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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung eines metallischen Bauteils (1, 8)
mittels elektrischem Widerstandserwärmen mit anschließendem Härten durch
schnelles Abkühlen,
wobei während
des Widerstandserwärmens
gezielt Bereiche gekühlt
(14) oder elektrisch (6) und/oder thermisch (6) überbrückt werden,
um in diesen Bereichen unterhalb der Austenitisierungstemperatur
zu bleiben, so dass in dem Bauteil (1, 8) ungehärtete Bereiche
(6, 14) verbleiben.
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Es ist bekannt, werkzeuggehärtete Formbauteile
für Kraftfahrzeugkomponenten,
zum Beispiel Fahrwerkskomponenten, wie Lenker oder Querträger, oder
Strukturbauteile, wie Türaufprallträger, B-Säulen, Streben
oder Stoßfänger, mit über dem Formbauteil
verteilt gleich bleibenden Werkstoffeigenschaften herzustellen.
Dies geschieht durch eine komplette Härtung der Formbauteile, an
die sich für eine
Vergütung
ggfs. ein Anlassvorgang anschließen kann. Diese Teile sollen
einerseits eine hohe Festigkeit aufweisen, damit sie zum Beispiel
bei einem Crash stabil bleiben. Andererseits sollen diese Teile aber
auch bei einem Crash verformbar sein, damit die Crash-Energie durch
Deformationsenergie aufgefangen werden kann. In verschiedenen Anwendungsfällen der
Kraftfahrzeugtechnik sollen Formbauteile über bestimmte Bereiche eine
hohe Festigkeit, über
andere Bereiche wiederum eine hohe Duktilität aufweisen. Beispielsweise
soll bei einer B-Säule
der Säulenfuß relativ
duktil sein, während
an den oberen Teil der Säule
hohe Festigkeitsanforderungen gestellt werden. Neben der Verstärkung durch
Zusatzbleche oder dem Zusammenfügen
von Teilen unterschiedlicher Festigkeit ist es hierbei auch bereits bekannt, über Wärmebehandlungen
ein Bauteil so zu behandeln, dass es lokal Bereiche höherer Festigkeit oder
höherer
Duktilität
aufweist.
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So zeigt die
DE 197 43 802 C2 ein Verfahren auf,
ein Formbauteil für
Kraftfahrzeugkomponenten mit Bereichen unterschiedlicher Duktilität herzustellen, indem
eine Ausgangsplatine vor oder nach dem Pressen nur partiell erwärmt oder
bei einer vorausgegangenen homogenen Erwärmung in den Bereichen mit
gewünschter
höherer
Duktilität
gezielt nacherwärmt
wird. Ein Nacherwärmen
zur Erzielung von duktilen Bereichen beinhaltet jedoch die Gefahr,
dass das Formbauteil sich verzieht.
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Die
DE 197 23 655 A1 beschreibt ein Verfahren
zum partiellen Härten
eines Formbauteils, wobei eine Ausgangsplatine in einem Ofen homogen
erwärmt
und anschließend
in einem gekühlten
Werkzeugpaar gehärtet
wird, wobei partielle Bereiche des Werkstücks an einer Härtung durch
langsameres Abkühlen
gehindert werden, indem an diesen Stellen im Werkzeug Ausnehmungen
oder Wärmeisolierungseinsätze angeordnet
sind oder indem diese Stellen im Werkzeug durch Induktionsheizen
beeinflusst werden. Zielsetzung dieses Verfahrens ist es, das Formbauteil
in den partiellen, nicht gehärteten
Bereichen anschließend
zu bearbeiten, wie zum Beispiel zu lochen. Das Verfahren der
DE 197 23 655 A1 bereitet
insofern Probleme bei einem Warmformprozess, da an den Stellen der
Aussparungen im Werkzeug nicht umgeformt werden kann und bei größeren duktilen
Bereichen Wärmeisolierungseinsätze im Werkzeug,
die die Härtung
verhindern sollen, beim Umformvorgang stören, da sie brechen könnten. Das induktive
Härten
ist nur bei endgeformten Teilen möglich und stellt einen eigenen
Arbeitsschritt dar. Darüber
hinaus ist das nachgeschaltete induktive Härten aufwendig und birgt Verzugsgefahr.
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Die europäische Patentschrift
EP 0 816 520 B1 beschreibt
ein Formbauteil sowie ein Verfahren zur definierten Einstellung
gewünschter
Festigkeits- und Härteverläufe über seine
Länge,
wobei das Formbauteil nach seiner Umformung induktiv erwärmt und
anschließend
zur Erzeugung von gehärteten
Bereichen abgeschreckt wird.
