DE10219195C1 - Einstückig ausgebildeter Nocken - Google Patents
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Abstract
Um bei einstückig ausgebildeten Nocken (2) für eine gebaute Nockenwelle oder Steuerwelle eine erhöhte Gewichtsreduzierung zu erreichen, weist der Nocken (2) im Halbschnitt einen T-förmigen Querschnitt mit einem sich zum Zentrum erstreckenden schmalen Steg (4) und einem umlaufenden, beidseitig etwa gleich weit überstehenden Kranz (5) mit etwa gleich bleibendem Querschnitt auf. Vorteilhaft wird der Nocken (2) aus Rohr- oder Rondenhalbzeug durch Warm- oder Kaltschmieden hergestellt. Weiterhin vorteilhaft erfolgt der Zusammenbau einer Nockenwelle oder Steuerwelle, bestehend aus einer Welle und mindestens einem Nocken (2), dadurch, dass die Tragachse im Fügebereich eine durch Rollen, Walzen oder Rändeln erzielte Aufweitung besitzt, die größer ist als der innere Durchmesser des Nockens (2) und durch Aufschieben des Nockens (2) eine kraft- und/oder formschlüssige Verbindung zwischen Tragachse und Nocken (2) erzielt wird.
Description
Die Erfindung betrifft einen einstückig ausgebildeten Nocken für eine gebaute
Nockenwelle oder Steuerwelle.
Gebaute Nockenwellen, bei denen einstückig ausgebildete Nocken mittels unter
schiedlichster Befestigungsverfahren auf einer Tragachse, vorzugsweise auf einem
Tragrohr, befestigt sind, setzen sich aufgrund ihrer einfacheren Herstellungsweise
und aufgrund ihres geringeren Gewichts verstärkt beim Einsatz in Kraftfahrzeugmoto
ren durch.
Überwiegend sind die einstückigen Nocken scheibenförmig ausgebildet. Um eine
Gewichtsreduzierung zu erreichen, ist es nach der DE 37 38 809 C2 aber auch
bekannt, in die Nockenseiten Einziehungen einzubringen. Nachteilig gestaltet sich
die Herstellung derartiger Einziehungen jedoch schwierig und teuer. Sofern sie
mechanisch hergestellt werden, ergibt sich ein großer Arbeitsaufwand und hoher
Werkzeugverschleiß. Ein hoher Werkzeugverschleiß ergibt sich jedoch auch bei
spanloser Herstellung, wie beispielsweise Schmieden, Fließpressen oder Sinterferti
gung, wie dieses in der DE 41 32 802 A1 beschrieben ist. Auch die hier beschrie
bene Alternative des Aufschweißens von Nocken auf Rohre ist äußerst arbeitsauf
wändig. Darüber hinaus birgt dieses Verfahren die Gefahr des Wärmeverzuges der
Nockenwelle. Von daher hat sich diese Art der Gewichtserleichterung bei Nocken für
gebaute Nockenwellen bisher nicht durchgesetzt.
Die vorstehende Anwendung für Nockenwellen gilt in gleicher Weise auch für Steu
erwellen, z. B. für die Verstellwellen der mechanischen variablen Ventilgetriebe. Ent
sprechend können die Nocken auch Kurvenbahnen als Umfangskontur aufweisen.
Auch für Steuernocken zum Einsatz bei Werkzeugmaschinen, wie sie in der EP 0 447 305 A1
beschrieben sind, ist eine Form mit einem im Halbschnitt T-förmigen
Querschnitt bekannt. Ob und wie diese Steuernocken, die mit einem axial angreifen
den Werkstück zusammenarbeiten, zentral befestigt sind, geht aus dieser Schrift
nicht hervor. Von daher kann dieser Schrift auch keine Lehre bezüglich des Einsat
zes an Nockenwellen oder Steuerwellen entnommen werden.
