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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Brennstoffzellensystem mit
mehreren zu einem Brennstoffzellenstapel zusammengesetzten Brennstoffzellen,
die jeweils eine Anode, eine Kathode und eine dazwischen angeordnete
Membran aufweisen, wobei der Brennstoffzellenstapel eine Anodenseite
mit einem Eingang für einen Brennstoff und einem Ausgang für nicht
verbrauchten Brennstoff und anodenseitig anfallende Abgase sowie eine
Kathodenseite mit einem Eingang für ein gasförmiges Oxidationsmittel wie
Luft und einen Ausgang für kathodenseitig anfallende Abgase aufweist,
mit einem einen Kompressoreingang und einen Kompressorausgang
aufweisenden Kompressor, dessen Kompressorausgang dem auf der
Kathodenseite vorgesehenen Oxidationsmitteleingang des
Brennstoffzellenstapels vorgeschaltet ist, sowie ein Verfahren zum Betrieb eines solchen
Brennstoffzellensystems.
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Bei einem Brennstoffzellensystem der oben genannten Art wird mit einem
Kompressor gearbeitet, der Luft bei einem Überdruck von beispielsweise
2 bar (3 bar absolut) in die Kathodenseite des Brennstoffzellenstapels
einspeist. Die Leistung, die erforderlich ist, um den Kompressor zu
betreiben, hängt von dem Lieferdruck des Kompressors sowie dem Durchsatz
an Luft ab. Je nach Auslegung des Systems kann der Kompressor eine
Antriebsleistung brauchen, die bis über 10% der elektrischen
Abgabeleistung des Brennstoffzellensystems beträgt.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Weg aufzuzeichnen,
bei dem die erforderliche elektrische Antriebsleistung des Kompressors
herabgesetzt werden kann. Darüber hinaus ist es eine Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, ein Druckerhöhungssystem auf der einen Seite des
Brennstoffzellenstapels vorzusehen, das für eine ausreichende
Befeuchtung der vom Kompressor gelieferten Druckluft sorgt. Darüber hinaus soll
die erfindungsgemäße Lösung kostengünstig, verhältnismäßig einfach und
platzsparend sein.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem
Brennstoffzellensystem der eingangs genannten Art eine gas-dynamische
Druckmaschine vorgesehen, die einen angetriebenen Rotor aufweist, dem ein
Eingang für kathodenseitig anfallende Abgase, ein Eingang für frisches
Oxidationsmittel, ein Ausgang für von den kathodenseitigen Abgasen
verdichtetes Oxidationsmittel sowie ein Ausgang für die kathodenseitigen Abgase
zugeordnet ist, wobei der Ausgang für von den kathodenseitigen Abgasen
verdichtetes Oxidationsmittel dem Eingang des Kompressors vorgeschaltet
ist.
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Mit anderen Worten wird der bestehende Kompressor durch eine
gasdynamische Druckmaschine ergänzt, die zwar ein zusätzliches Bauteil
darstellt, es jedoch ermöglicht, die Größe des Kompressors herabzusetzen
und die hierfür erforderliche Antriebsleistung deutlich zu verringern.
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Verfahrensmäßig zeichnet sich die vorliegende Erfindung dadurch aus,
dass die kathodenseitig anfallenden Abgase dem Eingang einer
gasdynamischen Druckwellenmaschine mit einem von einem Motor angetriebenen
Rotor mit mehreren Hohlkammern zugeführt wird, dem Rotor frisches
Oxidationsmittel zugeführt wird, in den Hohlkammern des Rotors
eingeführtes frisches Oxidationsmittel durch Druckwellen komprimiert, die
beim Eintritt der kathodenseitigen Abgasen in den Rotor durch die
Druckdifferenz im Rotor erzeugt werden und dem Eingang des
Kompressors zugeleitet wird und dass im Rotor enthaltene kathodenseitige Abgase
durch sich in den Hohlkammern des Rotors fortpflanzenden Druckwellen
aus der gas-dynamischen Druckwellenmaschine ausgestoßen werden.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf der Überlegung, dass die
kathodenseitigen Abgase am Ausgang des Brennstoffzellenstapels einen Druck
haben, der nicht viel niedriger liegt als der Lieferdruck des Kompressors,
und beispielsweise um etwa 0,3 bar unter diesem Lieferdruck liegt. Es
besteht daher die Möglichkeit, diesen Druck auszunützen, um einen
Kompressor anzutreiben, der den elektrisch angetriebenen Kompressor
entlastet. Hierdurch wird die Energie der kathodenseitigen Abgase gezielt
angewendet und sonst verlorene Energie ausgenützt, um die für den
Kompressor erforderliche Antriebsleistung zu verringern. Zwar ist es
bereits bekannt, beispielsweise aus der DE-OS 101 30 095.6, einen
Expander von den kathodenseitigen Abgasen anzutreiben, der über eine
Welle mit dem Kompressor gekoppelt ist. Hier wird zwar die Energie der
kathodenseitigen Abgase auch genützt, um die für den Kompressor
erforderliche Antriebsleistung herabzusetzen, eine Verkleinerung des
Kompressors ist jedoch hierdurch nicht möglich und die Notwendigkeit, den
Expander mit dem Kompressor über eine Welle zu koppeln, stellt eine
zusätzliche Komplikation dar. Darüber hinaus arbeitet ein solcher Expander
bei den herrschenden Abgasbedingungen nicht unbedingt sehr effizient.
