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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vermeidung einer Rückzündung in
einem einen Reaktionsraum zuströmenden
Gemisch, wobei der durchströmbare
Querschnitt in einem Bereich zwischen einer Eintrittsöffnung und
dem Reaktionsraum variiert wird. Des weiteren betrifft die Erfindung
einen Reaktor zum Durchführen
des oben angegebenen Verfahrens sowie die Verwendung des Verfahrens
zusammen mit dem Reaktor.
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Aus
dem allgemeinen Stand der Technik sind Reaktoren bekannt, welche
mit einem Gemisch an Edukten beaufschlagt werden, die in einem Reaktionsraum
der Reaktoren umgesetzt werden sollen. Insbesondere bei sogenannten
autothermen Reaktoren, welche im allgemeinen in dem Reaktionsraum einen
Katalysator aufweisen, erfolgt die Umsetzung der Edukte nun so,
dass exotherme und endotherme Reaktionen in dem Reaktionsraum ablaufen.
Nach erfolgtem Start und/oder bei entsprechend konditionierten Edukten
ist somit keine weitere Zufuhr von thermischer Energie notwendig.
Als ein Beispiel für eine
derartige Reaktion kann die autotherme Reformierung eines Eduktgemischs
aus Luft, Wasserdampf und einer kohlenwasserstoffhaltigen Verbindung,
z.B. Benzin, gelten.
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Die
durch eine Eintrittsöffnung
in den Reaktor einströmenden
Edukte passieren üblicherweise zuerst
eine Zone, in welcher eine Durchmischung der Edukte miteinander
und gegebenenfalls eine zeitgleiche Verdampfung einzelner Edukte
stattfindet, ehe sie in den eigentlichen Reaktionsraum gelangen
und dort entsprechend umgesetzt werden. Bei derartigen Reaktoren
liegt nun bereits in dieser Gemischverteilungszone ein zündfähiges Gemisch
vor. Kommt es zu einer Rückzündung aus
dem Reaktionsraum in den Bereich der Gemischverteilungszone oder
zu einer Selbstzündung
in diesem Bereich, so wird das dort befindlich Gemisch zumindest
teilweise umgesetzt. Dadurch wird thermische Energie in einem Bereich
frei, an dem diese nicht benötigt
wird und sich unter Umständen
sogar in Form einer thermischen Überlastung
nachteilig die Gemischverteilungszone selbst und auf ihre unmittelbare
Umgebung auswirkt. Entscheidender ist im allgemeinen jedoch der
Nachteil, dass die in der Gemischverteilungszone freigesetzte thermische
Energie im Bereich des Reaktionsraums fehlt. Die Umsetzung des Gemischs
in dem Reaktionsraum und/oder die Zusammensetzung und Temperatur
des aus dem Reaktionsraum abströmenden
Gemischs wird dadurch verschlechtert oder läuft schlimmstenfalls erst gar
nicht ab.
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Unter
der Vorgabe in möglichst
allen auftretenden Betriebs- bzw.
Lastzuständen
einer Reformierung von Methanol ein wasserstoffhaltiges Reformat mit
minimalem Gehalt an Kohlenmonoxid zu erhalten, werden in der
DE 195 26 886 C1 ein
Verfahren und eine zu dessen Durchführung geeignete Vorrichtung
vorgeschlagen, mit denen die wirksame Länge und/oder der wirksame Eintrittsquerschnitt
eines eingangsseitigen, auf hohem Methanolumsatz temperierten Reaktionsraumabschnitts
in Abhängigkeit vom
Durchsatz an zu reformierendem Gemisch so eingestellt werden kann,
dass sich eine im wesentlichen konstant bleibende Verweildauer des
zu reformierenden Gasgemischs in dem auf hohem Methanolumsatz temperierten
Reaktionsraumabschnitt ergibt. Dadurch läßt sich die Methanolreformierung auch
bei merklich schwankenden Durchsätzen
an zu reformierendem Gasgemisch mit gleichbleibend hoher Methanolumsetzungsrate
und gleichbleibend geringer Bildung von unerwünschtem Kohlenmonoxid durchführen.
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Unter
der Aufgabenstellung der Verbesserung des dynamischen Ansprechverhaltens
einer Reaktion eines Mediums in einem einen Katalysator aufweisenden
Reaktionsraum ist aus der
DE
100 02 025 A1 außerdem
ein Verfahren bekannt, bei welchem ein wirksamer, für das Medium
zugänglicher
und den benötigten
Katalysator aufweisender Querschnitt durch den Druck des Mediums
selbst beeinflußt
wird. Ein im Reaktor oder in den Kanälen zum Reaktor angeordneter
Kolben wird dabei von dem Medium gegen eine Feder gedrückt und
gibt je nach Druck indem Medium mehr oder weniger des wirksamen Querschnitts
frei.
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Über beide
oben beschriebenen Verfahren bzw. die damit korrespondierenden Vorrichtungen lässt sich
der Umsatz des Methanols bzw. des Mediums, welches gemäß den Ausführungen
der oben genannten
DE
100 02 025 A1 im allgemeinen ein Reformat sein wird, mit
mehr oder weniger großem
Aufwand an Steuerung, Regelung bzw. Aktuatorik beeinflussen.
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Die
eingangs geschilderte Problematik hinsichtlich der Rückzündung, welche überwiegend
bei autothermen Abläufen
eine Rolle spielt, wird in den beiden oben genannten deutschen Schriften
nicht erkannt.
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Zum
allgemeinen Stand der Technik beschreibt die
DE 199 58 580 A1 außerdem einen
gasbeheizten Infrarotstrahler, welcher nach einem Verteilerbereich
das zu verbrennende Gas/Luft-Gemisch durch Leitungen leitet, welche
konstruktiv mit einem so kleinen Querschnittausgebildet sind, dass
aufgrund der sich ergebenden Strömungsgeschwindigkeit
keine Rückzündung in
den Bereich des Verteilerraums möglich
ist.
