-
Datenverarbeitungssystem
-
Die Erfindung betrifft ein Datenverarbeitungss
stem. Ein derartiges Datenverarbeitungssystem ist aus der WO 99/48027
A1 bekannt. Dieses weist eine Benutzereinheit, eine Speichereinheit
und eine Verbindung zu einem elektronischen Datenbestand auf. Weiterhin
ist eine Suchmaschine vorgesehen, mittels derer in dem Datenbestand
Datenrecherchen durchgeführt
werden können.
Hierzu sind eine Vielzahl von Suchformulierungen für die Suchmaschine
als Knoten und Kanten eines semantischen Netzes abgespeichert. Diese
Suchformulierungen sind zur Durchführung einer Datenrecherche
zu einer komplexen Suchanweisung zusammensetzbar.
-
Dabei bilden Suchanfragen, d.h. recherchierbare
Suchbegriffe die Knoten des semantischen Netzes. Die Kanten des
semantischen Netzes sind von Verknüpfungsanweisungen gebildet,
die verschiedene Knoten des semantischen Netzes verbinden.
-
Die Knotenstruktur des semantischen
Netzes ist von einem sogenannten topic map gebildet. Diese Struktur
weist eine vorgegebene Anzahl von Hauptknoten auf, welchen jeweils
Unterknoten zugeordnet sind. Die Eigenschaften von Hauptknoten werden
dabei an die jeweils untergeordneten Unterknoten weitervererbt.
-
Die Struktur der Knoten und Unterknoten wird
dem Benutzer des Datenverarbeitungssystems in tabellarischer Form
oder in Form einer Baumstruktur angezeigt. Anhand dieser Anzeige
wählt der
Benutzer eine vorgegebene Anzahl von Knoten, d.h. Suchbegriffen
aus. Durch die festgelegte Knoten- und Kantenstruktur sind die ausgewählten Knoten mit
vorgegebenen logischen Verknüp fungen
in Beziehung gesetzt. Dadurch wird erreicht, dass durch die Auswahl
der Knoten diese zur Bildung der jeweiligen Suchformulierung entsprechend
der Kantenstruktur logisch verknüpft
werden.
-
Vorteilhaft bei diesem Datenverarbeitungssystem
ist, dass auf relativ einfache Weise komplexe Suchformulierungen
generiert werden können.
Zudem können
diese komplexen Suchformulierungen abgespeichert und somit wieder
verwendet werden. Schließlich
kann das semantische Netz durch Hinzufügen weiterer Knoten und Kanten
auch erweitert werden.
-
Nachteilig bei derartigen Datenverarbeitungssystemen
ist jedoch, dass das bestehende semantische Netz, insbesondere die
Kanten dieses Netzes, nicht mehr geändert werden können. Vielmehr
sind die einzelnen Suchbausteine des semantischen Netzes abgespeichert
und damit fest vorgegeben.
-
Dies schränkt die Flexibilität der durchzuführenden
Datenrecherchen in unerwünschter
Weise ein.
-
Zudem ist nachteilig, dass die Generierung des
semantischen Netzes selbst äußerst komplex
ist, da die einzelnen Knoten über
die Kanten des Netzes einzeln zu verbinden sind. Dies bedingt einen
unerwünscht
hohen Aufwand bei der Erstellung des semantischen Netzes, wobei
insbesondere Fehler in der Knoten- und Kantenstruktur nur schwer lokalisierbar
sind.
-
Die
DE 691 26 795 T2 betrifft ein Rechnersystem,
in welchem eine grafische Erstellung einer Abfrage an eine relationale
Datenbank mit einer Vielzahl an Quellentabellen ermöglicht ist.
Dies erfolgt durch den Aufbau eines grafisch angezeigten Netzes von
miteinander verbundenen Knoten durch einen Benutzer und automatisches
Generieren einer Abfrage, die einem bezeichneten Knoten im Netz
entspricht. Das hierbei eingesetzte Verfahren umfasst folgende Schritte:
Zunächst erfolgt
ein Anzeigen von Symbolen, einschließlich eines eine Quellentabelle
darstellenden Symbols und einer Vielzahl weiterer Symbole, die Operatoren
zugehöriger
relationaler Abfragen darstellen.
