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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erwärmen wenigstens
eines Werkstücks in einem Ofen, bei dem das Werkstück
von Heizmitteln erwärmt wird. Die Erfindung betrifft ferner
einen zugehörigen Ofen zur Durchführung des Verfahrens.
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Im
Bereich der Fertigung und Behandlung von Formbauteilen ist es üblich,
Formteile gezielt mit gewünschten Werkstoffeigenschaften
herzustellen. Beispielsweise werden in der Automobilindustrie Bauteile
wie Querlenker, B-Säulen oder Stoßfänger für
Kraftfahrzeuge durch eine vollständige Erwärmung
mit einer anschließenden Abschreckung gehärtet.
Daran kann sich für eine Vergütung ein Anlassverfahren
anschließen. In verschiedenen Anwendungsfällen
der Kraftfahrzeugstechnik ist es jedoch vorteilhaft, dass Formbauteile
in verschiedenen Bereichen unterschiedliche Werkstoffeigenschaften aufweisen.
Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass ein Bauteil in einem
Bereich eine hohe Festigkeit, jedoch in einem anderen Bereich eine
im Verhältnis dazu höhere Duktilität
aufweisen soll.
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Um
Formbauteile zu realisieren, welche in mehreren Bereichen unterschiedlichen
Beanspruchungen genügen, besteht beispielsweise die Möglichkeit,
Bauteile mit unterschiedlichen Eigenschaften zusammenzufügen.
Ferner können Bauteile durch Zusatzbleche verstärkt
werden. In Frage kommt auch das Weichglühen von vorher
vollständig gehärteten Formbauteilen an den entsprechenden
Stellen, um Bereiche mit höherer Duktilität zu
erreichen. Dies führt jedoch zu nicht tolerierbaren Formveränderungen
im Bauteil.
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Daneben
besteht die Möglichkeit, Formbauteile bereits bei der Herstellung
so zu behandeln, dass Bereiche mit unterschiedlichen Werkstoffeigenschaften
erzeugt werden. Dabei bilden sich Bereiche mit unterschiedlichen
Gefügen aus, und zur Herstellung von Formbauteilen mit
wenigstens zwei Gefügebereichen sind aus dem Stand der
Technik verschiedene Verfahren und Vorrichtungen bekannt. Beispielsweise
ist die Erwärmung von Bauteilen mit Induktionsstrom bekannt.
Hierbei ist jedoch mit hohen Kosten und einer ungleichförmigen
Erwärmung zu rechnen.
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Ferner
offenbart die europäische Patentanmeldung
EP 1 426 454 A1 ein Verfahren
zur Herstellung eines Formbauteils mit mindestens zwei Gefügebereichen
unterschiedlicher Duktilität und einen Durchlaufofen zur
Durchführung des Verfahrens. Dabei wird ein zu erwärmendes
Halbzeug als Platine oder vorgeformtes Bauteil durch einen Durchlaufofen transportiert,
welcher zwei nebeneinander angeordnete Zonen umfasst, in denen unterschiedliche
Temperaturniveaus eingestellt werden. Dadurch wird das Bauteil im
Ofen auf zwei verschiedene Temperaturen erwärmt und anschließend
einem Warmformprozess und/oder einem Härteprozess unterworfen.
Dabei stellt sich in dem höher erwärmten Bereich
des Bauteils ein duktileres Gefüge ein, während
sich in dem geringer erwärmten Bereich ein festes oder
hochfestes Gefüge einstellt.
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Die
deutsche Gebrauchsmusterschrift
DE 200 14 361 U1 beschreibt ein Verfahren
zur Herstellung einer B-Säule mit unterschiedlichen Gefügebereichen,
bei dem die B-Säule in einem Ofen erwärmt und
damit austenitisiert und anschließend in einem gekühlten
Werkzeug gehärtet wird. Bei der Erwärmung im Ofen
werden großflächige Bereiche der verwendeten Platine
bzw. des Halbzeugs gegen die Temperatureinwirkung isoliert, so dass
sich in den abgeschirmten Bereichen kein martensitisches Werkstoffgefüge
mit hohen Festigkeiten einstellt. Dies stellt jedoch ein unsicheres
Verfahren dar, da im Falle einer Betriebsstörung Wärme
in die abgedeckten Bereiche eindringen kann und somit auch diese Bereiche
auf Härtetemperatur erwärmt werden.
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Die
bekannten Verfahren sind insbesondere für einen Massenbetrieb
mit einer Taktzeit von etwa 15 Sekunden und den im Kraftfahrzeugbau
gegebenen Anforderungen an die Prozesssicherheit nicht geeignet,
da sie den vorgeschriebenen Härteverlauf im Bauteil nicht
dauerhaft sicherstellen können.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Erwärmung
von Bauteilen bereitzustellen, das bei sich anschließenden
Prozessschritten die Ausbildung von Bereichen mit unterschiedlichen Werkstoffeigenschaften
im Bauteil ermöglicht. Aufgabe der Erfindung ist es ferner,
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruches
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens ergeben
sich aus den Unteransprüchen 2–12. Die Aufgabe
wird ferner durch einen Ofen nach Anspruch 13 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen dieses Ofens ergeben sich aus den Unteransprüchen
14–22.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren dient zum Erwärmen
wenigstens eines Werkstücks in einem Ofen, wobei das Werkstück
von Heizmitteln erwärmt wird. Nachdem ein gesamtes Werkstück
in einem ersten Schritt von den Heizmitteln erwärmt wurde,
erfolgt erfindungsgemäß ein Bewegen des Werkstücks soweit
aus dem Ofen heraus, dass sich ein erster Teilbereich des Werkstücks
noch innerhalb des Ofens befindet, während sich ein zweiter
Teilbereich des Werkstücks außerhalb des Ofens
befindet. In dieser Position wird das Werkstück für
einen vorbestimmten Zeitraum gehalten und das gesamte Werkstück
anschließend aus dem Ofen herausbewegt.