Aus der DE 199 37 938 A1 ist es für massive Nocken für gebaute Nockenwellen
bekannt, diese an der Oberfläche einer Wärmebehandlung zu unterziehen, um hier
eine größere Härte und Verschleißfestigkeit zu erhalten.
Das Aufbringen von Nocken auf hohle Nockenwellen ist aus der DE 37 17 190 A1
bekannt. Hier wird aufgezeigt, dass zum Aufbringen von massiven Nocken ein Ring
zwischen einer größer gehaltenen Bohrung im Nocken und der hohlen Kolbenwelle
Verwendung findet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Nocken für gebaute Nockenwellen
oder Steuerwellen eine erhöhte Gewichtsreduzierung zu erreichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht.
Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind in den Ansprüchen 2 bis 13 beschrieben.
Nocken nach der Erfindung sind nicht nur wesentlich leichter als die bisherigen
einstückig ausgebildeten Nocken für gebaute Nockenwellen. Sie weisen darüber hin
aus den Vorteil auf, dass sie wesentlich einfacher herstellbar sind und dass bei der
Herstellung der Werkzeugverschleiß unvergleichbar niedriger ist als bei der Herstel
lung von Nocken nach dem Stand der Technik. Weiterhin vorteilhaft lassen sich der
artige Nocken wesentlich einfacher härten als Nocken bekannter Bauform, da zwi
schen dem Nocken und der Tragachse eine Buchse eingesetzt wird und von daher
der gesamte Nocken gehärtet ausgebildet oder aus einem naturharten, hochver
schleißfesten Werkstoff bestehen kann. Bei dieser Merkmalskombination besteht
nicht die Gefahr, dass sich der durchgehend harte Nocken während des Betriebes in
die Tragachse einarbeitet und somit die Festigkeit der Tragachse reduziert bzw. die
Kraftschlussverbindung zwischen Nocken und Tragachse gelockert wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
Folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 Ansicht und Schnitt eines Nockenwellenabschnitts im Bereich eines Nockens,
Fig. 2 eine alternative Ausbildung entsprechend Fig. 1,
Fig. 3 einen Nocken mit einer unrunden zentralen Öffnung und
Fig. 4 einen Nocken mit einer anderen unrunden zentralen Öffnung
Gebaute Nockenwellen weisen als Grundeinheit eine Tragachse auf, auf der vor
zugsweise mehrere Nocken unverlierbar befestigt sind. Die Nocken haben entspre
chend den Erfordernissen unterschiedliche Außenkonturen, wobei ihre Steuerpunkte
vorzugsweise unter verschiedenen Winkeln gedreht angeordnet sind.
Bei der Ausbildung gemäß Fig. 1 wird als Tragachse ein Tragrohr 1 verwendet. Auf
dem Außenmantel des Tragrohrs 1 sind im Abstand zueinander mehrere gleiche
oder verschiedene Nocken 2 aufgebracht, die in ihrer Gesamtheit die fertige Nocken
welle bilden. Die Außenkontur 3 ist entsprechend den Erfordernissen geformt. In
allen Figuren ist diese Außenkontur 3 etwa Eiförmig. Der Nocken 2 weist einen sich
zum Zentrum erstreckenden schmalen Steg 4 auf, der nach außen in einen Kranz 5
übergeht, welcher den Steg 4 beidseitig etwa um das gleiche Maß 6 überragt. Der
Kranz 5 besitzt umlaufend eine etwa gleich bleibende Kontur. Im Ausführungsbei
spiel gemäß Fig. 1 verdicken sich beide überstehenden Teile des Kranzes 5 innen
seitig, d. h. der jeweilige Innenmantel des überragenden Teils des Kranzes 5 ist
kegelstumpfartig ausgebildet. Weiterhin geht der Kranz 5 mit einer Rundung in den
Steg 4 über.
