DE10214305A1 - Optimierung von Anlagen zur Behandlung von Abwasser und/oder Niederschlagswasser - Google Patents
Optimierung von Anlagen zur Behandlung von Abwasser und/oder NiederschlagswasserInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage (1) zur Behandlung von Abwässern (AW) und/oder Niederschlagswässern (NW). Die Anlage (1) umfasst wenigstens einen Zuflusskanal (2) für zulaufende Wässer (Qzu) mit einem nachordenbaren Bauwerk (B) mit Beckenüberlauf (Bü) und mit einer daran anschließbaren Ableitung (3) für eine daraus abschlagbare Wassermenge (Qü) sowie mit einem dem Becken (B) im Haupt- oder Nebenschluss nachordenbaren Fangbecken (FB) für eine Wassermenge (Q'zu) mit anschließendem Abflusskanal (4) für weiterleitbare Wassermenge (Qd). Anlage und Verfahren werden dadurch verbessert, dass die Anlage (1) mit mindestens einem Schaltorgan (7 bis 7''') zum Freischalten mindestens einer abschlagbaren Wassermenge (Qü, Q'ü) ausgestattet ist, dergestalt, dass das Fangbecken (FB) zumindest zeitweise als Durchlaufbecken wirkt und zusätzlich eine Klärwirkung aufweist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Behandlung von Abwässern und/oder Nie
derschlagswässern in einem Einzugsgebiet umfassend wenigstens einen Zufluss
kanal für zulaufende Wassermengen mit einem nachordenbaren Bauwerk mit
Beckenüberlauf und einer anschließbaren Ableitung für eine abschlagbare Was
sermenge, sowie mit einem dem Bauwerk im Haupt- oder Nebenschluß nachor
denbaren Fangbecken für eine Wassermenge mit anschließbarem Abflusskanal
für eine weiterleitbare Wassermenge. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren
zum Optimieren solcher Anlagen.
Aus wasserwirtschaftlichen und aus Kostengründen ist vorrangige Aufgabe der
Planung von Maßnahmen der Abwassersammlung und der Regenwasserbe
handlung die Vermeidung des Regenabflusses in die Kanalisation, wo immer dies
möglich ist. Für die verbleibenden Abflüsse werden in Mischwasserkanälen aus
technischen, wasserwirtschaftlichen und wirtschaftlichen Gründen Regenentla
stungsbauwerke angeordnet.
Bei Abfluss von Niederschlag können hohe Schmutzfrachten auftreten, die bei
Einleitung in Gewässer diese stark belasten. Solche Belastungen treten zwar nur
zeitweilig auf, sie können aber diejenigen aus Abläufen von z. B. Kläranlagen wäh
rend des Regenflusses um ein Vielfaches übertreffen.
Ziel der Regenwasserbehandlung muss infolgedessen eine Reduzierung der Ge
samtemissionen aus Regenabfluss und Abläufen von Kläranlagen in die Gewäs
ser im Rahmen wasserwirtschaftlicher Erfordernisse sein. Ein wirkungsvoller
Schutz von Gewässern vor übermäßigen Belastungen ist dann zu erwarten, wenn
die Regenwasserbehandlung nach Maßgabe bestimmter anerkannter Richtlinien
erfolgt.
Dies kann mit unterschiedlichen Vorgaben - zur Abflussvermeidung bis zum
Stoffrückhalt - erreicht werden. Dabei sind Regenabflüsse grundsätzlich im Zu
sammenwirken mit der zugehörigen Kläranlage zu beurteilen, d. h. Kläranlagen
abläufe und Regenabflussanlagen sind in ihrer Wirksamkeit für ein zuständiges
Gewässer aufeinander abzustimmen.
Dabei haben wesentlichen Einfluss auf die Überlaufmenge und deren Stoffkon
zentration regionale, netzspezifische Größen wie erfahrungsgemäße Nieder
schlagsmengen, Fließzeit, Gefälle, Kanalspeichervermögen, Verschmutzer und im
Trennverfahren entwässerte Gebiete, die deshalb zu berücksichtigen sind.
Die Standortwahl eines Regenüberlaufsbeckens (RÜB) ist unter Berücksichtigung
wasserwirtschaftlicher und ökonomischer Kriterien zu treffen.
Der größte wasserwirtschaftliche Effekt wird erzielt, wenn RÜB-Becken insbeson
dere unterhalb von stark ablagerungsbehafteten Haltungen oder Teileinzugsge
bieten angeordnet sind.
