch, hydraulisch, akustisch, elektromagnetisch,
elektrokapazitiv oder elektronisch mittels entsprechend
wirkender Fühler.
Nachteilig an dem bekannten Verfahren ist das indirekte
Erfassender Eindringtiefe über die Aufwürfe beiderseits
der eindringenden Festwalzrolle. Solche Aufwürfe sind
mitunter gar nicht vorhanden oder derart wenig
ausgeprägt, dass sie messtechnisch kaum erfasst werden
können. Das ist beispielsweise besonders der Fall bei den
Aufwürfen an den Übergängen zu beiden Seiten von
Einstichen an Kurbelwellen, die ja in jeweils
unterschiedlichen Ebenen liegen. Dort reicht, so hat die
Erfahrung gezeigt, die Genauigkeit, mit der die Aufwürfe
gemessen werden können, nicht aus, um zuverlässige
Aussagen über die Eindringtiefe der Festwalzrolle in die
Kurbelwelle zu machen. Wesentlich günstiger ist es statt
dessen den Weg der Festwalzrolle direkt zu verfolgen, sei
es in radialer, sei es in axialer Bewegungsrichtung in
Bezug auf die Kurbelwelle oder auch in beiden
Bewegungsrichtungen zugleich.
Darüber hinaus kann es in der industriellen Praxis
vorkommen, dass einzelne Festwalzrollen einer Maschine
gegenüber den übrigen Festwalzrollen eine kürzere
Standzeit haben und vorzeitig versagen. Mit den bisher
bekannten Mitteln ist ein derartiges vorzeitiges
Ausfallen des Festwalzwerkzeugs nur schwer oder überhaupt
nicht zu entdecken. Die Industrie hat sich deshalb bisher
damit beholfen, stichprobenartig die gewalzten Radien
oder Einstiche von Kurbelwellen mit Hilfe von Messzangen
zu kontrollieren, die von Hand angelegt werden.
Aus den vorstehend geschilderten Schwierigkeiten und
Nachteilen ergibt sich die Aufgabe für die Erfindung, das
Festwalzen der Radien und Einstiche von Kurbelwellen
weiter zu verbessern, um insbesondere ein gleichmässiges
Produktionsergebnis zu erzielen und eventuelle Fehler,
die sich aus der vorausgehenden Bearbeitung des
Werkstücks in den Prozess mit eingeschlichen haben,
rechtzeitig zu entdecken und zu eliminieren. Dabei soll
die Verbesserung ohne zusätzlichen Aufwand und auf
wirtschaftliche Weise realisierbar sein. Insbesondere
sollen bereits vorhandene Einrichtungen, wie
Kurbelwellen-Festwalzmaschinen und Kurbelwellen
Festwalzwerkzeuge sowie an sich bekannte Mess- und
Regeleinrichtungen, ohne wesentliche Änderungen zur
Durchführung des Festwalzens verwendet werden.
Zur Lösung der erfindungsgemässen Aufgabe wird eine
Vorrichtung vorgeschlagen, mit der man die Eindringtiefe
in radialer Richtung der Festwalzrollen eines
Festwalzwerkzeugs fortlaufend misst und die Grösse der
Festwalzkraft in Abhängigkeit von der gemessenen
Eindringtiefe so regelt, dass im Verlauf der
Festwalzoperation an den Einstichen oder Radien einer
Lagerstelle nach dem Festwalzen eine plastische
Verformung erhalten wird, die einer vorgegebenen
Einwalztiefe entspricht.
Auf ähnliche Weise werden Fehler, die bei der
Vorbearbeitung, sei es durch spanabhebende Bearbeitung,
sei es durch Härten, in die Kurbelwelle eingebracht
wurden, aufgedeckt. Hierzu wird ein Messwerkzeug
verwendet, das identisch aufgebaut ist wie ein
Festwalzwerkzeug. Unter einer geringen Anlegekraft werden
vor dem eigentlichen Beginn der Festwalzoperation
Messrollen in die Einstiche der Lagerstellen eingeführt.
