DE10213890A1 - Vorrichtung zur Veränderung des geometrischen Verdichtungsverhältnisses - Google Patents
Vorrichtung zur Veränderung des geometrischen VerdichtungsverhältnissesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (5) zur Veränderung des geometrischen Verdichtungsverhältnisses (epsilon) bei einer Hubkolbenmaschine (1), mit einer über einen exzentrischen Lagerring (9) an einem Kurbelzapfen (10) einer Kurbelwelle (8) gelagerten Pleuelstange (7), wobei der Lagerring (9) relativ zur Pleuelstange (7) zwischen zumindest einer ersten Stellung (a) für minimales Verdichtungsverhältnis (epsilon¶min¶) und zumindest einer zweiten Stellung (B) für maximales Verdichtungsverhältnis (epsilon¶max¶) verdrehbar ist, mit einer Fixiereinrichtung (15), um den Lagerring (9) in der ersten und/oder in der zweiten Stellung (A, B) zu fixieren, wobei die Fixiereinrichtung (15) zumindest einen durch eine Feder (16) in Richtung einer Verriegelungsstellung belasteten Riegelteil (17) aufweist, welcher in der Verriegelungsstellung in eine Rastöffnung (20, 21) des Lagerringes (9) eingreift, wobei der Riegelteil (17) über eine Entriegelungseinrichtung (23) aus der Rastöffnung (20, 21) bringbar und der Lagerring (9) bei entriegeltem Riegelteil (17) durch eine Verdreheinrichtung (35) von zumindest der einen in die andere Stellung (A, B) verdrehbar ist. Um auf möglichst einfache Weise eine funktionssichere Veränderung der Verdichtung zu ermöglichen, ist vorgesehen, dass die Verdreheinrichtung (35) einen form- und/oder kraftschlüssig mit dem Lagerring (9) verbindbaren Verdrehteil aufweist und dass der Verdrehteil (35) durch zumindest eine relativ zur Kurbelwelle (10) bewegbare Rampe (24, 25) ...
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Veränderung des geometrischen Ver
dichtungsverhältnisses bei einer Hubkolbenmaschine, insbesondere einer Brenn
kraftmaschine, mit einer über einen exzentrischen Lagerring an einem Kurbel
zapfen einer Kurbelwelle gelagerten Pleuelstange pro Zylinder, wobei der Lager
ring relativ zur Pleuelstange zwischen zumindest einer ersten Stellung für mini
males Verdichtungsverhältnis und zumindest einer zweiten Stellung für maxima
les Verdichtungsverhältnis verdrehbar ist, mit einer Fixiereinrichtung, um den
Lagerring in der ersten und/oder in der zweiten Stellung zu fixieren, wobei die
Fixiereinrichtung zumindest einen durch eine Feder in Richtung einer Verriege
lungsstellung belasteten Riegelteil aufweist, welcher in der mit der ersten
und/oder zweiten Stellung des Lagerringes korrespondierenden Verriegelungs
stellung in eine Rastöffnung des Lagerringes eingreift, wobei der Riegelteil über
eine Entriegelungseinrichtung aus der Rastöffnung bringbar ist, und wobei der
Lagerring bei entriegeltem Riegelteil durch eine Verdreheinrichtung von zumin
dest der einen in die andere Stellung verdrehbar ist.