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Die
DE 200 14 361 U1 beschreibt eine B-Säule, die
ebenfalls Bereiche unterschiedlicher Festigkeit besitzt. Die Herstellung
der B-Säule
erfolgt im Warmformprozess, wobei ausgehend von einer Formplatine
oder einem vorgeformten Längsprofil dieses
in einem Ofen austenitisiert und anschließend in einem gekühlten Werkzeug
umgeformt/gehärtet wird.
Im Ofen können
großflächige Bereiche
des Werkstücks
gegen die Temperatureinwirkung isoliert werden, wobei in diesen
Bereichen die Austenitisierungstemperatur nicht erreicht wird und
sich demnach im Werkzeug bei der Härtung kein martensitisches
Gefüge
einstellt.
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Alternativ wird vorgeschlagen, zunächst das Längsprofil
komplett zu austenitisieren und beim Transport in das Härtungswerkzeug
einen Bereich durch gezieltes nicht zu schroffes Abkühlen, beispielsweise
durch Anblasen, auf eine Temperatur deutlich unterhalb der Austenitisierungstemperatur zu
bringen. Im Härtungswerkzeug
stellt sich dann kein reines martensitisches Gefüge ein, sondern ein Mischgefüge mit deutlichen
Ferrit/Bainit-Anteilen, welches duktile Eigenschaften besitzt.
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Diese Verfahren weisen in ihrer praktischen Umsetzung
in der Massenproduktion jedoch einige Probleme auf. Das Isolieren
durch Abkapseln im Ofen ist technisch aufwendig, weil in jedem Zyklus
jedes einzelne Teil eine eigene Isolierung braucht, die Isolierung
als Vorbereitungsschritt den Warmprozess als ganzen verlängert und
sich die Isolierung bei wiederholter Verwendung mit aufheizt. Dies
macht eine Massenproduktion kostenintensiv. Ein gezieltes nicht zu
schroffes Abkühlen
eines abgegrenzten Bereichs auf eine Temperatur deutlich unter Austenitisiertemperatur
während
des Transportvorgangs ist aufgrund der Abkühlbedingungen in der Massenproduktion schwer
steuerbar, was eine entsprechende Temperaturführung jedes zu bearbeitenden
Produktes schwierig macht.
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Aus der
JP 08049014 A ist es grundsätzlich bekannt,
ein metallisches Bauteil widerstandszuerwärmen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines
metallischen Bauteils mit mindestens zwei unterschiedlichen Gefügebereichen
dahingehend weiterzuentwickeln, dass es für die Massenproduktion geeignet
ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
in den Ansprüchen
1 und 2 beschriebenen Verfahren gelöst. Nach Anspruch 1 wird ein
metallisches Bauteil, bei dem es sich zum Beispiel um eine Platine oder
ein vorgeformtes Bauteil aus Stahl oder Leichtmetall, ein Strangpressprofil
aus Leichtmetall oder einen Schmiederohling handeln kann, mittels
elektrischem Widerstandserwärmen
erwärmt
und während des Widerstandserwärmens gezielt
Bereiche gekühlt oder
elektrisch oder thermisch überbrückt, um
in diesen Bereichen unterhalb der Austenitisierungstemperatur zu
bleiben. Anschließend
wird das Bauteil durch schnelles Abkühlen gehärtet. Dabei werden erfindungsgemäß während des
Widerstandserwärmens
zum elektrischen Überbrücken der
Bereiche eines Bauteils, die ein duktileres Gefüge erhalten sollen, Elektroden
eines Elektrodenkontaktmusters, zu denen die Elektroden angeordnet
sind, über
diese Bereiche verbunden, zum Beispiel über elektrische Leitungen oder
Plattenelektroden. Bevorzugt wird jedoch zum elektrischen Überbrücken von
Bereichen das Bauteil mit mindestens einem von den Elektroden getrennten
Festkörper
beaufschlagt, der eine höhere
elektrische Leitfähigkeit
im Vergleich zum Bauteil aufweist. Bei diesem Festkörper kann
es sich beispielsweise um ein Kupferstück handeln, das eine definierte
Geometrie aufweist, mit der die gewünschte Form des zu erzielenden
duktileren Bereichs eines Bauteils aus beispielsweise Stahl erreicht
werden kann. Da Kupfer sowohl Strom als auch Wärme besser als Stahl leitet, überbrückt das
Kupferstück
den Bereich, der im Endbauteil duktilere Eigenschaften aufweisen
soll, sowohl elektrisch, indem der Strom anstatt durch den Stahl
durch das Kupfer fließt,
als auch thermisch, indem das Kupferstück entstehende Wärme ableitet.
