DE10219637B4 - Dachöffnungssystem, Dachmodul sowie Kraftfahrzeug mit verbesserter Seitenaufprallstabilität - Google Patents

Dachöffnungssystem, Dachmodul sowie Kraftfahrzeug mit verbesserter Seitenaufprallstabilität Download PDF

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Abstract

Dachöffnungssystem zum wahlweisen Öffnen und Verschließen einer Dachöffnung (2) für ein zwischen seitlichen Holmen (3, 4) einer Fahrzeugkarosserie angeordnetes und die Dachöffnung (2) aufweisendes Fahrzeugdach (1) mit einem vor oder hinter der Dachöffnung (2) verlaufenden und wenigstens einen Teil von Komponenten des Dachöffnungssystems untergreifenden Querträger (30),
dadurch gekennzeichnet, daß der Querträger (30) aus Metall gebildet und derart bemessen ist, daß dessen beiderseitige Enden (32, 34) sich jeweils bis in die Nähe der seitlichen Holme (3, 4) der Fahrzeugkarosserie erstrecken, um die Seitenaufprallstabilität der Fahrzeugkarosserie zu erhöhen.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Dachöffnungssystem zum wahlweisen Öffnen und Verschließen einer Dachöffnung für ein zwischen seitlichen Holmen einer Fahrzeugkarosserie angeordnetes und die Dachöffnung aufweisendes Fahrzeugdach mit einem vor oder hinter der Dachöffnung verlaufenden und wenigstens einen Teil von Komponenten des Dachöffnungssystems untergreifenden Querträger. Ferner betrifft die Erfindung ein Dachmodul sowie ein Kraftfahrzeug mit einem derartigen Dachöffnungssystem.
  • Derartige Dachöffnungssysteme sind beispielsweise in Form von Schiebedächern, Schiebehebedächern, Lamellendächern etc. bekannt und weisen in der Regel eine die Dachöffnung umgebende Systemrahmenstruktur auf, welche essentielle Komponenten des Dachöffnungssystems ausbildet oder lagert. Beispielhaft hierfür sei ein modularer Schiebehebedach(SHD)-Rahmen genannt, dessen Hauptbestandteile ein SHD-Rahmenvorderteil, ein Paar von SHD-Gleitschienen und ein SHD-Querträger sind. Mit einer solchen Systemrahmenstruktur läßt sich das Dachöffnungssystem in besonders einfacher Weise realisieren, wobei z. B. das Rahmenvorderteil die vorderen Enden der in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Gleitschienen aufnimmt bzw. positioniert, die Gleitschienen zur Führung eines Schiebehebedeckels dienen und der hinter der Dachöffnung verlaufende Querträger mittlere oder hintere Bereiche der Gleitschienen positioniert.
  • Bei den seitlichen Holmen der Fahrzeugkarosserie, zwischen denen das mit einem solchen Dachöffnungssystem ausgestattete Fahrzeugdach anzuordnen ist, handelt es sich in der Regel um in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende obere Holme, die durch im wesentlichen vertikal verlaufende Holme (Säulen) mit einem unteren Bereich der Fahrzeugkarosserie verbunden sind. Die oberen Holme sind Bestandteile des sogenannten Dachrahmens der Fahrzeugkarosserie.
  • Aus der EP 0 096 846 B1 ist ein Dachöffnungssystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt. Bei diesem bekannten Dachöffnungssystem ist ein die Dachöffnung umgebender Schiebedachrahmen vorgesehen, der hinter der Dachöffnung von einem Rahmen-Oberteil und einem daran durch eine Verschraubung befestigten Rahmen-Unterteil gebildet ist. Das Rahmen-Oberteil geht in diesem Bereich einstückig in eine in Fahrzeugquerrichtung durchgehende und mit einer Dachhaut des Fahrzeugdaches punktverschweißte Verstärkungsschiene über und erstreckt sich beiderseitig nach außen zu einer Schweißstelle, an der eine Verschweißung sowohl mit der Dachhaut als auch einem seitlichen Holm der Fahrzeugkarosserie vorgesehen ist. Das Rahmen-Unterteil verläuft in diesem Bereich unterhalb von Komponenten des Schiebedaches und dient zur unmittelbaren Halterung und Führung dieses Schiebedaches. Das Rahmen-Unterteil bildet mithin einen Querträger der eingangs erwähnten Art.