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Ein
vergleichbarer Aufbau für
das Einbringen und gleichzeitige Vermischen von Oxidationsmittel und
Einsatzstoff in einen Reaktor beschreibt die
DE 38 75 305 T2 . Auch hier
wird mittels konstruktiv fest vorgegebenen engen Querschnitten eine
Rückzündung in
der. Bereich des zuströmenden
Mediums verhindert.
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Diese
beiden Ausgestaltungen weisen den Nachteil auf, dass sie dabei ausschließlich für den Stationären betreiben
geeignet sind, da sie konstruktiv an genau ein Stoffgemisch bzw.
ein Volumenstrom exakt dieses Stoffgemischs angepasst sind. Einer
dynamischen Änderung
sowohl des Volumenstroms, als auch dessen Zusammensetzung kann allenfalls durch
eine Auslegung für
den größten anzunehmenden
Extremfall begegnet werden. Eine solche Auslegung bedeutet aber
hierbei immer, dass über
den wenigstens annähernd
größten Teil
aller Betriebszustände
eine Fehldimensionierung vorliegt, welche große Mengen an Energie aufgrund
von unnötigen Druckverlusten
verbraucht. Die beiden zuletzt genannten Aufbauten scheiden damit
für einen
dyn- amischen Betrieb prinzipbedingt aus.
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In „Schweisstechnische
Fertigungsverfahren/ Ulrich Dilthey; Bd. 1 Schweiss- und Schneidtechnologien;
2. Aufl.; 1994" ist
unter Punkt 1.3.2. der Aufbau eines Schweissbrenners beschreiben.
Ebenso wie bei den Brennern gemäß „Ullmanns
Encyklopädie
der technischen Chemie; 4. neubearbeitete und erweiterte Auflage;
Band 2" Punkt 2.2.3.
und 2.3 ist auch hier ein sich in Strömungsrichtung verändernder
Querschnitt beschrieben.
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Ferner
ist es zum Allgemeinen Stand der Technik aus der aus der
DE 199 19 286 C2 bekannt, bei
katalytischen Rekombinatoren sich erweiternde Anströmbereiche
einzusetzen. Damit wird die vorhandene katalytische Oberfläche optimal
ausgenutzt.
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Aus
der
DE 694 04 104 T2 ist
es zum Allgemeinen Stand der Technik außerdem bekennt, einen katalytischen
Reaktor so auszubilden, dass die hydraulischen Durchmesser der Kanäle sich
in Strömungsrichtung
in einer Stufen vergrößern. Damit wird Überschüssige Wärme der
Reaktion im ersten Bereich auf den zweiten bereich übertragen.
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Letztendlich
beschreibt die
DE
694 01 817 T2 einen Linearbrenner zur Herstellung von glasartigem
Silika, bei welchem einzelne Bereiche gegenüber einem Plenumraum zu öffnen und
zu schließen sind.
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Es
ist nun die Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung ein Verfahren
zur Vermeidung einer Rückzündung in
einem einen Reaktionsraum zuströmenden
Gemisch zu schaffen und einen Reaktor anzugeben, mittels welchem
das Verfahren durchführbar
ist, so dass die thermische Energie genau dort freigesetzt wird,
wo sie benötigt
wird.
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Der
Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen 1, 7 und 19 ausgegeben
Merkmalen gelöst.
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Erfindungsgemäß wird ein
durchströmbarer Querschnitt
in einem Bereich zwischen einer Eintrittsöffnung und dem Reaktionsraum
in Abhängigkeit des
der Vorgaben für
eine Dosierung, also abhängig von
Volumen und Zusammensetzung desselben, so variiert bzw. gesteuert
wird, dass die Strömungsgeschwindigkeit
des Gemischs für
den wenigstens annähernd
größten Teil
der auftretenden Volumina des anströmenden Gemischs größer als
die Brenngeschwindigkeit des Gemischs ist.
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Da
eine Rückzündung nur
auftreten kann, wenn die Brenngeschwindigkeit vbr des
Gemischs größer ist
als die Geschwindigkeit v, mit welcher das Gemisch auf den bereits
reagierenden bzw. brennenden zuvor eingeströmten Anteil zuströmt, kann
durch eine ausreichend hohe Strömungsgeschwindigkeit
in der Gemischverteilungszone eine Rückzündung vermieden werden.
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Somit
kann die Freisetzung der thermischen Energie genau dort erfolgen,
wo es gewünscht
wird, nämlich
in dem Reaktionsraum selbst. Die Edukte setzen die in ihnen enthaltene
thermische Energie also erst bei der Reaktion in der exothermen
Reaktionszone frei.
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Die
Anpassung an einen geforderten Lastzustand erfolgt bei derartigen
Reaktoren üblicherweise durch
eine Variation des Volumenstroms des zugeführten Gemischs. Sind nun die
durchströmbaren Querschnitte
so ausgelegt, dass bei Vollast eine maximale Strömungsgeschwindigkeit vmax auftritt, so ist die Brenngeschwindigkeit
vbr üblicherweise
in einer Größenordnung
von 30 bis 50% der Maximalgeschwindigkeit zu finden, da ansonsten
in den für
den Betrieb wichtigen höheren
Lastbereich durch „zu" kleine Querschnitte
unnötig
hohe Druckverluste erzeugt werden würden. Dies bedeutet aber nun
auch, das nur 50 bis 70% der möglichen
Lastspreizung für den
Reaktor genutzt werden können,
da in den verbleibenden 30 bis 50% eine Rückzündung mit den eingangs geschilderten
Nachteilen befürchtet
werden muß.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann nun in besonders vorteilhafter Weise durch eine Variation des
durchströmten
Querschnitts im Bereich vor dem Reaktionsraum bei vorgegebenem Volumenstrom
entsprechend dem Kontinuitätsgesetz
jeweils eine Geschwindigkeit v eingestellt werden, welche größer als
die Brenngeschwindigkeit vbr ist. Damit kann
man einen weitaus größeren Teil
der Lastspreizung als bisher nutzen. Über den gesamten so nutzbaren
Bereich der Lastspreizung des Reaktors kann außerdem sichergestellt werden,
dass keine Rückzündung erfolgt.