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Bei der erfindungsgemäßen Lösung dagegen arbeitet die gas-dynamische
Druckwellenmaschine in Reihe mit dem Kompressor, wodurch die Größe
des Kompressors herabgesetzt werden kann. Darüber hinaus kann die
Druckwellenmaschine bei den herrschenden Abgasbedingungen relativ
effizient betrieben werden, so dass die Leistungsersparnisse beim Antrieb
des Kompressors deutlich größer ausfallen, als wenn ein Expander zur
Anwendung gelangt. Da keine wellenmäßige Kopplung der
gasdynamischen Druckwellenmaschine mit dem Kompressor erforderlich ist,
entsteht bei der Erfindung kein zusätzlicher Aufwand für eine
Verbindungswelle zwischen der Druckwellenmaschine und dem Kompressor, da
eine solche Welle nicht vorhanden sein muss. Zwar ist es unter
Umständen denkbar, eine solche Welle vorzusehen, um den Rotor der
Druckwellenmaschine von der Welle des Kompressors bzw. des den Kompressor
antreibenden Motors anzutreiben, diese Welle wird aber nur mit kleineren
Drehmomenten belastet, da die in der Druckwellenmaschine
zurückgewonnene Leistung nicht über die Welle zum Kompressor transportiert
wird, sondern über die komprimierte Frischluft, die von der
Druckwellenmaschine in den Kompressor hineingeblasen wird. Während bei
Verwendung eines Expanders ein Drehmoment vom Expander auf den Rotor des
Kompressors übertragen wird, erfolgt bei Verwendung einer
gasdynamischen Druckwellenmaschine beim Antreiben des Rotors dieser
Maschine vom Kompressor oder vom Antriebsmotor des Kompressors die
Übertragung eines Drehmoments in die andere Richtung. Dieses
Drehmoment ist relativ klein; es muss lediglich ausreichen, um den Rotor der
Druckwellenmaschine bei der erwünschten Drehzahl zu bewegen.
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Somit belastet die Druckwellenmaschine den Kompressor bei der
Inbetriebnahme des Brennstoffzellensystems nur in geringem Maße, wenn eine
Welle vom Kompressor zum Rotor der Druckwellenmaschine führt.
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Besonders günstig ist, dass die Druckwellenmaschine bei ausgeklügelter
Auslegung so ausgelegt werden kann, dass ein Teil der kathodenseitigen
Abgase mit frischer Druckluft vermischt werden kann, wodurch stets
ausreichend befeuchtete Gase dem Eingang des Brennstoffzellenstapels
zugeführt werden und die Befeuchtung der Luft könnte evtl. auch für eine
entsprechende Feuchtigkeitsschmierung des Kompressors ausgenützt
werden. Eine solche Schmierung käme evtl. in Frage wenn eine
Ölschmierung unerwünscht wäre, bspw. wenn eine Kontamination der
Brennstoffzellen bzw. der Abgase des Brennstoffzellensystems zu befürchten wäre.
