Es hat sich nun überraschend und für den Fachmann nicht vorhersehbar herausgestellt,
daß schaumförmige oder schäumbare wässrige oder alkoholisch/wässrige Frisiermittel
enthaltend Treibmittel, ein oder mehrere vorgelatinisierte, quervernetzte Stärkederivate
und anionische Polymere den Mängeln des Standes der Technik abhelfen. Durch die
beschriebene Kombination von modifizierter Stärke (Structure XL) mit Filmbildnern
lassen sich Schaumfestiger formulieren, mit denen eine sehr gute Festigung der Haare
erzielen und zusätzlich die Stärke als "Schaumbooster" für den Schaum wirkt, dabei wird
die Qualität des Schaums positiv beeinflußt. Der Schaum wird cremiger, kosmetischer
und besser verteilbar.
Die Erfindung umfasst auch die Verwendung von einem oder mehreren
vorgelatinisierten, quervernetzten Stärkederivaten zur Verbesserung der Verteilbarkeit
von anionische Polymere enthaltenden treibmittelhaltigen schaumförmigen oder
schäumbaren wässrigen oder alkoholisch/wässrigen Frisiermitteln.
Bevorzugt wird als vorgelatinisiertes, quervernetztes Stärkederivate hydroxypropylierte
Phosphatester eingesetzt. Besonders bevorzugt wird als vorgelatinisiertes,
quervernetztes Stärkederivat Hydroxypropyldistärkephosphat eingesetzt.
Bevorzugt sind erfindungsgemäße Frisiermittel oder Verwendungen dadurch
gekennzeichnet, daß als anionisches Polymer im Falle wasserhaltiger Zubereitungen
mindestens eine Substanz gewählt aus der Gruppe Vinylacetat/Crotonsäure-,
Vinylacetat/Acrylat- und/oder Vinylacetat/Vinylneodecanoat/Crotonsäure-Copolymere,
Natriumacrylat/Vinylalkohol-Copolymere, Natriumpolystyrolsulfonat, Ethylacrylat/N-tert.-
Butylacrylamid/Acrylsäure-Copolymere, Vinylpyrrolidon/Vinylacetat/Itaconsäure-
Copolymere, Acrylsäure/Acrylamid-Copolymere und/oder deren Natriumsalze, Homo-
und/oder Copolymere von Acrylsäure und/oder Methacrylsäure und/oder deren Salze
sowie Acrylat/Hydroxyacrylat-, Octylacrylamid/Acrylat- bzw. Methacrylsäurester und/oder
Butylacrylat/N-Vinylpyrrolidon-Copolymere, Methylvinylether/Maleinsäure-Copolymere,
die durch Hydrolyse von Vinylether/Maleinsäureanhydrid-Copolymeren entstehen sowie
deren Ethyl, Isopropyl- oder Butyl- Partial- oder Vollester verwendet wird.
Bevorzugt sind erfindungsgemäße Frisiermittel oder Verwendungen dadurch
gekennzeichnet, daß der Gehalt an vorgelatinisierten, quervernetzten Stärkederivaten
0,01 bis 2 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 0,5 Gew.-% beträgt.
Besonders bevorzugt sind erfindungsgemäße Frisiermittel oder Verwendungen dadurch
gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis Feststoff zu vorgelatinisierten,
quervernetzten Stärkederivaten 10 zu 1 bis 1 zu 80 besonders bevorzugt 1 zu 4 bis 1 zu
80 beträgt.
Weiterhin bevorzugt sind erfindungsgemäße Frisiermittel oder Verwendungen dadurch
gekennzeichnet, daß neben anionischen Polymeren zusätzlich kationische Polymere
enthalten sind, die besonders bevorzugt aus der Gruppe
Vinylpyrrolidon/Vinylimidazoliummethochlorid-Copolymere, quaternisierte
Vinylpyrrolidon/Dialkylaminoalkylmethacrylat-Copolymere, kationische Cellulose-
Derivate, bevorzugt Hydroxyethylcellulose/Dimethylalkylammoniumchlorid-Copolymere,
Terpolymere aus Vinylcaprolactam/Vinylpyrrolidon mit Dimethylaminoethylmethacrylat
bzw. Vinylimmidazoliniummethochlorid und Acrylamidocopolymere gewählt werden.