Aus der DE 197 03 948 C1 ist eine Vorrichtung zur Veränderung der Verdichtung
einer Hubkolbenbrennkraftmaschine bekannt, bei der die Pleuelstange über eine
exzentrische Hülse an der Kurbel einer Kurbelwelle gelagert ist. Die exzentrische
Hülse weist zwei Verriegelungsausnehmungen auf. Am Pleuel ist ein Verriege
lungsglied angebracht, welches bei Bewegung in einer Richtung in die eine Ver
riegelungsausnehmung der Hülse und bei Bewegung in einer anderen Richtung in
die andere Verriegelungsausnehmung der Hülse eingreift, wobei die eine verrie
gelte Drehstellung der Hülse der maximalen und die andere verriegelte Dreh
stellung der minimalen wirksamen Pleuellänge entspricht. Die Entriegelung des
Verriegelungsgliedes erfolgt über einen im Pleuel gelagerten Hebel oder Schie
ber. Die Verdrehung der Hülse erfolgt selbsttätig durch die auf sie von der Dre
hung der Kurbelwelle beziehungsweise der Pleuelbewegung her einwirkenden
Kräfte. Zusätzlich ist eine Verdreheinrichtung mit einer Zahnradpumpe vorgese
hen, die von dem an das Kurbelzapfenlager zugeführten Öl angetrieben wird und
über ein gleichachsig mit einem Zahnrad der Zahnradpumpe angebrachtes
Zahnrad mit einer Außenverzahnung eines der Randflansche kämmt. Diese be
kannte Vorrichtung ist allerdings relativ aufwendig. Die im Versorgungskanal zum
Kolbenbolzenlager angeordnete Zahnradpumpe kann sich nachteilig auf die Öl
versorgung des Kolbenbolzenlagers auswirken. Außerdem ist die sichere Funktion
der Verdreheinrichtung für die Hülse nicht gewährleistet.
Die JP 2000038937 A zeigt eine Vorrichtung zur Veränderung des geometrischen
Verdichtungsverhältnisses, bei der ein exzentrisches Pleuellager über Zahnräder
und eine innerhalb der Kurbelwelle angeordnete Betätigungswelle verdreht wird.
Zur Verstellung des Pleuellagers ist ein hoher konstruktiver Aufwand erforderlich.
Durch die hohle Ausführung der Kurbelwelle wird diese empfindlich geschwächt.
Aufgabe der Erfindung ist, diese Nachteile zu vermeiden und eine Vorrichtung zur
Veränderung der Verdichtung einer Hubkolbenmaschine zu schaffen, die bei ein
fachem Aufbau ein hohes Maß an Funktionssicherheit aufweist.
Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass die Verdreheinrichtung einen form-
und/oder kraftschlüssig mit dem Lagerring verbindbaren Verdrehteil aufweist und
dass der Verdrehteil durch zumindest eine relativ zur Kurbelwelle bewegbare
Rampe gebildet ist. Vorzugsweise ist der Verdrehteil mit zumindest einem Rand
flansch verbindbar, wobei besonders vorzugsweise der Verdrehteil auf eine äu
ßere Umfangsfläche des Randflansches einwirkt. Der Randflansch des Lagerrin
ges wälzt dabei beim Verdrehvorgang mit einer äußeren Umfangsfläche an dem
durch die Rampe gebildeten Verdrehteil ab. Vorteilhafterweise ist vorgesehen,
dass der vom Lagerring abgewälzte Bereich des Verdrehteils eine Länge aufweist,
welche mindestens dem halben Umfang des Wälzbereiches des Lagerringes, vor
zugsweise dem halben Umfang der Umfangsfläche des Randflansches entspricht.
Die Verdrehung des Lagerringes erfolgt durch die Relativdrehung der Kurbelwelle
bezüglich des Verdrehteiles. Der Lagerring wird während des Verdrehvorganges
durch den Verdrehteil praktisch angehalten, so dass der Lagerring um 180° um
die Kurbelachse gedreht wird.
In weiterer Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Entriegelungsein
richtung einen während des Entriegelungsvorganges im Wesentlichen quer direkt
auf den Riegelteil entgegen der Feder einwirkenden Entriegelungsteil aufweist.
Um eine einfache Entriegelung des Riegelteils zu ermöglichen, ist es günstig,
wenn der Riegelteil zumindest auf der dem Entriegelungsteil zugewandten Seite
eine Abflachung im Kontaktbereich mit dem Entriegelungsteil aufweist. Auch der
Entriegelungsteil ist vorteilhafterweise durch zumindest eine relativ zur Kurbel
welle verschiebbare Rampe gebildet. Besonders günstig ist es, wenn zumindest
eine Rampe sowohl Verdrehteil als auch Entriegelungsteil ist.
Um eine hohe Flexibilität bei der Verstellung zu erreichen, ist es vorteilhaft, wenn
für jede Stellung des Lagerringes eine eigene Rampe vorgesehen ist, wobei vor
zugsweise die Rampen unabhängig voneinander betätigbar sind. Alternativ dazu
ist in einer besonders einfachen Ausführungsvariante vorgesehen, dass die Ram
pen miteinander fest verbunden und gemeinsam betätigbar sind.