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Zwar sind gas-dynamische Druckwellenmaschinen an sich bekannt,
beispielsweise aus der relativ alten DE-OS 20 56 807 oder aus der etwas
jüngeren DE-OS 35 03 071 oder der US-PS 6 314 951. Es sind auch zwei
Fahrzeugmodelle gebaut worden, die mit solchen Druckwellenmaschinen
ausgestattet waren. Die Druckwellenmaschine hat sich aber bis heute
nicht im Fahrzeugbau mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren
durchsetzen können und zwar teilweise aufgrund der Schwierigkeiten bei der
Anpassung der Druckwellenmaschine an den je nach Drehzahl und
Leistungsabgabe schwankenden Druck-, Temperatur- und
Geschwindigkeitswerte der Abgase des Verbrennungsmotors.
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Zur vorliegenden Erfindung gehört aber die Realisation, dass solche
Druck-, Temperatur- und Geschwindigkeitsschwankungen nicht bzw. nur
im beschränkten Ausmaß bei einem Brennstoffzellensystem vorliegen, so
dass die Anpassung der Druckwellenmaschine an den Betrieb eines damit
ausgestatteten Brennstoffzellensystems einfacher sein dürfte als bei einem
Verbrennungsmotor. Während man bei einem Verbrennungsmotor, der
mit einer Druckwellenmaschine ausgestattet ist, bemüht ist, eine
Vermischung der Abgase des Verbrennungsmotors mit der frischen Luft, die von
der Druckwellenmaschine an den Verbrennungsmotor geliefert wird, zu
vermeiden wird erfindungsgemäß eine solche Vermischung gezielt
angestrebt, um für die Befeuchtung der dem Brennstoffzellenstapel
zugeführten Luft zu sorgen.
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Vorzugsweise wird ein dem für kathodenseitige Abgase vorgesehenen
Ausgang der gas-dynamischen Druckwellenmaschine nachgeschaltetes
Druckhalteventil vorgesehen.
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Das Druckhalteventil hat die Aufgabe, das Druckniveau im
Brennstoffzellenstapel auf dem gewünschten Niveau zu halten, soweit der Druckabfall
über den Druckwellenlader dazu nicht alleine ausreicht, was allerdings
der Idealfall wäre und evtl. das Druckhalteventil sogar entbehrlich macht.
Der erforderlich Druck hängt von verschiedenen Betriebsparametern ab,
hauptsächlich von der Temperatur des Brennstoffzellenstapels. Das
Druckhalteventil bietet daher die Möglichkeit, die Wirkung der
gasdynamischen Druckwellenmaschine abhängig von Betriebsparametern zu
gestalten. Vorzugsweise wird eine Steuerung vorgesehen, die an das
Druckhalteventil angeschlossen ist und ausgelegt ist, das vom
Druckhalteventil bestimmte Druckniveau des Betriebsdruckes auf der
Kathodenseite des Brennstoffzellenstapels bzw. die Einstellung des Drosselglieds des
Druckhaltventils in Abhängigkeit von Betriebsparametern zu bestimmen
und hierdurch die Wirkung der gas-dynamischen Druckwellenmaschine
zu beeinflussen.
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Günstig ist es, wenn ein Kühler zwischen dem Ausgang des Kompressors
und dem kathodenseitigen Eingang des Brennstoffzellenstapels
angeordnet ist, da man hierdurch die Temperatur der in der Brennstoffzelle
einströmenden Luft herabsetzen und die unvermeidliche
Temperaturerhöhung in der Druckwellenmaschine bzw. in dem Kompressor entgegen
wirken kann.
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Besonders günstig ist es bei der Verwendung einer gas-dynamischen
Druckwellenmaschine, dass diese ausgelegt werden kann, um einen Teil
der sehr feuchten kathodenseitigen Abgase mit dem frischen
Oxidationsmittel zu vermischen und hierdurch zu befeuchten.
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Es bieten sich verschiedene Möglichkeiten, eine solche - im Gegensatz zu
der Lage bei einer herkömmlichen Verbrennungsmaschine - erwünschte
Vermischung zu erreichen. Beispielsweise kann die Größe und
insbesondere die Länge des Rotors bzw. der dort vorgesehenen Kammer und/oder
die Umlaufgeschwindigkeit des Rotors gewählt werden, um sicherzugehen,
dass eine derartige Vermischung stattfindet, d. h. um den erwünschten
Grad der Vermischung der kathodenseitigen Abgase mit der frischen Luft
zu bestimmen.
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Einfluss auf die Vermischung der feuchten kathodenseitigen Abgase mit
der frischen Luft hat auch die relative Position um die Achse des Rotors
sowie die Umfangserstreckung des Eingangs für kathodenseitig anfallende
Abgase, des Ausgangs für von den kathodenseitigen Abgasen verdichtete
Luft und auch des Ausgangs für die kathodenseitigen Abgase. Die Länge
und Größe der Kammer des Rotors sind normalerweise fest vorgegeben.