Die beim Eindringen erfolgende axiale Spreizung der
Messrollen wird erfasst und als Messwert für die Güte der
Vorbearbeitung ermittelt. Hierzu dienen Sensoren, die den
axialen Abstand einzelner Messrollen zu den benachbarten
Ölbunden der Kurbelwelle erfassen.
Das bekannte Verfahren, die Einstiche und Radien von
Kurbelwellen mit einer vorgegebenen Einwalztiefe
festzuwalzen wird nunmehr dahingehend verbessert, dass
man in Abhängigkeit vom jeweiligen Zustand der
festzuwalzenden Radien oder Einstiche der Kurbelwelle
eine spezifische Einwalztiefe erzielt, und zum Erzielen
dieser Einwalztiefe die Festwalzkraft entsprechend
ändert.
Die Vorrichtung kann ein solches Verfahren mit einer
einzelnen Festwalzrolle eines Festwalzwerkzeugs
durchführen, es kann aber auch die resultierende
Eindringtiefe beider Festwalzrollen, welche ein
Festwalzwerkzeug üblicherweise aufweist, gemessen werden.
Daneben kann die resultierende axiale Verlagerung der
Messrollen eines Messwerkzeugs erfasst werden. Zum Messen
der Eindringtiefe der Festwalzrollen oder der Verlagerung
der Messrollen eines Messwerkzeugs in axialer Richtung
eignen sich mehrere Einrichtungen, deren spezielle
Auswahl jeweils im Bereich der Massnahmen des
einschlägigen Fachmannes liegt.
Die mit Hilfe von Sensoren gemessenen Eindringtiefen der
Festwalzrollen eines Festwalzwerkzeugs beziehungsweise
Verlagerungen der Messrollen eines Messwerkzeugs werden
einem Rechner zugeführt, in dem Rechner gespeichert, in
Rechengrössen umgewandelt und danach wird die
Festwalzkraft geregelt. Üblicherweise geht man dabei so
vor, dass man die Kurbelwelle vor dem eigentlichen
Festwalzen zunächst mit einer geringen und konstanten
Anlegekraft walzt und nach dem Festwalzen unter der
Festwalzkraft die Differenz der Messwerte bildet, die
sich aus den Eindringtiefen unter der Anlegekraft und der
Festwalzkraft ergibt und sodann anhand einer entsprechend
gebildeten Rechengrösse die Eindringtiefe ermittelt. Eine
solche Rechengrösse ist vorteilhaft dazu geeignet,
Fehler, die bei der Vorbearbeitung der Kurbelwelle, sei
es durch spanende Bearbeitung, sei es durch Härten oder
durch Schäden an den Festwalzrollen selbst, auftreten zu
ermitteln.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1. Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist
dadurch gekennzeichnet, dass in dem radialen Zwischenraum
zwischen der Führungsrolle für die Festwalzrollen und der
Lagerstelle der Kurbelwelle ein Sensor vorgesehen ist,
welcher die Eindringtiefe der Festwalzrolle in die
Einstiche und Radien der Kurbelwelle misst. Der Sensor
ist mit einem Rechner verbunden, welcher die gemessenen
Werte der Eindringtiefe speichert und in Rechenwerte
umwandelt, wobei der Rechner wiederum mit einer Mehrzahl
von Stellgliedern verbunden ist, von denen wenigstens
eines die Umdrehung der Kurbelwelle steuert und
wenigstens ein anderes, in Abhängigkeit von der Umdrehung
der Kurbelwelle sowie der gebildeten Rechenwerte des
Rechners, die Beaufschlagung des Druckmittelzylinders mit
dem Druckmittel regelt, zum Erzeugen der Festwalzkraft.