Liegt das Gefälle im Kanalnetz des Einzugsgebietes unterhalb bestimmter Werte
dann muss mit Ablagerungen gerechnet werden, wobei sich diese Tendenz mit
abnehmender Geschwindigkeit infolge geringeren Gefälles, z. B. bei Trockenwet
terabflüssen, verstärkt. Die Zusammenhänge wesentlicher Einflüsse auf die Bil
dung von Kanalablagerungen sind im Prinzip bekannt.
Fangbecken (FB) sind anzuordnen, wenn ein ausgeprägter Spülstoß zu erwarten
ist. Dies ist in der Regel bei kleinen Einzugsgebieten mit kurzen Fließzeiten der
Fall. Sie speichern zunächst einen Mischwasserspülstoß, wenn dieser zu Beginn
des Regenereignisses auftritt. Sie werden vom Überlaufwasser nicht durchflossen.
Der gespeicherte Inhalt wird zur biologischen Reinigungsstufe in eine Kläranlage
abgeleitet.
Fangbecken werden zumeist für den Abfluss nicht vorentlasteter Entwässerungs
flächen vorgesehen, wenn die Fließzeit beim Berechnungsregen im Kanalnetz bis
zum Becken nicht mehr als 15 bis 20 min. beträgt.
Sind Regenüberläufe im Einzugsgebiet oberhalb eines Fangbeckens angeordnet,
so ist die gesamte Fließzeit im Einzugsgebiet des Fangbeckens und nicht nur die
Fließzeit unterhalb der Regenüberläufe anzusetzen.
Durchlaufbecken (DB) werden vorgesehen, wenn mit zunehmender Größe des
Einzugsgebietes mit immer ausgeglicheneren Verschmutzungskonzentrationen
ohne ausgeprägte Spülstöße zu rechnen ist.
Durchlaufbecken dienen zur mechanischen Klärung des Mischwassers. Sie besit
zen im Gegensatz zu Fangbecken (FB) einen Klärüberlauf, der nach Füllung des
Beckens anspringt und mechanisch geklärtes Mischwasser in ein Gewässer ein
leitet.
Zur Begrenzung des maximalen Beckendurchflusses im Durchlaufbecken wird in
der Regel ein Beckenüberlauf (BÜ) vorgeschaltet.
Durchlaufbecken wirken bis zur Füllung als Speicher und anschließend für einen
Teilzufluss als Absetzbecken mit Überlauf in ein Gewässer.
Nach Ende eines Regenereignisses wird der Beckeninhalt zur biologischen Reini
gungsstufe einer Kläranlage abgeleitet.
Durchlaufbecken werden in der Regel angeordnet, wenn
- - die Fließzeit beim Berechnungsregen im Kanalnetz bis zum Becken mehr als 15 bis 20 min beträgt, oder keine ausgeprägten Spülstöße mehr zu erwarten sind,
- - diesen andere Entlastungsbauwerke vorgeschaltet sind, beispielsweise durch
Regenüberläufe (RÜ) oder durch Regenüberlaufbecken (RÜB) alter Art vorent
lastete Netze,
Durchlaufbecken werden in Ausnahmefällen angeordnet, wenn - - der Zulauf zum Durchlaufbecken gegebenenfalls örtlich bedingt durch schwan kenden Fremdwasseranfall oder Schneeschmelze mehrere Tage über dem ma ximal möglichen Drosselabfluss liegt.
Verbundbecken (VB), werden vorgesehen, wenn sowohl Spülstöße, z. B. aus na
hegelegenen Teilen des Einzugsgebietes, als auch Abflüsse mit gleichmäßigem
Schmutzgehalt auftreten. Verbundbecken stellen eine Kombination von Fang- und
Durchlaufbecken dar und bestehen demzufolge aus einem Fang- und einem
Durchlaufteil.
Das ankommende Mischwasser wird zuerst in einem als Fangbecken ausgebil
deten Fangteil gespeichert. Nach dessen Füllung durchfließt das später ankom
mende Mischwasser den als Durchlaufbecken ausgebildeten Klärteil.
Verbundbecken kommen im Übergangsbereich vom Fangbecken zum Durchlauf
becken in Betracht, oder wenn bei längeren Fließzeiten aus einem unmittelbaren
Einzugsgebiet Spülstöße erwartet werden. Sie werden wie Fang- oder Durchlauf
becken bemessen.