Es besteht aber die Möglichkeit, sowohl die Drehgeschwindigkeit des
Rotors wie auch die relative Position der Eingänge und Ausgänge um die
Achse des Rotors bzw. die Umfangserstreckung dieser Eingänge und
Ausgänge gegebenenfalls im Betrieb zu verändern, um einerseits die
Wirkung der Druckwellenmaschine an die jeweils erwünschte
Leistungsabgabe des Brennstoffzellenstapels, und andererseits den Grad der
Vermischung der feuchten kathodenseitigen Abgase mit der frischen Luft zu
bestimmen.
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Besonders einfach ist es in diesem Zusammenhang, die
Drehgeschwindigkeit des Rotors zu verändern, insbesondere deshalb, weil - wie oben zum
Ausdruck gebracht - der Antrieb für den Rotor nur ein kleines
Drehmoment liefern muss, um die vorhandene Reibung zu überwinden, jedoch
keine Kompressionsarbeit leisten muss, da dies auf gas-dynamischem
Wege erfolgt.
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Somit kann man mit einem getrennten, relativ kleinen, in seiner
Geschwindigkeit steuerbaren Elektromotor als Antrieb für den Rotor
arbeiten. Dieser Motor kann an die Steuerung angeschlossen werden, so dass
die Steuerung auch für die Regelung der Drehgeschwindigkeit des Rotors
je nach Leistungsabgabe und entsprechend den jeweiligen
Betriebsbedingungen sorgt. Es besteht auch die Möglichkeit, den Rotor der
Druckwellenmaschine über eine Welle mit dem Elektromotor, der den Kompressor
antreibt, bzw. mit dem Kompressorrotor zu koppeln. Hierdurch würde der
Rotor der Druckwellenmaschine synchron mit dem Rotor des Kompressors
laufen. Sollte mehr Flexibilität hier gewünscht werden, so kann ein
Getriebe mit steuerbarem Übersetzungsverhältnis zwischen dem Rotor der
Druckwellenmaschine und dem Rotor des Kompressors bzw. dem den
Kompressorrotor antreibenden Elektromotor eingesetzt werden und es
wäre dann günstig, das steuerbare Getriebe ebenfalls an die Steuerung
anzuschließen, um eine Steuerung der Drehgeschwindigkeit des Rotors
als Funktion der Leistungsabgabe des Brennstoffzellensystems bzw. auch
unter Berücksichtigung der veränderlichen Erfordernisse bezüglich
Befeuchtung der einlaufenden frischen Luft zu realisieren. Im Prinzip
bestünde auch die Möglichkeit, auf einen Motor zum Antrieb des Rotors der
Druckwellenmaschine insgesamt zu verzichten. Dies könnte beispielsweise
dadurch erreicht werden, dass die Kammern des Rotors eine geneigte
Stellung zu einer parallel zur Längsachse des Rotors verlaufenden
Mantellinie des Rotors aufweisen oder gekrümmt oder abgewinkelt ausgebildet
sind, so dass die Wirkung der Gasströme, die in den Rotor eintreten bzw.
aus dem Rotor austreten, selbst die Drehgeschwindigkeit des Rotors
bestimmen, so dass auf einen Motor oder eine Kopplung mit dem
Kompressor verzichtet werden könnte.
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Besonders günstig bei einer Druckwellenmaschine der beschriebenen Art
ist, dass die Kammern des Rotors keine besondere Kühlung benötigen, da
im Gegensatz zu einer Verbrennungsmaschine die Temperatur der
kathodenseitigen Abgase des Brennstoffzellenstapels ohnehin relativ niedrig ist
und der Rotor während jeder Umdrehung auch durch die frische Luft
gekühlt wird. Somit kann mit einer relativ einfachen Rotorkonstruktion
gearbeitet werden, wodurch die Auslegung der Druckwellenmaschine
insgesamt vereinfacht wird. Da der Kompressor jetzt für eine kleinere
Druckerhöhung sorgen muss, könnte er, je nach Bauart, kleiner gestaltet
werden als sonst notwendig wäre wenn keine Druckwellenmaschine
benützt wird. Auf jeden Fall ist bei der Erfindung eine wesentlich geringere
Antriebsleistung für den Kompressor erforderlich und der gesamte
Aufwand für die Druckwellenmaschine und den Kompressor kann hierdurch
vermindert werden.