Der Reaktionsraum lässt
sich also unter idealen Betriebsbedingungen nutzen, womit die gewünschte Zusammensetzung
und das gewünschte
Temperaturniveau am Ausgang des Reaktionsraums reproduzierbar erreicht
werden kann.
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Neben
der bereits eingangs erwähnten
Problematik der durch die Rückzündung verursachten Freisetzung
von thermischer Energie in einem unerwünschten Bereich, kann es bei
der durch die Rückzündung verursachten
Umsetzung der Edukte auch zu einer nachteiligen Bildung von Nebenprodukt kommen.
Diese Nebenprodukte, beispielsweise Ruß bei kohlenstoffhaltigen Edukten,
können
sich ablagern und die Funktionsweise des Reaktors nachteilig beeinflussen.
Sie setzen sich beispielsweise auf Katalysatoren, Sensoren, mechanisch
zu bewegende Teile oder dergleichen ab und beeinträchtigen
deren Funktionsweise. Durch das Verhindern der Rückzündung kann jedoch auch diese
Bildung von Nebenprodukten und die damit verbundenen nachteiligen
Folgen vermieden werden.
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Gemäß einer
sehr vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird, zumindest im Falle eines Kaltstarts eines den Reaktionsraum
aufweisenden Reaktors, mit steigendem Volumen des anströmenden Gemischs
der durchströmbare
Querschnitt vom Zentrum der Strömung aus
vergrößert.
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Dadurch,
dass hier der Querschnitt von Zentrum der Strömung aus freigegeben wird,
kann bereits bei kleinem Volumenstrom eine zentrale Anströmung des
Reaktionsraums erreicht werden. Die in dem Reaktionsraum mittig
entstehende Wärme
kann sich auf die umliegenden Gebiete des Reaktionsraums verteilen,
insbesondere dann, wenn der Reaktionsraum beispielsweise mit einem
auf einem Trägermaterial
befindlichen Katalysator ausgebildet ist und die Wärme in dem
Trägermaterial
durch Wärmeleitung
transportiert wird. Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht so
einerseits einen kontinuierlicheren Betrieb bei Lastsprüngen und
andererseits eine Verbesserung des Kaltstartverhaltens, insbesondere
den schnelleren Eintritt in die „normale" Betriebsphase. Die Verringerung der
für den
Kaltstart erforderlichen Zeit kann dadurch erreicht werden, dass
die durch Wärmeleitung
nach Außen
abtransportierte Wärme
die umliegenden Bereiche des Reaktionsraums aufheizt und so, zumindest
in allen Lastbereichen unterhalb der Vollast, keine oder zumindest
sehr wenig Wärme
verloren geht.
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Befindet
sich der Reaktor in eher stationären Betriebsphasen
ohne hohe dynamische Anforderungen und/oder in einer Betriebsphase,
in welcher thermische Verluste ohne eine große Beeinträchtigung der Qualität der erzeugten
Produkte akzeptiert werden können,
so kann, gemäß einer
sehr günstigen Ausgestaltung
der Erfindung, die Variation des durchströmbaren Querschnitts auch so
erfolgen, dass über einen
größeren Zeitraum
gesehen alle Bereiche des Reaktors wenigstens annähernd gleich
lange mit dem anströmenden
Gemisch in Kontakt stehen.
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Die
Belastung des Reaktors, insbesondere, wenn dieser beispielsweise
einen Katalysator aufweist, kann somit im langfristigen Mittel ausgeglichen werden,
so dass Alterungsprozesse gleichmäßig über den Reaktor verteilt auftreten.
Die Lebensdauer des Reaktors lässt
sich somit steigern.
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Ein
Reaktor zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
weist in Richtung der Durchströmung
aufeinanderfolgend eine Eintrittsöffnung für die Edukte, eine Gemischverteilungszone und
eine Reaktionszone auf, wobei in der Gemischverteilungszone Einrichtungen
zur Veränderung
des durchströmbaren
Querschnitts angeordnet sind.
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Mit
einer derartigen Ausbildung des Reaktors lässt sich das erfindungsgemäße Verfahren
ideal umsetzen. Dabei spielt es prinzipiell keine Rolle, wie die
Einrichtungen zur Veränderung
des Querschnitts ausgebildet sind, solange sie die geforderte Funktion bei
den in der Gemischverteilungszone vorliegenden Bedingungen, wie
z.B. hohe Temperatur, aggressive Edukte etc., sicher erfüllen. Die
Einrichtungen könnten
als kontinuierlich wirkende Einrichtungen ausgebildet sein, z.B.
in der Art von Irisblenden, wie sie beispielsweise aus der Optik
bekannt sind.
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Als
Alternative dazu sind die Einrichtungen zur Veränderung des Querschnitts in
der Gemischverteilungszone gemäß einer
sehr günstigen
Weiterbildung des Reaktors so ausgebildet, dass die Gemischverteilungszone
in mehrere Segmente unterteilt ist, wobei Einströmöffnungen in zumindest einen Teil
der Segmente zumindest teilweise verschließbar sind.