-
Danach erfolgt die Auswahl eines
der Symbole und Anzeigen einer Kopie des gewählten Symbols als neuer Knoten
im Netz als Folge einer Eingabe durch einen Benutzer.
-
Darauf erfolgt ein Verbinden des
neuen Knotens mit weiteren Knoten im Netz, als Folge einer Eingabe
durch den Benutzer, worauf ein Wählen
eines Knoten im Netz und Anzeigen eines Dialogkästchens, das dem Knoten entsprechenden
Symbol zugeordnet ist, erfolgt.
-
Schließlich erfolgt ein Zuordnen
von Kriterien im Dialogkästchen
zum gewählten
Knoten, als Folge einer Eingabe durch den Benutzer.
-
Die WO 99/31606 A1 betrifft ein Verfahren zur
Analyse einer Datenbasis. Das Verfahren wird in einem Computersystem
durchgeführt,
welches einen Prozessor und ein Terminal als Anzeigeeinheit aufweist.
Die Datenbasis enthält
eine Anzahl von Wortfolgen, die Attribut-Werte-Paare aufweisen.
Mittels des Prozessors wird eine Ontologie definiert, in dem zwei
oder mehrere Eltern eines bestimmten Attribut-Wert-Paares bestimmt
werden. Die Eltern sind wiederum Attribut-Werte-Paare, die in den
Wortfolgen existieren, innerhalb dieser auch das genannte Attribut-Werte-Paar
existiert. Die so gebildeten Beziehungen dieser Attribut-Werte-Paare
werden mittels der Anzeigeeinheit visualisiert.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Datenverarbeitungssystem bereitzustellen, mittels dessen eine flexible
und effiziente Durchführung von
Datenrecherchen ermöglicht
wird.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe sind die
Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte Ausführungsformen
und zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
-
Das erfindungsgemäße Datenverarbeitungssystem
weist wenigstens eine Speichereinheit zur Speicherung von Daten
und wenigstens eine Rechnereinheit zur Generierung eines Objektmodells
bestehend aus einer Klassenstruktur von Klassen auf. Diesen zugeordnet
sind Attribute und/oder Synonymstrukturen, wobei die Daten mittels
des Objektmodells strukturierbar sind. Mittels einer Suchmaschine werden
Suchausdrücke
mittels Regeln generiert, welche Elemente der Klassenstruktur und/oder
Daten verknüpfen.
-
Durch die Strukturierung der Daten
innerhalb der Klassenstruktur des Objektmodells werden die Recherchenmöglichkeiten
innerhalb des Bestandes der Daten erheblich erweitert.
-
Dabei ist insbesondere vorteilhaft,
dass die Klassenstruktur veränderbar
ist, wodurch die Strukturierung der Daten applikationsspezifisch
angepasst werden kann.
-
Die Klassenstruktur bildet eine Ontologie,
innerhalb derer vorzugsweise mehrere Klassen und diesen zugeordneten
Unterklassen definiert sind. Diese können hierarchisch oder in Verbänden strukturiert
werden. Im Gegensatz zu topic maps können den einzelnen Klassen
Attribute zugeordnet sein. Diese Attribute kennzeichnen jeweils
eine bestimmte Klasse der Ontologie und werden von einer Klasse
zu den zugeordneten Unterklassen weitervererbt.
-
Durch die Zuordnung des Bestandes
der Daten zu einer Ontologie können
Suchanfragen nicht nur auf einzelne Daten sondern auf Elemente der Klassenstrukturen
bezogen werden, wodurch der Umfang der Suchanfragen erheblich erweitert
wird.