Ihre wesentlichen Vorteile sind:
- - Fang- und Klärwirkung in einem Bauwerk;
- - Aufteilung des Wasservolumens auf Fang- und Klärteil ist wählbar;
- - durch Unterteilung in mehrere Kammern geht die Einstauhäufigkeit und damit der Wartungsaufwand im nachgeordneten Durchlaufteil merklich zurück.
Nachteile der Verbundbecken sind:
- - geringere Klärwirkung gegenüber reinen Durchlaufbecken bei gleichem Volu men;
- - relativ höherer Aufwand bezüglich Erstellung und laufendem Betrieb.
Ausgehend von den vorstehenden Angaben zum Stand der Technik einzelner
Bauwerke bzw. Beckentypen in Anlagen zur Behandlung von Abwässern und/oder
Niederschlagswässern gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, Verbesserungen für Anlage und Verfahren anzugeben,
durch welche diese in die Lage versetzt werden, funktionelle Aufgaben eines an
deren Beckentypes zu übernehmen bzw. eine grundsätzlich neue Funktion zu
ermöglichen und dadurch die entsprechenden Anlagen und Verfahren zu optimie
ren.
Die Lösung der Aufgabe gelingt mit der Erfindung bei einer Anlage zur Behand
lung von Abwässern (AW) und/oder Niederschlagswässern (NW) gemäß Oberbe
griff von Anspruch 1 dadurch, dass die Anlage mit mindestens einem Schaltorgan
zum Freischalten mindestens einer abschlagbaren Wassermenge Qü, Q'ü ausge
stattet ist, dergestalt, dass das Fangbecken zumindest zeitweise als Durchlauf
becken fungiert und zusätzlich eine Klärwirkung aufweist.
Eine Ausgestaltung der Anlage sieht vor, dass die am Beckenüberlauf des Bau
werks anschließbare Ableitung mit Schaltorgan bzw. die am Klärteil des Fangbek
kens anschließbare Ableitung, mit Schaltorgan an ein Gewässer oder dergleichen,
zu mindestens einem Abschlagkanal oder dergleichen des Einzugsgebietes ge
führt sind.
Ferner ist vorgesehen, dass das Schaltorgan zum Freischalten der Wassermenge
Q'ü des Fangbeckens im Bereich, vorzugsweise jedoch unterhalb, der Über
laufebene des Beckenüberlaufs des Beckens angeordnet ist.
Eine Ausgestaltung der Anlage besteht weiter darin, dass das Schaltorgan zum
Freischalten der Wassermenge Q'ü aus dem Fangbecken und/oder das Schaltor
gan zum Freischalten der Wassermenge Qü aus dem Becken ein Regelorgan ist.
Es kann aber auch von der Maßnahme Gebrauch gemacht sein, dass das Schalt
organ zum Freischalten der Wassermenge Q'ü eine höheneinstellbare Überlauf
kante am Becken oder am Fangbeckens ggf. an deren Ablauföffnung ist.
Andere Ausgestaltungen der Anlage sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Ein Verfahren zur Optimierung einer Anlage zur Behandlung von Abwässern
und/oder Niederschlagswässern, gemäß Oberbegriff von Anspruch 14, zeichnet
sich dadurch aus, dass das Fangbecken unter Verwendung mindestens eines in
der Anlage angeordneten Schaltorganes in die Funktion eines Verbundbeckens
mit Fang- und Klärwirkung oder in ein Durchlaufbecken umgewandelt wird.
Mit großem Vorteil wird mit der Freischaltung eine beträchtliche Menge von vorge
klärtem Wasser aus dem Fangbecken bspw. in ein Gewässer des Einzugsgebie
tes abgeleitet, wodurch dessen Funktion optimiert wird. Vorhandene Fangbecken
können mit geringem Aufwand zur Klärung des Abwassers umgebaut werden.
Dabei kann bevorzugt von der Maßnahme Gebrauch gemacht werden, dass Zeit
punkt und Dauer der Freischaltung des jeweiligen Schaltorgans von einer Kenn
größe bestimmt wird, mit der die Wassermenge Q'zu mit der abschlagbaren Was
sermenge Q'ü oder mit dem Zulauf Qzu verglichen werden.
Weitere Ausgestaltungen des Verfahrens sind in Unteransprüchen angegeben.
An folgendem Beispiel soll die Funktionsweise des Verfahrens sowie der Anlage
erläutert werden:
In einem kleinen Mischgebiet wird ein Fangbecken errichtet, da die Fließzeit des
Einzugsgebietes kleiner als 20 min ist und eine Bemessungswassermenge im Re
genfall von 1800 l/sec definiert ist.