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Dieser
sehr robust zu realisierenden Aufbau erlaubt eine gute und hinsichtlich
von Störungen recht
unanfällige
Betriebsweise der Einrichtung, auch unter ungünstigen Bedingungen, beispielsweise
hinsichtlich der Temperatur und der Aggressivität der Medien. Außerdem können gezielte
Beeinflussungen der Strömung,
welche in der Gemischverteilungszone durch entsprechende Einbauten,
beispielsweise Diffusoren oder dergleichen, erzielt werden durch
die Segmentierung auch bei niedrigeren Volumenströmen aufrechterhalten
bzw. überhaupt
erst erzielt werden. Falls gewünscht
können
die oben angesprochenen Effekte auch über die Ausgestaltung der Geometrie
der Segmente bei den jeweils vorgegebenen Volumenströme an diese
Volumenströme
angepasst werden. Die Anströmung
kann damit nicht nur hinsichtlich der Geschwindigkeit, sondern auch
hinsichtlich der Ausbildung der Anströmung entsprechend optimiert
werden. Insbesondere können
dabei Totzonen der Strömung
vermieden werden, in denen keine ausreichend hohe Geschwindigkeit
der Strömung vorliegt.
Dadurch kann einerseits der unerwünschte Umsatz der Edukte und
andererseits eine Ablagerung von sich bildenden Nebenprodukten in
diesen Totzonen in besonders vorteilhafter Weise vermieden werden.
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Eine
besonders vorteilhafte Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
und des oben genannten Reaktors liegt in der autothermen Reformierung
eines zumindest Sauerstoff, Wasser, insbesondere Wasserdampf, und
eine kohlenwasserstoffhaltige Verbindung, bevorzugt Benzin oder
Diesel, aufweisenden Eduktgemischs zur Erzeugung eines wasserstoffhaltigen
Gases zum Betreiben einer Brennstoffzelle, insbesondere der Brennstoffzelle
eines Hilfsenergieerzeugers (Auxiliary Power Unit).
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Gerade
für eine
derartige Verwendung in einem Gaserzeugungssystem für eine Brennstoffzelle können die
oben genannten Vorteile hinsichtlich der möglichst hohen Lastspreizung
und des robusten und zuverlässig
arbeitenden Aufbaus von besonderem Vorteil sein. Falls die Brennstoffzelle
in einem mobilen System, wie z.B. einem Fahrzeug oder dergleichen,
eingesetzt wird, sind die bereits erwähnten Vorteile aufgrund der
grundsätzlichen
Anforderungen an Kraftfahrzeugkomponenten, hinsichtlich Robustheit,
Komplexität,
Gewicht und dynamischer Betriebsweise, besonders günstig.
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Auch
die Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens, in welcher,
zumindest im Falle eines Kaltstarts eines den Reaktionsraum aufweisenden
Reaktors, mit steigendem Volumen des anströmenden Gemischs der durchströmbare Querschnitt vom
Zentrum der Strömung
aus vergrößert wird, kann
in diesem speziellen Fall der Anwendung in mobilen Systemen sehr
günstig
genutzt werden, da bei derartigen System Kaltstarts sehr häufig vorkommen und
dementsprechend eine Verbesserung des Kaltstartverhaltens eine entscheidende
Verbesserung des gesamten Systems darstellt.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
r Unteransprüchen. Anhand
der Zeichnung sind nachfolgend dargestellt Ausführungsbeispiele.
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Es
zeigt:
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1 einen
als autothermen Reformer betriebenen Reaktor sowie mögliche Temperaturverläufe T über dessen
Baulänge
x;
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2 ein
Diagramm einer Strömungsgeschwindigkeit
v im Bereich der Anströmung
eines Reaktionsraums in Abhängigkeit
einer Last L;
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3 eine
mögliche
Ausgestaltung des Reaktors mit Einrichtungen zur Veränderung
des durchströmbaren
Querschnitts;
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4 eine
alternative Ausgestaltung des Reaktors mit Einrichtungen zur Veränderung
des durchströmbaren
Querschnitts;
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5 eine
Schnittdarstellung gemäß der Linie
V-V der Ausführungsform
aus 4;
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6 eine
weitere alternative Ausgestaltung des Reaktors mit Einrichtungen
zur Veränderung
des durchströmbaren
Querschnitts; und
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7 eine
Schnittdarstellung gemäß der Linie
VII-VII der Ausführungsform
aus 6.
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In 1 ist
ein Reaktor 1 dargestellt, welcher hier als autothermer
Reformer betrieben werden soll, wobei die Erfindung durch dieses
Beispiel lediglich erläutert
und nicht auf den speziellen Anwendungsfall des autothermen Reformers
eingeschränkt
werden soll.
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Entsprechend
seiner Ausgestaltung als autothermer Reformer zur Erzeugung eines
wasserstoffhaltigen Gases weist der Reaktor 1 einen Reaktionsraum 2 auf,
welcher auf einer Trägerstruktur 3 ein
katalytisch aktives Material – welche
zusammen nachfolgend als Katalysatorträger 3 bezeichnet werden – beinhaltet.
In den Reaktor 1 einströmende
Edukte A, beispielsweise Luft, Wasserdampf und Benzin oder Diesel,
gelangen durch eine Eintrittsöffnung 4 in
einem Gemischverteilungszone 5, in welcher sie falls erforderlich
durchmischt und evtl. noch flüssig
vorliegenden Bestandteile verdampft und gegebenenfalls überhitzt
werden. Außerdem
werden die Edukte A durch die Gemischverteilungszone 5 so
verteilt, z.B. durch einen oder mehrerer Diffusoren, dass sie den Reaktionsraum 2 möglichst
gleichmäßig und
homogen anströmen.