Bevorzugt sind erfindungsgemäße Frisiermittel oder Verwendungen dadurch
gekennzeichnet, daß neben anionischen Polymeren zusätzlich nichtionische Polymere
enthalten sind, die besonders bevorzugt gewählt werden aus der Gruppe Vinylpyrrolidon-
Homo- oder Copolymerisate, bevorzugt Polyvinylpyrrolidon, Copolymerisate aus
N-Vinyipyrrolidon und Vinylacetat und/oder Vinylpropionat, Polyvinylcaprolactam, Polyvinylamide
und deren Salze sowie Copolymere aus Vinylpyrrolidon und
Dimethylaminoethylmethacrylat, Terpolymere aus Vinylcaprolactam, Vinylpyrrolidon und
Dimethylaminoethylmethacrylat sowie Polysiloxane.
Zwar beschreibt die US 6248338 kosmetische Zubereitungen mit vorgelatinisierten,
quervernetzten Stärkederivaten, doch konnte diese Schrift nicht den Weg zur
vorliegenden Erfindung weisen.
Es ist erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn als vorgelatinisierte, quervernetzte
Stärkederivate hydroxypropylierte Phosphatester eingesetzt werden. Insbesondere
vorteilhaft sind solche Stärkederivate, wie sie in der US 6248338 beschrieben
werden, besonders vorteilhaft Hydroxypropyldistärkephosphat. Ganz besonders
bevorzugt ist dabei der Einsatz eines Hydroxypropyldistärkephosphates, wie es als
Produkt Structure® XL der Firma National Starch verkauft wird.
Vorteilhaft können Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung als alkoholhaltige
Haarsprays, Flüssigfestiger oder Lösungen oder als alkoholfreie, jedoch wasserhaltige
Schaumfestiger, Flüssigfestiger, Stylinggele, Schaumaerosole, Emulsionen oder
Lösungen vorliegen.
Die Mittel gemäß der Erfindung können beispielsweise als aus Aerosolbehältern,
Quetschflaschen oder durch eine Pump-, Sprüh- oder Schaumvorrichtung entnehmbare
und ggf. versprühbare Präparate vorliegen, jedoch auch in Form eines aus normalen
Flaschen und Behältern auftragbaren Mittels.
Als Treibmittel für aus Aerosolbehältern versprühbare oder schaumförmig entnehmbare
kosmetische oder dermatologische Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung,
wie z. B. Haarsprays oder Schaumfestiger sind die üblichen bekannten leichtflüchtigen,
verflüssigten Treibmittel, beispielsweise Dimethylether, Kohlenwasserstoffe (Propan,
Butan, Isobutan) geeignet, die allein oder in Mischung miteinander eingesetzt werden
können. Auch Druckluft, Stickstoff, Stickstoffdioxid oder Kohlendioxid oder Gemische aus
diesen Substanzen sind vorteilhaft zu verwenden.
Natürlich weiß der Fachmann, daß es an sich nichttoxische Treibgase gibt, die
grundsätzlich für die Verwirklichung der vorliegenden Erfindung in Form von Aerosolpräparaten
geeignet wären, auf die aber dennoch wegen bedenklicher Wirkung auf die Umwelt oder
sonstiger Begleitumstände verzichtet werden sollte, insbesondere
Fluorkohlenwasserstoffe und Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW).
Vorteilhaft enthalten erfindungsgemäße Zubereitungen neben einem wirksamen Gehalt
an erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen ferner übliche Wirk-, Inhalts-, Zusatz-
und/oder Hilfsstoffe.