  • Dieser Stand der Technik besitzt eine Reihe von Nachteilen. Insbesondere sind zur mechanischen Stabilisierung des Dachöffnungssystems und des Fahrzeugdaches mehrere in ihrer Herstellung jeweils relativ teure Komponenten (Rahmen-Oberteil mit Verstärkungsschiene und Rahmen-Unterteil) vorgesehen. Zudem ist die Ausbildung des Fahrzeugdaches im Rahmen der Fahrzeugmontage relativ aufwendig, da hierfür zunächst der Schiebedachrahmen mit der Dachhaut zu verschweißen ist und dann eine weitere Verschweißung mit den Holmen der Fahrzeugkarosserie erfolgt. Aufgrund der Schweißbearbeitungen können diese Bauteile nicht vorab lackiert werden, so daß ein weiterer Lackierschritt nach Bildung des Fahrzeugdaches erforderlich ist.
  • Aus der vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung DE 102 12 990 ist ein Dachöffnungssystem mit einer Systemrahmenstruktur bekannt, bei der zumindest in deren seitlichen Bereich wenigstens eine Halterung vorgesehen ist, die zur Befestigung wenigstens eines Stützrohrs dient, welches sich im Falle eines Seitenaufpralls an einem Seitenholm des Fahrzeugdaches abstützt. Nachteilig ist hierbei ebenfalls ein erhöhter Aufwand im Rahmen der Fahrzeugmontage und die somit erhöhten Herstellungskosten, um die beabsichtigte Erhöhung der Seitenaufprallstabilität durch zusätzliche Stützrohre zu erreichen.
  • Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Dachöffnungssystem der eingangs genannten Art in einfacher Weise so zu verbessern, daß die Seitenaufprallstabilität einer damit ausgestatteten Fahrzeugkarosserie erhöht ist.
  • Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Dachöffnungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die abhängigen Ansprüche sind auf vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gerichtet.
  • Das erfindungsgemäße Dachöffnungssystem ist dadurch gekennzeichnet, daß der Querträger aus Metall gebildet und derart bemessen ist, daß dessen beiderseitige Enden sich jeweils bis in die Nähe der seitlichen Holme der Fahrzeugkarosserie erstrecken, um die Seitenaufprallstabilität der Fahrzeugkarosserie zu erhöhen.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Dachöffnungssystem übernimmt der Querträger eine Doppelfunktion einerseits als ein Komponenten dieses Systems untergreifender Träger und andererseits zur Stabilisierung der Fahrzeugkarosserie. Damit ist ein erheblicher Kostenvorteil verbunden, da der bei dem eingangs beschriebenen Dachöffnungssystem ohnehin vorgesehene Querträger durch eine nahezu kostenneutrale Modifikation (abgesehen von erhöhten Materialkosten) einen wesentlichen Beitrag zur Seitencrashstabilität liefert. Diese Modifikation gegenüber vergleichbaren bekannten Dachöffnungssystemen kann beispielsweise im wesentlichen darin bestehen, einen in Querrichtung durchgehenden Querträger beiderseits etwas länger, breiter, dicker oder in seinem Material fester vorzusehen. Eine erhöhte Festigkeit läßt sich insbesondere mit einem Querträger aus Stahl erreichen. Bevorzugt bildet ein mittlerer Abschnitt des Querträgers Komponenten des Dachöffnungssystems aus bzw. lagert oder positioniert solche Komponenten (wie Führungsschienen, Antriebskabelführungen, Kunststoff-Verstärkungsrahmen, und/oder Wasserauffang- und ableitungsteile).