Folglich wird der entsprechende Bereich im Verhältnis zum restlichen Bauteil
kälter
gehalten und dadurch bei einem anschließenden Härten durch schnelles Abkühlen von
der Härtung
ausgenommen.
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Gemäß des in Anspruch 2 genannten
Verfahrens wird das Bauteil in den Bereichen, in denen es ein duktileres
Gefüge
aufweisen soll, gezielt mit Kühlkörpern, Kühlflüssigkeiten
oder Kühlgasen
lokal beaufschlagt. Dadurch wird in diesen Bereichen während des
elektrischen Widerstandserwärmens
ein Temperaturniveau unter Austenitisierungstemperatur eingestellt,
so dass sich bei einem anschließenden Härtungsvorgang
in diesen Bereichen kein Martensit bildet. Die definierten Bereiche
des Bauteils, die während
des elektrischen Widerstandserwärmens
unter Austenitisierungstemperatur bleiben sollen, können insbesondere
gezielt gekühlt
werden, indem die Kühlflüssigkeiten
und/oder Kühlgase
durch Düsen beschleunigt
auf diese Bereiche aufgebracht werden. Um einen zu starken Energieverlust
in den an diese definierten Bereiche angrenzenden Bereichen des Bauteils,
die durch das elektrische Widerstandserwärmen auf eine Temperatur über Austenitisierungstemperatur
gebracht werden sollen, zu vermeiden, kann es bereits genügen, dass
als Kühlkörper schlecht
elektrisch leitende Festkörper
auf die definierten Bereiche des Bauteils, die unter Austenitisierungstemperatur
gehalten werden sollen, aufgebracht werden. So kann zum Beispiel
während
des elektrischen Widerstandserwärmens
auf ein Bauteil aus Stahl ein Festkörper aus Keramik aufgebracht werden.
Keramik leitet schlecht Strom, von daher fließt der Strom annähernd vollständig weiterhin durch
das Stahlbauteil. Die Wärme,
die dabei entsteht, wird jedoch in dem Bereich, in dem sich der
Keramikkörper
befindet, mindestens zum Teil in den Keramikkörper abgeleitet. Dadurch wird
dieser Bereich auf einer Temperatur unter Austenitisierungstemperatur
gehalten und gleichzeitig der Rest des Bauteils mit möglichst
geringem Energieverlust auf eine Temperatur über Austenitisierungstemperatur
erwärmt, so
dass man nach einem anschließenden
Härten
ein Bauteil mit harten und duktilen Bereichen erhält. Dabei
kann es bereits genügen,
als Kühlkörper einen metallischen
Festkörper
aufzubringen, der eine geringere elektrische Leitfähigkeit
im Vergleich zum Bauteil aufweist.
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Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, dass mit diesem Verfahren Bauteile in einer kompakten
Anlage mit hohen Taktzeiten bearbeitet werden können. Das elektrische Widerstandserwärmen lässt sich
im Verhältnis
zu einem Durchlaufofen mit geringem Platzbedarf bewerkstelligen.
Zudem kann ein Bauteil in Sekunden vollständig auf Austenitisierungstemperatur
erwärmt
werden. Die Bereiche, die nach dem Härten ein duktileres Gefüge aufweisen
sollen, können
gezielt durch Überbrücken auf
eine geringere Temperatur eingestellt werden.
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Alternativ dazu kann das Bauteil
auch mittels elektrischem Widerstandserwärmen erwärmt und während oder vor dem Widerstandserwärmen gezielt nur
bestimmte Bereiche auf eine Temperatur oberhalb Austenitisierungstemperatur
eingestellt werden. In diesem Fall handelt es sich um ein partielles
Erwärmen.
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Besonders vorteilhaft lassen sich
die erfindungsgemäßen Verfahren
einsetzen, wenn das Härten
in einem Warmumformwerkzeug durchgeführt wird.
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Mit den hier beschriebenen Verfahren
ist es insbesondere möglich,
dass in ungehärteten
Bereichen des Bauteils eine Nachbearbeitung, wie zum Beispiel ein
Lochen oder Beschneiden, durchgeführt wird.