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In
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird wenigstens
ein Werkstück in einem Durchlaufofen erwärmt,
und das Werkstück wird dabei durch eine Transporteinrichtung
durch den Durchlaufofen bewegt. Nachdem die in Transportrichtung
vorne liegende Seite eines Werkstücks die Heizstrecke des Durchlaufofens
durchlaufen hat, erfolgt ein Bewegen des Werkstücks durch
die Transporteinrichtung soweit aus der Heizstrecke des Durchlaufofens
heraus, dass sich ein erster Teilbereich des Werkstücks
noch innerhalb der Heizstrecke befindet, während sich ein zweiter
Teilbereich des Werkstücks bereits außerhalb der
Heizstrecke befindet. Die Bewegung der Transporteinrichtung wird
an dieser Position des Werkstücks für einen vorbestimmten
Zeitraum unterbrochen, und anschließend erfolgt ein erneutes
Bewegen des gesamten Werkstücks durch die Transporteinrichtung
aus der Heizstrecke des Durchlaufofens heraus.
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In
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der erste
Teilbereich des Werkstücks durch das erfindungsgemäße
Verfahren auf eine Temperatur T1 erwärmt,
die unterhalb der Härtetemperatur des Werkstoffs des Werkstücks
liegt, während der zweite Teilbereich des Werkstücks
auf eine Temperatur T2 erwärmt
wird, die der Härtetemperatur des Werkstoffs des Werkstücks
entspricht. Dabei kann bei Bewegung der in Transportrichtung vorne
liegenden Seite des Werkstücks durch die Heizstrecke des Durchlaufofens
das gesamte Werkstück auf eine Temperatur erwärmt
werden, die unterhalb der Härtetemperatur des Werkstoffs
des Werkstücks liegt, während der zweite Teilbereich
des Werkstücks innerhalb der Heizstrecke weiter auf eine
Temperatur T2 erwärmt wird, die
der Härtetemperatur des Werkstoffs des Werkstücks
entspricht, wenn sich der erste Teilbereich des Werkstücks
außerhalb der Heizstrecke befindet.
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Vorzugsweise
wird das Werkstück durch eine Eingangsöffnung
in den Durchlaufofen bewegt, nachdem eine Abdeckung diese Eingangsöffnung temporär
freigegeben hat, und das Werkstück wird durch eine Ausgangsöffnung
aus dem Durchlaufofen bewegt wird, nachdem eine Abdeckung diese
Ausgangsöffnung temporär freigegeben hat. Die
Taktzeiten der Abdeckungen der Eingangs- und Ausgangsöffnung
sind zweckmäßigerweise an die Taktzeiten der Transporteinrichtung
angepasst.
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Es
kann ferner vorgesehen sein, dass die Abdeckung der Ausgangsöffnung
diese Ausgangsöffnung nur teilweise freigibt, um den zweiten
Teilbereich des Werkstücks aus dem Durchlaufofen heraus zu
bewegen, und die Abdeckung der Ausgangsöffnung gibt die
Ausgangsöffnung dann zu einem größeren
Teil als zuvor frei, um das Werkstück anschließend
vollständig aus dem Durchlaufofen heraus zu bewegen, wobei
die verschiedenen Öffnungsgrade der Abdeckung der Ausgangsöffnung
ebenfalls an die Taktzeiten der Transporteinrichtung angepasst sind.
Durch ein nur teilweises Öffnen der Abdeckung kann der
Wärmeverlust verringert werden.
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In
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung werden wenigstens
zwei Werkstücke gleichzeitig mittels wenigstens einer Transporteinrichtung
nebeneinander durch den Durchlaufofen bewegt und dabei auf einer
Heizstrecke von Heizmitteln erwärmt. Auf diese Weise kann
der Durchsatz des Ofens erhöht werden. Insbesondere um
die Taktzeiten des Ofens an die Kapazitäten nachgeschalteter
Stationen anzupassen, kann vorgesehen sein, dass die Transportbewegung wenigstens
eines ersten Werkstücks unterbrochen wird, während
wenigstens ein zweites Werkstück mittels der Transporteinrichtung
soweit aus der Heizstrecke des Durchlaufofens heraus bewegt wird, dass
sich ein erster Teilbereich des Werkstücks noch innerhalb
der Heizstrecke befindet, während sich ein zweiter Teilbereich
des Werkstücks bereits außerhalb der Heizstrecke
befindet. An dieser Position wird die Transportbewegung des wenigstens
einen zweiten Werkstücks für eine vorbestimmte
Zeitspanne unterbrochen, bis es aus der Heizstrecke des Durchlaufofens
herausbewegt wird. Anschließend oder parallel dazu erfolgt
eine Wiederaufnahme der Transportbewegung des wenigstens einen ersten
Werkstücks und ein Bewegen des wenigstens einen ersten
Werkstücks soweit aus der Heizstrecke des Durchlaufofens
heraus, dass sich ein erster Teilbereich dieses Werkstücks
noch innerhalb der Heizstrecke befindet, während sich ein
zweiter Teilbereich dieses Werkstücks bereits außerhalb
der Heizstrecke befindet. Die Transportbewegung wird an dieser Position
des wenigstens einen ersten Werkstücks für eine
vorbestimmte Zeitspanne unterbrochen, und es erfolgt ein Bewegen
des wenigstens einen ersten Werkstücks aus der Heizstrecke
des Durchlaufofens heraus.
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Ein
Unterbrechen der Transportbewegung einzelner Werkstücke
kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass jedes der Werkstücke
mittels einer separaten Transporteinrichtung durch den Durchlaufofen
bewegt wird, und das Unterbrechen der Transportbewegung des wenigstens
einen ersten Werkstücks durch Unterbrechen der Bewegung
der zugehörigen Transporteinrichtung erfolgt, während die
Wiederaufnahme der Transportbewegung des wenigstens einen ersten
Werkstücks durch Wiederaufnahme der Bewegung der zugehörigen
Transporteinrichtung erfolgt. In einer alternativen Ausführungsform
werden alle Werkstücke mittels einer gemeinsamen Transporteinrichtung
durch den Durchlaufofen bewegt, und das Unterbrechen der Transportbewegung
des wenigstens einen ersten Werkstücks erfolgt durch Entkoppeln
des wenigstens einen ersten Werkstücks von der Transporteinrichtung, während
die Wiederaufnahme der Transportbewegung des wenigstens einen ersten
Werkstücks durch Ankoppeln des wenigstens einen ersten
Werkstücks an die Transporteinrichtung erfolgt.