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Der
mit dem Katalysatorträger 3 versehene Reaktionsraum 2 lässt sich
in zwei verschiedene Zonen einteilen. Eine von den aus der Gemischverteilungszone 5 kommenden
Edukte zuerst durchströmte
exotherme Reaktionszone 6 und eine sich in Strömungsrichtung
daran anschließende
endotherme Reaktionszone 7. Außerdem weist die Gemischverteilungszone 5 Einrichtungen 8 auf,
welche hier durch eine strichpunktierte Linie prinzipmäßig angedeutet sind,
und auf welche später
noch näher
eingegangen werden wird.
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In
der Darstellung der 1 sind zusätzlich einige Temperaturverläufe T über einer
Baulänge
x des Reaktors 1 eingezeichnet. Der konstante Temperaturverlauf
Tmi n gibt dabei
die Temperatur an, welche das aus den Edukten A erhaltene Reformat
beim Verlassen des Reaktionsraums 2 mindestens aufweisen muss.
Diese Temperatur Tmi n wird
von den nachfolgenden Komponenten, beispielsweise Gasreinigungseinrichtungen,
Shiftstufen oder dergleichen bestimmt. Um diese Temperatur Tmi n am Ausgang des Reaktionsraums 2 mit
bestmöglichem
Wirkungsgrad, und damit der kleinsten möglichen Eintrittstemperatur
Ti, zu erreichen, wäre der Temperaturverlauf T1 ideal. Bei dem von der Eintrittstemperatur
Ti ausgehenden Temperaturverlauf T1 setzen die Edukte A die in ihnen enthaltene
thermische Energie Q1 bei der Reaktion in
der exothermen Reaktionszone 6 frei. Der Volumenstrom,
welcher sich dann im Bereich der endothermen Reaktionszone 7 abkühlt, erreicht
am Ausgang der endothermen Reaktionszone 7 und damit des
Reaktionsraums 2 dann die Temperatur T1a, welche
größer oder
gleich der Temperatur Tmi n ist.
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Da
nun jedoch bereits in der Gemischverteilungszone 5 ein
zündfähiges Gemisch
der Edukte A vorliegt, kann es, wie eingangs bereits erläutert, zu einer
durch den heißen
Katalysatorträger 3 initiierten Rückzündung aus
dem Reaktionsraum 2 in den Bereich der Gemischverteilungszone 5 kommen,
was eine zumindest teilweise Umsetzung der Edukte A, verbunden mit
einer Freisetzung an thermischer Energie bewirkt. Typischerweise
wird sich dann der Temperaturverlauf T2 einstellen.
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Der
Temperaturverlauf T2 startet bei der gleichen
Eintrittstemperatur Ti. Allerdings kommt
es dann bereits im Bereich der Gemischverteilungszone 5 zu
einer Freisetzung des in den Edukten A enthaltenen thermischen Energieinhalts
Q2, welcher in seinem Betrag Q1 entspricht.
Durch diese vorzeitige Freisetzung der Energie Q2 fehlt
diese nun jedoch im Bereich des Reaktionsraums 2. Die sich
ergebende Austrittstemperatur T2a des Volumenstroms
aus dem Reaktionsraum 2 ist daher kleiner als die geforderte Temperatur
Tmin. Dazu kommt im allgemeinen noch eine
Verschlechterung des Umsatzes der eingesetzten Edukte A, so dass
in den nachfolgenden Komponenten mehr aufwand zur Reinigung des
Reformats betrieben werden muss.
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Um
nun doch noch eine ausreichend hohe Austrittstemperatur zu erhalten,
kann der Temperaturverlauf T2 nach oben,
hin zu höheren
Temperaturen, verschoben werden. Der sich daraus ergebende Temperaturverlauf
T3 benötigt
jedoch eine höhere Eintrittstemperatur
Ti' und
verschlechtert so den Wirkungsgrad des Reaktors 1.
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In 2 ist
in einem Diagramm das Verhältnis
einer Strömungsgeschwindigkeit
v im Bereich der Anströmung
des Reaktionsraums 2 in Abhängigkeit einer Last L, welche
den erfolgenden geforderten Stoffumsatz bzw. den Volumenstrom der
Edukte A repräsentiert,
dargestellt. Sowohl die Strömungsgeschwindigkeit
v als auch die Last L sind auf die jeweils auftretenden Werte der
maximalen Strömungsgeschwindigkeit
vmax und der Vollast Lmax normiert
und in Prozent angegeben.
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Die
oben erwähnte
unerwünschte
Freisetzung von Energie durch die Rückzündung oder gegebenenfalls auch
durch eine Selbstzündung
der Edukte A wird, wie eingangs bereits erwähnt, nur auftreten, wenn die
Strömungsgeschwindigkeit
v der Edukte A kleiner als die Brenngeschwindigkeit vbr ist.
In dem Diagramm der 2 ist die Brenngeschwindigkeit
vbr nun mit 40% der Maximalgeschwindigkeit
vmax angesetzt. Der Zusammenhang zwischen
der Geschwindigkeit v und der Last L ist durch die gestrichelte
Kurve 9 angegeben. Aus deren Schnittpunkt 10 mit
der Konstanten vbr lässt sich ablesen, dass ein hinsichtlich
des Wirkungsgrades optimierter und sicherer Betrieb des Reaktors 1 nur
bei einer Lastspreizung zwischen 40% und 100 der Vollast Lmax möglich ist.
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Um
diese Problematik der Rückzündung zu verringern
und bei optimiertem Wirkungsgrad, also mit einem Temperaturverlauf
analog zu T1, einen größeren Teil der Lastspreizung
nutzen zu können,
sind in der Gemischverteilungszone 5 des Reaktors 1 die Einrichtungen 8 vorgesehen.
