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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Heckdeckel für ein Cabriolet-Fahrzeug nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Die
Druckschrift
DE 195
16 876 C1 offenbart einen Heckdeckel für ein Fahrzeug, der zwischen
einer geschlossenen Position und einer geöffneten Position verstellt
werden kann und einen Kofferraum, welcher zugleich zur Aufnahme
des geöffneten
Fahrzeugverdecks in Ablageposition dient, abdeckt. Um einerseits
einen ausreichend großen
Durchtritt für das
Fahrzeugverdeck bei dessen Überführung in
den Kofferraum hinein und andererseits einen ungehinderten Zugang
zum Kofferraum für
das Be- und Entladen von der Heckseite des Fahrzeuges aus sicherzustellen,
ist der Heckdeckel wahlweise um eine vordere, dem Fahrzeuginnenraum
benachbarte Schwenkachse und um eine hintere, am Heck gelegene Schwenkachse
anzuheben. Dies wird durch einen zweiteiligen Aufbau des Heckdeckels
realisiert, der einen an der Fahrzeugkarosserie schwenkbar angeschlagenen
Tragrahmen und ein schwenkbar mit dem Tragrahmen verbundenes Deckelteil
umfasst. Für
die Überführungsbewegung
des Fahrzeugverdecks zwischen Schließ- und Ablagestellung werden
Tragrahmen und Deckelteil als miteinander verriegelte Einheit mit
Hilfe eines hydraulischen Stellelementes um die heckseitige Schwenkachse
angehoben. Zum Öffnen
des Kofferraumes hingegen verbleibt der Tragrahmen in seiner abgelegten
Position in der Fahrzeugkarosserie und es wird lediglich das Deckelteil
um seine dem Fahrzeuginnenraum benachbarte Schwenkachse relativ
zum Tragrahmen angehoben.
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Dieser
Heckdeckel führt
zum Ablegen des Fahrzeugverdeckes und zum Öffnen des Kofferraumes unterschiedliche
Aufstellbewegungen durch, wofür
auch unterschiedliche Stellkinematiken bzw. Stellelemente mit einem
entsprechend hohen konstruktiven Aufwand erforderlich sind. Des
Weiteren muss darauf geachtet werden, dass beim Anheben des Heckdeckels
um die Vorderkante – für das Ablegen
bzw. Schließen
des Fahrzeugverdeckes – die heckseitigen
Heckdeckelabschnitte nicht über
das Fahrzeugheck hinausreichen, um Kollisionen mit Gegenständen außerhalb
des Fahrzeuges zu vermeiden.
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Aus
der Druckschrift
DE
44 45 944 C1 ist ein Heckdeckel für ein Cabriolet-Fahrzeug bekannt,
bestehend aus einem schwenkbar an der Fahrzeugkarosserie angeschlagenen
Tragrahmen sowie einem relativ zum Tragrahmen aufschwenkbaren Deckelteil. Für die Durchführung der Öffnungsbewegungen
werden zwei hydraulische Stellelemente eingesetzt. Ein erstes hydraulisches
Stellelement ist an der Fahrzeugkarosserie abgestützt und
beaufschlagt den Tragrahmen, das zweite hydraulische Stellelement
ist am Tragrahmen befestigt und öffnet
das Deckelteil relativ zum Tragrahmen.
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Zwei
Stellelemente vorzusehen, erfordert einen erheblichen Materialaufwand
und beansprucht zusätzlichen
Einbauraum, der die konstruktiven Möglichkeiten und auch den frei
zur Verfügung
stehenden Kofferraum einschränkt.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen konstruktiv einfach
aufgebauten Heckdeckel für
ein Cabriolet-Fahrzeug zu schaffen, der um seine Vorderkante und
um seine Hinterkante aufschwenkbar ist und der in jeder Öffnungsposition
sich innerhalb der von der Karosserie vorgegebenen Fahrzeugumrandung
befindet.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des An spruches 1 gelöst.
Die Unteransprüche
geben zweckmäßige Weiterbildungen
an.