Um eine hohe Funktionssicherheit zu gewährleisten ist es wesentlich, dass der
Verdrehteil und/oder der Entriegelungsteil bezüglich der Kurbelwelle verdrehfest
mit dem Gehäuse der Hubkolbenmaschine verbunden ist.
Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Verdrehteil und/oder der Entriegelungsteil
im Wesentlichen kreisbogenförmig ausgebildet ist, wobei besonders vorzugsweise
der Radius des Kreisbogens mindestens dem äußeren Umlaufradius der äußeren
Umfangsfläche des Randflansches um die Kurbelwellenachse entspricht.
In einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Rampe ein im Wesentlichen U-, T- oder L-förmiges Profil aufweist. Eine sehr ein
fache Bauweise ergibt sich, wenn die Verdreheinrichtung vorzugsweise über ei
nen etwa parallel zum Randflansch angeordneten Profilschenkel auf den Rand
flansch einwirkt.
Im Rahmen der Erfindung ist vorgesehen, dass der Verdrehteil und/oder der
Entriegelungsteil über eine pneumatisch, elektromotorisch oder hydraulisch be
tätigbare Verstelleinrichtung radial oder tangential zur Kurbelwelle bewegbar ist.
Die Erfindung wir im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Hubkolbenmaschine mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
im Schnitt,
Fig. 2 und 3 die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer ersten Ausfüh
rungsvariante in der ersten Stellung für minimales Verdichtungs
verhältnis,
Fig. 4 diese Vorrichtung im Schnitt gemäß der Linie IV-IV in Fig. 2 und 3,
Fig. 5 diese Vorrichtung in einem entriegelten Zustand,
Fig. 6 diese Vorrichtung im Schnitt gemäß der Linie VI-VI in Fig. 5,
Fig. 7 diese Vorrichtung in einer Zwischenstellung,
Fig. 8 diese Vorrichtung in einem Schnitt gemäß der Linie VIII-VIII in
Fig. 7,
Fig. 9 diese Vorrichtung in einem Schnitt gemäß der Linie IX-IX in Fig. 7,
Fig. 10 und 11 diese Vorrichtung während des Einrastens in die zweite
Stellung für maximales Verdichtungsverhältnis,
Fig. 12 diese Vorrichtung in einem Schnitt gemäß der Linie XII-XII in
Fig. 10 und 11,
Fig. 13 und 14 diese Vorrichtung in der zweiten Stellung für maximales
Verdichtungsverhältnis,
Fig. 15 diese Vorrichtung in einem Schnitt gemäß der Linie XV-XV in
Fig. 13 und 14,
Fig. 16 diese Vorrichtung in einem entriegelten Zustand,
Fig. 17 diese Vorrichtung im Schnitt gemäß der Linie XVII-XVII in Fig. 16,
Fig. 18 diese Vorrichtung in einer Zwischenstellung,
Fig. 19 diese Vorrichtung in einem Schnitt gemäß der Linie XIX-XIX in
Fig. 18,
Fig. 20 diese Vorrichtung in einem Schnitt gemäß der Linie XX-XX in
Fig. 18,
Fig. 21 und 22 diese Vorrichtung während des Einrastens in eine zweite
Stellung,
Fig. 23 diese Vorrichtung in einem Schnitt gemäß der Linie XXIII-XXIII in
Fig. 21 und 22,
Fig. 23a eine Detailansicht dazu,
Fig. 24 und 25 die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer zweiten Ausfüh
rungsvariante in einem entriegelten Zustand,
Fig. 26 diese Vorrichtung in einem Schnitt gemäß der Linie XXVI-XXVI in
Fig. 24 und 25,
Fig. 27 und 28 diese Vorrichtung in einer Zwischenstellung und
Fig. 29 diese Vorrichtung in einem Schnitt gemäß der Linie XXIX-XXIX in
Fig. 28.
Funktionsgleiche Teile sind in den Ausführungsvarianten mit gleichen Bezugszei
chen versehen.