Diese Einrichtungen 8 dienen zur Variation des durchströmten Querschnitts im
Bereich der Gemischverteilungszone 5 in Abhängigkeit
des Volumenstroms der einströmenden
Edukte A, so dass sich dem Kontinuitätsgesetz folgend variable Strömungsgeschwindigkeiten
v einstellen lassen. Damit kann die Strömungsgeschwindigkeit v in dem
Bereich vor dem Eintritt in den Reaktionsraum 2, und hier
insbesondere in dem Bereich zwischen der Eintrittsöffnung 4 und dem
Reaktionsraum 2, abhängig
von dem Volumenstrom der Edukte A, welcher sich entweder messen
lässt oder
in idealer Weise aus den Vorgabewerten für die Dosierung der Edukte A
stammt, so eingestellt werden, dass sie über einem möglichst großen Bereich der Lastspreizung
größer als
die Brenngeschwindigkeit vbr ist. Dabei
können alle
oder auch nur ein Teil der – möglichst
für die
Umsetzung charakteristischen – Vorgabewerte
für die Dosierung
genutzt werden, beispielsweise die dosierte Menge an Brennstoff.
Sehr wichtig ist Anpassung der Strömungsgeschwindigkeit v in genau
diesem Bereich der Gemischverteilungszone 5, da hier üblicherweise
eine Erweiterung des Strömungsquerschnitts
zum Verteilen der Edukte A, zumindest im Falle der Vollast auf den
gesamten Querschnitt des Reaktionsraums 2, vorgehen ist.
Die Probleme hinsichtlich der Rückzündung konzentrieren
sich daher im wesentlichen auf diesem Bereich vor dem Reaktionsraum 2.
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3 zeigt
in einem Schnittbild einer Hälfte des
rotationssymmetrischen Aufbaus eines Reaktors 1 eine mögliche Ausgestaltung
der Einrichtungen 8 im Bereich der Gemischverteilungszone 5 des
Reaktors 1. Die Einrichtungen 8 bestehen hier
aus mehreren ringförmigen
Wandungen, welche die Gemischverteilungszone 5 in Segmente 11 unterteilen.
Die Segmente 11, welche hier ringförmige Kanäle 111 bilden, sind
durch mit deren Eintrittsquerschnitten 12 korrespondierende
ringförmige
Abdeckelemente 13 verschließbar. Der durchströmbare Querschnitt
in der Gemischverteilungszone 5 kann so in mehreren Stufen
freigegeben oder gesperrt werden. Zum Sicherstellen der gewünschten
Funktionsweise sind selbstverständlich
mindestens zwei derartige Segmente 11 notwendig. Die maximale
Anzahl richtet sich nach dem Bauraum und dem Querschnitt, welcher
in der Gemischverteilungszone 5 durchströmt ist,
sowie nach der Lastspreizung.
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Für den hier
vorliegenden Anwendungsfall des Ausführungsbeispiels wurde eine
Anzahl von fünf
ringförmigen
Kanäle 111 mit
dementsprechend vier der ringförmigen
Abdeckungen 13 gewählt.
Der sich daraus bei sukzessiver Freigabe der einzelnen ringförmigen Kanäle 111 mit
steigender Last L ergebende Verlauf der Strömungsgeschwindigkeit v ist mittels
der strichpunktierten Kurve 14 in 2 dargestellt.
Nach dem Erreichen von ca. 8% der Vollast Lmax liegen sämtliche
Strömungsgeschwindigkeiten v über der
Brenngeschwindigkeit vbr. Der unter annähernd idealen
Betriebsbedingungen nutzbare Bereich der Lastspreizung liegt also
zwischen 8% und 100%. Dies stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber dem
durch die Kurve 9 beschriebenen Aufbau dar.
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Der
Aufbau der Einrichtungen 8 in 3 zeigt,
dass hier in der Gemischverteilungszone 5 eine Verteilung
des einströmenden
Gemischs der Edukte A erreicht werden soll. Dazu erweitert sich,
aus den oben bereits angesprochenen Gründen, der durchströmbare Querschnitt
in Richtung des Katalysatorträgers 3,
durch die Verwendung eines Strömungsverteilers 15,
in der Art eines Diffusors. Die Ausbildung der Segmente 11 ist
nun so gewählt,
dass jeder der Eintrittsquerschnitte 12 einen bestimmten
Anteil an der Summe der Eintrittsquerschnitte 12 und damit an
dem verfügbaren
durchströmbaren
Querschnitt aufweist. Jedes der Segmente 11 weist außerdem einen
Austrittsquerschnitt 16 auf, welcher den gleichen Anteil
an der Summe der Austrittsquerschnitte 16 aufweist, wie
dessen Eintrittsquerschnitt 12 an der Summe der Eintrittsquerschnitte 12 hatte.
Die durch die Erweiterung des durchströmten Querschnitts, also den
Diffusor, erzeugte strömungstechnische Wirkung
wird dadurch auf jedes einzelne Segment 11 übertragen,
so dass unabhängig
von Volumenstrom der Edukte A und der Anzahl der gesperrten oder
freigegebenen Segmente 11 immer eine vergleichbare Anströmung des
Katalysatorträgers 3 erreicht
wird.
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Die
ringförmigen
Abdeckelemente 13 sind gemäß dem hier vorliegenden Ausführungsbeispiel fest
zueinander auf einem gemeinsamen Träger 17 angeordnet.