-
Die Suchanfragen können sich
dabei auf einzelne Klassen oder Unterklassen beziehen. Weiterhin
können
die Suchanfragen so definiert werden, dass nicht nur eine Klasse
in die Suchanfrage miteinbezogen ist, sondern auch die der Klasse
zugeordneten Unterklassen. Die Suchanfragen können zudem derart erweitert
werden, dass bestimmte Klassen oder Unterklassen ausgeschlossen
werden können. Beispielsweise
kann eine Suchanfrage derart definiert sein, dass in dieser eine
Klasse und eine Teilmenge der dieser zugeordneten Unterklassen miteinbezogen
ist. Weiterhin kann die Suchanfrage derart definiert sein, dass
in diese Klassen einer bestimmten Ebene der Klassenstruktur miteinbezogen
sind. Insbesondere können
Suchanfragen derart definiert sein, dass in diese benachbarte Klassen
oder Unterklassen miteinbezogen sind.
-
Weiterhin können die Suchanfragen auch
auf Attribute von Klassen gerichtet sein.
-
Schließlich sind auch Synonyme in
die einzelnen Suchanfragen einbeziehbar. Besonders vorteilhaft sind
dabei Synonyme in Form von Attributen, sogenannten Meta-Attributen,
definierbar. Damit werden bestimmten Klassen Synonyme zugeordnet. Durch
die Zuordnung von Synonymen auf Klassenebene wird insbesondere erreicht,
dass diese Synonyme nicht einzelnen Daten zugeordnet werden müssen. Vielmehr
bezieht sich die Definition des jeweiligen Synonyms auf sämtliche
Daten, die in der Klasse eingeordnet sind, auf welche das Synonym
als Meta-Attribut bezogen ist.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Datenverarbeitungssystem
sind die Suchausdrücke,
mittels derer Elemente der Klassenstruktur und/oder Daten abfragbar
sind, über
Regeln definiert, welche in der Suchmaschine ausgewertet werden.
-
Die Regeln sind frei programmierbar
und können
damit auf einfache Weise je nach Anwendungsfall geändert werden.
Durch eine geeignete Definition der Regeln kann beispielsweise vorgegeben
werden, ob sich ein Suchausdruck auf eine Klasse allein, auf eine
Ebene von Klassen oder auf eine Klasse sowie die Gesamtmenge oder
eine Teilmenge der zugeordneten Unterklassen bezieht.
-
Die Regeln sind vorzugsweise in den
Regelsprachen F-LOGIK, OWL, TRIPLE oder RULEML abgefasst, wobei
in diesem Fall die Klassenstruktur der Ontologie als F-LOGIK oder
OWL-Modell ausgebildet ist.
-
Das erfindungsgemäße Datenverarbeitungssystem
weist zur Eingabe der Suchausdrücke
eine Eingabeeinheit auf. Dabei umfasst diese Anzeigemittel, mittels
derer die Elemente der Klassenstruktur anzeigbar ist.
-
Die Eingabe der Suchausdrücke erfolgt
vorzugsweise mit der Auswahl bestimmter Klassenbegriffe, die beispielsweise
durch Auswahl von Elementen der Klassenstruktur mittels eines Maus-Zeigers erfolgt.
-
Werden für eine Datenrecherche zwei
Elemente der Klassenstruktur ausgewählt, wird dabei ein Suchausdruck
generiert, der eine UND-Verknüpfung
dieser Elemente bildet.
-
Durch mehrmaliges Anklicken eines
Elements kann für
dieses Element eine Negierung generiert werden, die durch eine grafische
Kennzeichnung des Elements sichtbar gemacht wird. Bei Auswahl eines
weiteren Elements wird zwischen diesen Elementen eine NAND-Verknüpfung gebildet.
-
Generell können somit ohne Kenntnis von Programmiersprachen
von einem Benutzer auf einfache Weise auch komplexe Suchausdrücke generiert werden,
mittels derer insbesondere unterschiedliche Elemente der Klassenstruktur
verknüpft
werden können.
-
Die Erfindung wird im nachstehenden
anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
-
1:
Schematische Darstellung eins Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Datenverarbeitungssystems.
-
2:
Beispiel einer Klassenstruktur für
das Datenverarbeitungssystem gemäß 1.
-
1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Datenverarbeitungssystems 1. Das
Datenverarbeitungssystem 1 weist eine Speichereinheit 2 auf,
auf welcher ein Bestand von Daten gespeichert ist. Die Speichereinheit 2 ist
von einem Datenbanksystem, einem Filesystem, d.h. von einer Menge
von auf einem Computer gespeicherten Dateien, oder dergleichen gebildet.