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Der
Heckdeckel umfasst einen Tragrahmen und ein Deckelteil, wobei Tragrahmen
und Deckelteil unterschiedliche Öffnungsbewegungen
ausführen können. Das Öffnen des
Heckdeckels kann in zwei unterschiedlichen, aufeinander folgenden
Bewegungsphasen durchgeführt
werden: In einer ersten Bewegungsphase wird zunächst der Tragrahmen einschließlich dem
mit dem Tragrahmen verbundenen Deckelteil auf geschwenkt. In der
sich hieran anschließenden
zweiten Bewegungsphase wird das Deckelteil relativ zum Tragrahmen
aufgeschwenkt. Die zweite Bewegungsphase – Relativbewegung des Deckelteils
gegenüber
dem Tragrahmen – ist
hierbei grundsätzlich
von der ersten Bewegungsphase entkoppelbar bzw. unabhängig von
der ersten Phase durchführbar,
so dass die zweite Bewegungsphase sich lediglich optional an die
erste Bewegungsphase anschließt
und nur für
den Fall durchgeführt
wird, dass dies vom Fahrer oder einer sonstigen Bedienperson gewünscht und
eingestellt wird. Diese Unterteilung in zwei Bewegungsphasen bietet
den Vorteil, dass jede Bewegungsphase einem bestimmten Einsatzzweck
zugeordnet werden kann. So ist es insbesondere möglich, in der ersten Bewegungsphase,
in der der Tragrahmen und das Deckelteil gemeinsam angehoben werden,
den Kofferraum zu öffnen
und in der zweiten Bewegungsphase, in der das Deckelteil relativ
zum Tragrahmen verschwenkt wird, zum Freigeben eines Durchtritts
für die Überführungsbewegung
des Fahrzeugverdecks zwischen dessen Schließ- und dessen Ablageposition
zu öffnen.
Da sich die zweite Bewegungsphase an die erste Bewegungsphase anschließt, ist
für die Überführungsbewegung
des Fahrzeugverdeckes zum Öffnen
des Heckdeckels keine grundsätzlich
andere Öffnungsbewegung
als für
das Öffnen
des Kofferraumes erforderlich; es wird lediglich eine zusätzliche
Schwenkbewegung des Deckelteils relativ zum Tragrahmen durchgeführt. Die
erste Bewegungsphase ist für
beide Öffnungsbewegungen
iden tisch. Hierdurch kann gegenüber
dem Stand der Technik eine konstruktive Vereinfachung erreicht werden.
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Tragrahmen
und Deckelteil sind von einem gemeinsamen Stellelement zu betätigen. In
dieser Ausführung
sind die beiden Bewegungsphasen des Heckdeckels verschiedenen Stellabschnitten
des Betätigungsteils
des Stellelementes zugeordnet. Unterstützt werden kann diese Ausführung dadurch,
dass das Stellelement sich deckelseitig am Deckelteil abstützt. Um
mit ausreichender Sicherheit gewährleisten
zu können,
dass in der ersten Bewegungsphase beide Bauteile des Heckdeckels – sowohl
der Tragrahmen als auch das Deckelteil – gemeinsam angehoben werden,
ist vorteilhaft mit Abstand zur Schwenkachse des Deckelteils eine
lösbare
Verriegelungseinrichtung zur Verriegelung des Deckelteils am Tragrahmen
vorgesehen. Für
die Durchführung der
zweiten Bewegungsphase wird die Verriegelung aufgehoben, so dass
das Deckelteil gegenüber
dem Tragrahmen aufschwenken kann. In der Ausführung mit nur einem Stellelement
greift dieses unmittelbar am Deckelteil an und hebt dieses relativ
zum Tragrahmen an.
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Zur
Unterstützung
der Öffnungsbewegung kann
ein den Heckdeckel in Öffnungsrichtung
beaufschlagendes passives Federelement vorgesehen sein, welches
insbesondere den Tragrahmen gegenüber der Fahrzeugkarosserie
anhebt. Das Federelement, beispielsweise eine Gasdruckfeder, ermöglicht auch
bei einem Ausfall des Stellelementes ein problemloses Öffnen des
Kofferraumes.
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Weitere
Vorteile und zweckmäßige Ausführungen
sind den weiteren Ansprüchen,
der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
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1 einen
geschlossenen Heckdeckel mit einem Tragrahmen und einem Deckelteil
für ein
Cabriolet-Fahrzeug, dar gestellt in einer Seitenansicht,
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2 der
Heckdeckel in einer mit seiner Hinterkante angehobenen Position
in einer ersten Bewegungsphase, in welcher das Deckelteil am Tragrahmen
verriegelt ist,
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3 der
Heckdeckel in einer zweiten Bewegungsphase, in welcher die Verriegelung
des Deckelteils gegenüber
dem Tragrahmen gelöst
und das Deckelteil relativ zum Tragrahmen verschwenkt ist,
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4 eine 2 entsprechende
Darstellung des Heckdeckels, jedoch mit einem zusätzlichen passiven
Federelement, welches den Heckdeckel in seine Öffnungsrichtung beaufschlagt,
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5 einen
Heckdeckel in einer modifizierten Ausführung, in welcher nur ein einziges
Stellelement zur Durchführung
beider Bewegungsphasen vorgesehen ist, dargestellt in geschlossener
Position des Heckdeckels,
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6 der
Heckdeckel in der ersten Bewegungsphase,
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7 der
Heckdeckel in der zweiten Bewegungsphase.