Ausser an den ersten beiden äusseren Enden der beiden
scherenartigen Gerätearme, welche jeweils die Teile eines
Festwalzwerkzeugs tragen, können Sensoren auch in
unterschiedlichen Messebenen entlang der Gerätearme
angeordnet sein. Neben der Möglichkeit, die Eindringtiefe
der Festwalzrollen in die Kurbelwelle in radialer
Richtung zu ermitteln, besteht, unter der Voraussetzung,
dass die beiden Messrollen eines wie ein Festwalzwerkzeug
ausgestalteten Messwerkzeugs innerhalb des
Messwalzwerkzeugs unter einem Winkel von annähernd 35°
geneigt sind, die Möglichkeit, die beim Eindringen der
Messrollen entstehende axiale Spreizung der Messrollen
mit Hilfe von Sensoren zu ermitteln.
Als Sensoren eignen sich wiederum induktive Taster,
Triangulationstaster mit optischer Funktion, digitale
Wegmesstaster, Potenziometer oder Ultraschallsensoren.
Die Auswahl der jeweils am besten geeigneten Sensoren
trifft der einschlägige Fachmann. Dabei ist vorgesehen,
dass auch Triangulationstaster, welche mit Laserstrahlen
arbeiten, eingesetzt werden können. Sowohl digitale
Wegmesstaster als auch kapazitive Potenziometer können
als Einrichtungen ausgebildet sein, welche nach dem
Wirbelstromverfahren messen. Bedeutsam ist, dass die
jeweiligen Sensoren bei einem Messbereich von etwa 1 mm
eine mindestens 10-fache Auflösung haben, wobei die
Messgrösse der Einwalztiefe zwischen 0,1 und 0,9 mm
liegt.
Nachfolgend wird die Erfindung an einigen
Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigen
jeweils in stark vereinfachter, nicht massstäblicher und
überwiegend schematischer Darstellung die
Fig. 1, ein Festwalzwerkzeug in der Vorderansicht,
Fig. 2, die Anordnung eines Festwalzwerkzeugs innerhalb
eines einzelnen Festwalzgerätes,
Fig. 3, das Schema der Messrichtungen
Fig. 4, das Messen einer axialen Verlagerung von
Messrollen eines Messwerkzeugs,
Fig. 5, die Messanordnung der Fig. 2 in der
Seitenansicht,
Fig. 6, unterschiedliche Messebenen entlang eines
Gerätearmes,
Fig. 7, das Schema einer Befestigung von Sensoren,
Fig. 8, eine einschwenkbare Messvorrichtung.
Fig. 9, eine Einrichtung zur Messung von
unterschiedlichen Einwalztiefen
Fig. 10, ein Festwalzgerät mit einem Weggeber.
In den nachfolgenden Darstellungen sind jene Teile,
welche die Kurbelwelle unmittelbar betreffen, jeweils
durch eine Schraffur besonders kenntlich gemacht.
Steuerungen sind durch unterbrochene Linien dargestellt.
Die Fig. 1 zeigt den Ablauf des Festwalzens einer
Kurbelwelle 1. Die Kurbelwelle 1 hat eine Lagerstelle 2,
beispielsweise für ein Haupt- oder Pleuellager. In
Richtung der Längsachse der Kurbelwelle 1, beispielsweise
dargestellt durch die zur Längsachse parallel verlaufende
strichpunktierte Linie 3, wird die Lagerstelle 2 seitlich
jeweils durch Einstiche 4 begrenzt. Wie in der Fig. 1
deutlich erkennbar, haben die beiden Einstiche 4 einen
axialen Abstand voneinander, welcher der Breite der
Lagerstelle 2 entspricht. Nach der gewählten Darstellung
der Fig. 1 werden die Einstiche 4 mit einem
Festwalzwerkzeug 5 bearbeitet. Das Festwalzwerkzeug 5
besteht aus einem Werkzeuggehäuse 6, in dem eine
Führungsrolle 7 um die Achse 3 drehbar gelagert ist. In
jeden der Einstiche 4 greift eine Festwalzrolle 8 ein,
wobei die beiden Festwalzrollen 8 zur Senkrechten nach
aussen hin unter einem Winkel von ungefähr 35° gespreizt
sind und sich innerhalb des Werkzeuggehäuses 6 auf
Führungsflächen 9 der Führungsrolle 7 abstützen.