Die Verbindung zwischen Nocken 2 und Tragrohr 1 erfolgt in beliebiger bekannter
Weise. Das Tragrohr 1 kann im Bereich der aufsitzenden Nocken 2 als Wellrohr mit
einem ursprünglich größeren Durchmesser als die Innenbohrung des Nockens 2
ausgebildet sein. Der Nocken 2 wird dann unter Verdrängung von Material über die
Wellen des Tragrohrs 1 geschoben und ist somit kraftschlüssig mit diesem verbun
den. In gleicher Weise erfolgt die Verbindung, wenn das Tragrohr 1 im Bereich des
aufzuschiebenden Nockens 2 eine Rollierung oder Rändelung aufweist. Es ist jedoch
in gleicher Weise möglich, dass der Pressverband zwischen Nocken 2 und Tragrohr
1 mittels Aufweiten des Tragrohrs 1 unter dem Sitz des Nockens 2 erfolgt. Dieses
Aufweiten kann beispielsweise durch Hydroumformung vor oder nach dem Aufschie
ben des Nockens erfolgen. Eine andere Art der Verbindung zwischen Tragrohr 1 und
Nocken 2 ist das Schweißen. Hier findet vorteilhaft Laserschweißen Anwendung.
Nocken 2, die entsprechend Fig. 1 direkt auf dem Tragrohr 1 aufsitzen, werden vor
teilhaft nur im Außenbereich des Kranzes 5, also an der Außenkontur 3, gehärtet. Die
Einhärtetiefe beträgt dann etwa 0,3 bis 2 mm.
Bei der Verwendung von durchgehärteten Nocken 2 oder Nocken 2, die aus einem
naturharten, hochverschleißfesten Werkstoff bestehen, bietet sich eine Befestigung
gemäß Fig. 2 an. Bei dieser Ausbildung weist die zentrale Öffnung 7 gegenüber dem
Außendurchmesser des Tragrohrs 1 ein Übermaß auf. Zwischen der Öffnung 7 und
dem Tragrohr 1 wird dann eine Buchse 8 vorzugsweise aus einem weicheren Mate
rial eingesetzt. Zur besseren Montage kann diese Buchse 8 einen Kranz 9 aufwei
sen, mit dem die Buchse 8 am Steg 4 des Nockens 2 anliegt. Die Buchse 8 weist
vorzugsweise eine größere Breite 10 auf als die Dicke 11 des Steges 4. Damit kann
bei gleicher Flächenpressung am Tragrohr 1 eine größere Festigkeit der Verbindung
erreicht werden. Auch die Kerbwirkung zwischen Steg 4 des Nockens 2 auf das
Tragrohr 1 wird durch den Einsatz einer Buchse 8 wesentlich verringert.
Die Herstellung des Nockens 2 kann in beliebiger bekannter Weise mittels Kalt- oder
Warmschmieden aus einem Ring oder einer Ronde erfolgen. Wenn vorstehend in der
Beschreibung und auch in den Patentansprüchen im Zusammenhang mit den
Nocken von Schmieden die Rede ist, so ist unter diesem allgemeinen Begriff eine
Druckumformung des Materials bzw. des Werkstücks mit gegeneinander bewegten
Formwerkzeugen zu verstehen. Dies kann kalt oder warm, je nach den Erfordernis
sen des umzuformenden Werkstoffes, erfolgen. In besonderen Fällen kann der
Nocken 2 jedoch auch durch Gießen hergestellt werden. Auch eine pulvermetallurgi
sche Herstellung durch Sintern bietet Vorteile, insbesondere dann, wenn der Nocken
2 aus einem hochfesten, verschleißarmen Werkstoff hergestellt werden soll. Als
weitere Alternative können der Kranz 5 und der Steg 4 ursprünglich einzeln herge
stellt werden. Dabei lassen sich für diese beiden Teile auch unterschiedliche Werk
stoffe verwenden. Die so hergestellten Teile können danach mittels Schweißen zu
einem einstückigen Nocken 2 verbunden sein.