Vorteil des Fangbeckens ist ein geringes Volumen sowie die Möglichkeit den sog.
Spülstoß aus dem Kanalnetz aufzunehmen. Ist jedoch das eigentliche Regen
ereignis abgeklungen, wirkt sich ein entsprechend vorhandener Fremdwasseran
teil durch eine lange Nachlaufzeit und damit einen entsprechenden
Schmutzaustrag über den Beckenüberlauf (Bü) ins Gewässer aus. Am Becken
überlauf findet ohne jede Reinigung ein Abschlag der mit Schmutzwasser ver
mischten Fremdwassermenge statt, die über dem Drosselabfluß liegt.
Die der Erfindung zugrunde liegende Lösung dieses Problems sieht ein Schaltor
gan 7 in der Anlage 1 bspw. am Fangbecken FB vor, das nach abklingen des ei
gentlichen Regenereignisses einen Klärüberlauf 6 im Fangbecken freischaltet
(vorzugsweise durch ein Regelorgan 7 in einer Ableitung 11 oder durch einen
Elektroschieber oder absenkbare Abschlagsschwelle 7') und somit das Fangbec
ken FB hinsichtlich seiner Funktion in ein Verbundbecken bzw. Durchlaufbecken
umwandelt.
Der Zeitpunkt der Freischaltung des Klärüberlaufes wird entweder durch ein ent
sprechend hinterlegtes Programm oder durch eine dynamische Steuerungsrege
lung definiert. Hierbei wird die Drosselwassermenge mit der am Beckenüberlauf
Bü gemessenen Abschlagsmenge oder der Zulaufmenge Qzu zum Bauwerk ver
glichen und bei einer bestimmten Verhältniszahl erfolgt die Freischaltung der
Wassermenge Q'ü durch das Schaltorgan 7. Durch die Anlage und das Verfahren
wird gerade bei fremdwasserbelasteten Regenwasserbehandlungsanlagen eine
entsprechend signifikante Entlastung der Gewässer durch eine Schmutzfrachtre
duzierung erreicht, da nach der Freischaltung das Fangbecken FB eine mechani
sche Reinigung der zufließenden, über dem Drosselabfluss liegenden Wasser
menge bewirkt wird.
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich ferner aus der
nachstehenden Erläuterung eines in der Zeichnung schematische dargestellten
Ausführungsbeispieles.
Die Figur zeigt in Form einer vereinfachten Prinzipskizze eine Anlage (1) zur Op
timierung der Behandlung von Abwässern (AW) und/oder Niederschlagswässern
(NW), umfassend wenigstens einen Kanal (2) für einen Zufluss (Qzu) von sowohl
Abwasser (AW), als auch fallweise von Niederschlagswasser (NW).
In der Regel wird Qzu (NW + AW) durch das Bauwerk B zum Fangbecken FB ge
leitet, von wo Qd weiter zur Kläranlage geleitet wird. Erst nach Beckenfüllung von
FB erfolgt ein Abschlag am Bauwerk B über den Beckenüberlauf Bü.
Im gezeigten Beispiel wird die ankommende Gesamtwassermenge (AW + NW) in
dem Bauwerk (B) mit einem Beckenüberlauf (BÜ) nach Maßgabe von dessen Ein
stellung je zum Teil in eine abschlagbare Teilmenge (Qü) und eine weiterleitbare
Teilmenge (Q'zu) aufgeteilt, wobei die zu klärende Teilmenge (Q'zu) zunächst in
das Fangbecken (FB), und nach dessen Auffüllung eine Teilmenge (Qd) über den
Ablauf (4) in die Kläranlage (5) weitergeleitet wird.
Die abschlagbare Teilmenge (Qü) wird nach Maßgabe ihres Anteils am Zufluss
(Qzu) über die Ableitung (3) in ein Gewässer (8) zurückgeführt, während die wei
terleitbare Teilmenge (Q'zu) in das Fangbecken (FB) eingeleitet wird. Gemäß der
Erfindung besitzt das Fangbecken (FB) ein Schaltorgan (7) zum Freischalten des
Klärüberlaufs (6), dessen vorzugsweise einstellbare Teilmenge von Wasser (Qü)
mittels des Regelorganes (7) und der Ableitung (11) in das Gewässer (8) abgelei
tet werden kann. Die Freischaltung kann durch ein festes oder dynamisches Pro
gramm erfolgen, in welches neben sonstigen Parametern auch die abschlagbare
Wassermenge (Qü) eingehen kann.
