DE10214305A1 - Optimierung von Anlagen zur Behandlung von Abwasser und/oder Niederschlagswasser - Google Patents

Optimierung von Anlagen zur Behandlung von Abwasser und/oder Niederschlagswasser

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage (1) zur Behandlung von Abwässern (AW) und/oder Niederschlagswässern (NW). Die Anlage (1) umfasst wenigstens einen Zuflusskanal (2) für zulaufende Wässer (Qzu) mit einem nachordenbaren Bauwerk (B) mit Beckenüberlauf (Bü) und mit einer daran anschließbaren Ableitung (3) für eine daraus abschlagbare Wassermenge (Qü) sowie mit einem dem Becken (B) im Haupt- oder Nebenschluss nachordenbaren Fangbecken (FB) für eine Wassermenge (Q'zu) mit anschließendem Abflusskanal (4) für weiterleitbare Wassermenge (Qd). Anlage und Verfahren werden dadurch verbessert, dass die Anlage (1) mit mindestens einem Schaltorgan (7 bis 7''') zum Freischalten mindestens einer abschlagbaren Wassermenge (Qü, Q'ü) ausgestattet ist, dergestalt, dass das Fangbecken (FB) zumindest zeitweise als Durchlaufbecken wirkt und zusätzlich eine Klärwirkung aufweist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Behandlung von Abwässern und/oder Nie­ derschlagswässern in einem Einzugsgebiet umfassend wenigstens einen Zufluss­ kanal für zulaufende Wassermengen mit einem nachordenbaren Bauwerk mit Beckenüberlauf und einer anschließbaren Ableitung für eine abschlagbare Was­ sermenge, sowie mit einem dem Bauwerk im Haupt- oder Nebenschluß nachor­ denbaren Fangbecken für eine Wassermenge mit anschließbarem Abflusskanal für eine weiterleitbare Wassermenge. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Optimieren solcher Anlagen.
Aus wasserwirtschaftlichen und aus Kostengründen ist vorrangige Aufgabe der Planung von Maßnahmen der Abwassersammlung und der Regenwasserbe­ handlung die Vermeidung des Regenabflusses in die Kanalisation, wo immer dies möglich ist. Für die verbleibenden Abflüsse werden in Mischwasserkanälen aus technischen, wasserwirtschaftlichen und wirtschaftlichen Gründen Regenentla­ stungsbauwerke angeordnet.
Bei Abfluss von Niederschlag können hohe Schmutzfrachten auftreten, die bei Einleitung in Gewässer diese stark belasten. Solche Belastungen treten zwar nur zeitweilig auf, sie können aber diejenigen aus Abläufen von z. B. Kläranlagen wäh­ rend des Regenflusses um ein Vielfaches übertreffen.
Ziel der Regenwasserbehandlung muss infolgedessen eine Reduzierung der Ge­ samtemissionen aus Regenabfluss und Abläufen von Kläranlagen in die Gewäs­ ser im Rahmen wasserwirtschaftlicher Erfordernisse sein. Ein wirkungsvoller Schutz von Gewässern vor übermäßigen Belastungen ist dann zu erwarten, wenn die Regenwasserbehandlung nach Maßgabe bestimmter anerkannter Richtlinien erfolgt.
Dies kann mit unterschiedlichen Vorgaben - zur Abflussvermeidung bis zum Stoffrückhalt - erreicht werden. Dabei sind Regenabflüsse grundsätzlich im Zu­ sammenwirken mit der zugehörigen Kläranlage zu beurteilen, d. h. Kläranlagen­ abläufe und Regenabflussanlagen sind in ihrer Wirksamkeit für ein zuständiges Gewässer aufeinander abzustimmen.
Dabei haben wesentlichen Einfluss auf die Überlaufmenge und deren Stoffkon­ zentration regionale, netzspezifische Größen wie erfahrungsgemäße Nieder­ schlagsmengen, Fließzeit, Gefälle, Kanalspeichervermögen, Verschmutzer und im Trennverfahren entwässerte Gebiete, die deshalb zu berücksichtigen sind.