Fig. 1 zeigt eine Hubkolbenmaschine 1 mit einem in einem Zylinder 2 hin und her
gehenden Kolben 3. Die Hubkolbenmaschine 1 kann beispielsweise eine Brenn
kraftmaschine sein. Mit Bezugszeichen 4 ist ein Gehäuse der Hubkolbenmaschine
bezeichnet. Am Zylinder-Kurbelgehäuse 4 ist eine Ölwanne 6 angeflanscht. Der
Kolben 3 ist über eine Pleuelstange 7 mit einer Kurbelwelle 8 verbunden. Über
eine Vorrichtung 5 zur Veränderung des geometrischen Verdichtungsverhältnis
kann die wirksame Länge der Pleuelstange 7 variiert werden. Die Pleuelstange 7
ist dabei über einen exzentrischen Lagerring 9 an einem Kurbelzapfen 10 der
Kurbelwelle 8 gelagert. Der Lagerring 9 kann dabei relativ zur Pleuelstange 7
zwischen einer ersten Stellung A für minimales Verdichtungsverhältnis εmin und
einer zweiten Stellung B für maximales Verdichtungsverhältnis εmax verdreht
werden, wie im Folgenden noch eingehend erläutert wird. Der Lagerring 9 weist
eine exzentrische Hülse 11 mit einem ersten und einem zweiten Rand
flansch 12, 13 auf. Der Lagerring 9 ist an sich frei im großen Pleuelauge 14 der
Pleuelstange 7 verdrehbar. Durch die Verdrehung des exzentrischen Lagerrin
ges 9 wird der Hub des Kolbens 3 und damit das geometrische Verdichtungsver
hältnis ε der Hubkolbenmaschine 1 verändert.
Um den exzentrischen Lagerring 9 in der ersten beziehungsweise zweiten Stel
lung A, B zu fixieren, ist eine Fixiereinrichtung 15 vorgesehen. Die Fixiereinrich
tung 15 besteht aus einem durch eine Feder 16 in Richtung der Verriegelungs
stellung belasteten Riegelteil 17. Der Riegelteil 17 weist einen ersten Bolzen 18
und einen zweiten Bolzen 19 auf, wobei die Feder 16 sich an beiden Bol
zen 18, 19 abstützt und diese voneinander wegdrückt. In der ersten Stellung A
des Lagerringes 9 greift der Riegelteil 17 mit dem ersten Bolzen 18 in eine am
ersten Randflansch 12 des Lagerringes 9 angeordnete erste Öffnung 20 ein und
hält somit den Lagerring 9 in dieser Stellung fest. Diametral zur ersten Rastöff
nung bezüglich der Achse 14a des großen Pleuelauges 14 gegenüberliegend
weist auch der zweite Randflansch 13 eine zweite Rastöffnung 21 auf, in welche
der Riegelteil 17 mit dem zweiten Bolzen 19 in der zweiten Stellung B des Lager
ringes 9 eingreift. Der Riegelteil 17 selbst ist in einer etwa parallel zur Achse 14a
des großen Pleuelauges 14 angeordneten Bohrung 22 axial verschiebbar.
Um die Verriegelung des Lagerringes 9 durch die Fixiereinrichtung 15 zu lösen,
ist eine Entriegelungseinrichtung 23 vorgesehen, welche den Riegelteil 17 aus
der ersten beziehungsweise zweiten Rastöffnung 20, 21 verschiebt.
Die Entriegelungseinrichtung 23 besteht aus einer ersten und einer zweiten
Rampe 24, 25, welche Rampen 24, 25 quer zum Riegelteil 17 verschiebbar sind
und auf eine erste Abflachung 26 beziehungsweise zweite Abflachung 27 des
ersten Bolzen 18 beziehungsweise zweiten Bolzen 19 einwirken. Die Ram
pen 24, 25 sind bezüglich der Kurbelwelle 8 drehfest mit dem Gehäuse 4 ver
bunden und können durch elektromotorisch, hydraulisch oder pneumatisch be
triebene Verstelleinrichtungen 29, 30 radial bezüglich der Kurbelwelle 8 verscho
ben werden. Zur Ansteuerung der Stellzylinder 29, 30 ist eine Stelleinheit 31
vorgesehen, die wiederum von einem Steuergerät 32 angesteuert wird, wie aus
Fig. 1 ersichtlich ist.