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Um
ein Entkoppeln einzelner Werkstücke von der Transporteinrichtung
zu ermöglichen, kann als Transporteinrichtung beispielsweise
ein Rollenförderer vorgesehen sein, auf dem die Werkstücke gleichzeitig
nebeneinander durch die Heizstrecke des Durchlaufofen bewegt. Das
Entkoppeln wenigstens eines ersten Werkstücks von dem Rollenförderer
kann dann durch Anheben des Werkstücks in eine Position
erfolgen, in welcher das Werkstück keinen Kontakt zum Rollenförderer
hat, während das Ankoppeln des wenigstens eines ersten
Werkstücks an den Rollenförderer durch Absenken
des Werkstücks in eine Position erfolgt, in welcher das
Werkstück wieder Kontakt zum Rollenförderer hat
und durch diesen in Transportrichtung bewegt wird. Dieses Anheben und
Absenken eines Werkstücks kann durch einen oder mehrere
Stößel erfolgen, die unterhalb der Werkstücke
angeordnet sind und sich getaktet aufwärts und abwärts
bewegen. Die Aufwärtsbewegung wenigstens eines Stößels
kann das Anheben eines Werkstücks von unten bewirken, während
die Abwärtsbewegung wenigstens eines Stößels
das Absenken eines Werkstücks bewirkt. Diese Bewegung der
Stößel wird zweckmäßigerweise
durch eine Steuereinrichtung angesteuert.
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Von
der Erfindung umfasst ist ferner ein Durchlaufofen zum Erwärmen
wenigstens eines Werkstücks, in dem das Werkstück
durch eine Transporteinrichtung durch den Durchlaufofen bewegbar und
dabei auf einer Heizstrecke von Heizmitteln erwärmbar ist.
Erfindungsgemäß weist die Transporteinrichtung
Mittel zum Bewegen des Werkstücks soweit aus der Heizstrecke
des Durchlaufofens heraus auf, dass sich ein erster Teilbereich
des Werkstücks noch innerhalb der Heizstrecke befindet,
während sich ein zweiter Teilbereich des Werkstücks
bereits außerhalb der Heizstrecke befindet. Die Bewegung der
Transporteinrichtung ist an dieser Position des Werkstücks
für einen vorbestimmten Zeitraum unterbrechbar, was von
einer Steuereinrichtung angesteuert wird.
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Vorzugsweise
weist der Durchlaufofen eine Eingangsöffnung und eine Ausgangsöffnung
auf, die temporär mit jeweils einer Abdeckung verschließbar sind,
wobei die Taktzeiten der Freigabe der Eingangs- und Ausgangsöffnung
an die Taktzeiten der Transporteinrichtung angepasst sind. Die Transporteinrichtung
kann ein Rollenförderer sein, auf dem ein Werkstück
durch den Durchlaufofen bewegt wird. Die Abdeckung der Ausgangsöffnung
ermöglicht vorzugsweise unterschiedliche Öffnungsgrade
der Ausgangsöffnung, um die Abdeckung jeweils nur so weit öffnen
zu können, wie es für das jeweilige Werkstück zu
einem Zeitpunkt erforderlichen ist. Hierdurch lassen sich unnötige
Wärmeverluste des Ofens vermeiden.
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In
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind mehrere Werkstücke
gleichzeitig und nebeneinander mittels wenigstens einer Transporteinrichtung durch
den Durchlaufofen bewegbar und dabei auf einer Heizstrecke von Heizmitteln
erwärmbar. Dabei kann wenigstens eine Transporteinrichtung
mit Mitteln vorgesehen sein, welche ein Bewegen eines Werkstücks
soweit aus der Heizstrecke des Durchlaufofens heraus ermöglichen,
dass sich ein erster Teilbereich des jeweiligen Werkstücks
noch innerhalb der Heizstrecke befindet, während sich ein
zweiter Teilbereich des jeweiligen Werkstücks bereits außerhalb
der Heizstrecke befindet. Die Bewegung der wenigstens einen Transporteinrichtung
ist an dieser Position des jeweiligen Werkstücks für
eine vorbestimmten Zeitspanne unterbrechbar, und der Durchlaufofen
weist ferner Mittel zum temporären Unterbrechen der Transportbewegung
von Werkstücken während des Durchlaufens des Ofens
auf.
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Dabei
kann beispielsweise für jedes der Werkstücke eine
separate Transporteinrichtung vorgesehen sein, mit welcher das jeweilige
Werkstück durch den Durchlaufofen bewegbar ist, wobei die
jeweiligen Transporteinrichtungen getrennt voneinander ansteuerbar
sind und das temporäre Unterbrechen der Transportbewegung
eines Werkstücks durch das temporäre Unterbrechen
der Bewegung der zugehörigen Transporteinrichtung erfolgen
kann.