Erfindungsgemäße kosmetische Zubereitungen zur Festigung und zum Styling der Haare
enthalten üblicherweise Filmbildner, wie sie normalerweise in solchen Zubereitungen
verwendet werden, wobei die Gesamtmenge der Filmbildnersubstanzen z. B. zwischen
0,5 und 20 Gew.-% beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
Erfindungsgemäß können als günstige Filmbildner alle für kosmetische und/oder
dermatologische Anwendungen geeigneten oder gebräuchlichen Filmbildner verwendet
werden.
Vorteilhaft werden der oder die Filmbildner je nach Zubereitung gewählt aus der Gruppe
der in Alkohol oder Wasser löslichen oder dispergierbaren Polyurethane, Polyharnstoffe,
Silikonharze und/oder Polyester sowie der nichtionischen, anionischen, amphoteren
und/oder kationischen Polymere.
Vorteilhafte nichtionische Polymere, die in erfindungsgemäßen Zubereitungen alleine
oder im Gemisch, vorzugsweise auch mit anionischen und/oder amphoteren und/oder
zwitterionischen Polymeren enthalten sein können, sind Vinylpyrrolidon-Homo- oder
Copolymerisate. Hierzu gehören beispielweise Polyurethane, Polyvinylpyrrolidon,
Copolymerisate aus N-Vinylpyrrolidon und Vinylacetat und/oder Vinylpropionat in
verschiedenen Konzentrationsverhältnissen, Polyvinylcaprolactam, Polyvinylamide und
deren Salze sowie Copolymere aus Vinylpyrrolidon und Dimethylaminoethyl-methacrylat,
Terpolymere aus Vinylcaprolactam, Vinylpyrrolidon und Dimethylaminoethylmethacrylat,
Polysiloxane und dergleichen mehr.
Vorteilhafte anionische Polymere sind beispielsweise Vinylacetat/Crotonsäure-,
Vinylacetat/Acrylat- und/oder Vinylacetat/Vinylneodecanoat/Crotonsäure-Copolymere,
Natriumacrylat/Vinylalkohol-Copolymere, Natriumpolystyrolsulfonat, Ethylacrylat/N-tert.-
Butylacrylamid/Acrylsäure-Copolymere, Vinylpyrrolidon/Vinylacetat/Itaconsäure-
Copolymere, Acrylsäure/Acrylamid-Copolymere und/oder deren Natriumsalze, Homo-
und/oder Copolymere von Acrylsäure und/oder Methacrylsäure und/oder deren Salze
sowie Acrylat/Hydroxyacrylat-, Octylacrylamid/Acrylat- bzw. Methacrylsäurester und/oder
Butylacrylat/N-Vinylpyrrolidon-Copolymere oder Polystyrolsulfate.
Weitere bevorzugte anionische Polymere sind Methylvinylether/Maleinsäure-Copolymere,
die durch Hydrolyse von Vinylether/Maleinsäureanhydrid-Copolymeren entstehen. Diese
Polymere können auch teilverestert sein (Ethyl, Isopropyl- bzw. Butylester).
Vorteilhafte amphotere Polymere, die in erfindungsgemäßen Zubereitungen alleine oder
im Gemisch, vorzugsweise auch mit anionischen und/oder nichtionischen Polymeren
enthalten sein können, sind Copolymerisate aus N-Octylacrylamid, (Meth)Acrylsäure und
tert.-Butylaminoethylmethacrylat vom Typ "Amphomer", Copolymerisate aus
Methacryloylethylbetain und Alkylmethacrylaten vom Typ "Yukaformer", Copolymerisate
aus Carboxylgruppen oder Sulfongruppen enthaltenden Monomeren, z. B.
(Meth)Acrylsäure und Itaconsäure, mit basischen, insbesondere Aminogruppen
enthaltenden Monomeren wie z. B. Mono- bzw. Dialkylaminoalkyl(meth)acrylaten
und/oder Mono- bzw. Dialkylaminoalkyl(meth)acrylamiden, Copolymere aus N-
Octylacrylamid, Methylmethacrylat, Hydroxypropylmethacrylat, N-tert.-
Butylaminoethylmethacrylat und Acrylsäure, wobei diese Aufstellung selbstverständlich
nicht limitierend sein soll.