Die Buchse 8 wird vorteilhaft aus einem Blech durch Stanzen und Tiefziehen herge
stellt. In gleicher Weise kann die Buchse 8 aber auch aus einem Profilblech rundge
bogen sein. Bei dieser Ausbildung kann ein Längsschlitz verbleiben, wodurch sich
eine automatische Toleranzanpassung der Buchse 8 an die Durchmesser von
Nocken 2 und Tragrohr 1 ergibt.
Bei der Forderung nach einer formschlüssigen, evtl. zusätzlich zu einer kraftschlüssi
gen Verbindung zwischen Tragrohr 1 und Nocken 2, insbesondere einer formschlüs
sigen Verbindung hinsichtlich Verdrehung des Nockens 2 um das Tragrohr 1, kann
die innere Öffnung 7 des Nockens 2, wie in Fig. 3 gezeigt, unrund ausgebildet sein.
Diese Ausbildung bietet sich besonders an, wenn das Tragrohr 1 durch Innenhoch
druckumformen mit dem Nocken 2 verbunden wird. Eine alternative unrunde Kontur
der zentralen Öffnung 7 ist in Fig. 4 dargestellt. Hier ragt zum einen ein Zahn 12 in
die zentrale Öffnung 7 des Nockens 2. Gleich wirkend gestaltet sich auch eine
zahnförmige Ausbuchtung 13 am Innenumfang der Öffnung 7. Auch eine vollständige
Verzahnung der Öffnung 7 kann sinnvoll sein. Diese Ausbildungen eignen sich
besonders dann, wenn der Nocken 2 auf einen profilierten Bereich des Tragrohrs 1
axial aufgeschoben wird.
1
Tragrohr
2
Nocken
3
Außenkontur
4
Steg
5
Kranz
6
Maß
7
Öffnung
8
Buchse
9
Kranz
10
Breite
11
Dicke
12
Zahn
13
Ausbuchtung
Claims (13)
1. Einstückig ausgebildeter Nocken (2) für eine gebaute Nockenwelle oder Steu
erwelle, der im Halbschnitt einen T-förmigen Querschnitt mit einem sich zum
Zentrum erstreckenden, eine zentrale Öffnung (7) aufweisenden, schmalen
Steg (4) und einen umlaufenden, beidseitig gleich weit überstehenden Kranz
(5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale Öffnung (7) größer
ist als der Durchmesser der Tragachse der Nockenwelle und eine Buchse (8)
im Ringspalt zwischen Tragachse und Nocken (2) angeordnet ist, welche brei
ter ist als die Dicke (11) des Steges (4) des Nockens (2).
2. Nocken (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Buchse (8)
einen seitlichen Kranz (9) aufweist.
3. Nocken (2) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Buchse (8) als Blechformteil ausgebildet ist.
4. Nocken (2) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Buchse (8) eine Trennfuge aufweist.
5. Nocken (2) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass der jeweils separat hergestellte Kranz (5) und Steg (4)
mittels Schweißen zu einem einstückigen Nocken (2) verbunden werden.
6. Nocken (2) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass der Übergang zwischen Kranz (5) und Steg (4) gerun
det ausgebildet ist.
7. Nocken (2) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass beide überstehenden Teile des Kranzes (5) sich innen
seitig zum Steg (4) hin verdicken.
8. Nocken (2) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass der Außenbereich des Kranzes (5) oder der gesamte
Kranz (5) eine höhere Härte aufweist als der Steg (4).
9. Nocken (2) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass der gesamte Nocken (2) gehärtet ausgebildet ist.
10. Nocken (2) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass der gesamte Nocken (2) aus einem naturharten, hoch
verschleißfesten Werkstoff besteht.
11. Nocken (2) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, dass die zentrale Öffnung (7) kreisförmig ausgebildet ist.
12. Nocken (2) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, dass die zentrale Öffnung (7) unrund ausgebildet ist.
13. Nocken (2) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass an der
zentralen Öffnung (7) ein oder mehrere gerade oder spitz auslaufende Vor-
und/oder Rücksprünge vorgesehen sind.
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