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Alternativ
kann für den Transport aller Werkstücke durch
den Durchlaufofen eine gemeinsame Transporteinrichtung vorgesehen
ist, und der Durchlaufofen weist Mittel zum temporären
Entkoppeln einzelner Werkstücke von der Transporteinrichtung
auf. In diesem Fall kann die Transporteinrichtung beispielsweise
ein Rollenförderer sein, auf dem die Werkstücke
durch die Heizstrecke des Durchlaufofens bewegbar sind, und das
temporäre Entkoppeln eines Werkstücks von dem
Rollenförderer erfolgt durch Anheben des Werkstücks
in eine Position, in welcher das Werkstück keinen Kontakt
zum Rollenförderer hat. Das Ankoppeln eines Werkstücks
an den Rollenförderer erfolgt dann durch Absenken des Werkstücks
in eine Position, in welcher das Werkstück wieder Kontakt
zum Rollenförderer hat und durch diesen in Transportrichtung
bewegbar ist. Zum Anheben und Absenken eines Werkstücks
können ein oder mehrere Stößel vorgesehen
sein, die sich unterhalb der Werkstücke befinden, wobei
die Stößel für eine getaktete Aufwärts-
und Abwärtsbewegung ausgebildet sind, und eine Steuereinrichtung
vorgesehen ist, welche diese Aufwärts- und Abwärtsbewegung
der Stößel ansteuert.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass durch die erfindungsgemäße
Erwärmung Bauteile mit unterschiedlichen Temperaturbereichen
und dadurch auch mit unterschiedlichen Gefügen herstellbar
sind, wobei es sich um einen schnellen Prozess handelt, mit dem
sich kurze Taktzeiten realisieren lassen. Ferner stellt die Erfindung
einen sicheren Prozess dar, bei dem es zu keinen unerwünschten
Formänderungen des Bauteils kommt und die Gefügebildung
stets verlässlich eingestellt werden kann.
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Beispielsweise
können Blechwerkstücke homogen im Ofen auf Austenittemperatur
erwärmt und anschließend mit dem gewünschten
Ende aus der Ofentür herausgefahren werden. In der Umgebungstemperatur
kühlt sich dieses Blechteil langsam ab, und es bildet sich
hier Perlit- und Ferritgefüge, während der im
Ofen befindliche Teil weiterhin auf Austenitgefüge verweilt.
Nach ca. 15–25 Sekunden wird das Blech schnell aus dem
Ofen gefahren und vorzugsweise in einer wassergekühlten
Pressmatritze sowohl geformt als auch schnell abgekühlt.
Bei dieser Abkühlung bildet sich aus dem heißen
Austenit der harte Martensitstahl und im dem kühleren Teil
des Bleches weiches und plastisch verformbarer Perlitstahl mit Ferritstahl.
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Dabei
können mehrere Bauteile gleichzeitig nebeneinander durch
einen Ofen bewegt werden, was den Durchsatz eines solchen Ofens
gegenüber Öfen erhöht, bei denen Bauteile
einzeln nacheinander durch einen Ofen bewegt und dabei erwärmt
werden. Da jedoch Prozessstationen wie beispielsweise Pressen, welche
hinter die Erwärmung der Bauteile geschaltet sind, demgegenüber
oftmals eingeschränkte Kapazitäten haben, besteht
insbesondere durch eine Ausführungsform der Erfindung,
bei der eine temporäre Unterbrechung der Bewegung von einzelnen
Bauteilen erfolgt, die Möglichkeit, den Ausstoß eines
Durchlaufofens an die gegebenen Kapazitäten nachgeschalteter
Stationen anzupassen. So kann der Durchsatz eines Ofens durch die
gleichzeitige Erwärmung mehrerer Bauteile erhöht
werden, während der einzelne Ausstoß von erwärmten
Bauteilen an die Verfügbarkeit nachgeschalteter Stationen
angepasst werden kann. Es können so Bauteile in dem Takt
aus dem Ofen ausgestoßen werden, in dem sie von den nachgeschalteten
Stationen verarbeitet werden können. Ändern sich
die Kapazitäten der nachgeschalteten Stationen, kann der
Ausstoßtakt des Ofens angepasst werden.
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Weitere
Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele
anhand der Abbildungen.
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Von
den Abbildungen zeigt:
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1 den
Verfahrensschritt des Einbringens eines Werkstücks in einen
Durchlaufofen;
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2 den
Verfahrensschritt der Erwärmung des gesamten Werkstücks
innerhalb einer Heizstrecke;
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3 den
Verfahrensschritt der teilweisen Bewegung eines Werkstücks
aus einem Durchlaufofen heraus;
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4 ein
Werkstück nach Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und Zuführung eines neuen Werkstücks;
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5 eine
zweite Ausführungsform eines Durchlaufofens; und
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6 eine
dritte Ausführungsform eines Durchlaufofens;
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7 eine
schematische Aufsicht auf mehrere Werkstücke in einem Durchlaufofen;
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8 den
Verfahrensschritt des Einbringens mehrerer Werkstücke in
einen Durchlaufofen;
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9 den
Verfahrensschritt der gleichzeitigen Erwärmung mehrerer
Werkstücke innerhalb einer Heizstrecke;
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10 den
Verfahrensschritt der teilweisen Bewegung eines Werkstücks
aus einem Durchlaufofen heraus und die Entkoppelung wenigstens eines Werkstücks
von einer Transporteinrichtung;
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11 ein
erstes Werkstück nach der Erwärmung und die Ankopplung
eines weiteren Werkstücks zurück an die Transporteinrichtung;
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12 ein
zweites Werkstück nach der Erwärmung und die Ankopplung
eines weiteren Werkstücks zurück an die Transporteinrichtung;
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13 ein
drittes Werkstück nach der Erwärmung und Zuführung
neuer Werkstücke in den Ofen; und
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14 eine
schematische Aufsicht auf mehrere Werkstücke in einem Durchlaufofen.
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In 1 ist
ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Durchlaufofens 10 dargestellt, der ein Ofengehäuse
aufweist, in dem als Transporteinrichtung 30 für
Werkstücke 20 vorzugsweise ein Rollenförderer
vorgesehen ist. Die Werkstücke 20 werden auf dem
Rollenförderer abgelegt und von den angetriebenen Rollen
durch den Durchlaufofen 10 bewegt. Es können jedoch
auch jegliche andere Transporteinrichtungen vorgesehen sein. Beispielsweise ist
es möglich, eine Transporteinrichtung vorzusehen, an der
Werkstücke eingehängt und hängend durch
den Ofen bewegt werden.