Durch das Einwirken der Festwalzrollen 8 auf die
Einstiche 4 entstehen innerhalb der Kurbelwelle 1 auf dem
Grund der Einstiche 4 tangentiale Druckeigenspannungen,
welche durch die Pfeile 10 dargestellt werden. Durch den
Pfeil 11 wird der Grund der Einstiche 4 angedeutet; der
Pfeil 12 weist auf den Einwalzradius hin, welcher bei
Kurbelwellen für Pkw-Motoren Grössen zwischen 1,2 bis 1,9 mm
haben kann.
In dem radialen Abstand zwischen dem äusseren Umfang 13
der Führungsrolle 7 und der Lagerstelle 2 der Kurbelwelle
1 ist im vorliegenden Beispiel ein Sensor 14 angeordnet.
Der Sensor 14 ist an geeigneter Stelle mit dem Gehäuse 6
verbunden und misst den radialen Abstand zwischen dem
äusseren Umfang 13 der Führungsrolle 7 und der
Lagerstelle 2 der Kurbelwelle 1. Bei dem Sensor 14
handelt es sich beispielsweise um einen Wirbelstromsensor
in Miniaturbauweise. Der Sensor 14 ist noch einmal in der
Fig. 2 dargestellt. Hier ist er beispielsweise auf einem
Gerätearm 15 eines die beiden Gerätearme 15 und 16
aufweisenden Festwalzgerätes 17 angeordnet.
Wie bereits erwähnt, weist eine einzelne Festwalzmaschine
eine Mehrzahl von derartigen Festwalzgeräten 17 auf,
entsprechend der Anzahl der zu bearbeitenden Lagerstellen
2. Nach Art einer Schere sind die beiden Gerätearme 15
und 16 an einem gemeinsamen Drehpunkt 18 gelenkig
miteinander verbunden. Die jeweils ersten äusseren Enden
19 und 20 der beiden Gerätearme 15 und 16 tragen einander
entsprechende Teile eines Festwalzwerkzeugs 5. So ist
beispielsweise an dem ersten äusseren Ende 19 des
Gerätearmes 15 das Werkzeuggehäuse 6 mit der
Führungsrolle 7 befestigt und am gegenüberliegenden
ersten äusseren Ende 20 des zweiten Gerätearmes 16 ein
Gehäuse 21 mit den beiden Stützrollen 22. Dazwischen
befindet sich die Kurbelwelle 1. Nach der Darstellung der
Fig. 2 ist der Sensor 14 sowohl an dem Gerätearm 15 als
auch an dem Werkzeuggehäuse 6 befestigt.
Zwischen den beiden zweiten äusseren Enden 23 und 24 der
Gerätearme 15 und 16 befindet sich ein
Druckmittelzylinder 25. Dieser Druckmittelzylinder 25
erzeugt die Festwalzkraft, welche zum Festwalzen der
Einstiche 4 der Kurbelwelle 1 erforderlich ist. Das
Signal des Sensors 14 wird beispielsweise auf einen
Rechner 53 übertragen, dort gespeichert, in eine
Rechengrösse umgewandelt und zu einem Regler 54 geleitet,
der die Zufuhr des Druckmittels zum Druckmittelzylinder
25 regelt. Rechner 53 und Regler 54 sind Einrichtungen,
die dem einschlägigen Fachmann geläufig sind.
Die Fig. 3 zeigt die Abstandsänderung 26 der
Festwalzrollen 8 zur Lagerfläche 2 der Kurbelwelle 1 in
radialer Richtung. Hierbei wird nur die Abstandsänderung
26 beider Festwalzrollen 8 gemeinsam erfasst, welche jede
für sich während des Festwalzvorgangs eine Veränderung
ihrer Lage in Richtung der beiden Pfeile 27 erfahren. Aus
cer Fig. 3 ist erkennbar, dass die beiden Pfeile 27
jeweils in eine Komponente in vertikaler Richtung,
entsprechend dem Pfeil 26, und in eine Komponente 28 in
Richtung der Drehachse 3 zerlegt werden können.