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Nachfolgend ist die Erfindung anhand
der Zeichnungen in einigen Ausführungsbeispielen
näher beschrieben.
Dabei zeigen:
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1 schematisch
in Draufsicht eine Platine (1) mit konstanten Querschnittsflächen über die
Länge,
2 Elektroden (2, 2a) und zwei Überbrückungselementen (3, 3a),
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2 im
Detailausschnitt einen Querschnitt in Längsrichtung des Stromflusses
durch die Platine (1) aus 1 mit
einem von beiden Seiten beaufschlagten elektrisch leitenden Überbrückungselement
(3, 3b) im unerwärmten Zustand,
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3 den
Detailausschnitt aus 2 während eines
elektrischen Widerstandserwärmens,
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4 schematisch
in Draufsicht eine Platine (8) mit unregelmäßigen Querschnittsflächen über die Länge mit
4 Elektroden (9, 9a, 9b, 9c),
zwei Kühlelementen
(13, 13a) und einem vorerwärmten Bereich,
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5 im
Detailausschnitt einen Querschnitt durch die Platine (8)
aus 4 mit einem von
beiden Seiten beaufschlagenden Kühlelement
(13, 13b) vor einem elektrischen Widerstandserwärmen,
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6 den
Detailausschnitt aus 5 während eines
elektrischen Widerstanderwärmens,
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7 schematisch
einen Querschnitt in Längsrichtung
des Stromflusses durch eine Platine (1) mit zwei elektrisch
schlecht leitenden Überbrückungselementen
(15, 15a) vor einem Widerstanderwärmen,
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8 die
Schemazeichnung aus 7 während eines
elektrischen Widerstandserwärmens,
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9 schematisch
in Draufsicht eine Platine (16) mit über ihrer Länge unregelmäßigem Querschnitt,
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10 die
Platine (16) aus 9 mit
drei Elektroden zum Erwärmen
(9, 9a, 18) und verschiedenen Überbrückungselementen
(3, 3a, 3b, 15, 15a, 15b, 15c, 17, 17a),
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11 die
Platine (16) aus 9 nach
einem Erwärmen
mit gehärteten
(19) und ungehärteten (20, 20a, 20b, 21, 21a, 21b, 21c, 22, 22a)
Bereichen.
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1 zeigt
schematisch in Draufsicht eine rechteckige Platine (1)
aus Stahl, an deren äußeren Enden
jeweils eine Elektrode (2, 2a) sowohl auf der Ober-
als auch auf der Unterseite der Platine (1) zum elektrischen
Widerstanderwärmen
angebracht ist. Zwischen diesen Elektroden wird ein Stromkreis (5, 5a)
geschlossen, wodurch sich die Platine (1) in Sekunden elektrisch
widerstandserwärmt.
Die Erwärmung
ist durch eine Grauunterlegung (4) angedeutet. Auf der
Platine (1) befinden sich zwei Überbrückungselemente (3, 3a),
die in diesen Bereichen ein Erwärmen
der Platine (1) auf Austenitisierungstemperatur verhindern
sollen. Es handelt sich bei diesen Überbrückungselementen (3, 3a)
um elektrisch leitende Festkörper
wie zum Beispiel einen Kupferzylinder.
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2 zeigt
im Detailausschnitt einen Querschnitt in Längsrichtung des Stromflusses
durch die Platine (1) aus 1 in
dem Bereich, in dem sich der elektrisch leitende Festkörper (3, 3b)
befindet, der von oben (3) und unten (3b) auf
die Platine (1) aufgesetzt wird. 2 zeigt dabei die Platine (1)
im Ausgangszustand vor einer elektrischen Widerstandserwärmung.
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In 3 ist
an die Platine (1) eine Spannung (7) angelegt
worden. Hierbei fließt
der Strom in Pfeilrichtung (7) vom Pluspol durch die Platine
(1) in die elektrisch leitenden Festkörper (3, 3b)
wie zum Beispiel in einen Kupferzylinder und durch die Festkörper (3, 3b)
hindurch wieder in die Platine zum Minuspol. Dabei werden die Bereiche
der Platine (1) links und rechts der Festkörper (3, 3b)
auf Austenitisierungstemperatur erwärmt (4), während im
Bereich der Festkörper
(3, 3b) sowohl der Strom als auch Wärme in die
Festkörper
(3, 3b) abgeleitet wird. Dadurch bleibt der Bereich
der Platine (1), der sich zwischen den zwei beaufschlagenden
Festkörpern
(3, 3b) befindet, unter Austenitisierungstemperatur
(6). Nach einem anschließenden Härten befinden sich daher in
der Platine (1) ungehärtete
Bereiche (6).