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Bei
den Werkstücken kann es sich um jegliche Bauteile handeln,
bei denen in einem Endbereich andere Werkstoffeigenschaften gewünscht
sind als in dem gegenüber liegenden Endbereich. Beispielsweise
kann es sich um die B-Säule oder ein Formteil für die
B-Säule eines Kraftfahrzeugs handeln, bei welcher der Fuß der
B-Säule vergleichsweise duktil sein soll, während
der Rest des Bauteils eine höhere Festigkeit aufweisen
soll. Dabei ist bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens vorgesehen, dass ein Werkstück 20 so
in den Ofen 10 eingebracht wird, dass der Endbereich, in
dem eine höhere Duktilität erreicht werden soll
als in anderen Bereichen, in Transportrichtung des Werkstücks
vorne liegt. Falls das Verfahren in einem Ofen durchgeführt
wird, bei dem ein Werkstück aus der gleichen Öffnung
entnommen wird, durch welche es in den Ofen eingebracht wurde, ist
dies genau umgekehrt der Fall. Dann sollte derjenige Endbereich,
in dem eine höhere Duktilität erreicht werden
soll als in anderen Bereichen, in Transportrichtung des Werkstücks hinten
liegen, wenn das Werkstück in den Ofen bewegt wird.
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Das
Gehäuse des Ofens 10 ist vorzugsweise geschlossen
und weist lediglich eine Eingangs- und eine Ausgangsöffnung
auf, durch die Werkstücke 20 an einer Seite in
den Ofen eingebracht und an einer anderen Seite wieder aus ihm heraus
bewegt werden können. Die Öffnungen sind jeweils
mit Abdeckungen 12 und 13 verschließbar.
Bei den Abdeckungen kann es sich beispielsweise um Ofenschieber
handeln, die vor die Öffnungen geschoben werden können,
um diese temporär zu verschließen oder freizugeben. Die
Ofenschieber werden durch einen ansteuerbaren Antrieb bewegt.
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Vorzugsweise
bewegen sich die Abdeckungen 12 und 13 nach oben,
um die jeweilige Ofenöffnung freizugeben, damit ein Werkstück
beispielsweise auf einem Rollenförderer in den Ofen bewegt
werden kann. Die Werkstücke 20 können
auch manuell oder durch Roboter auf der Transporteinrichtung abgelegt
werden. Alternativ können die Werkstücke auf einer
weiteren Transporteinrichtung zum Ofen 10 transportiert
und an die Transporteinrichtung 30 des Ofens übergeben
werden.
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Die
Abdeckungen 12 und 13 können die jeweilige
Ofenöffnung auch durch eine Seitwärtsbewegung
freigeben, oder die Abdeckungen bewegen sich nach unten, um den
oberen Bereich einer Öffnung freizugeben. Dies ist beispielsweise
vorteilhaft, wenn als Transporteinrichtung ein Förderer
vorgesehen ist, der Werkstücke hängend durch den
Ofen bewegt. Bei einem hängenden Transport sollten die
Aufhängungen so angeordnet sein, dass das vordere Ende eines
Werkstückes aus dem Ofen herausragen kann, während
sich der verbleibende Teil noch im Ofeninnern befindet.
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Vorzugsweise
kann wenigstens die Abdeckung 13 an der Ausgangsöffnung
des Ofens 10 verschiedene Öffnungsgrade freigeben.
Beispielsweise kann die Abdeckung 13 durch einen Antrieb
so angesteuert werden, dass sie die Ausgangsöffnung vollständig
oder nur teilweise freigibt. So können die Abdeckungen
jeweils nur so weit geöffnet werden, wie es erforderlich
ist, was unnötige Wärmeverluste verhindert.
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Im
Innern des Ofens sind geeignete Heizmittel 11 angeordnet,
mit denen die Werkstücke 20 beim Durchlaufen des
Ofens auf der Transporteinrichtung erwärmt werden können.
Derartige Heizmittel sind aus dem Stand der Technik bekannt und
werden nicht im Einzelnen erläutert. Auch alle weiteren
erforderlichen Komponenten zum Betrieb des Ofens sind nicht Gegenstand
der Erfindung und können vom Fachmann geeignet gewählt
werden.
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Die
einzelnen Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen
Verfahrens und weitere Ausführungsmöglichkeiten
sollen nun anhand der Figuren erläutert werden. Wie aus 1 ersichtlich, öffnet sich
die Abdeckung 12 der Eingangsöffnung und ein Werkstück 20 wird
durch die Transporteinrichtung 30 in den Ofen 10 bewegt.
In 2 ist die Abdeckung 12 bereits wieder
geschlossen und das Werkstück 20 bewegt sich auf
der Transporteinrichtung 30 durch die Heizstrecke des Ofens,
die durch die Heizmittel 11 gebildet wird. Dabei erfolgt
eine Erwärmung des Werkstücks 20 auf
eine Temperatur, die zweckmäßigerweise unterhalb
der Härtetemperatur des Werkstoffs des Werkstücks 20 liegt.
Liegt die Härtetemperatur des Werkstücks beispielsweise
bei etwa 700°C, sind die Heizmittel 11 und die
Durchlaufzeit der vorderen Kante des Werkstücks 20 durch
die Heizstrecke so gewählt, dass sich das Werkstück 20 auf
eine Temperatur von 700°C erwärmt.
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Zweckmäßigerweise
ist die Länge des Ofens 10 und die Transportgeschwindigkeit
des Transportmittels 30 dabei entsprechend so gewählt,
dass das Werkstück kontinuierlich durch den Ofen bewegt
wird und sich im Werkstück die gewünschte Temperatur eingestellt
hat, sobald die vordere Kante des Werkstücks 20 die
Heizstrecke vollständig bis zum Ende des Ofens durchlaufen
hat. Alternativ kann auch vorgesehen sein, die Bewegung der Transporteinrichtung
kurzfristig zu unterbrechen, um das Werkstück für
einen bestimmten Zeitraum innerhalb der Heizstrecke zu halten.