Diese Art der Erfassung wird von der Fig. 4
veranschaulicht. Beim Eindringen in die Einstiche 4 der
Kurbelwelle 1 erfahren nämlich die Messrollen 38 eines
Messwerkzeugs 57 zugleich auch eine Spreizung in der
axialen Richtung 28. Wie bei einem Festwalzwerkzeug 6
werden die beiden Messrollen 38 des Messwerkzeugs 57
seitlich in Käfigen 33 geführt (Fig. 5). Zur Ermittlung
der axialen Verlagerung der Messrollen 38 des
Messwerkzeugs 57 sind Sensoren 29 vorgesehen, die
beispielsweise die Grösse eines Zwischenraumes 30
zwischen den Messrollen 38 und den Ölbunden 31 einer
Kurbelwelle 1 ermitteln. Die axiale Position der
Messrollen 38 vor der Festwalzoperation macht Fehler der
Vorbearbeitung der Kurbelwelle 1, z. B. unterschiedlich
tief eingestochene Einstiche 4 erkennbar. Die Verlagerung
der Messrollen 38 beim Festwalzen macht unterschiedliche
Einwalztiefen, z. B. in Folge von unterschiedlichen
Härtungen im Bereich der Einstiche 4 erkennbar und dient
somit der Prozessüberwachung. Eine der Fig. 4
entsprechende Anordnung bietet sich an, wo die
Voraussetzungen zur Befestigung von Sensoren 29 am
Werkzeuggehäuse 40 eines Messwerkzeugs 57 besonders
günstig sind. Zusätzlich kann auch ein Kraftsensor 32 die
Messeinrichtung 57 vervollständigen, der gegebenenfalls
auch noch mit einem Wegsensor (nicht gezeigt) zusammen
wirkt, über den der von dem Einstich 4 während einer
Umdrehung der Kurbelwelle 1 zurückgelegte Weg 34 erfasst
wird. Der Kraftsensor 32 ist beispielsweise über eine
Steuerleitung 55 mit der Speiseleitung 56 verbunden, über
welche das Druckmittel dem Druckmittelzylinder 25
zugeführt wird. Über diese, dem einschlägigen Fachmann
ebenfalls geläufige Möglichkeit der Erfassung des
Arbeitsdruckes, wird die jeweilige Höhe der Festwalzkraft
ermittelt und überwacht.
Die Fig. 6 zeigt einen Sensor 35, ähnlich dem Sensor 14,
der die radiale Änderung des Abstandes zwischen den
beiden ersten äusseren Enden 19 und 21 zweier Gerätearme
15 und 16 erfasst. Neben der Anordnung an den äusseren
Enden 19 und 20 können dem Sensor 35 vergleichbare
Sensoren auch in den Messebenen 36 angebracht sein. Auch
hier ist die geeignete Auswahl der Messebenen 36 dem
einschlägigen Fachmann überlassen. Für die jeweilige
Anordnung ist lediglich bedeutsam, dass mindestens die
10-fache Auflösung der gesuchten Messgrösse erfolgt.
Eine der Fig. 6 weitgehend entsprechende, vergrösserte
Darstellung ist in der Fig. 10 wiedergegeben. Hier ist
zwischen dem äusseren Ende 20 und dem Drehpunkt 18 auf
der Innenseite des Gerätearmes 15 ein Halter 58
angebracht. Aus dem Halter 58 springt ein Messtaster 59,
beispielsweise ein induktiver Wegaufnehmer, in Richtung
auf den Gerätearm 16 hervor. Der Messtaster 59 kann den
Abstand zwischen den beiden Gerätearmen 15 und 16 mit
grosser Genauigkeit erfassen und ist somit geeignet, die
Tiefe des Eindringens der Festwalzrolle 8 in die
Kurbelwelle 1 lückenlos zu erfassen. Das Meßsignal läuft
über eine Leitung 60 zu dem Rechner 53, der den Regler 54
befehligt, welcher seinerseits über die Speiseleitungen
56 den Druckmittelzylinder 25 beaufschlagt. Der
Messtaster 59 erfasst die Eindringtiefe der Festwalzrolle
8 mit einer Genauigkeit im Messbereich von ± 0,01 mm.