Die restliche Wassermenge (Qd) wird bspw. in die Kläranlage (5) eingeleitet und
darin in geklärtes Abwasser (9) und Klärschlamm (10) aufbereitet und schließlich
aus der Anlage (5) ausgetragen.
Wie aus der Beschreibung zur Erfindung hervorgeht, kann das Schaltorgan als
höhenverstellbare Überlaufschwelle 7' im Bereich des Klärüberlaufs des Fangbec
kens FB ausgebildet sein oder als verstellbare Überlaufschwelle 7''' im Bereich
des Beckenüberlaufs Bü des Beckens B. Es kann auch ein Regelorgan 7" in der
Ableitung 3 des Beckens B angeordnet sein. Alle diese Schaltorgane können je
weils einzeln oder in Kombination nach fachmännischer Art so angesteuert und
zeitlich geregelt werden, dass das Fangbecken FB von seiner eigentlichen Funkti
on im Sinne der Erfindung in ein Verbundbecken bzw. Durchlaufbecken gewandelt
wird.
Claims (18)
1. Anlage (1) zur Behandlung von Abwässern (AW) und/oder Niederschlagswäs
sern (NW) in einem Einzugsgebiet, umfassend wenigstens einen Zuflusskanal
(2) für zulaufende Wassermengen (Qzu) mit einem nachordenbaren Bauwerk
(B) mit Beckenüberlauf (Bü) und einer anschließbaren Ableitung (3) für eine
abschlagbare Wassermenge (Qü), sowie mit einem dem Bauwerk (B) im
Haupt- oder Nebenschluß nachordenbaren Fangbecken (FB) für eine Was
sermenge (Q'zu) mit anschließbarem Abflußkanal (4) für eine weiterleitbare
Wassermenge (Qd),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anlage (1) mit mindestens einem Schaltorgan (7 bis 7''') zum Frei
schalten mindestens einer abschlagbaren Wassermenge (Qü, Q'ü) ausge
stattet ist, dergestalt, dass das Fangbecken (FB) zumindest zeitweise als
Durchlaufbecken wirkt und zusätzlich eine Klärwirkung aufweist.
2. Anlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schaltorgan (7) im Bereich der Ableitung (11) aus dem Fangbecken
(FB), insbesondere aus dessen Klärteil angeordnet ist.
3. Anlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schaltorgan (7') im Bereich des Fangbeckens (FB), vorzugsweise im
Bereich des Klärüberlaufs (6) angeordnet ist.
4. Anlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schaltorgan (7") im Bereich der Ableitung (3) aus dem Bauwerk (B)
angeordnet ist.
5. Anlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schaltorgan (7''') im Bereich des Bauwerks (B), vorzugsweise im Be
reich des Beckenüberlaufs (Bü) angeordnet ist.
6. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schaltorgane (7' bis 7''') einzeln oder in ihrer Kombination schaltbar
angeordnet sind.
7. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die am Beckenüberlauf (Bü) des Bauwerks (B) anschließbare Ableitung
mit Schaltorgan (7") bzw. die am Klärteil des Fangbeckens (FB) anschließbare
Ableitung (11) mit Schaltorgan (7) an ein Gewässer, oder dergleichen zu min
destens einem Abschlagkanal oder dergleichen des Einzugsgebietes geführt
sind.
8. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schaltorgan (7) zum Freischalten der Wassermenge (Q'ü) des
Fangbeckens (FB) im Bereich, vorzugsweise jedoch unterhalb der Über
laufebene (y-y) des Beckenüberlaufs (Bü) des Beckens (B) angeordnet ist.
9. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schaltorgan (7) zur Freischaltung der Wassermenge (Q'ü) aus dem
Fangbecken (FB) und/oder das Schaltorgan (7") zur Freischaltung der Was
sermenge (Qü) aus dem Becken (B) ein Regelorgan ist.
10. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schaltorgan (7') zum Freischalten der Wassermenge (Q'ü) eine hö
henverstellbare Überlaufkante ggf. an einer Ablauföffnung des Fangbeckens
(FB) ist.
11. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schaltorgan (7''') zum Freischalten der Wassermenge (Qü) eine hö
henverstellbare Überlaufkante ggf. an einer Ablauföffnung des Beckens (B) ist.
12. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schaltorgan (7, 7') aus Stahl, Kunststoff oder einem anderen Bau-
oder Werkstoff, ggf. aus einer Werkstoffkombination besteht.
13. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anlage (1) mit dem Schaltorgan (7 bis 7''') nachrüstbar ausgestaltet
ist.