Die Standortwahl eines Regenüberlaufsbeckens (RÜB) ist unter Berücksichtigung wasserwirtschaftlicher und ökonomischer Kriterien zu treffen.
Der größte wasserwirtschaftliche Effekt wird erzielt, wenn RÜB-Becken insbeson­ dere unterhalb von stark ablagerungsbehafteten Haltungen oder Teileinzugsge­ bieten angeordnet sind.
Liegt das Gefälle im Kanalnetz des Einzugsgebietes unterhalb bestimmter Werte dann muss mit Ablagerungen gerechnet werden, wobei sich diese Tendenz mit abnehmender Geschwindigkeit infolge geringeren Gefälles, z. B. bei Trockenwet­ terabflüssen, verstärkt. Die Zusammenhänge wesentlicher Einflüsse auf die Bil­ dung von Kanalablagerungen sind im Prinzip bekannt.
Fangbecken (FB) sind anzuordnen, wenn ein ausgeprägter Spülstoß zu erwarten ist. Dies ist in der Regel bei kleinen Einzugsgebieten mit kurzen Fließzeiten der Fall. Sie speichern zunächst einen Mischwasserspülstoß, wenn dieser zu Beginn des Regenereignisses auftritt. Sie werden vom Überlaufwasser nicht durchflossen. Der gespeicherte Inhalt wird zur biologischen Reinigungsstufe in eine Kläranlage abgeleitet.
Fangbecken werden zumeist für den Abfluss nicht vorentlasteter Entwässerungs­ flächen vorgesehen, wenn die Fließzeit beim Berechnungsregen im Kanalnetz bis zum Becken nicht mehr als 15 bis 20 min. beträgt.
Sind Regenüberläufe im Einzugsgebiet oberhalb eines Fangbeckens angeordnet, so ist die gesamte Fließzeit im Einzugsgebiet des Fangbeckens und nicht nur die Fließzeit unterhalb der Regenüberläufe anzusetzen.
Durchlaufbecken (DB) werden vorgesehen, wenn mit zunehmender Größe des Einzugsgebietes mit immer ausgeglicheneren Verschmutzungskonzentrationen ohne ausgeprägte Spülstöße zu rechnen ist.
Durchlaufbecken dienen zur mechanischen Klärung des Mischwassers. Sie besit­ zen im Gegensatz zu Fangbecken (FB) einen Klärüberlauf, der nach Füllung des Beckens anspringt und mechanisch geklärtes Mischwasser in ein Gewässer ein­ leitet.
Zur Begrenzung des maximalen Beckendurchflusses im Durchlaufbecken wird in der Regel ein Beckenüberlauf (BÜ) vorgeschaltet.
Durchlaufbecken wirken bis zur Füllung als Speicher und anschließend für einen Teilzufluss als Absetzbecken mit Überlauf in ein Gewässer.
Nach Ende eines Regenereignisses wird der Beckeninhalt zur biologischen Reini­ gungsstufe einer Kläranlage abgeleitet.
Durchlaufbecken werden in der Regel angeordnet, wenn
  • - die Fließzeit beim Berechnungsregen im Kanalnetz bis zum Becken mehr als 15 bis 20 min beträgt, oder keine ausgeprägten Spülstöße mehr zu erwarten sind,
  • - diesen andere Entlastungsbauwerke vorgeschaltet sind, beispielsweise durch Regenüberläufe (RÜ) oder durch Regenüberlaufbecken (RÜB) alter Art vorent­ lastete Netze,
    Durchlaufbecken werden in Ausnahmefällen angeordnet, wenn
  • - der Zulauf zum Durchlaufbecken gegebenenfalls örtlich bedingt durch schwan­ kenden Fremdwasseranfall oder Schneeschmelze mehrere Tage über dem ma­ ximal möglichen Drosselabfluss liegt.
Verbundbecken (VB), werden vorgesehen, wenn sowohl Spülstöße, z. B. aus na­ hegelegenen Teilen des Einzugsgebietes, als auch Abflüsse mit gleichmäßigem Schmutzgehalt auftreten. Verbundbecken stellen eine Kombination von Fang- und Durchlaufbecken dar und bestehen demzufolge aus einem Fang- und einem Durchlaufteil.