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In
den folgenden Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
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Bei
dem in 1 dargestellten Fahrzeugdach 1 handelt
es sich um ein verstellbares Fahrzeugverdeck eines Cabriolet-Fahrzeuges, welches beispielsweise
als Hardtop mit zwei Dachteilen 2 und 3 ausgeführt sein
kann, gegebenenfalls aber auch als Softtop ausgebildet sein kann.
Das Fahrzeugdach 1 mit den Dachteilen 2 und 3 ist
zwischen der mit durchgezogenem Strich dargestellten Schließposition,
in welcher ein Fahrzeuginnenraum überdeckt ist, und einer strichliert
mit den Bezugszeichen 2' und 3' dargestellten
Ablageposition zu verstellen, in welcher die Dachteile in einem
Kofferraum 4 abgelegt sind. Der Kofferraum 4 ist
von einem Heckdeckel 5 zu verschließen, welcher zweiteilig aufgebaut
ist und einen Tragrahmen 6 sowie ein Deckelteil 7 umfasst.
Der Tragrahmen 6 ist an der Fahrzeugkarosserie angeschlagen
und gegenüber
dieser schwenkbar über
ein Drehgelenk 8 gelagert, welches sich auf der dem Fahrzeuginnenraum
bzw. dem Fahrzeugdach 1 zugewandten Vorderseite des Heckdeckels
befindet. Das Deckelteil 7 ist über ein weiteres Drehgelenk 9 schwenkbar
mit dem Tragrahmen 6 gekoppelt, wobei das Drehgelenk 9 benachbart
zur Heckseite des Fahrzeuges mit Abstand zum Drehgelenk 8 angeordnet
ist. Das Deckelteil 7 ist über eine erste Verriegelungseinrichtung 10,
die sich an einem in Schließposition
des Heckdeckels vertikal nach unten erstreckenden Abschnitt im Heckbereich
befindet, mit der Fahrzeugkarosserie 12 zu verriegeln. Über eine zweite
Verriegelungseinrichtung 11 ist das Deckelteil 7 mit
dem Tragrahmen 6 gekoppelt. Beide Verriegelungseinrichtungen 10 und 11 sind
lösbar
ausgebildet.
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Des
Weiteren sind zwei aktive Stellelemente 13 und 14 zum
Aufschwenken des Tragrahmens 6 um sein Drehgelenk 8 bzw.
des Deckelteils 7 um sein Drehgelenk 9 vorgesehen.
Das erste Stellelement 13 stützt sich an der Fahrzeugkarosserie
ab und beaufschlagt den Tragrahmen 6 mit Abstand zu dessen Schwenkachse
im Drehgelenk 8. Das zweite Stellelement 14 ist
zwischen Tragrahmen 6 und Deckelteil 7 angeordnet,
wobei die Kopplungspunkte des Stellelements 14 zu beiden
Bauteilen jeweils mit Abstand zur Schwenkachse im Drehgelenk 9 liegen.
Beide Stellelemente sind zweckmäßig hydraulisch
betätigbar
ausgeführt.
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2 stellt
die erste Bewegungsphase beim Öffnen
des Heckdeckels 5 dar, bei der der Tragrahmen 6 und
das Deckelteil 7 relativ unbeweglich zueinander über die
Verriegelungseinrichtung 11 verriegelt sind und die Hinterkante
des Heckdeckels angehoben wird, so dass der Kofferraum von der Heckseite
des Fahrzeuges aus geöffnet
und zugänglich
gemacht wird. Bei einer Betäti gung
des ersten Stellelementes 13 wird der Heckdeckel 5 nach
einer Entriegelung der hinteren Verriegelungseinrichtung 10 zwischen
dem rückwärtigen Abschnitt
des Deckelteils 7 und der Fahrzeugkarosserie 12 um
die Schwenkachse des karosseriefesten Drehgelenks 8 am
Tragrahmen 6 gemäß der mit
strichlierter Linie eingetragenen Bewegungskurve 15 angehoben.
Hierbei ist sichergestellt, dass der Heckdeckel 5 in keinem
Bewegungsabschnitt über
das Heck des Fahrzeuges hinausragt. Während der ersten Bewegungsphase bleibt
die Verriegelungseinrichtung 11 geschlossen und das zweite
Stellelement 14 wird nicht betätigt.