Die Rampen 24, 25 können entweder miteinander starr verbunden oder unab
hängig voneinander betätigt werden.
Die Rampen 24, 25 weisen vorteilhafterweise eine L-, T- oder U-förmige Gestalt
auf, wobei der auf die Bolzen 18, 19 wirkende erste beziehungsweise zweite Ent
riegelungsschenkel 33, 34 im Wesentlichen normal zur Achse 17a des Riegeltei
les 17 ausgebildet ist.
Um eine kontrollierte Verdrehung des exzentrischen Lagerringes 9 zu erreichen,
ist bei den in den Figur dargestellten Ausführungsvarianten eine Verdreheinrich
tung 35 vorgesehen, welche zumindest einen form- oder kraftschlüssig mit dem
Lagerring 9 verbindbaren Verdrehteil aufweist. Bei der in den Fig. 2 bis 23a ge
zeigten Vorrichtung 5 wird die Verdreheinrichtung 35 durch die Entriegelungsein
richtung 23 gebildet, wobei die Rampen 24, 25 sowohl Verdrehteile als auch Ent
riegelungsteile darstellen. Während der Verdrehung wird die erste Rampe 24 be
ziehungsweise die zweite Rampe 25 gegen den ersten Randflansch 12 bezie
hungsweise dem zweiten Randflansch 13 gepresst, wodurch ein Kraftschluss zwi
schen der Rampe 24, 25 und dem jeweiligen Randflansch 12, 13 entsteht. Wäh
rend der Umlaufbewegung des Kurbelzapfens 10 durch die Drehung der Kurbel
welle 8 rollt der erste Randflansch 12 beziehungsweise der zweite Rand
flansch 13 an der ersten Rampe 24 beziehungsweise der zweiten Rampe 25 ab,
so dass der Lagerring 9 relativ zum großen Pleuelauge 14 entgegen der durch
den Pfeil 36 angedeuteten Umlaufbewegung der Kurbel 10 entsprechend dem
Pfeil 37 verdreht wird. Um eine zwangsläufige Verdrehung des Lagerringes 9 zwi
schen den beiden Stellungen A, B relativ zum großen Pleuelauge 14 um 180° zu
erreichen, muss die Länge der ersten Rampe 24 beziehungsweise der zweiten
Rampe 25 mindestens dem halben Umfang der äußeren Umfangsfläche 12a, 13a
des ersten Randflansches 12 beziehungsweise des zweiten Randflansches 13 ent
sprechen. Die als Kreisbogen geformte erste Rampe 24 beziehungsweise zweite
Rampe 25 weist im Kontaktbereich mit dem ersten Randflansch 12 beziehungs
weise dem zweiten Randflansch 13 einen Radius r1 auf, welcher mindestens dem
äußeren Umlaufradius r2 des ersten Randflansches 12 beziehungsweise des
zweiten Randflansches 13 um die Achse 8a der Kurbelwelle 8 entspricht.
Einzelne Phasen der Umschaltung von der ersten in die zweite Stellung und um
gekehrt sind in den Fig. 2 bis 23a für eine Ausführungsvariante der Vorrichtung 5
dargestellt.
In den Fig. 2 bis 4 befindet sich der Lagerring 9 in der ersten Stellung A für mi
nimales geometrisches Verdichtungsverhältnis εmin, wobei sich die erste
Rampe 24 und die zweite Rampe 25 in einer Ruhestellung befindet. Der erste
Bolzen 18 des Riegelteiles 17 ist in der ersten Rastöffnung 20 des ersten Rand
flansches 12 eingerastet, wodurch die Stellung des exzentrischen Lagerringes 9
zur Stellung der Pleuelstange 7 gesichert ist. Die Hubkolbenmaschine kann in der
ersten Stellung A stabil betrieben werden. In Fig. 2 und 4 sind verschiedene Po
sitionen der Pleuelstange 7 angedeutet.