  • Das in der Praxis dominierende Problem bei einem Seitenaufprall ist die beträchtliche Verlagerung der seitlichen Karosserieteile (auf der Seite des Aufpralls) zum Fahrzeuginnenraum hin. Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Dachöffnungssystems erstrecken sich beiderseitige Enden eines vergleichsweise stabil ausgeführten Querträgers jeweils bis in die Nähe der Seitenholme der Fahrzeugkarosserie, so daß bei einem Seitenaufprall die auf der Seite des Aufpralls ausgeübte Kraft sowohl auf die Holme der Aufprallseite als auch über den Querträger auf die Holme der entgegengesetzten Fahrzeugseite verteilt werden. Mithin ist die die Aufprallseite verformende Kraft und somit die Verlagerung der entsprechenden Karosserieteile vermindert. Für diesen verbesserten Insassenschutz ist es im Rahmen der Erfindung nicht notwendig, die Enden des Querträgers an den Seitenholmen zu befestigen. Vielmehr genügt es, wenn der Abstand in Querrichtung zwischen diesen Enden und den Seitenholmen nicht allzu groß ist. Bevorzugt beträgt der lichte Abstand beiderseits jeweils maximal 50 mm. Für den bevorzugten Fall, daß der Querträger integraler Bestandteil eines mit dem Dachöffnungssystem vorgefertigten Dachmoduls ist, sollte dieser Abstand jedoch mindestens 3 mm betragen, um Fertigungstoleranzen auszugleichen bzw. eine problemlose Montage des Dachmoduls sicherzustellen. Dieser vor allem für die Montage bedeutende lichte Abstand in Querrichtung kann ein Maß dafür sein, wie weit der Seitenholm sich bei einem Aufprall zum Fahrzeuginneren hin verlagert bis dieser in Schubkraftverbindung mit dem Querträger tritt. In einer unten noch beschriebenen Ausführungsform ist dieser Verlagerungsweg bis zur Schubkraftverbindung jedoch größer als dieser lichte Abstand. In diesem Fall ist für die Wirkung des Querträgers derjenige Abstand maßgeblich, der den maximalen Verlagerungsweg des Seitenholms bis zur Schubkraftabstützung am Querträgerende definiert. Letzterer Abstand wird unten als "effektiver Abstand" bezeichnet.
  • In einem bevorzugten Anwendungsfall umfaßt das Dachöffnungssystem mehrere in der Fahrzeuglängsrichtung verlaufende und in der Fahrzeugquerrichtung voneinander beabstandete Führungsschienen zur Führung wenigstens eines bewegbaren Deckels, die von dem Querträger untergriffen werden und z. B. direkt oder indirekt (über eine Kunststoffrahmenstruktur) an diesem befestigt sind. Vorteilhaft übernimmt hierbei der Querträger eine mehr oder weniger große Stabilisierungsfunktion im Bereich der Führungsschienen. Insbesondere kann der Querträger Positionierungsmittel zum Festlegen des gegenseitigen Abstands der Führungsschienen aufweisen, wobei die Positionierungsmittel beispielsweise von Befestigungslöchern oder Formschlußmitteln wie Anschlagflächen oder -kanten gebildet sein können. An die Positioniergenauigkeit von derartigen Führungsschienen sind in der Regel hohe Anforderungen zu stellen, so daß die Formgebung eines solchen Querträgers relativ aufwendig ist. Dieser dann ohnehin notwenige Aufwand zur Herstellung dieser Komponente läßt sich vorteilhaft nutzen, um diesen Querträger gemäß der Erfindung auszubilden, so daß dieser als Seitencrashverstärkung dient.
  • Wenngleich der Querträger in dessen mittleren Bereich von einem separaten Querträgerabschnitt gebildet sein kann, der in schubfester Verbindung zu seitlichen Querträgerabschnitten steht, so ist es bevorzugt, daß der Querträger einen von Ende zu Ende des Querträgers verlaufenden Abschnitt besitzt, der einstückig und im wesentlichen plattenförmig ausgebildet ist. Darunter fällt auch die Ausbildung des Querträgerabschnitts als ebene Platte mit Verstärkungssicken, die dann bevorzugt in Längsrichtung des Querträgers verlaufen und deren Höhe die Plattenstärke durchaus übersteigen kann.