Das ankommende Mischwasser wird zuerst in einem als Fangbecken ausgebil­ deten Fangteil gespeichert. Nach dessen Füllung durchfließt das später ankom­ mende Mischwasser den als Durchlaufbecken ausgebildeten Klärteil.
Verbundbecken kommen im Übergangsbereich vom Fangbecken zum Durchlauf­ becken in Betracht, oder wenn bei längeren Fließzeiten aus einem unmittelbaren Einzugsgebiet Spülstöße erwartet werden. Sie werden wie Fang- oder Durchlauf­ becken bemessen.
Ihre wesentlichen Vorteile sind:
  • - Fang- und Klärwirkung in einem Bauwerk;
  • - Aufteilung des Wasservolumens auf Fang- und Klärteil ist wählbar;
  • - durch Unterteilung in mehrere Kammern geht die Einstauhäufigkeit und damit der Wartungsaufwand im nachgeordneten Durchlaufteil merklich zurück.
Nachteile der Verbundbecken sind:
  • - geringere Klärwirkung gegenüber reinen Durchlaufbecken bei gleichem Volu­ men;
  • - relativ höherer Aufwand bezüglich Erstellung und laufendem Betrieb.
Ausgehend von den vorstehenden Angaben zum Stand der Technik einzelner Bauwerke bzw. Beckentypen in Anlagen zur Behandlung von Abwässern und/oder Niederschlagswässern gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Verbesserungen für Anlage und Verfahren anzugeben, durch welche diese in die Lage versetzt werden, funktionelle Aufgaben eines an­ deren Beckentypes zu übernehmen bzw. eine grundsätzlich neue Funktion zu ermöglichen und dadurch die entsprechenden Anlagen und Verfahren zu optimie­ ren.
Die Lösung der Aufgabe gelingt mit der Erfindung bei einer Anlage zur Behand­ lung von Abwässern (AW) und/oder Niederschlagswässern (NW) gemäß Oberbe­ griff von Anspruch 1 dadurch, dass die Anlage mit mindestens einem Schaltorgan zum Freischalten mindestens einer abschlagbaren Wassermenge Qü, Q'ü ausge­ stattet ist, dergestalt, dass das Fangbecken zumindest zeitweise als Durchlauf­ becken fungiert und zusätzlich eine Klärwirkung aufweist.
Eine Ausgestaltung der Anlage sieht vor, dass die am Beckenüberlauf des Bau­ werks anschließbare Ableitung mit Schaltorgan bzw. die am Klärteil des Fangbek­ kens anschließbare Ableitung, mit Schaltorgan an ein Gewässer oder dergleichen, zu mindestens einem Abschlagkanal oder dergleichen des Einzugsgebietes ge­ führt sind.
Ferner ist vorgesehen, dass das Schaltorgan zum Freischalten der Wassermenge Q'ü des Fangbeckens im Bereich, vorzugsweise jedoch unterhalb, der Über­ laufebene des Beckenüberlaufs des Beckens angeordnet ist.
Eine Ausgestaltung der Anlage besteht weiter darin, dass das Schaltorgan zum Freischalten der Wassermenge Q'ü aus dem Fangbecken und/oder das Schaltor­ gan zum Freischalten der Wassermenge Qü aus dem Becken ein Regelorgan ist.
Es kann aber auch von der Maßnahme Gebrauch gemacht sein, dass das Schalt­ organ zum Freischalten der Wassermenge Q'ü eine höheneinstellbare Überlauf­ kante am Becken oder am Fangbeckens ggf. an deren Ablauföffnung ist.
Andere Ausgestaltungen der Anlage sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Ein Verfahren zur Optimierung einer Anlage zur Behandlung von Abwässern und/oder Niederschlagswässern, gemäß Oberbegriff von Anspruch 14, zeichnet sich dadurch aus, dass das Fangbecken unter Verwendung mindestens eines in der Anlage angeordneten Schaltorganes in die Funktion eines Verbundbeckens mit Fang- und Klärwirkung oder in ein Durchlaufbecken umgewandelt wird.