Zu Beginn des Schaltvorganges von der ersten Stellung A für minimales geomet
risches Verdichtungsverhältnis εmin in die zweite Stellung B für maximales geo
metrisches Verdichtungsverhältnis εmax wird die erste Rampe 24 quer gegen den
Riegelteil 17 geschoben, wobei der Rand 24a der ersten Rampe 24 an der ersten
Abflachung 26 des ersten Bolzens 18 aufliegt und den ersten Bolzen 18 entgegen
der Kraft der Feder 16 verschiebt und aus der ersten Rastöffnung 20 des Rand
flansches 12 drückt, wodurch der Lagerring 9 relativ zur Pleuelstange 7 freigege
ben wird, wie in Fig. 5 und 6 gezeigt ist.
Die erste Rampe 24 wird nach dem Entriegelungsvorgang weiter in radialer
Richtung entsprechend dem Pfeil 38 bewegt, bis der Rand 24a der ersten
Rampe 24 an der äußeren Umfangsfläche 12a des Randflansches 12 anliegt.
Durch den vollständig zusammengedrückten Riegelteil 17 kann sich der Lager
ring 9 durch Abwälzen des Randflansches 12 an der Rampe 24 verdrehen, wie in
den Fig. 7 bis 9 gezeigt ist. Die zweite Rampe 25 kann dabei in der Ruhestellung
verbleiben. Während der zwangsläufigen Drehbewegung des Lagerringes 9 liegt
die erste Rampe 24 am Randflansch 12 mit einer vorbestimmten Kraft an. Dieser
Kraftschluss zwischen der ersten Rampe 24 und dem exzentrischen Lagerring 9
führt zur Abrollbewegung des Lagerringes 9 auf der ersten Rampe 24.
Die Fig. 10 bis 12 zeigen das Ende des Schaltvorganges von der ersten in die
zweite Stellung A, B. Der Schaltvorgang ist beendet, sobald die zweite Rastöff
nung 21 dem Bereich des Riegelteiles 17 erreicht und der zweite Bolzen 19 in die
zweite Rastöffnung 21 durch die Kraft der Feder 16 in die zweite Rastöffnung 21
einrastet. Der exzentrische Lagerring 9 ist somit in der zweiten Stellung B für
maximales Verdichtungsverhältnis εmax gesichert. Die erste Rampe 24 wird wie
der in die Ruhestellung bewegt, so dass die Hubkolbenmaschine stabil in der
zweiten Stellung B betrieben werden kann, wie in den Fig. 13 bis 15 dargestellt
ist. In den Fig. 13 und 14 sind verschiedene Positionen der Pleuelstange 7 ange
deutet.
Die Fig. 16 und 17 zeigen den Beginn des Umschaltvorganges von der zweiten in
die erste Stellung B, A. Die zweite Rampe 25 wird gegen die zweite Abfla
chung 27 des zweiten Bolzens 19 gedrückt, wodurch dieser entgegen der Kraft
der Feder 16 verschoben und die zweite Rastöffnung 21 freigegeben wird. Da
durch wird der Lagerring 9 relativ zur Pleuelstange 7 entsichert. Die zweite
Rampe 25 wird radial in Richtung des Lagerringes 9 bewegt, bis der Rand 25a
der zweiten Rampe 25 an der äußeren Umfangsfläche 13a des Randflansches 13
anliegt. Durch den vollständig zusammengedrückten Riegelteil 17 (siehe Fig. 19)
kann sich der exzentrische Lagerring 9 verdrehen, was eine Veränderung des
geometrischen Verdichtungsverhältnisses ε zur Folge hat. Wie in Fig. 18 und 20
angedeutet ist, liegt die zweite Rampe 25 mit einer vorbestimmten Kraft am
zweiten Randflansch 13 an. Dieser Kraftschluss zwischen der zweiten Rampe 25
und dem zweiten Randflansch 13 führt zu einer Abrollbewegung des Lagerrin
ges 9 auf der zweiten Rampe 25. Die Verdrehrichtung des Lagerringes 9 ist mit
dem Pfeil 37 angedeutet.
Die Fig. 21 bis 23 zeigen das Ende des Schaltvorganges in die erste Stellung A.