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Besonders günstige Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus
den Patentansprüchen sowie aus der noch folgenden Beschreibung.
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Die Erfindung wird nachfolgend näher erläutert anhand der
Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnungen, in welchen zeigen:
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Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Brennstoffzellensystems,
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Fig. 2 eine teilweise weggebrochene Darstellung einer
gasdynamischen Druckwellenmaschine, die zur Anwendung in dem
Brennstoffzellensystem gemäß Fig. 1 ausgelegt ist,
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Fig. 2A eine Blick in Pfeilrichtung II der Fig. 2 auf eine praktische
Ausführung des dort verwendeten Rotors,
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Fig. 3 eine Seitenansicht einer gas-dynamischen
Druckwellenmaschine mit teilweise weggebrochenem Gehäuse, um eine
besondere Auslegung des Rotors zu zeigen,
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Fig. 4 eine Darstellung ähnlich der Fig. 3, jedoch mit der
abgewandelten Form des Rotors,
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Fig. 5 eine Darstellung ähnlich der Fig. 1, jedoch von einer
weiteren erfindungsgemäßen Auslegung des
Brennstoffzellensystems, und
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Fig. 6 eine Darstellung ähnlich der Fig. 5, jedoch von einer noch
weiteren Auslegung eines erfindungsgemäßen
Brennstoffzellensystems.
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Die Fig. 1 zeigt ein Brennstoffzellensystem 10 mit mehreren zu einem
Brennstoffzellenstapel 12 zusammengesetzten Brennstoffzellen 14, die,
entsprechend dem Detail I, jeweils eine Anode 16, eine Kathode 18 und
eine dazwischen angeordnete Membran 20 aufweisen.
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Für jede Brennstoffzelle 14 ist die Anordnung der Anode 16, der Kathode
18 und der Membran 20, die die sogenannte MEA (Membrane Electrode
Assembly) bildet, zwischen zwei sogenannten bipolaren Platten 22
angeordnet, wobei bis auf die Endplatten des Stapels jede bipolare Platte
zwischen zwei benachbarten Membranelektrodeneinheiten angeordnet ist.
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Auf der einen Seite bildet jede solch bipolare Platte 22 zusammen mit der
Anode 16 der einen Brennstoffzelle ein Strömungsfeld für einen Brennstoff
und auf der anderen Seite mit der Kathode 18 der benachbarten
Brennstoffzelle ein Strömungsfeld für das gasförmige Oxidationsmittel. Die
Strömungsfelder sind häufig durch feine Kanäle gebildet, die in der
bipolaren Platte eingearbeitet sind. Die bipolaren Platten werden jeweils häufig
aus zwei flächig aneinander liegenden Platten zusammengesetzt, wobei
zwischen den beiden Platten Kühlkanäle für ein gasförmiges oder flüssiges
Kühlmittel vorgesehen sind. Die Konstruktion von Brennstoffzellen ist an
sich gut bekannt und wird hier nicht weiter beschrieben, da die konkrete
Auslegung der Brennstoffzellen für die vorliegende Erfindung nicht von
Bedeutung ist.
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Es genügt zu sagen, dass die Brennstoffzellen im Brennstoffzellenstapel so
angeordnet sind, dass die Anoden aneinander angeschlossen sind und
somit eine Anodenseite 26 des Brennstoffzellenstapels bilden, während die
Kathoden der einzelnen Brennstoffzellen ebenfalls zusammengeschlossen
sind und eine Kathodenseite 28 des Brennstoffzellenstapels bilden.
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Die Anodenseite 26 des Brennstoffzellenstapels weist einen Eingang für
einen Brennstoff und einen Ausgang 32 für nicht verbrauchten Brennstoff
sowie anodenseitig anfallende Abgase auf. In ähnlicher Weise weist die
Kathodenseite 28 des Brennstoffzellenstapels 12 einen Eingang 34 für ein
gasförmiges Oxidationsmittel wie Luft und einen Ausgang 36 für
kathodenseitig anfallende Abgase auf.