Mit großem Vorteil wird mit der Freischaltung eine beträchtliche Menge von vorge­ klärtem Wasser aus dem Fangbecken bspw. in ein Gewässer des Einzugsgebie­ tes abgeleitet, wodurch dessen Funktion optimiert wird. Vorhandene Fangbecken können mit geringem Aufwand zur Klärung des Abwassers umgebaut werden.
Dabei kann bevorzugt von der Maßnahme Gebrauch gemacht werden, dass Zeit­ punkt und Dauer der Freischaltung des jeweiligen Schaltorgans von einer Kenn­ größe bestimmt wird, mit der die Wassermenge Q'zu mit der abschlagbaren Was­ sermenge Q'ü oder mit dem Zulauf Qzu verglichen werden.
Weitere Ausgestaltungen des Verfahrens sind in Unteransprüchen angegeben.
An folgendem Beispiel soll die Funktionsweise des Verfahrens sowie der Anlage erläutert werden:
In einem kleinen Mischgebiet wird ein Fangbecken errichtet, da die Fließzeit des Einzugsgebietes kleiner als 20 min ist und eine Bemessungswassermenge im Re­ genfall von 1800 l/sec definiert ist.
Vorteil des Fangbeckens ist ein geringes Volumen sowie die Möglichkeit den sog. Spülstoß aus dem Kanalnetz aufzunehmen. Ist jedoch das eigentliche Regen­ ereignis abgeklungen, wirkt sich ein entsprechend vorhandener Fremdwasseran­ teil durch eine lange Nachlaufzeit und damit einen entsprechenden Schmutzaustrag über den Beckenüberlauf (Bü) ins Gewässer aus. Am Becken­ überlauf findet ohne jede Reinigung ein Abschlag der mit Schmutzwasser ver­ mischten Fremdwassermenge statt, die über dem Drosselabfluß liegt.
Die der Erfindung zugrunde liegende Lösung dieses Problems sieht ein Schaltor­ gan 7 in der Anlage 1 bspw. am Fangbecken FB vor, das nach abklingen des ei­ gentlichen Regenereignisses einen Klärüberlauf 6 im Fangbecken freischaltet (vorzugsweise durch ein Regelorgan 7 in einer Ableitung 11 oder durch einen Elektroschieber oder absenkbare Abschlagsschwelle 7') und somit das Fangbec­ ken FB hinsichtlich seiner Funktion in ein Verbundbecken bzw. Durchlaufbecken umwandelt.
Der Zeitpunkt der Freischaltung des Klärüberlaufes wird entweder durch ein ent­ sprechend hinterlegtes Programm oder durch eine dynamische Steuerungsrege­ lung definiert. Hierbei wird die Drosselwassermenge mit der am Beckenüberlauf Bü gemessenen Abschlagsmenge oder der Zulaufmenge Qzu zum Bauwerk ver­ glichen und bei einer bestimmten Verhältniszahl erfolgt die Freischaltung der Wassermenge Q'ü durch das Schaltorgan 7. Durch die Anlage und das Verfahren wird gerade bei fremdwasserbelasteten Regenwasserbehandlungsanlagen eine entsprechend signifikante Entlastung der Gewässer durch eine Schmutzfrachtre­ duzierung erreicht, da nach der Freischaltung das Fangbecken FB eine mechani­ sche Reinigung der zufließenden, über dem Drosselabfluss liegenden Wasser­ menge bewirkt wird.
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich ferner aus der nachstehenden Erläuterung eines in der Zeichnung schematische dargestellten Ausführungsbeispieles.
Die Figur zeigt in Form einer vereinfachten Prinzipskizze eine Anlage (1) zur Op­ timierung der Behandlung von Abwässern (AW) und/oder Niederschlagswässern (NW), umfassend wenigstens einen Kanal (2) für einen Zufluss (Qzu) von sowohl Abwasser (AW), als auch fallweise von Niederschlagswasser (NW).
In der Regel wird Qzu (NW + AW) durch das Bauwerk B zum Fangbecken FB ge­ leitet, von wo Qd weiter zur Kläranlage geleitet wird. Erst nach Beckenfüllung von FB erfolgt ein Abschlag am Bauwerk B über den Beckenüberlauf Bü.