Es ist gegebenenfalls vorteilhaft, die anionischen und amphoteren Polymere zur
Verbesserung ihrer Verträglichkeit, Löslichkeit bzw. Dispergierbarkeit mit Wasser oder
Treibmittel mit geeigneten Basen zu neutralisieren. Hierzu können beispielsweise Alkali-
bzw. Erdalkalibasen, Ammoniak und/oder verschiedene Amine, wie z. B. Triethanolamin,
Triisopropanolamin, Aminomethyl-propanol und/oder Aminomethylpropandiol, eingesetzt
werden. Die Neutralisation kann je nach Anwendungszweck teilweise oder vollständig
erfolgen.
Vorteilhafte kationische Polymere sind beispielsweise
Vinylpyrrolidon/Vinylimidazoliummethochlorid-Copolymere, quaternisierte Vinylpyrrolidon/Dialkylaminoalkylmethacrylat-
Copolymere, kationische Cellulose-Derivate, wie z. B.
Hydroxyethylcellulose/Dimethylalkylammoniumchlorid-Copolymere sowie Terpolymere aus
Vinylcaprolactam/Vinylpyrrolidon mit Dimethylaminoethylmethacrylat bzw.
Vinylimmidazoliniummethochlorid und Acrylamidocopolymere.
Es ist auch vorteilhaft, Filmbildner auf natürlicher Basis, z. B. Chitosan und dessen
Derivate, einzusetzen, insbesondere im Gemisch mit synthetischen Polymeren.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können kosmetische Hilfsstoffe enthalten, wie sie
üblicherweise in solchen Zubereitungen verwendet werden, z. B. Parfüme,
Konservierungsstoffe, Substanzen zum Vermindern oder Stabilisieren des Schaumes,
Farbstoffe, Pigmente, die eine färbende Wirkung haben, oberflächenaktive Substanzen,
Lösungsvermittler, Verdickungsmittel, Emulgatoren, Komplexierungsagentien,
Sequestrierungsagentien, Perlglanzmittel, weichmachende, anfeuchtende und/oder
feuchhaltende Substanzen, rückfettende Agentien, Alkohole, Polyole und deren
toxikologisch verträglichen Ether und Ester, verzweigte und/oder unverzweigte
Kohlenwasserstoffe, weitere Antioxidantien, Stabilisatoren, pH-Wert-Regulatoren,
Konsistenzgeber, Bakterizide, Desodorantien, antimikrobielle Stoffe, Antistatika, UV-
Absorber, Polymere, Elektrolyte, organische Lösungsmittel, Silikonderivate,
Pflanzenextrakte, Vitamine und/oder andere Wirkstoffe oder andere übliche Bestandteile einer
kosmetischen oder dermatologischen Formulierung.
Die Gesamtmenge der Hilfsstoffe beträgt beispielsweise 0,001 bis 15 Gew.-%,
vorzugsweise 0,01 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zubereitung.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen enthalten gegebenenfalls vorteilhaft Alkohole,
Diole oder Polyole niedriger C-Zahl, sowie deren Ether, vorzugsweise Ethanol,
Isopropanol, Propylenglykol, Glycerin, Ethylenglykol, Ethylenglykolmonoethyl- oder
-monobutylether, Propylenglykolmonomethyl, -monoethyl- oder -monobutylether,
Diethylenglykolmonomethyl- oder -monoethylether und analoge Produkte, ferner Alkohole niedriger C-Zahl,
z. B. Ethanol, Isopropanol, 1,2-Propandiol, Glycerin, sowie insbesondere ein oder
mehrere Verdickungsmittel, welches oder welche vorteilhaft gewählt werden können aus
der Gruppe Siliciumdioxid, Aluminiumsilikate, Polysaccharide bzw. deren Derivate, z. B.
Hyaluronsäure, Xanthangummi, Hydroxypropylmethylcellulose, besonders vorteilhaft aus
der Gruppe der Polyacrylate, bevorzugt ein Polyacrylat aus der Gruppe der sogenannten
Carbopole, beispielsweise Carbopole der Typen 980, 981, 1382, 2984, 5984, jeweils
einzeln oder in Kombination.