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Anschließend
gibt die Abdeckung 13 die Ausgangsöffnung des
Ofens 10 frei, so dass ein Teil des Werkstücks
aus dem Ofen heraus bewegt werden kann. Die Abdeckung 13 muss
dazu nicht vollständig geöffnet werden, sondern
kann beispielsweise nur den unteren Bereich der Ausgangsöffnung freigeben,
wie es in 3 dargestellt ist. Sobald sich dieser
Teilbereich 22 des Werkstücks 20 außerhalb des
Ofens und damit außerhalb der Heizstrecke befindet, wird
die Bewegung der Transporteinrichtung 30 für einen
bestimmten Zeitraum unterbrochen. Außerhalb des Ofens 10 können
Haltevorrichtungen vorgesehen sein, welche das Werkstück 20 stützen.
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In
dem Zeitraum des Stillstands der Transporteinrichtung 30 wird
der erste Teilbereich 21 des Werkstücks 20,
der sich noch innerhalb des Ofens und damit im Bereich der Heizmittel 11 befindet,
weiter auf eine Temperatur erwärmt, die wenigstens der Härtetemperatur
des Werkstoffs des Werkstücks entspricht. Beispielsweise
wird dieser Teilbereich 21 auf eine Temperatur oberhalb
von 700°C erwärmt, während der zweite
Teilbereich 22 des Werkstücks außerhalb
des Ofens nicht weiter erwärmt wird. In beiden Teilbereichen
stellen sich so aufgrund der unterschiedlichen Verweildauer der
Bereiche im Ofen unterschiedliche Temperaturen ein.
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In
Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen außerhalb
des Ofens 10 kühlt sich der zweite Teilbereich 22 außerhalb
des Ofens 10 etwas ab, so dass er zuvor im Ofen auf eine
Temperatur erwärmt worden sein muss, bei der sich trotz
leichter Abkühlung am Ende des Verfahrens eine Temperatur
T1 einstellt, bei der im Werkstoff nur eine
teilweise Gefügeveränderung stattfindet, so dass
dieser Bereich beim anschließenden schnellen Abschrecken
vergleichsweise duktil bleibt. Im ersten Teilbereich 21 wird
dagegen durch die längere Aufheizung innerhalb der Heizstrecke
eine höhere Temperatur T2 eingestellt,
die eine vollständige Gefügeveränderung und
damit eine Austenitisierung bewirkt. Beim anschließenden
Abschrecken stellen sich in diesem ersten Bereich somit höhere
Festigkeiten ein. Grundsätzlich muss jedoch auch in diesem
Bereich keine vollständige Gefügeveränderung
stattfinden. Die Temperatur und damit das Maß der Gefügeveränderung
sollte lediglich höher sein als im zweiten Teilbereich 21,
um die gewünschten Unterschiede in den Materialeigenschaften
zu erreichen.
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Sobald
sich mindestens die gewünschte Temperatur T2 im
ersten Teilbereich 21 eingestellt hat, kann das Werkstück 20 aus
dem Ofen entnommen werden, wie es in 4 dargestellt
ist. Die Abdeckung 13 kann dazu weiter angehoben werden, um
so den Öffnungsgrad zu erhöhen, so dass das Werkstück 20 vollständig
entnommen werden kann. Das Werkstück liegt nun außerhalb
des Ofens 10 mit den gewünschten Temperaturen
T1 und T2 vor und kann
weiteren Prozessschritten zugeführt werden. Beispielsweise
kann es manuell oder durch Robotertechnik einem Abschreckbad oder
einer formgebenden Presse zugeführt werden.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird das
gesamte Werkstück im Ofen auf eine Temperatur erwärmt,
die der Härtetemperatur des jeweiligen Werkstoffs entspricht.
Sobald sich der zweite Teilbereich 22 des Werkstücks
außerhalb der Heizstrecke befindet, kühlt er sich
auf eine Temperatur unterhalb der Härtetemperatur ab, während
der erste Teilbereich 21 des Werkstücks innerhalb
des Ofens weiter auf Härtetemperatur gehalten wird. Auch
so stellen sich in beiden Teilbereichen unterschiedliche Temperaturen
ein.
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Alternativ
zu einem abgeschlossenen Durchlaufofen mit Gehäuse kann
das erfindungsgemäße Verfahren auch mit einer
Transporteinrichtung 30 durchgeführt werden, die
Werkstücke lediglich durch eine mit einem Gehäuse
umschlossene Heizstrecke bewegt, in der das Heizmittel angeordnet
ist. Dies ist beispielsweise in 5 dargestellt.
Dabei handelt es sich nicht um einen abgeschlossenen Ofen, sondern durch
Trennschieber 12 und 13 wird lediglich der Bereich
einer Heizstrecke definiert, in dem an der Transporteinrichtung 30 eine
Erwärmung durch Heizmittel 11 stattfindet.
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Die
Taktzeiten der jeweiligen Abdeckungen 12 und 13 sind
an die Verweildauer des Werkstücks 20 im Ofen,
an die Geschwindigkeit der Transporteinrichtung 30 und
auch an den Zeitraum des Stillstands der Transporteinrichtung 30 angepasst.
Auch die verschiedenen Öffnungsgrade, insbesondere der
Abdeckung 13 an der Ausgangsöffnung, sind ebenfalls
an die Schritte bei dem erfindungsgemäßen Verfahren angepasst.
So öffnet sich beispielsweise die Abdeckung 13 der
Ausgangsöffnung des Ofens 10 und anschließend
wird die Bewegung der Transporteinrichtung 30 unterbrochen.
Danach kann sich die Abdeckung 13 gegebenenfalls auch wieder
leicht absenken. Bevor sich die Transporteinrichtung 30 und
damit das Werkstück wieder in Bewegung setzen, muss sich
die Abdeckung 13 jedoch wieder öffnen. Gleichzeitig
damit kann die Abdeckung 12 die Eingangsöffnung
freigeben, um ein weiteres Werkstück aufzunehmen. Mit dieser
Verfahrensführung lassen sich für die Erwärmung
von Werkstücken Taktzeiten von 15 Sekunden erreichen.