Prinzipiell können auch
mehrere, gegebenenfalls auf unterschiedlichen Rechnersystemen integrierte
Datenbanksysteme vorgesehen sein.
-
Der Speichereinheit 2 ist
ein Server 3 zugeordnet, über welchen ein Zugriff auf
die in der Speichereinheit 2 gespeicherten Daten erfolgt.
Diesem Server 3 ist eine Rechnereinheit 4 zugeordnet.
Im vorliegenden Fall ist die Rechnereinheit 4 auf dem Server 3 installiert
und besteht aus einem Prozessorsystem oder dergleichen.
-
Die Rechnereinheit 4 weist
ein erstes Software-Modul 5 auf, mittels dessen ein eine
Ontologie bildendes Objektmodell generierbar ist.
-
Weiterhin weist die Rechnereinheit 4 ein
weiteres Software-Modul 5' auf, welches eine Suchmaschine
zur Durchführung
von Datenrecherchen bildet.
-
An die Rechnereinheit 4 ist
eine Eingabeeinheit 6 angeschlossen. Zudem ist an die Rechnereinheit 4 eine
Ausgabeeinheit 7 angeschlossen. Vorzugsweise ist die Rechnereinheit 4 an
ein Terminal angeschlossen, über
welches als Ein/Ausgabeeinheit Eingabegrößen in die Rechnereinheit 4 eingebbar
sind und über
welches Ausgabegrößen ausgebbar
sind.
-
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind in der Speichereinheit 2 als Daten unterschiedliche
Dokumente eines Industriebetriebs abgelegt.
-
Mittels der zugeordneten Rechnereinheit 4 werden
diese Daten in einem eine Ontologie bildenden Objektmodell strukturiert.
Dieses Objektmodell weist eine Klassenstruktur bestehend aus Klassen und
Unterklassen auf. Ein Beispiel für
eine derartige Klassenstruktur ist in 2 dargestellt.
Die hierarchisch ausgebildete Klassenstruktur weist eine Klasse „Dokument"
auf, welcher die Unterklassen „Präsentation", „Angebot", „Marketingdokument", „Vertrag", „Finanzdokument", „Rechnung"
und „Schutzrecht"
untergeordnet sind.
-
Der Klasse „Vertrag" sind die Unterklassen „Mitarbeitervertrag"
und „Kooperationsvertrag"
zugeordnet. Der Klasse „Schutzrecht"
sind als Unterklassen „Patent"
und „Gebrauchsmuster"
untergeordnet.
-
Die Strukturierung der in der Speichereinheit 2 abgespeicherten
Daten, welche von Schriftstücken unterschiedlicher
Ausprägung
gebildet sind, erfolgt derart, dass jedes Schriftstück, welches
das Wort „Dokument"
enthält,
der Klasse „Dokument"
zugeordnet wird. Ebenso wird ein Schriftstück, welches das Wort „Vertrag"
enthält,
der Klasse „Vertrag"
zugeordnet. Enthält
dieses Schriftstück
zugleich das Wort „Mitarbeitervertrag",
so wird dieses auch der Unterklasse „Mitarbeitervertrag" zugeordnet.
Auf diese Weise erfolgt eine Zuordnung der gespeicherten Daten zu
sämtlichen
Klassen und Unterklassen der Klassenstruktur.
-
Den Klassen der Klassenstruktur können weiterhin
Attribute zugeordnet werden, die innerhalb der Klassenstruktur weitervererbt
werden. Beispiele für
derartige Attribute sind die Autoren, Titel oder bestimmte Schlagworte,
die einem Dokument, d.h. einer Klasse zugeordnet werden können.
-
Insbesondere können durch derartige Attribute
auch Synonyme definiert werden. Die auf der Attributebene als sogenannte
Meta-Attribute definierten Synonyme beziehen sich dabei auf eine
gesamte Klasse und nicht nur auf einzelne, den Klassen zugeordneten
Daten.