Nachdem der Lagerring 9 um 180° gegenüber dem großen Pleuelauge 14 ver
dreht wurde, rastet der zweite Bolzen 19 in die zweite Rastöffnung 21 des zwei
ten Randflansches 13 ein, wodurch der exzentrische Lagerring 9 wieder relativ
zur Pleuelstange 7 gesichert ist. Die Hubkolbenmaschine 1 kann nun wieder in
der ersten Stellung A mit dem minimalen Verdichtungsverhältnis εmin betrieben
werden.
Die Fig. 24 bis 29 zeigen eine alternative Ausführungsvariante einer Vorrich
tung 5 zur Veränderung des geometrischen Verdichtungsverhältnisses ε. Dabei
wird der exzentrische Lagerring 9 zumindest während eines Schaltvorganges nur
durch die Relativbewegung des Kurbelzapfens 8 zum Lagerring 9 verdreht.
Zweckmäßigerweise wird das Umschalten zwischen erster Stellung A für mini
males Verdichtungsverhältnis εmin in die zweite Stellung B für maximales Ver
dichtungsverhältnis εmax in der beschriebenen Weise durch Zwangsverdrehung
mittels der ersten Rampe 24 durchgeführt. Die Verdrehung des Lagerringes 9
von der zweiten Stellung B für maximales Verdichtungsverhältnis εmax in die erste
Stellung A für minimales Verdichtungsverhältnis εmin kann dagegen selbsttätig
durch die Ölfilmreibung zwischen Kurbelzapfen 10 und Lagerring 9 erfolgen. Die
zweite Rampe 25 hat somit nur mehr die Funktion einer Entriegelungseinrich
tung 23, nicht aber die Funktion einer Verdreheinrichtung 35. Dadurch kann die
zweite Rampe 25 wesentlich kleiner beziehungsweise kürzer ausgeführt werden,
als die erste Rampe 24.
Die Fig. 24 bis 26 zeigen den Beginn des Schaltvorganges von der zweiten Stel
lung B für maximales Verdichtungsverhältnis εmax in die erste Stellung A für mi
nimales Verdichtungsverhältnis εmin. Die zweite Rampe 25 drückt dabei gegen die
zweite Abflachung 27 des zweiten Bolzens 19 und verschiebt diesen entgegen
der Kraft der Feder 16, bis die zweite Rastöffnung 21 des zweiten Randflan
sches 13 freigegeben und der Lagerring 9 entsichert ist. Wie in den Fig. 27 bis 29
gezeigt ist, kann sich der exzentrische Lagerring 9 durch den vollständig zusam
mengedrückten Riegelteil 17 durch die Ölfilmreibung zwischen Kurbelzapfen 10
und Lagerring 9 selbständig verdrehen. Die durch den Pfeil 37 angedeutete selb
ständige Verdrehung des Lagerringes 9 verläuft in entgegengesetzter Richtung
zum im Fig. 18 gezeigten Schaltvorgang zwischen zweiter und erster Stel
lung B, A der ersten Ausführungsvariante.
Die beschriebene Vorrichtung 5 ermöglicht in beiden Ausführungsvarianten auf
sehr einfache Weise eine funktionssichere Veränderung des geometrischen Ver
dichtungsverhältnisses ε bei einer Hubkolbenmaschine 1.
Claims (16)
1. Vorrichtung (5) zur Veränderung des geometrischen Verdichtungsverhält
nisses (ε) bei einer Hubkolbenmaschine (1), insbesondere einer Brenn
kraftmaschine, mit einer über einen exzentrischen Lagerring (9) an einem
Kurbelzapfen (10) einer Kurbelwelle (8) gelagerten Pleuelstange (7) pro Zy
linder, wobei der Lagerring (9) relativ zur Pleuelstange (7) zwischen zumin
dest einer ersten Stellung (A) für minimales Verdichtungsverhältnis (εmin)
und zumindest einer zweiten Stellung (B) für maximales Verdichtungsver
hältnis (εmax) verdrehbar ist, mit einer Fixiereinrichtung (15), um den La
gerring (9) in der ersten und/oder in der zweiten Stellung (A, B) zu fixieren,
wobei die Fixiereinrichtung (15) zumindest einen durch eine Feder (16) in
Richtung einer Verriegelungsstellung belasteten Riegelteil (17) aufweist,
welcher in der mit der ersten und/oder zweiten Stellung (A, B) des Lager
ringes (9) korrespondierenden Verriegelungsstellung in eine Rastöff
nung (20, 21) des Lagerringes (9) eingreift, wobei der Riegelteil (17) über
eine Entriegelungseinrichtung (23) aus der Rastöffnung (20, 21) bringbar
ist, und wobei der Lagerring (9) bei entriegeltem Riegelteil (17) durch eine
Verdreheinrichtung (35) von zumindest der einen in die andere Stel
lung (A, B) verdrehbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdreh
einrichtung (35) einen form- und/oder kraftschlüssig mit dem Lagerring (9)
verbindbaren Verdrehteil aufweist und dass der Verdrehteil (35) durch zu
mindest eine relativ zur Kurbelwelle (10) bewegbare Rampe (24, 25) gebil
det ist.