  • Die mit dem Querträger erzielte Verbesserung der Seitenaufprallstabilität ist für übliche Karosseriebauformen in der Praxis umso größer, je höher die beiderseitigen Enden des Querträgers angeordnet sind. Dieser Zusammenhang läßt sich vorteilhaft ausnutzen, wenn der Querträger beiderseits von dessen mittleren Bereich nach oben hin abgewinkelt und/oder abgebogen verläuft. Der Seitenaufprall besitzt dann eine kleinere "Hebelwirkung". Bei dieser Ausbildung besteht jedoch die Gefahr eines Abknickens der Querträgerenden bei einem Seitenaufprall. Um dem zu begegnen, sollte der seitliche Endbereich des Querträgers mechanisch verstärkt sein, beispielsweise indem der abgewinkelte und/oder abgebogene Bereich des Querträgers mit einem (z. B. angeschweißten) Metallblech gedoppelt ausgebildet ist. Insbesondere in diesem Bereich des Quer trägers, aber auch im mittleren Bereich des Querträgers, können vorteilhaft Sicken zur Stabilisierung des Querträgers hinsichtlich einer Knickung vorgesehen sein. Abgesehen von einer gegebenenfalls vorgesehenen Verstärkung des Querträgers an den seitlichen Endbereichen ist es aus Gründen des Herstellungsaufwands bevorzugt, wenn der Querträger einstückig über die gesamte Breite des Fahrzeugdaches durchgehend bemessen ist.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die beiderseitigen Enden des Querträgers in ihrer Form an die jeweilige Form der benachbarten Holme der Fahrzeugkarosserie angepaßt sind, um bei einem Seitenaufprall eine formschlüssige Schubkraftverbindung vorzusehen. Durch diesen Formschluß läßt sich verhindern, daß im Falle eines Seitenaufpralls der einem Querträgerende benachbarte Seitenholm von dem Querträgerende abrutscht und an diesem vorbei zum Fahrzeuginneren hin verlagert wird. Ein solcher Formschluß läßt sich beispielsweise durch eine Aussparung (Mulde, Rinne etc.) am Querträgerende und einen korrespondierenden Vorsprung am Seitenholm (oder umgekehrt) vorsehen. Solche Aussparungen und Vorsprünge können z. B. durch entsprechende Formgebung der einander benachbarten Teile ausgebildet sein. Hierbei beträgt der oben erläuterte "effektive Abstand" bevorzugt weniger als 2 cm, weiter bevorzugt weniger als 1 cm. Obere, in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Seitenholme sind oftmals als mehrteiliges im Querschnitt geschlossenes Hohlprofil mit zum Fahrzeuginneren hin vorstehendem Schweißflansch ausgebildet. Insbesondere im Hinblick auf diese weit verbreitete Holmform ist es weiter bevorzugt, daß die Enden des Querträgers jeweils eine in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende, vorzugsweise zur Fahrzeugmitte hin sich in ihrer Breite verjüngende, Aufnahmerinne zur Aufnahme eines in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Vorsprungs des benachbarten Holms der Fahrzeugkarosserie aufweisen.
  • Hinsichtlich einer Verringerung des Aufwands zur Bildung des Fahrzeugdaches ist in einer Weiterbildung der Erfindung ein Dachmodul zur Montage an seitlichen Holmen, insbesondere oberen Holmen einer Holmstruktur einer Fahrzeugkarosserie vorgesehen, welches ein Dachöffnungssystem der oben beschriebenen Art umfaßt. Bei einem solchen Dachmodul kann beispielsweise eine äußere Dachhaut aus Kunststoff oder Metall von einer die Dachhaut versteifenden Kunststofflage wie einer im LFI (Long Fiber Injection)-Verfahren aufgebrachten Kunststoffschicht oder einer getränkten PHC (Paper Honeycomb)-Schicht hinterfüttert sein, wobei unter dieser gegebenenfalls versteiften Dachhaut und damit fest verbunden das Dachöffnungssystem mit einer Systemrahmenstruktur angeordnet ist.
  • Die Montage des Dachmoduls auf einer Fahrzeugkarosserie vereinfacht sich weiter, wenn der Querträger des Dachöffnungssystems ein integraler Bestandteil des Dachmoduls ist, d. h. im Rahmen der Fertigung des Dachmoduls an diesem angebracht wird (als Teil einer Systemrahmenstruktur oder daran befestigt). Bevorzugt sind an dem Dachmodul Anbindungsflächen zur Montage des Dachmoduls an den oberen Holmen der Fahrzeugkarosserie durch eine Verklebung vorgesehen. Eine solche Verklebung kann besonders einfach an im wesentlichen horizontal verlaufenden Tragrändern (z. B. Schweißflansche) dieser oberen Holme erfolgen, die einen Teil des Dachrahmens der Fahrzeugkarosserie bilden.