-
Für
die vorliegende Klassenstruktur sind beispielsweise folgende Synonyme
definierbar: Der Klasse „Dokument"
ist als Synonym das Meta-Attribut „Schriftstück" zugeordnet.
-
Der Klasse „Mitarbeitervertrag" sind
als Synonyme die Meta-Attribute „Angestelltenvertrag" und „Arbeitsvertrag"
zugeordnet.
-
Der Klasse „Kooperationsvertrag" ist
als Synonym das Meta-Attribut „Partnervertrag"
zugeordnet.
-
Der Klasse „Angebot" ist als Synonym
das Meta-Attribut „Offerte"
zugeordnet.
-
Die auf diese Weise definierte Klassenstruktur
ist nicht fest vorgegeben, sondern kann bei Bedarf erweitert und
ergänzt
oder sogar durch eine neue Klassenstruktur ersetzt werden. Da die
Klassenstruktur über
ein Software-Modul 5 definiert ist, kann die Klassenstruktur
zur Strukturierung der gespeicherten Daten durch geeignete Programmierung
auf einfache Weise geändert
werden.
-
Die Durchführung von Datenrecherchen erfolgt
anhand der beschriebenen Klassenstruktur mittels der Suchmaschine.
Mittels der Suchmaschine werden Suchausdrücke generiert. Dabei werden
zur Bildung der Suchausdrücke
frei programmierbare Regeln verwendet, zu deren Auswertung die Suchmaschine
eine Inferenzeinheit aufweist.
-
Jeder Suchausdruck wird durch eine
vorgegebene Zahl von Regeln beschrieben, welche ein deklaratives
System bilden. Dies bedeutet, dass die Regeln in der Inferenzeinheit
unabhängig
von deren Reihenfolge abarbeitbar sind.
-
Die einzelnen Regeln und damit auch
die Suchausdrücke
können
auf einfache Weise bei Bedarf umprogrammiert und so geändert werden.
-
In dem Datenbanksystem ist durch
einen Indizierer, beispielsweise einen Microsoft-Index-Server ein
Index definiert, welcher angibt, welche Worte in den einzelnen den
Datenbestand des Datenbanksystems bildenden Schriftstücken enthalten
sind. Weiterhin können
mit dem Indizierer selbsttätig
Recherchen durchgeführt
werden, bei welchen ermittelt wird, ob bestimmte Worte in Schriftstücken des
Datenbestands enthalten sind. Damit können mittels des Indizierers
die in der Suchmaschine generierten Suchausdrücke selbsttätig abgearbeitet werden. Hierbei wird
mittels des Indizierers abgeprüft,
in welchen Schriftstücken
die Suchbegriffe des jeweiligen Suchausdruckes enthalten sind.
-
Die Suchausdrücke werden zur Durchführung von
Datenrecherchen über
die Eingabeeinheit 6 eingegeben. Vorzugsweise erfolgt die
Eingabe mittels einer grafischen Oberfläche derart, dass hierzu keine
Programmiersprachenkenntnisse des Benutzers notwendig sind.
-
Die Eingabeeinheit 6 weist
hierzu eine grafische Oberfläche
auf, auf welcher die Elemente der Klassenstruktur des Objektmodells
angezeigt werden. Mittels eines Maus-Zeigers werden als Suchbegriffe
vorgegebene Elemente der Klassenstruktur ausgewählt.
-
Wird ein Element der Klassenstruktur
ausgewählt,
so wird für
dieses ein Suchausdruck generiert, welcher durch eine Anzahl von
Regeln definiert ist.
-
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
werden bei Auswahl einer bestimmten Klasse als Suchbegriff sämtliche
dieser Klasse zugeordneten Unterklassen in die Datenrecherche miteinbezogen.
-
Wird beispielsweise der Begriff „Vertrag" durch
Anklicken mit dem Maus-Zeiger
ausgewählt, werden
neben der Klasse „Vertrag"
die dieser Klasse zugeordneten Unterklassen „Mitarbeitervertrag" und „Angestelltenvertrag"
in die Recherche miteinbezogen. Zudem werden die für die ausgewählten Klassen
definierten Synonyme in die Recherche miteinbezogen, im vorliegenden
Bei spiel „Angestelltenvertrag"
und „Arbeitsvertrag"
für die
Unterklasse „Mitarbeitervertrag"
sowie „Partnervertrag"
für die
Unterklasse „Kooperationsvertrag".