In Zubereitungen auf der Basis von Wasser beträgt der Anteil der Verdickungsmittel 0,01
bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 5 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung. Dabei beträgt der
Wassergehalt der Zubereitungen 50 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise 60 bis 95 Gew.-%,
insbesondere 70 bis 95 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zubereitung. Der Anteil der Alkohole in den wässrigen Zubereitungen beträgt
beispielsweise 0 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 20, insbesondere 0 bis 15 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung. Die erfindungsgemäßen
Zubereitungen können Wasser z. B. in den durch die verwendeten Rohstoffe
eingebrachten Mengen enthalten, beispielsweise oder z. B. auch in Mengen von bis zu 30
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
Erfindungsgemäß können als Antioxidantien alle für kosmetische und/oder
dermatologische Anwendungen geeigneten oder gebräuchlichen Antioxidantien
verwendet werden.
Die Gesamtmenge der Antioxidantien beträgt beispielsweise 0,001 bis 2 Gew.-%,
vorzugsweise 0,01 bis 1 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zubereitung.
Vorteilhaft werden weitere Antioxidantien gewählt aus der Gruppe bestehend aus
Aminosäuren (z. B. Glycin, Histidin, Tyrosin, Tryptophan) und deren Derivate, Imidazole (z. B.
Urocaninsäure) und deren Derivate, Peptide wie D,L-Carnosin, D-Carnosin, L-Carnosin
und deren Derivate (z. B. Anserin), Carotinoide, Carotine (z. B. α-Carotin, β-Carotin,
Lycopin) und deren Derivate, Chlorogensäure und deren Derivate, Liponsäure und deren
Derivate (z. B. Dihydroliponsäure), Aurothioglucose, Propylthiouracil und andere Thiole
(z. B. Thioredoxin, Glutathion, Cystein, Cystin, Cystamin und deren Glycosyl-, N-Acetyl-,
Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Amyl-, Butyl- und Lauryl-, Palmitoyl-, Oleyi-, γ-Linoleyl-,
Cholesteryl- und Glycerylester) sowie deren Salze, Dilaurylthiodipropionat,
Distearylthiodipropionat, Thiodipropionsäure und deren Derivate (Ester, Ether, Peptide, Lipide,
Nukleotide, Nukleoside und Salze) sowie Sulfoximinverbindungen (z. B.
Buthioninsulfoximine, Homocysteinsulfoximin, Buthioninsulfone, Penta-, Hexa-,
Heptathioninsulfoximin) in sehr geringen verträglichen Dosierungen (z. B. pmol bis µmol/kg), ferner
(Metall)-Chelatoren (z. B. α-Hydroxyfettsäuren, Palmitinsäure, Phytinsäure, Lactoferrin),
α-Hydroxysäuren (z. B. Citronensäure, Milchsäure, Apfelsäure), Huminsäure, Gallensäure,
Gallenextrakte, Bilirubin, Biliverdin, EDTA, EGTA und deren Derivate, ungesättigte
Fettsäuren und deren Derivate (z. B. γ-Linolensäure, Linolsäure, Ölsäure), Folsäure und
deren Derivate, Vitamin C und Derivate (z. B. Ascorbylpalmitat, Mg-Ascorbylphosphat,
Ascorbylacetat), Tocopherole und Derivate (z. B. Vitamin-E-acetat), Vitamin A und
Derivate (Vitamin-A-palmitat) sowie Koniferylbenzoat des Benzoeharzes, Rutinsäure und
deren Derivate, α-Glycosylrutin, Ferulasäure, Furfurylidenglucitol, Carnosin,
Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol, Nordihydroguajakharzsäure, Nordihydroguajaretsäure,
Trihydroxybutyrophenon, Harnsäure und deren Derivate, Mannose und deren Derivate, Zink
und dessen Derivate (z. B. ZnO, ZnSO4) Selen und dessen Derivate (z. B.