Im gezeigten Beispiel wird die ankommende Gesamtwassermenge (AW + NW) in dem Bauwerk (B) mit einem Beckenüberlauf (BÜ) nach Maßgabe von dessen Ein­ stellung je zum Teil in eine abschlagbare Teilmenge (Qü) und eine weiterleitbare Teilmenge (Q'zu) aufgeteilt, wobei die zu klärende Teilmenge (Q'zu) zunächst in das Fangbecken (FB), und nach dessen Auffüllung eine Teilmenge (Qd) über den Ablauf (4) in die Kläranlage (5) weitergeleitet wird.
Die abschlagbare Teilmenge (Qü) wird nach Maßgabe ihres Anteils am Zufluss (Qzu) über die Ableitung (3) in ein Gewässer (8) zurückgeführt, während die wei­ terleitbare Teilmenge (Q'zu) in das Fangbecken (FB) eingeleitet wird. Gemäß der Erfindung besitzt das Fangbecken (FB) ein Schaltorgan (7) zum Freischalten des Klärüberlaufs (6), dessen vorzugsweise einstellbare Teilmenge von Wasser (Qü) mittels des Regelorganes (7) und der Ableitung (11) in das Gewässer (8) abgelei­ tet werden kann. Die Freischaltung kann durch ein festes oder dynamisches Pro­ gramm erfolgen, in welches neben sonstigen Parametern auch die abschlagbare Wassermenge (Qü) eingehen kann.
Die restliche Wassermenge (Qd) wird bspw. in die Kläranlage (5) eingeleitet und darin in geklärtes Abwasser (9) und Klärschlamm (10) aufbereitet und schließlich aus der Anlage (5) ausgetragen.
Wie aus der Beschreibung zur Erfindung hervorgeht, kann das Schaltorgan als höhenverstellbare Überlaufschwelle 7' im Bereich des Klärüberlaufs des Fangbec­ kens FB ausgebildet sein oder als verstellbare Überlaufschwelle 7''' im Bereich des Beckenüberlaufs Bü des Beckens B. Es kann auch ein Regelorgan 7" in der Ableitung 3 des Beckens B angeordnet sein. Alle diese Schaltorgane können je­ weils einzeln oder in Kombination nach fachmännischer Art so angesteuert und zeitlich geregelt werden, dass das Fangbecken FB von seiner eigentlichen Funkti­ on im Sinne der Erfindung in ein Verbundbecken bzw. Durchlaufbecken gewandelt wird.

Claims (18)

1. Anlage (1) zur Behandlung von Abwässern (AW) und/oder Niederschlagswäs­ sern (NW) in einem Einzugsgebiet, umfassend wenigstens einen Zuflusskanal (2) für zulaufende Wassermengen (Qzu) mit einem nachordenbaren Bauwerk (B) mit Beckenüberlauf (Bü) und einer anschließbaren Ableitung (3) für eine abschlagbare Wassermenge (Qü), sowie mit einem dem Bauwerk (B) im Haupt- oder Nebenschluß nachordenbaren Fangbecken (FB) für eine Was­ sermenge (Q'zu) mit anschließbarem Abflußkanal (4) für eine weiterleitbare Wassermenge (Qd), dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage (1) mit mindestens einem Schaltorgan (7 bis 7''') zum Frei­ schalten mindestens einer abschlagbaren Wassermenge (Qü, Q'ü) ausge­ stattet ist, dergestalt, dass das Fangbecken (FB) zumindest zeitweise als Durchlaufbecken wirkt und zusätzlich eine Klärwirkung aufweist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltorgan (7) im Bereich der Ableitung (11) aus dem Fangbecken (FB), insbesondere aus dessen Klärteil angeordnet ist.
3. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltorgan (7') im Bereich des Fangbeckens (FB), vorzugsweise im Bereich des Klärüberlaufs (6) angeordnet ist.
4. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltorgan (7") im Bereich der Ableitung (3) aus dem Bauwerk (B) angeordnet ist.
5. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltorgan (7''') im Bereich des Bauwerks (B), vorzugsweise im Be­ reich des Beckenüberlaufs (Bü) angeordnet ist.
6. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltorgane (7' bis 7''') einzeln oder in ihrer Kombination schaltbar angeordnet sind.
7. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die am Beckenüberlauf (Bü) des Bauwerks (B) anschließbare Ableitung mit Schaltorgan (7") bzw. die am Klärteil des Fangbeckens (FB) anschließbare Ableitung (11) mit Schaltorgan (7) an ein Gewässer, oder dergleichen zu min­ destens einem Abschlagkanal oder dergleichen des Einzugsgebietes geführt sind.
8. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltorgan (7) zum Freischalten der Wassermenge (Q'ü) des Fangbeckens (FB) im Bereich, vorzugsweise jedoch unterhalb der Über­ laufebene (y-y) des Beckenüberlaufs (Bü) des Beckens (B) angeordnet ist.
9. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltorgan (7) zur Freischaltung der Wassermenge (Q'ü) aus dem Fangbecken (FB) und/oder das Schaltorgan (7") zur Freischaltung der Was­ sermenge (Qü) aus dem Becken (B) ein Regelorgan ist.
10. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltorgan (7') zum Freischalten der Wassermenge (Q'ü) eine hö­ henverstellbare Überlaufkante ggf. an einer Ablauföffnung des Fangbeckens (FB) ist.
11. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltorgan (7''') zum Freischalten der Wassermenge (Qü) eine hö­ henverstellbare Überlaufkante ggf. an einer Ablauföffnung des Beckens (B) ist.
12. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltorgan (7, 7') aus Stahl, Kunststoff oder einem anderen Bau- oder Werkstoff, ggf. aus einer Werkstoffkombination besteht.
13. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage (1) mit dem Schaltorgan (7 bis 7''') nachrüstbar ausgestaltet ist.
14. Verfahren zur Optimierung einer Anlage (1) zur Behandlung von Abwässern (AW) und/oder Niederschlagswässern (NW) in einem Einzugsgebiet, umfas­ send wenigstens einen Zuflusskanal (2) für zulaufende Wasser (Q'zu) mit ei­ nem nachordenbaren Bauwerk (B) mit Beckenüberlauf (Bü) und einer an­ schließbaren Ableitung (3) für eine abschlagbare Wassermenge (Qü) sowie mit einem dem Bauwerk (B) im Haupt- oder Nebenschluss nachordenbaren Fangbecken (FB) für eine Wassermenge (Q'zu) mit anschließbarem Abfluss­ kanal (4) für eine weiterleitbare Wassermenge (Qd), dadurch gekennzeichnet, dass das Fangbecken (FB) unter Verwendung mindestens eines in der Anlage (1) angeordneten Schaltorganes (7) in die Funktion eines Verbundbeckens mit Fang- und Klärwirkung oder in ein Durchlaufbecken umgewandelt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die vom Bauwerk (B) abschlagbare Wassermenge (Qü) in einer Menge nach Maßgabe ihre Anteils am Zufluss (Qzu) in ein Gewässer (8) oder derglei­ chen, zu mindestens einem Abschlagkanal oder dergleichen geführt wird, wäh­ rend die weiterleitbare Teilmenge (Q'zu) in das Fangbecken (FB) weitergeleitet wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass Zeitpunkt und Dauer der Freischaltung des jeweiligen Schaltorgans (7 bis 7''') von einer Kenngröße bestimmt wird, mit der die Wassermenge (Q'zu) mit der abschlagbaren Wassermenge (Q'ü) oder dem Zufluss (Qzu) verglichen werden.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Freischaltung des jeweiligen Schaltorgans (7 bis 7''') in Abhängigkeit von durch das Schaltorgan (7 bis 7''') freigegebenen Wassermenge (Q'ü) und/oder der abschlagbaren Wassermenge Qü und/oder unter Berücksichti­ gung weiterer Parameter wie Zeit, Konzentration, Füllhöhen, Drücke, Frachtanalyse, Trübungsmessung oder dergleichen einzeln oder in Kombinati­ on durchgeführt wird.
18. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Freischaltung des jeweiligen Schaltorgans (7 bis 7''') durch ein festes oder dynamisches Steuerungsprogramm vorgegeben wird.
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