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Das Bezugszeichen 42 deutet auf einen von einem Elektromotor 44
angetriebenen Kompressor, wobei der Elektromotor 44 seine elektrische
Antriebsleistung über eine Steuerung 46 von den Klemmen 48, 50 des
Brennstoffzellenstapels erhält, wobei der Motor bei der Inbetriebnahme
des Brennstoffzellensystems auch wahlweise von einer Batterie
angetrieben werden kann, wie in der deutschen Patentanmeldung 101 30 095.6
näher erläutert ist.
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Der Eingang 52 des Kompressors enthält vorkomprimierte Luft von einer
gas-dynamischen Druckwellenmaschine 54 bzw. von einem
gasdynamischen Druckwellenlader und liefert an seinen Ausgang 56
Druckluft bei etwa 3 bar absolut über eine Leitung 58 und einen als Kühler
ausgelegten Wärmetauscher 60 an den kathodenseitigen Eingang 34 des
Brennstoffzellenstapels 12.
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Der in der Druckluft enthaltene Sauerstoff reagiert auf der Kathodenseite
28 des Brennstoffzellensystems innerhalb der einzelnen Brennstoffzellen
14 mit von der Anodenseite 26 des Brennstoffzellenstapels 12 gelieferten
Protonen zur Bildung von Wasser und die gleichzeitige Erzeugung von
elektrischer Leistung, die beispielsweise an den Klemmen 48, 50
abgenommen werden kann. Die kathodenseitigen Abgase, die hauptsächlich
aus Stickstoff als Bestandteil der Luft mit dieser vom Kompressor 42
geliefert wird und in der Brennstoffzelle nicht reagiert, aus Wasser in
Dampfform und Tröpfchenform sowie aus unverbrauchtem Sauerstoff
bestehen, verlassen den Brennstoffzellenstapel beim Ausgang 36. Die
kathodenseitigen Abgase, die beispielsweise bei einem Druck von etwa 2,7 bar
absolut den Brennstoffzellenstapel 12 verlassen, strömen durch die
Leitung 64 und treten bei dem Eingang 66 in die gas-dynamische
Druckwellenmaschine 54 ein. In der gas-dynamischen Druckwellenmaschine 54
läuft dann ein Verfahren ab, das im Detail im Zusammenhang mit einem
herkömmlichen Verbrennungsmotor in der PCT-Anmeldung
PCT/EP98/05376 beschrieben ist, welche als WO 99/11913 veröffentlicht
wurde.
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Im Grunde genommen ist, wie auch aus der Fig. 2 ersichtlich ist, der
Rotor 70 der gasförmigen Druckwellenmaschine 54 mit mehreren, über
seinen Umfang verteilten länglichen Kammern 72 versehen, die sich in
axialer Richtung des Rotors erstrecken. Der Rotor 70 selbst wird im
Beispiel der Fig. 1 von einem getrennten Elektromotor 74 angetrieben, und
zwar mit einer Geschwindigkeit, die von der Steuerung 46 vorgegeben
wird. Im unteren linken Bereich des Rotors 70 befindet sich am
Motorgehäuse 76 angeflanscht ein Eingang 76 für frische Luft. Diese frische Luft
strömt in die vorbeilaufenden Kammern 72 des Rotors hinein und wird
entsprechend der Drehrichtung 78 des Rotors in Fig. 2 nach oben
transportiert, bis die Kammern an die Stelle gelangen, wo sich der Eingang 66
für die kathodenseitigen Abgase befindet.
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Da unmittelbar vor dem Eingang 66 für kathodenseitige Abgase der Druck
in den jeweiligen Rotorkammern 72 annähernd bei atmosphärem Druck
liegt, der Druck beim Eingang 66 jedoch höher liegt, läuft aufgrund des
Druckunterschiedes eine Druckwelle in die vorbeilaufende Rotorkammer
hinein, wobei die Linien 80 die Fortpflanzung der Druckwelle entlang der
Rotorkammern 72 verdeutlichen. Durch diese Druckwelle wird die bisher
bei annähernd Atmosphärendruck und Temperatur vorhandene Frischluft
komprimiert und aus dem Ausgang 82 für Frischluft bei höherem Druck
ausgestoßen und dem Eingang 52 des Kompressors 42 zugeführt. Falls
die jeweilige Rotorkammer 22 an dem Ausgang für komprimierte frische
Luft vorbeilaufen, kommen sie in einen Bereich 84 des Gehäuses 86, wo
das Gehäuse die Rotorkammer abschließt und dies führt dazu, dass die
Richtung der Druckwelle 80 sich ändert. Wie durch die weiteren Linien 80'
dargestellt, bewegt sich die Druckwelle 80' dann in Richtung des für die
kathodenseitigen Abgase vorgesehenen Ausgang 88, wo die Gase über die
Leitung 90, das Druckhalteventil 92 und die weitere Leitung 94 des
Brennstoffzellensystems verlassen. Auch das Druckhalteventil 92 ist an
die Steuerung 46 angeschlossen und es wird abhängig von
Betriebsparametern des Brennstoffzellenstapels angesteuert, um den Druck auf der
Anodenseite 28 des Brennstoffzellenstapels 12 im zulässigen Bereich zu
halten.