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In
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist zur Erwärmung
der Werkstücke kein Durchlaufofen vorgesehen, sondern ein
Ofen weist lediglich eine Öffnung auf, durch welche Werkstücke
eingebracht und wieder entnommen werden. Diese Bauform eines Ofens
ist schematisch in 6 dargestellt. Ein Werkstück
wird im Ofen 10 abgelegt und gegebenenfalls mit einer Transporteinrichtung 30 in
das Innere des Ofens bewegt. Nachdem das Werkstück 20 so auf
eine Temperatur unterhalb der Härtetemperatur des Werkstoffs
des Werkstücks erwärmt wurde, gibt die Abdeckung 14 die
Ofenöffnung wenigstens teilweise frei und das Werkstück 20 wird
soweit aus dem Ofen bewegt, dass sich ein erster Teilbereich 21 noch innerhalb
des Ofens befindet, während sich ein zweiter Teilbereich 22 außerhalb
des Ofens befindet. In dieser Position wird das Werkstück
solange gehalten, bis der erste Teilbereich 21 weiter auf
die gewünschte Temperatur erwärmt wurde. Anschließend
wird das Werkstück 20 vollständig aus
dem Ofen entnommen und das nächste Werkstück kann
behandelt werden.
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Selbstverständlich
kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren jeweils
nicht nur ein Werkstück erwärmt werden, sondern
mehrere Werkstücke können gleichzeitig behandelt
werden. Dies ist in 7 beispielhaft in einer schematischen
Draufsicht dargestellt. Dabei werden drei Werkstücke 20, 20' und 20'' nebeneinander
auf einer Transporteinrichtung 30 durch einen Ofen bewegt.
Am Ende des Ofens ragen auch Teilbereiche aller Werkstücke
aus dem Ofen heraus, um die jeweiligen anderen Teilbereiche der Werkstücke
innerhalb des Ofens weiter zu erwärmen. Möglich
ist es ferner, dass ein oder mehrere Werkstücke auf einem
Werkstückträger durch den Ofen hindurch bewegt
werden.
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Werden
mehrere Werkstücke gleichzeitig durch einen Durchlaufofen
bewegt, kann in einem Ausführungsbeispiel der Erfindung
vorgesehen sein, dass die Bewegung einzelner Werkstücke
temporär unterbrochen wird, um den Ausstoß des
Ofens an die Kapazitäten nachgeschalteter Stationen anzupassen.
Dies soll im Folgenden anhand der 8–14 erläutert
werden.
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Wie
aus der 8 ersichtlich, werden die Werkstücke
auf dem Rollenförderer 30 abgelegt und gleichzeitig
nebeneinander von den angetriebenen Rollen durch den Durchlaufofen 10 bewegt.
Auch bei dieser Ausführungsform der Erfindung können
jegliche andere Transporteinrichtungen vorgesehen sein. Ferner kann
für jedes Werkstück eine separate Transporteinrichtung
vorgesehen sein und die Bewegungen dieser Transporteinrichtungen
sind getrennt voneinander ansteuerbar. Beispielsweise können mehrere
Rollenförderer nebeneinander angeordnet sein, wobei auf
jedem Rollenförderer jeweils ein Werkstück abgelegt
wird.
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In 9 ist
die Abdeckung 12 bereits wieder geschlossen und die Werkstücke 20, 20' und 20'' bewegen
sich gleichzeitig auf der Transporteinrichtung 30 durch
die Heizstrecke des Ofens, die durch die Heizmittel 11 gebildet
wird. Dabei erfolgt eine Erwärmung der Werkstücke 20, 20' und 20'' auf
eine Temperatur, die unterhalb der Härtetemperatur des
Werkstoffs des Werkstücks 20 liegt. Liegt die
Härtetemperatur des Werkstücks beispielsweise
bei etwa 700°C, sind die Heizmittel 11 und die
Durchlaufzeit der vorderen Kanten der Werkstücke 20, 20' und 20'' durch die
Heizstrecke so gewählt, dass sich die Werkstücke 20, 20' und 20'' auf
eine Temperatur unterhalb von 700°C erwärmen.
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Nach
dieser gemeinsamen Erwärmung der Werkstücke 20, 20' und 20'' wird
die Transportbewegung wenigstens eines der Werkstücke temporär
unterbrochen. Wird für jedes Werkstück eine separate Transporteinrichtung
verwendet, kann dies auf einfache Weise dadurch erfolgen, dass die
Bewegung der betreffenden Transporteinrichtung temporär
unterbrochen wird. Wird eine gemeinsame Transporteinrichtung für
alle Werkstücke eingesetzt, kann eine temporäre Unterbrechung
der Transportbewegung einzelner Werkstücke durch die temporäre
Entkoppelung des jeweiligen Werkstücks von der Transporteinrichtung
erfolgen. Die Entkoppelung kann je nach Ausführungsform
der Transporteinrichtung auf unterschiedliche Weise realisiert werden.
Aus 10 ist beispielsweise ersichtlich, wie zwei der
Werkstücke 20' und 20'' von der Transporteinrichtung 30 temporär
entkoppelt werden, indem sie von Stößeln 40 und 41 angehoben
werden, so dass sie keinen Kontakt mehr zur Transporteinrichtung 30 haben.
Bei anderen Arten von Transporteinrichtungen als einem Rollenförderer
kann eine Entkoppelung beispielsweise dadurch erfolgen, dass Werkstücke
aus einer Transporteinrichtung ausgeklinkt werden, in die sie zuvor eingehängt
wurden.