In diesen sehr robusten und auch unter den gegebenenfalls aggressiven
Bedingungen in der Gemischverteilungszone 5 hinsichtlich
Störungen sehr
unanfälligen
Aufbau sind die ringförmigen
Abdeckelemente 13 so auf dem Träger 17 angeordnet, dass
diese jeweils gemeinsam verschoben werden, und dabei in der durch
die Anordnung vorgegebenen Art die einzelnen ringförmigen Kanäle 111 nacheinander
freigeben bzw. den durchströmbaren
Querschnitt in Richtung der einzelnen Kanäle 111 nacheinander
vergrößern. Anstatt
der prinzipiell auch denkbaren Verschiebung aller Abdeckelemente 13 jeweils einzeln
und unabhängig
voneinander, entsteht durch den gemeinsamen Träger 17 ein sehr robuster
Aufbau. Der Träger 17 selbst
wird in Richtung der hauptsächlichen
Strömung
der Edukte A verschoben. Dies ist gegenüber einer Verschiebung quer
dazu hinsichtlich der Verschmutzung von Gleitflächen deutlich günstiger.
Außerdem
können
die gegeneinander zu verschiebenden Teile nicht durch den Strömungsdruck
aufeinander gedrückt
werden, was die Reibung und damit die zur Betätigung erforderliche Kraft
stark erhöhen
würde.
Der Antrieb des Trägers 17 kann
bei entsprechend lang ausgebildetem Träger 17 oder einem
geeigneten Übertragungselement,
wie z.B. einer Schub- und Zugstange, sehr leicht nach außerhalb
des Reaktors 1 verlegt werden. Für Führungen und Dichtungen gilt
Vergleichbares. Der Aufbau läßt sich
damit unabhängig
von den im Bereich der Eintrittsöffnung 4 und
im Bereich der Gemischverteilungszone 5 vorliegenden Bedingungen
hinsichtlich Temperatur und Aggressivität der Edukte A realisieren,
so dass die Steuerung und/oder Regelung ebenso wie die Abdichtung
und Führung
bei entsprechend hoher Zuverlässigkeit
dennoch einfach und kostengünstig
ausgeführt
werden kann.
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Die
Freigabe und das Absperren der einzelnen Segmente 11 erfolgt
durch die Anordnungen der ringförmigen
Abdeckelemente 13 jeweils so, dass benachbart zueinander
liegende Segmente 11 nacheinander freigegeben oder abgesperrt
werden. Dadurch wird erreicht, dass die im Bereich des Katalysatorträgers 3 neu
angeströmten
bzw. nun nicht mehr angeströmten
Teilbereiche jeweils direkt nebeneinander liegen. Sie können dadurch
zusammenwirken und thermische Energie sehr leicht miteinander austauschen,
so dass der Betrieb des Reaktors 1 homogener und damit
bezüglich
des gewünschten
Umsatzes verbessert wird.
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Insbesondere
in Falle eines Kaltstarts des Reaktors 1 kann dies sehr
günstig
genutzt werden, da durch eine sukzessive Freigabe der einzelnen Segmente 11 von
innen nach Außen,
der Katalysatorträger 3 zuerst
in einem zentral und mittig liegenden Bereich 18 angeströmt wird.
Durch die in alle Richtungen auftretende Wärmeleitung in dem Katalysatorträger 3 wird
Wärme von
diesem zuerst genutzten zentralen Bereich 18 in alle umliegenden
Breiche gelangen. Wenn durch einen steigenden Volumenstrom der Edukte
A dann durch die Öffnung
der benachbarten Segmente 11 die Anströmung dieser umliegenden Bereiche
freigegeben wird, dann sind diese bereits vorgewärmt, so dass das katalytisch
aktive Material sehr schnell seine Betriebstemperatur bekommt oder
diese gegebenenfalls schon erreicht hat. Der Umsatz der Edukte A
läuft damit
sehr schnell an, die für
den Kaltstart des Reaktors 1 benötigte Zeit lässt sich
verringern. Außerdem
wird unter allen Teillastbedingungen der Wärmetransport aus dem Bereich
des Reaktionsraums 2 an die Umgebung, welcher immer einen
Wärmeverlust
darstellt, vermieden oder zumindest deutlich verringert und somit
der Wirkungsgrad des Reaktors 1 gesteigert.
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In 4 ist
eine alternative Ausführungsform der
Einrichtungen 8 dargestellt. Auch hier wird die Gemischverteilungszone 5 in
einzelne Segmente 11 unterteilt. Diese sind als konzentrische
ringförmige Kanäle 111 um
einen im zentralen Bereich angeordneten Mittelkanal 112 ausgeführt. Die
Segmente 11, deren Querschnitt am Übergang von der Eintrittsöffnung 4 in
die Gemischverteilungszone 5 in 4 im Bereich
der Eintrittsöffnung 4 nochmals
dargestellt ist, sind auch hier als sich in Strömungsrichtung öffnende
Bereiche ausgebildet. Die oben bereits erwähnten Anforderungen und bevorzugten
Ausgestaltungen gelten hier – mit
Ausnahme derer der ringförmigen
Abdeckelemente 13 – entsprechend.
Die Bezugszeichen in 4 und den folgenden Figuren
des Ausführungsbeispiels
sind bei vergleichbarer Funktionsweise der Bauteile und/oder Querschnitte
analog zu denen in 3 vergeben.
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Anstatt
der ringförmigen
Abdeckelemente 13, weisen die Einrichtungen 8 gemäß der Ausgestaltung
nach 4 Hülsen 19 und
eine Nadel 20 auf. Diese sind in 5, einer
Schnittdarstellung gemäß der im
oben genannten Querschnitt angedeuteten Linie V-V in 4,
zu erkennen. Das oben angesprochene Funktionsprinzip der Einrichtungen ändert sich dabei
nicht. Durch die Ausgestaltung mit den Hülsen 19 und der Nadel 20 kann
jedoch jedes einzelne der Segmente 11 bzw. dessen Eintrittsquerschnitt 12 gezielt
freigegeben oder gesperrt werden. Die Nadel 20 und die
Hülsen 19 werden
dazu in Richtung der Strömung
der Edukte A bewegt. Der Antrieb kann auch hier bei entsprechend
lang ausgebildeten Nadeln 20 und/oder Hülsen 19 sehr leicht
nach außerhalb
des Reaktors 1 verlegt werden. Für Führungen und Dichtungen gilt
Vergleichbares. Der Aufbau lässt
sich also auch hier unabhängig
von den im Bereich der Eintrittsöffnung 4 und
im Bereich der Gemischverteilungszone 5 vorliegenden Bedingungen
hinsichtlich Temperatur und Aggressivität der Edukte A realisieren.