-
Durch die Auswahl des Suchausdruckes „Vertrag"
wird damit durch die für
diesen Suchausdruck hinterlegten Regeln folgende ODER-Verknüpfung gebildet:
„Vertrag"
OR „Mitarbeitervertrag"
OR „Angestelltenvertrag"
OR „Arbeitsvertrag"
OR „Kooperationsvertrag"
OR „Partnervertrag".
-
Als Ergebnis dieser Recherche werden
dem Benutzer über
die Ausgabeeinheit 7 sämtliche
Dokumente angezeigt, in welchen wenigstens einer der Begriffe der
gebildeten ODER-Verknüpfung
enthalten ist.
-
Werden zur Bildung eines Suchausdrucks
in der grafischen Oberfläche
der Eingabeeinheit 6 zwei Begriffe ausgewählt, so
werden diese durch die Regeln, welche für den Suchausdruck hinterlegt
sind, mit einer UND-Verknüpfung
verknüpft.
Dabei werden bei der Auswahl einer Klasse wiederum die jeweiligen
Unterklassen und Synonyme in die Recherche miteinbezogen.
-
Werden beispielsweise die Begriffe „Angebot"
und „Vertrag"
durch Anklicken auf der grafischen Oberfläche ausgewählt, so wird für den Begriff „Vertrag"
mittels der hierfür
hinterlegten Regeln eine Abfrage gemäß dem vorherigen Beispiel generiert.
Zudem wird für
den Begriff „Angebot"
die entsprechende Klasse sowie als zugehöriges Synonym der Begriff „Offerte"
recherchiert, wobei diese Begriffe mit einer ODER-Verknüpfung zu
einer zweiten Abfrage verknüpft
werden. Die beiden einzelnen Abfragen werden dann mit einer UND-Verknüpfung zu
folgender Gesamtabfrage verknüpft: („Angebot"
OR „Offerte)
AND („Vertrag"
OR „Mitarbeitervertrag"
OR „Angestelltenvertrag"
OR „Arbeitsvertrag"
OR „Kooperationsvertrag"
OR „Partnervertrag").
-
Die Suchausdrücke können in einer alternativen
Ausführungsform
auch derart ausgebildet sein, dass bei der Recherche einzelne Klassen
ausgeschlossen werden.
-
Dies kann durch eine geeignete Benutzereingabe
dadurch erreicht werden, dass ein ausgewähltes Element negiert wird.
Eine Negierung kann beispielsweise durch mehrfaches Anklicken eines Elements
in der Klassenstruktur erreicht werden. Vorzugsweise wird ein negiertes
ausgewähltes
Element in der grafischen Oberfläche
beispielsweise durch einen farbigen Hintergrund oder dergleichen grafisch
hervorgehoben und gekennzeichnet.
-
Möchte
ein Benutzer den zuvor erläuterten Suchausdruck,
in welchem die Begriffe „Vertrag"
und „Angebot"
ausgewählt
werden, so modifizieren, dass zwar sämtliche Dokumente ausgegeben
werden, die den Begriff „Vertrag"
(oder die in den zugeordneten Unterklassen und Synonymen definierten
Begriffe) enthalten, nicht jedoch den Begriff „Angebot" (oder Synonyme hierzu)
enthalten, so wählt
der Benutzer durch Anklicken den Begriff „Vertrag" aus und durch mehrfaches
Anklicken die Negation des Begriffes „Angebot".