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4 zeigt
schematisch in Draufsicht eine Platine (8) mit unregelmäßigem Querschnitt,
die über zwei
schmale Enden und eine breitere Mitte verfügt. An den jeweiligen Enden
der Platine und im Bereichswechsel von kleinem zu größerem Querschnitt befindet
sich jeweils eine Elektrode (9, 9a, 9b, 9c)
sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite der Platine (8).
Zwischen den beiden inneren Elektroden (9a, 9b)
wird ein Stromkreis (11) geschlossen, wodurch der mittlere
Bereich der Platine (8) mit im Verhältnis größeren Querschnitt vor- oder
enderwärmt werden
kann (12). Sollen bei dieser Platine (8) die jeweiligen
Enden duktiler bleiben, werden sie nicht miterwärmt, indem zwischen den beiden äußeren Elektroden
(9, 9c) keine Spannung angelegt wird. Es ist aber
auch möglich,
nach einer Vorerwärmung
des mittleren Bereichs das gesamte Bauteil mittels einer zwischen
den beiden äußeren Elektroden
(9, 9c) angelegten Spannung (10) auf
Austenitisierungstemperatur zu bringen. In jedem Fall können zwei
Bereiche der Platine (8), in denen jeweils Kühlelemente
(13, 13a) angebracht sind, unter Austenitisierungstemperatur
gehalten werden.
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Wie in 5 im
Querschnitt dargestellt, kann es sich bei den Kühlelementen (13, 13b)
um Düsen handeln,
mit denen Kühlflüssigkeit
wie Öl
oder Kühlgas
wie zum Beispiel Luft beaufschlagt werden kann. 5 zeigt die Platine (8) in unerwärmten Zustand mit
ausgeschalteten Düsen.
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In 6 wurde
an die Platine (8) eine Spannung angelegt. Der Strom fließt nunmehr
durch die Platine (8) hindurch und erwärmt sie. Dabei wird die Platine
links und rechts der eingeschalteten Düsen (13, 13b)
auf oder über
Austenitisierungstemperatur erwärmt
(12). Dort, wo die Düsen
(13, 13b) die Platine (8) in Pfeilrichtung
mit einem Kühlmedium
beaufschlagen, fließt
zwar Strom durch die Platine, die Erwärmungstemperatur (14)
verbleibt aber unter Austenitisierungstemperatur. Nach einem anschließenden Härten verbleibt
dieser gekühlte
Bereich (14) der Platine (8) in einem duktileren
Zustand als der Rest der Platine (8).
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7 zeigt
schematisch im Querschnitt eine Platine (1) mit einem von
beiden Seiten aufgesetzten schlecht elektrisch leitenden Festkörper (15, 15a)
wie zum Beispiel einen Keramikzylinder. In 7 hat noch keine elektrische Widerstandserwärmung stattgefunden.
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In 8 ist
an die Platine (1) eine Spannung angelegt worden. Der Strom
fließt
durch die Platine hindurch und erwärmt sie dabei links und rechts
der Keramikzylinder (15, 15a) auf Austenitisierungstemperatur
(4). Da die Keramikzylinder (15, 15a)
die bei einem elektrischen Widerstanderwärmen entstehende Wärme wie
mit den Pfeilen angedeutet zumindest teilweise aufnehmen, verbleibt
die Platine (1) zwischen den Keramikzylindern (15, 15b)
trotz Stromdurchgangs unter Austenitisierungstemperatur (6).
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9 zeigt
schematisch eine Platine (16) mit über ihrer Länge unregelmäßigem Querschnitt.
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10 zeigt
die Platine (16) aus 9.
Am breiteren Ende der Platine (16) sind zwei Elektroden (9, 9a)
und am schmaleren Ende eine Elektrode (18) jeweils auf
der Ober- und der unterseite der Platine (16) zum elektrischen
Widerstandserwärmen
angebracht. Die seitlichen Bereiche der Platine (16) sind mit
je einem schlecht elektrisch leitenden Festkörper (17, 17a)
wie zum Beispiel einer Keramikplatte über eine verhältnismäßig große Fläche abgedeckt.