  • Bei dem Dachmodul ergibt sich eine weitere wesentliche Verbesserung der Seitenaufprallstabilität für die Fahrzeugkarosserie, wenn der Querträger am Dachmodul derart angeordnet ist, daß dieser sich im montierten Zustand des Dachmoduls in Fahrzeuglängsrichtung betrachtet in der Nähe eines im wesentlichen vertikal verlaufenden Holms (Säule) der Fahrzeugkarosserie befindet. Insbesondere läßt sich vorsehen, daß ein streifenförmiger Querträger derart angeordnet ist, daß dessen Ausdehnung in Fahrzeuglängsrichtung die Ausdehnung in Fahrzeuglängsrichtung einer Säule der Fahrzeugkarosserie wenigstens teilweise überlappt. Diese Maßnahmen verbessern die Schubkraftverbindung zwischen den einander entgegengesetzten Fahrzeugkarosserieseiten. In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem im wesentlichen vertikal verlaufenden Holm um die sogenannte B-Säule eines Kraftfahrzeugs. Dies läßt sich für gängige Karosserieformen in der Regel einfach realisieren, wenn der Querträger hinter der Dachöffnung verläuft. Alternativ oder zusätzlich kann der beschriebene Querträger auch vor der Dachöffnung angeordnet sein und dort beispielsweise in der Nähe der sogenannten A-Säulen enden.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es stellen dar:
  • 1 eine schematische Draufsicht eines öffnungsfähigen Fahrzeugdaches mit einem hinter der Dachöffnung angeordneten Querträger gemäß einer ersten Ausführungsform, und
  • 2 einen Querschnitt eines dem Fahrzeugdach von 1 ähnlichen Daches in einem Bereich hinter der Dachöffnung gemäß einer zweiten Ausführungsform.
  • 1 zeigt ein Fahrzeugdach mit einer Dachöffnung 2, die mittels eines Dachöffnungssystems (hier: Schiebedach) 10 mit einem Schiebedeckel 12 wahlweise geöffnet und geschlossen werden kann.
  • Das Fahrzeugdach 1 ist zwischen in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden seitlichen Holmen 3 und 4 angeordnet.
  • Das Dachöffnungssystem 10, von welchem in 1 lediglich einige Komponenten dargestellt sind, besitzt eine Systemrahmenstruktur, die als Hauptbestandteile aufweist: ein Rahmenvorderteil 14 zur Aufnahme eines elektromotorischen Antriebs 16 des Schiebedachs, ein Paar von Gleitschienen 18, 20 zur Führung des Schiebedeckels 12 bei dessen Bewegung in Fahrzeuglängsrichtung sowie einen hinter der Dachöffnung 2 in Fahrzeugquerrichtung über die Breite des Fahrzeugdaches 1 durchgehend verlaufender Querträger 30.
  • Der Querträger 30 verläuft unterhalb von für die Funktion des Schiebedachs essentiellen Komponenten wie den in 1 dargestellten Gleitschienen 18, 20. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Gleitschienen 18, 20 unmittelbar an entsprechend angeordneten Befestigungsmitteln (hier: Schraublöchern) des Querträgers 30 befestigt.
  • Der Querträger 30 ist einstückig als Stahlblechstreifen ausgebildet und derart bemessen, daß dessen beiderseitige Enden 32 und 34 sich jeweils bis auf etwa 5 mm (lichter Abstand) an die Seitenholme 3, 4 heran erstrecken. Durch diese Gestaltung des Querträgers 30 ist die Seitenaufprallstabilität der Fahrzeugkarosserie beträchtlich erhöht, da eine beispielsweise im Bereich des Seitenholms 4 bzw. einer B-Säule 5 ausgeübte Seitenaufprallkraft nach einer geringfügigen Verlagerung des Holms 4 von einigen Millimetern wenigstens teilweise von dem Querträger 30 auch auf den gegenüberliegenden Seitenholm 3 übertragen wird.
  • Aus 1 ist ersichtlich, daß die Querträgerenden 32, 34 sich nach außen hin in ihrer Breite verjüngen. Diese Maßnahme ist zur Materialeinsparung insbesondere dann interessant, wenn diese Enden 32, 34 abgewinkelt bzw. abgebogen verlaufen. In vielen Anwendungsfällen ist jedoch eine Verbreiterung dieser Enden 32, 34 nach außen hin zu bevorzugen, nämlich insbesondere dann, wenn aus konstruktiven Gründen der mittlere Abschnitt des Querträgers 30 in Fahrzeuglängsrichtung betrachtet nicht in der Nähe einer Karosseriesäule (z. B. der B-Säule 5) angeordnet werden kann. Durch eine beiderseitige Verbreiterung des Querträgers 30 an dessen Enden kann dann eine Schubkraftübertragung von der betreffenden Karosseriesäule in den Querträger verbessert werden.