Die Fig. 7 zeigt die schematische Befestigung 37 eines
Sensors 14 an einem Werkzeuggehäuse 40. Anstelle der
Festwalzrollen 8 sind in der Darstellung der Fig. 7
Messrollen 38 vorgesehen, welche in ihrer Grösse und
Anordnung mit den Festwalzrollen 8 der Fig. 1
vergleichbar sind. Auch die Messrollen 38 werden von
einer Führungsrolle 39 innerhalb eines Werkzeuggehäuses
40 abgestützt. In der Fig. 7 ist eine einschwenkbare
Messvorrichtung 41 dargestellt. Eine weitere Darstellung
einer derartigen einschwenkbaren Messeinrichtung 41 zeigt
auch die Fig. 8. Das Einschwenken der Messeinrichtung 41
wird beispielsweise über einen kleinen
Druckmittelzylinder 42 bewirkt. Bei den beiden
Einrichtungen 41, die in den Fig. 7 und 8 dargestellt
sind, handelt es sich um reine Messvorrichtungen. Diese
werden in die jeweilige Lagerstelle 2 einer Kurbelwelle 1
hineingeschwenkt, sobald die Festwalzwerkzeuge 6 bis 8
ausser Eingriff gebracht wurden und dienen dann zur
Kontrolle des Festwalzprozesses. Bei entsprechender
Gestaltung und Befestigung des Gerätes 42 z. B. am
Gerätearm 15 kann auch während des Festwalzens die
Eindringtiefe 26 der Festwalzrollen 8 gemessen werden und
es kann, ebenso wie bei dem im Festwalzwerkzeug 6
integrierten Sensor 14 die Festwalzkraft, erzeugt über
den Druckmittelzylinder 25, geregelt werden.
Eine wiederum andersartige Messeinrichtung zeigt die Fig.
9. Hier besteht die Messvorrichtung aus zwei axial in der
Hälfte getrennten Führungsrollen 43 und 44. Diese beiden
Halbrollen 43 und 44 sind jeweils in einem Gehäuse 45
drehbar gelagert. Auf ihnen stützen sich Messrollen 46
und 47 ab, die jeweils in Einstiche 48 und 49 einer
Kurbelwelle 1 eingreifen. Wie in der Fig. 9 erkennbar,
sind die Einstiche 48 und 49 unterschiedlich tief,
entsprechend unterschiedlichen Einwalztiefen. Sensoren 50
sind wiederum über Befestigungen 51 ähnlich den
Befestigungen 37 der Fig. 7 mit dem Gehäuse 45 verbunden.
Auch die Einrichtung nach der Fig. 9 ist einschwenkbar
ausgestaltet und dient zur gleichzeitigen Messung von
unterschiedlichen Einwalztiefen 48 und 49. Dabei ist
vorgesehen, dass sich die beiden Hälften 43 und 44 einer
Führungsrolle 52 in radialer Richtung in Bezug auf die
Kurbelwelle 1 bewegen können. Mit jeder der den
Führungsrollen 43 und 44 zugeordneten Drehachsen ist ein
Sensor 50, zum Beispiel ein Wirbelstromaufnehmer,
verbunden, der die Verlagerung des Systems relativ zur
Lagerstelle 2 ermittelt.