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Die Drehung des Rotors entsprechend dem Pfeil 78 erfordert nur ein
bescheidenes Drehmoment, da der Rotor selbst keine Kompressionsarbeit
leistet, diese Kompressionsarbeit erfolgt ausschließlich durch das
gasdynamische Verfahren, das in den länglichen Kammern 72 des Rotors 70
stattfindet.
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In der Darstellung der Fig. 2 sind die länglichen Kammern 72 des Rotors
70 so gezeigt als ob sie nur auf drei Seiten durch Material des Rotors
begrenzt sind und als ob die vierte Seite der Kammern 72 durch die
zylindrische Seitenwand des Gehäuses 86 der Druckwellenmaschine 54
gebildet ist. Obwohl eine solche Ausbildung evtl. möglich wäre, ist die
Darstellung der Fig. 2 (und auch der Fig. 3 und 4) nur gewählt, um die
gas-dynamischen Vorgänge in Bezug auf die Druckwellen 80, 80' besser
erklären zu können. In der Praxis sind die Kammern 72 an allen vier
Seiten geschlossen und lediglich an ihren Enden offen wie aus Fig. 2A
ersichtlich ist. Dort sind die Kammern 72 auch in zwei konzentrischen
Gruppen angeordnet, was ebenfalls bevorzugt ist.
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Es soll darauf hingewiesen werden, dass die Gasströmung im Rotor 70
zwar der Bewegung der Druckwelle, die mit dem Bezugszeichen 80, 80'
symbolisiert ist, folgt, jedoch mit einer deutlich geringeren
Geschwindigkeit. Nichtsdestotrotz gelingt es mit einer solchen gas-dynamischen
Druckwellenmaschine 54 einen hohen Wirkungsgrad zu erzielen, obwohl
der Druck der einlaufenden kathodenseitigen Abgase bei einem relativ
niedrigen Druckniveau liegt.
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Obwohl die Druckwelle 80, 80' so wie in Fig. 2 dargestellt, eine klare
Trennung zwischen den kathodenseitigen Abgasen und der komprimierten
Frischluft suggeriert, findet in der Praxis doch eine gewisse Mischung
zwischen den kathodenseitigen Abgasen und der frischen Luft statt. Dies
ist bei einer Brennstoffzellenanordnung sogar erwünscht, da man
hierdurch für eine gewisse Befeuchtung der Frischluft sorgen kann.
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Es ist erfindungsgemäß sogar erwünscht, diese Mischung noch zu
verstärken und der Grad der Durchmischung kann durch gezielte Wahl der
Länge des Rotors und/ oder die Drehgeschwindigkeit des Rotors und die
relative Position des Eingangs 66 für kathodenseitige Abgase, des
Ausgangs 82 für komprimierte Frischluft 82 und des Ausgangs 88 für
kathodenseitige Abgase um den Umfang des Rotors 70 herum beeinflusst
werden, wobei nicht nur die relative Position als solches, sondern auch die
Winkelerstreckung bzw. Länge der jeweiligen Eingänge 66, 76 und
Ausgänge 82, 88 in Umfangsrichtung des Rotors 70 eine Rolle spielen.
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Obwohl bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 und 2 der Rotor von einem
getrennten Motor angetrieben wird, ist dies nicht zwangsläufig
erforderlich. Beispielsweise können die Kammern 72 des Rotors 70 entsprechend
der Fig. 3 so angeordnet werden, dass sie einen spitzen Winkel α mit einer
Mantellinie 104 des Gehäuses bilden, die parallel zur Drehachse 79 des
Rotors liegt. Auf diese Weise üben die einlaufenden und auslaufenden
Kathodenabgase ein Drehmoment auf den Rotor 70 aus, das für die
Drehung des Rotors selbst sorgt. Es muss lediglich die relative Position der
Eingänge 66, 76 und Ausgänge 82, 88 unter Berücksichtigung des spitzen
Winkels α entsprechend gewählt werden.