  • Bei der nachfolgenden Beschreibung von weiteren Ausführungsbeispielen werden für analoge Komponenten die gleichen Bezugszahlen verwendet, jeweils ergänzt durch einen kleinen Buchstaben zur Unterscheidung der Ausführungsform. Dabei wird im wesentlichen nur auf die Unterschiede zu der bzw. den bereits beschriebenen Ausführungsbeispielen eingegangen und im übrigen hiermit ausdrücklich auf die Beschreibung vorangegangener Ausführungsbeispiele verwiesen.
  • 2 zeigt ein in seinem Aufbau im wesentlichen dem Fahrzeugdach gemäß 1 entsprechendes Fahrzeugdach 1a im Querschnitt, wobei die in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Schnittebene hinter der hier nicht erkennbaren Dachöffnung verläuft und in der Figur lediglich die linke Seite des symmetrisch ausgebildeten Daches dargestellt ist. In der Figur erkennt man wieder einen Seitenholm 4a in der Nähe einer B-Säule der Fahrzeugkarosserie, eine Gleitschiene 20a sowie einen Querträger 30a, der im dargestellten Fahrzeugbereich aus einem durchgehenden Querträgerabschnitt 36a und einem in dessen Endbereich aufgeschweißten weiteren Querträgerabschnitt 38a gebildet ist. Desweiteren erkennt man eine Zierleiste 40a zur Abdeckung eines Spalts zwischen einem seitlichen Rand des Fahrzeugdaches 1a und dem Seitenholm 4a, der hier als dreiteiliges Profil vorgesehen ist, dessen drei Profilteile zur Ausbildung eines im wesentlichen horizontal verlaufenden Tragrands 42a miteinander verschweißt sind. Bei 44a ist ein Airbag dargestellt.
  • Das Fahrzeugdach 1a ist als vorgefertigtes Dachmodul vorgesehen und wird im Rahmen der Fahrzeugfertigung auf den Dachrahmen der Fahrzeugkarosserie geklebt. In 2 erkennt man beispielsweise eine Kleberaupe 46a zwischen dem Tragrand 42a und der Unterseite einer mit Kunststoffschaum 48a hinterfütterten Dachhaut 50a. Dieses Dachmodul umfaßt insbesondere diese Dachhaut 50a samt der Kunststoffschicht 48a zusammen mit der daran befestigten Schiebedachrahmenstruktur samt den übrigen Komponenten des Schiebedachs 10a wie z. B. SMD (Sheet Molding Compound)-Rahmen 52a, die Führungsschienen 20a, eine Antriebskabelführung 54a und den Querträger 30a. Vorteilhafterweise umfaßt das Modul auch Innenraumkomponenten wie einen Fahrzeughimmel, zu deren Befestigung insbesondere der Querträger 30a mit entsprechenden Befestigungsmitteln versehen sein kann.
  • Das in 2 dargestellte Querträgerende 34a ist insofern an die Form des Holms 4 des Fahrzeugkarosserie angepaßt, als eine im Querschnitt V-förmige Aufnahmerinne zur Aufnahme des in gleicher Richtung verlaufenden Tragrands 42a im Falle eines Seitenaufpralls ausgebildet ist. Bei einem Seitenaufprall wird der Holm 4a gewissermaßen durch das Querträgerende 34a zur Bildung einer formschlüssigen Schubkraftverbindung eingefangen.
  • Wie es aus 2 ersichtlich ist, ist das Querträgerende 34a etwas beabstandet (z. B. lichter Abstand d1: einige mm) von dem Tragrand 42a. Der oben erläuterte "effektive Abstand" d2 beträgt hier einige cm. Diese Abstände beeinträchtigten die Verbesserung des Seitencrashverhaltens nur unwesentlich, ermöglichen jedoch eine problemlose Montage des Dachmoduls durch vertikales Aufsetzen des Moduls auf den zuvor mit Kleberaupen versehenen Dachrahmen der Fahrzeugkarosserie.
  • Die durch die besondere Gestaltung des Querträgers eines Dachöffnungssystems erzielte Erhöhung der Fahrzeugstabilität läßt sich mit geringem Kostenaufwand realisieren. Zudem beansprucht die erfindungsgemäße Lösung keinen Bauraum in demjenigen Bereich, der üblicherweise zur Unterbringung von essentiellen Komponenten des Dachöffnungssystems notwendig ist. Mit der beschriebenen Gestaltung läßt sich in diesem Bereich unter Umständen sogar Bauraum gewinnen, nämlich wenn auf sonst dort vorgesehene Komponenten zur Verstärkung des Fahrzeugdaches 1a verzichtet wird oder diese kleiner dimensioniert werden.