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Um
einen Austausch der Edukte A über
den gesamten Bereich der Eintrittsöffnung 4 zu gewährleisten
und damit die Möglichkeit
zu schaffen, die Segmente 11 in beliebiger Reihenfolge
freigeben und sperren zu können,
sollten zumindest die zwischen der Nadel 20 und der am
weitesten von der Nadel entfernt angeordneten Hülse gelegenen Hülsen 19 Öffnungen 21 aufweisen.
Durch diese Öffnungen 21, welche
als Bohrungen, Fenster oder dergleichen ausgebildet sein können und
unter Umständen
auch den annähernd
größten Teil
der Hülse 19 ausmachen können, kann
der Austausch der Edukte A über
den gesamten Querschnitt der Eintrittsöffnung 4 sichergestellt
werden. Falls die Nadel 20 nach hinten aus dem Aufbau heraus
geführt
wird, kann es, wie hier dargestellt unter Umständen auch sinnvoll bzw. erforderlich
sein, wenn die äußerste der
Hülsen 19 ebenfalls Öffnungen 21 aufweist,
so daß beispielsweise die
Verwendung mit einem in einem rechten Winkel zur Nadel 20 zu
der Eintrittsöffnung 4 strömenden Volumenstrom
möglich
wird.
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Die
Betriebsstrategie beim Freigeben und/oder Sperren der einzelnen
Segmente 11 kann somit frei den Erfordernissen des Reaktors 1 und
hier insbesondere denen des Reaktionsraums 2 bzw. des Katalysatorträgers 3 angepasst
werden, ohne dass mechanische Vorgaben durch die Bauart der Einrichtungen 8 zu
berücksichtigen
wären.
Die Verwendung von eingangs bereits erwähnten Betriebsstrategien zur
Optimierung des Kaltstartverhaltens, zu Optimierung der Alterungsvorgänge etc.
werden damit sehr einfach und flexibel möglich.
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Außerdem können durch
einen Aufbau, wie er in 4 und 5 beschrieben
ist, Totzonen der Strömung
der Edukte im Bereich der Gemischverteilungszone 5 vermieden
oder zumindest verringert werden. Die eingangs bereits erläuterte Bildung
von Nebenprodukten, z.B. Ruß bei
der autothermen Reformierung von Benzin oder insbesondere von Diesel,
kann somit in idealer Weise verhindert werden. Eine Verschmutzung
der Mechanik und vor allem eine Belegung des katalytisch aktiven
Materials mit dem Ruß wird
so unterbunden. Die Betriebssicherheit des Reaktors 1 kann
dadurch ebenso gesteigert werden, wie dessen Lebensdauer und die
Qualität des
Reformats.
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In 6 ist
eine weitere alternative Ausführungsform
der Einrichtungen 8 dargestellt. Auch hier wird die Gemischverteilungszone 5 in
einzelne Segmente 11 unterteilt. Diese Segmente 11 werden durch
Trennwände
gebildet, welche die hier eine kreisförmige Querschnittsform aufweisende
Gemischverteilungszone 5 in drei drittelkreisförmige Leitungsbereiche 113 segmentieren.
Die Segmente 11, deren Querschnitt am Übergang von der Eintrittsöffnung 4 in
die Gemischverteilungszone 5 in 6 im Bereich
der Eintrittsöffnung 4 nochmals
dargestellt ist, sind auch hier als sich in Strömungsrichtung öffnende
Bereiche ausgebildet. Im Bereich zwischen der Eintrittsöffnung 4 und
der Gemischverteilungszone 5 weist jeder der Leitungsbereiche 113 eine
Einströmöffnung 22 auf.
Diese Einströmöffnungen 22, welche
in ihrer Funktion in etwa den oben erwähnten Eintrittsquerschnitten 12 entsprechen,
sind wiederum verschließbar,
so dass die einzelnen Leitungsbereiche 113 einzeln und
unabhängig
voneinander freigegeben und abgesperrt werden können.
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Prinzipiell
ist die Art und Weise, in der freigegeben oder abgesperrt wird beliebig,
besonders günstig
ist jedoch die in 7 schematisch dargestellte Lösung, bei
der die Einströmöffnungen 22 jeweils
durch Nadeln 23 abgesperrt und oder freigegeben werden.
Die Funktionsweise und die Lagerung/Führung sowie der Antrieb der
Nadeln 23 erfolgt in der gleichen Art, wie dies oben bei
der Nadel 20 und den Hülsen 19 bereits
beschrieben wurde.
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Sämtliche
Ausführungsformen
der Einrichtungen 8 erschließen in dem Reaktor 1 die
oben angesprochenen und insbesondere im Rahmen der 3 allgemein
diskutierten günstigen
Möglichkeiten.
Außerdem
sind alle denkbaren und sinnvollen Kombination von Einzelmerkmalen
aus den verschiedenen Ausführungsbeispielen
zu weiteren Einrichtungen 8 denkbar. Auch diese ermöglichen
entsprechend günstige
Funktions- und Betriebsweisen für den
Reaktor 1 und fallen unter den Umfang der hier vorliegenden
Erfindung.