1
Kurbelwelle
2
Lagerstelle
3
axiale Richtung, Achse der Kurbelwelle
4
Einstich
5
Festwalzwerkzeug
6
Werkzeuggehäuse
7
Führungsrolle
8
Festwalzrolle
9
Führungsfläche
10
tangentiale Druckeigenspannungen
11
Grund des Einstichs
12
Einwalzradius
13
äusserer Umfang
14
Sensor
15
Gerätearm
16
Gerätearm
17
Festwalzgerät
18
Drehpunkt
19
erstes äusseres Ende
20
erstes äusseres Ende
21
Gehäuse
22
Stützrolle
23
zweites äusseres Ende
24
zweites äusseres Ende
25
Druckmittelzylinder
26
Abstandsänderung
27
Lageänderung
28
axiale Richtung
29
Sensor
30
Zwischenraum
31
Ölbund
32
Kraftsensor
33
Käfig
34
Weg
35
Sensor
36
Messebene
37
Befestigung
38
Messrollen
39
Führungsrolle
40
Werkzeuggehäuse
41
schwenkbare Messeinrichtung
42
Druckmittelzylinder
43
Führungsrolle
44
Führungsrolle
45
Gehäuse
46
Messrolle
47
Messrolle
48
Einwalztiefe
49
Einwalztiefe
50
Sensor
51
Befestigung
52
Führungsrolle
53
Rechner
54
Regler
55
Steuerleitung
56
Speiseleitung
57
Messwerkzeug
58
Halter
59
Messtaster
60
Messleitung
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Festwalzen von Einstichen und Radien,
die die Lagerstellen von Kurbelwellen in axialer
Richtung jeweils zu beiden Seiten begrenzen mit
wenigstens einem Festwalzwerkzeug einer eine Mehrzahl
von Festwalzwerkzeugen aufweisenden Festwalzmaschine
für die Einstiche und Radien beiderseits der
Lagerstellen von Kurbelwellen, wobei das
Festwalzwerkzeug an einander gegenüberliegenden
ersten äusseren Enden von zwei ungefähr in ihrer
Längsmitte gelenkig miteinander verbundenen
scherenartigen Gerätearmen vorgesehen ist und ein
Werkzeuggehäuse aufweist, in welchem eine
Führungsrolle und wenigstens eine Festwalzrolle
drehbar gelagert sind und die Führungsrolle zur
Lagerstelle der Kurbelwelle einen radialen Abstand
hat sowie zwischen den beiden zweiten äusseren Enden
der Gerätearme ein Druckmittelzylinder zum Erzeugen
der Festwalzkraft vorgesehen ist, dadurch
gekennzeichnet, dass
in dem radialen Zwischenraum zwischen der Führungsrolle (7, 43, 44, 52) und der Lagerstelle (2) ein Sensor (14, 29) zur Ermittlung der Eindringtiefe der Festwalzrolle (8) in die Einstiche (4, 48, 49) und Radien der Kurbelwelle (1) bzw. zwischen einem Werkzeuggehäuse (40) und einer Messrolle (38) ein Sensor (29) zur Ermittlung der Verlagerung (28) der Messrolle (38) in axialer Richtung der Kurbelwelle (1) vorgesehen ist,
jeder der Sensoren (14, 29) mit einem Rechner (53) verbunden ist, der die gemessenen Werte speichert und in Rechenwerte umwandelt und der Rechner (53) mit
einer Mehrzahl von Stellgliedern (25, 54, 56) verbunden ist, von denen wenigstens
eines die Umdrehung der Kurbelwelle (1) steuert und wenigstens
ein anderes (54) in Abhängigkeit von der Umdrehung der Kurbelwelle (1) sowie der gebildeten Rechenwerte des Rechners (53)
die Beaufschlagung des Druckmittelzylinders (25) zum Erzeugen der Festwalzkraft regelt.