In der Mitte der Platine (16) befinden sich vier kreisförmige, elektrisch
schlecht leitende Festkörper
(15, 15a, 15b, 15c) wie beispielsweise
vier Keramikzylinder, die jeweils nur einen verhältnismäßig kleinen Bereich der Platine
(16) abdecken. Am breiteren Ende der Platine (16)
sind jeweils im Seitenbereich und in der Mitte des schmaleren Endes
der Platine (16) je ein elektrisch leitender Festkörper (3, 3a, 3b)
wie beispielsweise ein Kupferzylinder angebracht. Bei einem elektrischen
Widerstandserwärmen
der Platine (16) fließt der
Strom von den beiden Elektroden (9, 9a) am breiteren
Ende der Platine zu der Elektrode (18) am schmaleren Ende
der Platine. Dabei erwärmt
der Strom alle Bereiche der Platine (16) bis auf die mit den
Festkörpern
(3, 3a, 3b, 15, 15a, 15b, 15c, 17, 17a)
abgedeckten Bereiche. Die aufgebrachten elektrisch leitenden Festkörper (3, 3a, 3b) überbrücken dabei
die Bereiche, in denen sie sich befinden, mindestens elektrisch,
im Falle von Kupferzylindern auch thermisch. Die schlecht leitenden
Festkörper
(15, 15a, 15b, 15c, 17, 17a)
aus beispielsweise Keramik überbrücken die
Platine (16) in erster Linie rein thermisch, indem sie
Wärme von
der Platine (16) aufnehmen, so dass die Platine (16)
in diesen Bereichen unter einer Härtetemperatur verbleibt.
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11 zeigt
schematisch die Platine (16) nach einem Erwärmen und
anschließendem
Abkühlen
zwecks Härten.
Die gehärteten
Bereiche (19) der Platine (16) sind dabei dunkelgrau
unterlegt. Dort, wo sich die Festkörper (3, 3a, 3b, 15, 15a, 15b, 15c, 17, 17a)
befunden haben, sind in der Platine ungehärtete Bereiche (20, 20a, 20b, 21, 21a, 21b, 21c, 22, 22a) mit
höherer
Duktilität
erhalten geblieben. Dabei eignen sich die verhältnismäßig kleinen Bereiche höherer Duktilität (20, 20a, 20b, 21, 21a, 21b, 21c)
in der Mitte und den jeweiligen Enden der Platine insbesondere für eine Nachbearbeitung
wie ein Lochen oder Stanzen. Die im Verhältnis größeren Bereichen höherer Duktilität (22, 22a)
im Seitenbereich der Platine (16) können beispielsweise aus konstruktiven
Gründen
in dem Bauteil verbleiben, beispielsweise um im Falle eines Crashes
Deformationsenergie aufzunehmen.
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Mit den erfindungsgemäßen Verfahren
nach Anspruch 1 und 2 kann daher einfach, schnell und prozessgenau
ein metallisches Bauteil mit Breichen unterschiedlicher Duktilität hergestellt
werden, wobei die Verfahren gut in einen bereits bestehenden Warmformprozess
integriert werden können.
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- 1
- Platine
- 2
- Elektrode
- 2a
- Elektrode
- 3
- elektrisch
leitender Festkörper
- 3a
- elektrisch
leitender Festkörper
- 3b
- elektrisch
leitender Festkörper
- 4
- erwärmter Bereich
- 5
- Stromkreis
- 5a
- Stromkreis
- 6
- Bereich
unter Austenitisierungstemperatur
- 7
- Stromfluss
- 8
- Platine
- 9
- Elektrode
- 9a
- Elektrode
- 9b
- Elektrode
- 9c
- Elektrode
- 10
- Stromkreis
- 11
- Stromkreis
- 12
- erwärmter Bereich
- 13
- Düse
- 13a
- Düse
- 13b
- Düse
- 14
- Bereich
unter Austenitisierungstemperatur
- 15
- schlecht
elektrisch leitender Festkörper
- 15a
- schlecht
elektrisch leitender Festkörper
- 15c
- schlecht
elektrisch leitender Festkörper
- 16
- Platine
- 17
- schlecht
elektrisch leitender Festkörper
- 17a
- schlecht
elektrisch leitender Festkörper
- 18
- Elektrode
- 19
- gehärteter Bereich
- 20
- ungehärteter Bereich
- 20a
- ungehärteter Bereich
- 20b
- ungehärteter Bereich
- 21
- ungehärteter Bereich
- 21a
- ungehärteter Bereich
- 21b
- ungehärteter Bereich
- 21c
- ungehärteter Bereich
- 22
- ungehärteter Bereich
- 22a
- ungehärteter Bereich