-
Mittels der diesem Suchausdruck hinterlegten
Regeln wird dann folgende Gesamt-Abfrage als NAND-Verknüpfung generiert:
(„Vertrag"
OR „Mitarbeitervertrag"
OR „Angestelltenvertrag"
OR „Arbeitsvertrag"
OR „Kooperationsvertrag"
OR „Partnervertrag")
AND NOT („Angebot"
OR „Offerte")
-
Eine ODER-Verknüpfung von zwei ausgewählten Suchbegriffen
wird im vorliegenden Modell zweckmäßigerweise durch zwei aufeinanderfolgende Re cherchen
realisiert, wobei bei der ersten Recherche nur der erste Suchbegriff
ausgewählt
wird und bei der zweiten Recherche nur der zweite Suchbegriff ausgewählt wird.
-
Bei der vorliegenden Definition der
Suchausdrücke
werden bei Anklicken einer Klasse der Klassenstruktur die dieser
Klasse zugeordneten Unterklassen in die Recherche miteinbezogen.
-
Beispielsweise können die Regeln zur Bildung
der Suchausdrücke
derart geändert
werden, dass bei Auswahl eines Elements der Klassenstruktur jeweils
nur dieses Element recherchiert wird, nicht jedoch die zugeordneten
Unterklassen.
-
Erfolgt beispielsweise durch Anklicken
in der grafischen Oberfläche
der Eingabeeinheit 6 die Auswahl des Begriffs „Vertrag",
wird nur die Klasse „Vertrag"
in die Recherche miteinbezogen, nicht jedoch die Unterklassen „Mitarbeitervertrag"
und „Kooperationsvertrag".
-
Weiterhin können die Regeln zur Bildung
von Suchausdrücken
derart programmiert werden, dass vorgegebene Ebenen der Klassenstruktur
abfragbar sind.
-
Wird in diesem Fall der Begriff „Vertrag"
als Suchbegriff durch Anklicken ausgewählt, so wird ein Suchausdruck
generiert, der alle Elemente der Klassenstruktur umfasst, die auf
der selben Ebene wie die Klasse „Vertrag" angeordnet sind.
Zudem werden wiederum die Synonyme zu den jeweiligen Klassen in
die Recherche miteinbezogen. Durch die Regeln, die zu dem Suchausdruck
bei Auswahl des Begriffs „Vertrag"
hinterlegt sind, wird damit folgende Gesamt-Abfrage generiert:
„Präsentation"
OR „Angebot"
OR „Offerte"
OR „Marketingdokument"
OR „Vertrag"
OR „Finanzdokument" OR „Rechnung"
OR „Schutzrecht".
-
Durch eine geeignete Modifikation
der Regeln kann die Abfrage innerhalb einer Ebene der Klassenstruktur
derart eingegrenzt werden, dass nicht sämtliche Klassen einer Ebene
in die Recherche miteinbezogen werden, sondern nur benachbarte Klassen.
Durch geeignete Definitionen von Nachbarklassen können dadurch
besonders effizient Recherchen zu bestimmten Themenkreisen durchgeführt werden.
-
Im vorliegenden Beispiel werden sinnvollerweise
in der der Klasse „Dokument"
untergeordneten Ebene die Klassen „Präsentation", „Angebot"
und „Marketingdokument"
als Nachbarn definiert, da sämtliche
Klassen auf Vertriebstätigkeiten
gerichtet sind. Ebenso werden die Klassen „Finanzdokument" und „Rechnung"
als Nachbarn definiert, da diese auf Tätigkeiten im Bereich Controlling
gerichtet sind.
-
Wird bei einer derartigen Definition
der Regeln als Suchbegriff die Klasse „Angebot" ausgewählt, so
wird durch die Regeln folgende Gesamt-Abfrage als Suchausdruck generiert:
"Präsentation"
OR „Angebot"
OR „Offerte"
OR „Marketingdokument".
-
Wie aus diesen Beispielen ersichtlich
ist, kann durch Verändern
der Regeln der Inhalt der Suchausdrücke in erheblichem Umfang geändert werden.
-
Als weitere Modifikationsmöglichkeit
ist es ebenso möglich,
die Klassenstruktur selbst zu ändern.
-
- (1)
- Datenverarbeitungssystem
- (2)
- Speichereinheit
- (3)
- Server
- (4)
- Rechnereinheit
- (5,
5')
- Software-Modul
- (6)
- Eingabeeinheit
- (7)
- Ausgabeeinheit