14. Verfahren zur Optimierung einer Anlage (1) zur Behandlung von Abwässern
(AW) und/oder Niederschlagswässern (NW) in einem Einzugsgebiet, umfas
send wenigstens einen Zuflusskanal (2) für zulaufende Wasser (Q'zu) mit ei
nem nachordenbaren Bauwerk (B) mit Beckenüberlauf (Bü) und einer an
schließbaren Ableitung (3) für eine abschlagbare Wassermenge (Qü) sowie mit
einem dem Bauwerk (B) im Haupt- oder Nebenschluss nachordenbaren
Fangbecken (FB) für eine Wassermenge (Q'zu) mit anschließbarem Abfluss
kanal (4) für eine weiterleitbare Wassermenge (Qd),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fangbecken (FB) unter Verwendung mindestens eines in der Anlage
(1) angeordneten Schaltorganes (7) in die Funktion eines Verbundbeckens mit
Fang- und Klärwirkung oder in ein Durchlaufbecken umgewandelt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die vom Bauwerk (B) abschlagbare Wassermenge (Qü) in einer Menge
nach Maßgabe ihre Anteils am Zufluss (Qzu) in ein Gewässer (8) oder derglei
chen, zu mindestens einem Abschlagkanal oder dergleichen geführt wird, wäh
rend die weiterleitbare Teilmenge (Q'zu) in das Fangbecken (FB) weitergeleitet
wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass Zeitpunkt und Dauer der Freischaltung des jeweiligen Schaltorgans (7 bis
7''') von einer Kenngröße bestimmt wird, mit der die Wassermenge (Q'zu) mit
der abschlagbaren Wassermenge (Q'ü) oder dem Zufluss (Qzu) verglichen
werden.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Freischaltung des jeweiligen Schaltorgans (7 bis 7''') in Abhängigkeit
von durch das Schaltorgan (7 bis 7''') freigegebenen Wassermenge (Q'ü)
und/oder der abschlagbaren Wassermenge Qü und/oder unter Berücksichti
gung weiterer Parameter wie Zeit, Konzentration, Füllhöhen, Drücke,
Frachtanalyse, Trübungsmessung oder dergleichen einzeln oder in Kombinati
on durchgeführt wird.
18. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Freischaltung des jeweiligen Schaltorgans (7 bis 7''') durch ein festes
oder dynamisches Steuerungsprogramm vorgegeben wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10214305A DE10214305A1 (de) | 2001-03-29 | 2002-03-28 | Optimierung von Anlagen zur Behandlung von Abwasser und/oder Niederschlagswasser |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10115830 | 2001-03-29 | ||
DE10214305A DE10214305A1 (de) | 2001-03-29 | 2002-03-28 | Optimierung von Anlagen zur Behandlung von Abwasser und/oder Niederschlagswasser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10214305A1 true DE10214305A1 (de) | 2002-12-19 |
Family
ID=7679715
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10214305A Withdrawn DE10214305A1 (de) | 2001-03-29 | 2002-03-28 | Optimierung von Anlagen zur Behandlung von Abwasser und/oder Niederschlagswasser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10214305A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1362962A1 (de) * | 2002-05-14 | 2003-11-19 | Güthler Ingenieurteam GmbH | Verfahren zur Regenwasserbehandlung und Abflusssteuerung |
EP1440943A2 (de) * | 2003-01-17 | 2004-07-28 | WICKINS, Jeremy | Abwasserbehandlungsvorrichtung |
DE102011008577A1 (de) | 2011-01-11 | 2012-07-12 | Berliner Wasserbetriebe Anstalt des öffentlichen Rechts | Verfahren zur Betriebssteuerung von Regenbecken |
-
2002
- 2002-03-28 DE DE10214305A patent/DE10214305A1/de not_active Withdrawn
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EP1440943A2 (de) * | 2003-01-17 | 2004-07-28 | WICKINS, Jeremy | Abwasserbehandlungsvorrichtung |
EP1440943A3 (de) * | 2003-01-17 | 2005-06-22 | WICKINS, Jeremy | Abwasserbehandlungsvorrichtung |
DE102011008577A1 (de) | 2011-01-11 | 2012-07-12 | Berliner Wasserbetriebe Anstalt des öffentlichen Rechts | Verfahren zur Betriebssteuerung von Regenbecken |
DE102011008577B4 (de) * | 2011-01-11 | 2013-12-05 | Berliner Wasserbetriebe Anstalt des öffentlichen Rechts | Verfahren zur Betriebssteuerung von Regenbecken |
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