DE1020953B

DE1020953B -

Info

Publication number: DE1020953B
Application number: DE1956SC019659
Authority: DE
Priority date: 1956-02-29
Filing date: 1956-02-29
Publication date: 1957-12-19

Description

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DEUTSCHES

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neues Textilerzeugnis zu schaffen, das ein Doppelgewebe bzw. verstärktes Gewebe ersetzen soll.

Dieses neue Textilerzeugnis soll wenigstens die gleichen qualitativen Eigenschaften aufweisen wie ein Doppelgewebe; es ist jedoch in der Herstellung wesentlich billiger. Als Ausgangsmaterial findet ein Gewebe, eine Wirkware oder Filz Verwendung.

Das neue Erzeugnis ist vor allem für konfektionierte Oberbekleidungsstücke gedacht. Die aus dem neuen Material gearbeitete Bekleidung, beispielsweise Mäntel, Anzüge, Kostüme u. dgl., soll etwa die gleiche Haltbarkeit aufweisen wie gleiche Stücke aus Doppelgeweben. Außerdem zeigt es eine erhöhte Knitterechtheit, und das Gewicht des Stoffes — und dies ist gerade bei schweren Bekleidungsstücken, wie Wintermäntel od. dgl., wesentlich — ist stark herabgesetzt, zurnal auch die Verwendung von Steifleinen eingespart werden kann. Das Wärmerückhaltevermögen einer 600 g schweren neuen Ware entspricht etwa dem eines Doppelgewebes von 950 g.

Erreicht wird dies dadurch, daß man den Oberstoff in bekannter Weise herstellt. Es kann sich also um eine gewebte, gewirkte oder gefilzte Ware handeln Als Ausgangisniaterial soll vorzugsweise Wolle Verwendung finden, ohne daß dies jedoch zwingend ist. Auf diesen Stoff wird ein Schaumkunststoff vorwiegend eines Polykondensationsproduktes aufkaschiert. Das Aufkaschieren kann unter Verwendung eines Bindemittels erfolgen.

Gewebe mit einem Polyester-Isocyaniat-Schaum zu belegen und beide Materialien unlösbar miteinander zu verbinden, ist für andere Zwecke bekanntgeworden. Man stellte dieses Material her, damit sich der Textilstoff besser tragen läßt, weil er jetzt ein besseres Haftvermögen.'am Körper aufweist und eine bessere polsternde Wirkung zeigt; im Gegensatz zur Erfindung liegt hier eine andere Aufgabenstellung vor.

Außerdem kennt man Gewebe, die mit einer Kunststoffolie belegt sind. Für den vorgenannten Zweck ist dieses Material aber nicht verwendbar, weil die Atmungsfähigkeit des Materials erhalten bleiben muß und das Wärmerückhaltevermögen fehlt.

Mehrschichtiger Textilstoff

Anmelder:
Hermann Schemel, Tuchfabrik,
Schiltach (Schwarzw.)

Hermann Schemel, Schiltach (Schwarzw.),
ist als Erfinder genannt worden

Die jeweilige Stärke der beiden Materialien zum Herstellen des erfindungsgemäßen Erzeugnisses — also Textilstoff und Schaumkunststoff — muß je nach Verwendungszweck der Ware in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen. Bei solchen Stoffen, die sich beispielsweise an den Körper anschmiegen müssen, wählt man die Schaumstoffischicht beispielsweise schwächer; soll hingegen das Wärmerückhaltevermögen wesentlich erhöht werden, dann findet eine im Verhältnis zur Stärke des Textil'Stoffes höhere Schaumkunststoffsehicht Verwendung.

Bei der Auswahl des Kunststoffes ist zu beachten, daß die Atmungsfähigkeit des Erzeugnisses erhalten bleibt. Außerdem muß das Material chemisch und temperaturbeständig sein, damit es z. B. beim Bügeln, Reinigen usw. nicht zersetzt wird. Auch der Klebestoff muß die vorgenannten Bedingungen erfüllen.

Claims

PATENTANSPRUCH:

Mehrschichtiger Textilstoff, insbesondere für Oberbekleidung, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Abseite (Unterseite) eines Gewebes, Gewirkes oder Filzes, vorzugsweise eines Wollgewebes, eine Schicht Schaumkunststoff aufkaschiert ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Gebrauchsmuster Nr. 1 700873, 1 701 234.