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Im
Anschluss an die erste Bewegungsphase kann sich optional eine zweite
Bewegungsphase anschließen,
die in 3 dargestellt ist und bei der das Deckelteil 7 relativ
zum Tragrahmen 6 aufgeschwenkt wird, um einen Durchtritt
für die Überführung des
Fahrzeugdaches zwischen dessen Schließposition und dessen Ablageposition
in den Kofferraum hinein bzw. aus dem Kofferraum heraus freizugeben.
Zur Einleitung der zweiten Bewegungsphase wird die zweite Verriegelungseinrichtung 11 zwischen Deckelteil 7 und
Tragrahmen 6 gelöst
und es wird das zweite Stellelement 14 betätigt, woraufhin
das Deckelteil 7 bei unveränderter Position des Tragrahmens 6 um
die Schwenkachse in seinem Drehgelenk 9 relativ zum Tragrahmen 6 aufschwenkt.
Auch in der zweiten Bewegungsphase ist sichergestellt, dass der Heckdeckel 5 in
keinem Bewegungsabschnitt über den
Heckbereich des Fahrzeuges hinausragt. Durch das Aufschwenken des
Deckelteils 7 gegenüber
dem Tragrahmen 6 wird die dem Fahrzeuginnenraum zugewandte
Vorderkante des Deckelteiles 7 angehoben, wodurch ein ausreichend
großer
Durchtrittsbereich für
die Überführungsbewegung
des Fahrzeugdaches in den Kofferraum hinein bzw. aus dem Kofferraum 4 heraus
freigegeben wird.
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Die
Ausführung
des Heckdeckels 5 gemäß 4 entspricht
im Wesentlichen derjenigen der vorhergehenden Figuren, jedoch mit dem
Unterschied, dass ein zusätzliches
passives Federelement 16 vorgesehen ist, welches einenends
an der Fahrzeugkarosserie abgestützt
ist und anderenends schwenkbeweglich mit dem Tragrahmen 6 gekoppelt
ist. Das Federelement 16, das insbesondere als Gasdruckfeder ausgeführt ist, übt auf den
Tragrahmen 6 eine aufstellende, den Tragrahmen 6 öffnende
Kraft aus. Hierdurch ist ein leichtes Öffnen des Heckdeckels 5 auch bei
einem Ausfall des ersten, aktiv einstellbaren Stellelementes 13 gewährleistet.
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Die 5 bis 7 zeigen
ein weiteres Ausführungsbeispiel
für einen
Heckdeckel 5, dargestellt in geschlossener Position, nach
Abschluss der ersten Bewegungsphase und nach Abschluss der zweiten
Bewegungsphase. Im Unterschied zu den vorhergehenden Ausführungsbeispielen
ist nunmehr lediglich ein einziges, aktiv einstellbares Stellelement 13 vorgesehen,
mit dem sowohl die erste Bewegungsphase als auch die zweite Bewegungsphase
durchgeführt
wird. Das Stellelement 13 ist einenends an der Fahrzeugkarosserie
und anderenends am Deckelteil 7 mit Abstand sowohl zum
Drehgelenk 8 des Tragrahmens 6 an der Fahrzeugkarosserie
als auch zum Drehgelenk 9 des Deckelteils 7 am
Tragrahmen 6 abgestützt.
Bei einer Betätigung
des Stellelementes 13 wird nach einem Lösen der ersten Verriegelungseinrichtung 10 am
vertikal herabreichenden Schnitt des Deckelteils 7 im Bereich
der Fahrzeugkarosserie 12 der Verbund von Tragrahmen 6 und
Deckelteil 7 gemeinsam um die Schwenkachse des Drehgelenks 8 aufgeschwenkt.
Während
der ersten Bewegungsphase bleibt die zweite Verriegelungseinrichtung 11 zwischen
Deckelteil 7 und Tragrahmen 6 verriegelt. Der
ersten Bewegungsphase zum Anheben des Heckdeckels 5 ist
ein erster Stellabschnitt des Stellelementes 13 zugeordnet.
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Zur
Einleitung der zweiten Bewegungsphase gemäß 7 wird zunächst die
zweite Verriegelungseinrichtung gelöst und anschlie ßend das
Stellelement 13 in einem zweiten Stellabschnitt betätigt, welcher
sich an den ersten Stellabschnitt anschließt. Daraufhin wird das Deckelteil 7 um
seine Schwenkachse im Drehgelenk 9 relativ zum Tragrahmen 6 verschwenkt
und die Vorderkante des Deckelteils 7 angehoben. Auf diese
Weise ist es möglich,
mit nur einem Stellelement beide unterschiedliche Bewegungsphasen
des Heckdeckels zu realisieren.