2. Vorrichtung (5) nach Anspruch 1, wobei der Lagerring (9) zumindest einen
Randflansch (12, 13) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Ver
drehteil mit zumindest einem Randflansch (12, 13) verbindbar ist, wobei
vorzugsweise der Verdrehteil auf eine äußere Umfangsfläche (12a, 13a) des
Randflansches (12, 13) einwirkt.
3. Vorrichtung (5) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der La
gerring (9) vorzugsweise mit seinem Randflansch (12, 13) am Verdrehteil
abwälzbar ist.
4. Vorrichtung (5) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der vom
Lagerring (9) abgewälzte Bereich des Verdrehteils eine Länge aufweist, wel
che mindestens dem halben Umfang des Wälzbereiches des Lagerringes (9),
vorzugsweise dem halben Umfang der Umfangsfläche (12a, 13a) des Rand
flansches (12, 13) entspricht.
5. Vorrichtung (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, dass die Entriegelungseinrichtung (23) einen während des Entriege
lungsvorganges im Wesentlichen quer direkt auf den Riegelteil (17) entge
gen der Feder (16) einwirkenden Entriegelungsteil aufweist.
6. Vorrichtung (5) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Rie
gelteil (17) zumindest auf der dem Entriegelungsteil zugewandten Seite
eine Abflachung (26, 27) im Kontaktbereich mit dem Entriegelungsteil auf
weist.
7. Vorrichtung (5) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass
der Entriegelungsteil durch zumindest eine relativ zur Kurbelwelle (8) be
wegbare Rampe (24, 25) gebildet ist.
8. Vorrichtung (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, dass die Rampe (24, 25) ein im Wesentlichen L-, T- oder U-förmiges
Profil aufweist.
9. Vorrichtung (5) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ver
dreheinrichtung über einen etwa parallel zum Randflansch (12, 13) ange
ordneten Profilschenkel auf den Randflansch (12, 13) einwirkt.
10. Vorrichtung (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeich
net, dass zumindest eine Rampe (24, 25) sowohl Verdrehteil als auch Ent
riegelungsteil ist.
11. Vorrichtung (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, dass für jede Stellung (A, B) des Lagerringes (9) eine eigene
Rampe (24, 25) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung (5) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die
Rampen (24, 25) unabhängig voneinander betätigbar sind.
13. Vorrichtung (5) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die
Rampen (24, 25) miteinander fest verbunden und gemeinsam betätigbar
sind.
14. Vorrichtung (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Verdrehteil und/oder der Entriegelungsteil bezüglich der
Kurbelwelle (8) verdrehfest mit dem Gehäuse (4) der Hubkolbenma
schine (1) verbunden ist.
15. Vorrichtung (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Verdrehteil und/oder der Entriegelungsteil im Wesentli
chen kreisbogenförmig ausgebildet ist, wobei vorzugsweise der Radius (r1)
des Kreisbogens mindestens einem äußeren Umlaufradius (r2) der äußeren
Umfangsfläche (12a, 13a) des Randflansches (12, 13) um die Kurbelwellen
achse (8a) entspricht.
16. Vorrichtung (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Verdrehteil und/oder der Entriegelungsteil über eine
pneumatisch, elektromotorisch oder hydraulisch betätigbare Verstellein
richtung (29, 30) radial oder tangential zur Kurbelwelle (8) bewegbar ist.
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