Selenmethionin), Stilbene und deren Derivate (z. B. Stilbenoxid, Trans-Stilbenoxid) und die
erfindungsgemäß geeigneten Derivate (Salze, Ester, Ether, Zucker, Nukleotide,
Nukleoside, Peptide und Lipide) dieser genannten Wirkstoffe.
Vorteilhaft können erfindungsgemäße Zubereitungen außerdem Substanzen enthalten,
die UV-Strahlung im UV-B-Bereich absorbieren, wobei die Gesamtmenge der
Filtersubstanzen z. B. 0,001 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 10 Gew.-%,
insbesondere 0,1 bis 1,0 Gew.-% beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zubereitungen, um kosmetische Zubereitungen zur Verfügung zu stellen, die das Haar bzw. die
Haut vor dem gesamten Bereich der ultravioletten Strahlung schützen. Sie können auch
als Sonnenschutzmittel fürs Haar oder die Haut, insbesondere die Kopfhaut dienen.
Enthalten die erfindungsgemäßen Emulsionen UV-B-Filtersubstanzen, können diese
vorteilhaft wasserlöslich sein. Vorteilhafte wasserlösliche UV-B-Filter sind z. B.:
- - Salze der 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure wie ihr Natrium-, Kalium- oder ihr
Triethanolammonium-Salz, sowie die 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure selbst;
- - Sulfonsäure-Derivate von Benzophenonen, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-
methoxybenzophenon-5-sulfonsäure und ihre Salze;
- - Sulfonsäure-Derivate des 3-Benzylidencamphers, wie z. B.
4-(2-Oxo-3-bornylidenmethyl)benzolsulfonsäure, 2-Methyl-5-(2-oxo-3-bornylidenmethyl)sulfonsäure und
ihre Salze.
Es kann auch von Vorteil sein, erfindungsgemäße Zubereitungen mit UV-A-Filtern zu
versetzen, die bisher üblicherweise in kosmetischen Zubereitungen enthalten sind. Es
können die für die UV-B-Kombination verwendeten Mengen eingesetzt werden.
In den erfindungsgemäßen Stylingformulierungen können als Filmbildner bevorzugt
nichtionische oder amphotere Polymere eingesetzt werden, wie z. B. PVP/VA
Copolymere, die z. B. von der Gesellschaft BASF unter den Handelsnamen Luviskol VA
64W bzw. von der Gesellschaft International Speciality Products (ISP) unter der
Bezeichnung PVP/VA E 335 verfügbar sind oder nichtionische Polymere vom Typ
PVP/VA Copolymer, die unter dem Handelsnamen Luviskol VA 64W von der
Gesellschaft BASF bzw. unter der Bezeichnung PVP/VA W735 von der Gesellschaft
International Speciality Products (ISP) verfügbar sind, in Konzentrationen von 2-8
Gew.-% des Gesamtgewichts der Zubereitung (bezogen auf den Aktivgehalt des
Polymers).
Amphotere Polymere vom Typ Octylacrylamide/Acrylates/Butylaminoethyl Methacrylate
Copolymer sind z. B. von der Gesellschaft National Starch unter den
Handelsbezeichnungen Amphomer 28-4910 und LV-71 verfügbar und werden, z. B. in
Konzentrationen zwischen 1-6 Gew.-% des Gesamtgewichts der Zubereitung
eingesetzt.
Bevorzugt kommen auch kationische Polymere vom Typ Polyquaternium-11
(Handelsnamen Gafquat 755N, Gesellschaft International Speciality Products (ISP)) oder
-16 (Handelsname Luviquat FC 550, Gesellschaft BASF) zum Einsatz, die neben den
festigenden auch konditionierende Eigenschaften aufweisen und somit zusätzlich als
Pflegestoffe fungieren.