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Es ist auch nicht zwangsläufig erforderlich, dass die Rotorkammern 72
sich in einer geraden Linie bzw. in Helixform am Umfang des Rotors
erstrecken. Stattdessen ist eine gekrümmte oder abgewinkelte Anordnung
möglich, wie in Fig. 4 dargestellt. Hier erstreckt sich der Kammerabschnitt
72' parallel zur Mantellinie 104 während der Abschnitt 72" einen spitzen
Winkel α zur Mantellinie 104 bildet.
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Es ist auch nicht erforderlich, einen getrennten Motor 74 zum Antrieb des
Rotors der Druckwellenmaschine 54 vorzusehen, sondern der
Elektromotor 44, der zum Antrieb des Kompressors dient, kann, wie in Fig. 5
dargestellt, auch zum Antrieb des Rotors der Druckwellenmaschine
herangezogen werden.
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In der Zeichnung der Fig. 5 sind Teile, die bereits in Zusammenhang mit
Fig. 1 beschrieben sind, mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet,
so dass die bisherige Beschreibung der Fig. 1 auch für entsprechend
nummerierte Teile in Fig. 5 gilt, weshalb diese Teile nicht extra im
Zusammenhang mit Fig. 5 beschrieben werden. Dies gilt auch für die
Zeichnung der Fig. 6.
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Im Gegensatz zu Fig. 1 treibt der Elektromotor 44 den Kompressor 42 im
Beispiel der Fig. 5 vom Hochdruckende anstatt vom Niederdruckende an,
und die Antriebswelle 45 erstreckt sich durch den Kompressor 42
hindurch, wo sie den dortigen Rotor antreibt und geht anschließend weiter zu
dem (nicht gezeigten) Rotor der gas-dynamischen Druckwellenmaschine
54, an den sie ebenfalls angeschlossen ist. Die von der gas-dynamischen
Druckwellenmaschine 54 vorkomprimierte Luft, die beispielsweise auf
einen Wert von etwa 2 bar absolut komprimiert wird, strömt dann in den
Kompressor 42 bei 52 hinein, wo der Druck weiter auf 3 bar absolut
erhöht wird. Aufgrund der Vorkompression in der Druckwellenmaschine
54 könnte die Größe des Kompressors 42 wesentlich verkleinert werden,
wodurch auch die für den Antrieb des Kompressors erforderliche Leistung
herabgesetzt wird. Nach Abkühlung der vom Kompressor 42 gelieferten
Druckluft im Wärmetauscher 60 strömt die Luft dann beim Eingang 34 in
die Kathodenseite 28 des Brennstoffzellenstapels 12 hinein.
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Die der Kathodenseite des Brennstoffzellenstapels 12 verlassenden
Kathodenabgase, die beispielsweise einen Druck im Bereich von etwa 2,7 bar
absolut aufweisen, verlieren einen Teil ihres Druckes in der
Druckwellenmaschine und strömen dann durch das Druckhalteventil 92 und die
Leitung 94 in die Umgebung. Die Funktion des Druckhalteventils 92 ist,
eine Feinabstimmung des Betriebes des Brennstoffzellensystems bei
verschiedenen Betriebsbedingungen zu ermöglichen.
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Je höher die Geschwindigkeit des Rotors, desto geringer die Mischung der
kathodenseitigen Abgase mit der Frischluft im Rotor. Es kann davon
ausgegangen werden, dass die Kathodenabgase zu 100% befeuchtet sind,
d. h. eine relative Feuchte von 100% aufweisen, so dass auch nach der
Vermischung mit der frischen Luft eine ausreichende relative Feuchte der
in die Kathodenseite des Brennstoffzellenstapel 12 eintretende Luft stets
gegeben ist.
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Bei der Anordnung der Fig. 6 ist ein von der Steuerung 46 (Fig. 1) über
eine Leitung 102 steuerbares Getriebe 104 zwischen dem Kompressorrotor
und dem Rotor der gas-dynamischen Druckwellenmaschine vorgesehen,
so dass die Drehzahl des Rotors über das steuerbare Getriebe 104
unabhängig von der Drehzahl des Rotors des Kompressors 42 gewählt werden
kann.