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Die
Stößel 40 und 41 befinden sich
unterhalb der Werkstücke und führen eine getaktete
Aufwärts- und Abwärtsbewegung durch, die von einer
Steuereinrichtung gesteuert wird. Dabei können die Stößel durch
Zwischenräume zwischen den einzelnen Rollen des Rollenförderers
geführt sein und so ein oder mehrere Werkstücke
getaktet anheben und wieder absenken. In dem in 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel werden auf diese Weise zwei Werkstücke 20' und 20'' von
dem Rollenförderer entkoppelt, während ein verbleibendes
Werkstück 20 weiterbewegt wird. Die Erfindung
ist jedoch nicht auf diese Ausführungsform beschränkt,
sondern es können beispielsweise auch zwei Werkstücke
weiterbewegt werden, während nur ein Werkstück
entkoppelt wird, oder bei einer anderen Anzahl von Werkstücken
sind andere Variationen möglich.
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Anschließend
gibt die Abdeckung 13 die Ausgangsöffnung des
Ofens 10 frei, so dass ein Teil des weiterbewegten Werkstücks 20 aus
dem Ofen heraus bewegt werden kann. Sobald sich dieser Teilbereich 22 des
Werkstücks 20 außerhalb des Ofens und
damit außerhalb der Heizstrecke befindet, wird für
dieses Werkstück 20 die Bewegung der Transporteinrichtung 30 für
eine bestimmten Zeitspanne von beispielsweise 15–25 Sekunden
unterbrochen.
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Sobald
sich mindestens die gewünschte Temperatur T2 im
ersten Teilbereich 21 eingestellt hat, kann das Werkstück 20 aus
dem Ofen entnommen werden, wie es in 11 dargestellt
ist. Anschließend oder bereits während das erste
Werkstück 20 aus dem Ofen gefahren wird, wird
die Transportbewegung von wenigstens einem der verbleibenden Werkstücke 20' wieder
aufgenommen. In dem Ausführungsbeispiel der 11 wird
das jeweilige Werkstück 20' dazu wieder an die
Transporteinrichtung 30 angekoppelt, indem die zugehörigen
Stößel eine Abwärtsbewegung durchführen
und das Werkstück wieder auf der Transporteinrichtung 30 absetzen,
welche es zum Ofenausgang transportiert.
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Für
dieses Werkstück 20' wiederholen sich nun die
erläuterten Schritte der partiellen Fortführung der
Erwärmung, während das verbleibende Werkstück 20' weiterhin
von der Transporteinrichtung 30 entkoppelt ist, wie es
in 12 dargestellt ist. Wird das Werkstück 20' aus
dem Ofen entnommen, werden auch die Stößel des
Werkstücks 20'' abgesenkt und auch für
dieses Werkstück 20'' kann am Ende des Ofens 20 partiellen
Fortführung der Erwärmung erfolgen. Zu diesem
Zeitpunkt können bereits neue Werkstücke durch
die Eingangsöffnung des Ofens in den Ofen eingebracht werden,
wie es in 13 dargestellt ist, so dass
sich die beschriebenen Verfahrensschritte wiederholen.
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Die
Taktzeiten der jeweiligen Abdeckungen 12 und 13 sind
an die Verweildauer des Werkstücks 20 im Ofen,
an die Geschwindigkeit der Transporteinrichtung 30 und
auch an den Zeitraum des Stillstands der Transporteinrichtung 30 angepasst.
An diese Parameter ist auch die Aufwärts- und Abwärtsbewegung
der Stößel angepasst, wobei die Ansteuerung aller
Komponenten vorzugsweise durch eine gemeinsame Steuereinrichtung
erfolgt.
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In
der 14 ist in einer Aufsicht dargestellt, wie drei
Werkstücke 20, 20' und 20'' durch
den Ofen erwärmt werden. Die Werkstücke wurden
zuvor nebeneinander auf den Rollenförderer 30 aufgebracht und
durch den Ofen bewegt, so dass sie sich oberhalb von Stößeln 40, 41, 42, 43, 44 und 45 befanden, wobei
zur Entkoppelung eines jeden Werkstücks beispielsweise
jeweils zwei Stößel vorgesehen sind, die ein Werkstück
an zwei Punkten anheben und absenken können. Die Stößel
sind in Zwischenräumen zwischen den einzelnen Rollen des
Rollenförderers angeordnet, so dass sie zwischen den Rollen
herausgefahren werden können. In der 14 sind
die aktivierten Stößel 40 und 41 schwarz
ausgefüllt dargestellt, wobei diese aktivierten Stößel
das Werkstück 20'' angehoben und es so von der
Bewegung des Rollenförderers 30 entkoppelt haben.
Die momentan nicht aktivierten Stößel 42, 43, 44 und 45 sind
dagegen weiß dargestellt. Dies gilt für die zugehörigen Stößel
des Werkstücks 20, das bereits aus dem Ofen entnommen
wurde und für die zugehörigen Stößel 42 und 43 des
Werkstücks 20', das momentan eine partielle Fortführung
der Erwärmung am Ende des Ofens erfährt. Um die
Taktung der einzelnen Stößel durchführen
zu können, können innerhalb des Ofens Sensoren
vorgesehen sein, welche die Position der Werkstücke auf
der Transporteinrichtung 30 bestimmen und an eine Steuereinrichtung übermitteln,
welche eine entsprechend angepasste Ansteuerung der Aufwärts-
und Abwärtsbewegung der Stößel durchführt.
Die Stößel können auf unterschiedliche
Weise ausgeführt sein, um Werkstücke sicher anheben
und absenken zu können.
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- 10
- Ofen,
Durchlaufofen
- 11
- Heizmittel
- 12
- Abdeckung
Eingangsöffnung; Trennschieber
- 13
- Abdeckung
Ausgangsöffnung; Trennschieber
- 14
- Abdeckung
- 20,
20', 20''
- Werkstück
- 21,
21', 21''
- Erster
Teilbereich eines Werkstücks mit höherer Temperatur
- 22,
22', 22''
- Zweiter
Teilbereich eines Werkstücks mit niedrigerer Temperatur
- 30
- Transporteinrichtung,
Rollenförderer
- 40,
41
- Stößel
(aktiviert)
- 42,
43, 44, 45
- Stößel
(deaktiviert)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1426454
A1 [0005]
- - DE 20014361 U1 [0006]