in dem radialen Zwischenraum zwischen der Führungsrolle (7, 43, 44, 52) und der Lagerstelle (2) ein Sensor (14, 29) zur Ermittlung der Eindringtiefe der Festwalzrolle (8) in die Einstiche (4, 48, 49) und Radien der Kurbelwelle (1) bzw. zwischen einem Werkzeuggehäuse (40) und einer Messrolle (38) ein Sensor (29) zur Ermittlung der Verlagerung (28) der Messrolle (38) in axialer Richtung der Kurbelwelle (1) vorgesehen ist,
jeder der Sensoren (14, 29) mit einem Rechner (53) verbunden ist, der die gemessenen Werte speichert und in Rechenwerte umwandelt und der Rechner (53) mit
einer Mehrzahl von Stellgliedern (25, 54, 56) verbunden ist, von denen wenigstens
eines die Umdrehung der Kurbelwelle (1) steuert und wenigstens
ein anderes (54) in Abhängigkeit von der Umdrehung der Kurbelwelle (1) sowie der gebildeten Rechenwerte des Rechners (53)
die Beaufschlagung des Druckmittelzylinders (25) zum Erzeugen der Festwalzkraft regelt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei das
Festwalzwerkzeug (5) an einander gegenüberliegenden
ersten äusseren Enden (19, 20) von zwei ungefähr in
ihrer Längsmitte gelenkig miteinander verbundenen
scherenartigen Gerätearmen (15, 16) und zwischen den
beiden zweiten äusseren Enden (23, 24) der Gerätearme
(15, 16) ein Druckmittelzylinder (25) zum Erzeugen
der Festwalzkraft vorgesehen ist, dadurch
gekennzeichnet, dass
zwischen den beiden ersten äusseren Enden (19, 20) der Gerätearme (15, 16) wenigstens ein Sensor (14, 35, 50, 58, 59) zur Ermittlung der Eindringtiefe der Festwalzrolle(-n) (8) in die Einstiche (4, 48, 49) und Radien der Kurbelwelle (1) vorgesehen ist,
der Sensor (14, 35, 50, 58, 59) mit einem Rechner (53) verbunden ist, der die gemessenen Werte speichert und in Rechenwerte umwandelt und der Rechner (53) mit
einer Mehrzahl von Stellgliedern (25, 54, 56) verbunden ist, von denen wenigstens
eines die Umdrehung der Kurbelwelle (1) steuert und wenigstens
ein anderes (54) in Abhängigkeit von der Umdrehung der Kurbelwelle (1) sowie der gebildeten Rechenwerte des Rechners (53)
die Beaufschlagung des Druckmittelzylinders (25) mit einem Druckmittel zum Erzeugen der Festwalzkraft regelt.
zwischen den beiden ersten äusseren Enden (19, 20) der Gerätearme (15, 16) wenigstens ein Sensor (14, 35, 50, 58, 59) zur Ermittlung der Eindringtiefe der Festwalzrolle(-n) (8) in die Einstiche (4, 48, 49) und Radien der Kurbelwelle (1) vorgesehen ist,
der Sensor (14, 35, 50, 58, 59) mit einem Rechner (53) verbunden ist, der die gemessenen Werte speichert und in Rechenwerte umwandelt und der Rechner (53) mit
einer Mehrzahl von Stellgliedern (25, 54, 56) verbunden ist, von denen wenigstens
eines die Umdrehung der Kurbelwelle (1) steuert und wenigstens
ein anderes (54) in Abhängigkeit von der Umdrehung der Kurbelwelle (1) sowie der gebildeten Rechenwerte des Rechners (53)
die Beaufschlagung des Druckmittelzylinders (25) mit einem Druckmittel zum Erzeugen der Festwalzkraft regelt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, dass der Sensor (14,
35, 50, 58, 59) in unterschiedlichen Messebenen (36)
entlang der Gerätearme (15, 16) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sensor (14, 35, 50, 58, 59)
ein induktiver Taster,
ein Triangulationstaster mit optischer Funktion,
ein digitaler Wegmesstaster,
ein Potenziometer oder
ein Ultraschallsensor ist.
ein induktiver Taster,
ein Triangulationstaster mit optischer Funktion,
ein digitaler Wegmesstaster,
ein Potenziometer oder
ein Ultraschallsensor ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, dass der
Triangulationstaster in Laserausführung ausgebildet
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, dass der digitale
Wegmesstaster oder das Potenziometer als kapazitive,
nach dem Wirbelstromverfahren arbeitende
Einrichtungen ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die jeweiligen Sensoren (14, 35, 50, 58, 59) bei
einem Messbereich von etwa 1 mm eine mindestens 10-
fache Auflösung haben, wobei die Messgrösse der
Einwalztiefe zwischen 0,1 und 0,9 mm liegt.
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