  • 1
    Fahrzeugdach
    2
    Dachöffnung
    3
    Holm
    4
    Holm
    5
    B-Säule
    10
    Schiebedach
    12
    Schiebedeckel
    14
    Rahmenvorderteil
    16
    elektromotorischer Antrieb
    18
    Gleitschiene
    20
    Gleitschiene
    30
    Querträger
    32
    Querträgerende
    34
    Querträgerende
    36
    Querträgerabschnitt
    38
    Querträgerabschnitt
    40
    Zierleiste
    42
    Tragrand
    44
    Airbag
    46
    Kleberaupe
    48
    Kunststoffschaum
    50
    Dachhaut
    52
    SMD-Rahmen
    54
    Antriebskabelführung

Claims (13)

  1. Dachöffnungssystem zum wahlweisen Öffnen und Verschließen einer Dachöffnung (2) für ein zwischen seitlichen Holmen (3, 4) einer Fahrzeugkarosserie angeordnetes und die Dachöffnung (2) aufweisendes Fahrzeugdach (1) mit einem vor oder hinter der Dachöffnung (2) verlaufenden und wenigstens einen Teil von Komponenten des Dachöffnungssystems untergreifenden Querträger (30), dadurch gekennzeichnet, daß der Querträger (30) aus Metall gebildet und derart bemessen ist, daß dessen beiderseitige Enden (32, 34) sich jeweils bis in die Nähe der seitlichen Holme (3, 4) der Fahrzeugkarosserie erstrecken, um die Seitenaufprallstabilität der Fahrzeugkarosserie zu erhöhen.
  2. Dachöffnungssystem nach Anspruch 1, umfassend mehrere in der Fahrzeuglängsrichtung verlaufende und in der Fahrzeugquerrichtung voneinander beabstandete Führungsschienen (18, 20) zur Führung wenigstens eines bewegbaren Deckels (12), die von dem Querträger (30) untergriffen werden.
  3. Dachöffnungssystem nach Anspruch 2, wobei der Querträger (30) Positionierungsmittel zum Festlegen des gegenseitigen Abstands der Führungsschienen (18, 20) aufweist.
  4. Dachöffnungssystem nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei der Querträger (30) aus Stahl gebildet ist.
  5. Dachöffnungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Querträger (30) zumindest in dessen mittleren Bereich einstückig und im wesentlichen plattenförmig ausgebildet ist.
  6. Dachöffnungssystem nach Anspruch 5, wobei der Querträger (30) einen Abschnitt besitzt, der sich einstückig über die gesamte Breite des Querträgers (30) erstreckt.
  7. Dachöffnungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Querträger (30) beiderseits von dessen mittleren Bereich nach oben hin abgewinkelt und/oder abgebogen verläuft.
  8. Dachöffnungssystem nach Anspruch 7, wobei der abgewinkelte und/oder abgebogene Bereich des Querträgers (30) mit einem Metallblech gedoppelt ausgebildet ist.
  9. Dachöffnungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die beiderseitigen Enden (32, 34) des Querträgers (30) in ihrer Form an die jeweilige Form der benachbarten Holme (3, 4) der Fahrzeugkarosserie angepaßt sind, um bei einem Seitenaufprall eine formschlüssige Schubkraftverbindung vorzusehen.
  10. Dachöffnungssystem nach Anspruch 9, wobei die Enden (32, 34) des Querträgers (30) jeweils eine in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende, vorzugsweise zur Fahrzeugmitte hin sich in ihrer Breite verjüngende, Aufnahmerinne zur Aufnahme eines in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Vorsprungs (42) des benachbarten Holms (3, 4) der Fahrzeugkarosserie aufweisen.
  11. Dachmodul zur Montage an seitlichen Holmen (3, 4) einer Fahrzeugkarosserie, umfassend ein Dachöffnungssystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10.
  12. Dachmodul nach Anspruch 11 mit Anbindungsflächen zur Montage des Dachmoduls an den Holmen (3, 4) der Fahrzeugkarosserie durch eine Verklebung (46).
  13. Dachmodul nach Anspruch 11 oder 12, wobei der Querträger (30) derart angeordnet ist, daß dessen Ausdehnung in Fahrzeuglängsrichtung die Ausdehnung in Fahrzeuglängsrichtung eines im wesentlichen vertikal
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