In den erfindungsgemäßen Stylingformulierungen können als Pflegestoffe bevorzugt
cyclische Polydimethylsiloxane (Cyclomethicone) in Konzentrationen von z. B. 0.1-1.0
Gew.-% der Gesamtformulierung oder Silikontenside (Polyethermodifizierte Siloxane)
vom Typ Dimethicone Copolyol z. B. in Konz. 0.01-1.0 Gew.-% des Gesamtgewichts der
Zubereitung bevorzugt zum Einsatz kommen. Cyclomethicone werden u. a. unter der
Handelsbezeichnungen Abil K4 von der Gesellschaft Goldschmidt oder z. B. DC 244, DC
245 oder DC 345 von der Gesellschaft Dow Corning angeboten. Dimethicone Copolyole
werden z. B. unter der Handelsbezeichnung DC 193 von der Gesellschaft Dow Corning
bzw. Belsil DM 6031 von der Gesellschaft Wacker angeboten.
Es kann gegebenenfalls erfindungsgemäß vorteilhaft sein, den erfindungsgemäß
verwendeten kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen Komplexbildner
zuzufügen.
Komplexbildner sind an sich bekannte Hilfsstoffe der Kosmetologie bzw. der
medizinischen Galenik. Durch die Komplexierung von störenden Metallen wie Mn, Fe, Cu und
anderer können beispielsweise unerwünschte chemische Reaktionen in kosmetischen
oder dermatologischen Zubereitungen verhindert werden.
Komplexbildner, insbesondere Chelatoren, bilden mit Metallatomen Komplexe, welche
bei Vorliegen eines oder mehrerer mehrbasiger Komplexbildner, also Chelatoren,
Metallacyclen darstellen. Chelate stellen Verbindungen dar, in denen ein einzelner
Ligand mehr als eine Koordinationsstelle an einem Zentralatom besetzt. In diesem Falle
werden also normalerweise gestreckte Verbindungen durch Komplexbildung über ein
Metall-Atom od. -Ion zu Ringen geschlossen. Die Zahl der gebundenen Liganden hängt
von der Koordinationszahl des zentralen Metalls ab. Voraussetzung für die Chelatbildung
ist, daß die mit dem Metall reagierende Verbindung zwei oder mehr Atomgruppierungen
enthält, die als Elektronendonatoren wirken.
Der oder die Komplexbildner können vorteilhaft aus der Gruppe der üblichen
Verbindungen gewählt werden, wobei bevorzugt mindestens eine Substanz aus der Gruppe
bestehend aus Weinsäure und deren Anionen, Citronensäure und deren Anionen,
Aminopolycarbonsäuren und deren Anionen (wie beispielsweise
Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) und deren Anionen, Nitrilotriessigsäure (NTA) und deren
Anionen, Hydroxyethylendiaminotriessigsäure (HOEDTA) und deren Anionen,
Diethylenaminopentaessigsäure (DPTA) und deren Anionen,
trans-1,2-Diaminocyclohexantetraessigsäure (CDTA) und deren Anionen).
Der oder die Komplexbildner sind erfindungsgemäß vorteilhaft in kosmetischen oder
dermatologischen Zubereitungen bevorzugt zu 0,01 Gew.-% bis 10 Gew.-%, bevorzugt zu
0,05 Gew.-% bis 5 Gew.-%, insbesondere bevorzugt zu 0,1-2,0 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Zubereitungen, enthalten.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Zubereitungen kann in der üblichen Weise
durch Mischen der einzelnen Bestandteile erfolgen. Die Wirkstoffe der
erfindungsgemäßen Kombinationen oder auch die vorgemischten Bestandteile der
erfindungsgemäßen Kombinationen können im Mischvorgang zugegeben werden.
Der pH-Wert der Zubereitungen kann in bekannter Weise durch Zugabe von Säuren
oder Basen eingestellt werden, vorzugsweise durch Zugabe von Puffergemischen, z. B.
auf Basis von Citronensäure/Citrat oder Phosphorsäure Phosphat-Puffergemischen.
Vorzugsweise liegt der pH-Wert unter 10, z. B. im Bereich von 3 bis 9.
Alle Mengenangaben, Anteile und Prozentanteile sind, soweit nicht anders angegeben,
auf das Gewicht und die Gesamtmenge bzw. auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen
oder der jeweiligen Mischung bezogen.